Torben, Bechern, Fruchtschalen; auch eine Räucherlampe und ein zu- 1 Köpenick. fammengeschlagener Dedeltelch gehören dazu. Der letztere trägt die Widmung:" Zur silbernen Hochzeit von Amalie und David Gottschalt am 21. August 1863 gewidmet." Die Geschädigten können sich im Zimmer 37 des Polizeipräsidiums melden.
Adlershof.
böllig ruiniert fet. Der Gerichtshof ging deshalb von dem auf 2 Jahre Gefängnis lautenden Antrag des Staatsanwalt schaftsrats& indow auf eine Gefängnisstsrsasfse von zehn Monaten herunter.
Ein Fahrradmarder, der seit langem die östlichen Vororte un sicher gemacht hat, ist gestern in Köpenick gefaßt worden. Es ist der 23 Jahre alte ehemalige Hausdiener Draake, welcher zulegt in der Veteranenstr. 8 gewohnt hat. Er war gerade im Begriff, in der Gegen das gemeingefährliche Treiben gewisser Rechtskonsulenten Mit Dolch und Dietrichen arbeitete gestern nachmittag ein alter Wilhelmstraße auf einem neuen Fahrrad, das er in einem dortigen wird jetzt seitens der Behörden scharf vorgegangen. Einer dieser Einbrecher Kriegel, der nach einer aufregenden Jagd durch einen Torweg gestohlen hatte, davonzujagen. Ein Polizeibeamter, der von Lintsanwälte", wie sie im Volksmunde genannt werden, stand Schlächter an der weiteren Flucht gehindert wurde. Das Haus dem Treiben des gefährlichen Diebes wohl unterrichtet war, ver- gestern vor der siebenten Straftammer des Landgerichts I , um sich Münzstraße 7 wird frisch gestrichen. Die dort beschäftigten vier eitelte jedoch diesmal die Flucht und nahm den Räuber fest. Die wegen Betruges in strafschärfendem Rückfalle und Unterschlagung Malergehülfen bewahren ihre Kleider in einem verschlossenen Keller Polizei rechnet bestimmt damit, daß all' die zahlreichen Diebstähle zu verantworten. Der Angeklagte, Militärinvalide Otto auf, während sie bei der Arbeit schlechtere Anzüge tragen. Kürzlich von Fahrrädern auf das Konto Draakes zu sehen sind. Der Ver- Menzel, war früher Gerichtskanzlist. Er verlor jedoch seine waren aus dem Aufbewahrungsort ein Paar Stiefel und ein Rock haftete, der sogar die Stirn hat, den Diebstahl, bei dem er abgefaßt Stellung, da er sich zur Aufbesserung seines Einkommens, mit dem verschwunden, und die Maler paßten seitdem genauer auf. worden ist, zu leugnen, wurde in das Amtsgerichtsgefängnis ein- er nicht ausfam, auf den Heiratsschwindel legte und deswegen zweiSie mal mit Gefängnis bestraft wurde. Nachdem er seine Strafe verfahen gestern einen Mann mit einem großen Batet geliefert. büßt hatte, nahm er seine alte Neigung, zu betrügen, wieder auf. aus dem Haus fommen. Einer der Maler stellte fest, daß der Keller Er verließ jedoch den ihm gefährlich gewordenen Boden des Heiratsmit einem Dietrich geöffnet war. Die anderen verfolgten den fliehenden Mann. Einen Schlächter, der ihn in der Alten Schönschwindels und wurde Rechtskonsulent, da ihm die Rechtsunwissenheit Hauserstraße festnehmen wollte, bedrohte er mit einem Dolchmesser. der kleinen Leute, die ihm als früheren Gerichtsbeamten sehr gut Einem zweiten Schlächter, der ihm ein Bein stellte, gelang an der bekannt war, das beste Feld zu einem mühelosen Fortkommen schien. Mulackstraße die Absicht, ihn zu Fall zu bringen. Nachdem er eine Menzel setzte sich also mit einem Restaurateur in Verbindung und Tracht Prügel erhalten hatte, wurde er zwei Schußmännern über eröffnete in dessen Lokal ein Rechtsbureau, das auch bald einige liefert. Auf der Wache des 15. Polizeireviers erkannte man den Kunden erhielt. Diesen wurde nun in jeder Form Geld abgeknöpft. alten Verbrecher, der wegen seines Widerstandes gefesselt werden Ein Schlossermeister hatte ihm das Inkasso einer ihm zustehenden mußte. Er hatte außer dem Dolch sieben Dietriche bei sich. Forderung abgetreten. Von ihm verlangte und erhielt er auch 27 Mark für den Gerichtsvollzieher, worüber er eine angeblich von legterem unterschriebene Quittung präsentierte. Zwei andere Kindesmord? Einen grausigen Fund machten gestern mittag wieder betrog er um 25 und 15 M., indem er ihnen vorschwindelte, mehrere Bassanten in der Prinz- Regentenstraße in Wilmersdorf . er müßte die Beträge als Kostenvorschuß bei dem Gericht und einem Auf dem noch unbebauten Terrain zwischen der Günzel- und Rechtsanwalt einzahlen. Auch verschmähte er nicht, sich nebenbei Berlinerstraße entdeckten sie unter grünem Gestrüpp eine Kindesleiche, unter der Vorspiegelung, er hätte eine monatliche Pension von 125 Die in einer großen Pappschachtel lag und bereits start in Ver- Mart, Darlehen zu erschwindeln. Bei dem gemeingefährlichen wefung übergegangen war. Die Leiche wurde polizeilich beschlag- Treiben des Angeklagten, das, wie der Staatsanwalt betonte, nahmt und es wird die Obduktion ergeben, ob Kindesmord seitens gerade Leute, die es nicht übrig haben, schwer schädige, beantragte ber unnatürlichen Mutter vorliegt. der Vertreter der Anklage ein Jahr drei Monate 3ucht. haus, 600 m, Geldstrafe und drei Jahre Ehrverlust. Der Gerichtshof ließ noch einmal Milde walten und erkannte auf neun Monate Gefängnis.
Im Tiergarten erschossen hat sich vorgestern abend der 57 Jahre alte Friedrich Schwarz aus der Solmsstraße 52, der von seiner Ehefrau getrennt lebte. Er wurde bis zum 8. d. M. in einem Krankenhaus an Rheumatismus und einem Herzklappenfehler behandelt und als geheilt entlassen. Trotzdem behauptete er, daß die Aerzte seine Strankheit nicht erkennen und ihn nicht heilen fönnten. Gegen 8 Uhr fiel bei der roten Brücke ein Schuß. Man fand Schwarz mit einer Schußwunde in der Herzgegend tot auf. Als Beweggrund zur Tat hatte er die vorgenannte Krankheit auf einem Bettel verzeichnet.
Zahntechnische Ausstellung. Die erste deutsche Fachausstellung für Zahntechnit, Hülfsmaschinen- Instrumente, Bedarfsartikel und Fachliteratur des Zentral- Vereins der Zahnkünstler im deutschen Reiche wurde gestern vormittag in den unteren Räumen der Schlaraffia" am Enteplay, aus Anlaß des 25 jährigen Bestehens des genannten Vereins, eröffnet. Die Ausstellung bietet einen Ueberblick über die modernen technischen Hülfsmittel der Zahnheilkunde und des Zahnersatzes.
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Kursus für Hebammen. In der Charité soll in der Zeit vom 17. bis 29. Juli ein Wiederholungskursus für Hebammen abgehalten werden. Die in den Städten Berlin , Charlottenburg , Nixdorf und Schöneberg wohnhaften Hebammen, die sich an dem Unterrichte beteiligen, sollen in dem genannten Krankenhause nicht Wohnung nehmen, sondern zu den täglich zweimal und zwar vor und nachmittags stattfindenden, mit Uebungen und Demonstrationen verbundenen Vorträgen, deren Gesamtdauer auf etwa 2½ Stunden zu veranschlagen ist, nach dem gynäkologischen Hörsaale der Charité kommen. Zu dem unentgeltlichen Unterrichte können aus dem Landespolizeibezirk Berlin fünf Teilnehmerinnen zugelassen werden. Anmeldungen sind sofort an denjenigen Kreisarzt zu richten, in dessen Amtsbezirk die sich bewerbende Hebamme wohnt.
Feuerbericht. Außer dem Großfeuer auf dem Wedding war ein Dachstuhlbrand Prinzen- Allee 10 abzulöschen. Preßkohlenbrände erfolgten Beughofstraße 17 und Danzigerstraße 20. Kleine Küchenbrände mußten Pantstraße 5a und Memelerstraße 13 abgelöscht
werden.
Im Wissenschaftlichen Theater der Urania wird der Vortrag Die deutsche Nordseeküste", eine interessante Studienreise, die bei Hamburg ihren Anfang nimmt und den Zuschauer an der Hand zahlreicher farbiger Bilder über Land und Leute der friesischen Stüfte berichtet, die Geest- und Marschlandschaften zeigt, den Nordostseetanal berührt, das Badeleben von Westerland und Sylt schildert, zum Schluß von der Lüneburger Heide zu den Halligen und über Norderney nach Helgoland führt, in dieser Woche am Freitag und Sonnabend gehalten werden. Theater. Im Lustspielhause findet vom 1. August ab ein Ensemblegastspiel statt, bei welchem das dreiattige Lustspiel„ Der Herr Substitut"( Le chaperon) von Edmond Duesberg und der Einafter„ Der dankbare Julien" von Dierre Veber zur Aufführung gelangen.
Nixdorf.
Vorort- Nachrichten.
Von einem tragischen Geschick ereilt wurde der Zugführer Donath hierselbst. Derselbe befand sich seit längerer Zeit im Briger Krankenhaus, da er aber fühlte, daß es mit ihm zu Ende gehe, äußerte er den Wunsch, im Kreise seiner Familie sterben zu wollen. Frau D. ließ infolgedessen den Kranken gestern mittels Krantenwagens von Brizz abholen. Als man aber mit D. in der Wohnung anlangte, war dieser bereits eine Leiche. Er war während des Transportes im Krantenwagen verschieden. Sein letzter Wunsch war daher nicht mehr in Erfüllung gegangen.
Die Explosion eines Karboidkessels fand Mittwochabend 10 Uhr auf dem Grundstück Bruno Bauerstraße 1 statt. Der betreffende Kessel war zu Beleuchtungszwecken auf dem Hofe aufgestellt. Die sich im Kessel entwickelnden Gase müssen wohl ungenügenden Abzug gefunden haben, denn der Kessel explodierte unter lautem Knall und flog über einen Baum auf das unbebaute Nachbargrundstüd. Die Sache ging erfreulicherweise ohne Unfall ab.
Der Probefahrer". Einen alten Diebestniff wendet mit Erfolg ein Fahrradmarder an, der zurzeit hier sein Unwesen treibt. Der Unbekannte macht sich an junge Radfahrer heran, bewundert deren hübsches Rad und bittet im Laufe des Gespräches, das Rad einmal probieren zu dürfen; er wolle nur einmal auf und ab fahren. In der Regel tragen die sich durch das ihrem Rade gespendete Lob geschmeichelt fühlenden Besitzer kein Bedenken, dem Wunsche des Mannes zu willfahren, sind dann aber nicht wenig verblüfft, wenn der„ Probefahrer" plöglich auf und davonfährt und um die nächste Straßenede Spurlos verschwindet. Obwohl man dem Liebhaber fremder Räder bereits auf der Spur ist, hat man desselben bisher noch nicht habhaft
Statistisches. Nach dem soeben herausgegebenen Monatsbericht des Statistischen Amtes für den Mai betrug die Einwohner zahl Anfang Mai 229 240. Lebend geboren sind im Mai 360, gestorben 238 Personen, so daß der Geburtenüberschuß 122 betrug; zugezogen find 6763, fortgezogen 5308 Personen, es ergab sich also ein Zuzugsüberschuß von 1455 Personen. Die Bevölkerung hat demnach im Mai um 1577 Köpfe zugenommen. Lichtenberg .
Die 16jährige Tochter eines Köpenider Kaufmanns versuchte sich in vergangener Nacht in der Nähe von Adlershof das Leben zu nehmen, indem sie sich auf die Eisenbahnschienen warf in dem Augenblick, als der Görlizer Zug heranbraufte. Der Streckenwärter, der die Lebensmüde beobachtet hatte, hatte Geistesgegenwart genug, fofort zuzugreifen und die Lebensmüde von den Schienen zu reißen. Vorwürfe wegen schlechten Lebenswandel sollen zu der Tat Veranlaffung gegeben haben. Wilmersdorf .
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Vermischtes.
Englische Gasanstalt Mariendorf . Einen vorzüglichen Verlauf nahm die durch den Verband der Gemeinde Arbeiter einberufene Versammlung. Während seit Jahren die Organisation vergeblich versuchte, festen Fuß zu fassen, sind seit etwa einem Monat durch stete Werbearbeit über 130 Mitglieder für die Organisation gewonnen. Unfall eines Zugführers. Auf der elektrischen Vorortbahn Die erste überaus zahlreich besuchte öffentliche Versammlung fand bei Reichardt in Mariendorf am 13. d. M. statt. Verbands- Groß- Lichterfelde- Berlin ereignete sich heute ein schwerer Unglückss sekretär E. Dittmer legte die Zwecke und Ziele der gewerkschaft- fall. Der Führer des Zuges kam kurz vor der Abfahrt vom Potslichen Organisation ausführlich dar. Alsdann wurden Mißstände damer Platz der Kontaktstange zu nahe. Er erlitt schwere Brandaller Art zur Sprache gebracht. So wurde unter anderem festgestellt, wunden und mußte nach dem Krankenhause Bethanien übergeführt Der Zug wurde ausrangiert. Hierdurch entstand eine daß die Betriebsarbeiter fürzlich eine wesentliche Verschlechterung werden. durch Einführung eines siebenten Stoßes erhalten haben. Wenn- Verkehrsstörung von etwa zwanzig Minuten. Einen furchtbaren Tod erlitt infolge eines Unfalles der Bauerns gleich ein Mann mehr dafür gestellt worden ist, bedeutet dies doch Er Als Vertrauens- gutsbesizer Wegemund in Malchow , Kreis Nieder- Barnim. erhebliche Mehrarbeit für den einzelnen. männer wurden die Kollegen Prenzlow( Obmann), Klöpel, war in seinem Garten beim Obstpflücken beschäftigt; die Leiter, auf Start, Behling und Schuster gewählt; ferner wurde der Montag der er stand, tam ins Rutschen. Um einem Fall zuvorzukommen, als Versammlungstag bestimmt. Es wurde noch festgestellt, daß die sprang der Gutsbesitzer herab; dabei geriet er auf einen aufrechtunteren Beamten sich um die Agitation unseres Verbandes an- stehenden spitzen Pfahl, der sich tief in den Unterleib des Unglückscheinend Sorge machen. In dieser Sache nahmen die Versammelten lichen einbohrte. Unter unsäglichen Qualen ist Wegemund den Vereinstimmig folgende Resolution an:" Die zahlreich versammelten legungen 24 Stunden später erlegen. Arbeiter der Englischen Gasanstalt Mariendorf verpflichten sich treu Ein zwölfjähriger Knabe ein Jahr Gefängnis. Die Strafzur Organisation zu halten und protestieren energisch gegen die Um- tammer in Koburg verurteilte den kaum strafmündigen Schulknaben triebe, welche bon einzelnen Beamten der J. C. G. A. Adolf Seifert aus Sonneberg , Sohn des Kreiskassierers, wegen vorgegen organisierte Arbeiter Sie er- fäßlicher Brandstiftung zu der gesetzlichen Mindeststrafe von einem blicken darin eine Gefährdung des Koalitionsrechts. Die Ver= Jahr Gefängnis. Am 11. April d. J. brannte das Hinterhaus des sammelten sind der Meinung, daß die Beamten zur Beaufsichtigung Mühlenbesizers Hartung nieder und es entstand ein Schaden von bes Betriebes angestellt sind und nicht um Gesinnungsriecherei zu 15 000 M. Der erst am 14. Februar d. J. strafmündig gewordene, also zwölf Jahre alte Junge war kurz vor dem Ausbruch des Brandes von einer Frau gesehen worden, wie er aus dem fraglichen Potsdam . Gebäude sprang. Auch der Knecht des Besitzers hatte ihn kurz vorflagte jede Schuld in Abrede stellte, erfolgte die Verurteilung. Wir bezweifeln start, daß wenn wirklich die Tat von dem Jungen begangen worden ist, was auch jeder Wahrscheinlichkeit entbehrt, da gangen worden ist, was auch jeder Wahrscheinlichkeit entbehrt, da er mit seinen Eltern selbst in dem Hause wohnte, daß er die zur Strafbarkeit erforderliche Einsicht gehabt hat.
freiben."
unternommen werden.
Einsichtige Pädagogen, Strafrechtslehrer, sowie Strafvollzugsbeamte fordern denn auch längst eine Herauffezung des strafmündigen Alters.
Immer nobel! Mehr und mehr kommt das allgemeine Beher aus dem Heuboden gejagt. Trotzdem der jugendliche Angedürfnis nach Ferien auch der staatlichen Arbeiter zur Anerkennung, und die Verwaltung der Potsdamer Eisenbahnwerkstätte hat damit einen, wenn auch bescheidenen, Anfang gemacht, indem sie den Arbeitern den vorigen Sonnabend zur Veranstaltung einer gemeinsamen Dampferfahrt mit obligaten Reden 2c. freigab. Diese ja an sich ganz erfreuliche Tatsache verliert aber leider viel, wenn nicht man von ihrer schönen Aussicht, sobald alles, erfährt, daß dieser freie Tag" schon vorher durch leber= stunden eingebracht werden mußte. Immerhin, der Fiskus ist nobel! Denn er gibt den Eisenbahnwerkstättenarbeitern jezt fogar die Gelegenheit, auch die Kosten des Dampferausfluges burch Ueberstunden zu decken. Diese werden, wahrscheinlich der Einfachheit wegen, ohne den üblichen Aufschlag berechnet. Während der Wahlzeit, als man auf die Stimmen der Eisenbahnarbeiter spekulierte, da war's anders, da wurde dieser Aufschlag bezahlt; jetzt hat man das nicht mehr nötig.
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In der letzten Gemeindevertreter- Sigung wurde der Dringlichkeitsantrag unserer Genossen, bedürftigen Kindern mindestens an zwei Tagen der Woche das Freibaden zu ermöglichen, angenommen. Auch der Streit auf der chemischen Fabrik gelangte zur Besprechung und wurde von unseren Genossen dem Leiter der Fabrik und Gemeindevertreter Beck der Standpunkt gehörig klar gemacht. Es wurde sodann eine Resolution angenommen, nach welcher der Gemeindevorstand den Parteien seine Vermittelung zur Verfügung ſtellt. Wie wir hören, sind die dazu nötigen Schritte schon eingeleitet und werden die Verhandlungen schnellstens beginnen.
Gerichts- Zeitung.
Lustmord. Wie die„ Neue Vogtl. 3tg." aus Plauen meldet, wurde gestern nachmittag von Pilzsuchern in einem kleinen Walde auf der Mylauer Rittergutsflur die Reiche der seit dem 25. Juni in Reichenbach vermißten vierjährigen Ella Simon aufgefunden. Die Leiche war vollständig entkleidet. Die Kleidungsstücke fehlten bis auf die Schuhe, die neben der Leiche standen. Es liegt zweifellos Lustmord vor.
Die Hize in New York . New York , 20. Juli. Die Hike verursachte gestern 96 Todesfälle in den Städten der östlichen Staaten. Während der Nacht brach ein Unwetter los, das die Temperatur um viele Grade herunterdrückte.
Ein päpstlicher Geheimkämmerer wegen Sittlichkeitsverbrechen verurteilt. Wie aus Rom gemeldet wird, ist der päpstliche Geheimtämmerer Monsignove Mac Nut wegen Sittlichkeitverbrechen zu drei Monaten Kerker verurteilt.
Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metallarbeiter ( E. H. 29, Hamburg ), Filiale Berlin VI. Morgen, Sonnabend, fällt die ordentliche Bersammlung nebst Zahlabend wegen des Sommerfestes bei Noad aus und findet erst am Sonnabend, 29. Juli, abends 82 Uhr, bei Wiesenthal( früher Dieke), Aderstraße 123, ftatt.
Briefkasten der Redaktion. Juriftifcher Teil.
Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends von 7 bis 9% 1hr statt. Geöffnet: abends 7 br.
P. H. Sind im Mietsvertrage teine bestimmten Zeiten zur Besichtigung der Wohnung festgesetzt, so ist die Wohnung zu angemessener Zeit zur Be fichtigung zu stellen. Kommen die Parteien über die Angemessenheit nicht In Berlin ist als überein, so seht auf Anrufen der Richter diese Zeit fest. angemessen die Zeit von 9-6 und Sonntags von 9 bis 1 erachtet. Der Wirt fann wegen Verweigerung der Besichtigung auf Schadenersatz flagen. G. T. 55. Die Speisewirtschaft gehört zur Gastwirtschaft. Soweit Ihre Darlegungen erkennen lassen, sind die geringfügigen in der Bundesratsverordnung vom 23. Januar 1902 enthaltenen Ruhezeitsvorschriften beachtet. Die Verordnung ist Seite 231, 232 des in den öffentlichen Bibliotheken P. M. M. 100. Nein. ausliegenden Arbeiterrechts" abgedruckt. 5. B. 100. 1. 21 Jahre. 2. und 3. Soweit ersichtlich: 36 Pf.- Marken. A. A. 20. Db aus der Einbehaltung nicht für Sie Nachteile entstehen, läßt sich ohne Kenntnis des Vertrages in vollem Wortlaute nicht ermessen. Es dürfte der Weg vorzuziehen sein, daß Sie der Firma androhen, falls die Reparatur nicht in einer von Ihnen festzusetzenden angemessenen Frist ausgeführt wird, würden Sie sie durch einen anderen auf Kosten der Firma ausführen lassen, dann die Drohung ausführen und die letzte Rate um den Kostenbetrag fürzen. Hermann Wfm. 1000. Ja.
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Eine Erpressungsaffäre, in welche hochstehende Persönlichkeiten berwickelt sind, beschäftigte gestern die siebente Ferienstrafkammer des Landgerichts I unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Opib. Wegen versuchter Erpressung gegenüber dem Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg und Beleidigung des Grafen Conrad von Frankenberg war die frühere Modiftin Charlotte Neumann angeklagt. Vor mehreren Jahren wurde Fräulein N., die damals eine blendend schöne Erscheinung war, auf der Straße, als sie sich ein Schaufenster ansah, von dem seinerzeit in einem hiesigen Garderegiment dienenden Prinzen Leubenberg angesprochen. Es kam zu einem näheren Verkehr zwischen ihnen. Durch den Prinzen L. lernte die Angeklagte den Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, den Onkel der Kronprinzessin, kennen, der ebenfalls in einem Garderegiment als Offizier diente und heute die Charge eines Oberst in demselben Regiment bekleidet. Hierdurch wurde sie mit dem Grafen Conrad von Frankenberg bekannt. Die Angeklagte behauptet nun, daß ihr allerseits ine Rente versprochen worden war und zwar auf Grund gewisser Vorgänge, die den Gegenstand einer einstündigen Verhandlung hinter verschlossenen Türen bildete. Der Herzog von Mecklenburg erhielt mehrere Briefe von der Angeklagten, in welchen fie um Zahlung der versprochenen Rente von 1000 M. ersuchte. Anderenfalls würde sie sich an den Kaiser und an den betreffenden Regimentskommandeur wenden. Auf Grund ähnlicher Briefe wurde die Angeklagte, die infolge ihres jahrelangen ausVon der Regierung genehmigt ist der Zweckverband zwifchen schweifenden Lebenswandels sehr viel von ihrer einstmaligen SchönLichtenberg und Borhagen- Rummelsburg zur gemeinsamen Kanali- heit eingebüßt hat, zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr sation und Bewirtschaftung von Rieselländereien. Die Wahl des wegen Erpressung berurteilt. Diese Strafe verbüßte die N. in der Verbandsausschusses haben die Gemeinden durch ihre Gemeinde- Strafanstalt zu Kottbus . Balt nach ihrer Entlassung schrieb sie Berliner Marktpreise.( Ermittelt bom Polizei Präsidium.) bertretungen demnächst vorzunehmen. neue Briefe, in welchen sie verschiedene Personen beschuldigte, daß Roggen, gute Sorte, 1 Doppelzentner 0,00 ab Bahn. Futtergerste, gute Ebenfalls zugestimmt hat die Regierung dem Erwerbe des diese schuld an ihrem körperlichen Ruin trügen. Außerdem ver- Sorte 16,00( 15,20), mittel 15,10( 14,30), geringe 14,20( 13,40). Hafer, Azpodienschen Gutshofes in der Frankfurter Chaussee, zum Zwecke dächtigte sie den Grafen Frankenberg in einem anderen Briefe an gute Sorte 16,30( 15,40), mittel 15,30( 14,50), geringe 14,40( 13,60), der Erbauung eines Krankenhauses. den Grafen Lehndorf des Meineides. Vor Gericht bestritt die An- frei Wagen und ab Bahn. Richtstroh 0,00( 0,00). Seu( neu) 6,20( 4,80). Erbsen, Der Mord an der unverehelichten Conradt, die bekanntlich auf geklagte, sich einer rechtswidrigen Handlungsweise schuldig gemacht gelbe, zum Stochen 40,00( 30,00). Speifebohnen, weiße 50,00( 30,00), Linsen 60,00 dem Grundstück des Gärtnereibesizers Weber in der Dorfstraße zu haben, da ihr außer einer vorläufigen Abfindungssumme von( 30,00), Kartoffeln 12,00( 8,00). Rindfleisch, von der Steule, 1 Kilogramm 1,80 ermordet wurde, scheint ungefühnt bleiben zu sollen. Auch der 3000 M. noch eine Rente versprochen worden war. Rechtsanwalt( 1,40), Bauchfleisch 1,50( 1,20), Schweinefleisch 1,80( 1,30), Stalbfleisch) 2,20( 1,20), Hammelfleisch 1,80( 1,40), Butter 2,80( 2,20), Gier( 60 Stück) 4,00( 3,00). Arbeiter Schöeppmann, der, gleich seinem Arbeitskollegen Burdach Dr. May Kantorowicz hatte außerdem den Gerichtsarzt Karpfen, 1 seg. 2,00( 1,40), ale 3,00( 1,60), Bander 3,50( 1,40), echte in den Verdacht der Täterschaft geraten war, ist jetzt aus der Unter- Dr. Stör mer laden lassen, der bekundete, daß die Angetlagte eine 2,80( 1,40), Barsche 2,00( 1,00), Schleie 3,00( 1,20), Bleie 1,60( 0,80), Strebse suchungshaft entlassen worden. hysterische Person sei, die durch ihren ausschweifenden Lebenswandel( 60 Stüd) 20,00( 3,00.)
Die Kreispreffe meldet, daß die Gemeinden Lichtenberg und Borhagen- Rummelsburg das Rittergut Tasdorf zu Rieselländereien angetauft hätten. Diese Meldung ist falsch.
O. G. 18. Leider sind Sie für die Kosten haftbar. M. W. Wiederholen Sie Ihre Anfrage unter Beifügung des Namens und der Quittung. A. K. B. Der Betreffende soll sein Amt beibehalten; feineswegs hindert ihn irgend eine gefeßliche Vorschrift daran.- 1874. Ja. F. B. R. Eine Majestätsbeleidigung tann selbst aus der von Ihnen vorgetragenen Es gibt doch, insbesondere Unbekannten Wendung konstruiert werden. gegenüber, besseren Unterhaltungsstoff.- S. 82. Wir wollens versuchen,