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ble Beerdigung stattfindet. Die Folge davon war, daß die Kollegen, 16 jährigen Arbeitsburschen" Richard Hennig   zu ermitteln und feft­die Arbeit verließen, um ihrer Kollegenpflicht zu genügen. Der ge- zunehmen. Der Bursche war durch das Fenster in die Schlafftube famte Betrieb der betreffenden Firme hat, wie man uns berichtet, an eingedrungen und entfernte sich, nachdem er die Diebstähle aus­diesem Tage stillgestanden. Die Handlungsweise des Briefschreibers geführt hatte, auf demselben Wege, auf dem er gekommen war. geht denn doch über einen. schlechten Scherz weit hinaus und dürfte, Ober- Schöneweide. falls der Bube ermittelt wird, schlimme Folgen haben.

Freunde des Schwimmsports werden auf eine am Mittwoch, den 26. d. m., bei Kaufholt stattfindende Versammlung hingewiesen, die sich mit der Gründung eines Arbeiter- Schwimmvereins befassen will. Friedrichsfelde.

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lung gelangte, als Suchsland in Budenwalde nicht wieder gewährt war und sich nun in Halle a. S. als Rechtsanwalt niedergelassen hatte. Von dort aus erschien er als Nebenkläger persönlich zum Termin in Brandenburg   a. H., zugleich aber auch als Rechtsanwalt, der in dieser Eigenschaft den ehemaligen Bürgermeister von Lucen­walde vertrat. Außerdem war er aber noch als Zeuge in dem Prozeß geladen, in welchem der Redakteur der Brandenburger Beitung" wegen Beleidigung zu einer geringen Geldstrafe verurteilt wurde. Suchsland war nun der Ansicht, daß er als Nebenkläger auch für sich als Rechtsanwalt liquidieren könne und verlangte von dem Verurteilten 163 M. 64 Pf. Kosten. Dieser ließ die Kosten­rechnung gerichtlich prüfen, mit dem Erfolg, daß fie auf 6 M. 30 3f. herabgesetzt wurde, denn seine Zeugengebühren hatte der Nebenkläger bereits erhalten. Von diesen 6 M. 30 Pf. muß er aber noch die mit 1 M. 80 Bf. festgesetzten Kosten für die Prüfung zahlen, so daß ihm 4 M. 50 Pf. von seiner Kostenrechnung verbleiben. Vermischtes.

Der Unfug, Obftreste achtlos fortzuwerfen, hat gestern abend wieder ein Opfer gefordert. Die Frau des Portiers Klein aus der Potsdamerstraße passierte die Stegligerstraße, trat auf einen Kirsch­fern, glitt aus und stürzte so unglücklich zu Boden, daß sie das rechte Bein brach. Der Zustand der Verunglückten ist so bedenklich, daß Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung beschäftigte fich in ihre Ueberführung nach dem Krankenhause Bethanien erfolgen mußte. erster Linie mit dem zu erlassenden C.tsstatut, die Kanalisations Erschoffen aufgefunden wurde in Grünau   am Wasser im beiträge betreffend. Beschlossen wird, bei einer Gesamtlänge des Jagen 92 ein schlanker etwa 36 Jahre alter Mann mit länglichem Straßennetzes von den Grundbefizern pro laufenden Meter ihrer Gesicht, einer hohen Stirn und einem Grübchen im Kinn. Er trug Grundstücksfront 25 M. zu erheben. Beitragspflichtig sind die Eigen einen dunklen Jadettanzug aus Cheviot. Die Persönlichkeit hat sich tümer aller derjenigen Grundstücke, gleichviel ob letztere bebaut find noch nicht ermitteln lassen. oder nicht, die an Straßen grenzen, in welche zum Zwecke des An­In die Falle gegangen ist der 28 Jahre alte Schlosser" Mar schlusses der Grundstüce an die Kanalisationsanlage Rohrleitungen Hübner, der erst im April d. J. eine vierjährige Buchthausstrafe gelegt worden sind. Die Beiträge sind acht Tage nach Herstellung des anschlußfähigen Kanalisationsrohres vor dem betreffenden Grund- Das letzte Sonntagsgewitter hat im Habellande und in Waldheim   verbüßt hatte. Er stattete der in der Griebenowstraße stück zu zahlen. Ratenzahlungen bis zur Dauer von zwei Jahren Streife Bauch- Belzig, wie die jetzt aus vielen Orten eingehenden belegenen Wohnung eines verreisten Polizeiwachtmeisters einen Besuch fönnen bewilligt werden nach Anhörung der Kanalisationsfommission. Hiobsbotschaften erkennen lassen, ganz arg gehaust. In Hohen= ab und verpackte die ausgewählten Gegenstände zu mehreren Bateten, In der vorangegangenen Diskussion wollten einige Hausbefizer den nauen wurde die Müllersche Windmühle durch Blikschlag einge­um sie in der nächsten Abendstunde abzuholen. Der Polizei- Preis pro Meter auf 20 M. herabsetzen, andere wieder wollten es in äschert. In Görzke   schlug der Blih in eine Roggenmandel, als wachtmeister hatte aber eine Hausbewohnerin mit der Ueberwachung das Belieben der betreffenden Besizer stellen, wenn fie eben der Landarbeiter Hinkefuhr, der darin Schuß gesucht hatte, der berlassenen Wohnung betraut; die Frau fand die verdächtigen zahlen; auf feinen Fall sollten diese armen Besizer dieselbe verlassen hatte. In den Flämingdörfern richteten Batete und setzte die Polizei in Kenntnis. Als Hübner abends um sein, gezwungen der betreffenden Kommission ihre ihre Ver- das Wasser und der Hagel großen Schaden an, so daß die Ernte zum 9 Uhr mit seinem Handwerkzeug" die Wohnung öffnete, wurde er sehr freundlich empfangen und sofort nach dem Polizeipräsidium mögensverhältnisse flarzulegen. Natürlich wurden diese Aende- Teil vernichtet ist. Knietief floß das Wasser auf den Landstraßen Eine Anregung unseres Genossen Pinseler, der Plane zu. In 3iezow traf ein Blitzstrahl die Kirche und eingeladen". Zwei Freunde, die bei dem Fortschaffen der Beute 29 M. pro laufenden Meter zu erheben, fand auch keine Gnade. rungen abgelehnt. zerstörte deren Dach. In Brandenburg   a. H. traf ein Bliz­behilflich sein sollten und auf der Straße warteten, merften den Bunft 2 betraf die Gebührenordnung, welche nach einer ganz furzen strahl das Buchthaus, wodurch eine große Aufregung unter den In­Reinfall" und entflohen. Hübner will natürlich seine Komplicen Debatte einstimmig genehmigt wurde. Beide Ordnungen treten mit fassen entstand. Es war aber zum Glück ein fog. falter Schlag. nicht fennen. dem 1. April 1906 in Kraft. Einstimmig beschlossen wurde die In Wiepersdorf   bei Jüterbog   wurde durch Blikschlag das Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 1 500 000 m. zur Durch Wohnhaus des Gemeindevorstehers gänzlich eingeäschert. führung der Kanalisation. An der Karlshorster   Schule wird eine etatsmäßige Hauptlehrerſtelle an Stelle der jezigen provisorischen bewilligt. Da die Gemeinde das Nieselgut Münchehofe selbst Kommission für bereits gemachte Anschaffungen 15 000 M. bewilligt bewirtschaftet, wurden der für die Verwaltung desselben eingesetzten und für noch notwendig werdende Ausgaben weitere 15 000 M. zur Verfügung gestellt. Unter Mitteilungen hörte man wieder etwas Neues vom Ober- mußte auf Grund setzen und seine Passagiere ausbooten. amtmann Ring. Als Oberhaupt der Viehzentrale hatte Herr Ring Torpedoboot hat am Steven Beschädigungen erlitten, dürfte jedoch feinerzeit bei dem Antrage wegen Entwässerung des Ober- imstande sein, heute seine Fahrt fortzusehen. Aus dem Lande der Kultur und Humanität. Posen, 19. Juli. feldes die Garantie für die Interessentenbeiträge übernommen. Am 1. Mai sollten sämtliche Beiträge an die Gemeinde bezahlt sein. Die wegen Giftmordes, begangen an ihrem Ehemanne, verurteilte Herr Ring beschwerte sich schon im Frühjahr beim Gemeindevorsteher Pelagia Pawlak wurde heute morgen hingerichtet. darüber, daß die Entwässerungsarbeiten noch nicht begonnen hätten. Trotzdem zahlte die Viehzentrale erst vor kurzem ihren Anteil, blieb aber noch 10 047,10 M. schuldig, entfallend auf die Pohlschen Erben, Die Beerdigung eines braven Parteigenossen hat unserer Hoch- die schon früher erklärt hatten, nicht zu zahlen. Diesen Restbetrag wohllöblichen Polizei wieder einmal Anlaß gegeben, von sich reden müßte nun die Viehzentrale ohne weiteres zahlen. Statt dessen zu machen. Am Mittwoch wurde der Zimmerer Karl Sommer macht dieselbe durch Herrn Ring den Vorschlag, der Gemeinde auf dem Friedhof in der Marstraße zu Grabe getragen. Selbst- Friedrichsfelde   ein zinsfreies Darlehn in obiger Höhe zu geben, die verständlich hatten es sich die zahlreichen Kameraden und Partei- Gemeinde solle dann später bei einer event. Bebauung von den Ad­genossen nicht nehmen lassen, ihrem Freunde das letzte Geleit zu jazenten die Anliegerbeiträge einziehen. Mit wenig schmeichelhaften geben. Am Grabe wollte Kollege Obst dem so plöblich im besten Bemerkungen für die Geſellſchaft wurde dieſes Anſinnen abgelehnt. Mannesalter Dahingeschiedenen einige Abschiedsworte nachrufen, In geheimer Sizung wurde ein Antrag der Gemeinden Lichten­während ein Gesangverein einige ernste Lieder vorzutragen gedachte, berg   und Rummelsburg   beraten, ein Beschluß aber nicht gefaßt. aber beide Teile hatten die Rechnung ohne unsere allfürsorgende Polizei gemacht; sie berbot furzerhand Ansprache und Gesang. Zwei Schußleute überwachten am Grabe die Durchführung dieses Ver­bots und wichen nicht eher, bis der lezte Teilnehmer die Totenstätte berlassen hatte. Die roten Kranzschleifen jedoch scheinen eine er­regende Wirkung, wie seinerzeit beim Begräbnis des Genossen Meiling, diesmal nicht hervorgerufen zu haben. Nach einer Be­

Ein vielseitiger Mann ist ein Häftling Sch., der am Mittwoch morgen in der Münzstraße festgenommen wurde. Zwei Kriminal beamten fiel er auf, als er sich auf einem neuen Fahrrade durch die Münzstraße bewegte. Er gab zuerst an, das Rad von seiner Mutter burg   entsprungen war, das Rad in Potsdam   gestohlen hatte und erhalten zu haben. Dann stellte sich heraus, daß er aus Rummels auf ihm nach Berlin   gefahren war, um es zu verkaufen. Ueberdies führte er noch zwei verschiedene falsche Ausweispapiere bei sich.

Feuerbericht. Wegen eines Teerbrandes wurde heute früh um 6 Uhr die Feuerwehr nach der Brunnenstr. 111 gerufen. Milch brannte in der Linienstr. 214 und Preßkohlen in der Friedrich­straße 129.

Schöneberg.

Vorort- Nachrichten.

gründung sucht man bergebens.

Der Verstorbene ist in feiner Weise hervorgetreten, in aller Stille hat er seine politischen Pflichten erfüllt, die ihm schon allein ein bleibendes Gedenken sichern.

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Gerichts- Zeitung.

19. Juli berichtet: Gestern abend kurz nach 10 Uhr stieß bei der Ueber eine schwere Schiffskollision wird aus Sahnih bom Beide Schiffe erlitten schwere Beschädigungen." Menschen wurden Ausfahrt aus dem hiesigen Hafen das Torpedoboot S 65 mit dem von einer Abendfahrt zurückkehrenden Dampfer" Dars" zusammen. nicht verletzt. Der am schwersten beschädigte Dampfer

" Dars" Das

Ein Seitenstück zur Lemgoer   Briefaffäre wird sich nunmehr Aehnlich wie in Lemgo  bor   der Bochumer   Strafkammer abspielen. erhielten in Herne   Frauen aus der ersten Gesellschaft anonyme Briefe von einer Person zugeschickt, in denen beißender Spott seine Bügel schießen ließ. Die Empfängerinnen mußten sich durch den Inhalt der Briefe schwer gekränkt fühlen. Von verschiedenen Seiten wurde Strafantrag gestellt. Nach dem Inhalt der Briefe war der Anonymus nur in der Gesellschaft zu suchen. Der Verdacht lenkte sich auf die Frau eines Beamten. Ein in der Sache angestrengter Brivatklageprozeß wurde vertagt bis zur Erledigung des einge­leiteten Strafverfahrens. Die anonymen Briefe wurden den Sach­verständigen Dr. Look- Düsseldorf und Dr. Jeserich- Berlin   zur Prü­fung und Abfassung eines Gutachtens vorgelegt.

Neber Hize in Nordamerika   meldet ein Telegramm aus New York  : Die Hizwelle, die sich über das Gebiet von den Rocky Mountains   bis zum Atlantischen Ozean erstreckt, verursacht große Beschwerden. Fünfzig Todesfälle infolge der Hibe er­eigneten sich gestern in den Hauptstädten, wovon 23 allein auf New York   entfallen.

Die

In dem großen Einbrecher- und Hehlerprozeß, über den wir dieser Tage berichtet, wurde gestern das Urteil gefällt. Es wurden berurteilt: Reisega st wegen einfachen Diebstahls in sechs und schweren Diebstahls in zwölf Fällen und zwar im strafschärfenden Zehn Personen ertrunken. Aus Nantes   wird unterm 19. Juli Rückfalle zu 3 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ghrverlust und telegraphiert: Gestern tenterte infolge eines heftigen Windstoßes Polizeiaufsicht, Mai zu 6 Monaten Gefängnis, Badauf auf der Loire   ein Boot, in dem mehrere zur Sur in St. Brevin Große Aufregung rief ein schwerer Unglücksfall hervor, der fich zu 3 Monaten, klaute wegen Rückfalldiebstahls in zehn Fällen weilende Pariser Familien einen Ausflug unternommen hatten. gestern nachmittag in der Golzstraße abspielte. Die 55 Jahre alte zu 2% Jahren Zuchthaus, Dräger zu 9 Monaten, Der Eigentümer des Bootes, ein Matrose sowie sämtliche acht Frau des Arbeiters Lose, Grunewaldstr. 95, hatte das Golzstr. 9 be- BIümel zu 9 Monaten Gefängnis, Starewsky wegen Ausflügler ertranken; bisher konnten erst 5 Leichen geborgen werden. Legene Milchgeschäft von Mengelsdorf verlassen und erreichte in dem gewerbsmäßiger Hehlerei zu Jahren Zuchthaus, Augenblick die Bordschwelle des Bürgersteiges, als der 70 jährige Schaefer zu 9 Monaten, Willy Preuß wegen einfacher der Leichen, die sich in dem französischen   Unterseeboote Farfadet" Die Bergung der Leichen aus dem Farfadet". Die Bergung bekannte Berliner   Profeffor B. auf seinem Rade vorüberfuhr. Infolge Hehlerei zu 9 Monaten Gefängnis, Hermann Preuß der Leichen, die sich in dem französischen   Unterseeboote Farfadet" eines Windstoßes flog ein Teilchen ihrer Schürze zwischen die wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu Jahren Zuchthaus   eingeschlossen befanden, hatte zunächst eingestellt werden müssen, Speichen des Rades, das zugleich das Kleid erfaßte, und im nächsten und Polizeiaufsicht, Löwy zu 9 Monaten Gefängnis, weil die Gase aus den Maschinen des Schiffes zusammen mit dem Moment wurde Frau 2. mit derartiger Gewalt zu Boden geriffen, Blaschte zu 2 Jahren Zuchthaus, Lietfeldt zu 1 Jahr eingedrungenen Seewasser eine Luft entwickelt hatten, die zu atmen den Bergungsmannschaften vollständig unmöglich war. Erst nach daß sie mit dem Kopf auf die Gleise der Straßenbahn stürzte und Gefängnis zusäßlich, die Angeklagte Barth zu 3 Tagen aus einer großen Wunde heftig blutend besinnungslos liegen blieb. Gefängnis wegen einfacher Hehlerei. Der Angeflagte S3y- gründlicher Ventilation gelang es, aber auch dann noch nicht ohne Entschlossen sprang löglich ein junger Arbeiter hinzu und riß linsky wurde freigesprochen, ebenso der wegen Hehlerei Schwierigkeiten, am 17. Juli die letzte Leiche zu entfernen. die Bedrohte noch dicht vor einem herausaufenden Straßenbahn- angklagte Gastwirt Wenzel. Gegen Hudwig wurde das Ber- Arbeiten wurden durch den Maschinisten Viktor des Unterseebootes ,, Corrigan" geleitet. Um 2 Uhr morgens gelang es, die Tür, hinter wagen von dem Gleis herunter. Ein allgemeines Bravo be- fahren einstweilen abgetrennt, gegen Hildebrandt wurde das Berber im hinteren Teile des Bootes die Leichen aufgehäuft lagen, zu Lohnte den Lebensretter für seine Unerschrockenheit. Die fahren eingestellt. Auf die erkannten Strafen wurden den Ange­Verunglückte wurde nach dem in der Nähe wohnenden Arzt klagten bis zu drei Monaten der erlittenen Untersuchungshaft als erbrechen. Trotzdem der Maschinist Viktor nur kurze Zeit in dem Dr. Mendelsohn gebracht, wo Verlegungen am Kopf, an der Hüfte verbüßt angerechnet. Ferner beschloß der Gerichtshof, den Ange- erbrochenen Raume war, wurde er durch die verpestete Luft ernstlich und an der linken Schulter festgestellt wurden. Professor B., der flagten Hudwig gegen Stellung einer Kaution von 5000 Mart aus frank. Das Bild, das sich den Bergungsmannschaften bot, war ein keinesfalls in schnellem Tempo geradelt war, tam bei dem Sturze der Haft zu entlassen. Einzelne der Angeklagten erklärten sich bereit, schauerliches. Man stieß zunächst auf acht Leichen, die übereinander­geworfen zwischen Maschinenteilen und Trümmern lagen. ohne Verlegungen davon. Er erbot sich sofort, für alle Schäden, die Strafe anzutreten. neunte Leiche befand sich unter der hintersten Verschlußtür der die die Arbeiterfrau erlitten, aufzukommen. wasserdichten Abteilung. Sie war durch diese Tür so in zwei Hälften geteilt worden, daß der obere Teil des Körpers auf der einen und der untere Teil auf der anderen Seite der Türe lag. Eine Sie war wahr= zehnte Leiche lag am äußersten Ende des Bootes. scheinlich diejenige des Mannes, der zur Zeit der Katastrophe dort auf seinem Bosten stand. Die Leichen waren alle nackt. Die Leute hatten offenbar versucht, mit ihren Kleidern dem Eindringen des Wassers durch die entstandenen Risse in der Hülle Einhalt zu tun. Das Schiff selbst ist nicht sehr beschädigt. Die Risse in der Hülle find unbedeutend. Die Affumulatoren, das Steuerruder, der Moter und einige andere Maschinen haben dagegen stark gelitten.

Ein schlecht bekommenes Abenteuer. Am Bahnhof Friedrich­Das neue Theater, dessen Bau, wie bereits gemeldet, von den straße war die Geschichte passiert, welche eine unangenehme Anklage städtischen Körperschaften endgültig beschlossen worden ist, soll nach gegen die Frau Marta R., die Gemahlin eines hiesigen Ge­dem Muster des Prinz- Regenten- Theaters zu München   errichtet schäftsreisenden, zur Folge hatte, die gestern das Schöffengericht I werden: das heißt, es soll ein großes Parket und möglichst wenig beschäftigte. Frau R. ist etwa Mitte der dreißiger Jahre alt und Ränge enthalten. Es sind 1200 Sigpläge vorgesehen worden, eine ziemlich stattliche Persönlichkeit. Sie ist seit längeren Jahren während Stehpläge ganz fortbleiben. Die Baukosten sind auf verheiratet und Mutter von drei Kindern. Trotzdem findet sie in 1 125 000 m. veranschlagt worden, und zwar steht diese Summe bereits zur Verfügung. Mit dem Bau wird voraussichtlich noch in diesem Jahre begonnen werden, da die Eröffnung des Theaters, wenn irgend möglich, am 1. Oftober 1906 stattfinden soll. Adlershof  .

Eine

Berliner   Marktpreise.( Ermittelt bom Polizei Präsidium.) Roggen, gute Sorte, 1 Doppelzentner 0,00 ab Bahn. Futtergerſte, gute Sorte 16,00( 15,20), mittel 15,10( 14,30), geringe 14,20( 13,40). pafer, gute Sorte 16,30( 15,40), mittel 15,30( 14,50), geringe 14,40( 13,60), frei Wagen und ab Bahn. Richtstroh 4,66( 4,16). Seu( neu) 6,60( 4,70). Erbsen, gelbe, zum Stochen 40,00( 30,00). Speisebohnen, weiße 50,00( 30,00), Linsen 60,00 ( 30,00), Startoffeln 12,00( 9,00). Rindfleisch, von der Keule, 1 Kilogramm 1,80 ( 1,40), Bauchfleisch 1,40( 1,10), Schweinefleisch 1,80( 1,30), Stalbfleisch 2,20( 1,20), Hammelfleisch 1,80( 1,40), Butter 2,80( 2,20), Gier( 60 Std) 4,00( 2,80). Karpfen, 1 Sg. 2,00( 1,40), ale 3,00( 1,60), Bander 3,50( 1,40), echte 2,80( 1,40), Barsche 2,00( 1,00), Schleie 3,00( 1,20), Bleie 1,60( 0,80), Streble ( 60 Stüd) 20,00( 3,00.)

ihrer Ehe nicht das volle Glück und die Zufriedenheit, die sie sich so fehnlichst herbeiwünschte. Der Herr Gemahl" vernachlässigte sie in der schlimmsten Weise, woran zum Teil sein Beruf als Geschäfts­reisender Schuld trug. Es war deshalb kein Wunder, daß das lebens­lustige Frauchen allein auf Abenteuer ausging. Kaum war ihr Mann unter Tücherschwenken und Tränenströmen im Schnellzuge Ein Vorort ohne Feuerwehr ist noch immer der Drt Adlers davongesaust, da war der Trennungsschmerz auch schon wieder vor­Hof. Als Folge des bekannten Konflikts bei der Wahl des Ober- über. Die lebenslustige" Strohwitwe" begann nun, sich nach Mög­führers der Freiwilligen Feuerwehr wurde dieser Wehr vom Amts- lichkeit zu amüsieren und nahm es wohl manchmal auch nicht mit der vorsteher die Eigenschaft als polizeiliches Hilfsorgan aberkannt und ehelichen Treue allzu genau. Eines Abends ging Frau R. besonders die Benutzung der Löschgeräte untersagt; die Wehr wurde also voll- abenteuerlustig durch die Friedrichstraße. Wenn irgend ein männ­ständig ausgeschaltet. Im Interesse der Sicherheit des Dries hatte liches Wesen ihr entgegentam, das besonders ihr Wohlgefallen er­Die Freiwillige Feuerwehr   dann nachgegeben; auf den nicht regte, so leuchteten ihre Augen vielsagend und vielversprechend auf. bestätigten Oberführer Zuze wurde verzichtet und an den Landrat So begegnete ihr am Bahnhof Friedrichstraße ein netter junger ein Gesuch gerichtet, er möge die Freiwillige Feuerwehr   wieder in Mann, der sich für diese vielversprechenden Blicke besonders inter­ihre alten Rechte einsetzen, da sonst der Vorort Adlershof essierte. Da der Betreffende aber zu schüchtern war, sie anzusprechen, einer Feuersgefahr schußlos gegenüberſtände. Dieses Schreiben, ermunterte sie ihn erst und sprach ihn dann selbst an. Die Unter­das auf Veranlassung der Friedenskommission" unter dem Vorsiz haltung war bald im Gange. Frau R. glaubte das Angenehme mit des Gemeindevorstehers abgesandt war, ist bis heute unbeantwortet dem Nüblichen verbinden zu können. Sie forderte von dem jungen geblieben und liegt gegenwärtig im Ministerium des Innern, von Mann als Aquivalent für ihre angenehme Gesellschaft ein fleines dem zurzeit Erhebungen über die Adlershofer   Verhältnisse angestellt Geschenk, ob in bar oder in Form eines Wertgegenstandes wäre ihr werden sollen. In Adlershof   aber erwartet man sehnlichst die Be- gleichgültig. Die verliebte Strohwitwe betam in demselben Moment stätigung der Freiwilligen Feuerwehr, denn einen anderen Schuß einen Schreckt, der ihr in die Glieder fuhr. Mit dem verbindlichsten vor Feuersgefahr hat der Ort gar nicht aufzuweisen. Die Ver- Lächeln stellte sich der nette junge Mann" als Kriminalbeamter hältnisse liegen jetzt also so, daß bei einem großen Brande in vor und zwar von der Sittenpolizei, der nun seinerseits auch um An- Swinemde. 755 2323 4woltig Adlershof   die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eine Gesetzes- gabe des Namens der Strohwitwe" bat. Für diese hatte das kleine Hamburg   758 WNW 5 halb bd. übertretung begehen, wenn sie zu den Sprigen eilen und Hülfe Abenteuer ein unangenehmes Nachspiel in Form eines amtsrichter- Berlin  bringen. Diese Uebertretung werden sie selbstverständlich vor lichen Strafbefehls über drei Tage haft wegen gewerbsmäßiger Un- Franff.a. M. 765 kommendenfalls ohne Besinnen begehen, aber es wäre im Interesse zucht. Um sich von den drei Tagen Barnim  " zu befreien, legte die münchen  Wien  der Adlershofer   Einwohner doch dringend zu wünschen, daß durch Berurteilte unter Beistand des Rechtsanwalts Dr. Karl Löwenthal einen umgehenden Bescheid auf das Gesuch der Freiwilligen Berufung ein. Dieser bat vor Gericht, die Reingefallene, die nur in Feuerwehr wieder geordnete Feuerwehrverhältnisse in Adlershof   einer momentanen Verwirrung gehandelt habe, nicht zu hart anzu und frischen nordwestlichen Winden. geschaffen werden. faffen. Das Schöffengericht ermäßigte die Strafe auf einen Rixdorf. Tag Haft.

Witterungsübersicht vom 19. Juli 1905, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer­

stand mm

757 N

764 N

Wind­

Windstärke richtung

Better

Temp. n. T.

5° C. 4° R.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind.

richtung

Windstärke

16 Haparanda 754 OND

15 Petersburg 757 28 14 Scilly 16 Aberdeen 14 Paris 18

Better

Temp. n. C. 5°.= 4°.

2 wollig 1wolfenl

14

16 16

4 wollig 768 NW 1 bedeckt 4 bedeckt 769 WNW 1 halb bd. 13 6 wolfig 768 ND 2 halb bd. 16 758 WNW 4bedeckt Wetter- Prognose für Donnerstag, den 20. Juli 1905. Ziemlich fühl, zeitweise heiter, jedoch sehr unbeständig mit Regenschauern Berliner   Betterbureau. Wafferstand am 18. Juli. Elbe   bei Ausfig 0,34 Meter, bei Eine ganz erhebliche Kostenherabsehung mußte sich vom Gericht Einem dreisten Diebesburschen hat die Rigdorfer Kriminalpolizei Dresden   1,88 Meter, bei Magdeburg  +0,74 Meter. - Dder bei Ratibor+ 1,00 Meter, bei Breslau  gestern das Handwerk gelegt. Kürzlich wurde in der verschlossenen der frühere Bürgermeister Suchsland aus Luckenwalde  , 1,38 Meter, bei Ober- Begel+ 4,86 Meter, bei Breslau   Unter- Begel Schlafftube des Bäckermeisters Jähnichen, Hermannstr. 47, allen der in einem Preßprozeß gegen die Brandenburger Zeitung" als Straußfurt+ 1,10 Meter. Weichsel   bei Brahemünde+ 2,44 Meter. Gefellen aus den Kleidern sämtliches bare Geld gestohlen. Gestern Nebenkläger aufgetreten war, gefallen lassen. Aus seiner Bürger Frankfurt+ 0,88 Meter. 28arthe bei Posen 0,02 Meter. Nete bei Usch+0,40 Meter. gelang es der Polizei, den Einbrecher in der Person des erst meisterzeit rührte noch der Prozeß her, dei aber erst zur Verhand­Verantw. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Truck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

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