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Nr. 151. 22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

Mariendorf  . Sonntag hält der Männerkurnverein" ein Sommerfest im Lokal von Herold  , Chausseestr. 59, ab. Dieses Lokal sst gesperrt; man weise die Billets daher zurück.

Berliner   Nachrichten.

Von der Fleischverteuerung.

Die fleischlose Rost hat keineswegs so viele Freunde, wie die paar Vegetarier, die aus Grundsatz allem Fleisch entsagen, uns glauben machen wollen. Die Theorien des Vegetarismus in diesem engeren Sinne haben sich bisher als nicht sehr werbekräftig erwiesen, nicht bei den Wohlhabenden und nicht bei den Unbemittelten. Aber praktisch steht doch manche Familie, die von der Notwendigkeit" und dem Segen" der Fleischenthaltung ganz und gar nicht über­zeugt ist, den Gegnern des Fleischgenusses nahe genug. Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Trieb; denn Fleisch loftet mehr als Gemüse.

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Sonnabend, 1. Juli 1905.

sonders drastisch auf dem Gebiete der eigentlichen von ihnen ges zu einer Geldstrafe. Das Kammergericht sprach ihn aber mit folgen. pflegten Tätigkeit: des Unterstügungswesens; es war eine Erlösung, der Begründung frei: daß die zahlungsunfähige Verbands- Invalidenkasse nach Einführung" Zunächst ist allerdings die fortdauernde Gültigkeit des§ 10 der Versicherungsgefege 1889 freiwillig ins Grab steigen konnte. des preußischen Preßgesetzes vom 12. Mai 1851 insoweit als die War so das Dasein der Gewerkvereine Nummer und Trübsal, öffentliche, unentgeltliche Verteilung von Bekanntmachungen soweit es sich im Geiſte des Stifters bewegte, so war der Schmerz in Frage kommt, unbedenklich zu bejahen.( Vgl. R.- G.- Entscheidung erst recht herbe, als die Gewerkvereinler im Gefühl der Unwirksam in Strafsachen Bd. 35 S. 55). Gleichwohl mußte die Aufhebung feit ihrer Organisation nach freierer Betätigung verlangten. Der des angefochtenen Urteils erfolgen, weil der Berufsrichter irrt, wenn im Oftober 1876 vom Verbandstag in Breslau   beschlossene Revers, er die Verteilung der Bettel deshalb als unentgeltlich ansieht, weil durch dessen Unterzeichnung jeder der Hirsch- Dunckerschen Organi- von den Empfängern ein Entgelt dafür nicht gewährt worden fation Beitretende erklären muß, daß er weder Mitglied noch An- ist. Unentgeltlich ist das Verteilen von Druckschriften, wenn der hänger der Sozialdemokratie ist, erschien vielen Mitgliedern Verteiler von seinem Auftraggeber feinen Lohn erhält.( Johow, unwürdig. Manche Vereine hoben diesen Revers auf, und auf dem Entsch. des Kammergerichts Bd. 27, S. C. 63.) Da der Angeklagte Verbandstag von 1901 in Stöln fonnte seine Beibehaltung nur mit festgestelltermaßen zum Zwecke der Bettelverteilung gegen eine Ver der geringen Mehrheit von 27 gegen 20 Stimmen erzielt werden. gütung von dem Vorstande seines Verbandes angenommen worden Wenn diese Angelegenheit auf dem vorjährigen Verbandstag in war, fonnte§ 41 des preußischen Preßgesezes vom 12. Mai 1851 gegen Hannover  , dem Hirsch seiner Krankheit wegen fernblieb, auch nicht ihn nicht zur Anwendung gebracht werden. Da ferner festgestellt auf der Tagesordnung stand, so zeigte sich dort doch in anderen ist, daß er die Verteilung der Druckschriften nicht gewerbs Fragen, daß unter den hunderttausend Mitgliedern, die die mäßig betrieben hat, bedurfte er auch nach§ 43 der Gewerbe­Organisationen insgesamt zählen, gar viele sind, die für ihre ordnung keiner Erlaubnis der Ortspolizeibehörde." Gewerkvereine bessere Aufgaben wissen, als ständig dem Unternehmer­Die Schwarzladierten. Um ihr Dasein fämpfen die Fuhr­tum Harmlosigkeit und Streitbruchsbereitschaft zu beteuern. Vielleicht hat Herr Hirsch selbst die späte Erkenntnis mit ins herren und Kutscher   der Droschken erster Klasse ohne Fahrpreis­Namentlich in der letzten Zeit dürfte die Zahl dieser Muß- Grab genommen, daß seine Arbeiterorganisationen vor dem Schicksal anzeiger. Der§ 112 der neuen Fahrordnung schreibt nämlich vor: Die bisherigen Gepäckdroschten und Droschten erster Klasse ohne ,, Vegetarier" wieder sehr zugenommen haben- wie allemal dann, stehen, entweder völlig zu verkümmern oder sich endlich mehr im Fahrpreisanzeiger sind binnen sechs Monaten nach Inkrafttreten wenn das Fleisch teurer wird, so teuer wird, daß die Geiste der zwölffach stärkeren freien Gewerkschaften zu betätigen. dieser Verordnung mit Fahrpreisanzeiger zu versehen." Die davon unbemittelte Bevölkerung anfangen muß, es als Lugu zu Bei der Trauerfeier im Gewerkvereinshause sprachen der Vor- betroffenen Droschkentutscher und Fuhrherren wollen aber nicht ihren betrachten. Seit Wochen und Monaten ist der Preis des Fleisches sigende des Zentralrats G. Hartmann, Stadtältester Kämpfschwarzlackierten Hut gegen den weißen vertauschen. Gestern abend im Steigen und noch ist nicht abzusehen, wann die Aufwärtsbewegung der im Namen der Humboldt- Akademie einen Kranz niederlegte, versammelten sie sich in großer Zahl. Nach dem Bericht des Rechts­wieder zum Stillstand kommen wird. Im Kleinhandel der Schlächter Abg. Träger, Prof. Franke für den Verein für Sozialpolitit, anwalts Dr. Schöps ist an den Oberpräsidenten eine längere Be­läden fostet heute das Pfund Fleisch schon durchschnittlich und dann Reichstags Abgeordneter Goldschmidt. Dieser schwerde gegen den§ 112 eingereicht worden, auf die jetzt die Antwort 10 Pfennig mehr als sonst um diese Jahreszeit. In Familien, führte an: wo mit Pfennigen gerechnet werden muß, merkt das eine Hausfrau sehr bald an ihrer ohnedies nur mageren Wirtschaftskasse. Da muß fich dann die Familie noch ein paarmal öfter als sonst den Fleisch­genuß versagen, damit das bißchen Geld langt. Die Preiserhöhung ist, wie gewöhnlich, wieder beim Schweinefleisch verhältnismäßig am größten. Gerade das Schweinefleisch wird mit Vorliebe von der wenig bemittelten Bevölkerung gekauft, weil man dabei größtenteils die Abmache" spart. Die Verteuerung dieses Fleisches wird daher Die Verteuerung dieſes& auch am drückendsten empfunden.

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Der Verstorbene wollte noch lange leben, weil er fich noch einige wichtige Aufgaben gestellt hatte. Seit Jahren fammelte er mit vielem Fleiß ein reiches Material für ein von ihm beabsichtigtes Buch über ein neues System der Volkswirtschaftslehre. Die An­sprüche an seine Arbeitsfraft ließen es aber nicht zu, dieses Wert zu vollenden. Und noch eine andere größere Arbeit wollte er leisten. Die von ihm 1893 geschriebene Geschichte der deutschen Gewerkvereine sollte auf Beschluß des vorjährigen Verbandstages bis auf die heutige Beit ergänzt und neu aufgelegt werden. Nun ist der Griffel seiner Hand entfallen.

Gegen 4 Uhr erreichte der Zug den jüdischen Friedhof in Weißen­

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eingegangen ist. Der Oberpräsident erwiderte, daß Droschten ohne Fahrpreisanzeiger in Berlin   nicht mehr eristenaberechtigt seien, weil das Publikum die Tarameter bevorzuge. Am 1. Oktober müßten bie Droschten sämtlich mit Fahrpreisanzeigern versehen werden. E3 wurde nun einstimmig beschlossen, eine neue Beschwerde an den Minister des Innern zu richten und daneben die Rechtsgültgikeit der Verordnung im Klagewege anzufechten. Ein Fuhrherr erklärte sich bereit, nach dem ersten Oktober weiter schwarz" zu fahren und einen polizeilichen Strafbefehl gerichtlich anzufechten, um vom Ober­verwaltungsgericht eine Entscheidung über die Rechtsgültigkeit der neuen Verordnung zu erzielen.

Woher die Preissteigerung kommt? Die händlerfreundliche Presse des Freisinns und die den Landwirten dienende Presse des Fürsorge- Erziehung. Der Fürsorgezögling Georg Gerlach   ent­Junkertums streiten mit einander über die Ursachen dieser Fleisch- see, wo Rabbiner Dr. Weiße furze Gedenkworte sprach. teuerung. Natürlich will keiner daran schuld sein, und jeder macht wich vor einiger Zeit aus der Knaben- Erziehungsanstalt zu Straus­den anderen dafür verantwortlich. Die Futterknappheit des vorigen In der geftrigen geheimen Sitzung der Stadtverordneten- Ver- berg, bettelte und stahl sich nach Berlin   durch und verband sich hier Jahres, das so heiß und trocken war, muß zur Erklärung und Ent- sammlung wurde die Annahme der Emil Quenselschen Erbschaft im mit einem anderen jungen Taugenichts zu Einbrüchen in Laden­schuldigung herhalten. Sie hat die Aufzucht des Schlachtviehes er- Betrage von 665 000 M. zum Zweck der Errichtung einer Stiftung tassen und Bodenverschläge. Gestern verschaffte er sich mit seinem schwert, daher haben wir nun den Mangel an Vieh und Fleisch. Was für Waisen beschlossen, obgleich die Erbschaft noch mit Renten Helfershelfer heimlich Eingang in das Haus Thomafiusstr. 22 und will man also?! Das schlechtere Gewissen scheinen freilich doch die zahlungen belastet ist. Der Wiederwahl des Geh. Rats Professor erbeutete auf dem Boden zwei gute Fahrräder. Auf dem Rückwege Biehproduzenten, das Landbautreibende Juntertum zu Dr. b. Renvers zum Direktor des Moabiter Krankenhauses, der begegneten die Einbrecher auf dem Hausflur einer Mieterin. Diese, haben. Gegen die Forderung der Händler, zur Abhülfe die Einfuhr Oberärzte Dr. Schmidt und Dr. Richter wurde zugestimmt. Ferner wunderte sich, in dem verschlossenen Hause so fragwürdige Gestalten ausländischen Schlachtviehs zu erleichtern, stellen sie die Behauptung, genehmigte die Versammlung die Anstellung des Oberarztes Dr. zu sehen und stellte Gerlach zur Rede. Sofort sprang ihr der Bursche eine solche Maßregel könne nichts nüßen, weil draußen die Vieh- Richter als Direktor der III. Jrrenanstalt in Buch, des Magistrats- an die Kehle, schlug und stieß sie und zerriß ihr die Kleidung. Als preise ebenso hoch seien und eine Mehreinfuhr daher nicht zu er- assessors Dr. Franz als Magistratsrat auf Lebenszeit, des Gerichts- ihr auf ihr Geschrei Hausgenossen zu Hülfe eilten, floh Gerlach auf warten sei. Nun, dann könnte das Experiment" doch auch assessors Liebrecht als Magistratsassessor, des Reg.- BaumeistersLangbein den Dachboden und versteckte sich. Sein Helfershelfer lief in nichts schaden- nicht einmal den Agrariern, die ja, wenn ihre als Stadtbaumeister, des wissenschaftlichen Hülfslehrers Pinkus als ein Nebenhaus, Klingelte an der ersten besten Tür und bat die Leute, Behauptung zuträfe, von der Auslandskonkurrenz teinerlei Gefahr Oberlehrer an der 14. Realschule, der Rektoren Dageförde und Haus- die ihm öffneten, um einen Unterschlupf, weil er verfolgt werde. für ihre Wucherprofite zu befürchten hätten. Oder doch? mann sowie der Dirigenten Kandeler und Sangkohl als Direktoren Als man ihm die Tür vor der Nase zuschlug, schwang er sich auf Der Reibach", der in solchen Zeiten der Fleischteuerung gemacht für die Pflichtfortbildungsschule, des Apothekers Dr. Eschbaum als das gestohlene Rad und entkam, obwohl das Publikum ihn ver wird, wird gemacht auf Kosten der Kosumenten. Der Wohl- Revisor der städtischen Apothekerrechnungen, des Magistratssekretärs folgte. Schußmänner, die unterbeffen gekommen waren, umstellten habende erträgt die Mehrausgabe leicht, da ja bei ihm die Auf- Jäckel als Inspektor am städtischen Obdach u. a. Ferner ge- die Häuser, um nicht auch Gerlach entkommen zu lassen. Man fand wendungen für die Ernährung gegenüber der Summe aller existenz- nehmigte die Versammlung die Pensionierung der Oberlehrer Prof. ihn endlich in einer Holzfiste und nahm ihn fest. Wer sein Diebes­notwendigen Ausgaben oder gar gegenüber seinen gesamten Ein- Dr. Goldschmidt, Dr. Nitsche und Völkerling, des Standesbeamten genoffe ist, will er nicht wissen. nahmen wenig ins Gewicht fallen. In der Arbeiter Baron   v. Koschkull, des Magistratssekretärs Ronder, des Oberfeuer­bevölkerung aber wird trotz aller Einschränkung schon durch manns Cantignon und zweier Feuermänner und des Sprigenmannes die Kosten der Ernährung durchschnittlich die Hälfte des ge- Friedrich 2c., der Lehrer Raschke. I. und Junge, des Kontrolleurs famten Einkommens aufgebraucht, und in vielföpfigen Familien Weichmann u. a. Außerdem erledigte die Stadtverordneten- Ver­Ein böses Weib. Wegen Körperverlegung mit tödlichem Aus­gehen sogar bis zu zwei Dritteln des Gesamteinkommens fammlung noch eine größere Zahl von Unterstützungsgesuchen. gange ist die Witwe des Reisenden Gustav Wenzel aus der Forster­für diese notwendigsten aller Ausgaben drauf. Das ist durch die Die städtischen Schulinspektoren, Schulrat Dr. 8 wid und Schul- straße 58 verhaftet worden. Frau Wenzel begoß vor acht Tagen Ermittelungen des Berliner Statistischen Amts über Löhne und rat Stier, treten am 1. Oktober d. J. in den Ruhestand. Den ihren Mann, der betrunken nach Hause gekommen und sich nach Haushalt der minder bemittelten Bevölkerung Berlins   klar erwiesen Kreis, den bisher Schulrat Stier verwaltete, übernimmt Schul  - einem Eifersuchtsstreit mit ihr ins Bett gelegt hatte, unter der Decke worden. Jede Verteuerung der Lebensmittel hat hier sofort eine inspektor Gäding. Für den Kreis, dem Schulrat Dr. Zwid vorstand, mit Karbol und verlegte ihn so schwer, daß er im Krankenhauſe am Berschlechterung der Lebenshaltung der Arbeiter hat der Magistrat nach dem Vorschlage der städtischen Schuldeputation Urban starb. Nachdem der ursächliche Zusammenhang zwischen familie zur Folge, die nicht ohne Schädigung der Gesundheit den bisherigen Vertreter des Herrn Dr. Zwick, Dr. Lüers, Ober- den Verlegungen und dem Tode festgestellt ist, wurde die Frau in und der Erwerbsfähigkeit bleiben kann. Wovon soll auch auf die lehrer an der Margaretenſchule, gewählt. Die freigewordene Stelle Untersuchungshaft genommen. Sie ist jetzt fehr zerknirscht und be­Dauer der höhere Preis gezahlt werden, wenn die Gesamtheit der für den 7. Schulfreis soll öffentlich ausgeschrieben werden. existenznotwendigen Ausgaben( Nahrung, Kleidung, Wohnung) durch­schnittlich drei Viertel des Einkommens verschlingt und in manchen Familien fast bis an fieben Achtel heranreicht? Und das Fleisch ist dann gewöhnlich das allererste, woran die Hausfrau zu knapfen an­fangen muß.

Herr Dr. Max Hirsch  

Im Gefängnis wird der junge Taugenichts allerdings nicht zu einem nüßlichen Gliede der Gesellschaft werden. Wahrscheinlich auch nicht unter der bisher beliebten Methode der Fürsorge- Erziehung.;

teuert immer wieder, daß sie ihrem Manne nur einen Denkzettel habe geben wollen. Daß ihr Beginnen so schwere Folgen haben fönnte, habe sie nie gedacht.

Kein Sonnenbad im Grunewald. Wie in einer Versammlung von Anhängern der Naturheilkunde mitgeteilt wurde, haben sich die Freunde der Licht- und Luftbäder vergeblich bemüht, einen Plaz im Grunewald für ihre Zwecke zu erhalten. Der Forstfiskus verhielt sich dem Ansuchen gegenüber durchaus ablehnend und ein diefer­halb bereits vor zwei Jahren eingereichtes Immediatgesuch an den Kaiser ist bis heute unbeantwortet geblieben, so

Die Agitation gegen den Alkohol wird nun auch bei den Dienstmädchen betrieben. Von Frau Wegscheider- Ziegler, die zu den Anhängern der vollen Abstinenz Teuerungen präsentieren sich heute in ihren Folgen bei uns gehört und über diese Forderung gelegentlich in der Gruppe des nicht mehr so furchtbar wie ehedem. Die Menschen verhungern Deutschen   Arbeiter- Abstinentenbundes" gesprochen hat, ist jeßt in nicht mehr zu Hunderten, Tausenden und Zehntausenden, dem Berliner   Verein für die Interessen der Hausangestellten" selbst bei einer Brotteuerung nicht, geschweige denn bei einer Fleisch der Versuch gemacht worden, der Abstinenz auch hier Freundinnen teuerung. Aber der Schaden, den eine Teuerung dem zu werben. Ueber den Erfolg ihrer Werbearbeit kann man Zweifel Nationalwohlstand" zufügt, ist auch heute noch groß. haben. Die Rednerin empfahl dem fleinen Kreis ihrer Zuhöre- daß der Plan wohl als gescheitert gelten kann. Nach Zeiten der Teuerung pflegen auch bei uns die Sterblichkeits- rinnen, in dienender Stellung und später auch als Hausfrau Absti- Bylinder- Kaschemmen. In bezug auf den Klub von 1900 ist ziffern anzuschwellen, weil Mangel und Entbehrung die Widerstands- nenz zu üben und für Abstinenz zu wirken. Den Mädchen schien es von Interesse, zu erfahren, daß die für den Klub unheilvolle Be fähigkeit der Arbeiterbevölkerung gegen Krankheit noch mehr herab- durchaus einzuleuchten, daß der Mann, den sie einmal zu friegen wegung von drei Herren ausgegangen ist, deren Heimat Wien   ist. gesezt haben. Aber das Häuflein der Volksauswucherer, das sich hoffen, kein Trinker sein darf und am besten überhaupt keine alkoholi- Unter den Mitgliedern sollen überhaupt viele auswärtige Herren dabei die Geldsäcke gefüllt hat, darf sich vergnügt die Hände schen Getränke zu sich nehmen sollte. Aber die Forderung, daß sie sein, die des Sonnabends nach Berlin   kommen und hier bis Montag reiben und mit Behagen den Segen genießen, den fremde Not ihnen selber schon jetzt auf das Bier verzichten sollen, das ihnen in beffer verweilen. Der Confettionair" erzählt in seiner neuesten Nummer gebracht hat. Sie dekretieren: Staat und Gesellschaft sind wir, fituierten Familien zu Mittag oder zu Abend gewährt wird, fand noch von einem anderen Spielklub, dem Klub Berolina", der erst und den Nationalwohlstand" repräsentieren nicht nur Knochen und feineswegs allgemeinen Beifall. Die Agitation für Alkoholent- im Mai d. J. eröffnet ist. Sein Heim befindet sich Flottwellstr. 3 Hirne, sondern unsere Geldsäcke. Im Kampf aber gegen den haltung, die die Dienstmädchen unter ihren trinkenden Mitmenschen und umfaßt zwei Stockwerke mit 15 Räumen. Ein früherer Börsen­schrecklichen Zukunftsstaat der Sozialdemokratie stehen sie in borderster betreiben sollen, will sich eines ganz besonderen Mittels bedienen. maller ist Präsident. Der Preis der Einrichtung soll 85 000 M. bes Reihe. Sie will denselben Weg gehen, auf dem( wie Kenner behaupten) die tragen haben. Bis jetzt zählt der Klub 60 Mitglieder, Börsenleute, Liebe sich in das Herz des Mannes schleicht: den Weg durch Hypothekenmakler, Industrielle, Rechtsanwälte und Kapitalisten. Man den Magen. Wenn die Mädchen und fünftigen Hausfrauen so soll dort meistens bis zum Morgen beisammenbleiben. ist gestern unter lebhafter Beteiligung seiner Anhänger vom Ver- kochen, daß das Essen schmeckt und dabei möglichst wenig Durst er Im Lichtbad vom Schlage gerührt wurde gestern abend der bandshause in der Greifswalderstraße aus zu Grabe geleitet worden. zeugt, so ist im Kampf gegen den Alkohol, nach Ansicht der Rednerin, Dreiundsiebzig Jahre alt wurde Herr Hirsch, beinahe vierzig Jahre schon manches gewonnen. Das kann natürlich nur für den eigenen 50 Jahre alte Arbeiter August Rapsch aus der Manteuffelstraße 87. stand er im Dienste der von ihm gegründeten Arbeiterorganisationen; Hausstand gelten, den die Mädchen später begründen wollen. In Er nahm in einer Anstalt derselben Straße ein Lichttaften- Bad und er nahm innig Anteil an den wenigen Freuden und den vielen dieser Hinsicht ist der Versuch einer Gewinnung der Dienstmädchen fand darin nach längerem Aufenthalt plößlich seinen Tod. Nach dem Leiden seines Kindes. Beim Anblick der Arbeiterverbände, die sich für die Altoholenthaltung in der Tat feine üble Idee. In Berlin   Gutachten eines Arztes ist er am Herzschlag gestorben. Seine Leiche nach Max Hirsch   benennen, muß man unwillkürlich an das Platat fommen, wie wir hinzufügen wollen, ziemlich ein Fünftel aller wurde jedoch zur genaueren Feststellung der Todesursache beschlag­der Sezeffion denken, das einem von jeder Anschlagsäule entgegen- heiratenden Mädchen aus dienender Stellung; im Jahre 1903 3. 2. nahmt. lacht: die üppig sich entfaltende Blume der freien Gewerkschaften im 3830 von überhaupt 20 141 heiratenden Mädchen. Auch für die " In Freien Stunden". Die von der Parteibuchhandlung Rinnstein" und das armselige Gewächs, das unter hoher Protektion erstrebte Ausbreitung der Alkoholenthaltung unter der Arbeiter- herausgegebene Wochenschrift ist jetzt bis zum 25. Heft erschienen. aufgepäppelt worden ist, im Brunftopf. Dort Kraft und Fülle, bevölkerung ist das von Bedeutung, da ja diese ehemaligen Dienst- Es enthält die Fortsetzung des Romans" Im Banne der Versuchung" Streben nach Betätigung, hier ängstliches Bagen und Furcht, doch mädchen meist Arbeiter heiraten. Wunderlich ist dagegen der andere von H. Malot und den Schluß der Erzählung Grillparzers Das ja nicht beim Unternehmertum anzustoßen. Vorschlag, daß die Dienstmädchen möglichst auch schon gegenüber Kloster bei Sondomir". Außerdem enthält jedes Heft eine Reihe Herr Hirsch gründete die Gewerkvereine nach der Rückkehr von ihrer Herrschaft für Abstinenz wirken sollen. Hierzu wurde der lesenswerter, fleiner Schriften und Notizen. In jeder Woche er England 1868 und zwar unter Zustimmung der Fortschrittspartei, Rednerin erwidert, in solchem Fall würde dem Mädchen sehr bald scheint ein Heft à 10 Pf., das von jeder Parteibuchhandlung be. um, wie sein Gefährte Franz Duncker   in einer Wahlrede 1873 erklärte, bedeutet werden, daß es Sache nicht des Dienstboten, sondern der zogen werden kann. Am 1. Juli beginnt ein neuer Roman, der der Demagogie" Schweizers entgegenzutreten, der damals seine Herrschaft sei, ob im Hause alkoholische Getränke genossen werden unseren Lesern erneut die Gelegenheit bietet, auf diese billigste und fozialdemokratischen Bataillone organisieren wollte. Das Unter- sollen, ob Wein in die Suppe getan werden soll usw.. Das glauben gute Unterhaltungsschrift zu abonnieren. nehmertum protegierte unter diesen Umständen die Gewerkvereine; auch wir. Die befißende Klasse ist zwar damit einverstanden, daß Herr Hirsch hob selbst in seiner Schrift" Die Arbeiterfrage und die dem Arbeiter abgewöhnt werden soll, in seinem ordinären Schnaps Deutschen Gewerkvereine" hervor, daß nicht selten große und fleine sich zu befaufen". Aber sie selber will es sich nicht nehmen lassen, Arbeitgeber und Unternehmer, darunter hervorragende Werkbefizer, in solidem Bier sich zu betrinken" oder in edlem Wein sich zu öffentlich und warm für die Bestrebungen der Deutschen   Gelvert bezechen." bereine eintraten, ja daß sie ihnen sogar selbst als zahlende Mit­glieder beitraten. Und die Ungefährlichkeit der Gewerkvereine wurde Die öffentliche unentgeltiche Verteilung von Bekanntmachungen namentlich nach dem verunglückten Streit der Bergleute in Walden- ist ohne polizeiliche Erlaubnis gestattet. Der Barteigenoſſe 3. ber. Fräulein Marta Schaller in Halle a. S. für ihren Kraftwagen zus burg so offenbar, daß Herr Hirsch kaum nötig gehabt hätte, in einem teilte vor der Vogelschen Fabrit in Adlershof   Versammlungs­Erlaß vom 23. April 1871 feierlich zu erklären. daß die Deutschen   einladungen, ohne dazu die Erlaubnis der Behörde eingeholt zu Getverkvereine, weit entfernt, Arbeitseinstellungen zu provozieren, haben. Von seiner Gewerkschaftsorganisation erhielt er dafür eine dieselben vielmehr auf alle Weise zu erschweren und zu verhüten Heine Vergütung; Schöffengericht und Straffammer verurteilten ihn fuchen werden". Die Unfähigkeit der Gewerkvereine zeigte fich be- deshalb weger Uebertretung des§ 10 des preußischen Preßgefezes

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Der Auto- Schrecken. Auf einen wilden Motorradfahrer, welcher am 6. Mai, von der Werderschen Baumblüte tommend, in geradezu rasenden Tempo durch die Dörfer Alt- und Neu- Geltow fuhr, wird jetzt amtlich gefahndet. Er hatte an seinem Fahrzeug auf einem Pappschild mit Blaustift die Nr. M. 654 gemalt. Dies war eine Fälschung, denn es hat sich herausgestellt, daß diese Nummer einem geteilt war.

Von den Lehrbüchern der Gemeindeschule. Zu unserer am Donnerstag über diese Frage veröffentlichten Notiz teilt unser Ges noffe Stadtv. Hoffmann uns das folgende Vorkommnis als Jlustration mit Ein Familienvater wurde durch den Tod seiner