Nr. 188. 22. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
Aus Industrie und Handel.
Kohlenfelder- Monopol. Schon seit längerer Zeit schwebten Verhandlungen zwischen der Internationalen Bohrgesellschaft zu Erkelenz und dem rheinisch- westfälischen Kohlensyndikat über den Verkauf des größeren Teiles der im Besiz der Bohrgesellschaft befindlichen Kohlenfelder an das Syndikat oder vielmehr an eine innerhalb des Syndikats zu bildende Zechengruppe. Wie heute an der Börse verlautete, ist dieser Tage der Verkauf bis auf einige noch zu ordnende Formalitäten abgeschlossen worden. Ueber den Kaufpreis waren verschiedene Gerüchte berbreitet; man wollte wissen, daß die Internationale Bohrgesellschaft für die jezt von ihr zu veräußernden Felder und Abbaugerechtsame eine Abfindung von 30 Millionen Mart erhält.
Der Ankauf läuft auf eine Stärkung der Monopolstellung des Syndikats hinaus. Es erlangt dadurch die Verfügung über die noch nicht im Abbau genommenen Kohlenlager, hat also nicht zu besorgen, daß diese von Konkurrenzgesellschaften erworben und in Betrieb genommen werden können.
Stettiner Bulkan. Die Verwaltung des Stettiner Vulkan beginnt Bereits mit der Bearbeitung der Aktionäre für die zum 30. d. Mts. einberufene Generalversammlung. Sie versendet ein langes Birkular, in welchem sie die Ausführungen, welche die drei Direktoren Zimmermann, Flohr und Stahl in der Aufsichtsratssigung vom 31. Mai d. J. über die Nüglichkeit der Hamburger Zweigniederlassung gemacht haben, veröffentlicht und diesen einen Brief des Generaldirektors Ballin von der Hamburg- Amerika- Linie hinzufügt. Die Ausführungen bewegen sich genau in der Richtung, die wir schon gestern andeuteten. Besonders interessant sind die Darlegungen des Direttors Zimmerman, da sie deutlich erkennen lassen, daß im Bultan mit einer starten Vermehrung der Kriegsflotte in den nächsten Jahren gerechnet wird. Herr Bimmermann führt aus:
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Sonntag, 13. Anguft 1905.
Japans oder gar der deutschen Marine an uns herantreten im Laufe des letzten Viertels des vorigen Jahres beobachtet wurde, würde, müßten wir bekennen, daß wir die großen Schiffe hielt denn auch in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres nicht bauen fönnten; damit wäre aber unser Prestige geschädigt. an und stieg bis auf 9 335 000 Bud gegen 4 740 000 Bud am 1. Sep. Der Vulkan, welcher heute die erste Schiffsbaufirma des Kontinents tember 1904. Jm März verminderten sich die Vorräte infolge der und eine der sechs größten der ganzen Welt ist, würde mit einem gefteigerten Abfuhr und des zunehmenden Verbrauchs zwar wieder Schlage dieser Position verlustig gehen und zu einer Werft zweiten etwas, immerhin betrug aber Ende März der Vorrat noch 8 334 000 oder dritten Grades herabsinken. Dies können die Aktionäre in Pud. ihrem eigenen Interesse nicht geschehen lassen; die Pflicht der Direktion Ebenso weist die Produktion von Halbfabrikaten einen beträcht ist es deshalb, bevor es zu spät ist, auf den Rückschritt hinzuweisen, lichen Rückgang auf. Die Produktion für das erste Vierteljahr welcher dem Vulkan droht, wenn nicht rechtzeitig Fürsorge getroffen( 17 505 000 Bud) blieb hinter der Erzeugung im vorhergehenden wird, daß er den größten Anforderungen der Kriegs- Vierteljahr um 2784 000 Bud oder 13,7 Proz. und hinter das erste und Handelsmarine gewachsen bleibt. Quartal des Jahres 1904 um 3 344 000 Bud oder 16 Proz. zurüd. Auch die Herstellung von Fertigfabrikaten hat im ersten Quartal gegenüber dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres abgenommen. Im ersten Quartal 1904 stellte sie sich auf 18 957 000 Bud, im ersten Quartal 1905 nur auf 17 440 000 Bud, und außerdem schwollen die Vorräte beträchtlich an.
Die Vereinigung der Königsberger Ostdeutschen Bank mit der Ostbank für Handel und Gewerbe in Posen ist gestern in Königsberg von der einberufenen Generalversammlung der Ostdeutschen Bant ohne Debatte mit allen anwesenden 8754 Stimmen angenommen. Nach dem Vertrage wird die Ostdeutsche Bank durch Uebereignung ihres Vermögens als Ganzes mit Ausschluß der Liquidation mit der Ostbank für Handel und Gewerbe vereinigt und den Aktionären der Ostdeutschen Bank für je 6000 M. Nennwert ihrer Aktien 5000 M. neu auszugebende vollberechtigte Aktien der Ostbank für Handel und Gewerbe mit Dividendenlauf vom 1. Januar 1905 ab gewährt.
Einfluß der Arbeiterunruhen in Rußland auf die füdrussische Gisenindustrie. Die Frage, inwieweit die revolutionäre Gärung in Rußland auf die gesamte russische Wirtschaftslage zurüdwirkt, läßt sich schtver beantworten. An der Abnahme des Marktverkehrs und des Umsatzes der größeren Massen, der Geschäftsabrechnung einzelner Banken und Werke, den Meldungen über da und dort eingetretene Falissements, läßt sich zwar ersehen, daß das russische Wirtschaftsleben unter einer starten Depression steht, wie weit aber diese reicht, das läßt sich im einzelnen nicht erkennen; nur über einige wenige Produktionszweige liefert die russische Statistit einigermaßen zuverlässige Ziffern allerdings auch über diese erst nach Verlauf relativ langer 8wischenräume. Bu diesen Produktionszweigen geDas Linienschiff„ Preußen", welches fürzlich von unserer Werft hört die südrussische Eisenindustrie, deren Erzeugungsziffern für das abgeliefert wurde, hat trop bedeutender Hebevorrichtung bei einem erste Viertel des laufenden Jahres jüngst von der Zorg. Prom. reduzierten Tiefgange von 6,68 Meter zwischen Stettin und Swine- Gaz", dem Organ des russischen Finanzministeriums, veröffentlicht münde mehrere Male den Grund berührt. Preußen" ist ein Linien worden sind. Danach hat die südrussische Roheisenproduktion, nach schiff von nur 13 250 Tonnen; wir müssen schon Bedenken tragen, dem sie am Schlusse des Jahres 1904 den höchsten Stand erreicht Schiffe von diesen Größen in Bredow zu bauen, den Bau hatte( 9 530 000 Bud im Dezember), im ersten Viertel 1905 infolge größerer Schiffe daselbst müssen wir für unzulässig erklären. der Arbeiterunruhen eine bedeutende Abnahme erfahren; in dem geDie englische Marine hat Panzerschiffe von 20000 Tonnen nannten Vierteljahr sind nur 24 195 000 Bud( 1 Bud= 16,38 Kiloim Bau, die russische Marine und Japan projektieren bereits gramm) ausgeschmolzen worden, d. H. 3 802 000 Bud oder 13,6 Proz. Schiffe von 18-20 000 Tonnen. Unsere Marine tann einem weniger als in den drei vorhergehenden Monaten und 2 143 000 Bud folchen Vorgehen gegenüber nicht zurüdbleiben, oder 8,1 Proz. weniger als in den drei ersten Monaten des Jahres weil anerkanntermaßen der Gefechtswert so großer Schiffe 1904. Besonders start ist die Abnahme im Februar gewesen, und nicht durch mehrere fleinere Schiffe tompensiert werden kann. zwar infolge der Unruhen unter den Arbeitern in den DnjeprowskiDeutschland wird sich in ganz kurzer Zeit vor die und Petrowski- Werken. Der nächste Monat, der März, der verernste Frage gestellt fehen, Schiffe bon 16 000 hältnismäßig ruhig berlief, weist wiederum eine Steigerung in der Tonnen Deplacement und mehr zu bauen und eine be- Roheisengewinnung( 8 415 000 Bud) auf; doch erreichte die Prosondere Nordsee - Flotte zu bilden. Derartig größere duftion dieses Monats nicht diejenige desselben Monats im Jahre Schiffe tönnen bon den größeren Werften an der Weser 1904, in welchem 9 291 000 Bud gewonnen wurden. und Elbe anstandslos gebaut werden. Wenn man Heute Noch mehr als die Produktion hat im ersten Vierteljahr der mit einer derartigen Anfrage von seiten Nußlands oder Absaz abgenommen. Die Anhäufung von Roheisenvorräten, welche
Der Equitable- Standal wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Der Generalanwalt des Staates New York hat, wie von dort ge meldet wird, bei dem höchsten Gerichtshof dieses Staates die Anflage gegen die Direktoren, Beamte und Verwaltungsratsmitglieder der Equitable eingreicht, in der folgendes verlangt wird: Die Bes flagten sollen über ihre Handlungen bei der Verwaltung und Vers wendung der ihnen anvertrauten Bestände und des Eigentums der Gesellschaft Rechenschaft ablegen und gezwungen werden, der mit beklagten Gesellschaft, der Equitable, sämtliche Gelder und Eigen. tumewerte, die sie in Verlegung ihrer Pflichten für sich selbst erwarben oder auf andere übertrugen oder einbüßten oder vergeudeten, an die Gesellschaft zurückzuerstatten. Diejenigen Beklagten, die jetzt Direktoren oder Beamte der Gesellschaft sind, sollen, im Falle ihre Schuld erwiesen ist, ihres Amtes entsetzt werden. Der Reinüberschuß der beklagten Gesellschaft soll nach Deckung aller Ver pflichtungen in Uebereinstimmung mit dem Charter und den gesetzlichen Bestimmungen an die jeßigen Polize- Inhaber ausgezahlt oder ihnen gutgeschrieben oder sonstwie zu ihrem Nußen verwandt werden.
Wer weiß, wie in den lezten Jahren die meisten gegen Trusts, Eisenbahn- und Finanzgesellschaften gerichteten Anklagen geendet haben, wird dem Vorgehen des New Yorker Generalanwalts faum eine größere Bedeutung beimessen. Derartige Klageerhebungen haben im Lande des Dollars meist nur den Zweck, das liebe Publi. fum zu beschwichtigen und es glauben zu lassen, nun sei eine sorgfältige Prüfung angebahnt. Schon die Milde der ganzen Anklage läßt erkennen, daß man nicht allzu scharf gegen die Direktoren und Berwaltungsratmitglieder der Equitable vorzugehen beabsichtigt, und die Entscheidung wird sicherlich noch beträchtlich hinter den Klage. forderungen zurückbleiben schließlich haben die Faiseure der Equitable ja auch nur Schwindeleien ausgeführt, wie fie in anderen Gesellschaften ebenfalls vorkommen; sie waren nur reichlich unvorsichtig.
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