Einzelbild herunterladen
 

1. Beilage zum Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 1.

Die Zustände in Rußland  .

I.

Da die Redaktion des neuen deutschen sozialdemokratischen Organs den Wunsch aussprach, möglichst genaue Rechenschaft über die sozialistisch revolutionäre Bewegung in Rußland   zu erhalten, wollen wir versuchen, unseren deutschen   Freunden, so gut wir im Stande sind, ein deutliches Bild von dem Gang der Verhältnisse in unserem Lande zu zeichnen. Zunächst gilt es, die allgemeine Lage der russischen sozialistischen   Partei zu stizziren und nachzu weisen, aus welchen Elementen sie in ihrem Kampf mit der seit Anfang des neuen Regimes in Rußland wüthenden   entseglichen Reaktion besteht.

Donnerstag, den 1. Januar 1891.

Dictionaire de Géographie universelle"( Neues Wörterbuch für allgemeine Geographie), herausgegeben von der Firma Hachette, erschienen ist, mit Aufmerksamkeit zu studiren und dabei im Auge zu behalten, daß diese Firma, konservativ in Allem, was sie veröffentlicht, sicherlich alle umstürzlerischen Ideen sorg­fältig fern gehalten hat und daß der oben erwähnte Artikel nichts weiter vorstellt, als eine geschickte Gruppirung von Thatsachen und Zahlen.

Doch

Was die Kräfte der Opposition anbelangt, so darf man nicht läugnen, daß ihnen augenblicklich jede Organisation fehlt und daß dieses Fehlen im Grunde genommen von allen den ge= nannten traurigen Symptomen das traurigste ist. Aber unver tennbar ist es, daß gerade die russische Regierung mit erstaunlich Denjenigen, welche mit glühendem Interesse den Wendungen selbstloſem Eifer daran arbeitet, die Elemente für eine solche jenes ruhmwollen Kampfes der Partei der Narodnaia Volia  ", Organisation zu schaffen, so daß sie im gegebenen Zeitpunkt mit die sich um ihr Exekutiv- Komitee gruppirte, gefolgt sind, fönnte einem Schlage erstehen kann. Alle Berichte, die aus den ver­der gegenwärtige Stand der russischen Revolution trostloser er- schiedensten Theilen des Reiches kommen, erzählen von einer scheinen, als er in Wahrheit ist. Seit dem Verschwinden des tiefen geheimen Unzufriedenheit, die sich weiter und weiter aus­Erekutiv- Komitees fehlt es an jeder Organisation, um ein einheitlich breitet und von Tag zu Tag und allerorten anschwillt, auf dem planvolles Vorgehen der zerstreuten sozialistischen   Kräfte herbei- platten Lande, in den Fabriken, in den Schulen, den Zemistvos zuführen. Kein Zweifel, mysteriöse Haussuchungen, fortgesetzte( Landtagen), den Gemeinderäthen und selbst in der Armee. Sie Verhaftungen in verschiedenen Städten des Reiches, zahlreiche zeugen von einer beständigen Vermehrung solcher Menschen, die Ueber ührungen nach Sibirien  , in den meisten Fällen ohne Ur- in dem Moment, wo sie sich nicht mehr vereinzelt fühlen in theil, einfach auf administrativen Befehl, das sind für den auf ihrem Hasse gegen die jetzige Lage der Dinge, bereit sind zu Die sozialistischen  mertsamen Beobachter ebensoviele Anzeichen, daß in Rußland   jeder entschlossensten, verwegensten That. eine tiefe Gährung weiter und weiter um sich greift, ohne daß Prinzipien sind keineswegs zurückgedrängt worden. die Polizei ihrer Herr zu werden vermöchte. Indeß das Schweigen der Ueberdruß, das verhaßte und entwürdigende Joch der aller der loyalen Presse, der von der Regierung der Maulforb an- aufrichtigen Anhänger baaren Autokratie zu tragen, läßt gelegt ist, das Verschwinden von Organen der russischen und aus vielen der russischen Revolutionäre den Fortschritt des Klassen­ländischen geheimen Presse, mochten sie auch weniger bedeutend fampfes zu langsam erscheinen, als daß man so in absehbarer und einflußreich sein, das alles scheint Zeugniß abzulegen von Zeit etwas machen könnte. Nach Wegfall der Abtrünnigen, der einer allgemeinen Schwächung der oppositionellen Bewegung. Schwächlinge, der Unentschlossenen, der Ungläubigen schaaren sich Man könnte glauben, die Polizeiwillkür triumphire unbestritten in die Kolonnen der Partei, zwar weniger, aber um so ent­in Rußland, die Geister gäben sich damit zufrieden und wählten schlossenere Kämpfer; und überhaupt kann man bei dem Fort­Entfagung gegenüber dem Unabänderlichen. Weitere Symptome schreiten der allgemeinen Unzufriedenheit bezweifeln, daß die Zahl find geeignet, diese Ansicht zu bestärken. Eines der maßgebendsten wirklich geringer geworden ist. Die russische revolutionäre Presse Mitglieder des Exekutiv- Komitees, das sozusagen seine Feder" im Auslande ist zurückgegangen, aber nur, weil in Rußland   sich war, ist mit Sack und Pack in das Lager der allerertremsten die Ueberzeugung immer mehr Bahn bricht, daß nur in Rußland  Reaktionäre übergegangen; Flüchtlinge, mehr oder weniger selbst, angesichts des Feindes, ein ernster Kampf um eine bessere bedeutende, die den Ruf großer politischer Festigkeit und Zukunft aufgenommen werden kann. Es ist unzweifelhaft: wenn Unbestechlichkeit genossen, haben sich dazu herbei gelassen, Amnestie eine Schaar von fähigen und entschlossenen Männern, mag es für ihre Vergangenheit zu erbitten und so nach Rußland   heim- sein, wann es will, die Umstände wohl zu benutzen verstände und zukehren; unter den russischen Revolutionären   konnte ein Organ ein revolutionäres Zentrum bilden würde, sofort würden von entstehen, fonnten Persönlichkeiten auftreten, die ihren Entschluß allen Seiten todesmuthige Truppen herbeiftrömen; sei es nun verkündigten, für den Augenblick" und aus taktischen Gründen eine Schaar von Sozialisten oder Liberalen, oder selbst von jedes sozialistische Prinzip fallen zu lassen; andererseits religiösen Sektirern oder Palastverschwörern. Freilich macht es wieder betrachtet die Majorität der revolutionären Jugend die die herrschende Stimmung mehr als unwahrscheinlich, daß sich terroristischen Attentate nicht nur als ein nothwendiges Uebel", ein derartiges Zentrum außerhalb der Sozialisten bilden wie das Erekutiv- Komitee von 1880-1884 erflärt hatte, sondern könne. entsprechend den Anschauungen, die in den alten, vom Komitee abgewiesenen Broschüren von Morozof und Tarnowsky vertreten wurden, als das beinahe einzig mögliche System des politischen Kampfes; ja, es haben sich unter den russischen Flücht

In unseren nächsten Berichten werden wir es unternehmen, nacheinander alle die Fragen zu behandeln, die in Rußland   auf der Tagesordnung stehen und so einerseits nachzuweisen, wie sehr der russische Staat jeder Festigkeit entbehrt, und auf der anderen Seite, Bewegung in unserem Lande von wahrgenommen werden können.

8. Jahrg.

Der Fabrikant und Schlotbaron Wünscht reichlichen Entbehrungslohn; In's leere Knopfloch mancher Fant Sich wünscht ein buntes Ordensband. Neben der Villa Stöcker hätt' Gern auch noch eine Predigtstätt'. Das Zentrum wünscht ins Land fürwahr Zurück die Jesuitenschaar.

Der Hauswirth wünscht für's täglich Brot Sich eine nette Wohnungsnoth. Noch reichlicher besucht säh' gern Die Volksküchen Frau Morgenstern, Und in des Reiches Kolonien Entlaff'ne Strafgefang'ne ziehn Möcht sehen voll Begeisterung Wohl der Verein zur Besserung".- So Jeder hat, bescheiden zwar, Ein Wünschlein doch für's neue Jahr! Zu guter Letzt hinkt hinterdran Der Paria, der arme Mann". Nun wohl, auch's Proletariat Gar Manches auf dem Herzen hat, Dessen Erfüllung es erstrebt. Die es dereinst wohl auch erlebt. Erleicht'rung von der Steuern Last Wünscht es, die es erdrücket fast; Es wünscht für Alle gleiches Recht, Nicht geben soll es Herrn und Knecht. Nicht darben will der Mann der Kraft, Der rastlos alle Werthe schafft Zum Vortheil And'rer und Genuß Indeß er hungern, leiden muß! Es wünscht der Arbeit freie Sohn Für seine Müh' gerechten Lohn; Er fordert Arbeit, fordert Brot! Drum hält er hoch die Fahne roth, Nebt Menschenlieb', Humanität, Arbeitersolidarität,

Damit auch's Proletariat Dereinst ein frohes Neujahr hat. Bis dahin geb's nicht Nast noch Ruh', Drum rufen wir denn Vorwärts" zu Der Arbeitsbrüder großen Schaar

Als Kampfesgruß zum neuen Jahr!

lingen Proteste erhoben gegen das einstmalige Prinzip dieses welche Symptome einer revolutionären, und vorzugsweise sozialistischen Antrage den anderen auf Uebergang zur Tagesordnung gestellt

des russischen Reiches zu begehen, und ein Glied der polnischen Partei, die der russischen verbündet und gegenwärtig viel fefter organisirt ist als diese, hat auf eigene Verantwortung, ohne seine Partei zu befragen, also thatsächlich dem Prinzip des extremsten Anarchismus folgend in Paris   einen Polizisten ermordet. Diefer Mangel jeder Organisation, der bis zur Anarchie führt; Dieser Mangel jeder klaren Auffassung der Prinzipien, der es er­möglicht, daß bald der Sozialismus, bald der Kampf gegen die Willkür verleugnet wird; dieser Mangel an Taktik, der an Stelle des sozialen und politischen Zieles etwas setzt, das höchstens ein Mittel sein könnte, wahrhaftig, das sind traurige Symptome, und man kann sich in die Seele Derer hineinversehen, die da überzeugt sind, daß die Politik der Minister Alerander's III. die Feinde der Autokratie vernichtet hat, und auch Diejenigen be­greifen, die an einer besseren Zukunft ihres Vaterlands ver­zweifelnd ihr Haupt beugen.

Nun wohl, ich glaube, daß diese Symptome, deren Bedeutung ich weit entfernt bin zu verkennen, Denjenigen leicht trügerisch irreleiten, der darauf hinausgeht, sich ein Urtheil über die augenblicklichen Zustände in Rußland   zu bilden und, daß die Windstille der letzten Jahre, während deren die sozialistischen  Revolutionäre sich vielleicht in einer nur weniger wahrnehm baren Weise gestärkt und befestigt haben, ebenso gut der Tag nach einer alles zerschmetternden Niederlage, als der Vorabend eines gewaltigen Kampfes sein tann. Diejenigen im Auslande, die noch auf eine Erneuerung der ökonomischen und moralischen Kräfte der leitenden russischen Kreise hoffen sollten, brauchen nur den Artikel Rußland  ", der eben im 54. Bande des Nouveau

Rothenburger Tage.

Roman aus der Zeit des großen Bauernkrieges von 1525.

erflären.

Von Wilhelm Blos  .

( 25. Fortsetzung.)

"

Semen Petroff.

Lokales.

Neujahrswünsche.

Kaum daß begann das neue Jahr, So stellet der Petenten Schaar Sich in der Runde prompt auch ein Mit einem frommen Wünschelein. Ein Jeder hofft, das neue Jahr Es werd' sein Wünschen machen wahr! Ob er gleich Alles auch besitzt,

Ob er gleich weiß, daß es nichts nüht, Es wünscht sich Jeder was apart Ein Jeglicher nach seiner Art. In erster Reih', wie sich's gebührt! Das liebe Militär marschirt. Daß es doch werden möcht' vermehrt Des Kriegsministers Wunsch man hört, Und neuer Steuern reichen Kranz, Wünscht der Minister der Finanz. Der Einsiedler von Friedrichsruh  Wünscht sich noch manches Interview; Es steht nach höh'rer Zöll' Gewinn Der" armen" Gutsbesißer Sinn.

-

-

Die Leitung der Stadtverordneten Versammlungen durch den Vorsteher Dr. Stryd hat schon oft Anlaß zur Ver­wunderung gegeben. Die letzte Sigung am vorigen Dienstag liefert wiederum einen Beleg dafür, daß diese Leitung, um uns gelind auszudrücken, start eigenthümlich ist. Zunächst wird es Jedem, der auch nur im mindeſten mit parlamentarischen Ge­brauchen bekannt ist, komisch vorkommen, daß der Vorsitzende das Schlußwort zu einem Antrage nicht dem Antragsteller oder einem der Antragsteller, sondern demjenigen geben wollte, der zu dem hatte. Das ist etwas so Merkwürdiges, daß man kein Wort hin­zuzusetzen braucht, ja jedes hinzugefügte Wort würde den Ein­druck der komischen Thatsache an einem für die Komik durch­aus ungeeigneten Orte höchstens abschwächen. Der Stadtv. Dr. Langerhans, als derjenige, welcher den Antrag auf moti­virte Tagesordnung gestellt hatte, hat sich an diesem eigenthümlichen Vorgehen des Vorstehers mitbetheiligt, wofern die Angabe des letzteren genau der Wahrheit entspricht. Herr Dr. Stryck erklärte nämlich der Dr. Langerhans, welchem das Schlußwort zu­tomme(!), habe auf dasselbe verzichtet. Sehr treffend nannte der Stadtv. Singer es furios, daß Herr Langerhans auf das Schlußwort zu einem Antrage verzichte, den er gar nicht gestellt habe. Der Stadtv. Singer erhielt späterhin vom Vorsteher einen Ordnungsruf, weil er die Versammlung fortgesetzt beleidige". Dem Dronungsrufe war unmittelbar vorausgegangen die Aeuße rung des Herrn Singer: Ich habe zu dem Bürgersinn selbst dieser Versammlung das Zutrauen, daß sie" u. f. w. Herr Singer hat mit diesem Satze der Versammlung nicht an sich jeden Bürgerjinn abgesprochen, er hatte ihr vielmehr ausdrücklich einen gewissen Grad von Bürgersinn zugesprochen. Wodurch sich ein Theil der Versammlung beleidigt fühlte, und was auch Herr Stryck als eine Beleidigung der Versamm­lung mit dem Dronungsruf ahuden zu sollen glaubte, war der Vergleich, in welchen Singer diese Stadtverordneten­Versammlung mit einer anders zusammengesetzten stellte und bei welchem er diese Versammlung als die minder von Gemeinsinn beseelte hinstellte. Auch noch durch einen anderen Vergleich fühlt sich die freisinnige" Mehrheit beleidigt, indem Singer nämlich von einem Aussprüche des Regenten sagte, daß er ein größeres

schan!"

Was die von Rothenburg   haben mag! Die ist toll, Erstere, er wird gleich darauf stoßen und sich spießen. Da als wollte sie heute noch des Teufels werden." Oder sie ist verliebt," sprach der Andere. " Mag sein!" nickte der Erstere.

In der That war der Falke Agnesens dem Reiher nahe gekommen und hatte sich über ihn erhoben. Voll Wuth

Gie ritten rasch weiter und der unendliche Wald dehnte griff er den Feind au; mit wildem Schrei stieß er auf den sich vor ihnen aus; da stieg von einer Wiese ein Reiher Reiher   nieder und trachtete ihm die scharfen Fänge in den Värbchen schaute manchmal von der Seite auf ihre empor. Die filbergrauen Federn glänzten im Sonnenstrahl. Leib zu schlagen, während er mit dem krummen Schnabel  Freundin; sie konnte sich deren seltsames Benehmen nicht Der Vogel schien sich in der warmen Luft zu baden und nach dem Kopfe und Halse zielte. regte langsam die Schwingen, er schwamm im Aetherblau Die Federn der beiden Vögel stoben umher, der Falke Wie wollen wir dahinfliegen!" rief Agnes, komm' dahin und strebte der Richtung zu, wo er den Mainstrom stieg abermals empor und stieß wieder herab; da hielt Bärbchen, sieh zu, wer am besten reiten kaun!" Und sie wußte. Da sah er auf der Straße die Jagdgesellschaft ihm der Reiher geschickt den spigen Schnabel entgegen, so schwang sich auf den zierlichen Zelter, der ihr eben vor- heranreiten; die däucht' ihm nicht ganz geheuer und er be- daß sich der Angreifer bei dem heftigen Niederstoß spießte. geführt ward. Da werd' ich wohl hinten bleiben schleunigte seinen Flug. Sein Blut quoll aus einer heftigen Brustiunde; sein müssen", meinte Bärbchen, denn Du scheinst mir heute Aber die Jägerinnen brausten im Galopp heran, jede Flügelschlag erlahmte und langsam sank der tödtlich ver­nicht wieder Sturm laufen wollen gegen das Würz- näher gekommen waren, so daß er schier über ihnen dahin Vogel mit vieler Mühe abgerichtet hatte. allerlei Tollheiten im Schilde zu führen. Du wirst doch den Falken auf der zierlichen Faust. Als sie dem Reiher letzte Bogel hinab. " Da fällt er," sagte grimmig der Jäger, der den burger Schloß!" Der ist gerade Die Raubvögel blinzelten in dem grellen Sonnenlicht, " Aber jagen will ich!" rief Agnes und dabei gab sie strich, da nahmen sie den Falten die Hauben ab. so toll gewesen, wie die Rothenburgerin, die ihn hat steigen ihrem Rosse mit der Reitgerte einen Streich, daß es sich dann aber schauten sie mit den scharfen gierigen Augen lassen." hoch aufbäumte. Die wird heute wohl auch noch irgendwo übel an­" Das fängt gut an," brummte der alte Burg- umber und entdeckten im Nu den gehaßten Feind in der laufen," meinte der Andere. vogt, dem das Reiten schon etwas sauer wurde, in Bogen stieg er auf. Er ließ seinen schrillen und heisernen Vorsichtig umkreiste er den gefährlichen und tückisch mit dem Höhe. Agnes warf ihren Falken empor und in stolzem Der zweite Falke schien ein erfahrener Jäger zu sein. Die Mädchen sahen stattlich aus zu Roß mit den eng-/ Schrei ertönen und dem Reiher mochte nun unheimlich scharfen Schnabel lauernden Feind. Der Reiher floh, der anliegenden grünen Jagdgewändern und mit den wallenden werden, denn er machte eine Schwenkung. Aber da war Falke verfolgte ihn. Drunten aber jagten Agnes und Bärb­weißen Federn auf den Hüten. Die Jäger warsen be- auch der Falke Bärbchens aufgestiegen und kreiste auf der chen hinter den kämpfenden Vögeln her; über Gräben und

wundernde Blicke hinter ihnen her.

Die Zugbrücke fiel und in dröhnendem Trab ritt die Jagdgesellschaft durch den engen Thorweg über die Brücke hinaus. Der Thurmwächter blies auf seinem Horn eine Lustige Weise hinter ihnen drein.

Sie trabten dem Gramschatzer Walde zu. Agnes wurde immer luftiger und übermüthiger; sie setzte über Gräben und Hecken und ließ ihr Pferd hals­brechende Sprünge machen. Der Burgvogt schüttelte hin und wieder das graue Haupt; der eine Jägerbursch aber sprach zum andern:

anderen Seite; jetzt gab es ohne Kampf kein Entrinnen. Hecken, durch Felder und Wiesen ging die wilde, tolle Jagd. Als der langbeinige Fischjäger sich von zwei mord- Mit lautem Buruf munterte Agnes den Falken zum Angriff gierigen Feinden bedroht sah, streckte er den langen Schnabel auf und er antwortete mit seinem heiseren Schrei, aber so­wie einen Spieß vor und nahm eine kampfbereite Haltung wie er auf den Reiher stoßen wollte, streckte ihm dieser den an, während rechts und links der Schrei der Falken er spißen Schnabel entgegen und der Angreifer wich vorsichtig scholl. Er flog langsam weiter, vorsichtig den Angriff er zurück. wartend.

Fluchend und wetternd ritt der Burgvogt hinterher, das war doch bald schier zu toll, denn die triebens wie die Teufelinnen. Die Männer hatten schwere Pferde und konnten nicht so über Stock und Stein dahin jagen, wie die Mädchen " Mein Vogel ist noch jung und hißig," sagte der mit den leichten, flinken Zeltern. So kam es, daß der Buravoat

Bass auf," sagte der eine Jäger," da haben wir Un­glück. Der Reiher ist tückisch." Glaub's wohl," meinte der Andere.

"