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der bürgerlichen Presse sich zuzieht.

zu der Mitteilung gegeben.

und gar nicht.

Der Staatsanwalt ist also mit seinen beiden Kronzeugen gehörig hineingefallen!

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Der Artikel der Münch. Post" ist eher zu milde zu befinden vermocht, daß die daß die Zeugin, übrigens eine| Die Sache wurde zur nochmaligen Verhandlung vor die Straffammer nennen. Hätten die Schmähblätter, die über den Artikel herfallen, geistesschwache Frau, tatsächlich erzählt hat, Guben verwiesen. fich der Pflicht nicht entzogen, ihn vollständig kennen zu lernen, so daß ihr für die, die unliebsam dänisch Gesinnten belastenden Strafantragsteller als Zeugen antreten, beide find als Gutsbefizer Vor dieser Straffammer ließ nun der Staatsanwalt zwei der würden sie gefunden haben, daß der Verfasser die Aussagen derartige Geldversprechungen in Aussicht gestellt im Kreise Liegnig ansässig. Sie sollten nun erklären, wieso fie fich bürgerlichen Parteien sogar außerordentlich, wie uns scheint übermäßig hoch einschätzt. Der Ver­worden seien. Es war also erwiesen, daß die Be- durch den Artikel beleidigt fühlen. Landwirt Paul Göbel fasser erklärt in verschiedenen Wendungen, daß der deutsche hauptungen des Landtags- Abgeordneten Hanssen, die von der aus Wildschüz antwortete, er habe den Artikel gar nicht gelesen, er Reichstag , wenner mitzubestimmen hätte, nimmermehr zulassen würde, Schleswig- Holsteinischen Volkszeitung" wiedergegeben worden fühle fich auch nicht beleidigt; es fei ihnen nur beim Appell im daß das Volk wegen Marotto in den Krieg geschickt und hingeschlachtet waren, den Tatsachen entsprachen. Trotzdem erfolgte Kriegerverein gesagt worden, der Artikel sei beleidigend und es wird. Weil der Verfasser den bürgerlichen Parteien des Reichstages die Verurteilung des Genossen Jvers zu drei Monaten Ge- müsse gegen den Redakteur Strafantrag gestellt werden. Da habe er das Lob spendet, daß sie das Wohl des Volkes gegenüber den fängnis, weil in der Wiedergabe der Erzählungen der Zeugin seine Unterschrift auch dazu gegeben. In ähnlichem Sinne spricht Künften der Diplomatie zur Geltung bringen würden, weil er der eine schwere Beleidigung der beiden Beamten fich Zeuge Landwirt Menzel aus Wildſchüß aus. Voltsvertretung das Recht der Bestimmung über die Kriegserklärung enthalten sei. Wenn auch die Behauptungen von dem An­zuspricht darum Räuber und Mörder! Es ist ein kläglicher Reinfall, den die blindwütige Schmähsucht die Zeugin in der Tat die behaupteten Aeußerungen gemacht noffe Bittrisch aus Offenbach , vernommen; aus seiner Aussage geklagten in gutem Glauben wiedergegeben worden seien, daß Weiter wurde der frühere Redakteur der Märk. Volksst.", Ges habe, so könne das höchstens als strafmildernd in Betracht ging hervor, daß Perner die Notiz weder verfaßt noch vor ihrem Die Sache hat nun noch ein Nachspiel, das wir bedauern. Die kommen. Abdruck gelesen hat. Tägl. Rundschau" teilt mit, daß Genosse v. Vollmar ihr tele- Dieses Urteil vermag man aber nur dann richtig zu Ferner sagt Wittrisch aus, er habe bei dem Ausdruck Sieges­graphisch mitgeteilt hat, er dürfe mit dem Artikel der Münch. Post" würdigen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß frühere Vor- lümmel keineswegs alle Sedanfeiernden im Auge gehabt, er habe nicht in Zusammenhang gebracht werden. Jedenfalls hat eine kommnisse die Glaubwürdigkeit der Aussagen der Zengin durch vielmehr an Fälle gedacht wie jenen des Frhrn. v. Aufseß , der Aeußerung der T. N.", die wir nicht zur Hand haben, den Anlaß aus zu beweisen schienen. War doch in einem früheren Falle, in den fiebziger Jahren von patriotiſchen Siegesfeiernden tot­Wir verstehen das Verhalten Vollmars ganz und gar nicht. Wir wo es sich ebenfalls um die Ausweisung mißliebiger Personen geschlagen wurde, weil er nach Meinung der Patrioten" abficht­halten Bollmans wissen nicht, warum er sich ausdrücklich von dem Artikel losjagt, handelte, nach der Aussage mehrerer Zeugen von Beamten lich nicht an dem Siegesfest teilnahm. Der Staatsanwalt versuchte dann zwar, Wittrisch' Aus­jedenfalls würde es uns wundern, wenn gerade Vollmar tatsächlich ein Mittel in Anwendung gebracht worden, das fage als nicht glaubhaft hinzustellen, aber das Gericht der Sinn für die bajuvarische Drastit des Artikels geschwunden wäre. einer der Zeugen, ein ausgesprochener Dänen hat ihr doch, soweit Perners Verhalten in Frage kommt, Glauben Wie es aber auch mit der Meinung Vollmars über den Artikel selbst feind, direkt als einen Versuch zur Verleitung zum Mein- geschenkt und hat Berner freigesprochen. Allerdings, heißt fich verhalten mag, was in aller Welt treibt ihn, der Täglichen eide aufgefaßt hatte! Dieser Zeuge, der bekannte Pastor es in der Urteilsbegründung, läge eine Beleidigung aller Seban­Rundschau" telegraphisch seine Nichtübereinstimmung mit dem Artikel a cobsen, erklärte unter seinem Zeugeneide, daß ihm feiernden vor, aber Berner sei nicht der Täter; gegen den wirklichen des Münchener Parteiblattes zu erklären? Warum sagt Vollmar der Direktor Lassen, einer der Vorsteher der Kredit- Täter sei Verjährung eingetreten und also müsse das Verfahren bas, was er zu sagen wünscht, nicht in der Münchner Post"? bant, mitgeteilt habe, daß er vom Amtsvorsteher unter Uebernahme der Koſten auf den Staat eingestellt werden. Auch der Vorwärts" hätte ihm gern zur Verfügung gestanden. So endete also das patriotische Spektakelstück wie das Horn b. Winter den Auftrag erhalten habe, einen Wie gesagt, wir verstehen und billigen das Verhalten Vollmars ganz Beugen durch Inaussichtstellen einer Geldsumme von 1000 Art, wie Patrioten in Entrüstung machen und Straf­berger Schießen. Dder richtiger: mit einer Bloßstellung der resp. 2000 m. zu einer Aussage zu veranlassen, die die anträge zustande bringen, denen der Staatsanwalt bereitwillig Möglichkeit gebe, einen gewissen Timmermann über die Grenze nachgibt. Sechs Monate Gefängnis hatte der Staats­Aus dem Schwall der Erörterungen, die über die Zusammen zu ſpedieren. Er, Jacobsen, habe diese Zumutung aber als anwalt gegen Berner beantragt, obgleich die beiden Strafantrag funft in Björkö andauern, ist nur von Erheblichkeit, daß in Paris eine Verleitung zum Meineid abgelehnt und Lassen vor der fteller die Notiz gar nicht gelesen, sondern lediglich der Parole" jezt mit Bestimmtheit behauptet wird, nicht der gar habe Sache gewarnt. Auf die Frage, woher denn die 2000 m. gehorcht hatten, die vorschrieb: Ihr müßt Euch beleidigt ben deutschen Kaiser zu Besuch geladen, der Kaiser habe sich fämen, habe Lassen erklärt, die hätte er vom Landrat Gericht mit dieser Art, die Justiz als politisches Werkzeug zu be Der Verteidiger Rechtsanwalt eine rechnete vor dem Baren angemeldet. Diese leidenschaftlich umstrittene Frage hat Be cherer in Hadersleben . Lassen selbst bekundete, daß der nußen, kräftig ab. Dieses Spektakelstüd ist monatelang durch die für das offizielle Frankreich gewiß Bedeutung. War der deutsche Amtsvorsteher v. Winter den Schuhmacher Greissen im ganze Patriotenpresse gezerrt worden, hinterher sieht nun die Welt, Kaiser der ohne Wissen Frankreichs herbeigebetene Gast, so war der Februar 1902 dazu habe veranlassen wollen, Timmermann wie hohl, wie gemacht die ganze Entrüstung war. Borgang für den alliierten Staat eine Brüstierung seitens des garen unmöglich zu machen. v. Winter sei zu ihm, Lassen, ge­und ein Zeichen der Geringachtung des Zweibundes. Hatte dagegen kommen und habe gesagt, Finnemann ist ausgewiesen, der Kaiser die Zusammenkunft veranlaßt, so liegt der Fall für die Neue Gewaltmaßregeln an der Nordgrenze. französische Regierung milder. Timmermann foll hinterher. Jacobsen ist Wie Rigaus Bureau" aus Hadersleben vom 24. Juli meldet, Der, Temps" versichert in offiziöfer Form, daß die der größte Feind von Timmermann, haben zwei dänische Handlungsgehülfen, die dort bei dem Kaufmann Initiative zur Begegnung des deutschen Kaisers mit dem Zaren von muß die Sache machen." Der Landrat stelle Riis angestellt waren, Befehl erhalten, unverzüglich das Berlin ausgegangen ist. Die russische Regierung habe 2000 m. zur Verfügung. Als er Jacobsen diesen and zu verlassen; widrigenfalls würden sie der französischen Regierung eine dementsprechende Vorschlag gemacht habe, habe dieser ihn abgelehnt. Er habe Selbst hatten sie sich nicht das geringste zu gewiesen werden. Sie sind darauf nach Dänemark abgereift. Mitteilung gemacht. Nach einer Note des nämlichen Blattes den ablehnenden Bescheid Winter zurückgegeben, daraufhin schulden kommen lassen. Aber ihr Chef, der preußischer hat die Regierung des Baren die französische formell verständigt, daß sie die marottanische Konferenz beschicken werde habe der Amtsvorsteher erklärt: ganz egal, Greissen Staatsbürger ist, hatte an einer Versammlung auf dänischem Gebiet und daß der Vertreter Rußlands die Anweisung erhalten werde, in soll nur schwören. Endlich erklärte ein dritter Zeuge, teilgenommen, und da man ihn nun nicht selbst ausweisen kann, vollem Einvernehmen mit dem Vertreter Frankreichs zu handeln. der Kastrateur Kjär, daß er zugegen gewesen sei, als sucht man ihn auf diese Weise zu treffen. Es wird berichtet, Desgleichen meldet der Matin", Graf Lamsdorff habe Greissen zum Amtsvorsteher geholt wurde. Als Greissen zu- daß im ganzen noch 21 solcher Ausweisungen bevorstehen. am Montag dem französischen Botschafter amtliche rückgekommen sei, habe er erzählt, daß ihm in Gegenwart bescholtener Leute müssen geradezu jetzt, wo man in Kopenhagen Diese schmählichen Verfolgungen und Ausweisungen völlig un Mitteilung von der Reise des Zaren und ihren Beweggründen von Winter 2000 M. in Aussicht gestellt worden seien. Der bescholtener Leute müssen geradezu jezt, wo man in Kopenhagen gemacht. Gestern habe Bompard aus Petersburg eine Art deutsch - dänischer Marineverbrüderung feiert und den Besuch diese Schuhmacher Greissen selbst erklärte, daß er vor des deutschen Kaisers erwartet, erst recht aufreizend auf die dänische Mitteilung dem Pariser Auswärtigen Amte übermittelt Winter erklärt habe, er könne sich an nichts er- Bevölkerung an der Nordgrenze wirken. und im Namen Lamsdorffs Eigentlich hätte König hinzugefügt, die Juitiative zur Begegnung sei ausschließlich von Berlin aus- innern, was Timmermann als Optant erscheinen lassen Christian die heiligste Pflicht, wenn er demnächst mit Wilhelm II. Die Drahtungen des Kaisers Wilhelm, könne. Man habe ihm trotzdem zugeredet, zusammenkommt, dafür zu sorgen, daß Deutschland wenigstens das die den Zaren zur Zusammenkunft einluden, wurden in Stockholm er solle nichts verschweigen; wenn er Timmermann Gastrecht gegen dänische Staatsbürger respektiert. aufgegeben, sie waren derart dringend, daß der Zar Geld schuldig sei, solle er das wiedererhalten. Diesen Aus­nicht anders fonnte, als dem Wunsche seines sagen stand nur die des Landrates Becherer gegenüber, der taiserlichen Nachbars zu entsprechen." Auch der den Spieß umdrehte und behauptete, die Vorsteher der " Figaro" versichert mit größter Bestimmtheit, Kaiser Wilhelm Kreditbank Pastor Jacobsen und Lassen hätten ihm ihrerseits habe den 3aren um die Begegnung ersucht.

gegangen.

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Björkö.

er

2000 M. zur Verfügung gestellt für den Fall, daß ein Zeuge Dagegen berharren deutsche Blätter mit Eifer bei der gegen eine bestimmte Aussage gegen Timmermann abgeben wollte. teiligen Behauptung. Die Voss. 8tg." sagt: " Dem gegenüber darf wiederholt werden, daß alle Nachrichten, Auf die Frage des Verteidigers, ob er denn nicht den Pastor die dem deutscher Kaiser oder der deutschen Regierung die An- Jacobsen wegen dieser unerhörten Zumutung zur Rede ge­regung zu der Monarchenbegegnung zuschreiben, eitel Erstellt habe, verneinte Landrat Becherer diese Frage, er findung sind." habe dazu keine Veranlassung gehabt!

Die Offiziösen aber schweigen! Die Nordd. Allg. Ztg." weiß gar nichts, fie leitartikelt über Gefechtsverluste einst und jetzt.

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fühlen!

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aus.

Ministerielle Wahlmache. München , 25. Juli. ( Eig. Ber.) Bei den Landtagswahlen in Bayern hat sich gezeigt, daß in den allermeisten Wahlkreisen die Einteilung der Urwahlbezirke in ganz auffälliger Weise zugunsten der Liberalen getroffen war. Besonders hat man dort, wo es für diese Partei von Vorteil war, überall die großen siebenmännigen Bezirke bestehen lassen, obwohl der Minister des Innern im Landtage s. 8. die Aufteilung dieser Bezirke versprochen hat. Zwar ist im April d. J. eine Ministerial verfügung ergangen, die eine Vermehrung der dreimännigen Urwahl­Wie diese Aussagen mit einander im Einklang gebracht bezirke vorschrieb, aber die Bezirksamtmänner haben sich bei der werden sollen, erscheint uns rätselhaft. Würde so vor- Bezirkseinteilung nicht darum gefümmert. Nun meldete kürzlich das gegangen werden, wie in Oldenburg gegen den Zeugen Würzburger Zentrumsblatt, es habe Mitteilung davon erhalten, daß Sehr bemerkenswert erscheint eine Aeußerung, die der Köln . Meyer vorgegangen ist, so hätte auf Grund der Aussagen der Minister die Bezirksamtmänner in einem Geheimerlaß auf es bei der alten Urwahlkreiseinteilung zu Wolfsztg.", dem Zentrumsorgan, aus Berlin gesandt wird: der Zeugen Jacobsen, Lassen, Kjär und Greissen die Verhaftung gefordert habe, es belassen. Natürlich stellte sich prompt das übliche Dementi Man muß überhaupt sagen, daß die Bedeutung dieser des Landrates Becherer wegen Verdachts des Meineides er­ein, daß ein bezüglicher Erlaß nicht ergangen" ſei. Busammenkunft ganz unberechenbar ist. Vielleicht be- folgen müssen. Ob noch etwas erfolgt, um den Landrat Das ultramontane Organ hält demgegenüber jedoch seine deutet sie den Anbruch einer neuen Beitepoche, viel­leicht aber überhaupt nichts. Auch der größte Staats- Becherer von dem ihm von drei Zeugen gemachten Vorwurf, Meldung aufrecht. Ob man das Ding Geheimerlaß nenne oder mann kann in diesem Falle tein bestimmtes Urteil fällen, und durch Inaussichtstellen einer Geldsumme die Aussage eines Instruktion oder erklärende Bemerkung, darauf fomme es nicht an. Das was die Offiziösen zu sagen haben werden, kann man von vorn- Beugen zu beeinflussen, zu reinigen, bleibt abzuwarten. Jeden- Blatt, dessen Redakteur Benefiziat Gerstenberger auch Landtags­herein als wertlos bezeichnen. Die Quelle der Ungewißheit liegt in dem falls aber gaben diese Vorgänge, die dem Redakteur vers abgeordneter ist, deutet im übrigen an, daß es auch den Wortlaut Bodenschleifen. Graf 2amsdorff hat die russische Politit einflussung der Zeugin Hansen für möglich zu halten. fo bleibt doch die Tatsache bestehen, daß alle Umstände dafür sprechen, Umstande, daß die Bügel der russischen Politit am nicht unbekannt waren, einige Veranlassung, auch eine Be- des geheimen Aftenstückes kenne. Ob diese Behauptungen nun bewiesen werden können oder nicht, nur zu verantworten, aber nicht zu leiten, während der Zar be- Trotzdem, und obwohl die Notiz der Schleswig- Holsteinischen daß die Liberalen auf höheren Befehl bei der Wahlkreisgeometrie kanntlich jeden Abend ganz anders denkt als am Morgen. Auf die Volkszeitung" nur die Behauptungen des Abg. Hansen wieder in der einseitigsten Weise begünstigt wurden. Graf Feilißsch mag Meldungen, daß er den deutschen Kaiser um Rat fragen" wolle, braucht gab, erkannte die Kieler Straftammer auf drei Monate alle Künste seiner Diplomatie pielen lassen, diesen Eindrud fann er man wohl nicht viel zu geben. Es ist nicht üblich, daß Monarchen in Gefängnis. nicht verwischen. Die Regierung hat eine Wahlmache getrieben, die Angelegenheiten ihres eigenen Landes fremde Herrscher um Rat fragen. Am ersten könnte man noch annehmen, daß es sich um ein Genosse Jvers wird die Strafe mit dem freudigen Gefühl sie nicht verantworten kann. Auch unter diesen Umständen verspricht gemeinsames Zusammengehen beider Großmächte gegen die Revo- auf sich nehmen, durch seine Notiz zur gerichtlichen Feststellung die bevorstehende Landtagssession recht interessant zu werden.- lution handele. Bisher war man gewohnt, im Barentum den der mehr als eigenartigen Praktiken der nordschleswigschen Landtagsschluß in Württemberg . rocher des Pujas Botemtin bat diefe Auffaffung zu rocher de bronze der europäischen Ordnung zu sehen, aber der Köllerpolitik beigetragen zu haben! Fall Knjäs schon erschüttert. Darum ist es erklärlich, wenn

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man

in Berlin hier und da hört, daß eine weitere Ent­wickelung der Revolution in Rußland Revolution in Rußland zu Komplikationen führen könnte, welche über die Grenzen Rußlands hinauswirkten und am wenigsten das Deutsche Reich gleichgültig laffen dürften. Im Hinblick auf diese Gefahr mag es möglich sein, daß die Organisation eines gemeinsamen russisch- deutschen Feuerwehrdienstes gegen die europäische Revolution erwogen werden könnte. In beachtenswerten Kreisen spricht man wenigstens dabon."

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Die Blamage des Köller- Kurses.

zu haben!

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Deutfches Reich.

Ein patriotisches Spektakelstückchen.

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modernen,

auch

Stuttgart , 24. Juli. Quantitativ wird die heute zum Abschlusse gelangte Session des württembergischen Landtages kaum von irgendeiner voran­gegangenen Sizungsperiode erreicht, geschweige denn übertroffen: feit 4. November 1904 war der Landtag, nur durch kurze Ferien unterbrochen, beisammen, und mit Befriedigung wies der Kammer­Eine lehrreiche Illustration der Art, wie patriotische Spettafel- präsident Bayer in seiner Schlußrede auf die Bahl Sigungen hin, die die stückchen zustande kommen, hat ein Prozeß gebracht, der am Diens- 118 Abgeordnetenkammer ge= hat. die Aber so lustig Mühlen der tag vor der Straffammer in Guben gegen den Redakteur Genossen halten Gesetz­so Perner von der Märkischen Volksst imme" zu Ende ge- gebung flapperten, wenig ist dabei herausgekommen. führt wurde. Mitte Oktober vorigen Jahres war in diesem Blatt Von den großen gesetzgeberischen Werken, die die Thronrede dem im Anschluß an eine telegraphische Meldung aus Tokio ein Satz er- Landtag zur Lösung zuwies, ist kein einziges erledigt worden: die schienen, worin das echt menschliche Empfinden der Japaner, die mit Verfassungsreform ist auf eine Sandbank geraten, und die Reform Gemeinde Ordnung, Rücksicht auf die schweren Verluste des Feindes ihrer Siegesfreude der auf deren Beratung die Die Kieler Straftammer hat den Redakteur der Schleswig - feinen Taut- lärmenden Ausdruck gaben, verglichen wurde mit der Abgeordnetenkammer 40 Sigungen verwendet hat, liegt nun seit Holsteinischen Volkszeitung" in Kiel , Genossen vers, wegen allem menschlichen Empfinden hohnsprechenden Weise", in der 5 Monaten in den Archiven der Ersten Kammer und harrt der Beleidigung des Landrates Becherer und des Amtsvorstehers" deutsche Siegestümmel" noch alljährlich den Sieg von Sedan feiern. vermutlichen Rückverweisung an das Abgeordnetenhaus. 8war Valentiner zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Mehrere Wochen nach dem ersten Erscheinen dieser Notiz tauchte sie hat die bürgerliche Mehrheit des letzteren in bezug auf die So hat denn, wie ja als selbstverständlich von vornherein plöglich in der Kriegervereins- Parole" und bald darauf auch in der Fernhaltung jedes fortschrittlichen Hauches diesem Reformwerk schon fo biel getan, daß anzunehmen war, der Redakteur, der die ungeheuerliche Ordnungspresse" unseres Verbreitungsbezirks auf, und zwar wurde von Zwangspolitik in Nordschleswig zum Gegenstand der Deffent- fie jest als eine empörende Beschimpfung des deutschen Kriegsheeres, den, erlauchten Gesetzgebern in der Ersten Kammer in dieser lichkeit gemacht hat, seine Strafe erhalten. Zu gleicher Zeit späterhin als eine infamie Beleidigung aller sedanfeiernden Patrioten Beziehung zu tun fast nichts mehr übrig bleibt; aber in formeller hingestellt. Einige hundert Kriegervereinsmitglieder aus Frank- Hinsicht ist das Gesetz so schleuderhaft und widerspruchsvoll zu­ist freilich der Köllerkurs durch die Ergebnisse der Verhand- furt a. D. und aus dem Kreise Liegnig stellten Strafantrag, und der ſammengestümpert worden, daß es geradezu als Beleg für den Satz lungen bis auf die Knochen blamiert worden. Vergegen- Staatsanwalt erhob Anklage im öffentlichen Interesse. Die Sorauer herangezogen werden kann, unserer Zeit d. h. den bürgerlichen wärtigen wir uns noch einmal die wichtigsten Resultate der Straffammer erkannte ani 6. März d. J. auf Einstellung des Klaffenparlamenten fehle der Beruf und die Fähigkeit zur Gesetz­Verhandlung, über die wir gestern ausführlich berichtet haben. Verfahrens, indem sie erklärte, der Artikel sei zwar beleidigend gebung. Der verantwortliche Redakteur unseres Kieler Bruder für alle patriotischen Teilnehmer an Sedanfeiern, aber der Kreis der So bleiben als Frucht der endlosen Sizungsperiode nur eine organs war angeklagt worden, weil er nach einer Abhandlung hierzu gehörigen Personen sei zu groß und zu unbegrenzt, um den Anzahl fleinerer Gefeßchen und die Durchberatung des Etats, über den die Schlußabstimmung in der heutigen Sizung erfolgte. des Landtags- Abgeordneten Hanssen- Apenrade mitgeteilt Begriff der Kollektivbeleidigung zu konstruieren. hatte, daß mehrere dänisch gesinnte Personen auf das Zeugnis wieder auf und entschied, der Strafantrag sei richtig gestellt, fo- demokratische. Es hat im- Landtage und in der bürgerlichen Preſſe Das Reichsgericht hob im Mai d. J. bereits dieses Urteil Seine Annahme erfolgte mit allen Stimmen gegen sechs sozial einer Frau hin ausgewiesen worden seien, die selbst erzählt fern durch den Artikel alle Teilnehmer an Sedanfeiern getroffen nicht an Versuchen gefehlt, die sozialdemokratische Fraktion zu einer habe, daß sie sofort 20 m. erhalten habe und daß ihr und würden, denn für den Begriff der Beleidigung einer Mehrheit von Aenderung ihrer negativen Haltung gegenüber dem Etat zu ver­ihrem Sohne noch eine weitere Belohnung von Personen sei es ganz bedeutungslos, wie viele Personen zu diesem anlassen. Auch innerhalb der Fraktion selbst vertrat ein Mitglied, 2000 Mart in Aussicht gestellt worden sei. Streife zählen; es genüge, daß die Beleidigten genügend kenntlich der Genosse Blumhardt, den Standpunkt, die Fraktion müſſe bei Nun haben die vereidigten Zeugen in dem Prozeß zu gemacht seien, und das sei in dem Artikel der M. B." geschehen. der Schlußabstimmung für den Etat stimmen, und die bürgerliche

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