errangen.
Enftrengungen der Gegner, dem Bündnis der Freifinnigen Volts- die Bucherpreise nicht zahlen können und den Fleischgenuß von dem gutpreußischen ganz zu schweigen! Das wichtigste ist aber partei mit allen Gruppen der schlimmsten Reaktion, mit Kon- auf ein winziges Maß herabdrücken. Der Obermeister der die Wahlbeeinflussung! Brethold hat aber in dieser Sache servativen und Mittelständlern, es ist der skrupellosen Agitation Schweinemetzgerinnung machte noch auf einen anderen agra- nichts weiter getan, als einem lahmen Heuerling, namens Tiemeyer, dieser vereinigten Parteien gelungen, den Wahlkreis zu bewahren. rischen Betrug aufmerksam: Nicht nur durch die hohen Preise wahllofale geöffnet! Die ganze Geschichte wiegt ja nicht der an Krücken geht, die Türen zum Hause und zum Beffer aber, als der schimpfliche Sieg, den die Gegner errungen werde die Voltsernährung bedroht, sondern auch durch die den tausendsten Teil der nationalen Wahlbeeinflussung auf, und es haben, ist der Erfolg, den unsere Parteigenossen in Fürth - Erlangen immer mehr um sich greifende künstliche Mast, die in hätte sicher auch kein Hahn danach gekräht, wenn Brethold Kriegerdem Fleisch einen Wassergehalt bis zu zwei vereinsvorsitzender war. So aber war er Welfe! Beamter war B. Die Erbitterung des Wahlkampfes ergibt sich daraus, daß noch Dritteln erzeugt. Andere Redner wiesen hin auf dem nicht, von amtlicher Wahlbeeinflussung konnte daher gar feine Rede niemals bisher, außer bei der Stichwahl 1903, eine so starke Wahl- augenfällig immer mehr anwachsenden Zudrang zu sein, und wenn sich die nationalen Parteien wirklich nur darauf beBeteiligung geherrscht hat, als diesmal im ersten Wahlgange. den Pferdeschlächtern und den Freibanken. schränken wollten, lahme, an Krücken gehende Wähler in das WahlWährend 1903 im ersten Wahlgange 77,5 Proz. der Wahlberechtigten Sämtliche sechs Versammlungen, in denen sich die Er- lokal zu geleiten, dann würde niemand über Wahlbeeinflussung zu wählten, find am Donnerstag zirka 85 Proz. der Wahlberechtigten bitterung über die volksverderbliche Regierungspolitik durch klagen haben. Dem Welfen aber wurde dieser Freundschaftsdienst an der Wahlurne erschienen. Das endgültige Ergebnis ist, daß der vielfach stürmischen Beifall zu den Ausführungen der Redner zum Verhängnis. freifinnige Kandidat 14 723 Stimmen, unser Genosse Segiz 14 150 geltend machte, nahmen einstimmig Resolutionen an, die Beschwerde beim Bezirksausschuß erhoben und diese Beschwerde Die Gemeinde Schwagsdorf hatte wegen der Nichtbestätigung Stimmen erhielt. Wir erklären offen, daß uns der Stimmen gegen die von Staat und Reich sowie seitens der Mehrheits- hatte den Erfolg, daß Brethold bestätigt wurde, weil gegen erfolg, den den wir erzielten, weit wertvoller ist, als ein parteien betriebene agrarische Interessenpolitik entschieden Brethold nach den angestellten Ermittelungen teine Tatsachen Mandatserfolg, wie ihn die Freifinnige Volkspartei erreichte. protestieren, die nur unter tatkräftiger Mitwirkung des erwiesen sind, die eine Nichtbestätigung rechts Im Jahre 1903 fiegte Barbed mit 15 505 Stimmen. Er hat also 3entrums möglich war und unter allen anderen Lebens- fertigen". So entschied der Osnabrücker Bezirksausschuß und beinahe 800 Stimmen verloren. Segitz unterlag bei der vorigen mitteln auch die Fleischpreise in einer für die Lebenshaltung es geht das Gerücht, daß gerade wegen dieſer Glanzleistung landWahl mit 13 553 Stimmen. Unsere Partei hat also einen Stimmen- der ärmeren Voltsklassen geradezu gefahrbollen rätlicher Verwaltungskunst Brinz von Schönaich- Carolath das Landzuwachs im ersten Wahlgange von 600 Stimmen gegenüber der Weise" in die Höhe getrieben hat. Eine zweite Resolution ratsamt von Wittlage verlassen hat. Stichwahl vor zwei Jahren. Bei der Hauptwahl vor zwei Jahren fordert von der Verwaltung der Stadt Köln , daß sie die Für Linienschiffe von mindestens 17 000 Tonnen aber erhielt unser Kandidat nur 12 031 Stimmen, so daß wir also Initiative zum Vorgehen der Städte zur Herbeiführung der legt sich Graf Reventlow im„ Berliner Tageblatt" ins Beug. Die in diesem Jahre einen Zuwachs von mehr als 2000 Stimmen zu Anfhebung der Grenzsperre ergreife. verzeichnen haben.
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von Deutschland künftig zu bauenden Linienschiffe dürften unter teinen Umständen kleiner als wie 17 000 Tonnen sein, da sie sonst Es ist wertvoll, die Stimmenentwickelung unserer Partei in Gefängnisreform. Medizinalrat Dr. Koenig teilt in einem englischen Schiffen nicht ebenbürtig wären. Allerdings würden die diesem Wahlkreise zu verfolgen, der ein alter Besiz des Frei- Artikel der Deutschen medizinischen. Wochenschrift" mit, er habe Stoſten pro Linienschiff sich durch diese Deplacementserhöhung um finns war; wurde er doch vom Jahre 1884 bis 1893 durch Vorbilde von Moabit einen Annex zu bauen für die Behandlung des Deplacements unserer Linienschiffe, der auch eine Vergrößerung Kenntnis erhalten, daß beabsichtigt werde,„ in Plößensee nach dem ungefähr neun bis zehn Millionen Mark erhöhen. Die Vergrößerung den bekannten freisinnigen Führer Freiherrn v. Stauffenberg von Geisteskranken bezw. der bertreten. 1884 erzielte unsere Partei in diesem Wahlkreise Dr. Koenig, einer der Sachverständigen im Plötzensee- Prozeß, be- für die im Rahmen des Flottengesezes vom Jahre Geisteskrankheit Verdächtigen." des Kreuzers parallel gehen wird, würde also allein die Ausgabe nur erst 1506 Stimmen, 1887 2689 Stimmen, 1890 5811 Stimmen, zeichnet diese Absicht als einen Schritt in der rechten Richtung". 1900 fich haltenden Flottenbauten schon um mehrere hundert 1893 6983 Stimmen, 1898 10 045 Stimmen, 1903 12 031 Stimmen, Damit wird von neuem die Berechtigung unserer Kritik am heutigen Millionen Mark erhöhen. Dabei ist aber sicher, daß wir in den bei der jetzigen Wahl 14 150 Stimmen. Das ist ein fortdauerndes, Strafvollzug gegen Geisteskranke und der Geisteskrankheit Ver- nächsten Jahren mit einer neuen gewaltigen Flottenvorlage beglückt gleichmäßiges, großes Wachstum unserer Anhängerschaft in diesem dächtigen erwiesen. Man mußte fich überzeugen, daß der gegen werden!- Wahlkreise. Eine erfreulichere Entwickelung eines Wahlkreises für wärtige Zustand vollständig unhaltbar ist, da es unmöglich ist, unter unsere Partei fann es nicht geben. den jezigen Einrichtungen beginnende und fortschreitende Geisteszu einer Zeit, wo sie noch möglich ist. Dr. Koenig hat aber auch tranfheiten rechtzeitig festzustellen und eine Heilung zu versuchen Recht, wenn er die geplante Einrichtung nur für einen Schritt" in der rechten Richtung bezeichnet. Die Beseitigung der allergrößten, dem Stande der heutigen psychiatrischen Wissenschaft widersprechenden Uebelstände ist noch lange teine Reform des Strafvollzuges.
Unsere Parteigenossen im dortigen Kreise haben daher nicht den mindesten Anlaß, die Mühe ihrer Arbeit auch nur im entferntesten als vergeblich anzusehen. Sie dürfen vielmehr auf das Ergebnis dieser Wahl ebenso stolz sein, wie der Freisinn, der, sofern er die geringste Selbsterkenntnis haben würde, brennende Scham empfinden müßte über einen„ Sieg", der nur durch das schäbigste Bündnis mit der äußersten Reaktion und durch die Preisgabe aller liberalen Grundsäge noch einmal errungen worden ist.-
st
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Deutfches Reich.
Die preußische Schulreaktion.
Ein Landrat, der Wahlbeeinflussungen bestraft!
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Hänge- Peters begnadigt.
Wir lesen in der„ Tgl. Rundschau":
„ Auf das von den Abg. v. Kardorff, v. Normann, Paasche usw. eingereichte Gesuch um Begnadigung des früheren Reichskommissars Dr. Karl Peters hat der Kaiser, der„ Kreuz- 3tg." zufolge, die Rechtsfolgen des gegen den Dr. Peters ergangenen Erkenntnisses des Disziplinarhofes vom 15. November 1897 in bezug auf Verlust des Titels aufgehoben. Dem weiteren Antrage auf Bewilligung einer Pension konnte nicht stattgegeben werden, da eine Uebernahme auf die ordentlichen Bensionsfonds nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich war, die Gewährung einer Pension aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds bei der Reichshauptkasse aber grundsätzlich nur im Falle vorliegender Bedürftigkeit erfolgt.
In der Provinz Hannover ist tatsächlich ein solcher Fall zu verzeichnen, so unglaublich das auch flingen mag, und zwar betrifft dies den jezt versetzten Landrat Prinz von Schönaich Carolath im osnabrückschen Landkreise Wittlage . Im Wahlkreise Wahlkreise Dsnabrüc war 1903 zum Wir können dem hinzufügen, daß diese kaiserliche Entscheidung Die„ Nordd. Allg. 3tg." erklärt: größten Schmerze der preußischen Patrioten ein Welfe gewählt gelegentlich der Anwesenheit des Reichskanzlers Fürsten Bülow in Swinemünde gefallen ist.". „ Ein irrtümlich in der Tagespresse als offigiös hingestellter worden; nach dessen Tode fiel der Wahlkreis wieder in nationalArtikel der„ Berliner Politischen Nachrichten" hat zu der Ver- liberale Hände. Im Hannoverschen gibt es nun aber noch einige Karl Peters war bekanntlich seinerzeit verurteilt worden, weil mutung Anlaß geboten, daß der Plan, im Spätherbste dieses welfische Gemeindevorsteher, die nicht so ohne weiteres beseitigt er erstens im Jahre 1892 ein Negermädchen willkürlich Jahres dem Landtage den Entwurf eines Volksschulunterhaltungs- sie aber von ihrem Amte suspendiert oder im Falle einer Neuwahl Beit gegen drei Negermädchen eine unmenschlich werden können. Wo ein geringer Anlaß dazu sich bietet, werden hatte aufhängen lassen, weil er zweitens zu derselben gesetzes vorzulegen, aufgegeben sei. Diese Annahme ist eine nicht wieder bestätigt. Der erstere Fall ereignete sich im Wahlkreis törperliche Züchtigung verhängt hatte und weil er unzutreffende. Die königliche Staatsregierung hält nach Celle , wo bei der Landtagswahl zwei Gemeindevorsteher als Wahlwie vor an der Absicht fest, den Landtag der Monarchie im Spät- männer statt den nationalliberalen den welfischen Kandidaten drittens einen jungen Neger hatte aufhängen lassen, herbst zu dem fraglichen Zwecke einzuberufen." gewählt hatten. Der Landrat suspendierte beide vom Amte und weil er ihn im Verdachte des geschlechtlichen Verkehrs mit einer seiner Das Urteil des Disziplinars Das reizvolle Deutsch des fraglichen Zweckes" in einer der verstorbene Minister erklärte im preußischen Abgeordnetenhause schwarzen Konkubinen hatte. ministeriellen Erklärung beweist, wie nötig in Preußen eine Ver- auch, daß ein Welfe sich nicht zum Gemeindevorsteher eigne, da gerichtshofes in Leipzig vom 15. November 1897 lautete nach dem besserung des Schulunterrichts ist!- letzterer die Ortspolizei in seinem Amte vereinige. Von diesen damaligen Preßbericht:„ Der Disziplinarhof hat... den AnHammersteinschen Grundsätzen scheint auch der Landrat von Wittlage geklagten im vollen Umfange der Anklage für Surchdrungen gewesen zu sein, als er die Wahl des Gemeinde- fchuldig erachtet und deshalb den Angeklagten mit der Dienstentlassung und und mit der Auferlegung sämtlicher Lizen und Lizchen, alles was glänzt und gligert, alles Bunte und vorstehers Brethold zu Schwagsdorf zu bestätigen hatte. Brethold wurde am 5. August 1904 mit 324 von 450 Stimmen Kostens des Verfahrens bestraft. Was die Sache selbst anlangt, so alles Aeußerliche entspricht dem Geschmack gewisser Kreise. Der Flotten zum Gemeindevorsteher gewählt. Ein Herr Max Teschenmacher verein hat schon längst neben seinen politischen Unsinnigkeiten auch in focht die Wahl an aus formellem Grunde und vor allem, weil Fragen des guten Geschmacks einen besonderen Rang erobert. Jest ver- außerdem der Gewählte als größter Wahlagitator für die tündet er stolz, daß er sich ein neues Mützenabzeichen welfische Partei bei der Reichstagswahl nicht geeignet zur Befür seine Mitglieder hat verleihen lassen. Zwar hatten die fleidung des Vorsteherpostens erscheine". Der Bezirksausschuß wies die BeMitglieder bereits als Vereinsabzeichen Nadel, Hänger, Brosche, schwerde zurück, konnte aber den Gewählten nicht bestätigen, weil darüber doch das genügte nicht. Sie verlangten nach einem Abzeichen, das zunächst der Landrat zu entscheiden hatte. Unter Zustimmung des an der Mütze zu tragen ist und das dazu dienen soll, daß sich, wie Streisausschusses bersagte nun am 25. Februar d. J. der Landrat die die offiziellen Meldungen des Flottenvereins selbst sagen, die Mit- Bestätigung wegen des Verhaltens des Genannten glieder beim Segeln, bei Reisen nach der Wasserkante, bei Aufenthalt als Beifizer im Wahllokal bei der legten Reich 3 in den Seebädern usw. Leicht erkennen können". So unterbreitete tagswahl und wegen seiner Ungeeignetheit mit Rücksicht auf die denn der Präsident des Flottenvereins Fürst zu Salm- Horstmar dem am 17. Februar zu Protokoll gegebenen Erklärungen, die ihn als Kaiser das sehnsuchtsvolle Bedürfnis des Vereins. Darauf erging unzuverlässig und für den Vertrauensposten eines Beamten folgendes Schreiben: als nicht befähigt erscheinen lassen".
Die dekorierte Flottenvereinsmüte.
Euere Durchlaucht beehre ich mich im Allerhöchsten Auftrage ganz ergebenst zu benachrichtigen, daß Seine Majestät der Kaiser und König auf die Immediateingabe vom 7. März d. J. gern zu genehmigen geruht haben, daß die Mitglieder des Flottenvereins ein Abzeichen an der Müze tragen und zwar nach dem vorgelegten Muster, wie Allerhöchstdieselben Eigenhändig auf demselben zu bermerken die Gnade hatten. Die eingereichten drei Muster erlaube ich mir ganz ergebenst wieder beizufügen.
Mit dem Ausdruck ausgezeichneter Hochachtung Euerer Durchlaucht ganz ergebener
i. V. des Herrn Geheimen Kabinettsrats gez. v. Valentini.
Man sieht, der Geh. Kabinettsrat des Kaisers hat auch dazu geit übrig, dem Kaiser die Wichtigkeit eines flottenvereinlichen Müzenabzeichens zu unterbreiten. Bei den großen Verdiensten des Flottenvereins um die Marine und vielleicht um den Konflikt, der bor Monatsfrist zwischen der Leitung des Flottenvereins und der höchsten Stelle geherrscht hat, endgültig auszugleichen, hat denn auch der Kaiser den Leuten ihren Willen erfüllt. Stolz verkündet das Blatt des Flottenvereins das Ereignis und gibt eine genaue Schilderung vom Aussehen des neuen Abzeichens. Die begeisternde Kunde wird vervollständigt, indem auch sogleich Reklamie für die Firma gemacht wird, welche die Flottenvereinsbrüder mit dem neuen Abzeichen versorgen soll, das sie von allen anderen Sterblichen ruhmreich unterscheidet. Es wird verkündet:" Vorschriftsmäßige Abzeichen können von der Firma Rudolph Herzog, Berlin , Breitestraße 15, die auch passende blaue und weiße Mützen auf Lager hält, zum Preise von 4 M. beziv. 3,25 bezogen werden."
Flottenpatriotismus, Eitelkeit und Geschäftsmache- eine intereffante Dreieinigkeit heutiger Kultur!-
hat der Gerichtshof es für erwiesen erachtet, daß der Angeschuldigte den Mabruk hat hinrichten lassen, weil er ihn im Verdacht hatte, daß er mit seinen Weibern seruellen Verkehr gehabt habe. Der Angeklagte hatte dazu kein Recht... Der Gerichtshof ist der Ansicht, daß dem Angeschuldigten ein Recht auf die ihm geschenkten Weiber in keiner Weise zustand und daß er ohne deren Willen dieselben nicht behalten durfte. Deshalb hatte er fein Recht, die Herausgabe der entflohenen Weiber zu verlangen, noch dieselben durchpeitschen zu lassen. Der Gerichtshof hält die Auspeitschung für eine besondere Grausamkeit. Auch die Hinrichtung der Jagodjo hält der Gerichtshof für vollständig unberechtigt. Daß diese Hinrichtung im Interesse der Sicherheit der Station geschah, hat im übrigen der Angeklagte felbst nicht behauptet."
Der Gemeindeausschuß ersuchte nun um Uebersendung des erwähnten Protofolls; dies verweigerte jedoch der Landrat. Da gegen sandte er an den stellvertretenden Gemeindevorsteher ein Schreiben, das die Gründe der Nichtbestätigung und die Aufforde- einflußreichen Kolonialfreunde dem Verurteilten nicht gelungen, das Es ist trotz aller Anstrengungen des Dr. Peters und seiner rung enthielt, binnen 14 Tagen das Weitere zu veranlassen. Die Gründe haben für die Deffentlichkeit ein besonderes Interesse, des- Material für ein Wiederaufnahme- Verfahren zusammenzubringen. halb sei das Wesentlichste hier mitgeteilt: Es liegt deshalb nicht der geringste Grund zu der Annahme vor, Herr May Teschenmacher auf Gut Wahlburg hat bei der daß Peters Unrecht geschehen sei. Mag daher Peters in den offiziellen Reichstagswahl die Beobachtung gemacht, daß p. Brethold wieder- Streifen wiederum den Titel Reichskommissar führen, für das Volk holt Personen, die angefahren kamen, auf der Straße in Empfang wird er immerdar den Namen„ Hänge- Peters" behalten. nahm und mit ihnen in das Zimmer, in welchem der Wahlvorstand Plaz genommen hatte, ging.
Da dadurch augenscheinlich eine Beeinflussung der in Frage tommenden Wähler hervorgerufen wurde,
Der p. Brethold hat darauf erwidert, daß er gar nicht zum Wahlvorstande gehöre. Brethold war aber Beisitzer und gehörte deshalb auch zum Wahlvorstande...
Vertagung der Verfassungsrevision.
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Stuttgart , den 21. Juli 1905.( Eig. Ber.) stellte der Teschenmacher den Brethold darüber zu Rede, weil Der Landtag wird am Montag auseinandergehen, ohne daß er als Mitglied des Wahlvorstandes nach den das schwere Werk der Verfassungsrevision unter Dach gebracht ist. gesetzlichen Bestimmungen sich jeder Wahl- Mit allem Haften und Drängen hat die Regierung nichts erreicht, beeinflussung zu enthalten habe. als daß sie in eine Sackgasse geraten ist, aus der sie zunächst teinen Ausweg weiß. Die Verfassungskommission hat in ihrer gestrigen legten Sigung das tragikomische Schauspiel erlebt, daß die Regierung und die Stützen ihres Reformwerkes, Volkspartei und Nationalliberale Der Brethold ist unzweifelhaft für den Kandidaten der Welfen - in hülfloser Verlegenheit nach Vorwänden suchten, um die Vorlage nur partei agitatorisch eingetreten. Die Welfenpartei erstrebt die Wieder- ja nicht vor den Ferien ins Plenum gelangen zu lassen, während das Herstellung eines selbständigen Königreichs Hannover aus der Zentrum es plötzlich eilig hatte und durch Gröber der Notwendigkeit Provinz gleichen Namens unter der Herrschaft des früheren einer Vertagung auf den Herbst entgegentrat. Schließlich fand man Regentenhauses, wenn auch auf friedlichem Wege. Die Erreichung die Gründe, die man für die Rechtfertigung der Verschiebung brauchte, solcher Ziele läßt sich mit Rücksicht auf den durch die Verfassung in der angeblichen Notwendigkeit der Erstattung eines schriftlichen gewährleisteten jezigen Bestand des Königreichs Preußen nach Berichtes der Kommission an das Plenum und in der Schwierigkeit, vernünftigem Ermessen nur durch eine gewaltsame Um auch das Landtagswahlgesetz in der Kommission noch rechtzeitig zu to älzung unter dem Zwange einer äußerst en Notlage erledigen. Die Wahrheit ist, daß man berechtigte Angst hatte, die erwarten.(!!) Vorlage im Plenum scheitern zu sehen. Die Hoffnung, die Mehrheit Die Tätigkeit der Partei stellt sich also dar als eine Vor- der ritterschaftlichen Abgeordneten zugunsten des Entwurfs umzubereitung der fünftigen politischen Ausbeutung eines solchen staat- stimmen, hat sich nicht erfüllt. Dieselben beharren auf der Ausdehnung des lichen Notstandes, der ohne Blutvergießen, wie jeder Budgetrechtes der Ersten Kammer, die von den Vertretern aller gute preußische Untertan(!!) wissen muß, nie er Parteien für unannehmbar erklärt wurde. So kam die Regierung reicht werden würde.
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zu dem Entschlusse, die weitere Beratung der Verfassungsreform auf Jede bewußte Mitwirkung, jedes selbsttätige Eintreten für den Herbst zu verschieben. Ende September soll der Landtag wieder jene dem Be stehen und Wohle des Staates zuwider zusammentreten. Ob die Aussichten der Regierungsvorlage dann Taufende 8 we cfe, welche zugleich eine Sch tvoächung der bessere sein werden, ist sehr zu bezweifeln. Im Gegenteil ist anMacht und Ehre Sr. Majestät des Königs bezunehmen, daß in der Zwischenzeit ein allgemeines Preisschießen auf deuten(!!) sind mit der von den Beamten, auch von dem diese Karikatur einer wirklichen Verfassungsreform eröffnet werden Gemeindevorsteher dem Staatsoberhaupte zu wird, das die Zahl der Gegner dieser Scheinreform, die niemand gelobenden Treue und mit seinen Standes- und Berufs- befriedigt, nur berniehren kann. pflichten unvereinbar.
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Gegen den Fleischwucher protestierten in Köln und Vororten se chs zum Teil überfüllte Volksversammlungen, die besonders von Frauen zahlreich besucht und in denen Angehörige des Schlächtergewerbes in erheblicher Anzahl erschienen waren. Sowohl von den sozialdemokratischen Rednern, wie auch von Schlächtermeistern wurde der von der zentrumsagrarischen Presse beliebte Schwindel aufgedeckt, der die Schlächtermeister für die hohen Fleischpreise verantwortlich machen will. Durch diese Behauptung wollen die eigentlichen Diebe, die agrarischen Preistreiber, die Aufmerksamkeit von sich ablenten und das von ihnen mit Hülfe der Zoll- und Grenzsperrpolitit ausgebeutete Volt auf die Schlächter Hetzen. Wie sehr den letzteren das Feuer auf die Nägel Paris , 19. Juli. ( Eig. Ver.) Der Nationalrat der geeinigten brennt, bewies ihr zahlreiches Erscheinen bei den sonst gar Abgesehen von der findlich- naiven Auffassung, die der Landrat sozialistischen Partei, der sich bekanntlich aus den Delegierten der nicht so geachteten Arbeitern und in den sonst so gemiedenen über die Welfen besitzt und die ganz dem Geiste des seligen Departementsföderationen und der Kammerfraktion, sowie aus dem sozialdemokratischen Versammlungslokalen. Sie werden ihre Hammerstein ähnelt, ist interessant, daß dieser königlich preußische 22gliedrigen ständigen Verwaltungsausschuß zusammensett, hat am zu hohem Preise eriporbenen Waren nicht los da die Arbeiter Landrat in dem Bahne lebt, es gebe heute noch Untertanen, 14. Suli feine erste Plenarversammlung abgehalten. Aus dem beute
Ein Mann wie der Kolon Brethold, der unzweifelhaft nach seinem ganzen Verhalten diese Eigenschaften, wie fie von einem Gemeindevorsteher verlangt werden müssen, nicht besitzt, war daher auch zum Gemeindevorsteher nicht zu be= stätigen."
Aus der Partei.