-
was ein Teil der Presse für eine Ansicht hatte. Staatsanwalt Beder: Ich kann die Bemerkung des Zeugen, der Minister habe seine Eidespflicht verlegt, nicht ohne weiteres Hinnehmen. Ich bin daraufhin genötigt, die Ladung neuer Zeugen zu beantragen. Beuge: Ich hatte nur meiner persönlichen Auffassung Ausdruck gegeben, die von einem großen Teil der Bresse geteilt wurde. Der Zeuge befundet weiter, er habe zu dem Angeklagten gesagt: Erwägen Sie Ihre Behauptungen sehr genau, seien Sie recht vorsichtig, Sie werden Ihre Aussage vor Gericht beschwören müssen. Und nun bedenken Sie, Sie sind Kellner. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber es besteht doch einmal der soziale Unterschied, daß man einem Kellner weniger Glauben schenkt, als einem Minister oder einem anderen Herrn in hoher amtlicher ober gesellschaftlicher Stellung. Der Angeklagte fagte jedoch mit fefter Stimme, er müsse bei seinen Angaben bleiben, er könne fie mit gutem Gewissen beschwören.
-
-
über die Stimmung im Offizierforps falsch unterrichtet. Seit der mehrerer Bergiverke bereit, went das Kohlensyndikat den Beit ist die Spannung zwischen Oberst Hüger und mir. Versuch machen würde, seine Stellung dem bayerischen Staat Es wird dann der Stationsassistent Strauß vernommen. Er gegenüber durch ungerechtfertigte Preistreibereien zu mißbrauchen. war vom Jahre 1891 bis zum Jahre 1900 Unteroffizier beim Zwar waren der Regierung verschiedene Offerten gemacht,' doch er Regiment. schienen sie von vornherein alle zu teuer. Wenn sie trotzdem Sachs Rechtsanw. Dr. Kohn: Dortmund : Ist Oberst Hüger sofort ener- verständige entsandte, so geschah dies, um nicht die Angebote ohne gisch vorgegangen, als er das Regiment übernahm?-Beuge: Er hat Prüfung abzulehnen. Die gestellten Preise waren jedoch zu hohe sich sehr um den Dienst gefümmert. Rechtsanwalt Dr. Kohn: gewesen. Die Regierung würde ein Bergwerk nur ankaufen, wenn Hatten Sie den Eindruck, daß er die Unteroffiziere durch Drohungen ihr der Bezug der Kohlen bleibend und sicher billiger kommen würde einzuschüchtern versuchte? Beuge: Ne in. Rechtsanwalt Dr. als die jetzige Art des Bezuges. Kohn: Oder hatten Sie den Eindruck, daß die Mannschaften Angst Anfäufe englischer Kohlenfelder durch ein deutsches Syndikat. vor ihm hatten? Beuge: Das weiß ich nicht. Ich hatte jedenfalls feine Angst vor dem Oberst. Vorf.: Kamen viele Fälle von zu der jüngsten Debatte über den Ankauf englischer KohlenBestrafungen vor? Beuge: Nein.- Rechtsanwalt Kohn: gruben durch deutsche Gesellschaften weiß der„ Daily Tele Hatten Sie den Eindruck, daß der Oberst die Leute chikanieren graph" zu melden, daß, obgleich der englische Premier von Walliser wollte? Zeuge: Nein. Rechtsanwalt Kohn: Wie stand es minister Balfour die Gerüchte des Antaufes denn mit der Meinlichkeitsfrage? Beuge: Es tam öfter bor, Sohlenbergwerken, welche die Hauptlieferanten der britischen Marine daß die Leute beim Appell reine Wäsche anhatten und sie nachher sind, im Unterhaus bezweifelt hätte, es doch richtig sei, daß ein gleich wieder auszogen. Das war auch bei meiner Batterie der deutsches Syndikat das Withworth- Rittergut, welches über 6000 Morgen Fall. groß ist und welches ungeheuere Kohlenfelder enthält, gekauft habe. Beuge Wikinger war früher Stanonier bei der ersten Der Preis foll eine viertel Million Pfund betragen. 5000 fund fehl ausgegeben, daß nicht mehr im Stalle gepukt werden dürfe. Auguſt bezahlt werden. Deutsche Ingenieure sollen die Kohlenfelder Der Befehl sei im ganzen Regiment bekannt gewesen. Der Oberst in lezter Beit untersucht haben und geben ein sehr günstiges Gutwar streng, aber gerecht.
-
-
-
-
Angefl.: Hauptmann Schmahl hat mir vorgeworfen, ich sei im ganzen Regiment verhaßt gewesen. Kann der Zeuge das sagen? Zeuge: Die Mannschaften sagten öfter, to enn nur der Herr Oberst täme, dann würden die Befehle schon be= folgt werden und das Nachts Ausrücken würde fortfallen.
Hierauf tritt eine kurze Pause in den Verhandlungen ein. Herr Landgerichtsdirektor Seyffarth, daß er die BeweisaufNach Wiederbeginn der Verhandlungen bemerkt der Vorsitzende, nahme heute zu Ende zu führen gedente.
fahren zu. Die Verhandlung wendet sich dann dem ehrengerichtlichen Ver
achten ab.
19
Gewerkschaftliches.
tarted mags
Boykott- ,, Schuk".
Die Niederlegung der Verteidigung im Prozeß Schwehnert. Der Zeuge, Rechtsanwalt Dr. Sprenger, schildert danach in eingehender Weise die Vorgänge im Prozeß Schwennert. Die Sachlage in diesem Prozeß war höchst peinlich. Die Behandlung des damaligen Zeugen, des Angeklagten Meyer und nicht zum Batterie des Regiments. Er bekundet, der Oberst habe den Be- find schon bezahlt worden, 50 000 Bfund sollen als zweite Rate im wenigsten der Verteidiger seitens des Vorsißenden Landgerichtsdirektors Erk war eine solche, daß es zwischen den Berteidigern und dem Vorsitzenden fast unaufhörlich zu heftigen Auftritten fam. Ich hatte die Ueberzeugung, der damalige Zeuge Meyer hat nur das befundet, was er für wahr gehalten habe. Der Angeklagte wurde von vornherein in einer Weise behandelt, daß die Verteidiger schon am ersten Tage zu der Ueberzeugung famen, der Angeklagte werde verhaftet werden. Als nun die Verhaftung des Angeklagten aus geführt war, da sagte ich zu meinem Mitverteidiger Rechtsanwalt In Berlin fand gestern unter Teilnahme der Delegierten von Dr. Herz: Ich halte es für das geratenste, daß wir 26 Brauereibezirksvereinen die Konstituierung eines auf das ganze jezt die Verteidigung niederlegen. Unser Hauptzeuge ist erschossen, wir können unsere Funktionen als Verteidiger Brauereien statt. Der neue, als" Versicherungsverein auf Reich sich erstreckenden Boykott- Schuhverbandes deutscher nicht ausüben, ohne vom Vorsitzenden in schroffer Weise unterbrochen Gegenseitigkeit" begründete Schutzverband verfolgt auf erzu werden. Es ist also vollständig zwecklos, wenn wir die Verteidigung weiter führen. Die Verhandlung nahm bisweilen einen weiterter Grundlage und unter Anpassung an die durch die neuere Versicherungsgesetzgebung geschaffene Rechtslage sehr stürmischen Charakter an. Ich hebe dies ganz besonders deshalb hervor, da der ruhige Gang dieser Verhandlung sehr vorteilhaft Jm Juli 1897 erhielt der Angeklagte seitens des württembergischen begründete Zentralverband deutscher Brauereien gegen Verrufs Der Vorsitzende gibt zunächst ein Bild der ganzen Sachlage. dieselben Zwecke, wie der bisher bestehende vor zehn Jahren von diesem Prozeß absticht. Ich habe ebenfalls die Ueberzeugung, Justizministeriums die Mitteilung, daß das Verfahren gegen den wenn die Verhandlung einen solch ruhigen Charakter gehabt hätte, Hauptmann Schmahl eingestellt sei. Süger wandte sich an das erklärungen. Dem Schutzverband traten, nach einer Kor wie diefe, bann wäre der ganze Borgang nicht geschehen. Ich habe Ehrengericht des achten Armeekorps und auf dessen Nat beschwerte respondenz, fofort nahezu 400 einen namhaften Teil der deutschen es aber tros Abredens für meine Menschenpflicht gehalten, die Ver- er sich bei dem Ehrengericht des Artillerieregiments 29, wohin Biererzeugung auf sich vereinigenden Brauereien bei. Der teibigung des Angeklagten zu übernehmen. Ich bin deshalb, ins Hauptmann Schmahl inzwischen versetzt war. Am 15. Juni 1898 fagungsmäßig aufzubringende Reservefonds wurde auf eine besondere von Oldenburg aus, mit den größten Unflätigkeiten be- erhielt er den Bescheid, daß die Einleitung des ehrengerichtlichen Million Mark und der Gründungsfonds auf mindestens worfen worden, obwohl ich gewohnt bin, in Bremen nur saubere Berfahrens gegen Schmahl abgelehnt sei. Einige Tage später er- 200 000 m. bemessen. Prozesse zu führen. Man macht es mir aber von gewiffer Seite hielt er mit Zustimmung des Generals von Davidson ein Gutachten zum Vorwurf, daß ich gewissermaßen einem Ertrinkenden die Hand des Ehrengerichts der Stabsoffiziere des achten Armeekorps und gereicht habe, um ihn vor dem Untergange zu retten. Ein Beis die Mitteilung, daß seine Angelegenheit nunmehr als abgeschlossen fiber: Wenn es gelungen wäre, die Widersprüche aufzuklären, zu erachten sei. Am 9. Auguſt 1898 legte Oberst Hüger Returz wäre alsdann die Aussage des Angeklagten anders ausgefallen? Beuge: Das kann ich nicht sagen. Jedenfalls war es in diefer Bergegen diese Entscheidung des Ehrengerichts ein und beantragte Beuge: Das kann ich nicht sagen. Jedenfalls war es in dieser Ber - ehrengerichtliche Entscheidung gegen sich. Es ging ihm dann am handlung unmöglich, die Widersprüche aufzuklären. Es wurde 19. September die Mitteilung zu, daß das von ihm beantragte unter Mitwirkung des Publikums durcheinander geschrien, das war Ehrengericht auf Befehl des fommandierenden Generals zu eröffnen Keine Berhandlung, sondern erinnerte an eine wildbewegte See. sei. Am 17. April 1899 ging ihm dann die Mitteilung zu, daß ( Große Bewegung im Zuhörerraum.) Auf Befragen des Ver- er freigesprochen sei, weil eine Verlegung der Standesehre nicht feidigers Rechtsanwalts Dr. Herz bemerkt der Zeuge, es sei richtig, stattgefunden habe. Oberst Hüger beantragte dann die Entlassung daß er im Prozeß Schwehnert mehrfach genötigt war, fich gegen aus dem ehrengerichtlichen Verband, die ihm auch genehmigt wurde. falfche Auffaffungen des Gerichtshofes zu wehren. Berteidiger Es entspinnt sich eine lange Auseinandersetzung über den Verlauf sammlung der Friseurgehülfen nahm nach einem Referat Wermkes Rechtsanwalt Dr. Jonas: Es ist Ihnen bekannt, daß der Versuch des ehrengerichtlichen Verfahrens. gemacht worden ist, die Verteidigung in den Augen des Angeklagten au diskreditieren. Sie hatten von Anfang an die Verteidigung des Angeklagten übernommen; sind Sie der Ansicht, daß der Angeklagte irgend welche Ursache hatte, mit den Verteidigern unzufrieden zu sein? Zeuge: Im Gegenteil, die Angehörigen sind mir sogar dankbar gewesen, daß ich den Angeklagten nicht im Stich gelassen habe. Bors. Ehe ich die Beweisaufnahme schließe, will ich an den Angeklagten noch die Frage richten, ob er bei feinen Aussagen bleibt?- Angeklagter: Jawohl. Der Vorsitzende erklärt danach die
-
Beweisaufnahme für geschloffen und verliest folgende, den Geschworenen vorzulegenden Schuldfragen: Ji ber Angeklagte schuldig, am 1. und 2. Dezember 1904 vor der Straffammer zu Bremen , also vor einer zur Abnahme von
Siden berechtigten Behörde, durch einen vor seiner Bernehmung ges Teisteten Gib wissentlich seine Eidespflicht berlebt zu haben? Im Falle der Bejahung dieser Frage: Konnte der Angeklagte annehmen, daß er sich durch richtige Abgabe seines Zeugnisses der Gefahr einer Verfolgung wegen etnes Verbrechens ober Bergehens aussett? Im Falle der Verneinung der Hauptfrage: Ist der Angeklagte schuldig, vor einer zur Abnahme von Eiden berechtigten Behörde aus Fahrlässigkeit einen falschen Eid geleistet zu haben?
Es tritt darauf eine Pause bis 8 Uhr ein. Alsdann werden die Plaidoyers beginnen. In etwa 2-3 Stunden hofft man, die Verhandlung zu Ende führen zu können.
und
Oberft Hüger und die Militärrechtspflege
-
wehrmittel benutzt. Der beste Boykottschuß, scheint uns daher, Der Boykott wird von der Arbeiterschaft zumeist als Abwäre es, wenn die Brauereien das Koalitionsrecht ihrer Angestellten unangetastet ließen, den berechtigten Forderungen derselben entgegenkämen und auch die politische Bewegung der Arbeiterschaft nicht dadurch zu hemmen versuchten, daß sie die Versammlungsfreiheit der Arbeiter durch Saalentziehungen 2c. illusorisch machen wollen.
der
Zur Bewegung der Barbiere. Eine sehr stark besuchte Ver
Vorf.: Was haben Sie betreffs der Generale von Davidson folgende Resolution an:„ Die versammelten Friseurgehülfen Berlins und Keim anzuführen?- Angefl.: Beide Generale mußten nach den weisen die Behauptungen des Herrn Obermeisters Leopold, die gevorliegenden Erkenntnissen annehmen, daß eine Beleidigung durch werkschaftlich organisierten Friseurgehülfen hätten nicht vorschriftsHauptmann Schmahl vorlag. Das haben sie aber nicht getan.- mäßig ausgelernt, als unwahr zurück. Sie tun dieses umsomehr, Rechtsanwalt Kohn- Dortmund : Der Spruch des Ehrengerichts hat da die Innungen bisher das alleinige Recht hatten, Lehrsich nicht in den den Ehrengerichten gezogenen Grenzen gehalten. linge auszubilden. Die gewerkschaftliche, auf dem Boden modernen Arbeiterbewegung stehende Organisation der Oberst Hüger: Das Ehrengericht hat seiner Entscheidung eine ift zur Durchführung befferer Arbeitsbedingungen andere Begründung gegeben, als sie in der Kabinettsordre ent- Behülfen ist zur Durchführung befferer halten ist. sowie zur Abwehrung der von der Innung geplanten Ber Die Versammelten verpflichten sich, schlechterungen notwendig. für den weiteren Ausbau der Organisation Sorge zu tragen. Des für den weiteren Ausbau der Organisation Sorge zu tragen. Des weiteren sind die Versammelten mit dem bisherigen Verlauf der Lohnbewegung zufrieden und werden darauf achten, daß die gesammelten sezen in die organisierten Arbeiter das Vertrauen, daß troffenen Vereinbarungen stritte innegehalten werden.
Der Vorsitzende bemerkt hierzu, daß es sich nach dem Schluß des Sakes, in welchem von den ehr- und pflichtvergessenen Leuten die Rede ist, fragt, ob nicht auch die Generale von Bendendorf und Sinnenburg, von Lindequist und von Oppen betroffen sind und ob nicht§ 186 R.-St.-G.-V. plazzugreifen habe. Es ereignet sich hierauf ein
fensationeller Zwischenfall.
Der Angeklagte Oberst Süger erklärt plöblich, nicht mehr verhandLungsfähig zu sein. Die Anstrengungen der fünftägigen Berhandlungen hätten ihn derart angegriffen, daß an eine Fortsetzung der Verhandlungen vorläufig nicht zu denken sei.
Der Vorsitzende weist darauf hin, daß dann nichts übrig bleiben würde, als die Sache auf unbestimmte Beit zu vertagen und den ganzen Prozeß von neuem zu verhandeln.
Der Vorsitzende vertagt darauf die Sizung auf vorläufig Montag früh 9 Uhr. Der Zwischenfall erregt hier großes Aufsehen.
Aus der Partei.
Die Ver
dieselben auch fernerhin den Boykott im vollen Umfange bei allen den Geschäften zur Anwendung bringen, wo die Forderungen der Gehülfen nicht bewilligt werden."
Achtung, Täschner , Sattler aller Branchen! and mad mi Ueber die Taschenfabrik von Paul Fährmann, Luisens fer 12, ist wegen Nichtanerkennung des am 29. Juni 1905 vor dem Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts abgeschlossenen Tarifvertrags für die Taschenbranche, die Sperre verhängt worden. Wir machen des weiteren darauf aufmerksam, daß die Sperre für die Geschirr, Reitzeug- und Sättel- Fabrik von Gustav Reinhardt, Markgrafenstr. 70, weiter besteht. Wir richten an die Kollegen das dringende Ersuchen, diese Sperren streng zu beachten. Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Sattler- Verbandes. Deutfches Reich.
:
Aus der polnischen sozialdemokratischen Partei ist der Polnischfozialdemokratische Verein zu Hamburg- Altona ausgeschieden. Anlaß dazu gab das Verhalten der P. B. S. gegenüber der deutschen Sozialdemofratie. Auch hervorragende Einzelmitglieder billigen dies Verhalten nicht Der rheinisch- westfälische Bierboykott und erachten es für durchaus notwendig, mit der deutschen Sozial- ist seit einigen Tagen auch in denjenigen Orten aufgehoben, deren demokratie Hand in Hand zu gehen. Nachdem schon vor einiger Gewerkschaftskartelle sich zunächst weigerten, die Friedensbedingunge Zeit der Genosse Berfus seinen Austritt aus der polnischen Partei anzuerkennen. Die Brauereien gehen bei der Wiedereinstellung der erklärt hatte, ist nun auch der Gründer der P. P. S., der Genosse Ausgesperrten oder Streifenden nur sehr spärlich vor. In DüsselMertowsti Berlin , diesem Beispiele gefolgt. Er hat von dorf wurden von den 196 Streifenden 21 wiedereingestellt, in Köln diefem Schritte auch dem Vorstande der sozialdemokratischen Partei Deutschlands Kenntnis gegeben.
von 163 Ausgesperrten 29, in Dortmund von 118 Ausgesperrten 22, in Barmen von 69 Ausgesperrten 12, in Mülheim a. Rh. und Kalt von 94 Ausgesperrten 13. Das sind nur die Orte, die bisher ihre Feststellungen veröffentlicht haben. In diesen sechs Städten wurden also bisher von 640 dort Ausgesperrten nur 97 wieder eingestellt. Die Zahl wäre größer, wenn nicht die Ringbrauereien die mit den Arbeitern getroffenen Abmachungen vielfach brächen. In den Friedensbedingungen heißt es, daß bis zum 1. Oktober die Ringbrauereien ihre freien Stellen nur aus den Reihen der noch arbeitslosen Ausgesperrten oder Streifenden besetzen dürfen. Troßdem find viele Fälle festgestellt, in denen Nichtausgesperrte eingestellt wurden. Daran sieht man wieder, wie weit Unternehmerworten zu trauen
Sach Gröffnung der heutigen Sizung wird zunächst Oberkriegsgerichtsrat Blessing bernommen, der zweite von dem Obersten Hüger angegriffene Auditeur. Blessing ivar damals beim 13. Armeekorps und befundet, daß er die Feststellungen des Untersuchungsrichters nachzuprüfen hatte. Es ergab sich, daß die Untersuchung vollständig fachlich geführt war und der Einstellungsbeschluß in dem Verfahren gegen Hauptmann Schmahl zu Recht erfolgte. Wenn Oberst Hüger von einer Parteilichkeit spreche, so fönne er nur sagen, daß die Unterfuchung fo geführt worden sei, daß sie das Licht der Oeffentlichkeit nicht zu scheuen brauche. Staatsanwalt( zu Oberst Hüger): Was werfen Sie dem Zeugen denn eigentlich für Ehr- Das Wolffiche Telegraphenbureau" meldet aus Petersburg : Pflichtvergessenheiten vor? Oberst Hüger erwidert, daß auf seine Beschuldigungen in der ersten Broschüre, es liege der Nach den Meldungen der Korrespondenten der Petersburger TeleVerdacht vor, daß Rechtsbeugungen vorgekommen seien und daß die graphen- Agentur über den Saatenstand im europäischen Rußland Richter wider besseres Wissen gehandelt haben, die Herren sich nicht am 14. Juli find die Ernteaussichten folgende: Winterweizen über geäußert und den Vorwurf eingesteckt haben. Vors.: Die Herren mittel, Sommerweizen mittel, Roggen unter mittel, Safer und ist. Jedenfalls trägt dies vertragsbrüchige Verhalten nicht dazu bei, waren doch gar nicht verpflichtet, darauf zu reagieren? Angefl.: Gerste über mittel. Die Beurteilung der Ernteaussichten ist im die bei der Arbeiterschaft noch lange nachwirkende Erbitterung gegen Nach den ehrengerichtlichen Bestimmungen für die Offiziere muß der allgemeinen dieselbe wie vor einer Woche. Einige Verschlechterung die Ringbrauereien zu vermindern. Offizier feine Ehre rein halten. Wenn er also einen solchen Wer ist infolge ungünstiger Witterung eingetreten beim Sommerweizen Während der Aussperrung hat sich bekanntlich der Bund bacht ruhig auf sich figen läßt, handelt er gegen diesen Grundsfak. im Zentralgebiet, beim Roggen im zentralen und südöstlichen, beim deutscher Brauergesellen" es sehr angelegen sein laffen, die Stellen Es wird hierauf nochmals Hauptmann Sch a II vernommen. Bors.: Wie steht es denn mit den angeblichen Protokoll Hafer im zentralen Gebiet und im mittleren Wolgagebiete, bei der der sa brutal aufs Pflaster geworfenen Brauereiarbeiter durch Arbeitswillige zu befehen. Diese wohl von allen deutschen Auch fälschungen des Kriegsgerichtsrats Schall? Beuge: Die Gerste im mittleren Wolgagebiete. Schon dieser offizielle Bericht zeigt, daß die Ernteaussichten Mitgliedern das Streiten durch Statut untersagt, Arbeiterorganisationen am tiefsten stehende Vereinigung, die ihren Protokollfälschung soll angeblich darin bestehen, daß zunächst gesagt wurde, ich hätte die Beschuldigungen auf Vorhalt" Rußlands recht ungünstige find; dennoch ist er beträchtlich geschminkt. hat jetzt in einer Düsseldorfer Brauerei gedroht, die Arbeit hinzuwiederholt. Das Gericht soll nun in seinem Erkenntnis aus diesem Private Meldungen lassen feinen Zweifel mehr daran, daß große Teile werfen, wenn die Direktion, die von 50 Streifenden ganze drei auf Borhalt das Verlangen" gemacht haben. Oberst Hüger des Bentral- und des Wolgagebietes mit einer völligen Mißernte zu wieder eingestellt hat, noch weitere Einstellungen vornehme. Es wird hat mir gesagt, daß ich ganz außerordentlich empfindlich gewesen rechnen haben. Was das für die Bauernbewegung im mittleren die Aufgabe des Verbandes deutscher Brauereiarbeiter sein, unter bin. Das macht den Eindruck, als ob der Herr Oberst ein Opfer und südöstlichen Rußland bedeutet, braucht nicht erst auseinander- den zahlreichen Zwangsmitgliedern dieses von dem Unternehmermeiner Empfindlichkeit geworden sei. Das ist nicht richtig. Ich tum begünstigten Bundes deutscher Brauergesellen" in unermüdhatte, als Oberst Hüger das Regiment erhielt, nur das eine Be- gesetzt zu werden. licher Arbeit Aufklärung zu verbreiten und sie einer wirklichen Ges
-
"
streben, meine Pflicht zu tun. Die Spannung zwischen Oberst Bergwerksverstaatlichungs- Gerüchte. An der Berliner Börse werkschaftsorganisation zuzuführen. Anderenfalls bildet dieser Hüger und mir entwickelte sich, weil ich zu aufrichtig war. Bei fuvfierte feit mehreren Tagen das Gerücht, daß die bayerische Re- Streifbrecherbermittelungsbund eine stete Gefahr für alle auf Verder Zentenarfeier wollte der Herr Oberst, daß die Einjährigen des gierung mit der Harpener Bergbaugesellschaft über den Ankauf ihrer befferung der in der Brauindustrie noch durchweg herrschenden geradeRegiments zu den Festlichkeiten der Offiziere mit zugezogen wer- Stohlenzechen unterhandle. Die Folge waren mehrprozentige Kurs- au mittelalterlichen Arbeitsverhältnisse gerichteten Bemühungen. den sollten Oberst Hüger hatte seinen eigenen Sohn entgegen dem steigerungen der Attien jener Gesellschaft. Demgegenüber erklären Noch eine andere Gefahr gilt es abzuwenden: As die um ihr sonstigen Gebrauch in sein Regiment als Einjährigen eingestellt. Die Münchener N. Nachrichten" feststellen zu können, daß diefe Koalitionsrecht mit dem Unternehmertum fämpfenden BrauereiNun sagten mir die jüngeren Offiziere, sie würden sich bebrüdt Gerüchte ebenso jedes Grundes entbehren wie die früher aufgetauchten. arbeiter im heißesten Ringen standen, ausgesucht in diesem Augenfühlen, wenn die Einjährigen an den Festlichkeiten Das Verkehrsministerium habe bisher keine einzige der ihm ge- blicke erschien in der ultramontanen„ Tremonia " ein Artikel, der ber Offiziere teilnehmen. Ich teilte das dem Obersten machten Offerten für annehmbar befunden und sei auch mit keiner zur Gründung einer christlichen Gewerkschaft für mit und sagte: Wenn Ihr Sohn kommt, wird uns das sehr ange- Gesellschaft in Berkaufsverhandlungen getreten. Brauereiarbeiter aufforderte. Es hieß in dem Machwert vehm sein, aber die anderen Einjährigen wollen die Offiziere nicht Der Frantf. 8tg." wird dazu aus München gemeldet, die des hinterlistigen gewerkschaftschriftlichen Strauchritters:" Mir saben. Der Oberst behauptete dann später, ich hätte ihn hier bayerische tegierung sei nur dann zum Ankauf eines oder scheint jegt der geeignete Beitpunkt gekommen. daß eine ris
-
-