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tahnt ihn eindringlichst, die Wahrheit zu sagen. Zeuge bemerkt Unterfah in der Ruhstrat- Nische. vermieden worden wäre. Er habe die Empfindung, als hielte es Fiederholt, daß er dies Hansen nicht erzählt habe. Kellner Kellner Maßlad: Er sei bor etwa vier Jahren Kellner im der Vorsißende für einen Trumpf, daß er den Angeklagten endlich ansen- Bremen : Der bei ihm erschienene Herzmann habe ihm, Oldenburger Zivilfasino gewesen. Er wisse nicht, ob Minister in der Grube hatte.( Große Bewegung im Zuhörerraum.) hne daß er ihn gefragt habe, erzählt: Meyer site unschuldig. Er Ruhstrat mitgespielt habe. Er habe aber einmal in der RuhstratDer Angeklagte schimpfte auf seine Verteidiger. abe selbst gesehen, daß Minister Rubstrat bei dem Spiel Lustige Nische einen sogenannten Bierunterfat gefunden, auf dem das Spiel Psieben" mit dabei gewesen sei. Der Minister habe die Bank Lustige Sieben" aufgezeichnet war. Darauf wird Gefängnisaufseher Küning- Oldenburg als ehalten. Die blauen Lappen feien nur so geflogen. Vors.: Die Nubstrat- Nische? Beuge: Die Nische wurde Ruhstrat- Nische schmerzen geklagt, er sagte, dies täme von den vielen Bernehmungen. Vors.: Inwiefern war das Beuge vernommen. Der Angeklagte habe im Gefängnis über Kopfbabei bleiben Sie? Zeuge: Jawohl. Vors.: Nun, Herzmann, was sagen Sie dazu? Wollen Sie die Möglichkeit zu- fan. genannt, weil Minister Ruhstrat beinahe jeden Abend in der Nische Er komme sich vor, als sei er in einer Räuberhöhle.- Vors.: Was - Darauf wird Minister Rubstrat als Beuge wollte denn der Angeklagte damit sagen? Zeuge: Ich nahm an, geben, daß Sie dies dem Hansen erzählt haben? Die Möglichkeit will ich wohl zugeben.( Große die Angaben des Zeugen Herzmann seien unwahr. Es sei richtig, er auf sie schimpfte und sagte, durch die Verteidiger werde ich Herzmann: aufgerufen. Dieser befundet auf Befragen des Vorsitzenden, daß er mit den Verteidigern unzufrieden sei, da Bewegung im Zuhörerraum.) Vors.: Weshalb haben Sie das daß er einmal mit Buchhändler Schmidt und Dr. Schleppegrell in 10 Jahre ins Zuchthaus wandern müssen, wenn man mir nicht nicht vorhin gesagt? Wissen Sie, in welcher Gefahr Sie gestanden? einem Brivatzimmer des Kasinos gespielt habe. An jenem Abend glaubt. Gefängnisausseher Gode- Oldenburg schließt sich dieser Danken Sie Gott , daß Sie rechtzeitig die Möglichkeit eines Irrtums feien einer Festlichkeit wegen alle Zimmer des Kasinos besett Aussage an. ugegeben haben!" Auf eingehendes Befragen des Verteidigers gewesen und der Rafinowirt hätte ihnen ein Privatzimmer einSr. Sprenger gibt Zeuge Hansen schließlich zu: Er habe viel geräumt. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Herz: Herr Minister. eicht, als er bei dem Untersuchungsrichter in Oldenburg vernommen Sie haben Ihren Freunden gegenüber zugegeben, daß Sie noch bis lourde, unabsichtlich zugunsten des Angeklagten etwas übertrieben. in die letzte Zeit gepokert haben. Vert.: Wir sehen uns genötigt, nachzuforschen, ob sich vielleicht Ihrer Zeugenaussage in dem Prozeß Rief- Biermann Geben Sie nun zu, daß Sie in Beuge Hansen einer unabsichtlichen Uebertreibung zugunsten des Angeklagten schuldig gemacht hat, denn wir hatten die Empfindung, eine Tatsache unterdrückt haben? daß wir wieder vor der Erhebung einer neuen Meineidsklage standen. Bors.: Ich konnte nicht wissen, daß Zeuge Hansen seine bestimmte Aussage schließlich abschwächen würde. Hätte ich das geahnt, würde ch selbstverständlich die Bemerkung nicht getan haben:„ Herzmann, Sie können Gott danken, daß Sie noch rechtzeitig die Möglichkeit ines Jrrtums zugegeben haben!"
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Es tritt darauf eine kurze Pause ein.
Einschüchterung der Zeugen.
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Neues Leumundszeugnis. Schuhmacher 3 weibarth Bremen schildert den Angeklagten als einen sehr wahrheitsliebenden und ehrlichen Menschen. Danach wird die Verhandlung gegen 7 Uhr abend auf Sonnabend 8 Uhr vertagt.
Aus Industrie und Dandel.
Beuge( sehr erregt): Ich bin leider nicht in der Lage, mich gegen diese Beleidigung zu schüßen. Bert.: Ich muß mich ganz entschieden dagegen verwahren, daß ich den Minister beleidigt habe. Die Staatsschulden des Deutschen Reiches und der einzelnen Ich bin der Meinung, der Herr Zeuge müßte soviel Jurist sein, daß ihm bekannt sein müßte, ich stelle die Frage nicht aus persön- deutschen Bundesstaaten haben sich in den letzten Jahren beträchtlich lichen oder gehässigen Gründen, sondern weil ich es für meine vermehrt. Nach der Zahnschen Finanzstatistit" beliefen sich Ende Pflicht erachtete, als Verteidiger im Interesse des Angeklagten 1904 die gesamten fundierten Staatsschulden auf 14 879 Millionen danach zu fragen. Ich muß also auf Beantwortung Mart gegen 14 464 im Jahre 1903, 13 992 i. J. 1902 und 13 112 i. J. der Frage bestehen. Zeuge Rubstrat: Ich habe in 1901. Davon entfallen auf das Reich 3023,5( 1903 2733,5, 1902 Nach der Wiederaufnahme der Verhandlung bemerkt Rechts- dem Prozeß Rief- Biermann gesagt: Ich habe seit Anfang der neun- ebensoviel, 1901 2315,6) Millionen Mark( ohne die Schahzanweisungen anwalt Dr. Sprenger: Die Verteidigung ist weit davon ent- ziger Jahre nicht mehr„ Lustige Sieben" gespielt. Ich hatte gar und Reichskassenscheine im Gesamtbetrage von 200 Millionen Mark) fernt, die Leitung der Verhandlung zu kritisieren. Ich erlaube mir keine Beranlassung, eine Beit anzugeben, in welcher ich nicht mehr und auf die Einzelstaaten 11 855,9( 1903 11 730,1, 1902 11 258,6, aber im Namen der Verteidigung an den Herrn Vorsitzenden die gepotert oder gemauschelt habe. Es ist durch Gerichts- 1901 10 796,7) Millionen Mark. Die Schulden des Reiches find also Bitte zu richten, frühere Aussagen den Zeugen nur vorzuhalten, entscheidung festgestellt worden, daß ich mich einer Verlegung meiner im lezten Jahre um 290 Millionen Mark oder 10,6 Proz., die der venn sie zur Unterstübung des Gedächtnisses oder Aufklärung eines Eidespflicht niemals schuldig gemacht habe. Verteidiger Rechts- Bundesstaaten um 125,8 Millionen Mark oder 1,1 Proz. gestiegen. Widerspruches notwendig find. Ich halte es geradezu in dieser Ver- anwalt Dr. Herz: Sie müssen doch aber Bedenken gehabt haben, Bon 1901 bis 1904 hat sich die Schuldenlaft des Reiches um handlung für bedenklich, den Zeugen ihre früheren Aussagen vor- ob Ihre Aussage forrett war, sonst hätten Sie wohl nicht Ihren 708 Millionen Mark oder 30,4 Proz., die der Bundesstaaten zuhalten, da wohl in keinem Prozeß Beugen so eingeschüchtert worden Rechtsanwalt Dr. Wießer in einer öffentlichen Gerichtssitung er- um 1059 Millionen Mark oder 9,8 Proz. erhöht. Die Schulden des find, wie in diesem. Der Umstand, daß über dem Zeugen Herz- flären lassen, daß sie seit 12-14 Jahren nicht mehr hazardiert Reiches sind also in den letzten drei Jahren mehr als dreimal so mann das Damoklesschwert geschwebt hat, hat, wie wir uns in haben. der Pause überzeugt haben, auf die Zeugen der Verteidigung wie Oldenburger Residenzboten", namens Kruse, der wegen BeBeuge: Als in dem Prozesse gegen einen Austräger des stark gestiegen, wie die der Bundesstaaten. Preußen hatte im Jahre 1904 7035,0 Millionen Mark Staatsein faltes Sturzbad gewirkt. Die Verteidigung macht sich an- leidigung meiner Person anhängig gemacht war, das berüchschuden gegen 7026,7 Millionen Mark i. J. 1903 und 6602,8 Milheischig, sämtlichen Belastungszeugen in ihren früheren Aussagen tigte Protokoll zur Verlesung tam. Ver- ionen i J. 1901. Jm letzten Jahre hat also nur eine sehr Widersprüche nachzuweisen. Es ist bekannt, daß in allen Zivil- und teidiger Rechtsanwalt Dr. Sprenger( erregt aufspringend): geringe Zunahme un 8,3 Millionen Mark und in den drei Kriminal- Prozessen Widersprüche in den Beugenaussagen vor- Herr Vorsitzender, ich beantrage, den Beugen zur Ordnung zu Jahren eine solche um 432,2 Millionen Mark ſtattgefunden. tommen. Das liegt in der Natur der Sache. Deshalb wird aber rufen und event. deshalb einen Gerichtsbeschluß erheben zu lassen. Im oberschlesischen Stahlverband sind ernste Zwistigkeiten aus noch keineswegs Beugen mit Verhaftung gedroht. Vors.: Ich Ich fann mir unmöglich eine solche Beleidigung gefallen lassen. gebrochen. Der Streit dreht sich selbstverständlich um die habe bereits gesagt, weshalb ich dem Zeugen Herzmann bedeutet mir persönlich ist es ja gleichgültig, aber da dies dem Zeugen Beteiligungsansprüche. Bereits im Frühjahr haben, wie die„ Rhein . habe, er könne Gott danken, daß er noch rechtzeitig die Möglichkeit schaden könnte, muß ich bitten, den Beugen in die Schranken zu Westf. 8tg." berichtet, einzelne Mitglieder ihre Quoten nicht als eines Irrtums zugegeben hat. Im übrigen habe ich es für er verweisen. forderlich gehalten, den beiden lebten Zeugen ihre Widersprüche merkung ungehörig war.- Minister Ruh strat: Also ich sage, fordert. Vors. Ich muß allerdings sagen, daß diese Be- angemessen betrachtet und nachträgliche Erhöhung derselben geaus den Gerichtsprotokollen vorzuhalten. Auch ist öfter das Verlangen nach Abänderung der nachdem mir bekannt wurde, ein Kellner Meyer hätte bei Dr. Organisation laut geworden, da auch diese anscheinend den ErSprenger zu Protokoll gebracht, ich hätte noch 1899 und 1900 wartungen einzelner Mitglieder nicht entsprochen hat. Es folgten Lustige Sieben" gespielt, die Bank gehalten usw., so hielt ich dann die Schwierigkeiten in dem Anschluß der Groß- und Feines für notwendig, dem Herrn Rechtsanwalt ganz besonders zu er- blechgruppen und verschiedene andere Differenzen, denen zufolge klären, daß die Aussagen des Kellners vollständig unwahr sind. bereits im Frühjahr der Verband von zwei Werken( der MarthaVerteidiger Rechtsanwalt Dr. Sprenger: Ich halte damit die hütte und den Borsigwerken D. N.) gekündigt worden ist. Diese Angelegenheit für erledigt und zwar ganz besonders deshalb, um Kündigungen find noch nicht erledigt, bestehen also noch zu Recht. eine Wiederholung solch peinlicher Szenen zu vermeiden, die der Im vergangenen Monate sind nun die Quotenfragen, welche hauptSache nur schaden kann. Minister Rubstrat: Ich finde es fächlich Handelsware( Stabeijen) betreffen, seitens der intereffierten für sehr eigentümlich, daß, nachdem diese Frage von der Ver- Werke in einer Weise in den Vordergrund gestellt worden, welche teidigung angeschnitten war, fie diefelbe plöblich fallen läßt. Ich das Bestreben erkennen. läßt, eine Abänderung der bisherigen halte es zum mindesten für erforderlich, Herrn Rechtsanwalt Wießer Quoten herbeizuführen und diese Fragen jetzt in der einen oder als Zeugen zu bernehmen. Vorf.: Ich bin doch der Meinung, anderen Weise zur Entscheidung zu bringen. Auch um Abänderung wenn die Herren Verteidiger die Sache als erledigt ansehen, Sie einiger organisatorischer Bestimmungen handelt es sich. Die Hauptfie für aufgeklärt halten. Minister Ruhstrat: Ich will nur sächlich an der Gruppe A( vornehmlich Rohstahlprodukte) interessierten noch meinem Bedauern Ausdruck geben, daß die Beschuldigung des Werke opponieren diesen Forderungen, insbesondere der Quoten Meineidverdachtes gegen mich erhoben wurde, ohne daß es mir abänderung, was seit Monaten die Ursache verschiedener Mißhelligmöglich ist, diese Beleidigung zurückzuweisen. Vors.: In dieser feiten gewesen ist. Verhandlung ist dies nicht geschehen.
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Mit hohen Herren ist nicht gut Kirschen effent. Auf Befragen des Verteidigers bemerkt der Zeuge Hansen noch, Polizeikommissar Böning, von dem er zunächst vernommen wurde, habe ihm gesagt, er müsse ihm bedeuten, daß er verpflichtet sei, ebenso die Wahrheit zu sagen, als wenn er vom Richter vernommen würde. Im weiteren Verlauf unserer Unterredung bemerkte der Polizeikommissar noch, er fei auch von der Unschuld Meyers überzeugt. In hohen Gesellschaftskreisen passiert bieles, aber mit hohen Herren ist nicht gut Kirschen essen. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Sprenger: Sagte er auch, Meher hätte bedenken sollen, daß mit hohen Herren nicht gut Kirschen essen ist? Zeuge: Jawohl.
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Weiteres Leumundszeugnis.
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zur
Verfammlungen.
Die lette Generalversammlung der Freien Volksbühne im Spieljahr fand am 5. Juli im großen Saal des Gewerkschafts.
Verein diesmal in Wegfall fam. Nach gründlicher Umschau wurde
Der Schuhmann im Zimmer des Untersuchungsrichters. Der Zeuge Hansen bekundet ferner auf Befragen des Ver teidigers Rechtsanwalt Dr. Sprenger: Ginige Zeit darauf sei er und zwei Kollegen von dem Untersuchungsrichter Meyer- Holzgräfe in Oldenburg vernommen worden. Sie feien von einem Schußmann ins Verhörzimmer geführt und wieder herausbegleitet worden. Der Schuhmann habe sie auch in das Klosett begleitet. ( Große Heiterkeit.) Bei dem Untersuchungsrichter sei ihnen während Frau Hotelier Bade schildert den Angeklagten als einen sehr Lohndiener Laturnus der ganzen Vernehmung kein Stuhl angeboten worden. Der Unter- ehrlichen, wahrheitsliebenden Menschen. suchungsrichter habe gesagt:" Bedenken Sie, daß Sie bemerkt: Er habe dem Rechtsanwalt Dr. Sprenger Mitteilung hauses statt. Konrad Schmidt gab den Geschäftsbericht Ihre Aussagen beschwören müssen, und Sie wissen, gemacht, daß der Angeklagte über die Spielvorgänge im Olden- über das Jahr und machte von den für die nächste Saison ge= was darauf kommt. Landgerichtsrat Meyer- Holzgräfe, der danach burger Zivilkasino nichts wisse. Der Angeklagte habe ihm die Vortroffenen Arrangements Mitteilung. Die Verträge mit dem vernommen wird, sagt: Er habe einen Schuhmann hinzugezogen, gänge in so glaubwürdiger Weise erzählt, daß der Zeuge die Wahr- Metropol- Theater bleiben weiter in straft, wogegen das Berliner um eine Verständigung zwischen den Vernommenen und den noch heit nicht bezweifelte. Der Angeklagte fei. vom Rechtsanwalt Dr. Theater wegen der geplanten baulichen Veränderungen für den zu Bernehmenden zu verhindern. Er habe allerdings zum Zeugen Sprenger viele Stunden vernommen und mehrfach Hansen gesagt, wenn der Widerspruch nicht anders aufzuklären ist, größten Borsicht ermahnt worden. Dr. Sprenger zum Ersake das Deutsche Theater für fünf Vorstellungsserien des bann werde ich von den gerichtlichen Mitteln der Bereidigung fagte wiederholt zu dem Angeklagten: Sie dürfen nicht außer acht Bereins verpflichtet, ein Kontraft, der aber durch Lindaus Rüdtritt Gebrauch machen müssen, habe aber nicht gesagt: Sie wissen, was lassen, daß Sie sich im Widerspruch mit einer Reihe von und die Auflösung der verpflichteten Handelsgesellschaft seine Personen von hoher gesellschaftlicher Stellung Geltung berlor. Trotz aller freundlichen Bemühungen des früheren befinden. Der Angeklagte blieb aber fest bei seiner Gr. Direktors weigerte sich sein Nachfolger, Herr Reinhardt, den Vers Dienstmann ohr- Bremen: Er habe einige Male flärung. mit dem Angeklagten über seine bei Herrn Rechtsanwalt Dr. trag auf sich zu übernehmen, reservierte vielmehr die Sonntags Sprenger gemachten Erklärungen gesprochen. Die Angaben des An- Nachmittage für die Neue Freie Volfsbühne. Unter diesen Um geflagten haben einen vollständig glaubwürdigen Eindruck gemacht. ständen hat der Vorstand neben dem Metropol- Theater den BühnenVerteidiger Dr. Jonas: Sie sollen bei Ihrer Vernehmung raum des gründlich renovierten Ostend - Theaters gemietet und wird vor dem Polizeikommissar Böning den Angeklagten als einen 10 zum ersten Male alle Vorstellungen in eigener Regie mit eigens engagiertem Schauspielpersonal veranstalten. Nach den sehr Menschen bezeichnet haben, der gern von sich reden macht. Zeuge: günstigen Erfahrungen, die der Verein mit solchen Aufführungen Vert.: Dann ist es mir unerklärlich, wie im Metropol- Theater gemacht hat, läßt sich ein gutes Gelingen Das ist unwahr. diese Behauptung in die Anklageschrift kommen konnte. hoffen. Herr Witte- Wild scheidet leider, einem Rufe nach Breslau folgend, aus dem Amte, das er so trefflich versah; dafür ist eine andere bewährte Kraft, Herr Waldow, der bisherige Oberregisseur des Deutschen Theaters, für die künstlerische Leitung des gesamten Borstellungscyklus gewonnen worden. Der Redner schloß mit einem Rückblick auf die weitere Vergrößerung des Vereins, der nach Eingliederung der neuen Abteilung im Herbst 11 000 Mitglieder zählen wird.
darauf kommt.
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Der Widerruf des Angeklagten. Es wird danach Protokollführer Stulten- Oldenburg als Zeuge vernommen. Dieser schildert in eingehender Weise die Vernehmung des Angeklagten vor dem Untersuchungsrichter und dem Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Herz, welcher den Angeklagten in seiner, des Zeugen, Anwesenheit vernommen hat. Der Angeklagte habe dabei die bekannten Beschwerden bezüglich seiner Behandlung Durch den Kriminalkommissar Böning zu Protokoll gegeben und sein bei diesem abgegebenes Geständnis widerrufen. Der Zeuge hatte die Empfindung, daß diese Erklärung des Angeklagten eine freiwillige war. Staatsanwalt Dr. Becker: Landgerichtsrat Meher- Holzgräfe tritt wohl keinem Angeklagten zu nahe?- Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Sprenger protestiert gegen diese Frage. Mit demselben Recht könne man einen Referendar über die Geschäftsbefugnisse eines Landgerichtsdirektors befragen. Nach längerer Vernehmung des Zeugen tritt eine Pause bis 3½ Uhr ein. Die Zustände im Oldenburger Zivilkasino. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung wird Hotelier Werner Hannover- Minden als Zeuge bernommen. Er sei längere Zeit Wirt des Oldenburger Ziviltafinos gewesen. Es sei viel und oft gespielt worden. Er wisse aber weder, wer gespielt hat noch was gespielt wurde. Er habe von den Kellnern gehört, daß auch gepokert und„ Lustige Sieben" gespielt wurde. Er habe sich nicht darum gekümmert und könne darum nicht sagen, ob und inwieweit Minister Ruhstrat an dem Spiel teilgenommen habe. allgemein. Vors.: Ist es möglich, daß die Herren bis zum frühen Morgen gespielt haben? Zeuge: Immer nicht, aber es ist vorgekommen. Vert.: Ist es richtig, daß die Mädchen bisweilen am Reinemachen verhindert wurden, weil die Spieler noch da waren? Reine
Antwort.
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Im Anschluß daran erstattete Winkler den Kassenbericht. Die Jahreseinnahmen beliefen sich auf 112 206 M., die Jahresausgaben auf 106 695 M., so daß als Kassenbestand am 30. Juni 1905 5511 M. vorhanden waren. Der Revisor Königs beantragte und erhielt Decharge für den Kassierer.
Die Behandlung des Angeklagten im Prozeß Schwehnert. Ein fernerer Zeuge ist Redakteur Markwald- Forst. Er habe dem Prozeß Schwehnert in Oldenburg als Zeitungsbericht erstatter beigewohnt. Er habe eine höhere Schule besucht und sei oft als Berichterstatter bei Gerichtsverhandlungen zugegen gewesen. Er müsse aber sagen, wenn er so behandelt worden wäre, wie dieser junge unerfahrene Mensch, der vielleicht zum ersten Male in einem Gerichtssaale war, dann wäre auch er verwirrt geworden. Staatsanwalt Fimmen habe im legten Augenblick zu dem Angeklagten gesagt: Wollen Sie nicht noch Ihre Aussagen etwas abändern oder einschränken. Darauf versezte der Vorsitzende Landgerichtsdirektor Grk: Ach was, so etwas gibt es ja gar nicht. Er, Zeuge, habe den Eindruck, daß, wenn der Angeklagte richtig behandelt worden Baate, als Vorsitzender der Versammlung, eröffnete die Diswäre, keine Berhaftung und Erhebung dieser Anklage erfolgt wäre. Kussion, die sich weit ausspann. Unter anderem stellte Herr Diese Auffassung war am Berichterstattertisch Manke über die Honorierung der Artikel im Vereinsheft eine Der Gerichtsberichterstatter Paul Schweder , Anfrage, Davidsohn rügte, daß man im Metropol- Theater auch der anfänglich der Ansicht war, daß dem Minister Ruhstrat Unrecht die schlechten Promenoirplätze verlose, Krille tadelte die Aufgeschehen sei, hatte schließlich auch die Empfindung, daß der An- führung des Shawschen" Teufelsfer!", Meklenburg und geklagte schroff behandelt wurde. Er, Zeuge, müsse sagen, er habe Salomon griffen den Vorstand wegen des Abschlusses mit dent es noch niemals erlebt, daß ein Zeuge vor einem Gerichtshof der Ostend- Theater an und machten Ausstellungen hinsichtlich der zu artig behandelt worden sei, wie der Angeklagte Meher im Prozeß den Festen zugezogenen Künstler. Vom Vorstande und Ausschusse wurde ihnen geantwortet. Im Namen dieser beiden Körperschaften, Schwehnert. Redakteur Ehrenhorst Berlin: Er sei Redakteur der die einstimmig den Beschluß gefaßt, beantragte Baate sodann eine Berliner Morgenpost " und habe im Auftrag dieser Zeitung im Erhöhung des monatlichen Staffierergehalts von 225 auf 250 M. Prozeß Schweynert einen Stimmungsbericht zu schreiben gehabt. Die Arbeitslast sei mit jeder neuen Abteilung größer geworden. Die„ Berliner Morgenpost " sei keineswegs dem Gerichtshof feindlich die Leistung Winklers qualifiziere sich als eine überaus tüchtige gesinnt. Er müſſe aber sagen, die Behandlung durch die Richter hätte und würde, wollte man den üblichen geschäftlichen Maßstab anlegen, einen peinlichen Eindrud gemacht. Der Angeklagte habe auf ihn noch bedeutend höher zu entlohnen sein. Im gleichen Sinne sprachen einen völlig glaubwürdigen und seine Persönlichkeit den denkbar u. a. Jonas, Robert Schmidt und Eisner, während eine Reihe von günstigsten Eindruck gemacht. Dies habe er auch der„ Morgenpost" Rednern, darunter Herr Salomon, sich gegen den Antrag erklärten. Spiel in einem Privatzimmer des Zivilkasinos. geschrieben. Die Behandlung des Angeklagten von seiten des da Bei der Abstimmung wurde die Gehaltserhöhung mit 80 gegen Der folgende Zeuge ist Gymnasialprofessor Dr. Frerichs maligen Vorsitzenden müsse den Angeklagten verwirrt gemacht 69 Stimmen angenommen. Oldenburg . Er sei im Jahre 1900 eines Abends zufällig im Olden- haben. Er habe auch betont, daß dem Staatsanwalt Fimmen es Vor den Wahlen zum Vorstand erklärte Baate, daß aben. burger Kasino in das Privatzimmer des damaligen Kasinowirtes zum großen Verdienst gemacht werden müsse, daß er noch im letzten stein als Schriftführer ausscheiden wolle und empfahl im Namen Werner gedrungen. Da habe er zu seiner größten Ueberraschung Augenblick den Angeklagten warnte und zu ihm sagte, er könne des Vorstandes Herrn Friedländer. Aus der Versammlung Minister Ruhstrat, Buchhändler Schmidt, Dr. Schleppegrell beim feine Aussage abändern oder etwas einschränken. Der Vor- heraus wurde statt seiner Herr Salomon vorgeschlagen, und hei fiel aber mit Kartenspielen getroffen. Die Herren waren offenbar auch fibende feiner alles über der zweiten Abstimmung die erste hatte ein unsicheres Resultat ganz überrascht, daß sie gestört wurden. Was die Herren gespielt dröhnenden Stimme sofort dazwischen: Ach was, ergeben wurde er trok energischen Protestes von seiten mehrerer haben, wisse er nicht. Er habe es für sehr eigentümlich gehalten, so etwas gibt es ja gar nicht! Er, Zeuge, hatte und habe die Ueber- Ausschmitglieder mit geringer Majorität gewählt. Im übrigen daß die Herren zum Zwecke des Spielens in ein Privatzimmer des zeugung, daß, wenn der Angeklagte in liebevoller Weise be- wurden Vorstand, Ausschuß, Revisoren und Obleute in ihrem alten Rafinos gingen. handelt worden wäre, die Verhaftung und Erhebung dieser Anklage Bestande durch die Wahlen bestätigt. Berantw. Red.: Franz Rehbein , Berlin . Inserate verantwo.( mit Ausnahme der Neue Welt" Beilage): Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanst. Paul Singer& Co., Berlin SW.
Das Pokerspiel auf den internationalen Verkehrswegen verboten. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Sprenger: In einer Reihe anonymer Zuschriften ist mir wieder mitgeteilt worden, daß Pokern auch mit Würfeln gespielt werden kann. Ich lege darauf keinen Wert. Ich habe aber von Dr. Ne del aus Schadowitz einen Brief erhalten, in dem mir mitgeteilt wird, auf den Schiffen des Nord deutschen Lloyd und der Hamburg - Amerika- Line sei das Boker spiel verboten. Ich stelle anheim, darüber Beweis zu erheben.
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