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Mr. 190.

22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Für den 6. Wahlkreis findet heute, Mittwoch abend, ein außerordentlicher Zahlabend statt, zu welchem die Mitglieder recht zahlreich erscheinen wollen.

Berliner Nachrichten.

förderungsziffer als im vorjährigen April.

ist ihnen nie zu Gesicht gekommen. Sie haben die rauchenden Schlote unferer modernen 3wingburgen vielleicht aus der Ferne gesehen, aber streng vermieden, in deren Nähe zu kommen.

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Mittwoch, 16. Auguft 1905.

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Eintrittskarten zu 25 Pf. abgegeben würden, wenn dieselben sich zu, 20 Personen zusammentun oder eine Vereinigung von Arbeitern für ihre Mitglieder 20 Karten abnimmt. Diese Mitteilung sei vor Er Nicht kennen gelernt haben sie das frasse Elend, die bittere Not, öffnung der Ausstellung den Arbeitgebern zugegangen und es fei in der sich so viele Tausende der Einwohner Berlins befinden. bereits von dieser Vergünstigung in ausgedehntem Maße Gebrauch Wurden doch in den drei Monaten April bis Juni d. J., also in der gemacht worden. Speziell für Arbeiter des Bau- und Ziegelgewerbes schönen Frühlingszeit, in Berlin nicht weniger als 3556 Personen hat die Ausstellung großes Interesse. Wir möchten hierzu mur bes wegen Bettelei von Polizeibeamten ergriffen und nach den Polizei- merken, daß, wenn die Leitung der Ausstellung auf den Besuch der revier- Bureaus gebracht. 3245 Männer, 257 Frauen und 54 Kinder selben durch Arbeiter Wert legte, sie gut getan hätte, den in Frage waren es, die man wegen Bettelns zu Arrestanten machte. Von kommenden Arbeiterorganisationen von der Vergünstigung direkt Der Wettbewerb zwischen Omnibus und Straßenbahn diesen der heiligen Hermandad verfallenen Personen wurden 1804 Mitteilung zu machen und sich nicht lediglich an die Arbeitgeber zur Haft eingeliefert, 1032 entlassen und angezeigt und 720 ent- zu wenden. hat in Berlin , wie wir vor einiger Zeit darlegten, im letzten Jahre lassen und verwarnt. Wegen Bettelei verurteilt wurden vom Amts­eine Wendung genommen, die für die Straßenbahn gericht I( Alexanderplatz ) 1327 Männer und 36 Frauen, während Folgen. Massenkündigungen von Schlächterläden find namentlich in Die Fleischnot hat auch für die Hausbefizer unangenehme feineswegs günstig ist. Der Omnibus, von dem mancher von der Amtsgerichtsabteilung Moabit keine diesbezüglichen Zahlen den Arbeitervierteln an der Peripherie, besonders im Südosten er schon geglaubt hatte, daß er im Straßenverkehr Berlins fich all- vorliegen. Wie viele Tausende aber mögen noch, ohne von der gemach überlebt habe, hat in überraschender Weise sich die Gunst Polizei ergriffen worden zu sein, durch erbettelte Gaben ihren folgt. In der Lausitzer, Faldenſtein-, Lucauerstraße und vielen weiterer Kreise der Bevölkerung zurüderobert. Wir haben das Hunger gestillt haben? anderen bemerkt man leerstehende Schlächterläden. Zahlreiche gezeigt an der Verkehrsstatistik vom April dieses Jahres, verglichen Aber noch andere Zeugen der wirtschaftlichen Misere in der Schlächter sahen sich genötigt, größere Läden, die sie jahrelang inne­mit den Ziffern aus dem vorjährigen April. Von der Großen Reichshauptstadt treten in die Erscheinung. Wir meinen das große gehabt, zu verlassen und kleinere einzurichten, oder die Zahl der Berliner Straßenbahn- Geſellſchaft wurden in dem diesjährigen Heer der nächtlich Obdachlosen, jener Unglüdlichen, die feine logenannten Flurſchlächter zu vermehren, wo nicht gar ihr Geſchäft April nur um 14 Proz. mehr Personen als in demselben Monat eigene Stätte haben, wohin sie ihr müdes Haupt legen können. All- ganz aufzugeben. Die natürliche Folge ist auch eine zunehmende des vorigen Jahres befördert. Dagegen hatte die Allgemeine abendlich pilgern sie hinaus, nach dem äußersten Nordosten Berlins , Arbeitslosigkeit unter den Schlächtergesellen, die sich auch durch über­Berliner Omnibus- Geſellſchaft eine um 23% Proz. höhere Be nach der Fröbelstraße, in der sich das städtische Obdach, jene von der aus starken Zuspruch der Herbergen kundgibt. Stadtgemeinde für Obdachlose errichtete Herberge des Elends be Parteiliteratur. Interessante und lehrreiche Romane, Er Jetzt ist die Verkehrsstatistik bis Juni veröffentlicht. Der Juni findet, oder nach der nördlichen Peripherie, nach der Wiesenstraße, zählungen, Stizzen und wissenswerte Notizen bringt die in dem hätte in diesem Jahre der Straßenbahngesellschaft eine ungewöhnlich wo der Asylverein für Obdachlose eine Anstalt errichtet hat. Nicht Barteiverlage der Buchhandlung Vorwärts erscheinende Roman starke Verkehrssteigerung gegenüber den Vorjahren bringen müssen, weniger als 54 667 Personen( unter ihnen 114 Kinder) haben allein Bibliothek In Freien Stunden". In wöchentlich ers weil diesmal Himmelfahrtstag und Pfingstfeiertage erst im Juni im schönen Monat Juni d. J. die genannten beiden Stätten auf- fcheinenden 24 Seiten starken Heften wird hier den Parteigenoffen, tamen, während im vorigen Jahre die Feste schon in den Mai fielen. Für die Omnibusgesellschaft dagegen sind Himmelfahrtstag gesucht, um dort vorübergehend Unterschlupf zu suchen und zu finden. ihren Frauen und der heranwachsenden Jugend ein billiges und fielen. Für die Omnibusgesellschaft dagegen sind Himmelfahrtstag 28 217 männliche und 1028 weibliche Personen suchten das städtische gutes Mittel zur geistigen Erholung und zur Bereicherung des und Pfingstfeiertage ohne verkehrssteigernde Wirkung, weil der Omnibus ja nicht dem Ausflugsverkehr nach den Vororten dient. Obdach auf und 20 901 männliche und 4521 weibliche fanden Unter- Wissens geboten. Der jetzt erscheinende 9. Jahrgang führt den Leser funft im Asylverein. Von den im städtischen Obdach Aufnahme in zwei entgegengesetzte Welten; in das freie Amerika , das der Da dürfte es nun von besonderem Intereſſe ſein, jene Bergleichung suchenden Personen wurden 103 Männer und 13 Frauen Kranken- Roman" Das Vermächtnis des Pedlars" schildert und in das zwischen 1905 und 1904 auch für den Juni vorzunehmen. Die Große Straßenbahngesellschaft beförderte im Juni vorigen Jahres häusern( davon 41 Männer und 4 Frauen der Geschlechtskranken- zaristische Rußland , das uns Verne in seinem Kurier des Zaren " in 26 837 711 Personen, im Juni dieses Jahres 28 975 353 Personen. station) überwiesen, während 364 Männer und 10 Frauen der ergreifenden Bildern vorführt. Beide Romane zählen zu den besten Polizeibehörde übergeben wurden. Vom Amtsgericht Berlin I Erzählungen in der Weltliteratur. Wir empfehlen den Partei Das Plus gegenüber dem Vorjahre beträgt 2137 642 Personen( Alexanderplat) erhielten 272 Männer und 9 Frauen wegen genossen das Abonnement auf diese Wochenhefte, die von jeder oder noch nicht ganz 8 Proz. Dagegen stellte sich der Juni­verkehr der Allgemeinen Omnibusgesellschaft im vorigen Jahre Obdachlosigkeit" Strafen zudiftiert, während von der Abteilung Parteibuchhandlung, in Berlin von den Parteispeditionen und durch jeden Zeitungsspediteur von Beginn des Romanes an nachbezogen auf 7 143 150 Personen, in diesem Jahre auf 9 157 460 Moabit hierüber keine Zahlen vorliegen. Personen. Sier beträgt das Plus 2014 310 Personen, Außer den vorstehend aufgeführten nächtlich Obdachlosen fanden werden können. Von dem reich illustrierten, wöchentlichen Lieferungswerk, Die das sind mehr als 28 Proz. des Omnibusverkehrs vom vorjährigen aber noch 63 obdachlose Familien mit 189 Personen und 172 Ginzel­Juni. Man sieht, daß der Omnibus selbst in diesem Monat noch personen( 125 Männer und 47 Frauen) in dem städtischen Familien- Hohenzollern- Legende" von M. Maurenbrecher liegen jetzt die Hefte 16-18 bor. In diesen Heften schildert der Verfasser die einen ganz gewaltigen Vorsprung behauptet. Beachtenswert ist, daß Obdach Aufnahme. es nicht nur die Sechsergäste sind, denen er diese Verkehrssteigerung Alles das sind traurige Auswüchse unserer heutigen wirtschaft- Kämpfe des Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit dem branden zu danken hat. Im Juni fuhren für 5 Pf. im vorigen Jahre lichen Verhältnisse, für deren Beseitigung die Sozialdemokratie un- burgischen Adel um die Vergrößerung der Militärmacht. Jedes Bu 5 617 558 Personen, in diesem Jahre 7 287 512 Personen, für 10 Bf. ablässig kämpft. Die vollständige Beseitigung dieser, aller Kultur geständnis, das der Adel dem Kurfürsten macht, ließ sich dieser durch im vorigen Jahre 1525 592 Personen, in diesem Jahre 1 869 948 Sohn sprechenden Zustände kann und wird freilich erst eintreten mit Privilegien auf die Unterdrückung und Ausbeutung der Bauern be Personen. Die Zunahme beträgt bei den 5 Pfennig- Strecken der Beseitigung unserer heutigen kapitalistischen Produktionsweise. zahlen, bis die letzteren der Leibeigenschaft überantwortet waren. 1 669 954 Personen oder annähernd 30 Proz., bei den 10 Pfennig- Während nun Polizei und Gerichte durch Bestrafung der Bettler Die lehrreichen Darstellungen des Verfassers werden unterstützt durch Streden 334 356 Personen oder 222 Proz. Anch 221 Proz. ist und der wiederholt Obdachlosen, freilich ohne Erfolg, dem Uebel ent- die, der geschichtlichen Zeit entnommenen Bilder. Jedes Heft des immer noch eine ganz hübsche Zunahme, die gegenüber den 8 Proz. gegenzuwirken suchen, sind auf der anderen Seite Privatpersonen, Werkes kostet 20 Pfennig. Die bereits erschienenen Hefte tönnen der Straßenbahn sich sehen lassen kann. wie das Beispiel des Asylvereins zeigt, ebenso die Gemeindebehörden, von jeder Parteibuchhandlung, in Berlin durch die Parteispeditionen Die Wurschtigkeit, mit der die Direktion der Großen" so lange bemüht, wenigstens eine Linderung der fraffesten Not anzustreben. nachbezogen werden. sich über die Interessen des Publikums hinweg mit welchen Mitteln die Stadtgemeinde dies zu erreichen sucht, Der Kampf mit dem Drachen ist seitens der Postverwaltung jetzt gesetzt hat, und der blinde Eifer, mit dem sie nur auf den un- baben wir an dem Beispiel der Obdachlosenfürsorge gezeigt. Weiter regelrecht eröffnet worden. Sobald die Ernte begonnen hat und der mittelbaren Profit der Gesellschaft bedacht gewesen ist, beginnen aber werden einer großen Zahl hülfsbedürftiger Personen, fo- Wind über die Stoppeln weht, machen die Angestellten der Reichs­jetzt, fich zu rächen. Der Verdruß über die Berliner Straßenbahn- genannten Almosenempfängern" laufende und einmalige Unter- telegraphie mobil, denn sie haben gegen die langgeschwänzten Un misere hat manchen wieder in den Omnibus zurückgeführt, der ihn ftübungen aus dem Stadtfädel gezahlt, die freilich als ungenügend geheuer eine regelrechte Kampagne zu führen. In dieser Zeit werden sich schon ganz abgewöhnt hatte. Dazu kommt, daß die Ueberlastung bezeichnet werden müssen. So zahlte die Berliner Armenverwaltung durch abgerissene Drachenschwänze die Telegraphen- und Telephon der Hauptverkehrsstraßen mit Straßenbahnwagen sich immer mehr im Monat Juni d. J. an 33 759 Personen laufende Unterstübungen leitungen, soweit sie in Berlin und den angrenzenden Vororten noch als ein Verkehrshemmnis erweist, unter dem die Straßenbahn selber im Gesamtbetrage von 541 908 M. oder durchschnittlich 16,05 m. oberirdisch geführt sind, vielfach gestört. Besonders bei feuchter am meisten zu leiden hat. Es gibt Verkehrswege, auf denen zu ge- pro Person. Gewiß eine Summe, die als zum Leben zu wenig, Witterung, nach längerem Regen oder einem Gewitter, fann wissen Tages- oder Abendstunden der kleine, leicht gebaute, rasch zum Sterben zu viel bezeichnet werden muß. Selbst die 2110 laufend die Verbindung zweier Leitungsdrähte durch den Drachen durch das Wagengewühl hindurchschlüpfende Omnibus sogar auf unterstübten Berfonen, welchen außer ihrer laufenden Unterstützung schwanz leicht zu einer teilweisen oder vollständigen Ableitung Groschenstrecken erfolgreich mit dem schwerfälligen, an sein Gleis noch Ertraunterstübungen im Betrage von zusammen 13 362 M., des elektrischen Stromes führen und hiermit unangenehme gefesselten Straßenbahnwagen fonfurriert. oder pro Person 6,33 m. gezahlt worden sind, werden dabei keine Betriebsstörungen zur Folge haben. Die fahrlässige Gefährdung einer Bodsprünge baben machen können. Dasselbe gilt von den 4980 zu öffentlichen Zwecken dienenden Telegraphen oder Telephonanlage Die Kirchennot" in Berlin - Südost wird nun bald so gründlich nicht laufend Unterstübten, denen nur Ertraunterstübungen im Ge- wird aber nach§ 318 des Reichs- Strafgesetzbuches mit Gefängnis beseitigt sein, daß selbst der zügellofeste Kirchenbau - Eifer feine famtbetrage von 56 046 M., das sind pro Kopf durchschnittlich bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 900 M. bestraft. Möglichkeit mehr finden dürfte, sich dort noch zu betätigen. Jm 11,29 M. bewilligt wurden. Die Berwickelung von Drachenschwänzen oder auch Leitschnüren mit äußersten Südosten ungefähr da, wo Berlin aufhört und Treptow In obigen Ziffern tritt die Not und das Glend großer- Streife Telegraphen- oder Telephonleitungen ist daher unter Umständen ein anfängt find in der letzten Zeit gleich zwei Kirchen ent- der Bevölkerung, wenn auch nur zum kleinsten Teil, in areifbare kostspieliges Bergnügen. Es empfiehlt sich also, den Kindern einzu standen, eine katholische in der Wrangelstraße und eine evangelische Erscheinung. Groke Maffen der profetarischen Bevölkerung schärfen, daß sie beim Steigenlassen der Drachen den Telegraphen­etliche hundert Schritte weiter am Görlizer Ufer. Die katholische vegetieren nur dahin, ihre ohnehin täraliche Lebenshaltuma leitungen möglichst fern bleiben und nur solche Wege und Felder ist am Dienstag mit allem Beremoniell geweiht worden, die wird durch die von der Regierung beliebte Liebesgabenpolitik wählen, auf denen eine Berührung der Drachenschwänze mit den evangelische soll im Herbst fertig sein und ihre Weihe bekommen. noch mehr herabgedrückt. Die Palliativmittelchen, die heute zur Leitungsdrähten ausgeschlossen ist. Es fehlen dann nur noch die Gläubigen, die bereit sind, diese Kirchen Linderung dieses Maffenelends angewandt werden, sind nicht ne­zu füllen. eignet, eine dauernde Besserstellung der Lage der arbeitenden Klaffen Die Kirche der Katholiken soll Ersatz sein für eine vor Jahren herbeizuführen. Eine solche fann nur die sozialistische Gesellschafts­in der Wrangelstraße errichtete Kapelle, die trotz ihrer Kleinheit form schaffen. Bis dahin aber ist es Pflicht der Gesetzgebung. mehr mur sehr selten einmal voll wurde. Bei der stattlichen als bisher zu tun. Sie wird es, wenn die arbeitenden Klassen sich Größe der neu erbauten Kirche wird es fünftig noch ihrer Macht vollauf bewußt werden. deutlicher hervortreten, wie wenig Menschen in diesem

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Blutige Schülerschlachten. Fast täglich finden auf dem Lette­plat und in dessen Umgebung Schülerschlachten statt, die einen solchen Umfang angenommen haben, daß daraus für die vielen auf dem Letteplaz spielenden Kinder erhebliche Gefahren entstehen. In­folgedessen schritt am Montag die Polizei energisch ein. Als die Schlacht im besten Gange war, und es schon blutige Köpfe gefeßt Stadtteil nach Kirche und Pfarrer verlangen. Für die Berliner Stadtverordneten- Wahlen, die im Herbste dieses hatte, die in der nächsten Unfallstation verbunden werden mußten, Es war lehrreich, zu sehen, wie der größte Teil der Jahres vorzunehmen sind, bettelt der Freifinn schon jetzt ohne umschlossen etwa zwanzig Schußleute und Kriminalbeamte den Blaz Bevölkerung auch gegenüber der Einweihungsfeier sich fühl bis ans Scheu um die Gunst und den Beistand derjenigen Kreise, die es sonst und nahmen viele der kämpfenden Schüler fest. Die jungen Rauf­Herz hinan verhielt. An Schußleuten mangelte es nicht in der mit der konservativ- antisemitischen Bürgerpartei zu halten bolde wurden nach der zuständigen Wache in der Pappelallee ge­Wrangelstraße und den dorthin führenden Straßenzügen, aber selbst pflegen. Durch die Zeitungen geht eine Notiz über eine sogenannte bracht, nach Feststellung ihrer Personalien und Benachrichtigung der dieses sonst unfehlbare Mittel, Menschenaufläufe zu verursachen, mittelstandsvereinigung, die sich an den Wahlen be- Eltern jedoch wieder entlassen. Später suchten die Beamten die An blieb diesmal ohne rechte Wirkung. Die Reihen der Gaffer, die die teiligen wolle, entweder durch Unterstützung solcher Kandidaten, deren lagen des Letteplages ab und fanden Dugende von Knütteln und Straße fäumten, erschienen für Berliner Begriffe etwas sehr dünn. Programm ihnen zusagt, oder durch Aufstellung eigener Kandidaten. ähnliche Waffen im Gebüsch versteckt. Das erste Nachspiel dieser Allerdings konnte wohl die liebe Neugier diesmal nicht auf die Die Freisinnige Zeitung" jammert über diesen Plan der Mittelstands- Schülerschlachten wird wohl beim gestrigen Schulanfang stattgefunden Kosten tommen. Kein Kaiser hatte sich zur Einweihung angemeldet, leute, dessen Endziel nur das sein könne, die Handwerker durch haben. keine Kaiserin wurde erwartet, ja, nicht einmal auf einen Kronprinzen allerlei Versprechungen zu födern und sie so der konservativ Die Opfer des Familiendramas in der Stralsunderstraße, die war zu rechnen. Der eine Prinz( wie hieß er doch?), der da als antisemitischen Bürgerpartei zuzuführen. Mindestens 26 Jahre alte Ehefrau Charlotte des Mechanikers Charlet und ihr Bertreter erscheinen wollte, war den Anspruchsvollen nicht genug. Werben werde das Auftreten der Mittelstandsvereinigung dazu dienen, unter vierjähriges Töchterchen Hildegard, wurden am Sonntag nachmittag nicht die katholischen Muder Berlins , deren Preßorgan doch jahr den bürgerlichen Parteien Verwirrung und Uneinigkeit hervorzurufen auf Kosten der Französischen Gemeinde auf deren Friedhof in der aus jahrein so brav auf die gottlosen Sozialdemokraten schimpft, und die vor allen Dingen nötige energische Abwehr wollantstraße zu Pantow in aller Stille in einer gemeinsamen Gruft in dieser schwachen Beteiligung des Hofes eine schlimme Burüd gegen die Sozialdemokratie zu schwachen". beerdigt. Nur Verwandte von beiden Seiten und die Reinemache fegung erbliden, eine grobe Verlegung der Parität der beiden Mittelstandsvereinigung hat, dürfte richtig sein. Aber auch der gemacht hatte, gaben ihnen das letzte Geleite. Charlet geht es in Die Auffassung, die das Freisinnsorgan von den Absichten der frau aus dem Hause, die die Polizei auf die Katastrophe aufmerksam Konfeffionen? Wenn der Herbst kommt und uns die Einweihung auch der Freifinn möchte Handwerkerfang treiben, wenn's ihm der Charité beffer. Er wird voraussichtlich mit dem Leben davon­evangelischen Kirche beschert, wird die Arbeiter bevölkerung gelänge. Der Freifinnigen Beitung" wäre es das Liebste, wenn die kommen. diefes Stadtteils von zwei Seiten zugleich be: Mittelstandsleute von vornherein die Kandidaten des Kommunal­Der Revolverkampf der Einbrecher, über den wir aus der Holz­arbeitet werden können, auf daß sie in die Kirche, sei es in freisinns unterstützten, damit dieser nicht der Sozialdemokratie unter­die evangelische, sei es in die katholische, zurückgeführt werde. Wo liegt. Bei Stichwahlen gehen Freisinn und Bürgerpartei ohnedies marktstraße berichteten, hatte auch einen gewissen heiteren Anstrich. beide Konfessionen um die Wette predigen, da werden sie's doch längst Hand in Hand, wie erst im vorigen Jahre wieder die Wahl Nachdem der Kaufmann Haffner das Polizeipräsidium durch den endlich schaffen? Oder nicht?! Ja, dann wird man dem gott im 30. Bezirk gezeigt hat, daß der Freifinn nur noch mit Hülfe der Fernsprecher angerufen hatte, sandte das vom Präsidium verständigte verlassenen Südosten Berlins doch wohl noch ein paar Kirchen Leute des Herrn Pretzel zu behaupten vermochte. Das Werben um Revier zunächst zwei Beamte später noch sechs. Dazu tam ber mehr geben müssen. Wie sagte einst der biedere Stöcker? Je die Gnade und Gunst des Mittelstandes ist übrigens den Frei- diensttuende Kriminalfommissar mit einem Beamten. Der Kommissar leerer die Kirchen bleiben, desto mehr Kirchen müssen gebaut werden. sinnigen aller Schattierungen in gleicher Weise geläufig, auch denen, machte die beiden Einbrecher auf die Uebermacht der Polizei, die die fich jetzt Sozial- Fortschrittler" nennen. alle Ausgänge besetzt hielt, aufmerksam und forderte sie zur Großstadtelend. Viele Fremde, die in der Reisesaison nach Streckung der Waffen auf. Die Antwort war ein rundes nein, tun Berlin kommen, um die Reichshauptstadt kennen zu lernen, sind von wir nicht!" Erst der Hinweis auf die Strafverschärfung, die ein den Herrlichkeiten, die Spreeathen bietet, ganz entzückt. Allerdings längerer Widerstand und etwaiges Blutvergießen zur Folge haben sammeln sie ihre Kenntnis über Berliner Zustände entweder Unter teilung vertritt. würde, sodann die Drohung mit der Feuerwehr, gegen deren den Linden, im Tiergarten, in der Friedrichstraße oder in den Nacht- 52 Schlichtungskommiffionen find vom hiesigen Gewerbegericht Schläuche auch der Revolver machtlos sein werde, stimmte die Ver gleißenden Schimmer verbirgt, der sich ihren Augen zeigt. Gedanken- nahme ihren 8wed erfüllen. cafés und Variétés. Sie ahnen nicht, wieviel Elend sich hinter dem bis jetzt für die verschiedenen Gewerbe eingesetzt, die ohne Aus- brecher um. Im Grunde erklärten sie sich jetzt mit der Uebergabe Wieviel solcher Kommissionen im einverstanden, nur die Ausführung machte noch Schwierigkeiten und los stolzieren oder fahren sie durch Berlin W., wo die Aristokratie Deutschen Reiche bestehen, konnte leider bis jetzt noch nicht ermittelt verursachte weitere Verhandlungen. Die Polizei schlug vor, die Einbrecher nicht die Stätten, wo die Not und das Elend zu Hause ist, wie in werden. Tarifverträge, die sich auf 176 Städte verteilen, find 647 möchten der Kürze halber durch das Loch, das sie in die Hoftür gesägt hatten, Davon entfallen auf Preußen und die Hansastädte zus aus dem Keller wieder herauskommen. Diesen Weg wollten sie ſammen 376, so daß nur 271 auf das übrige Deutschland kommen. jedoch durchaus nicht gehen. Sie verlangten vielmehr, daß der Am relativ geringsten ist die Zahl der Verträge im Königreich Hauswirt ihnen aufschließe, versicherten dagegen, daß sie nicht mehr schießen, sondern Waffen und Munition sofort aushändigen würden. Sachsen . Sie seien Ehrenmänner und würden diese Zusage unbedingt halten. Dieſe feierliche Erklärung beschwichtigte alle Bedenken der Polizei, der Hauswirt Haffner schloß die Tür auf und die Kapitulation voll zog sich auf dem ordentlichen Wege. Die Ehrenmänner" hielten ihr Wort, gaben ihren Widerstand auf, Revolver und Patronen ab und ließen sich in sicheren Gewahrsam bringen. Es ist übrigens sehr

den Arbeitervierteln.

Sein Stadtverordnetenmandat niedergelegt hat der Rentier Hugo Schoepke, der seit 1896 den 7. Gemeindewahlbezirk in der II. Ab­

ermittelt.

In die Heimat zurückgekehrt, brüstet man sich dann mit seiner außerordentlichen Kenntnis der Berliner Verhältnisse. Doch ach, wie wenig haben diese Reiseonfels vom Berliner Leben Tennen gelernt, trotz wochenlangen Umherbummelns in der Reichs- Die Geschäftsstelle des Vereins für Ton, Zement and Kalt­hauptstadt. Das eigentliche Berlin , das Berlin der Arbeit, ist ihnen industrie teilt uns mit, daß sie unserer Meinung vollkommen beitrete, fremd geblieben. Das Heer der schaffenden Arbeiter, welches des daß für den Besuch der Ton-, Zement- und Kalkindustrie- Ausstellung morgens in der Frühe und am Abend, wenn das schwere Tagewerk der Eintrittspreis von 1 M. für Arbeiter zu hoch sei, darauf sei vollbracht, die Straßen in den Arbeitervierteln so dicht bevölfert, es aber insofern Rücksicht genommen, als an minderbemittelte Leute