Tabelle zum Leitartikel.«,*ÜL5.?5Urbeu sozialdemokratische Stimmen abgegeben in folgendenWahllreisen:Provinz Ostpreuße«.I. Kl. II. KI. m-Königsberg-FischhausenTilsit Niederung..Elbing-Marienburg1911. Kreis2. Kreis3. Kreis4. KreisProviuz Westpreußen..... 1Stadt Berlin..... 2 71.... 28 847.... 162 3 045.... 30 1 047Provinz Westfalen.Minden-Lübbecke.' IHerford-Halle-BielefeldDortmund-Hörde-]Witten-Gelsenkirchen-}Hattingen-Bochum|Hägen-Schwelm..Provinz RheinlandDuisburg-Oberhausen->Mülheim-Ruhrort-Essen f'Düsseldorf......Elberfeld-Bannen....Mettmann......Lennep-Remscheid-SolingenMülheim a. Rhein...Stadt Köln......Köln Land......22 23526 443— 156 143711 100935626173827Randow-GreifenhagenStadt Stetttn...Kolberg-KöSlin...Stadt Breslau..Ohlau-Brieg....Reichenbach-WaldenburgSchweidnitz-Striegau.Bunzlau-Löwenberg..Goldberg-Haynau-LiegnitzJauer-Landeshut...Lauban-Görlitz....Provinz Pommer»... 2... 5... 2Proviuz Schlesien.... 4Jerichow I, II..Kalbe-Afchersleben....Wanzleben.......Stadt Magdeburg....Wolmirstedt-NeuhaldenZleben.OscherSleben-Halberstadt..Liebenwerda-Torgau....Delitzsch-Bitterfeld....Halle-Saalkreis.....Ouerfurt-Merseburg....Weißenfels-Zeitz.....Nordhausen.......Mühlhausen.......Erfurt.........Provinz Sachsen.... 2Flensburg...Schleswig...Husum-Eiderstedt.Plön......Kiel-Neumünster.,Rendsburg...Steinburg...Wandsbeck- StormarnPinneberg...Altona.....Lauenburg...413461691342123261848251462.....— 41..... 7 677..... 2 29.....— 8..... 1 19Provinz Schleswig-Holstein......— 1421146111336161Stadt Hannover.fannover-Springeinden.....Hameln....Hildesheim-Peine.Göttingen-MindenCelle-Bergdorf..Lüneburg....Harburg....Lehe-Geestemünde.Provinz Hannover.... 14702134257772002334213791370— 1918160Provinz Hessen-Nassau.Stadt Kassel..Kassel-Witzenhausen.....—Eschwege-Schmalkaldcn....—Hanau.......... 4Wiesbaden-Höchst......—Stadt Wiesbaden......—Landkreis Frankfurt.....—Stadt Frankfurt...... 13Provinz BrandenburgPrenzlau-Angerinünde....Ruppin-Templin......Ober- und Nieder-Barnim..Teltow-BeeSkow......Jllterbog-Luckenwalde....Westhavelland mit Brandenburgund Zauch-Belzig....Stadt Potsdam......Spandau-Osthavelland....Landsberg........LebuL-Stadt Frankfurt....SchwiebuS-Krossen.....Guben-Sorau-Forst......Kalau-KottbuS-Spremberg...24581323616 5673548 39528 92850 331292643684 7901871107018636 8016125 23153718113491066618379943561 1648543419731003184675112612927 9503198261095452 689561199232550484615011061525207 96818312912 3122 25460062584 6134344 734165415114210214214795579718019914165703435684 290Wahl«Männerstimmen34 1 090—48711005301631278313924181459620614184—— 103-Die russische Revolution.Die öffentliche Meinung in Rußland ist gegenwärtig erregterund zugleich ungewiffer, denn je zuvor. Alles ist im Flust. allesgärt, man fürchtet und hofft— aber die Revolution marschiert!Die in Petersburg herrschenden Stimmungen spiegelt dasfolgende Privat-Telegramm unseres dortigen Korrespondenten:Petersburg, 5. August.(Privat-Depesche dxs„Vorwärts".)Man erwartet für nächsten Tonnabend, dem Geburtstag desThronfolgers, die feierliche Einberufung der„Volksvertretung".Minister, Großfürsten und einige ausgewählte Beamten ver-sammeln sich jetzt fast täglich beim Zaren in Peterhof und beratendie Einzelheiten des Projekte». Die Meinung» daß gründlicheReformen nötig find, ist im Ministerrat auch durch Reaktionärewie Graf Jgnatiew vertreten. Aber es ist immer noch mehr alszweifelhaft, ob«ine solche Tendenz die Oberhand gewinnen kann.Inzwischen wird die Reaktion täglich brutaler. Der Pressewird die Möglichkeit genommen, wichtige Ercignisie zu regi-strieren, vom Diskutieren nicht zu sprechen.Berhaftuugen find häufig, besonder» unter den Ar»bei';?«- Dt» Mitgliedep M Sr«st«>».S»ngresseS1 stehen in Gefahr, verhaftet zu werden» und es wird behauptet, der Plan bestehe: vor den Wahlen gegen alle Führerder Reformbewegung Prozesse einzuleiten» zu dem Zweck» sie vomAnteil an den Wahlen auszuschließen.Es steht«och einmal eine Krise bevor.»«»Eine neue Semstwo-Bersammlungfindet nach der„Voss. Ztg." am 24. August statt. Verhandlungs-gegenständ ist die Vorbereitung für die Volksvertretungswahlennach dem bevorstehenden Wahlgesetz. Die Semstwo sowohl wie derrechte Flügel des„Sojus Sojusow" beabsichtigen die Wahlen zuunterstützen.Die Finanzen und der Friede.Petersburg, 2. August.(„Ruff. Korresp.") Es liegt kein Grundvor, anzunehmen, daß die Neigung, den Krieg fortzusetzen, jetzt hiergrößer ist als zu der Zeit, da die Entsendung Wittes beschlossenlvorden ist. An dieser Tatsache ändern auch nichts Aeußerungen,die Witte in Paris gemacht hat und die dahin lauten, daß seineHoffnungen auf den Frieden gering seien. Sie werden zutreffendgedeutet als Versuche, und zwar ungeschickte Versuche, die Japanereinzuschüchtern. Vorläufig hält man hier an der Ueberzeugung fest,daß Fragen der Laudabtretung und der Abgrenzung der Einfluß-spbären den Frieden schwerlich zum Scheitern bringen werden: großeSchwierigkeiten macht hingegen die Frage der Kriegsentschädigungbei der wachsenden finanziellen Notlage der hiesigen Regierung.Gelingt es nicht, die finanziellen Fragen zu lösen, so bedeutet dieFortsetzung des Krieges zugleich die Aussicht auf eine Katastropheder Staatsfinanzen.Auch der Staatsbankrott hat hier einflußreiche Parteigänger,die darauf hinweisen, daß alsdann die Regierung als wirkungS-volles Mittel gegen die Revolution, und vor allem zur Be-ruhigung des Bauernstandes, Stcuerniederschläge und Steuer-erleichlerungen in'großeni Umfange würde eintreten lassenkönnen. Eindrucksvoller ist aber bisher immer noch in denallerhöchsten Kreisen der Hinweis gewesen, daß eine Untergrabungdes russischen Kredits im Auslande das Zarenreich zunächst derMöglichkeit berauben würde, seine Flotte und fein Heer wiederschlagfähig zu machen— hierfür sei das Geld und die Fabrikendes Westeiis unentbehrlich— und damit würde die internationaleStellung Rußlands schwer geschädigt werden..Die Partei, die im Innern die Herrschaft der Polizeifaust an-strebt und die befürwortet, daß Rußland sich ganz auf sich selbstzurückziehen und sich völlig vom„faulen Westen" abwenden sollte, istzwar klein, aber mächtig z sie hat ihre Vertreter nicht in den verant-ivortlichen Regierungs-, wohl aber in den Hofkreisen. Immerhinerscheint ihr Sieg, der zugleich die Fortsetzung des Krieges bedeutenwurde, ausgeschlossen, so lange die Hoffnung besteht, daß Witte zugleich den Frieden und die Ueberwindung der finanziellen Schwierig'reiten in den Vereinigten Staaten erlangt.'Hungersnot.Aus verschiedenen Gegenden Rußlands, den GouvernementsTwer, Pcnsa, Wladimir usw., die alle der Schwarz-Erde-Zone an-gehören, welche gewöhnlich die anderen Gouvernements mit Brotversorgt, kommen äußerst beunruhigende Gerüchte über drohendeHungersnot. In einem offenen Schreiben weist der bekannte GrafBobrinsky auf die bevorstehende Notlage hin. Er sagt:„AlleSchrecken früherer Jahre der Mißernte werden in unserem GedächtnisIvieder lebendig. Jetzt tritt die Hungersnot gleichzeitig in ver-schiedenen Lireifen auf. und die Notlage wird natürlich dadurch nochviel bedenklicher, daß die Volkskräfte schon ohnehin durch den Kriegund die inneren Wirren überanstrengt sind. Ein Erfolg ist nur beigemeinsamer Arbeit von Regierung und Gesellschaft zu erwarten.Aber wer kann noch auf die Bureaukratie, die auf allen GebietenSchiffbruch erlitten hat. Hoffnungen setzen? Die Gesellschaft muhjetzt in diesem schrecklichen Moment mit doppelter Energie kämpfen.um die Hindernisse zu überwinden, die diese Regierung in denWeg legt."'.»Die Pässe für Rußland.Dem„B. T." wird näheres über die englisch-russische Pahaffäremitgeteilt:Der wegen juridischer und legaler Differenzen wiederholt unter-brochene Prozeß gegen BrailSford und Maculloch wegen Beschaffungenglischer Pässe für russische Revolutionäre endigte, wie schon be-richtet, mit der Verurteilung der Angeklagten zu je 2000 M., diesofort hinterlegt wurden. Das Urteil wurde durch den oberstenenglischen Richter, den Lordchcf der Justiz, gefällt. In der Be-grundung heißt es: Seit Jahrhunderten habe es kein Präzedenzgegeben. Auch dieser Fall sei ganz einzigartig, es stehe fest, daß dieAngeklagten bona kicke, aber gedankenlos gehandelt haben. Dieursprüngliche Anklage auf geheime Umtriebe und Verschwörung gegendas britische Auswärtige Amt werde durch den Gang des Prozesseswiderlegt. Andererseits aber hätten die Angeklagten den staatlichenund öffentlichen Frieden gestört, deshalb sei eine hohe Geldstrafeangebracht.Beide Angeklagten, die bekannte und angeschene Personen sindund durch die Elite der englischen Advokatur vertreten waren, er-klärten ihr tiefes Bedauern über die Täuschung(?), deren Opfer siegeworden seien._Der Krieg in Oftasien.London, 5. August.„Daily Telegraph" wirb aus New Jork gemeldet: Nachdem Minister Witte durch Baron von Rosen demPräsidenten Roosevelt vorgestellt und von diesem in herzlicher Weisebegrüßt worden war, überreichte er dem Präsidenten ein eigen-händigeS Schreiben des Kaisers von Rußland, welche« die genauenAnsichten des Kaisers über die entscheidenden Umstände enthalt, aufGrund deren er die FriedenSbedingungen beurteilen und ihre An-nehmbarkeit prüfen werde. Dieser Schritt des Kaisers, den er alsZeichen seiner fteundschaftlichen Gesinnung für den Präsidenten,dessen Initiative die Friedenskonferenz zu danken sei, getan hat,beeinträchtigt in keiner Weise die Vollmachten Wittes. Gleichzeitigversicherte Witte den Präsidenten der freundschaftlichen Gefühle, diedaö russische Volk für das amerikanische hege.Wladiwostok, 4. August.(Meldung derTelegr.sich einAgentur'.) In der H o s ch k e w i t s �....zapanischeS Beobachtungsgeschwader, daS aus einemKreuzer und vier Torpedobooten besteht.Freigabt der Politischen Gefangenen ans Gachalin.Washington» 5. August. Bon zuverlässiger Seite«er-lautet, die Japaner hätten den polittscheii Gefangenen, die sie inder Strasabtcilung a»f der Insel Sachalin gefunden hätten,erlaubt, wenn sie ti wünschen sollten, nach anderen Ländern aus-zuwandern.Deutsche Waffenlieferungen für Rußland.Wir haben schon verschiedentlich darauf hingewiesen, wie eigen-artig die deutsche Regierung ihre Pflicht der Sientralität auffaßt.Während Graf B ü l o w beim Ausbruch des Boerenkrlege» bekanntlichverkündete, daß dem Oranjefteiheit von der Firma KruppGeschütze geliefert wurden, die bereits vor Ausbruch des Kriege«bestellt und zum Teil bereits bezahlt waren, duldet eS währenddes ostasiatischen Krieges mit Seelenruhe, daß deutsch« FirmenRußland Waffen und Kriegsmaterial liefern, die erst nach Ausbruchdes Krieges in Auftrag gegeben worden sind. So liefert dieKruppsche Gcrmanialverft munter weiter Torpedobootefür Rußland. Der Versuch der Lübecker DeHörden, diese alS„Lustjachten" deklarierten Kri<>�''"hrzeuge anzuhalten, ist auf Ler«anlaffung der deutschen Regiemng sogar vereitelt worden. Und ebensomunter liefert die Deutsche Munitions- und Waffenfabrik,die vormalige Firma Löwe, trotz unserer wiederholten An«nagelung Unmassen von Maschinengewehren an Rußland.Wie uns mitgeteilt wird, wird jetzt am 9.— 13. Hundert dieserMaschinengewehre gearbeitet, 800 Maschinengewehre sind bereitsüber die russische Grenze gewandert und zum guten Teile wahr-scheinlich bereits bei der mandschurischen Armee angelangt!Ueberflüssig zu bemerken, daß die Waffenfirma bei den Liefe«rungen ein brillantes Geschäft macht. Ein Maschinengewehr kostet12 000 M.. für 1300 Maschinengewehre erhält sie also 15 600 000 M.Den Arbeitern kommt dies flotte Geschäft freilich nicht zugute,sondern den Herren Mionären, die im letzten Jahre denn auch18 Proz. Dividende einstreichen konnten. Auch ein klarer Fingerzeigdafür, warum man die Beseitigung des Völkermordes für eine törichteUtopie erklärt.Uebrigens teilt uns ein früherer Arbeiter der Deuffchen Waffen-und Munitionsfabrik unter Bestättgung der obigen Angaben mit,daß auch die Firma M i x u. G e n e st in Berlin für Rußland eiligeLieferungen anfertige, die offenbar für russische Kriegsschiffe bestimmtseien. ES handle sich um T e l e p h o n z e n t r a l e n. die eS demKapitän des Schiffes ermöglichten, auf telephonischem Wege seineKommandos zu erteilen.So senden deutsche Firmen Unmengen von Kriegsmaterial nachRußland. Graf Bülow aber, der es so eilig hatte, die Boeren-lieferunge» zu inhibieren, drückt bei den Russenlieferungen beideAugen zu! Er ist eben auch im Punktes der Neutralität kein„Konsequenzenmacher"._Hus Induftrie und Handel.Neues Riesen-Elektrizitatpwerk. Nach einer Meldung der„Köln. Volksztg." aus Dortmund wird in der dortigen städtischenVerwaltung der Berkauf des städtischen Elektrizitätswerkes an dieGruppe S t i n n e s- Thyssen erwogen. Zwar liegt von dem Rhei-nisch-Westfälischen Elektrizitätswerk, in welchem die HH. Stinnesund Thyssen den entscheidenden Einfluß haben, ein Gebot noch nichtvor; man ist aber der Ansicht, daß die Stadt Dortmund in ihremeigenen Interesse dem Verkauf zustimmen müsse. Das DortmunderElektrizitätswerk werde, wenn die Stadt ablehnend sich verhaltensollte, zwar lebensfähig sein; aber eS fei isoliert und seine AuS-dehnung nach allen Richtungen hin unterbunden. Zudem fei Dort-mund nicht in der Lage, den Strom so billig herzustellen. Das ge-waltige neue Unternehmen, welches schon nach einigenJahren mit einem Kapital von mehr als 100 Mil»lionen Mark arbeiten wird, soll daS rheinisch-westfälischeGroßgewerbegebiet umfassen. Von den zwei HarlptstühpunktenEssen und Dortmund soll daS ganze Gebiet großgewerblicher Werke,Straßenbahnen, Häfen, Städte und Ortschaften mit Elektrizitätfür Kraft- und Lichtzwecke versorgt werden. Der bereits in Angriffgenommene Bau einer großen Kraftstation seitens des Rheinisch.Westfälischen Elektrizitätswerkes in Castrop, aus welchem auch derStrom für die Straßenbahn Castrop— Rauxel— Henrichenburg bezogen werden soll, unterbleibt vorläufig, da noch das Ergebnis derVerhandlungen mit Dortmund abgewartet werden soll. Die Ver-waltung des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerles schloß kürz.lich auch die Stromlieferung für die Hafenanlage in Ruhrort mitdem Fiskus ab und tätigte auch einen Vertrag wegen Stromlieferungmit dem Kreise Hörde; sie steht ferner mit dem Landkreise Dortmundwegen Abgabe von Kraft für Straßenbahnbetrieb und Lichtzweckein Unterhandlungen.Hinsichtlich der Kostenfrage erklärte die Direktion des städtischenElektrizitätswerkes, daß die Gruppe Stinnes- Thyssen allerdings11 Millionen Marl für das mit 6,7 Millionen zu Buche stehendestädtische Werk biete und außerdem der Stadt 8 Prozent von derjährlichen Roheinnahme zahlen werde, was rund 130 000 Mark aus-mache. Die Angelegenheit ruht vorläufig; erst im September wollendie Stadtvertreter zu der Sache Stellung nehmen, die von der Re«gierungsbehörde allem Anscheine nach unterstützt wird.Die günstige Lage deS RuhrkohlemnarkteS hat nach demSituationßbcricht der Fachzeitung„Glückauf" auch im Juli fort»gedauert, doch trat gegen Ende des Monats eine gewisse Abschwächungein. indem der Absatz der Förderung nicht ganz zu folgen vermochte,so daß Feierschichten ebenso wenig zu vermeiden waren, wie sich dieLagerung einzelner Mengen umgehen ließ. Doch entsprang dieAbschwächung des Absatzes mehr der Natur des SommergeschafteS,als daß sie in einem eigentlichen Nachlassen deS Abrufes seitens derIndustrie ihren Grund gehabt hätte. Dieser war vielmehr im all-gemeinen befriedigend und wurde von den Inventuren nur in ge-ringem Umfange beeinflußt. Der günstige Wasserstand deS Rheins,der erst in den letzten Tagen deS Monats nachließ, gestattete dieganze BerichtSzcit hindurch einen lebhaften Schiffsversand. Sowohkin Gas- als auch in GaSflannnenkohlen wies der Absatz einenkleinen Rückgang auf, ist aber noch recht zufriedenstellend zu nennen;in einzelnen Horten war d»r Begehr vorübergehend sogar recht leb-Haft. Der Absatz in Fettkohlen hat sich im Juli gegen den Vormonatverschlechtert. Absatzverlegenheiten bestanden namentlich in grobenNüssen und Stückkohlen. Auch in Kokskohlen hat der Bedarf nach-gelassen. In Etz- und Magerkohlen war der Absatz im allgemeinenbefriedigend. In Feinkohlen konnte der Bedarf sogar nicht einmalganz gedeckt werden. Der KokSversand im Juli war im ganzenbefriedigend, wennschon er mit rund 740 000 Tonnen nur die ab-folute Höhe deS Versandes im Vormonat erreichte, welcher einigeArbeitstage weniger gehabt hatte.Folgen des Pariser Zuckerkrachs. Allem Anschein nach ist dieLage des Warenhauses PrintempS durch den Zusammenbruch Jalu-zotS stärker bedroht, ol» anfänglich angenommen wurde. DaSWarenhaus PrintempS, welches einer Atttengesellschast unter derFirma Jaluzot u. Tie. gehört, hatte Herrn Jaluzot auf 22 000 Aktienüber 10 Millionen Frank vorgestreckt. Man befürchtet, daß dieseAktien zwangsweise verkauft werden müssen, und daß dadurch dieLage des PrintempS schwer erschüttert werden könnte. Die An-gestellten deS PrintempS sind gegen Jaluzot sehr erbittert undwollen«ine Versammlung einberufen, um ihn zu zwingen, seineStellung als Direktor des Warenhauses aufzugeben.6ewerkrchaftlichee.Heuchelei.Von der konservativen bis zur linksliberalen Presse, vonder regierungsoffiziösen bis zur gewöhnlichsten Klatschpressefallen alle bürgerlichen Blätter jetzt über die von einem selbst-herrlichen Unternehmertum brutal aufs Pflaster geworfenenFärber und Weber im Vogtland und in Thüringen her.Die Unternehmerorganisation, welche jedeUnterhandlung mit der Organisation der Arbeiterschlankweg ablehnte, hat nach dieser Presse kein Wässerchengetrübt: die Arbeiter aber, welche im eigenen Interesse einersolchen Ausschaltung ihrer Organisation nicht zustimmen können,sollen durch diesen Akt der Notwehr eine Machtprobe ver»anstaltet haben! DaS ganze bürgerliche Preßgelichter stellt eibals s e l b st v e r st ä n d l ich hin. daß die Arbeiter sich ihrerOrganisation nicht bedienen dürfen; die Gegenforderung,daß die Unternehmer alS einzelne mit denArbeitern verhandeln möchten, erhebt kein Blatt lDas„Teile und herrsche" des Unternehmertums scheint in denAugen der bürgerlichen Presse offenbar ein Grundsatz vonhöchster Moral und Ethik» daS»Einer fflr alle, alle für eines"