Nr. 178.
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22. Jahrgang.
Hus der Partei.
Die Kandidatenaufstellung im Wahlkreise Kottbus- Spremberg, die zur Aufstellung des Genossen Dr. med. Bernstein führte, wird in bürgerlichen Blättern wieder zu persönlichen Angriffen gegen den Genossen Antric benust. Man sucht es so hinzustellen, als ob Antrick über Bord geworfen" worden sei. In Wahrheit hat Antrick die Kandidatur in dem Kreise niedergelegt, als er die Kandidatur für die Nachwahl in Mecklenburg annahm. Darauf wurde die Kreisleitung mit der Auswahl eines geeigneten neuen Kandidaten beauf tragt und in der ordentlichen Kreisfonferenz am 23. Juli wurde in Berfolg dieser Vorgänge die Neuaufstellung vorgenommen.
Wahlkreis Prenzlau - Angermünde . Zu der am 6. d. M. in Strasburg i./u. stattfindenden Kreiskonferenz ist als provisorische Tagesordnung festgesetzt:
1. Bericht und Rechnungslegung des Kreis- Vertrauensmannes. 2. Die politische Lage. Referent D. Wels- Berlin .
3. Die Neu Organisation der Partei. Referent D. Wels
Berlin.
4. Diskussion.
7. Wahl der Kreisbertrauensperson.
Der Vertrauensmann: Robert Günterberg.
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Mittwoch, 2. August 1905.
willigung der ihnen bereits zugestandenen Forderungen abhängig. Organisierten werden voraussichtlich Streitbrecherdienste leisten. In Gleichzeitig forderten sie eine Erhöhung der Akkordpreise und eine einer überfüllten Versammlung am Sonntag traten auch Mitglieder Zulage von 3 M. für die Lohnarbeiter. Als der Streit ein- des chrifttichen Metallarbeiterverbandes auf und beklagten, daß man getreten war, gab sich Herr Bökel, der bis dahin seine Zugehörig bei ihnen, deren Mitglieder man sozusagen in einer Droschte wegfeit zur Unternehmerorganisation in Abrede gestellt hatte, als Mitfahren fann, nicht ein Gutachten über den Tarif eingeholt hat. Ein glied der Freien Vereinigung der Holzindustriellen zu erkennen. Wortführer der„ Christlichen " forderte seine Gesinnungsgenossen auf, Jegt berief er sich auf den Vertrag, wonach bei den Mitgliedern weiterzuarbeiten. Diese Proklamierung des chriftlichen Streifbruchs der vertragichließenden Organisationen die Differenzen durch die hatte einen ungeheuren Sturm der Entrüstung bei der Versammlung vertragsmäßigen Instanzen erledigt werden müssen und eine Arbeits- zur Folge. In Mülheim a. Rh. befinden sich die oben geniederlegung nicht eintreten darf. Die Arbeit wurde jedoch nicht nannten Berufe ebenfalls in der Lohnbewegung, ebenso die Klempner wieder aufgenommen, denn der Unternehmer hatte ja selbst die und Installateure in Bonn , sowie die Klempner, Installateure und Arbeiter in den Glauben versetzt, daß sein Betrieb nicht unter den Kupferschmiede in A a chen. Vor Zuzug nach den genannten Städten Vertrag falle. Die Angelegenheit wurde nun der Schlichtungs - wird gewarnt. fommission unterbreitet. Dieselbe hat sich bereits damit beschäftigt, Im Karlswerk der Firma Felten u. Gnilleaume in Mülheim am die Verhandlungen sind jedoch noch nicht zum Abschluß gekommen. Rhein befinden sich die Drahtzieher und Drahtarbeiter im Lohn-Die Versammlung billigte das Vorgehen der Bökelschen Arbeiter lampfe. Die Ausständigen sind gut organisiert. Das Karlswert und erklärte sich mit ihnen solidarisch. beschäftigt wohl 6000 Arbeiter.*
Husland.
Obwohl der Kampf in der Belzbranche die sechste Woche dauert Zur Aussperrung in der schwedischen Metallindustrie. Behn große und die Unternehmer fein Mittel unversucht ließen, um Arbeitswillige Aktiengesellschaften der Metallindustrie haben am Sonnabend durch 5. Wahl von Delegierten zum Parteitag und der Provinzial zu erhalten, ist die Stimmung der Streifenden doch die denkbar Annoncen in Stockholmer Blättern bekannt gemacht, daß sie ihre fonferenz. befte. Den letzten Trumpf scheint der Arbeitgeberverband durch ausgesperrten Arbeiter endgültig entlassen, und die Arbeiter Es handelt sich hierbei 6. Berschiedenes. gemeinsames Vorgehen mit den Arbeitswilligen von der Firma aufgefordert, sich ihr Zeugnis zu holen. H. Wolff in voriger Woche dadurch ausgespielt zu haben, daß er offenbar nur um einen Schachzug des Unternehmertums, von dem Durch die Verbreitung von Flugblättern die nach Unternehmerlogit man vorläufig noch nicht weiß, ob er auf einem Beschluß der " Frregeführten" wankelmütig zu machen suchte. Es ist kaum an Organisation der Unternehmer beruht oder ob die Zehn allein Streifbrecher sind in den meisten zunehmen, daß die Groß- Unternehmer noch irgend welche Neigung darüber einig geworden sind. eine zweite derartige Betrieben nur in sehr geringer Zahl vorhanden, nur der„ Separator" verspüren sollten, den Ausgesperrten Aufklärungsschlacht" zu liefern. Wie sehr der Arbeitgeber- hat einen alten Stamm von Arbeitswilligen, 200-300 Mann start. verband sich durch die Beschlüsse bom 6. Juli, wonach Die Ausgesperrten lassen sich durch jene Drohung selbstverständlich das Koalitionsrecht zertrümmert werden sollte, verrannt hat, nicht verleiten, sich wieder anzubieten. Der Kampf dauert also nach fann man am besten daraus ersehen, daß die Herren auf dem Wege wie vor unverändert fort. sind, die Tat zu verleugnen. Wenngleich nun die Konjunktur eine
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Kapitalistische Gewalttaten.
Kreiskonferenzen. Der fozialdemokratische Kreisverein für den Wahlkreis Büllichau- Schwiebus hielt seine Generalversammlung am 30. Juli in Schwiebus ab. Der Vorstandsbericht konstatiert eine sehr langsame Vorwärtsbewegung in der Organisation. Die Mit gliederzahl stieg im letzten Geschäftsjahre nur von 224 auf 248; die Zunahme entfällt nur auf Schwiebus, während andere Orte Rückgang hatten. Gewerkschaftsmitglieder sind im Kreise etwa 1200 derartig gute ist, daß die Unternehmer gar nicht mehr daran denken gang hatten. Gewerkschaftsmitglieder sind im Streife etwa 1200 fönnen, alle Aufträge rechtzeitig fertigaustellen und sie weder aus noch Stom, den 29. Juli. ( Eig. Ber.) vorhanden. Die Einnahme des Vereins betrug nur 375 M. Zum ein wissen, so suchen sich auch darin die Herren durch Selbsttäuschung zu 50 Arbeiter die Arbeit niedergelegt, um gegen die Entlassung eines In dem Kupferbergwerk von Masua in Sardinien haben Vorsitzenden wurde Reinhold Schulz in Schwiebus gewählt. trösten, daß sie die Zahl der Ausständigen immer geringer angeben. Die Versammlung stimmte nach einem Vortrage Silber Bis jegt find 205 Arbeiter und 270 Arbeiterinnen in den Ausstand gewissen Bas cali zu proteſtieren. Dieser Bascali hatte, nachIm ersten weimarischen Streise wurden erfreuliche Fort - getreten, davon sind 60 abgereist. Von 71 Bewilligungen haben bis dem er 27 Jahre in dem Bergwerk gearbeitet hatte, bei einem schritte in der Organisation fonstatiert. Die Kreiskonferenz wünscht iet 46 ihre Unterschrift zurückgezogen. Bei den 25 Arbeit Betriebsunfall ein Bein eingebüßt. Er hatte damals eine Verzichtgebern, die ihre Unterschrift nicht zurückgezogen haben, erklärung auf jede Entschädigung unterzeichnet, gegen das Verdie Bildung eines gemeinschaftlichen Landesvereins für das Groß- arbeiten zurzeit 44 Arbeiter und 110 Arbeiterinnen. Nun wurden sprechen, lebenslänglich im Dienst behalten zu werben zu einem herzogtum. Sie beschloß außerdem, beim Barteivorstande die An Anfangs Mai dieses Jahres bei 367 Arbeitgebern der Belzbranche Lagelohn von 1,60 Lire. Obwohl diese Verzichtleiſtung jedenfalls stellung eines Parteisekretärs für das Großherzogtum, 533 Arbeiter und 1169 Arbeiterinnen gezählt. Von diesen 367 Arbeit gefezwidrig ist, genügte es der Bergwerksverwaltung, fie in Händen eventuell in Verbindung mit anderen Teilen Thüringens , zu be- gebern find aber nicht weniger als 294 Hausindustrielle. Diese zu haben, um den unwissenden Arbeiter einzuschüchtern. Nach kurzer man ihn die schlechthin, froh, Die Kreistonferenz für Mühlhausen - Langensalza weibliche Personen, während in 39 Werkstätten von Engrosgeschäften entschädigung 294 Hausindustriellen beschäftigen aber nur 262 Arbeiter und 728 Frist gespart zu haben. Seine Arbeitsgefährten befaßte fich mit der Frage der Reichstagskandidatur. Der 221 Arbeiter und 321 Arbeiterinnen beschäftigt werden. Vom Streit wußten ihrer Entrüstung über diese Infamie keinen anderen bisherige Kandidat, Genosse Grunwald, bat, ihn von der Kandi- werden deshalb am meisten die großen Werkstätten betroffen. Nun Ausdruck zu geben als durch Verlassen der Arbeit. Darauf ließ die datur zu entbinden. Die Kreisleitung erhielt deshalb den Auftrag, tommt es oft vor, daß nicht alle Arbeiter und Arbeiterinnen einer Bergwerksverwaltung alle 50 Arbeiter, die in den Hütten der Bernach einem geeigneten Kandidaten Umschau zu halten. Die Kreistonferenz für Erfurt - Schleusingen beschloß, Berkstatt im Ausstand sind, sondern nur ein Teil derselben. waltung zur Miete wohnen, am 27. d. M. ohne jede vorherige Bedie Anstellung eines Parteisekretärs für die Kreise Hören die Gesellen auf, so können die Arbeiterinnen nichts nugen, nachrichtigung ermittieren. Man warf den ärmlichen Hausrat einfach Wo die ebenso umgekehrt. auf die Straße. Auch der Jnvalide vom Schlachtfelde der Arbeit Erfurt , Nordhausen und Mühlhausen zu beantragen. Dann wurde ersetzen ist, kann überhaupt nicht viel geleistet werden. So tam es, wurde mit seinen fünf Kindern und seiner franken alten Mutter auf Antrag Schulz folgende Resolution angenommen: daß die Lahmlegung der Produktion noch bedeutend größer ist, als ermittiert. Die entrüstete Menge wurde von den anwesenden Die Kreistonferenz des Wahlkreises Erfurt - Schleusingen - sie sich in den Zahlen der Streikenden ausdrückt. Sobald der Polizisten mit dem Revolver bedroht. Biegenrüd sieht in der Frage des politischen Massen Streit vorüber ist, wird sich erst der richtige Katzenjammer ein- Man häuft so in dem unglücklichen Sardinien Gesezwidrigkeit streiks das wichtigste parteitaktische Problem der Gegenwart. stellen. Besonders wird sich dies bei den kleineren Unternehmern auf Gesezwidrigkeit, macht die Polizei zu einer Prätorianerbande Sie begrüßt es deshalb mit besonderer Freude, daß der Partei- zeigen, die sich mit den großen Wölfen" nicht im geringsten ver- streik in Sardinien , der nach denselben Systemen erdrückt werden des Unternehmertums und vergißt, daß gerade ein Bergarbeitervorstand diese Frage auf die Tagesordnung des Parteitages gejezt gleichen können. Die Freundschaft, die jetzt geschlossen wurde, um hat. Die Konferenz empfiehlt den Genossen des Wahlkreises, die die Organisationen mit Stumpf und Stiel auszurotten, wird zum sollte, zum Blutbad von Buggerru führte und den Anstoß zum Frage des Maffenstreits eifrig zu studieren, wofür sie besonders widerlichsten Konkurrenzneid ausarten, bei dem die Streifenden Generalstreit gab. die kürzlich erschienene Schrift der Genossin Roland- Holst über dann die Lachenden sind. Genosse Morgari hat dem Minister des Innern eine Inter, Generalstreit und Sozialdemokratie" empfiehlt." pellation über die Gewalttaten von Masua übersandt.
antragen.
Gegen die Verzögerung der Prüfung der Wahl Hagemanns, gegen die Wahlprotest erhoben ist, wurde eine Protestresolution angenommen.
nicht
zu
Kleber! Die Sperre über den Bau Weißensee, Parkstr. 28, ist Die Verbandsleitung. aufgehoben.
Deutfches Reich.
entließ
Soziales.
Unfalls
Die Konferenz des neunten hannoverschen Streises Achtung, Maurer und Zimmerer! Seit dem 2. Juni streifen in Die Bergarbeiter über die Katastrophe auf Zeche ,, Borussia". beschloß das Statut zu einem Kreis- Wahlverein. Der Sitz des Langenbielau, Kreis Reichenbach in Schlesien , die Maurer und seit In den Bergarbeiterorten Despel, 2ütgenbortmund Vereins ist Limmer. Der Monatsbeitrag wurde auf 20 Pf. feſt- dem 9. Juni die Zimmerer. Die Situation ist für die Streitenden unda binghorst fanden am Sonntag vom Bergarbeitergesetzt. Im Wahlfreise Friedberg Büdingen wurde eine Bu- durchaus günstig; aber der Kampf wird den armen schlesischen verbande arrangierte, sehr start besuchte Bergarbeiterversammlungen nahme der Mitgliederzahl von 750 auf 1050 festgestellt. Die Ein- Arbeitern erschwert durch Zuzug von Arbeitswilligen statt. Die Referenten Schröder, Hue und Waldheter be nahme betrug 1662 M. Busold sprach über den Parteitag. Er aus Berlin und Breslau . Die Maurer haben unter Zuzug handelten an der Hand der ermittelten schweren Mißstände auf erklärte sich mit dem Entwurfe zum neuen Organisationsstatut ein- aus Berlin und die Zimmerer unter Zuzug aus Breslau zu leiden." Borussia" die dortige Katastrophe, der 40 Menschen zum Opfer verstanden und behandelte dann den politischen Massenstreit, wobei Am Sonntag tamen wieder acht arbeitswillige" Maurer aus Berlin fielen. er fich gegen den Gewerkschaftskongreß wandte. Eine Diskussion fand an. Es ist das um so bedauerlicher, als dadurch der Kampf der solution an: Streikenden, die nur einen Stundenlohn von 33 Pf. fordern, nicht statt und Beschlüsse wurden nicht gefaßt. in die Länge gezogen wird. Pflicht eines jeden organiDie Parteigenossen in Elberfeld haben auf Grund eines Beierten Genossen ist es, den Zuzug nach Langen schlusses bes Sozialdemokratischen Voltsvereins" an die Stadt- bielau Reichenbach fernzuhalten. berordneten- Versammlung folgende Anträge gestellt:
I. Der für die Berechtigung zur Teilnahme an der Gemeindewahl erforderliche Zensus ist auf die geseßlich niedrigste Grenze herabzusetzen.
II. Das Wahlreglement ist so zu gestalten, daß auch die Wahlen der III. Klasse an einem Tage erledigt werden können. III. An sämtlichen Boltsschulen ist die unentgeltliche Lieferung der Lehr- und Lernmittel, sowie Verpflegung bedürftiger Schulkinder einzuführen.
IV. Die Vorschulen an den höheren Lehranstalten und die Mittelschulen sind aufzuheben. V. Die Einrichtung der Schulärzte ist systematisch auszubauen zur regelmäßigen ärztlichen Beaufsichtigung der Schüler, Schulen und Schuleinrichtungen. Die von den Schulärzten verordneten Heilmittel
find auf Kosten der Gemeinde zu liefern.
VI. Es ist ein aus Vertretern der Stadt, aus Aerzten und Erwählten der Arbeiter zusammengefeßtes Arbeitsamt zu errichten mit und Ernährungsverhältnisse der Bevölkerung, sowie der Arbeiterder Aufgabe der ständigen Ueberwachung der Arbeits-, Wohnungs. Den Anträgen ist eine ausführliche Begründung beigegeben.
Statistit.
Ueber die Aussperrung der Textilarbeiter
im sächsischen Vogtlande, Glauchau - Meerane und den thüringischen Textilorten kann man sich ein flares Bild noch nicht machen, da die Nachrichten sich sogar teilweise widersprechen:
So meldet aus Gera ein Telegramm vom 1. August: In je zwei Färbereiarbeiter- Versammlungen, die heute vor mittag hier stattgefunden haben, wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Aussperrung die Arbeiter unvorbereitet getroffen habe. Es wurde empfohlen, die Arbeit wieder aufzunehmen, wo die Betriebe geöffnet würden. Letzteres dürfte jedoch nicht der Fall sein, da die Bedingungen der Arbeitgeber von den Arbeitern voraussichtlich wohl
nicht angenommen werden.
Einstimmig nahmen die Versammelten folgende ReDie heutige Bergarbeiterversammlung ist der Ueberzeugung, Lab. wenn alle gebotenen Vorsichtsmaßregeln getroffen waren, das gräßliche Unglück auf dem alten Schacht Borussia" sich nicht ereignen konnte, mindestens aber der Brand nur einen geringen Umfang hätte annehmen können. Die Versammelten protestieren gegen ein Betriebssystem, welchem von Jahr zu Jahr mehr Kameraden zum Opfer fallen. Wir bezeichnen es als unerhört und unsere fachmännische Ansicht von der wirklichen Ursache des großen unglücks bestätigend, daß die zuständige Bergbehörde auf die wohlbegründeten Fragen der„ Bergarbeiterzeitung" feine Antwort gibt, aber auch den Staatsanwalt nicht veranlaßt, eventl. gegen die Bergarbeiterzeitung" einzuschreiten, um ihr Gelegenheit zu geben, ihren schwerwiegenden Anklageartikel gegen die Zeche Boruffia" vor Gericht zu vertreten. Als wirksamste Mittel, um Ratastrophen, wie die von Borussia", zu verhindern, betrachtet die Versammlung eine starke Bergarbeiterorganisation und ein Gesez, welches Delegierten der Belegschaften das Recht zur Grubenkontrolle verleiht. Darum verurteilt die Versammlung aufs schärffte die Verhunzung statt Berbesserung der Regierungsvorlage zum Berggesetz durch die Parteien im Landtage, und spricht insbesondere aus, daß das Zentrum die Hauptschuld an der Verhunzung der Bergarbeiterschutzgefeßgebung trägt, indem es durch den Abschluß des nichtsnußigen verhinderte. Stompromiffes die reichsgefeßliche Regelung des Bergarbeiterschuses Wer so handelt, ist mitschuldig an der zunehmenden Berunglückung der Bergleute.
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Auch die Scherl- Bresse meldet, daß die Färber Geras in die Fabriken zurüdfehren wollen.log andererseits die Aussperrung nicht den Umfang angenommen hat, Fabriken zurückkehren wollen. Dagegen erhalten wir aus Gera eine Korrespondenz, wonach den die Unternehmer ihr geben wollten. Es heißt in derselben: Die, Geraer 8tg." berichtet, daß 825 männliche und 812 weibliche Arbeiter ausgesperrt, andere aber, für die Kündigung besteht, weiter Das Blumenmädchen von St. Hubertus. Für 5 M. Wochenarbeiten. Das entspricht nicht den Tatsachen. Es arbeiten noch ohn und 10 Proz., Sonn- und Feiertags 15 Proz. Provision, viele hundert, für welche ebenfalls feine Kündigung besteht. Diese war eine Blumenverkäuferin in dem Grunewaldlotal„ Hubertus" werden dazu angehalten, die notwendige Arbeit fertigzustellen. Nur für einen Herrn Müller tätig, der dort außerdem einen Handel In der Tischfabrik von W. Bökel befinden sich die Arbeiter im Hirschs Wolldruckerei ist von dem Aussperrungsbeschluß nicht be- mit Ansichtspostkarten betreibt. Alltags mußte sie von nachmittags Streit. Ueber die Ursachen desselben wurden am Montag in einer troffen. Dadurch, daß in den Färbereien noch tüchtig gearbeitet ab, Sonn- und Feiertags von früh ab bis abends spät mit ihren Branchenversammlung der Tischmacher folgende Mitteilungen gemacht: wird, ist jedenfalls der Aussperrungsbeschluß bereits durchbrochen. Blumen herumgehen, um die Käufer anzuloden. 40 Pf. Fahrgeld In dem genannten Betriebe herrschen eine Reihe von Mißständen Bis jetzt ist noch nichts bekannt, wann die endgültige Schließung der mußte fie täglich aus eigener Tasche bezahlen, unt ihre Arbeitsstätte der verschiedensten Art. Es wird dort unter technisch rückständigen Betriebe erfolgt. Es kommen zirka 2500 Personen im Geraer Bezirk zu erreichen und wieder nach Hause zu kommen, dazu die hohen Preise für Speisen und Getränke in dem feinen Lokal, so daß man Verhältnissen gearbeitet, die die Arbeit sehr erschweren. Trotzdem ihr wohl ohne weiteres glauben fonnte, als sie erklärte, sie habe an find die Affordpreise und auch die Zeitlöhne niedriger wie in anderen In Greiz sind etwa 1000, in Reichenbach über 1000 m an chem Tage zugefeßt, statt zu verdienen. Ihr Betrieben der Branche. Lange Zeit haben die Arbeiter des Bökelschen Betriebes diese Zustände ruhig hingenommen. In letzter Zeit Färbereiarbeiter und Arbeiterinnen ausgesperrt. Einer Anzahl von Arbeitgeber meinte allerdings, die Blumenmädchen in den Gartenaber sind sie zu der Einsicht gekommen, daß eine Besserung not- Arbeitern ist auch an diesen Orten eine Galgenfrist bis Mittwoch lokalen erhielten oftmals Trinkgelder, doch das erschien auch wendig ist. Sie stellten an den Unternehmer verschiedene Forde- früh gewährt worden damit sie die Waren fertigstellen, die zu dem Gericht ziemlich zweifelhaft, zumal bei den sowieso schon außerrungen, die nichts anderes bedeuteten als das Verlangen, daß der verderben drohen. Ueberall haben die Arbeiter in größter Ruhe die ordentlich hohen Preisen, die dort für eine Blume gefordert wurden. Arbeitgeber die Bestimmungen des in der Holzindustrie bestehenden Fabriken verlassen. Die Klägerin verlangte einen Wochenlohn und 15 Proz. von 10 M. Vertrages erfüllen soll. Herr Bökel behauptete, er gehöre feiner Die Unternehmer haben in Leipzig in der Windmühlenstraße das Geld vorenthalten, weil, wie er behauptete, sie nicht ordnungsSonntagseinnahme, also im ganzen 6,50 M. Der Beklagte hatte ihr der Organisationen, welche den Vertrag geschlossen haben, an, er brauche den Vertrag deshalb nicht zu beachten. Die Arbeiter hielten ein Streitbrecher bureau eingerichtet. Den Arbeitswilligen gemäß abgerechnet habe; außerdem sollte sie die Belege über an ihren Forderungen fest, schließlich wurde ihnen auch eine erhöhte verspricht man pro Tag 2,60 M. Man ist also mit den Judas- Silber- empfangene und verkaufte Blumen ihm vor der Nase weggenommen haben. Die Belege waren nun angeblich nicht mehr vorhanden. Abschlagszahlung und Gewährung des bisherigen Durchschnitts- lingen sehr sparsam. berdienstes bei Lohnarbeiten augesichert, aber als der Bahl- Der ganze Umfang der Aussperrung wird sich erst im Laufe der Bu einem Vergleich auf 5 M. war der Beklagte bereit; er hatte tag fam, aber seine Braut und deren Großmutter als Zeugen aufgeboten, um, wurden diese Versprechungen nicht erfüllt. Das Woche übersehen lassen. wenn möglich, eine Abweisung der Klage zu erzielen. Die Klägerin wollte sich mit 6 M. zufrieden geben, und der Vorsitzende redete dem Beklagten unter Hinweis auf die doch eigentlich unwürdige Be
Mitglied des Werkstatt Ausschusses, welches die Berhand
in Frage.
lungen mit dem Unternehmer geführt hatte, wurde entlassen. Die Klempner, Installateure, Bauklempner und Dachdecker in Nun war die Geduld der Arbeiter zu Ende. Sie legten die Arbeit Köln sind am Montag in den Ausstand getreten. Die Zahl der nieder und machten die Wiederaufnahme derselben von der Bes Streifenden betrug am Nachmittag etwa 800. Die christlich" foldung der Klägerin zu, ihr mindestens diesen Betrag zu zahlen.