Nr. 168. 22. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
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Partei- Angelegenheiten.
3. Wahlkreis. Am Sonntag, den 23. Juli, veranstaltet der Wahlverein einen Familienausflug nach dem Grunewald . Treffpunft: Station Eichtamp, Kantine, vormittags 10 Uhr. Bahlreiche Beteiligung erbeten. Gäste willkommen.
Das alte Köllnische Rathaus am Köllnischen Fischmarkt ist, wie der" Conf." mitteilt, an die Maurer- und Zimmermeister Gebrüder Pape verkauft worden. Die lebernahme erfolgt am 1. April 1906. Das Grundstück umfaßt einen Flächenraum von 1240 Quadratmetern. Die Stadtverordneten- Versammlung hatte dafür einen Mindestpreis von 1000 M. pro Quadratmeter normiert.
Freitag, 21. Juli 1905.
Ungefähr zu derfelben Zeit wurde am Südrand des Fried- einer Nippenfellentzündung ein Eiterherd in der Brusthöhle gebildet hofes, an der heutigen Auguststraße, das Koppesche Armen hatte. Er tam in die chirurgische Abteilung und wurde haus und Hospital erbaut, das wegen eines turmartigen Anfang Dezember operiert. In die Wunde wurde ein zirka geriffen, als 1858 über das Grundstück die Große Hamburgerstraße Gummidrain eingezogen. Nach einigen Lagen entdeckten Arzt Aufbaues im Voltsmunde„ Das Türmchen" hieß. Es wurde nieder- a cht Zentimeter langer und ein Zentimeter dicker nach dem Friedhofe durchgelegt und dieser zum Koppenplag" ge- und Wärter, daß die Gummiröhre verschwunden war. Wo sie macht wurde. Bedeutende Einschränkungen erfuhr der Friedhof schon geblieben sein konnte, darüber mögen im Drange der Geschäfte 1832 durch den Bau des Schulhauses an der Linienstraße, 1836 und feine allzu großen Betrachtungen angestellt worden sein. 1838 fomie 1850 durch den Neu- bezt. Erweiterungsbau des Holl- Die Wunde wurde besichtigt und verbunden, bis sie gegen mannstiftes und 1845 durch den Bau einer städtischen Gasanstalt, Weihnachten so leidlich verheilt schien, so daß der Krante die jetzt aber einem Schulneubau Blaz gemacht hat. die Charité berließ. Wenige Tage Tage darauf brach aber die Wunde unter großen Eiterentleerungen wieder auf. Der Krante ging abermals in die Charité und wurde dort erneut bis Ende Februar d. J. behandelt, ohne Genesung zu finden. Ja, sein Bustand war bereits derartig bedenklich geworden, daß seine Familienangehörigen schon auf das Aeußerste gefaßt, ihn aus der Charité in ihre Wohnung schaffen ließen, um ihn wenigstens in ihrer Mitte zu haben, falls er sterben sollte. Unter der sorgfältigen, aufSonntagsruhe im Handelsgewerbe. Fast sämtliche Waren opfernden Familienpflege erholte er fich jedoch wieder langsam und Häuser, Mode- und Manufatturwaren- Geschäfte Moabits haben begab sich seiner Wunde wegen in fassenärztliche Behandlung. beschlossen, an den kommenden Sonntagen bis Ende Heilung fand er aber nicht. Wiederholt hatte er unter August ihre Verkaufslokale von 12 bis 2 Uhr nicht zu öffnen. Da Hinweis auf eigenartige Druckempfindungen in der Seite die leider an eine gefeßliche Beseitigung der Sonntagsarbeit in den behandelnden Aerzte darauf aufmerksam gemacht, daß vielleicht Ladengeschäften durch die ach so freisinnige Berliner Stadt- der seinerzeit verschwundene Gummidrain noch in der Wunde fizzen verordneten Versammlung noch nicht zu denken ist, so ist diese möge und dadurch die Heilung verhindert werde. Die betreffenden geringe Einschränkung der fonntäglichen Arbeitszeit durch private Herren Aerzte aber gingen über seine ,, laienhaften" Hinweise lächelnd und Die Fleischer gegen die Fleischverteuerung! Vereinbarung im Interesse der Angestellten zu begrüßen. Hoffentlich achselzuckend hinweg. So quälte sich der Kranke dann bis in den Juni Wer hat es verschuldet, daß wir jetzt wieder einmal so außer- wird der Geschäftsschluß auch solidarisch und strikt durchgeführt. hinein, bis er auf Anraten eines Freundes im jüdischen ordentlich hohe Fleischpreise haben? Wenn in den Fleischerläden Als eine Berzweiflungstat bestätigt der Vater des Säuglings, rantenhause der Auguststraße ärztliche Hülfe erbat und erder Arbeiterviertel Berlins die einholenden Hausfrauen zusammen- der in der Charité zurückgelassen wurde, sein Verhalten. In einem hielt. Und sonderbar: Hier wurde jene 8 Zentimeter lange einst treffen, dann schimpfen sie im Chor auf die Fleischer, die jetzt Brief, den er an die Direktion des Krankenhauses richtete, gibt er auf rätfelhafte Weise verschwundene Gummiröhre aus der Wunde genoch rascher als bisher reich werden wollen". Die Fleischer aber feinen Namen an und entschuldigt sein Vorgehen damit, daß er in 30gen! Jetzt besserte sich der Zustand des Kranken zusehends, so daß erklären mit bedauerndem Achselzuden, daß sie wirklich nichts das der Verzweiflung keinen anderen Ausweg gewußt habe, als plöklich er sich gegenwärtig verhältnismäßig wohl befindet. für können, und daß sie selber höhere Preise als sonst zahlen unter Burüdlassung seines franken Kindes zu verschwinden. müsse". Und mancher kleine Meister fügt mißmutig hinzu, daß er Merkwürdig ist, daß diese Nachricht erst so spät von der gerade wegen der Preissteigerung jetzt weniger als vorher zurecht Charité aus an die Presse gelangt. Der Vater hat noch an dem tomme und am liebsten die Bude zumachen möchte". Aus Fachkreisen kommt die Mitteilung, daß tatsächlich in der zurückgelassen hatte, an die Direktion der Anstalt eine Postkarte abselben Abend, an dem er sein Kind in der Obhut des Charitépersonals Tetzten Zeit ungewöhnlich viele auf Arbeiterkundschaft angewiesene gesandt, in der er den Vor- und Zunamen sowie das Geburtsdatum Fleischermeister Berlins und der Vororte ihr Geschäft haben aufgeben des Kindes angab, die mitgebrachten Bett- und Wäscheſtücke genau müssen, und es wird das aus der gegenwärtigen Fleischteuerung er- beschrieb und schließlich seinen eigenen Namen nebst Wohnung hinflärt. Das erscheint auch durchaus glaubhaft. Der Arbeiter weiß zufügte. Diese Karte muß am Mittwoch früh mit der ersten Briefden Nähr- und Genußwert des Fleisches zu schätzen und will die bestellung in der Charité abgeliefert worden sein, noch bevor die Fleischlost nicht missen, so lange er sie sich leisten kann. Aber er erste Mitteilung über den Verzweiflungsakt des Vaters aus der eine Art Augusartikel" sei, und sobald eine Steigerung des Fleisch- Auf die Zustände, die in den Charitébureaus herrschen, wirst das wird eigentlich doch nie so recht die Empfindung los, daß Fleisch Charité hinausgelangt war und den Zeitungen zugetragen wurde. preises oder auch nur des Preises eines anderen wichtigen Nahrungs- eigentlich ein etwas sonderbares Licht. mittels sich bemerkbar macht und das Budget der Arbeiterfamilie Der Vater hätte übrigens doch nicht nötig gehabt, am Dienstag stärker belastet, wird hier gewöhnlich zu allererst am Fleisch einen halben Tag lang, bon mittags 1 Uhr bis abends 49 Uhr, mit getnappst. seinem schwerkranken Kinde durch Berlin zu laufen und bei vier Die Fleischermeister der Arbeiterviertel wissen ein Lied davon Krankenhäusern( Reinickendorferstraße. Friedrichshain , Moabit , zu fingen, wie sehr gerade ihr Geschäft abhängt von der Charité) um Aufnahme zu bitten, wenn er das Kind dem KrankenKauftraft des Arbeiters. Wenn in wirtschaftlichen Krisen hause Moabit hätte anvertrauen wollen, wo, wie ihm auf der Zenein großer Teil der Arbeiterbevölkerung durch Beschäftigungs- trale in der Ziegelstraße gesagt wurde, ein Bett frei war. In mangel und Erwerbslosigkeit bedrückt wird, wenn in der all- Moabit war aber das Kind kurz vorher zehn Tage hindurch behandelt jährlich wiederkehrenden stillen Zeit" zahlreiche Familienbäter worden und man hatte dann den Bater aufgefordert, es abzuholen, auf Wochen und Monate ihre Arbeit verlieren, ja, selbst wenn im da es geheilt sei. Ein Privatarzt, den er darauf zu Rate 30g, gewohnten Kreislauf der Woche an den letzten Tagen vor der Lohn- schüttelte hierzu den Kopf, und tatsächlich sah sich der Bater sechs zahlung so mancher Arbeiterfamilie das Kleingeld knapp wird, dann Tage später genötigt, für das von neuem schwer erkrankte Kind merken draußen in Berlin - Nord, Berlin - Südost usw. und in den wiederum Aufnahme in eine Anstalt zu erbitten. Hatte man in zumeist von Arbeitern bewohnten Vororten, Rigdorf, Weißenfee, Moabit vielleicht Gebrauch gemacht von dem Notmittel, wegen PlatzLichtenberg usw. die Fleischermeister sofort, wie es in ihren Läden mangel das Kind„ baldigit" zu entlassen, damit das Bett für andere leerer und leerer wird. Und dieselbe Erfahrung machen sie, wenn frei wurde? sie den Preis ihrer Ware erhöhen. Die Kunden kaufen geringere Mengen, andere bleiben ganz weg, der Umsatz verringert sich, und am Ende ergibt sich weniger Gewinn als bei niedrigen Preisen. Durch die Kläglichkeit des Arbeitereinkommens ist dafür gesorgt, daß die Bäume der Kleinen Fleischermeister nicht in den Himmel wachsen.
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Eine fünftöpfige Familie an Schierlingsvergiftung erkrankt. Der Arbeiter Lukas, Rummelsburgerstraße 3, hatte von einem Kollegen, der ein eigenes Feld besitzt, Petersilie erhalten, zwischen welcher sich zweifellos Schierling befunden haben muß. Frau L. verwendete die Bebersilie für das Mittagessen, nach dessen Genuß 2., dessen Frau und vier Kinder erkrankten. Ein sofort hinzugerufener Arzt stellte Schierlingsvergiftung fest und veranlaßte die Ueberführung des lebensgefährlich erkrankten 2. nach dem Strankenhause am Friedrichs hain , woselbst er hoffnungslos danieder liegt. Die anderen fünf Mitglieder der Familie, deren Zustand weniger bedenklich ist, werden in der Wohnung weiter behandelt.
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Was aber hat der Mann durch den ärztlichen Kunstfehler monatelang erdulden und aushalten müssen! Wer weiß, ob er bei etwas schwächerer Konstitution die Leiden überstanden hätte, ob er Irrtum abzutun versuchen. Vergebens. Gewiß find auch Aerzte Irrtümern nicht schon längst zugrunde gegangen wäre. Man wird dieses Vorkommnis mit dem berühmten bedauerlichen unterworfen, wenn ärztliche Irrtümer auch von den Patienten häufig mit ihrer Gesundheit und ihrem Leben bezahlt werden. Doch ein Bersehen der vorliegenden Art, daß eine Röhre im Körper des Stranken blieb, obwohl das Verschwinden der Röhre gemerkt worden war, ist unverzeihlich. Was würde wohl mit einem Naturheilinstitut ähnliche Kunstfehler unterliefen? und dem nicht approbierten Heilkundigen geschehen, wenn ihnen
weitert sich von Tag zu Tag. Automatisch wird schon längst Musik Alles automatisch! Das Tätigkeitsfeld des Automaten erweitert sich von Tag zu Tag. Automatisch wird schon längst Mufir verkauft, automatisch kann man sich wiegen, photographieren und in letzter Zeit auch die Zukunft voraussagen lassen. Neuerdings macht der Automat auch schon dem frischen Blumenhändler" Konturrenz. In den meisten größeren Berliner Tanzetablissements, an den Bahnhöfen usw. haben sogenannte Blumenautomaten Aufſtellung gefunden, die gegen Einwurf eines Nickels eine frische Blume Spenden. Der galante Kavalier steckt seinen Groschen in den an die große Deffnung des Automaten eine taufrische Rose. Auf Schlib, zieht an einem Griff und eine sich drehende Trommel bringt sinnreiche Weise werden die Blumen innerhalb des Automaten feucht und frisch erhalten.
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Zeugen des Straßenbahn- Unfalles, der sich in der Berg- und Ede Handjerhstraße zu Rigdorf in der Nacht vom 20. zum 21. Juni ereignete, werden ersucht, sich bei Frau Rademacher, Berlin , Strelizer. straße 65, zu melden.
Mütterabende so nennen sich die von dem Verein Berliner Boltsschullehrerinnen jeden Monat zweimal veranstalteten geselligen Zusammenfünfte, an denen Mütter schulpflichtiger Kinder und Lehrerinnen teilnehmen. Diese ebenso anregenden wie lehrreichen Abende sollen zunächst auf ein verständnisvolles und segensreiches Handinhandgehen von Schule und Haus in der Heranbildung und Erziehung der Jugend hinwirken, dann aber auch den fruchtbaren Austausch allgemeiner Interessen und neuer Ideen fördern helfen. Gewöhnlich findet bei diesen Zusammenkünften ein gemütliches Kaffeetrinken statt.
Mit den Meistern, die von ihrer Kundschaft im Stich gelassen werden und schließlich die Bude zumachen müssen", leiden natürlich auch die Gefellen und mancherlei andere Arbeiter, deren Arbeit und Verdienst vom Gedeihen des Fleischereigewerbes abhängt. Sie werden überflüssig! Die Arbeitslosigkeit ist unter den Fleischern und verwandten Berufen selten so groß gewesen wie gegenwärtig, und auch das wird aus der Fleischteuerung und dem durch sie bewirkten Ueberfälle im Tiergarten. Nicht weniger als drei Naubanfälle, Der aus der Anstalt Rummelsburg entwichene Zögling Richard Niedergang des Fleischereigewerbes erklärt. Der 8entral- die im Tiergarten unternommen wurden, sind heute wieder zu ver- Schulz wurde in der Nacht zum Donnerstag in einem Hause ber verband der Fleischer und Berufsgenossen hat das zeichnen. Am Dienstagabend gegen 8, Uhr wurde auf der Bellevue Dresdenerstraße von der Polizei aufgegriffen. Er benußte einen zum Anlaß genommen, eine Bewegung zur Beseitigung des Fleisch- Allee in der Nähe des Ahornsteiges der 40 Jahre alten Köchin Luise Aufenthalt im Lazarett, um am 15. d. Wits. zu entlaufen. An der mangels und der Fleischteuerung einzuleiten. Eine von ihm ein- Schneider eine gelblederne Handtasche, in welcher sich ein Schlüffel, Anstaltskleidung mußte er bald erkannt werden; der geriebene berufene öffentliche Versammlung im Englischen Garten, ein Taschentuch und ein rotbraunes Portemonnaie mit 4,85 W. Junge suchte daher ein Schülerbad am Görlizer Ufer auf, mischte zu der auch Meister eingeladen waren, beschäftigte sich am Mittwoch Inhalt befanden, von einem etwa 20 bis 25 Jahre alten sich unter die badenden Knaben und zog sich alsbald in die Zellen mit der Frage, wo die Fleischverteurer zu suchen sind. Manne geraubt, der nach der Tat im Gebüsch verschwand. zurück. Dort vertauschte er nicht bloß die Krankenkleidung mit Verbandssekretär Mohs- Leipzig referierte über die Ursachen Mittwochabend um 11% Uhr wurde an der Ecke der Siegesallee einem guten Anzuge, sondern stahl noch aus verschiedenen Taschen der Fleischnot. Die Agrarier erklären den Fleischmangel, aus und Baumschulallee der unverehelichten Antonie Gerhardt aus die vorhandenen Geldbeträge. So ausgestattet, trieb er sich planlos dem fie Gewinn ziehen, tröstend für eine vorübergehende Er- der Gleditschstraße eine Handtasche, die vier Schlüffel enthielt, umher und nächtigte, wo er gerade einen passenden Ort fand. scheinung". Mohs zeigte, daß sie das in der Tat sein könnte, wenn von einem unbekannten, im Alter von etwa 20 Jahren stehenden die Regierung die Sperrung der Grenzen gegen aus Manne gewaltsam entrissen. Der Täter flüchtete darauf in das ländisches Vieh aufheben wollte, die zu einer fünstlichen Gebüsch nach dem Goldfischteiche zu. Weiter wurde an der HalteFleischverteuerung führt und den viehproduzierenden Landwirten stelle am Großen Stern einer Dame, die zu Besuch in Berlin weilt, Riesenprofite sichert. Hebe man die Sperre nicht auf, so sei nicht die Handtasche von einem Manne entrissen, der nach den Belten zu daran zu denken, daß die Fleischpreise sobald von ihrer gegenwärtigen flüchtete, ohne daß es gelang, seiner habhaft zu werden. Höhe herabsinken. Eher sei ein noch weiteres Steigen zu erwarten. Mit der peinlichen leberwachung der Marmorallee scheint also Redner forderte, daß die Fleischer, Gesellen wie Meister, Hand in Hand gehen mit der konsumierenden Bevölkerung und durch eine gewaltige Protest bewegung bie Grenzsperre samt den gleichfalls preisverteuernden Viehzöllen zu beseitigen suchen.
In der Diskussion wurde auf die auch schon vom Referenten erwähnte Tatsache hingewiesen, daß leider von einem Teil der Meister anfänglich aus der Grenzsperre Vorteile erwartet worden feien. Erst später habe man eingesehen, daß die künstliche Verringerung des Angebotes und die dadurch herbeigeführte Steigerung des Preises der Mehrzahl der Meister nicht Nugen, sondern Schaden bringt. Jetzt hat selbst die Berliner Fleischerinnung zu flagen be Von den wenigen Meistern, die anwesend waren, ergriff feiner das Wort. Einstimmig wurde eine Resolution an genommen, die im Interesse der Bevölkerung wie der Meister und Gesellen des Fleischereigetverbes vor allem die Aufhebung der Grenzsperre fordert.
gonnen.
für die öffentliche Sicherheit doch nicht genügend gesorgt zu sein. Bahllofe Polizeifräfte werden zur zwecklosen Ueberwachung von Streitposten und Arbeiterversammlungen verschwendet. Sollten die nicht bessere Verwendung im Tiergarten finden?
Von einer Feldbahn überfahren und auf der Stelle getötet wurde gestern nachmittag auf dem Terrain der neuen städtischen Gaswerke an der Tegeler Chaussee der 33jährige Arbeiter. Er war bei den Ausschachtungsarbeiten für den anzulegenden Kohlenhafen beschäftigt und begleitete als Bremser einen Feldbahnzug, mit welchem die ausgehobenen Sandmassen fortgeschafft werden. St. stand auf der Hinter plattform einer Sandlori, stürzte von derselben ab und fiel so unglücklich, daß die nachfolgenden Wagen ihm über die Brust hinweg gingen. Der Tod des Verunglückten trat auf der Stelle ein.
Ein rätselhafter Todesfall wird aus dem Norden Berlins gemeldet. Der 42 Jahre alte Barbier Hermann Wiesner wohnte bis zum Dienstag, abend in der Reinickendorferstraße und bezog eine Der Koppenplak hat jetzt eine zweihundertjährige Geschichte. neue Schlafstelle in dem Hause Prinz Eugenstr. 23. Er begab sich Deffentlicher Platz wurde er erst vor einem halben Jahrhundert, abends gesund zur Ruhe und flagte auch am Mittwoch morgen nicht, und er bekam damals seinen Namen. Aber die Anfänge des als ihm die Wirtin den Kaffee brachte. Als aber die Frau zur „ Koppeschen Armentirchhofes", aus dem er entstanden ist, reichen Mittagszeit von ihrer Arbeitsstelle nach Hause tam, fand sie ihren zurüd bis auf 1705. Das an der Südwestecke des Plages noch neuen Mieter als Leiche im Bett auf. Ein Arzt konnte die Ursache borhandene Grabmal Koppes der einzige Ueberreft, der heute an des plöglichen Todes nicht erkennen, und die Polizei beschlagnahmte die ehemalige Begräbnisstätte erinnert- meldet: Herr Christian daher die Leiche zum Zwecke der gerichtsärztlichen Deffnung. Stoppe, Ratsverwandter und Stadthauptmann zu Berlin , widmete diesen Platz und dessen Umgebung im Jahre 1705 als Ruhestätte Ein ärztlicher Kunstfehler".
der Dachstuhl des Wohnhauses Marstr. 13e, Ede der HennigsdorferGroßfeuer auf dem Wedding . Mittwochnacht gegen 3 Uhr stand straße, in Flammen. Der Brand wurde erft bemerkt, als die Flammen alarmierte Feuerwehr fand bei ihrem Eintreffen bereits einen großen schon aus dem Dache hell herausschlugen. Die von mehreren Seiten die Treppen waren verqualmt und das Vorgehen sehr erschwert. Brandherd vor. Die Bodenräume standen vollständig in Flamnien, Die beängstigten Hausbewohner wurden beruhigt, und für den Abzug Ausdehnung desselben keine leichte. Die Löschung des Brandes war wegen der
des Qualmes gesorgt.
Ausdehnung desselben keine leichte. Die Flammen hatten an dem vielen Hausrat der zahlreichen Mieter und an dem Gebält reiche Nahrung gefunden. Trotzdem gelang es, nicht nur das Nachbargrundstück zu schützen, sondern auch den Brand auf den Dachstuhl zu beschränken. Dieser war nicht mehr zu retten; er ist mit allem Inhalt vernichtet.
in den Tod getrieben. Sauer wohnte mit seiner Frau und zwei Eifersucht hat den 34 Jahre alten Tischlermeister Emil Sauer Söhnen im Alter von 7 und 5 Jahren in dem Hause Fehrbellinerstraße 39, während seine gutgehende Werkstelle in der Ruppiner straße liegt. Mitbewohner des Hauses und Nachbarsleute hatten die Wahrnehmung gemacht, daß Frau Sauer um die Nachmittagszeit sehr häufig feit Ostern den Besuch eines Mannes empfing. In ihm haben Leute einen Bügler aus der Anklamerstraße ertannt, mit dem Frau Sauer es schon vor ihrer Verheiratung hielt. Am Ende der vorigen Woche fand sich ein Verräter, der dem Mann den geheimnisvollen Besuch meldete. Das führte zu einer scharfen Auseinandersegung, und die Frau verließ am Sonnabend mit den beiden Kindern unter Mitnahme einiger Sachen die Wohnung. Diese Vorfommnisse haben den Mann derart erschüttert, daß er sich am Mittwochvormittag in seiner Küche erhängte. Als er nicht zur Arbeit ging, wurde die Wohnung geöffnet. Sauer war aber schon tot.
den Armen und Waisen, in deren Mitte er selbst mit den Seinigen Bor einiger Zeit ging die Meldung durch die Presse, daß ein Einen kostbaren Silberschat entdeckten Kriminalbeamte in ruhen wollte und ruht." Dieses Grabmal wurde dem Stifter von der Operateur nach einer vollzogenen Unterleibsoperation eine dabei einer Kaschemme der Weberstraße, wo verschiedene Ein,, dankbaren Stadt Berlin " erst vor jetzt 50 Jahren gesetzt, im Jahre 1855, verwandte Kleine Schere vermißte und nun in der Befürchtung, daß brecher verkehrten. Dort wurde beobachtet, wie ein Ein also zu einer Zeit, wo der Armenfriedhof bereits dem öffentlichen die Schere im Körper der Kranken geblieben sei, den operativen brecher mit einem großen braunen Koffer au einem Verkehr übergeben war. Beerdigungen waren hier schon seit 1840 Eingriff wiederholte. Juzwischen war das Werkzeug aber gefunden Produktenhändler ging. Er wurde überrascht, als er den nicht mehr erfolgt. Die Bebauung des Friedhofsgeländes hatte fast worden. Ungläubige Gemüter werden gewiß die Wahrheit dieser Silberschatz in dem Koffer zum Kauf anbot. Zuerst legte sich der zugleich mit der Einrichtung der Begräbnisstätte begonnen. Schon Meldung schnell bezweifelt haben. Sollte es überhaupt möglich sein, Festgenommene einen falschen Namen bei, wurde aber als der Maler von 1708 an waren die Ränder als Bauland weggegeben worden. daß ein Juſtrument im Störper eines Kranken vergessen werden Frank Bialecki erkannt, der erst eben eine längere Zuchthausstrafe Am Dstrand kaufte Dr. Frisch, Direktor des Gymnasiums zum tönnte? Doch diese seltsame Geschichte wird durch einen Vorgang hinter sich hat. Er will erst aus dem Rheinland hier eingetroffen Grauen Kloster, ein paar Baustellen, um die hier von ihm angelegte übertroffen, der leider sich in der königlichen Charité zu fein und das Silber von dem großen Unbekannten" erhalten haben. erfte Maulbeerbaumpflanzung Berlins zu vergrößern. Damals Berlin ereignet hat. Die Sachen sind aber zweifellos gestohlen aus einer Wohnung. entstand hier die Kleine Auguststraße, die zuerst Frischens Gaffe Ende November b. J. mußte der Arbeiter B. P. aus der deren Inhaber verreist sind und den Verlust noch nicht bemerkt genannt wurde, weil Dr. Frisch in ihr das erste Haus errichtete. Adalbertstraße die Ebarité aufsuchen, weil sich bei ihm infolge haben. Das Silberzeug besteht aus silbernen Leuchtern, Brot