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Deutfches Reich.

Ruffenausweisungen.

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Es wird uns mitgeteilt, daß in den Vororten Berlins , im be­

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Die Deutsche Mittelstands- Vereinigung" stellt mit Unter ſtützung des B. d. 2." Kandidaten auf in den Wahlkreisen: Bots Sagan, Löwenberg , Liegnih, Landshut , Hirschberg, Görlitz , Wan dam, Brandenburg , Frankfurt - Lebus , Sorau , Kottbus , Grünberg , dersleben, Kalbe- Aschersleben, Halberstadt , Bitterfeld - Delitzsch ,

Frieden demonftrationen Protest erhoben, so leiffet sich die der deutschen Scharfmacherpresse gefunden hat, tamen ihrer unt. 1 Tischlermeister Rahardt, Berlin . Die Behauptung Voigts, daß Köln . 3tg." jetzt die zwar nicht neue, aber lächerlich törichte dankbaren Aufgabe mit plumpem Ungeschid nach. Die große Masse er deswegen aus der Mittelstands- Vereinigung ausgeschieden sei, Behauptung, daß gerade die sozialdemokratische Auslands- der Bülow freundlichen Preise fühlte sich dagegen sehr verlegen weil diese zu sehr vom Bund der Landwirte" abhängig politik nichts weniger als friedlich" sei. Wie oft," sagt die und hatte den Wunsch, die unbequeme Angelegenheit sobald als wäre, hatte Rahardt als geradezu gewissenlos" bezeichnet und nur Köln . 3tg.", zuletzt noch bei der Hull- Angelegen- feit auf die Erfolge der Bülowschen Marokkopolitik zu lenken, der der möglich in Vergessenheit zu bringen. Sie suchte die Aufmerksam zugegeben, daß zwischen Vertretern des Bundes der Landwirte und Mittelstands- Vereinigung ,, unverbindliche Be­heit, haben sie uns in einen Krieg mit Rußlandes glüdlich gelungen sei. der französischen Regierung die zu sprechungen" stattgefunden hätten. Demgegenüber erklärt hineinheßen wollen, wobei sie gänzlich übersahen, daß einstimmung zu der Maroffofonferenz abzuringen. Aber es liegt in iebt Voigt in einem Zirkular" An meine Freunde in der Hand­folcher Krieg auch einen Krieg mit Frankreich in der Folge der Natur der Sache, daß die öffentliche Meinung, die gerade eben werferbewegung" es ſeinerseits geradezu für gewissenlos, wenn Ras gehabt hätte. Sie waren damals die Hezer zum Weltkriege, Beuge eines politischen Weißgriffs geworden ist, dessen auch die hardt immer noch behaupten wolle, die Deutsche Mittelstands- Ver­und wenn dieser nicht eingetreten ist, so verdanken wir das schlimmsten Oppositionsmänner den gegenwärtigen Reichslangler einigung sei unparteiisch und unabhängig, da, wie es in dem Zirs wahrlich nicht den Sozialdemokraten, sondern der Diplomatie, bis vor furzem nicht für fällig gehalten hätten, mit wachsender fular heißt, das Ergebnis dieser angeblich unverbindlichen" Be die für den Frieden arbeitete und deren Tätigkeit durch das Stepsis erfüllt wird gegenüber allen jenen fprechung wie folgt festgelegt sei: diplomatischen Finessen, die sich nicht in voller Die Deutsche Mittelstands- Vereinigung" unterstützt bei den Säbelraffeln der Sozialdemokratie höchstens erschwert wird." Oeffentlichkeit abspielen, und deren Meister nächsten Reichstagswahlen die vom Bunde der Landwirte aufge Die blöde Unwahrheit dieser Behauptung ist längst im Reichs- angeblich Fürst Bülow sein joll stellten Kandidaten in den Wahlkreisen: Prenzlau - Angermünde , tage nachgewiesen worden. Es ist niemals einem Sozial- Die Hoffnung, daß die deutsche Sozialdemokratie dem deutschen Pyriz- Saaßig, Grimmen - Greifswald , Dels- Wartenberg, Jerichow I demokraten eingefallen, zum Kriege mit Rußland zu heben, Reichetangler den Gefallen tun würde, feinen Mißgriff dadurch und II, Wittenberg - Schweinig, Schwerin - Wismar , Parchim - Lud­am allerwenigften wegen jener Heldentat des Admirals wieder gut zu machen, daß sie ihrerseits die Waffe, die er ihr in die wigslust, Mecklenburg- Streliz, Altenburg , Rudolstadt , Sonders­Roschdjestwensky, durch die sich die russische Marine genügend Hand gespielt hat, ungeschickt benutzte, ist nicht in Erfüllung gegangen. Haufen, Reuß, Kassel - Melsungen , Marburg - Frankenberg , Kaisers der unsterblichen Lächerlichkeit überliefert hat. Es ist unsinnig, fann danach folgendermaßen zusammengefaßt werden: Diskredi- und Kreuznach- Simmern. Ueber Mühlhausen- Langensalza- Weißen­Das Resultat der diplomatischen Aftion des Fürsten Bülow lautern, Balingen- Rottweil, Gießen , Waldeck , Detmold , Mörs- Reers jemandem auch nur zuzumuten, daß er wegen dieses Vor- fierung des deutschen Reichskanzlers innerhalb und außerhalb see schwebten noch Verhandlungen, da der Bund der Landwirte" kommnisses zum Kriege gegen Rußland aufheben wollte. Deutschlands - Anerkennung der internationalen Sozialdemokratie hier die Unterstübung der Deutschen Mittelstands- Vereinigung" Durch die Wiederholung solcher Unwahrheiten seitens der als eines Hauptfaktors der internationalen Politit Steigerung berlangte, während Nahardt das Umgekehrte wünschte. Rahardt Köln. 3tg." werden sie aber nicht wahr. des Selbstgefühls der deutschen Sozialdemokratie Herabdrückung scheint in seinem Heimatswahlkreise selbst kandidieren zu wollen, Schließlich reißt die Köln . 3tg." den Satz der Bebelschen der Regierungspolitik des mächtigen Deutschen Reiches auf den da seine Wahl in Stalbe- Aschersleben- Quedlinburg durch verschiedene Umstände aussichtslos werden dürfte. Alles das nennt Rahardt Rede aus dem Zusammenhange:" Die Regierungen mögen Ieinlichsten Polizeistandpunkt." ,, unverbindlich" oder glaubt er, daß man in einer kurzen unver­sich gesagt sein lassen, daß dann( im Falle eines Strieges) bindlichen" Besprechung derartige Festsetzungen treffen fann, oder bei uns sehr leicht auch sonst Aehnliches will er dieses vielleicht überhaupt bestreiten? Nach seinem bi 3- passieren tann wie jezt in Rußland." Gegen herigen Verhalten sehe ich mich leider genötigt, diesen Satz operiert das nationalliberale Blatt, indem es es anzunehmen. Weiter ist aber noch vereinbart: tapfer erklärt, daß mit solchen großen Worten Bebel niemand bange machen kann, erstens weil er selbst an seine Schreck fonberen im Nieder- Barnimer Kreis in den letzten bilder nicht glaubt, zweitens aber und vor allem weil Deutsch- Tagen zahlreichen russischen Staatsangehörigen land nicht Rußland ist und bei uns die Verhältnisse doch der Ausweisungsbefehl aus dem preußischen Staatsgebiet zugestellt wesentlich anders liegen als im Zarenreiche". Daran knüpfen sich dann die üblichen Redensarten von" sozialdemokratischer worden ist. Die Betroffenen sollen binnen 8 Tagen nach Empfang Naumburg- Weißenfels- Beiß, Nordhausen, Eisenach, Weimar, Jena, sich dann die üblichen Redensarten von" sozialdemokratischer der Verfügung das gastliche Preußen verlassen. Im Falle der Nicht- Meiningen I und II, Koburg, Dessau- Zerbst. Bernburg- Ballenstedt, Großsprecherei" u. dergl. Durch derartige plumpe Ent­stellungen des gegnerischen Standpunktes glaubt die Köln. befolgung des Befehls werden sie mit Geldstrafen von 60 M. oder Pinneberg, Iserlohn, Gelsenkirchen, Bielefeld, Hanau, Osnabrück, 8tg." die Besitzenden und Gebildeten" politisch unterrichten Haftstrafe von einer Woche sowie mit Zwangstransport also eine, Lüneburg; Lennep- Metman, Braunschweig und Randow Greifenhagen. zu sollen! Durch das aus dem Zusammenhange gelöste Zitat offenbar an die russische Grenze bedroht. Die übrigen Wahlkreise sind von den Herren noch nicht verteilt. erweckt man den Anschein, als habe der Gegner etwas un- weisungsbefehl find Arbeiter betroffen, die in keiner Weise sich Was soll man dazu sagen, wenn zivei Leute aus dem Vorstand bernünftiges gesprochen, und man feiert billige Triumphe, bewußt sind, fich" lästig" gemacht zu haben, die insbesondere nicht der Mittelstands- Vereinigung" in dieser Weise auf der Karte im Verdacht irgend welcher politischen Tätigkeit stehen können. Ohne unseres Deutschen Reiches über Wahlkreise verfügen, denen keine mit Lufthieben niederschlägt. Das Kunststück der Köln. iebe Angabe eines Grundes erfolgt die Ausweisung. Nicht nur die oder gänzlich unzureichende Organisationen zur Seite stehen und 8tg." steht, wie der Sachkenner der politischen Dinge russischen Staatsangehörigen selbst werden dadurch in ihrer Griftenz denen obendrein die nötigen Mittel bazu fehlen! leicht erkennt, darin, daß sie etwas, was unzweifelhaft richtig schwer beeinträchtigt, sondern zugleich erfahren auch einheimische Ferner wird wieder einmal das Märchen wiederholt, daß ich ist, als bestritten und befämpft durch die Sozialdemokratie Arbeitgeber durch die plötzliche Ausweisung bedeutende materielle im Dienste der antisemitischen Partei stehe. Daß das nicht der Fall ist, habe ich bereits meinen Freunden mitgeteilt und ich er­hinstellt. Es versteht sich, daß es weder Bebel noch irgend Schädigung. Was geht da vor? Aus welchem Grunde unternimmt einem anderen Sozialdemokraten einfällt, die russischen Ver­Was geht da vor? Aus welchem Grunde unternimmt ffäre auch jetzt nochmals diese Behauptung für eine Unwahrheit. Ich Die Behauptung Rahardts, daß ich für die antisemitische Partei hältnisse mit den deutschen ohne weiteres in eine Linie stellen die Verwaltungsbehörde berartige fchroffe und unverständliche Maß begiche von dieser Partei weder Gelder noch Instruktionen. zu wollen. Diese Unterstellung der Köln. 8tg." steht fast regeln? Sind neue Liebesdienste an den zusammenbrechenden Handwerker einfangen" will, wird draußen im Lande also wenig ziehen, weil unsere sämtlichen Freunde darüber aufgeklärt sind, daß auf gleicher Höhe mit dem Verfahren der konservativen Scharf Barismus im Werke?- fie aus der Luft gegriffen ist. Dagegen wird Rahardt macher, welche jetzt hartnäckig behaupten, die Sozialdemokratie nicht bestreiten tönnen, daß er auf Kosten des beabsichtige diejenigen Mittel der Gewalt in Deutschland zur Das vollständige Resultat der am Donnerstag stattgefundenen Bundes der Landwirte" nach Hameln gefahren Anwendung zu bringen, deren Anwendung sie bei den völlig wahl liegt noch nicht vor. Wie wir gestern bereits mitteilen konnten, ist, um die Vertrauensmänner der Handwerker anderen revolutionären russischen Zuständen in vollstem Maße ist die Wahlbeteiligung erheblich weniger start gewesen, als bei der für den Bund der Landwirte" einzufangen". für berechtigt hält. Als unser Varteigenosse Bebel sich mit Hauptwahl 1903. Die beiden im Wahlkreise stärksten Parteien, die dem von der Köln. 8tg." zitierten Satz an die Regierungen Sonservativen, deren Mandat für ungültig erklärt worden ist, und Die Vergrößerung des Linienfchifftypus. wandte, hatte er zuvor dargelegt, unter welchen die Sozialdemokratie, haben einen erheblichen Stimmenrüdgang zu Voraussetzungen im Striegsfalle auch bei uns Aehn- verzeichnen. Der fonservative Kandidat ist nach den bisher vor liches passieren könnte wie jetzt in Rußland. Die von der liegenden Mitteilungen von 6829 auf 6067 Stimmen zurückgegangen, Die aus Söln. 8tg." unterschlagene Voraussetzung besteht aber darin, der sozialdemokratische Kandidat von 7202 auf 6214. daß Deutschland oder Frankreich einen frevelhaften, gegen die einigen Ortschaften noch ausstehenden Teilergebnisse dürften die fozialdemokratische Stimmenziffer kaum erheblich erhöhen. Wir Wünsche und Anschauungen der großen Mehrheit der Nation müssen also mit der Tatsache rechnen, daß wir nicht viel weniger verstoßenden Eroberungskrieg zu führen versuchen sollten. als ein ganzes tausend Stimmen bei dieser Wahl weniger erzielt Würde die Köln. 8tg." diese entscheidende Vorausseßung nicht haben, als bei der Hauptwahl 1908. Berichte aus dem Wahlkreise unterschlagen haben, so würden alle ihre gehässigen Be- werden über die lokalen Ursachen dieses Stimmenrüdganges Aus­schimpfungen der sozialdemokratischen Auslandspolitit unmög- funft geben. lich gewesen sein.

indem man

die dem Gegner unterstellte Meinung

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Das rheinische Blatt für Bildung" hält es nicht für nötig, in seinen Auseinandersetzungen mit dem Gegner die primitivsten Forderungen der politischen Ehrlichkeit zu erfüllen. Daß aber derartige Wahrheitswidrigkeiten der Sozialdemokratie nicht zu schaden vermögen, das sollte die Intelligenz des rheinischen Blattes doch schließlich begreifen. Aber freilich, da es feine gute Waffe weiß, so benutzt es diejenige, die sich gerade bietet: Die Torheit und die Unwahrheit!-

Der Konsequenzenmacher!

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Unter den Selbstironisierungen, die Fürst Bülow, in der Meinung, sich selbst zu loben, sich im Laufe seiner Kanzlertätigkeit zugezogen hat, war eine der am meisten kennzeichnenden, daß er erklärte, er sei kein Konsequenzenmacher. Logit und Folgerichtigkeit erachtet Fürst Bülow für den Leiter eines großen Staatswesens als

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bedroht. Von dem Aus­

Die Wahl in Oberbarnim.

Einen Stimmenzuwachs hat nur die Freifinnige Volfspartei, die sich von 2904 Stimmen im Jahre 1903 auf 8511 Stimmen ge hoben hat. Es ist dabei zu beachten, daß der Wahlfreis von 1890 bis 1893 freifinniger Besitz war und daß der Freisimm 1898 noch 4880 Stimmen aufwies.

Die Entscheidung über das Mandat bei der Stichwahl liegt also wiederum wie bei den letzten Wahlen in den Händen der frei sinnigen Volkspartei. Die tonservativen Blätter glauben bereits ihre Ueberzeugung aussprechen zu dürfen, daß die Wähler der freis finnigen Volkspartei in fiberwiegendem Maße für den fonfervativen Professor Pauli eintreten werden. 1903 fiegte der Konservative in der Stichwahl mit 9450 Stimmen über unsren Parteigenossen Bruns, welcher 8357 Stimmen erhielt.

Es versteht sich, daß unsere Parteigenossen im Wahlkreise noch einmal mit aller Energie den Stichwahlkampf aufnehmen und die Wahlschlacht bis zum Ende tapfer und ehrenvoll durchführen. Frecher Hohn der Volksunterdrücker.

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Das Nautilus- Jahrbuch ist ebenfalls der Ansicht, daß nach den Lehren in Ostasien" nur durch das schwere panzerbrechende Geschütz des großen start armierten und gut geschützten Linienschiffes" die Entscheidung im Seekrieg herbeigeführt werden könne. Zu dieser Ansicht bemerkt das Militär- Wochenblatt":

Auf Grund der Kriegserfahrungen im fernen Dsten und der heimischen Gedankenarbeit scheint man zu dem Entschluß gekommen zu sein, unseren Linienschiffen, die im Laufe der Zeit von der Sachsentlasse( 1877 bis 1880) mit 7370 Tonnen Deplacement sich bis zu 13 200 Tonnen entwickelt hatten, ein noch größeres Deplacement zu geben. Dem Vernehmen nach wird man sich zu 16 000 Tonnen entschließen."

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Trifft die Annahme des Militär- Wochenblattes" zu, so haben wir also mit der Tatsache zu rechnen, daß uns jedes noch auf Grund der Flottenvorlage zu bauende Linienschiff fünftig eine

ertledliche Anzahl von Millionen mehr fosten wird ganz abgesehen von den Bewilligungen jener Flotten gefeße, die uns noch vor Ablauf des alten Flottengesezes todsicher find.

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Das Altonaer Kriegsgerichts- Urteil vor dem Forum der Oeffentlichkeit.

unnüße, ja schädliche Eigenschaften. Der Realpolitiker" hütet sich ihr durch die Kommission verliehenen Gestalt, das Hamburger Wahl. Straße. Das drakonische Urteil gegen die unglücklichen Zu der Lübecker Wahlrechtsraubvorlage, die, namentlich nach der

Aus Mannheim wird uns telegraphisch berichtet:

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bor Konsequenz, er richtet sich nach den Verhältnissen". Und doch, da Bülow sich also charakterisierte, hat er rechtsraubattentat durch zynische Entrechtung der Volksmasse noch fich unterschägt. Bülow fann fonsequent fein. Die Welt fann es weit in den Schatten stellt ohne jedes Wahlrecht sollen alle Bürger bleiben, die jährlich weniger als 1200 M. bersteuern, nicht für möglich halten, aber es ist Wahrheit. während die Wähler mit 1200-2500 M. bersteuertem Jahres­" In der hiesigen bürgerlichen Presse tritt die bestimmte Beeinfommen 30, die Wähler mit mehr als 2500 M. Einkommen aber darauf hin, daß auch aus bürgerlichen Kreisen die Auf­hauptung auf, daß das Rebeverbot in Konstanz gegen unsere aus- 90 Bertreter wählen sollen, wozu sie noch obendrein in der Klaſſe ländischen Parteigenoffen auf ein besonderes Schreiben des Fürsten der niedriger besteuerten Wähler mitwählen dürfen!- zu dieser gebührender kritischer Schärfe öffentlich zu beleuchten. Das Bülow an den badischen Staatsminister Dusch erfolgt ist. Bülow Ausgeburt schnödester Vollsmißhandlung bemerkt die habe in dem Schreiben das Verbot des Auftretens ausländischer Beitung": Sozialisten ausdrücklich von der badischen Regie­rung erbeten."

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Wie tief das Rechtsempfinden weiter Bolfskreise er­schüttert wird durch die Rechtsprechung der Militärjustiz, be­weist der folossete Zuspruch der am Donnerstag in Altona stattgehabten Protestversammlung. Schon lange vor der fest­gesetzten Zeit waren die Blumensäle" bis auf den letzten Platz besetzt und als die Versammlung eröffnet wurde, standen über 1000 Personen, vergeblich Einlaß begehrend, auf der Landwehrleute Strauer und Krogmann hat es auch dem sonst so indolenten Altonaer Bürgertum angetan, daß zahlreich in Abgeordneter Frohme, wies eingangs seiner wuchtigen, den der Versammlung vertreten war. Der Referent, Reichstags­Geist der Militär- Strafrechtspflege brandmarkenden Rede forderung an ihn ergangen sei, das Kriegsgerichts- Urteil mit Streuz tiefverletzte Rechtsempfinden aller Elemente, die mit der Volksseele verbunden seien und deren Schwingungen ver­Es ist selbstverständlich, daß über diese Vorschläge bei allen sozialdemokratischen Beurteilern lebhafte Entrüstung laut wird. Ständen, erfordere eine klare, unzweideutige Stellungnahme Aber auch freifinnige Blätter schreien Mord. Man wirft der zu den in letzter Zeit gegen Bürger im Waffenrod gefällten Kommission Sozialistenfurcht vor, während doch ihr Beschluß ein Urteilen. Redner schilderte die bei der Reform der Militär­flarer Beweis für ihren Mutist. Ein irischer Witzbold ber- gefege unternommenen Versuche auf Humanisierung der ficht freilich in mehreren Komödien den Saß, daß aller Wut im selben, befaßte sich mit dem Vampir Disziplin, dem zuliebe Grunde nur Feigheit sei, und auf der Bühne hört sich das Menschenopfer unerhört dargebracht würden, und wandte sich auch ganz nett an. Aber nach dem bisherigen Sprach dann der Kritik des zusammen auf 13 Jahre und 15 Wochen Es gibt gewisse politische Torheiten, die dem einfachen gebrauch fonnte man noch nicht sagen, daß Japan Gefängnis lautenden Urteils zu. Treffend hob er hervor, aus Furcht bor dem Menschenverstand so unbegreiflich erscheinen, daß sich alsbalb ein großen Rußland daß die sogenannten schweren Verstöße gegen die Disziplin Krieg angefangen habe. Zweifel darüber erhebt, ob sie auch dem Kopfe dessen entsprungen den Lübecker Kaufleuten das entschlossene Vernicht vorgefommen wären, wenn man von dem Transport der seien, der dafür die politische Verantwortung trägt. Zu diesen Miß­griffen gehörte die diplomatische Intervention des Fürsten teidigen ihrer Waterstadt gegen die an 8ahl weit über betrunkenen Leute von Harburg nach Altona abgesehen Bülow, um Herrn Jaurè 3 in Berlin om Reden zu verhindern. legenen Revolutionäre und kommunisten nicht und sie erst zwecks Ernüchterung an einen Man hat durchbliden lassen, daß Fürst Bülow bei diesem staats- als Furcht auslegen tönnen. Db freilich die Mutigen dunklen Ort gebracht hätte. Die beiden Landwehr­männischen Aft äußeren Einflüssen ausgesept gewesen sei, denen zu in der Bürgerschaft eine Mehrheit finden und den Ausschußantrag männer seien von dem Wahn befangen gewesen, fie unter­widerstehen er sich nicht start genug gefühlt habe. Diese Entschuldi- annehmen, muß abgewartet werden. Der Senat soll dem Antrage ständen nicht mehr den Militärgejeten, von einer bewußten gung ist das Gegenteil einer Schmeichelei. Denn wer nicht soviel geneigt fein." Auflehnung gegen die Subordination könne feine Rede sein. Straft besitzt, der Zumutung zu widerstehen, eine handgreifliche poli In der Tat, das Vorgehen der Lübecker Wahlrechtsräuber und Man glaubte aber ein Erempel statuieren zu sollen, man be­tische Dummheit zu verüben, dem ist das Bitterste nachgesagt, was das ihnen gezollte Lob der Kreuz- 8tg." ist keine Feigheit, es iſt fo- fannte sich, wohl im Hinblick auf die" Potemkin"-Affäre im dem Leiter der Politik eines großen Landes vorgeworfen werden gar mehr als m ut, es ist die frechste Herausforderung und Ber- Schwarzen Meere, als Anhänger der Absch redungs. fann. Man wird deshalb im Interesse des Fürsten Bülow wenig Mut, Abschreckung¾= ftens die Giftion aufrechterhalten müssen, als ob er diesen Fehler un- höhung der Boltsmasse. Aber Geduld, die Quittung auch für diese theorie. Diese Theorie werde allerdings nur gegen Ge­

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Bülow wird Konsequenzenmacher. Konsequenterweise ber politischen Torheit.

In der soeben erschienenen Nummer der Nation" wird der Bülowsche Geniestreich also gewürdigt:

beeinflußt, ganz eigener Initiative begangen habe.

Daß es sich um einen Mißgriff schiverster Art gehandelt hat,

blutige Schmach wird nicht ausbleiben!-

So wird

man

auch

meine" angewandt bei Verstößen gegen die Disziplin, während die Soldatenschinder, welche doch die schlimmsten In­

wird dem Fürsten Bülow heute ebenfalls nicht mehr verborgen fein. Der Bund der Landwirte und die Deutsche Mittelstandsvereinigung. jubordinationen begingen, gegen die Intentionen und Be­Gelten hat ein diplomatisches Attenstüc in Der ehemalige Geschäftsführer der Mittelstands= allen Sprachen der Welt eine so abfällige Ber- Vereinigung", Schneidermeister Voigt, ist aus dieser Ver- fehle des Kaisers handelten, mit äußerst gelinden Strafen urteilung erfahren wie der Jaurès- Brief des Fürsten einigung ausgeschieden und hat jetzt die Geschäftsführung des davonkämen. Das Gewissen der deutschen Nation und das Bülow an den Fürsten Radolin. Diese Kritit erscheint umso Deutschen Handwerker- Bundes" übernommen. An dieses Aus- Gerechtigkeitsgefühl fordern eine Umgestaltung des Militär­empfindlicher, als sie durchweg auf den Ton einer verächtlichen fcheiben Boigts Inüpfte fich in Tester Beit eine heftige Breßfehde Strafgesetzbuches in humanitärem Sinne. Die vielen Pfui­Ironie gestimmt war. Die pear Verteidiger, die Fürst Bülow inzwischen ihm und den 1. Vorsitzenden der Mittelstands- Vereinigung, und Protestrufe aus der Mitte der Versammlung legen