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Politische tebericht.
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des gesellschaftlichen Lebens in einem Lande, wo jede freie gleich offensiven und defensiven Stellung in Europa , bei seinem Izarische Rußland neben einander nicht bestehen können, daß die Regung noch im Entstehen erstickt wird, wo jeder Hund von despotischen Regiment, welches nur auf der äußersten Verdum- politische Umgestaltung Rußlands nicht nur Sache des russischen Tschinownik( Beamter) nur dazu da ist, um dem mung und Auspreffung der Volksmaffen bafirt, ist es Rußland Voltes, oder gar etwa der russischen Sozialisten ist, sondern- Bürger die Fauft auf den Mund zu drücken mit physisch und moralisch unmöglich, zu einem europäischen Staate eine unumgängliche Forderung der mordernen Kultur. dem klaffischen Buspruche: djerschimordu, mordu djerschi" zu werden. Es will und kann den inneren Zusammenhang nicht ( halt's Maul). Nur von Zeit Zeit zu Zeit, und das begreifen, welcher zwischen Boltsschulen, guten Wegen, Preßnicht immer aus Rußland , sondern auf Umwegen, wie freiheit, vervollkommnetem Ackerbau, Stabtefanalisation und neuerdings z. B. durch die bulgarische Swoboda", erscheinen ähnlichen Chimären" einerseits und Hungertyphus, Bocken und auf dem Zeitungshorizont, wie ein schrecklicher Meteor, die fo Cholera andererseits existirt. Rurz, es ist der geeigneteste Boden genannten„ ruffischen Enthüllungen", und unseren Augen offen für jedes mögliche Unheil. bart sich dann, zwar sehr verkleinert, aber ganz naturgetreu, die Aber wie gesagt, Rußland steht nicht nur vor der Cholera endlose Niederträchtigkeit, welche einzig und allein mit den hilflos da, die Gholera ist dort ein fehrerwünschter Worten charakterifirt werden fann:„ russische Zustände, ruffischer Gaft, die Jmperatorstoje Browitelstwo frent Sedan. Heute vor 22 Jahren wurde der französische Staatsmechanismus, die Drawo Hawhoje Imperatorstoje fich über ihre Ankunft, wie füber eine neu er- Raiser mit einem großen Theile seiner ganzen Armee geDrowitjelstwo"( taiferlich- orthodoxe Regierung). Eine folche Entworbene Gubernie. Das spricht sich so leicht weg, hört fangen genommen. Wäre das feierlich abgegebene Verhüllung ist auch die ruffische Cholera, umfomehr da fie dort ver- fich aber so wild, so unglaublich an, nicht wahr? Nun, und die sprechen, daß Deutschland nur mit dem französischen Kaiser, hältnißmäßig schroff auftritt und immer mit denselben Reisebeschreibungen Kennans, wahrheitsgetreu, aber auch nicht ein Symptomen, nicht nur im medizinischen, sondern auch im Millionstel von der Wahrheit enthaltend, die den Russen selbst der uns den Krieg erklärte, nicht aber mit dem französischen sozialen Sinne des Wortes. Es ist wahr, die Geburtsstätte der bekannt ist, find sie nicht unglaublich? Und die unsäglichen Volfe Krieg führe, gehalten worden, und hätten damals Cholera ist nicht Rußland , aber daß sie in Europa wüthet, trägt Qualen, denen in Rußland 5 Millionen unschuldiger jüdischer Unter- in Deutschland Männer das Regiment geführt, die den Rußland allein die Schuld. Läge nicht zwischen uns und dem hanen ausgesezt sind, und ihre Vertreibung aus einem Lande, Frieden und die Freiheit liebten, und denen des Volkes " von Gott selbst verfluchten"() Often ein noch viel verfluchteres in welchem fie lebten und vollständige Gleichberechtigung ges Wohl das oberste Gesetz so wäre mit dem Sieg von Land, befände fich zwischen Europa und Asien ein noffen, noch bevor es dem Bäterchen" gehörte, ist das Gedan der fürchterliche Bruderkrieg zwischen den zwei ersten europäischer Staat, ganz abgesehen davon, daß dann Asien nicht unerhört? Und die Ablieferung von gemahlenen Siegel Kulturnationen des europäischen Festlandes beendigt worden, nicht das wäre, was es jegt ist, wir bekämen, bei den uns zu steinen dem hungernden Wolfe ftatt des gespendeten und nach dem Sturz des französischen Kaiserreichs hätte Gebote stehenden Ergebnissen der Naturwissenschaften und der Mehls; und die Beseitigung von unbequemen Individuen" durch eine Aera des Glücks für die Völker anbrechen können. Heilkunst, besonders wenn wir den verschwindend kleinen Verkehr eine organisirte Staatsmörderbande und gar all der russische in Betracht ziehen, der zwischen Rußland und den anliegenden Despotismus mit seinen traurigen Attributen am Ende des Und dann wäre der 2. September ein Gedenktag, den au ch ein Geden asiatischen Ländern stattfindet, nie Etwas von einer Cholera zu 19. Jahrhunderts ist das nicht ein unglaublicher Anachronis- wir feiern fönnten. hören. Aber was anfangen mit allen möglichen wissenschaftlichen mus? Allein die Dinge nahmen einen anderen Verlauf. Ergebnissen und Mitteln gegen die Cholera in einem Lande, Nero war ein Tyrann, aber ein großer, der ganzen Welt Nicht Freiheit und Friede waren das Leitgestirn der welches für jedwede Pest wie geschaffen ist und wo eine Cholera zeigte er seine Schlechtigkeit und seine Zeitgenossen kannten ihn Gewalthaber in Deutschland sondern Macht. Der Krieg ein nur zu lange erwarteter Gast ist. Wir wollen hier nicht von dem russischen Schmutz und der Un- nordischen Throne will noch gerecht erscheinen. Ihm ist es wenig, reich gestürzt war, die Eroberung von Elsaß- Lothringen ebensfogut wie wir, aber sein Antipode, dieser Zwerg auf dem ward fortgesetzt, obgleich der Kaiser gefangen, das Kaiserreinlichkeit sprechen, das ist schon genügend besprochen worden, 115 Millionen zu tyrannisiren, er will der Welt zeigen, daß wurde Kriegsziel, der Krieg gegen den Kaiser zu einem wenn auch ein Europäer sich nie davon selbst die entfernteste feine lieben Unterthanen es gar nicht verdienen anders Vorstellung machen tann, so etwas muß man persönlich beobachten. behandelt zu werden( als wenn Recht und Freiheit Krieg gegen das französische Bolt. So kam es, daß na ch Man muß mit eigenen Augen schauen, wie der russische Bauer, erst verdient werden müssen), daß diese Behandlung für sie Sedan der Krieg noch doppelt so lange dauerte, als er vor durch die Tyrannei und die unglaubliche Auspreffung im halb- teine Tyrannei sondern im Gegentheil eine väterliche Für Sedan gedauert hatte, und daß der Sieg, der nach langer wilden Zustande erhalten und zur äußersten Armuth gebracht, forge ist. Es ist in den Zeitungen mehrfach behauptet worden, blutiger Massenschlächterei uns aufiel, Deutschland und der mit seiner ganzen Familie in demselben Stall sich herumwühlt wo die Unruhen während der Cholera wären von den Nihilisten Welt statt des Friedens fortwährende Kriegsgefahr brachte, auch sein winziges Vieh haust; man muß die unzähligen Städte und angeftiftet, um um auf solche Weise eine allgemeine Revo die den Moloch des Militarismus zu riefiger Größe hat Städtchen fennen, in welchen der ungepflasterte Boden, im Hert ft lution in Rußland herbeizuführen. Wir lassen laffen und im Frühling erweicht, gar nie gefriert und nie austrocknet; Gerücht auf einen Augenblick für möglich gelten, aber liegt fchon tatt einer Aera des Glücks eine Aera der Knechtschaft, der diefes heranwachsen lassen, und daß Sedan für uns Deutsche man muß persönlich beobachten, und das ist in Rußland spielend nicht etwas Schreckliches allein in dem Gedanken, daß diese leicht, wie die ungeheuren Summen, zum Austrocknen der an- Männer, die auf jedem Schritt und Tritt ihr Leben für das Ausnahmegefeße, der maßlosesten Unterdrückung und Austeckenden Moräfte, zum Wegebau, zur Städte- Kanalisation u. f. w. Wohl ihrer Nation preisgeben, zu solchen Mitteln greifen beutung, der Millionärzüchterei und Maffenverarmung, des erhoben, ganz ohne Weiteres in den bodenlosen Taschen der müffen, um zu ihrem Ziele zu gelangen? Beweist das nicht Streberthums und der Korruption eröffnet hat Administration verschwinden... Und Worte, wie: Boßjaken", schon hinreichend, wie hoch die Bestialität der russischen Regierung Einem Worte, die Aera Bismard. Ratlen"," Burlaten" tönnen gar in feine europäische Sprache gestiegen? Doch mit nichten! So etwas zuzulassen, hieße dem Den Schmutz und die schlimmen Folgen dieser Aera übersetzt werden, während man in Rußland unter diesen russischen Staatsmechanismus Unrecht thun, ihn gänglich ver hinwegzuräumen, dazu wird es eines Menschenalters beNamen Millionen von Glenden versteht, die es so weit tennen. Vor den Augen der millionenköpfigen russischen Polizei dürfen. Wer an ihr Vortheil gehabt hat, oder Freude an gebracht haben, daß sie die unbeschränkteste Freiheit ge-( denn dort ist Alles Polizei, von Pobjedonoszew bis auf den nießen, ste stehen außer Bäterchens" Schuß, weder werden letzten Schuhmann) werden ganze Städte, ganze Distritte zur ihr, der feiert den Sedanstag. Wir nicht. fie, noch wird man ihretwegen bestraft. Diesen Unglücklichen Meuteret gereizt und nicht einer von den Thätern, von den Sundert Millionen mehr für den Militarismus fehlt absolut jeder Begriff für Wäsche, Seife, Schlafstelle und Kramolnits( Hochverräther) wird ergriffen. Wie naiv! Nein! Aehnliches, und so bilden sie denn einen wahren Herd für alle Nicht die Nihilisten, die Regierungs- Agenten ver ist also die neueste Lesart, nicht die lehte. Ehe die möglichen ansteckenden Krankheiten, die Syphilis insbesondere. breiten im Bolte die Märchen, welche zu den lächerlichen Militärvorlage vor den Reichstag kommt, wird es noch Daß es in Rußland gar nicht anders sein fann, braucht Aufftänden führen, diefelben Agenten, welche auf der Ballan- etliche Duhend andere Trug- und Verirbilder geben, so daß nicht erst bewiesen zu werden. In einem Lande mit einem halbinsel die heilige" Sache des orthodoxen Thrones ver- das Volk schließlich gar nicht weiß, woran es ist. Eins Throne, ber nur auf Lug, Trug und Mord errichtet ist, in einem fochten, diefelben Agenten, welche während der sogenannten steht fest, die Wirklichkeit wird schlimmer sein, als die Staate, der nur auf Raub, auf die Unterwerfung und Knechtung großen Cholera von 1831( Bäterchen Nicolaus ärgerte sich das schlimmsten Angaben, die vorher gemacht werden. Seit feiner Nachbarn ausgeht, ist teine innere Ordnung möglich, und mals sehr über die Juli- Revolution) das Märchen verbreitet 1871 hat das Militärbudget, stetig anschwellend, sich verunter den räuberischen Dynastien, die je in der Welt gelebt haben, haben, bie Cholera wäre bei den ersten von den Gutsbesitzern doppelt. Jetzt beträgt es 427 Millionen Mark; im steht die Romanow 'sche obenan. Seit dem Tage, da das russische Reich gekauft, um die Armen auszurotten, diese Agenten erzählen jetzt gegründet wurde, fennt es teine Ruhe, und im letzten Jahr- dem Bolte, es gäbe gar keine Cholera, man wolle nur die einen Jahre 1886 war es noch 85 Millionen niedriger: hundert tennt diese wahnsinnige Raftlosigkeit gar feine Schranken oder die anderen lebendig einfargen lassen und fie erreichen 342 Millionen. Und nun soll es mit einem Ruck um mehr. Dort erobern ihm die Mörder- Banden von Kosaken die ihr Ziel vollständig! Europa foll sich überzeugen, daß das russische 100 Millionen und wahrscheinlich um noch mehr emporunermeßlichen Länder von Sibirien und Mittel- Asien , hier haut Bolt sich noch auf einer sehr niedrigen Kulturstufe befindet, daß geschnellt werden. Nicht gerechnet die einmaligen Ausgaben fich Bäterchen" felbst ein Fensterchen nach Europa zu", baut man in Rußland an Freiheit, Humanität und europäische und Anleihen, welche sich seit 15 Jahren schon auf_andertganz auf ruffische Art, durch Schweden , Finnland , Litthauen und Zivilisation noch gar nicht Denken kann. Und wenn balb Milliarden belaufen. Wo soll das enden? Es giebt Polen , dort geht er hin das kleine Grusien zu erben" und er einige Bösewichter von Nihilisten trotzdem von Um nur ein Ende: den Bankrott. Es fragt sich blos: obert" ben ganzen Kaukasus und vergießt 50 Jahre ununter- wälzungen und Neuerungen träumen, so bat Väterchen" vollen Bankrott des deutschen Volkes oder Bankrott des brochen das unschuldige Blut det freiheitliebenden Bergföhne, Grund, diese Träume auf seine Art zu deuten und desto mehr feine unterbessen beschwichtigt" er die frechen Polen , die es noch lieben Rinder von den verderblichen Lehren des faulen Westens Militarismus?- wagen, von Freiheit und Republit zu träumen, bald ge- zu säubern und vor ihnen zu bewahren. Das ist das Ende vom fällt ihm die Moldawa und die Walachei ( Neu- Beffarabien) russischen Liedchen!-G3 ist nun flar, welche nüßlichen Lehren unb en pendant geht er die„ Brüderchen" auf dem Balkan wir von dem Beltschew- Prozeß, von der russischen Cholera 2c. zu retten und organisirt Raub und Meuchelmord auf der ziehen haben. Die zivilifirten Völker müssen weitsichtiger sein, als die ganzen Halbinsel. Ist das möglich", fragt man sich unwillkür- russische Regierung. Europa , und vor Allem Deutschland muß sich lich, wenn man die Geschichte dieses Landes, oder besser, dieser überzeugen, daß die gegenwärtige Lage der Dinge in Ungeheuer in Gestalt von Väterchen" liest: ist das möglich, Rußland nicht lange mehr fortdauern kann. Die republikanischdaß in diesem Lande die Cholera nur in gewiffen Perioden und französische Liebäugelei mit dem russischen Despoten, das nicht immer tobt?".... Wir meinen: Sind in diesem Lande Jammern des Horzogs aller Deutschen " über Ordnung, Wohlfahrt, gute wirthschaftliche Einrichtung und all riffenen Draht zwischen Berlin und der Festung Gatschina, die fieben Sachen möglich, die dem Einzelnen, wie dem Bolte wo dieser Despot versteckt liegt, ist nicht nur lächerlich, es ist ein nur Ruhe und Frieden bringen? Gewiß nicht! Raub- Verbrechen an Allem, was sich Europa mit so viel Mühe und thiere müßten aufhören Raubthiere zu sein, um die Knochen durch so viel Opfer erworben hat. Mögen die Re ihrer Beute in einen Haufen zu sammeln, nachdem sie das gierungen, die Pfaffen und die Geldsäcke ein noch so Fleisch verzehrt und das Blut ausgesaugt haben. großes Interesse haben, vor dem russischen Moloch sich Bet seiner wahnsinnigen Politit, bei seiner frampfhaften, zu- zu beugen, die Völker müssen einsehen, daß Europa und das
" Ich erzähle der Gräfin Feldzugsgeschichten-" So? Das ist sie schon von Kindheit an gewohnt. Ich erzählte dergleichen auch zuweilen. Sechs Blatt, Herr Doktor, und eine Quartmajor-"
Wir nahmen unser Geflüster wieder auf. Plöglich, während Tilling sprach er hatte feinen Blick wieder in den meinen gesenkt und aus seiner Stimme tlang so inniges Vertrauenfiel mir die Prinzessin ein. Es gab mir einen Stich und ich wandte den Kopf ab. Tilling unterbrach sich mitten in seinem Sat: Was machen Sie so ein böses Gesicht, Gräfin?" fragte er erschrocken; hab' ich etwas gesagt, das Ihnen mißfallen?"
,, Nein, nein... es war nur ein peinlicher Gedanke. Fahren Sie fort."
Ich weiß nicht mehr, wovon ich sprach. Vertrauen Sie mir lieber Ihren peinlichen Gedanken an. Ich habe Ihnen die ganze Zeit über so offen mein Herz ausgeschüttet vergelten Sie mir das."
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„ Es ist mir ganz unmöglich, Ihnen das mitzutheilen, woran ich vorhin dachte." Unmöglich? Darf ich rathen?... Betraf es Sie?" Nein." Mich?" Ich nickte.
Etwas Peinliches über mich, was Sie mir nicht sagen tönnen?... Ist es-"
" Berbrechen Sie sich nicht den Kopf; ich verweigere jede weitere Auskunft!" Dabei stand ich auf und blickte nach der Uhr. " Schon halb zehn.. Ich werde Dir jezt adieu sagen, Papa" Mein Vater schaute von seinen Karten auf:
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Gehst Du noch in eine Soirée?"
" Nein, nach Hause- ich bin gestern sehr spät zu Bett
gegangen-"
Und da bist Du schläfrig? Tilling, das ist kein Rompliment für Sie."
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trifft keine Schuld... wir haben uns sehr lebhaft unterhalten."
Ich verabschiedete mich von meinem Vater und dem Doktor; Tilling bat sich die Erlaubniß aus, mich bis zu meinem Wagen zu geleiten. Er war's, der mir im Vorzimmer den Mantel umhing und der mir über die Treppe hinab den Arm reichte. Beim Hinuntergehen blieb er einen Moment stehen und fragte mich ernsthaft:
Nochmals, Gräfin, habe ich Sie etwa erzürnt?" " Nein auf Ehre."
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Dann bin ich beruhigt."
Indem er mich in den Wagen hob, drückte er fest meine Hand und führte sie an die Lippen.
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Wann darf ich Ihnen meine Aufwartung machen?" An Samstagen bin ich-"
Er verneigte sich und trat zurück.
Ich wollte ihm noch etwas zurufen, aber der Bediente schloß den Wagenschlag.
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bekanntlich neugeordnet werden. Man liest darüber u. A.: Die offene Hand. Das Militär- Pensionswesen soll
Die auf die Offiziere bezüglichen Vorschriften dürften umgestaltet werden. Es soll beabsichtigt sein, die Grenze, von welcher ab die Pension für Premier- und Setonde- Lieutenants gekürzt werden darf, hinaufzusehen. Gegenwärtig wird die Pension der Offiliere gekürzt, wenn sie zusammen mit dem Zivildienst- Einkommen beim Major den Betrag von 6530 M., beim Hauptmann 1. Klasse von 5030 M., beim Hauptmann 2. Klaffe von 3590, beim Premierlieutenant von 2126 und beim Sefendelieutenant den Betrag von 1946 M. übersteigt. Es soll nun in der Absicht liegen, die Beträge für die beiden letzteren Chargen auf 3000 m. hinaufzusetzen. Wie bei den niederen Militärklassen soll dieser Bestimmung auch rückwirkende Kraft und zwar für die Theilnehmer am Kriege 1870/71 fowie
vielleicht bin ich die Einzige, der er seine Gedanken über den Krieg mittheilt aber darum ist er noch lange nicht verliebt in mich und ebensowenig darf ich es in ihn sein. Daß ich ihn nicht aufforderte, mich an einem anderen Tage, als an den ihm so verhaßten offiziellen Empfangstagen zu besuchen, mochte wohl nach dem vorausgegangenen, vertrauensvollen Gedankenaustausch etwas unfreundlich geschienen haben... Aber es ist vielleicht besser so. Wenn nur erst ein paar Wochen über die geistigen Eindrücke, die mich so tief erschüttert haben, verstrichen sind, dann werde ich Tilling wieder ganz ruhig begegnen können, mit der Idee vertraut, daß er eine Andere liebt, und mich harmlos an seinem freundschaftlichen und geistanregenden Umgange erlaben. Denn es ist wahrhaft ein Vergnügen, mit ihm zu verkehren er ist so anders, so ganz anders als alle Anderen. Ich bin wirklich froh, daß ich das heute so gelassen konstatiren fanu- geftern mußte ich einen Augenblick schon fürchten, daß es um meine Ruhe geschehen sei, und daß ich die Beute quälender Eifersucht würde... heute ist diese Furcht verflogen."
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Ich warf mich in die Ecke zurück und hätte am liebsten geweint- Thränen des Troyes , wie ein erbostes Kind. Ich Am selben Tage besuchte ich meine Freundin Lori Griess war auf mich selber wüthend: wie konnte ich nur so talt, bach- diefelbe, bei der ich den Tod meines armen Aruo erfahren. so unhöflich, so beinahe grob mit einem Menschen sein, der Sie war unter den jungen Frauen meiner Bekanntschaft mir so warme Sympathie einflößte Daran war diese diejenige, mit welcher ich am meisten und am intimsten Prinzessin schuld wie ich die haßte! Was war das?. verkehrte. Nicht, daß wir in vielen Hinsichten übereinEifersucht? Jetzt blitzte mir das Verständniß dessen auf, stimmten, oder daß wir uns gegenseitig vollkommen verwas mich bewegte: ich war in Tilling verliebt standen wie dies doch die Grundlage echter Freundschaft Verliebt, liebt, liebt" raffelten die Räder auf dem Pflaster, sein soll; aber wir waren als Kinder Gespielinnen, als " Du liebst ihn," leuchteten mir die vorüberfliegenden jung verheirathete Frauen Stellungsgenossinnen gewesen; Straßenlaternen zu Du liebst ihn," duftete es mir aus hatten damals fast täglich verkehrt und so war eine gewisse dem Handschuh, den ich an meine Lippen führte an der Gewohnheitsvertraulichkeit zwischen uns entstanden, welche Stelle, die er geküßt. - trotz so mancher Grundverschiedenheit unserer Wesen- unseren gegenseitigen Umgang zu einem recht angenehmen Tags darauf trug ich in die rothen Hefte folgende Zeilen und gemüthlichen gestaltete. Es war ein gewiffes engbegrenztes ein: Was mir gestern die Wagenräder und die Straßen- Gebiet, auf dem wir uns begegue ten, aber auf dem waren laternen sagten, ist nicht wahr, oder doch zum mindesten sehr wir einander aufrichtig gut. Ganze Seiten meines Seelenübertrieben. Ein sympathischer Zug zu einem edlen lebens blieben ihr ganz verschlossen. Von den An- und und gescheidten Menschen: ja; aber Leidenschaft? Einsichten, zu welchen ich in meiner stillen Studienzeit genein. Ich werde doch mein Herz nicht so hinschleudern an langt war, hatte ich ihr nie ein Wort mitgetheilt und fühlte Jemand, der einer Anderen gehört. Auch er empfindet Sym- auch kein Bedürfniß dazu. Wie selten kann man sich einem pathie für mich- wir verstehen uns in vielen Dingen; Menschen ganz geben! Das habe ich recht oft im Leben
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