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Dr. 154. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Berliner   Nachrichten.

Das städtische Bibliothekswesen

Mittwoch, 5. Juli 1905.

Unfugs, der Mitte der Neunziger im alten Reichstagsgebäude   in der einem Beil bewaffnet drang er zur Nachtzeit in das Schlafzimmer Leipzigerstraße   getrieben wurde? Wenn im Botanischen Garten ein der Familie ein und tötete nacheinander Mann, Frau und Kind. ähnlicher Mimbim losgehen soll, dann kann Berlin   sich gratulieren. Nach der entsetzlichen Tat raubte er etwa 600 M. und wurde flüchtig. Tod eines Stadtverordneten. Stadtverordneter Bankier Druhm, Wie andere Verbrecher in den meisten ähnlichen Fällen suchte auch Sein Gewissen trieb ihn von Ort zu Drt. Endlich fam er nach Berlin  . ist in neuerer Zeit in die Reihe der wenigen Zweige unserer Kirchenältester der Dorotheenstädtischen Gemeinde, ist nach langem Moglen sich im Strudel der Großstadt zu betäuben und verpraßte Stadtverwaltung aufgerückt, die man loben fann, weil man schweren Leiden im 49. Lebensjahre gestorben. Druhm, der der das Geld zum großen Teil in Wirtschaften mit Bedienung von bei ihnen den Willen zum Fortschritt sieht und entsprechende lief bis Ende dieses Jahres. Er vertrat die erste Abteilung im zarter Hand. As seine Mittel ausgegangen waren, kam er in ein

zeigt der neueste Verwaltungsbericht, den der Magistrat jetzt beröffentlicht.

1905 hatte sie 53 260 Bände.

ersten Gemeindewahlbezirk.

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wollte. Er stellte sich aber selbst der Polizei, wurde auch sofort Die Hike. erkannt und verhaftet. Moglen gibt an, daß er, um in den Besitz Die Stadtbibliothek ist erst noch im Werden. Bis- Infolge der andauernden Size macht sich großer Eis manger die Meisterin und das Kind losgeschlagen, aber nicht die Abficht des Geldes zu gelangen, mit dem Beil allerdings auf den Meister, her hat sie hauptsächlich drei große Abteilungen ausgestaltet geltend. Im Einzelverkauf wird Gis an Private gar nicht mehr gehabt habe, sie zu töten. Er zeigte teine Spur von Neue und und zu einem vorläufigen Abschluß gebracht: Geschichte, abgegeben. Bestellungen auf regelmäßige Lieferung geringerer erklärte, daß alle drei Personen noch am Leben gewesen seien, als Geographie nebst Völkerkunde, Schöne Literatur. Am 1. April Quantitäten Eis in die Wohnungen werden von den Eistutschern er den Raub ausgeführt habe. Er wird von Berlin   nach Heilbronn  nur unter Vorbehalt und zu höheren Preisen als sonst angenommen. zurückgebracht werden. Auch in den Gastwirtschaften, Cafés usto. fehlt es vielfach an Eis, Die 28 Boltsbibliotheken hatten zu demselben so daß die Gäste fich öfters gezwungen sehen, Getränke als nicht ge- Eine Anzahl schwerer Unglücksfälle werden vom gestrigen Tage Beitpunkt bereits 154 716 Bände. Im Laufe des Jahres ver- nügend gekühlt zurückzugeben und von neuem auf Eis stellen zu aus dem Straßenbetriebe gemeldet. Die Frau des Poſtſchaffners liehen sie 1359 839 Bände, wieder 73 897 mehr als in 1903. Laffen. Die Selterwasser- und Limonadenfabriken find zur Haase, Langestraße 6 wohnhaft, wollte gestern morgen an der Ecke An erster Stelle steht wieder die 20. Bibliothek( Ravenéstraße), Beit sehr stark in Anspruch genommen und haben, um dem ge- der Markusstraße den Fahrdamm der Holzmarktstraße überschreiten, die allein 173 359 Bände verlieh, 28 397 mehr als im Vorjahr. steigerten Bedarf der Gastwirte und der Privatkundschaft gerecht als ein Straßenbahnwagen der Linie 80 herannahte. Frau Haase Stärker geworden ist die Benutzung auch in den meisten werden zu können, vielfach Hülfskräfte einstellen und Ueberstunden wollte stehen bleiben und erst den Waggon vorbeilassen, glitt jedoch in anderen Volksbibliotheken. Der Bericht fagt hierzu bedeutend lebhafteren Absatz als im vorigen Sommer zu verzeichnen, und lief bei dem Versuch, das Gleichgewicht zu halten, einige Schritte Wo machen müssen. Auch die Weißbierbrauereien haben einen demselben Augenblick, vermutlich auf einen Obstreft tretend, aus nur die Zahl der Betriebsstunden vermehrt oder die Bücher- da in den Lokalen der Verbrauch des erquidenden Getränks erheblich weiter. Hierbei geriet sie auf das Straßenbahngleis, wurde von dem ausgabe auf die Abendstunden verlegt wurde, stieg der Besuch zugenommen hat. Motorwagen erfaßt und umgerissen. Sie erlitt einen Bruch des sofort". An solchen Bemerkungen sieht man immer wieder, linten Unterschenkels und Schulterblattbruch. Frau H. mußte nach woran es lag, daß die Volksbibliotheken früher so kläglich Bestrafte Gewiffenlosigkeit. Ein beachtenswerter Bivilprozeß ist dem Krankenhaus Friedrichshain   gebracht werden. Beim Spielen dieser Tage vom Reichsgericht entschieden worden. Der Beklagte, lief die sechsjährige Hedwig Gablizky vor dem Hause Prenzlauer wenig benutzt worden, und welchen Maßregeln es zu danken ein Apothefer B. zu Berlin  , hatte im Frühjahr 1900 ein Liebes- Allee 76 auf den Fahrdamm, um einen Geschäftswagen herum, der ist, daß in neuerer Beit die Benutzung so außerordentlich zu verhältnis mit der Klägerin. B., der seit zwei Jahren wegen dicht an dem Straßenbahngleis entlang fuhr, und rannte blindlings genommen hat. Nur wenn man dem Bublifum entgegen- Syphilis in Behandlung war, hatte die Klägerin im Mai angesteckt. gegen den Straßenbahnwagen 2427 der Linie 60( Schöne­fommt, fann es gelingen, das Bedürfnis nach Lektüre in ihm Diese erkrankte schwer und wurde schließlich hochgradig nervös und berg- Weißensee). Das Kind wurde zurückgestoßen und blieb be­zu wecken und zu steigern. Das gilt auch für die Frage, was arbeitsunfähig. Für den ihr hierdurch erwachsenen Schaden machte finnungslos auf dem Straßenpflaster liegen. Sie hatte eine leichte denn nun der Leser aus der ihm gebotenen Lektüre auswählt. die Geschädigte Schadenersatzansprüche gegen B. geltend, gestützt auf Gehirnerschütterung erlitten. Nachmittags lief die Nollendorf­Von 1 359 839 verliehenen Bänden gehörten allein 572 698§ 823 des Bürgerl. Gesetzbuch( Fahrlässige Schädigung). Das Land- Plaz 4 wohnende Witte Eggels beim Ueberschreiten des Nollendorf­zur Schönen Literatur Deutschlands, 134 647 zur Schönen gericht Berlin   verurteilte den Beklagten zur Zahlung von Plates Ede Bülowstraße gegen die linke Berronecke eines Straßen­2900 Mart Schadenersatz und einer monatlichen Rente von bahnivagens der Linie 64, prallte zurück und stürzte zu Boden. Sie Literatur des Auslandes, 217 709 zu den Jugendschriften. 150 Mark. Auf die Berufung des Beklagten gegen dieses erlitt eine Wunde an der Stirn, sowie auch einige leichtere Ver­Nach wie vor wird die Unterhaltungsliteratur am meisten urteil wurden die Ansprüche vom Kammergericht zu Berlin   legungen und konnte sich ohne fremde Hülfe nach ihrer Wohnung gelesen, und auch die 209 238 Beitschriften- und Sammelwert auf 1120 M. und 50 M. monatlich vorauszahlbar festgefeßt. In begeben. Gestern nachmittag versuchte der Papierarbeiter Louis Bände dürften noch größtenteils aus Unterhaltungsbedürfnis der vom Beklagten gegen das Berufungsurteil eingelegten Revision Wiltniß, Alte Jakobstraße 8 wohnhaft, unmittelbar vor einem entliehen worden sein. Für das, was man als wissenschaft- beim Reichsgericht hob er nochmals hervor, daß die Klägerin Straßenbahnwagen der Linie 96( Mariendorf  - Behrenstraße) den liche Lektüre" bezeichnen kann( Geschichte, Geographie, Natur- fein unbescholtenes Mädchen mehr gewesen sei und ihn kein fahr- Fahrdamm zu überschreiten. Obwohl sich der Straßenbahnzug schon wissenschaften, Staatswissenschaften usw. usw.), bleiben zu- läffiges Verschulden treffen könne, da die drei ihn behandelnden in unmittelbarer Nähe befand, rannte er noch auf das Gleis, wurde sammen nur 225 547 entliehene Bände. Diese Zahl würde Aerzte bereits im März 1900 als vollständig geheilt erklärt hätten. niedergerissen und geriet unter die Vorderplattform. Er erlitt außer wahrscheinlich höher sein, wenn der vorhandene Bestand an Das Reichsgericht bestätigte jedoch das Ürteil des Kammer- einer Kopfverlegung anscheinend eine schwere Gehirnerschütterung solchen Büchern größer wäre. Außerdem könnte bei einer gerichts und wies die Revision zurüd, indem es aus- und wurde nach dem Krankenhause am Urban übergeführt. führte, daß Kläger  , der von der Bösartigkeit des Leidens unter- Der Schauspieler August Reiff ist hier gestern gestorben. befferen Schulung der Bibliothekare und bei einer größeren richtet war, sich doch hätte sagen müssen, es könne das Leiden, das Er war ursprünglich Baritonist und wurde vor vielleicht 15 Jahren Bereitwilligkeit, dem unerfahrenen Leser mit zweckmäßigem gewöhnlich drei Jahre und länger währt, immer noch vorhanden sein. Direktor des American- Theaters in der Dresdenerstraße, das er im Rat beizustehen, manchem guten Buch dieser Art, das under­Wilhelm II. Als Beitrag zur Kulturgeschichte der Gegenwart Verein mit dem urkomischen Bendix herrlichen Tagen entgegenführte. dient im Staube vermodert, ein Lesepublikum gewonnen mag auch folgende Mitteilung des Berl. Tgbl." dienen: Ein Das Kind in der Komode und die graufige Parodie auf Hannele Kaiserdenkstein in der Rominter Heide   ist von den dortigen Forst- ließen nicht allein den Ruhm des vorerwähnten Hauses in der Die 11 efehallen, die am 1. April cr. eine Hand- beamten errichtet worden aus Dankbarkeit für die 28 000 Mart Dresdenerstraße im hellen Glanz erstrahlen, sondern brachten auch bibliothek von zusammen 6887 Bänden hatten, haben gleich- Spende, die der Monarch für die Forstbeamten der Heide und ihre dem Direktor gute Einnahmen. Bei späteren Unternehmungen verlor falls wieder eine Zunahme des Besuches zu verzeichnen. Es Hinterbliebenen gestiftet hatte anläßlich der im Vorjahre erfolgten Herr Reiff nur zu bald sein Vermögen; der Geschmad der Berliner  zwei famen diesmal 131 867 Refer, 6662 mehr als im Vorjahr. Erlegung eines Achtundzwanzigenders. Der Denkstein, der atvei war wohl ein anderer geworden. Reiff mußte wieder als Schau­Freilich war aber das Plus fast nur der 1. Lesehalle( Mohren- Meter hoch und einen Meter breit ist, trägt auf der Vorderseite die spieler fein Brot verdienen, und das Luisen- Theater sowohl wie im Inschrift: Von hier erlegten Se. Majestät Kaiser Wilhelm II.   am legten Winter das Thalia- Theater hatten an ihm einen tüchtigen straße) zu danken, während die meisten der anderen einen 1. Dftober 1904 auf der Abendpürsche einen kapitalen Hirsch von Künſtler. Eine Arterienvertaltung setzte nach mehrwöchentlicher Heinen Rüdgang aufweisen, den der Bericht aus der Hiße des 28 Enden und stifteten zur Erinnerung daran am 3. November 1904 Krankheit dem Leben August Reiffs ein Ziel. borigen Sommers erklärt. Die Besuchssteigerung der 1. Lese- die St. Hubertus- Stiftung für die Forstbeamten der Rominter halle führt der Bericht darauf zurüd, daß sie größere Räume Heibe." Auf der Rückseite befindet sich folgende Inschrift: Diesen erhalten hat. Auch hier sieht man wieder, daß der Erfolg nicht Stein fetzten ihrem allerhöchsten Jagdherrn St. Majestät Kaiser Wilhelm II.   mit Weidmannsheil die Forstbeamten der Rominter ausbleibt, wenn man dem Publikum entgegenkommt. Heide."

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Es dauerte geraume

Arbeiter- Sängerbund. Infolge eines telephonischen Mißverständ­niffes wurde in der gestrigen Nummer unseres Blattes bekannt gegeben, daß die lebungsstunde des Bundes am 16. Juli in der Neuen Welt" stattfinden solle. Dieser Irrtum ist dahin zu be richtigen, daß die Uebungsstunde am 16. Juli in der Brauerei Friedrichshain" abgehalten wird.

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Ueber das Arbeiterrisiko in städtischen Betrieben erfährt man Schnellzugsidyll. Eine unliebsame Ueberraschung erlebten die einiges aus einer Nachweisung der Unterstüßungen, welche die Passagiere des Schnellzuges 49, der gestern früh, von München   Ein Almosenempfänger als Fledderer. Der 28 Jahre alte Stadtgemeinde auf Grund der Gemeindebeschlüsse vom 6. Sep- fommend, um 8,30 in Berlin   eintreffen sollte. Er kam glücklich mit Arbeiter May Rubale aus der Gerichtstr. 22 bezieht Armenunter­tember 1900 im letzten Rechnungsjahre gewährt hat. Diese zählte zwei Stunden Verspätung auf dem Anhalter Bahnhof   stüßung, weil er lungentrant ist. Da er sonst nicht arbeitet, suchte nicht weniger als 50 Unfälle auf, die in Kommunalbetrieben vor- an, weil er an zwei verschiedenen Stellen Maschinendefekt hatte. Der er sich eine Nebenbeschäftigung" und verfiel auf die Fledderei gekommen und reichsgesetzlich nicht versichert sind. Gefährliche Posten Zug war in München   in zwei Teilen als Vor- und Hauptzug ab- schlafender Personen. Deswegen wurde er auch bereits bestraft. Am find z. B. die Stellen der Leichendiener in den Krankenhäusern. gelassen. Noch in Bayern   und zwar auf einer eingleisigen Sonntagabend faßte ihn eine Polizeipatrouille ab, als er auf dem Von diesen sind vier verunglückt und zwar dadurch, daß Strecke versagte die Maschine des Vorzuges. Bevor nun eine Re- Courbièreplatz einen auf einer Bant eingeschlafenen Kaufmann aus fie bei der Obduktionshülfe 2C. fich durch Leichengift servemaschine herbeigeschafft war, hatte der nachfolgende Hauptzug raubte, ohne daß dieser es merkte. Er hatte ihm Bortemonnaie und eine Blutvergiftung zuzogen; zwei hatten Stichwunden an den Vorsprung gewonnen und fuhr dann ungehindert bis in die Nähe Taschentuch genommen, als ein Beamter ihn faßte, während ein Händen, ein dritter hatte sich beim Buzzen von Präpariergläsern in von Jüterbog  . Hier erlitt aber seine Maschine ebenfalls Defeft, wo- zweiter den schlafenden Mann weckte. Obgleich ihm die von dem den Finger geschnitten. Sie sind sämtlich in ihrer Erwerbsfähigkeit bei es sogar zu einer Entgleisung kam. Glücklicherweise sind Geplünderten als sein Eigentum erkannten Sachen aus der Tasche beschränkt. Nicht minder gefährlich ist der Dienst in den Jrren- Bersonen dabei nicht zu Schaden gekommen. anstalten, bei den Epileptikern 2c. Bei Da hat z. B. ein Pfleger von Zeit, bevor eine Reservemaschine zur Stelle war. Infolgedessen trat gezogen wurden, bestritt er die Tat, wollte sich vielmehr nur erholt haben. ihm wurden außerdem noch sechs einem Kranten einen Fußtritt gegen den Unterleib, der andere einen eine erhebliche Verzögerung ein und der Zug kam erst mit zwei- Herren- und Damengeldtaschen gefunden, die teilweise ziemlich schweren Biß in den Finger, der dritte einen Hieb über den Kopfstündiger Verspätung hier an. neu find. Zwei davon enthalten einen größeren Geldbetrag. Bei erhalten 2c., und eine Pflegerin, die von einer Kranken überfallen Mit einer neuen Schnellzugsmaschine mit doppeltem Bersonal der Kriminalpolizei gab Kubale die Fledderei des Kaufmanns zu, wurde, leidet noch heute an einer unheilbaren Störung des Nerven­systems. Mehrere Steinmachefrauen in Gemeindeschulen find beim werden zurzeit auf der Strede Berlin  - Lehrte Fahrversuche angestellt. will aber die übrigen Portemonnaies gekauft haben und stets biel Fensterpuzen mit der Leiter zusammengebrochen, eine hat sich beim Das vierachige Ungetüm iſt konisch gebaut, um den Luftwiderstand Geld bei sich haben, obgleich er nicht arbeitet. Der Verdacht wegen Scheuern eine Stahlfeder tief in die Hand gestochen zc. Ein städtischer beffer bewältigen zu können, und zu ſeiner Bedienung sind zwei vielfacher Fleddereien ruhte schon auf Kubale, bevor er abgefaßt Briefträger verunglückte dadurch, daß ihn ein Pferd in den Finger Lokomotivführer den gewöhnlichen Stand inne hat, befindet sich der Lokomotivführer und zwei Heizer erforderlich. Während der eine wurde. Erschlagen und beraubt wurde nach voraufgegangenem Kampf biß, ein Turndiener verstauchte sich das Handgelenk und die Ver­legung wurde tuberkulös, so daß sie den Tod zur Folge hatte, ein zweite Führer in dem glasbedeckten ſpigen Vorbau der Lokomotive, bei Rüdesheim   nahe dem Nationaldenkmal ein junger Mann von Bademeister erlitt einen Leistenbruch und starb fünf Monate später um die Strecke besser übersehen zu können. Steffelanlage und Kohlen- 17 bis 20 Jahren, dessen Bersönlichkeit auf Ansuchen der Staats­Bademeister erlitt einen Leistenbruch und starb fünf Monate später fammer ermöglichen ausgedehnte Fahrten der Maschine, ohne daß anwaltschaft Wiesbaden   mit Hülfe der Berliner   Kriminalpolizei fest­an Darmverschlingung, wiewohl er bis zu seinem Tode arbeitsfähig diese zum Zwecke der Wasser- und Kohlenaufnahme halten muß. gestellt werden soll. Der Ermordete, vielleicht ein wandernder blieb. Den Berunglückten bezw. ihren Hinterbliebenen sind im letzten Bei den bisherigen Uebungsfahrten wurden Geschwindigkeiten bis Handwerker, hat sich vermutlich jüngst in Berlin   und in Halle auf Jahre an Renten insgesamt 6687 M. gezahlt worden. zu 110 Kilometer angenommen, die bei den weiteren Versuchs- gehalten; denn bei der Leiche wurden Postkarten mit Berliner   und fahrten bis zu 120 Kilometer als Maximalgeschwindigkeit ausgedehnt werden sollen.

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Den alten Botanischen Garten hat der Fiskus jekt an die Hallenser   Ansichten und auch ein Verzeichnis der Herbergen Berlins Deutsche Hausbau- Gesellschaft Didmann u. Reglin verpachtet, die aufgefunden. Er trug ein graugrünes Jadett, graue Hosen, ein sich mit der Herstellung zerlegbarer Häuser befaßt. Die Unter­Ein gefährlicher Fabrikbrand wütete in letzter Nacht in der Sporthemd, rotbraune Sandalen aus einem Stüd mit Schnallen nehmerin beabsichtigt dem Vernehmen nach ein Konsortium zu bilden, Wrangelstraße 107.. Das acht Fenster Front haltende Quers bon gleicher Farbe. Die letteren wurden erst kurz vor dem am das nach dem System Dickmann im nordischen Holzbaustil eine große, für Automobilausstellungs- und ähnliche Zwede bestimmte Halle, gebäude wird in seinen drei Etagen von dem Tischlermeister 19. Juni erfolgten Mord frisch besohlt und geflidt. Von Erheb fowie Bauten für einen Konzertpark ust. errichtet. Der Baum- Nielsen und dem Ingenieur Wendt zu Arbeits- und Lager- lichkeit wäre, wenn der Schuhmacher sich melden möchte, der die räumen benutzt. Um 2 Uhr tam das Feuer im Dachgeschoß zum Arbeiten ausgeführt hat. bestand bleibt unversehrt. Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich gestern vormittag in leber die Angelegenheit schreibt uns ein offenbar durch den Ausbruch und verbreitete bald Tageshelle über die weitere Um­gebung. Das leichte Schieferdach war in kurzer Zeit von den der Mogstraße, furz hinter der Zwölf Apostel- Kirche. Das Auto 2174 Sieg eines Konkurrenten enttäuschter Herr: Das Problem betreffend Verwertung des Botanischen Gartens Flammen durchschlagen und das ausgetrocknete Dachgebält brannte der Internationalen Automobil Zentrale( Bring Louis Ferdinand­ist nun gelöst. Montag mittag wurde einer Firma mit dem hoch- wie Streichhölzer. Die Mieter des Hauses lebten in großer Angst straße) tam durch die Schuld des Chauffeurs zwischen zwei in ent­ist nun gelöst. Montag mittag wurde einer Firma mit dem hoch und einige trafen schon Anstalten, ihre Wohnungen zu räumen, gegengesetter Richtung fahrende Straßenbahnwagen, wobei nicht mur Hlingenden Namen Deutsche Hausbau- Gesellschaft, Dickmann u. wurden jedoch von der Feuerwehr von diesem Vorhaben abgehalten. Das Auto fast vollständig bemoliert, sondern auch eine Elektrische" Reglin, G. m. b. H., der Zuschlag zur Verwertung für Tingel- Tangel Mit vier Schlauchleitungen wurde das Feuer über Treppen und eine schwer beschädigt wurde. Personen find nur leicht verlegt worden. und Automobil- Fahrschulen erteilt. Die Gesellschaft Deutsche Haus­bau- Gesellschaft wurde im April 1904 gegründet mit 30 000 Mart mechanische Leiter hinweg angegriffen, doch war der Dachstuhl mit den lleber den Buſammenstoß werden uns folgende Einzelheiten ge­Stammkapital, und zwar zeichneten Herr Reglin 26 000 Mart mit gefüllten Bodenräumen nicht mehr zu halten. Der gesamte Dach- melbet: stuhl wurde eingeäschert. 25 Broz. einzahlbar und Herr Dickmann 4000 Mark. Seine in die heftige Detonation, die von zersprungenen mit Lac ge- Herrn Bellmann, aus seiner Wohnung, Mohstr. 91, abholen. Als Während der Ablöschung erfolgte eine Der Chauffeur Föllmer wollte den Mitinhaber der Zentrale", Geſellſchaft zu bringenden Ideen wurden nämlich mit 4000 Mart befüllten Flaschen des Ingenieurs Wendt herrührte. Die Feuerwehr Herrn Bellmann, aus seiner Wohnung, Mohstr. 91, abholen. Als fverbet Damit war das Geſellſchaftstapital als eingezahlt ange hatte über brei Stunden an der Brandstelle zu tun. Der verursachte er gleich hinter der Kirche in die Mogstraße einbog, fuchte er- und eine Elektrische" zu überholen fehen. Sturze Zeit hierauf trat Herr Reglin aus dieser Gesellschaft Schaden ist erheblich und wird davon besonders die Tischlerei be- und vor dieser den rechten Fahrdamm zu gewinnen, um dann mit zwar auf der linken Seite fahrend aus und nahm 34 000 Mart mit heraus. Zwei andere Herren legten 18 000 Mart in die Gesellschaft ein. Hierauf wurde eine troffen, da Fourniere und andere wertvolle Hölzer total vernichtet furzer Kurve vor dem Hause feines Chefs zu wenden. Das Manöver Eintragung in das Handelsregister vorgenommen, und zwar der- wurden. Aber auch Wendt erlitt starke Verluste, da ihm ein größerer gestalt, als ob die Gesellschaft 48 000 Mart hätte, indem sie von dem Posten Patentartikel zerstört wurden. Ter Verlust ist für beide Be- mißglückte jedoch, weil in demselben Augenblick aus der entgegen­Herausziehen der 34 000 Mart des Reglin keine Eintragung vor- troffenen um so empfindlicher, als sie nicht versichert sind. Ueber gesezten Richtung eine andere" Elektrische" tam, wodurch das Auto nun zwar durch energisches Bremsen den Zusammenstoß zu ver nehmen ließen, sondern nur die Einzahlung von 18 000 Mart ein die Entstehungsurfache des Brandes fonnte nichts ermittelt werden. awischen die beiden Wagen geriet. Beide Straßenbahnführer fuchten Es ist meiden Ein breifacher Mörder ist in Berlin   verhaftet worden. getragen wurde. Eine Gesellschaft, wo der alleinige Geschäftsführer doch vergeblich. Es erfolgte ein donnerähnlicher Strach, Herr Didmann nur ein Gehalt bon 125 Mart beziehen darf, weil dies der von der Staatsanwaltschaft in Heilbronn   verfolgte 21 Jahre während gleichzeitig die Fahrgäste erschreckt aufschrien. Der Bu ber Mehrbetrag von seinen Gläubigern gepfändet werden würde, alte Bädergeselle Ernst Moglen, dem ein dreifacher Mord zur Last fammenprall war so heftig, daß der eine Straßenbahnwagen bietet dem Königlich Preußischen Fiskus genügend Sicherheit, ein in gelegt wird. Er stand in der Nähe von Heilbronn   bei einem born aus den Schienen geworfen wurde und starke Be­am Vorderperron und an der einen Längs­der besten Lage Berlins   gelegenes Terrain zum jährlichen Miets- Bäckermeister in Arbeit und hatte in der Wohnung des Meisters schädigungen Die Fahrgäste wurden gehörig durcheinander preise von 54 000 Mart zu verpachten. gesehen, daß dieser sich im Besitz einer größeren Summe baren feite erlitt. Der Fiskus hat eine merkwürdig glückliche Hand in der Ver- Geldes befand. Die Habgier erwachte in ihm und so tam er zum gerüttelt, tamen aber meistens mit dem bloßen Schred davon. Am Bochtung überflüssigen Raumes. Wer erinnert ich nicht noch der Entschluß sich auf jeden Fall der Eumme zu hemächtigen. Mit empfindlichsten wurde wohl eine Dame verlegt, die bei bem gu

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