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anderen Meldung foll Roosevelt keinen so weit gehenden Vorschlag gemacht, sondern sich lediglich zum Makler" erboten haben, um die Verhandlungen wieder in Fluß zu bringen.

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nunmehr fest. Offiziös wird gemeldet:

beim Reichstag um die Bewilligung der Kosten der Expedition nachzusuchen. Bülow hat ja doch erst dieser Tage wieder feierlichst versprochen, keine budgetwidrigen Ausgaben Dem Gedanken eines Schiedsgerichts sollen die Japaner ab- mehr machen zu wollen. Weiß er noch nicht genau, wieviel lehnend gegenüberstehen. Sie haben in der Tat alle Ursache, einem das neue Kolonialabenteuer fosten wird, so ist das noch kein Eingreifen der neutralen Mächte zu mißtrauen. Denn sie Grund, den Reichstag überhaupt zu übergehen. Er kann sich wissen ganz genau, daß die amerikanische Freundschaft" ja eine erste Rate bewilligen lassen! Aber die Regierung macht von Frankreich und Deutschland ganz abgesehen recht frag- es auch hier wieder wie im südwestafrikanischen Krieg: sie würdiger Natur ist. Denn wenn auch Amerika wirklich keine Ursache wirtschaftet eigen mächtig darauf Ios. Die hat, für absehbare Zeit von Japan etwas für die Philippinen zu Haltung der bürgerlichen Parteien beim letzten Budgetfonflikt fürchten, so muß es ihm doch nicht angenehm sein, wenn sich Japans muß sie ja freilich zu einer solchen Mißachtung der Rechte Macht allzusehr steigert. Amerifa ist schließlich nächst Rußland der des Reichstages geradezu provozieren! stärkste politische und wirtschaftliche Konkurrent Japans , dem ein übermächtiges Japan höchst unangenehm wäre. Daß Japan Ruß­Trothas Zurückberufung lands Expansion in Ostasien einen Damm entgegensetzte, war steht Amerika durchaus erwünscht, daher Amerikas Sympathie für Japan bor Ausbruch des Krieges. Am angenehmsten wäre es aber Amerika gewesen, wenn auch Japan aus seinem siegreichen Krieg möglichst erschöpft und geschwächt hervorgegangen wäre. Das ist nicht der Fall gewesen. Deshalb hat aber Amerika alle Ursache, die japanischen Bäume nicht in den Himmel wachsen zu lassen. Daher denn Roose­ſe- Da nun Lindequiſt den Antritt ſeines Amtes bekanntlich davon belts selbstlose" Bemühungen um das Zustandekommen eines Friedens abhängig gemacht hat, daß ihm die oberste Gewalt auch über die selbst dann, wenn die Kriegsentschädigung für Japan recht mager militärischen Streitkräfte in Südwestafrika eingeräumt werde, be­ausfallen sollte. England ist bei alledem noch diejenige Macht, die deutet die Ankündigung, daß Lindequist im Oktober im Schutzgebiet Japan am wenigsten seine Erfolge zu mißgönnen braucht. Ein eintreffen werde, daß Trotha bis dahin die Kolonie verlassen wird! startes Japan wäre jederzeit ein willkommener Verbündeter gegen Ein General wird schwerlich sein militärischer Nachfolger werden, Rußland , sofern es einmal einen Vorstoß gegen Indien unternehmen da ja dann infolge hohen Ranges wiederum Kompetenzkonflikte sollte. Zwar ist das Erstarken des Unabhängigkeitsgedankens der zwischen dem militärischen Leiter und dem Gouverneur entstehen Asiaten, der sich als Folge der japanischen Erfolge in ganz Asien würden. ergeben muß, auch England wenig angenehm, allein die Gefahr einer durch die gelbe Rasse begünstigten nationalen Erhebung Indiens liegt doch noch in ziemlich weiter Ferne. Deshalb kann Japan wohl auf Englands Sympathien einigermaßen rechnen, nicht aber auf die Amerikas , geschweige denn auf die Frankreichs und Deutschlands . Es wäre also nur zu erklärlich, wenn sich Japan gegen den Gedanken eines Schiedsgerichts mit aller Macht sträubte.

Ob Japan nicht dennoch zum Nachgeben gezwungen ist, ist eine andere Frage. Seine Finanzen gestatten ihm schließlich doch nicht, den Krieg bis ins Unabsehbare fortzuführen. Es wird am Ende gute Miene zum bösen Spiel der Neutralen" machen und sich mit dem Erreichbaren begnügen müssen.

Tument.

London , 21. Auguft. Daily Telegraph " meldet aus Zolio vom 19. d. M.: Trotz heftiger Regengüffe gingen die Japaner in Nordkorea bor ; die Russen gaben ihre Verteidigungswerke auf, wurden, nachdem sie den Tumenfluß überschritten, nach Norden zurückgedrängt und zerstörten die Brücken. Allem Anschein nach stehen jest teine Russen mehr südlich vom Tokio , 21. Auguft. Nach Meldungen aus der Mandschurei hat General Linewitsch seine Verteidigungsarbeiten beendet. Die Russen Kundschaften die Gegend genau aus; General Linewitsch befürchtet anscheinend, daß die Japaner seine Flante umgehen. Die erste und zweite russische Armee befindet sich in der Front, während die dritte als Reserve dient. 40 000 Mann Kavallerie stehen längs der Eisen­

Wenn man nun aber annimmt, daß der Auswandererstrom aus Rußland dadurch gehemmt wird, dann befindet man sich im Irrtum. auf den ostpreußischen Grenzbahnstrecken ist von einer Abnahme der auswanderung aus Rußland nicht das geringste zu merken. Auf der letzten Tage der vorigen Woche in einem Zuge elf Waggons bierter Strecke Allenstein- Lyd- Insterburg befanden sich an einem der Klasse mit Auswanderern. Ein bis zwei Wagen mit Auswanderern führt jeder Zug fast ohne Ausnahme dieser und der anderen Bahn­streden mit sich. Die Kontrollstationen sind nach wie vor überfüllt. Auf der ehemaligen Sübahnstrecke Pro stten- Königsberg befinden sich daher in den Zügen ständig Wagen vierter Klaffe mit der Aufschrift" Für Auswanderer über Königsberg

nach Ruhleben".

Unter den Auswanderern befinden sich neben kinderreichen Familien auch viele ledige junge Mädchen und eine große Zahl junger Beute im militärpflichtigen Alter. Während also trop aller Grenz absperrungsmaßregeln Rußlands der Zug aus der Heimat eher zus Der Kaiser hat heute dem Gouverneur Leutwein den er als abnimmt, macht man hier aber auch gleichzeitig die Beobachtung, betenen Abschied bewilligt und an seiner Stelle den daß eine verhältnismäßig beträchtliche Zahl von vor Jahren aus Generalfonful von Lindequist zum Gouverneur des südwestafrikani- Rußland nach Amerika und England ausgewanderter Familien und schen Schutzgebietes ernannt. Herr von Lindequist wird voraus- einzelner Leute nach ihrer Heimat zurückkehren. Es heißt, sie sollen dort Ersparnisse gemacht haben und nun es doch vorziehen, in sichtlich im Oktober d. J. im Schutzgebiet eintreffen. Rußland eine Gristenz zu gründen. Anſehen tut man es freilich ben zurückkehrenden Auswanderern nicht, daß sie wohlhabender zurück­fehren, als sie nach der neuen Welt hingekommen sind. Viel besprochen wird hier der Fall, wo vor kurzem ein ruffischer Offizier mit 26 Soldaten über die Grenze nach Deutsch­ land geflüchtet und hier ihre Uniformen und sonstigen Wertsachen an Trödler verkauft haben.

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Friedensbestrebungen und Sozialdemokratie. Die Zuschrift über Japans Baudern", die der Vorwärts" vor einigen Tagen ver öffentlichte, veranlaßt bürgerliche Blätter, allerhand von einem an­geblichen Gegensatz zusammenzufaseln, der dadurch zwischen der realistischen Auffassung einer gewonnenen Schlacht" einerseits und den humanitären Phraſen der Sozialdemokratie" und der üblichen sozialdemokratischen Abneigung gegen den organisierten Massenmord" andererseits hervortrete.

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Trotha soll die Bille seiner Abberufung möglichst verzuckert werden. Man wird ihm nahelegen, seine Abberufung selbst zu erbitten und mit seiner strapazierten Gesundheit und der Er­frankung seiner Frau zu motivieren. Zudem will man ihm vorher noch Gelegenheit geben, noch einmal sein Kriegsglück gegen die Hottentotten zu probieren. Man erwartet also offenbar, daß er daß die Sozialdemokratie, gerade weil sie die unversöhnlichste Die betreffenden Blätter haben also noch immer nicht begriffen, vielleicht doch noch als sieggekrönter Feldherr vom Schauplage feiner Gegnerin des durch die herrschenden Klassen organisierten Waffen­bisher so unrühmlichen Taten zurückkehren werde. Man sieht, welch mordes ist, nicht auf dem naiven Standpunkt der bürgerlichen außerordentliche Rücksicht auf den Mann genommen wird, der durch Friedensfreunde steht, die sich einbilden, durch Schiedsgerichte" schon seine standalösen Erlasse nicht nur alle Gebote der Humanität mit jetzt alle Striege schlichten und verhindern zu können. Auch die Sozial Füßen getreten, sondern direkt gegen die Kriegsartikel verstoßen und bemokratie fordert ja nach ihrem Programm solche Schiedsgerichte, seine Leute zum Verstoß gegen die Kriegsartikel verleitet hat! aber sie erwartet von ihnen erst dann auch Schlichtung schwierigster Konflitte, wenn die arbeitenden Klassen durch ihren politischen Ein­Selbst wenn es Trotha gelingen sollte, die Hottentotten noch fluß der diplomatischen Hinterlist und der kapitalistisch- chauvinistischen mals zu zersprengen, so wäre damit an der faktischen Kriegslage Beutegier das Handwert zu legen imstande sind. In den beiden noch nicht das allermindeste geändert. Der Krieg stände dann noch friegführenden Staaten aber befizt zurzeit das Proletariat nicht den immer am alten Fleck. Und welche Taktik sollte dann Lindequist mindesten politischen Einfluß. Nicht viel besser steht es in den einschlagen? Soll er den unübersehbaren Kleinkrieg fortführen? neutralen Staaten, die als" ehrliche Makler" in Frage kämen. Oder will man endlich der Stimme der Vernunft und Menschlichkeit Die Friedensaussichten für Ostasien hängen Gehör geben und ernste Friedensunterhandlungen mit den Eingeborenen anknüpfen?! Es ist Sache der Volksvertretung, jezt endlich ein Machtwort zu sprechen und von der Regierung das Ein­schlagen des letzteren Weges zu verlangen!

bahn. Die japanische Armee hat in der letzten Zeit große Ver- nach Berichten der englischen Behörden vom 6. d. M. der Herero­stärkungen erhalten.

Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 21. August.

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hängen also ganz gar nicht von dem ernsten moralischen Willen zum Friedensschluß ab, sondern von der militärischen und finanziellen Lage Rußlands und Japans und in zweiter Linie von den kapitalistischen, tolonialpolitischen Interessen der neutralen Mächte. Und eines dieser Momente, das militärische, unterzog einfach unser Mitarbeiter einer Erörterung. Man mag diese Ausführungen für unzutreffend halten in der Annahme, daß Japan die triftigsten Gründe dafür hatte, in seinen Kriegsaktionen einen gewissen Still­stand eintreten zu lassen. Das ist Sache des strategischen und politischen Urteils; aber gegen diese Ansichten mit dem Hinweise auf die prinzipielle Verwerfung des Krieges durch die Sozialdemokratie antämpfen zu wollen, verrät mur die gröbste Unkenntnis der sozialdemokratischen Auffassung vom Wesen des Krieges. -

Samuel Maharero in englischer Gefangenschaft. Ein Telegramm des Generalkonsuls in Kapstadt meldet, daß Oberhäuptling Samuel Maharero mit seinen drei Söhnen und mehreren Unterhäuptlingen, darunter Traugott, Justus, Kayata und Julius sich unter englischer Polizeikontrolle noch am Ngami- See in Britisch- Betschuanaland befindet. Die Gesamtzahl der dortigen Hereroflüchtlinge, einschließlich Frauen und Kinder, belaufe sich auf 730, alle feien entwaffnet. Hiernach stellt sich gemeldet, daß die dortige Regierung eine Kontrolle über die politische Politische Kontrolle. Aus Liegniß wurde vor einigen Tagen die in der letzten Zeit durch die Presse verbreitete Nachricht, daß Gesinnung der Hauslehrer ausübe. Fast noch seltsamer berührt ein Samuel Maharero mit einigen seiner Getreuen sich zu den Fall, der uns aus dem Regierungsbezirk Lüneburg berichtet Dvambos im Norden des südwestafrikanischen Schußgebietes ge- wird. Eine harmlose junge Dame, die weder Hauslehrerin ist flüchtet habe, als unrichtig heraus.

und

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Der Aufstand in Deutsch- Ostafrika . Mehrere besorgniserregende Meldungen liegen heute wieder vor. Zwar ist es den Marinetruppen gelungen, eine Bande Aufständischer am Nordfuß des Kitschiberges ( Matumbi- Gebiet) zurückzutreiben es ist aus der Meldung noch in irgend einem anderen Berufe tätig ist, wollte in ein Land nicht klar ersichtlich, ob es sich um ein zweites Gefecht mit den reisen, für welches ein Baß erforderlich ist, und verlangte deshalb Matumbi handelt oder nur um eine anderweitige Meldung Zur Fleischnot nahm am Donnerstag die Stadtverordneten vom Landratsamte ihres Kreises die Ausstellung eines solchen Passes. über das Gefecht des Leutnants Paasche-, allein zu gleicher Versammlung in Darmstadt Stellung. Die sozialdemokratischen Bald darauf erschien der Ortsvorsteher des Ortes, in welchem die Zeit ist die amtliche Meldung eingetroffen, daß die Bezirks- Stadtverordneten Cramer und Stephan hatten den Antrag gestellt, junge Dame wohnt, bei deren Vater und zeigte ihm ein landrätliches nebenstelle Liwale( im Donde- Gebiet, zirfa 250 Kilometer zur Linderung der Fleischnot 1. das Oktroi für Schlachtvieh, Fleisch Schreiben, laut welchem der Vorsteher den Auftrag hat, darüber zu landeinwärts) am 15. August überfallen worden sei, wobei der Fleischwaren so lange aufzuheben, bis sich der Preis für berichten, ob die junge Dame moralisch einwandsfrei und politisch Schweinefleisch um 15 und für Rindfleisch um 10 Pf. ermäßigt habe, unverdächtig sei. Die junge Dame trägt einen bekannten Feldwebel Faugel, der Kaufmann Aimer und der Ansiedler und 2. die Regierung zu ersuchen, ihren Bevollmächtigten im welfischen Namen. Sollte diefer Umstand vielleicht in dem Landrat Fueller ihren Tod fanden. Auch diese Nachricht ist durch Ein- Bundesrat zu beauftragen, für die Aufhebung der Grenzsperre für Befürchtungen geweckt haben? geborene übermittelt worden, wird jedoch vom Gouverneur für Schlachtvich einzutreten. Nachdem Stadtv. Cramer den Antrag ein­Der Landrat als Jagdpächter. In Esens fand kürzlich die Ver glaubhaft gehalten. gehend begründet und darauf hingewiesen hatte, daß sich auch die Liwale war eine Militärstation, die von einem weißen Darmstädter Handelskammer in einer entsprechenden Eingabe an die pachtung der fistalischen Jagd auf der Nordsee - Inset Untermilitär, eben dem gefallenen Feldwebel Faugel, und einem Regierung gewandt habe, verlas Oberbürgermeister Morneweg ein Spiekeroog statt, worüber die Küstenzeitung" folgenden Bericht vom Schlachthausdirektor erstattetes Gutachten. Darin wird aus- erstattet: Dugend schwarzer Soldaten besetzt war. Sie befindet sich geführt, daß Deutschland unmöglich seinen eigenen Fleischbedarf auf­jett offenbar in den Händen der Aufständischen, denen damit zubringen vermöge. Das ist zwar nichts neues; aber es ist doch eine Anzahl Gewehre nebst Munition in die Hände gefallen immer interessant, daß auch solche Kreise gleicher Ansicht wie wir ist. Eine weitere Meldung besagt, daß in einem der Gefechte find. Die Landwirtschaft( lies: die Junker), fagte Oberbürger­in den Matumbi- Bergen der Matrose ramfau ge- meister Morneweg, habe sich durch Uebertreibung der Seuchengefahr fallen ist. Damit sind bereits neun Weiße dem Aufstand zum maßlos hohe Preise gesichert. Nach längerer Debatte wurde der Antrag Cramer- Stephan in seinem ersten Teile abgelehnt, in seinem Opfer gefallen! Es kann nach allem kaum noch einem Zweifel unter- weiten Teile aber angenommen. Für den zweiten Teil stimmten fast alle Stadtverordnete. liegen, daß wir es mit dem Beginn einer allgemeinen Das war für die bürgerlichen Herren ein billiges Vergnügen. Erhebung in der Kolonie zu tun haben. Wenn es den deutschen Mannschaften nicht gelingt, die Erhebung rasch niederzu­schlagen, so ist die Weiterverbreitung des Aufstandes mehr als wahrscheinlich. Die Erbitterung der Eingeborenen ist allent­halben eine große, das bestätigt ein Kenner des Landes, der Oberstabsarzt Dr. Arning, der erst im Anfang dieses Jahres aus Ostafrika zurückgekehrt ist und bereits im Mai in der Zägl. Rundschau" vor der aufziehenden Gefahr ge­warnt hat. Dr. Arning schreibt nun heute in demselben Blatte:

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vor einer fast unlösbaren Aufgabe.

Die Aufhebung der Grenzsperre beantragen und selbst nicht einmal vorübergehend das Dftroi aufzuheben, das ist der Gipfel der Inkonsequenz. Der Minister für Viehangelegenheit, Herr b. Pod­bielski, wird schön lachen, wenn er von diesem Beschluß der braven Hesse- Darmstädter" hört.-

Deutfches Reich.

Zum Termin waren der Regierungsassessor van der Hagen im Auftrage des Landrats Dr. Budde Wittmund und der Kentier ( frühere Gutspächter) Graalfs- Seriem als Reflektanten erschienen. Trozdem im Termin verschiedentlich in nicht mißzuverstehender Weise darauf hingewiesen wurde, daß der königliche Land. rat Bieter sei, blieb Herr Graalfs Höchstbietender. Wie man jetzt bestimmt vernimmt, hat der Herr Landrat den Zuschlag bekommen, während Herr Graalfs von der fönigl. Regierung in Aurich benachrichtigt wurde, daß sein Ge bot nicht genügend erachtet worden sei.

Das genannte Blatt fügt dem hinzu: Konfequenterweise hat Herr Graalfs nun vorläufig die fönigl. Regierung in Aurich um deutlichere Auskunft gebeten".

Seit wann nimmt der Fiskus nicht die höchsten Preise?-

§ 184 Ziffer 1.

Aus Metz wird uns berichtet:

Der Fall, daß Kunstmaler und Lehrer der Anklagebehörde Polizeidienste zur Verfolgung des Feilhaltens, Verkaufens und Vers Konto K. Das aus dem Pommernbank- Prozeß fattsam bekannte teilens unzüchtiger Abbildungen leisten, kommt wohl in der Form, und viel erörterte Konto K", bei dem es sich um den Verbleib wie sie in der Mezer Straffammersizung vom 18. 6. Mts. auftrat, Das Unbehagen der Gesamtbevölkerung des Landes ist vor einer Summe von 325 000 m. handelte, hat bekanntlich eine felten vor. Zu dem in Met anfäffigen Bigarrenhändler und Ansichts­handen, und wenn die dichte Bevölkerung des weiten Innern dazu kommen sollte, diesem Gemütszustande den Beleidigungsklage des Herzogs Ernst Günther zu Schleswig- Holstein postkartenhändler Adolf Könecke kam verschiedentlich ein Maler, welcher gleichen tatkräftigen Ausdruck zu verleihen, dann sehen wir uns gegen den früheren verantwortlichen Redakteur der Berliner 8tg." neben Bigarreneinkäufen auch Karten mit schönen Frauen taufte. indirekt veranlaßt. Die Strafanzeige bezieht sich auf eine Notiz, in Er steigerte seine Ansprüche nach schönen Formen, bis er zuletzt etwas ganz Bitantes forderte. Der Ansichtspostkartenhändler rüdte nach Ich schrieb am 30. Mai, daß das heute unaweifel- welcher die Person des Herzogs mit dem Konto K" in Verbindung längerem Zögern und Hinweis auf das Polizeiberbot nun haft unzuverlässige schwarze Material der gebracht wurde. Diese Straffache ist nunmehr in das Stadium der eine Anzahl Ansichtstarten efelhaftester Aus. Schußtruppe den Anforderungen nicht ge- Beweisaufnahme getreten: Herzog Ernst Günther wurde gestern führung heraus, Abbildungen, wie sie nur die ins nügen würde, die ein zukünftiger größerer Aufstand an eidlich vernommen, und zwar auf Grund des neuen Gesezes über Tierische übergehende Sinnlichkeit herstellen tann. sie stellen wird. In dem Küstengebiet kann man unsere deutschen Matrofen die Souveränitätsrechte des Schleswig- Holsteinschen Hauses vom Später fam ein Lehrer aus einem Nachbardorfe und forderte bon In dem Küstengebiet kann man unsere deutschen Matrosen wohl zeitweise verwenden; unmöglich aber ist es, im Innern März 1904 nicht als Zeuge an Gerichtsstelle, sondern auf Schloß den gleichen luftigen" Karten. Der Händler gab auch diesem Ver­Deutsch- Oftafritas mit weißen Soldaten einen längeren Krieg Primkenau. Er bekundete, daß er mit dem Konto K" in keinerlei langen nach und verkaufte ihm die Karten, weil er im Abend­zwielicht diesen zweiten Herrn für den Maler gehalten haben will. zu führen. Ich will mich auf weitere Erläuterung dieser An- Verbindung zu bringen sei. Bei der Verhandlung stellte sich heraus, daß gelegenheit nicht einlassen, aber ich glaube, daß jeder Kenner dem Händler von der Geistlichkeit eine Falle ge des Landes mir recht geben wird. Nur eine starke stellt war und daß die beiden Herren Maler und farbige Schuttruppe ist zu verwenden, die mit einem großen Lehrer die helfershelfer der Sittlichkeits. Prozentsatz solcher Mannschaften durchsetzt ist, die außerhalb wird uns geschrieben: Um der dauernden Auswanderung einen bestrebungen waren. des deutschen ostafrikanischen Gebietes ausgehoben sind." Damm entgegen zu setzen und dem Menschen- und Pferdeschmuggel Inzwischen liegt bereits die amtliche Meldung vor, daß einen Riegel vorzuschieben, hat die russische Regierung die Grenz­150 Mann Marineinfanterie über Triest sofort nach Ostafrika wachen jetzt bedeutend verstärkt. Auf je einen Kilometer steht immer abgehen werden. Nach dem Berl. Tagebl." sind es 166 Mann, ein Kordon mit 15 bis 20 Mann Fußtruppen und 4 bis 5 Kavalleristen nämlich von jedem Seebataillon je 80 Mann und 3 Offiziere. als Besazung. Bei Tage stehen nur einige Mann auf Bosten. In Der Händler behauptete, es feien Gerien, welche er sich in seiner Trotzdem soll der Reichstag nicht zusammenberufen werden, der Nacht dagegen rücken mit Ausnahme eines Postens, der zur Be- Junggesellenzeit zugelegt habe und welche er nur deshalb verkauft da diese Verstärkung durchaus innerhalb der Befugnis der wachung des Gebäudes zurückbleibt, alle aus. Es werden nun ganze habe, damit fie feiner Frau nicht in die Hände fallen sollten. Bostenlinien, derart an der Grenze gebildet, daß etwa alle hundert Sein Verteidiger versuchte den im§ 184, 1 gegebenen Dolus zu be Regierung bezüglich des Armeekommandos" liege. Diese Schritt ein Fußsoldat steht, während die Kavalleristen die Ver- zweifeln, da der Begriff des Verbreitens oder Verteilens auf Grund offizielle Auffassung ist nicht richtig. Erstens sind die Mann- bindung zwischen ihnen aufrecht erhalten. Solche Grenzpostenlinien der Entscheidung des Reichsgericht, Urt. 6. 11. 84. R. 6, 703 2c. schaften der Seebataillone nicht verpflichtet, koloniale Kriegs- befinden sich in gewisser Entfernung von einander, an manchen nicht gegeben sei. Die Straffammer verurteilte den Händler zu dienste zu leisten, und zweitens ist die Regierung verpflichtet Stellen in zwei bis dreifacher Stärte einer Geldstrafe von 150 m. event. 30 Tagen Gefängnis. uf

Wobei man sich alles und nichts denken kann!-

Von der russischen Grenze

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Beide kommten nur zugeben, daß der Mann erst nach längerem Bögern die Karten herausgab und mit Hinweis auf die Gefahr der Straffälligkeit sagte: Er fönne ihnen gar nicht sagen, was für eine Jagd nach dieser Art Karten sei".