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Nr. 195. 22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 22. Auguft 1905.

Berliner Nachrichten.

Die grüne Minna.

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bezeichnet. Und was die Vermehrung der Krankenhäuser an- feinem Sinne die Propaganda für den Sozialismus mit immer geht, so sei daran erinnert, daß schon nicht so sehr lange nach größerer Energie fortzuführen. Liebe um Liebe, Treue um Treue! Nach­der im Sommer 1890 erfolgten Eröffnung des Krankenhauses schloß Manasse feinen zu Herzen gehenden Nachruf. am Urban im Vorwärts" auf die Notwendigkeit hingewiesen hatte, traten die Vertreter der Wahlkreise und Vereine an das Grab, dem an der Gruft der Gesangverein das Abschiedslied gesungen Ein böses Ding, die grüne Minna! Noch jeden hat es worden ist, sofort wieder an die Errichtung noch eines neuen um als Zeichen der Verehrung kostbare Blumenspenden mit ents schwer geärgert oder auch tief bedrückt, wenn sie ihn in ihre Krankenhauses zu denken. Es ist dann noch mehr als ein sprechenden Widmungen niederzulegen. Für die Berliner Partei­Arme nahm. Und sie hält so fest, so eisern fest, da gibt es Jahr fünft verstrichen, ehe es zu ersten Beschlüssen hierüber genossen rief Genosse Wengels dem braven Kampfgenossen, der fein Entrinnen, troh wilder Flüche oder schwerer Seufzer. tam. Sie betrafen das neue Krankenhaus an der Seestraße, stets das Banner der Revolution hochgehalten, den letzten Gruß Sehr beliebt ist sie dagegen bei der Berliner Straßen das im Prinzip vor jest zirka einem Jahrzehnt nach. Im Auftrage des Parteivorstandes wies Genosse Pfann die der Verstorbene der jugend. Im Nu rottet sich eine große Kinderschar vor der genehmigt wurde und noch heute nicht eröffnet ist. Inzwischen fuch auf die treuen Dienste hin, Polizeiwache zusammen und zahlreiche Erwachsene kommen hat man sich mit allerlei Flickwerk begnügt, hat in der Partei geleistet, Sein Abschiedswort galt dem lieben Kollegen. dazu, um mit einem figlichen Grufeln den Missetäter zu sehen, Gitschinerstraße ein Filial Strankenhaus eingerichtet, imam Grabe häuften sich Stränge auf Kränze. Nur einige Spender der ,, wahrscheinlich wat jemaust oder een' dodjeschlagen hat". Friedrichshain ein paar Baracken aufgestellt und so weiter. feien erwähnt: Der Parteivorstand der sozialdemokratischen Partei, Vorwärts", die Berliner Genossen, der 6. Berliner Reichstags­Die grüne Minna ist der Gefangenentransportwagen der Wie wenig das geholfen hat, ist in den letzten Jahren oft Wahlkreis, der Zentralverband der Maurer, Parteigenoffen Moabits, Polizei und seinen Insassen gilt das große Interesse der neu- genug nachgewiesen worden, oft genug in der Stadtverordneten- Frauen des 6. Berliner Reichstags- Wahlkreises, Teltow - Beeskow , gierigen Menge. Versammlung von unseren Genossen zur Sprache gebracht sein Mündel usw. Nachdem Manasse noch einige Schlußworte ge Ein häßliches Bild! Ein Spießrutenlaufen unter den und mit zahlreichen Beispielen von Krankenabweisung belegt sprochen, schloß sich das Grab über dem toten Freunde. Er wird nicht Wenn Blicken der Leute, die das arme Sünderlein wie ein wildes worden. vergessen werden. die Namen der Besten in der Berliner Arbeiterbewegung genannt werden, wird auch der Name Tier betrachten. Ist es gar gefesselt, so gibt dies zu besonderen Johann Pfarr darunter sein. Mutmaßungen Anlaß. Keine Spur von Teilnahme oder wird besonders drückend von unseren Hausfrauen empfunden. Ein anderer braver Genosse, der Stuffateur Kowalsti, Mitleid iſt bemerkbar, nur rohe Neugierde. Dabei schaut Die Einschränkungen, die die unbemittelte Bevölkerung sich bei dem war schon am Vormittag 10 Uhr auf demselben Friedhof zur letzten mancher Gefangene gar so wehleidig in die Welt, als ginge andauernden Stzigen der Fleischpreise auferlegen muß, treffen die Ruhe gebettet worden. Kowalski war ein ſtiller Genoffe und fro es direkt zum Halsgericht. So bloßgestellt zu werden, muß eine besondere Pein sein für diejenigen, die zum ersten- die Sorge, wie ein Haushalt das Gleichgewicht von Gin- einer Flugblattverbreitung teilzunehmen. Kowalski war außerdem ganze Familie, den Mann und die Frau samt den Kindern. Aber einer 71 Jahre bis in die letzte Beit hinein tätig. Noch vor Wochen ließ es sich Kowalski, obwohl er tränklich war, nicht nehmen, an mal mit dem grünen Wagen geholt werden. Weibliche Gefangene suchen sich den Blicken der Umstehenden zu ent- nahme und Ausgabe aufrecht erhalten werden soll, ohne daß das älteste Mitglied seiner Gewerkschaft. Vor zehn Jahren, am ziehen, indem sie schnell ein Tuch oder die Schürze über den die Ernährung der Familie zu sehr beeinträchtigt wird, lastet auf 23. Juni 1895, also in einem Alter von 61 Jahren, wurde unser Kopf werfen. Wenn freilich Schlosserede oder Brechkarl oder der Frau allein. Daß ein Fleischmangel und eine Fleischteuerung Genosse von einem furchtbaren Geschick heimgesucht, indem bei einem wie sonst die Berühmtheiten aus der Verbrecherwelt heißen, besteht, das ist für die Arbeiterfrau eine Wahrheit, die sie sozusagen Dampferunglück auf der Oberfpree seine ganze Familie, Frau und in den grünen Wagen geschoben werden, so genieren sie sich wissen mit den Zahlen des Viehauftriebes, mit den Preisnotierungen ihn in gutem Andenken behalten. mit Händen greifen kann. Hierzu braucht sie gar nicht Bescheid zu erwachsene Stinder ertranten. Alle, die ihm näher gestanden, werden nicht laut auszusprechen, was Goldschmieds Junge in einem des Schlachtviehmarktes. Im nächsten Schlächterladen, aus dem sie ähnlichen Falle denken würde, aber ein so verhärtetes Gemüt ihr bißchen Fleisch holt, kann sie rascher, als ihr lieb ist, Belehrung haben die wenigsten. Ja, mit der Polizei ist nicht zu spaßen. Je fleiner der

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Immer langsam voran!

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über die Sachlage erhalten.

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Die Fleischnot

Sonntag hier gestorben. Er war zu Warschau am 8. März 1824 Der Historienmaler Karl Emil Döpler ( der Aeltere) ist am geboren. In jungen Jahren ging er nach Amerika , war aber seit Will man sehen, wie die Fleischnot auf den Haus 1860 wieder in Deutschland tätig. Er hat für die Philharmonie Sünder, desto schwerer ist das Entkommen. Manchen Raub- halt des fleinen Mannes wirft, wie start sie sein Budget und das Zentralhotel in Berlin zahlreiche Wandbilder gemalt; ebenso mörder fängt sie nimmer; manchen Großdieb, wenn's glückt oder wenn er Bech hat, erst dann, nachdem er die Göttin der Beobachtungen und Erfahrungen als Material heranziehen. Ueber Mittwoch in Hamburg durch Feuer bestattet. oder wenn er Pech hat, erst dann, nachdem er die Göttin der belastet, so muß man gerade diese im Kleinhandel gesammelten befinden sich im Haus Ravené Bilder von ihm. Der Künstler wird Freiheit im New Yorker Hafen schon begrüßt und vielleicht die in den Läden geforderten Preise für Fleisch haben wir in Berlin Neues vom Stellenvermittelungsschwindel. Vor einiger Zeit er­angedichtet hat. Ein kleiner dagegen kommt kaum geschwind teine amtlichen Ermittelungen, während hier z. B. die Brotpreise schinen Inserate, in denen für eine Gräfin eine Gesellschafterin und um die nächste Ecke schwapp, hat sie ihn schon feſt am regelmäßig aus einer großen Zahl von Bäckereien festgestellt werden. Reisebegleiterin gesucht wurde. Diejenigen Damen, die, wie es ber­Kragen! Hinein in den grünen Wagen.- Aber über die Preise des Fleisch- Kleinhandels der langt wurde, unter einer angegebenen Chiffre ihre Offerten nach, Die ersten Wagen für den Transport von Gefangenen markthallen sind wir auf Grund amtlicher Ermittelungen der Hamburg adressierten, erhielten sehr schnell als Antwort von dem schaffte die Polizei 1866 an. Vorher wurden die Gefangenen Markthallenverwaltung unterrichtet. Vergleicht man da den Juli Edstein" einen recht verlockenden Brief. Der Baron malte in ihnen gräflichen Generalbevollmächtigten und Güterdirektor Baron von zu Fuß nach dem Moltenmarkt" transportiert. Bis 1872 dieses Jahres mit demselben Monat des vorigen Jahres, so zeigen sich die Stellung in den glänzendsten Farben aus. hatte man auch gelbe Wagen, aber später überließ man der überall sehr große Preissteigerungen, die größten aber bei dem Fleisch, augenblicklich in Norderney weilte, war nach der Schilderung ihres Die Gräfin, die Post das Gelb allein und die Polizeiwagen wurden dunkel- das für die unbemittelte Bevölkerung am meisten in Betracht kommt. Generalbevollmächtigten das Ideal einer Edelfrau. Das allerver­grün lackiert und hießen im Volksmunde grüner Wagen" oder grüne Minna". Die Tätigkeit dieser Wagen ist natür- Bom Juli vorigen Jahres zum Juli dieses Jahres stieg der Monats- lockendste aber war die Aussicht auf eine Verheiratung mit einem lich mit der Größe Berlins bedeutend gewachsen. Aus den durchschnitt des Schweinefleischpreises pro Pfund( in Herrn der Gesellschaft. Die Gräfin, so hieß es in dem Antwort Pfennigen) in folgender Weise: Rücken oder Rippe von schreiben, führte, ob sie nun auf ihren Gütern, an der Riviera oder Erinnerungen eines Polizeioffiziers" find folgende Zahlen 80 auf 90, Schinken von 67 auf 76, Schulter oder Bauch von 62 im Bade weilte, oder in der Welt umherreiſte, stets und überall darüber: Von 25623 Transporten, die im Jahre 1870 zu be­ein offenes Haus, und stets umgab sie ein Kreis von Kavalieren. wältigen waren, stieg deren Zahl auf 74 286 im Jahre 1880, auf 70. Bei Rind-, Kalb- und Hammelfleisch sind die Preis- Es wäre nichts Seltenes, wenn einer der Herren sich in die Gesell­auf 111000 im Jahre 1890 und gegen 141000 im Jahre 1900. steigerungen nicht ganz so groß, aber doch auch recht erheblich. Beim schafterin, mit der die Gräfin durchaus freundschaftlich verkehrte, verliebe Dieser jedenfalls sehr ideal veranlagte Polizeibeamte ruft, Schweinefleisch stellen sie sich, wie man sieht, auf 8-10 Pf., schon und sie heirate. Erst jetzt wieder sei die Gräfin auf diesem Wege um in den Markthallen! ihre treue Begleiterin gekommen. Kein Wunder, daß bei solchen Aus­daran anschließend, aus: Und da sage einer noch, daß der Solche Preise sind für den größten Teil der Besichten viele Damen sich um den Posten einer Gesellschafterin bewarben. grüne Wagen nicht ein Kulturförderer erster Ord­völkerung unerschwinglich. Nicht nur die Arbeiter- und merkwürdig, alle hatten das Glück, angenommen zu werden. nung sei! Ist doch jede seiner Fahrten eine befreiende Tat bevölkerung ist da zu Einschränkungen und Entbehrungen ge- Nach einiger Zeit schrieb schon der Herr Baron einen zweiten Brief. im Dienst von Recht, Ordnung und Sitte!" Na ja, wie man's nimmt! Jedenfalls sieht man daraus, zwungen, sondern auch der selbständige kleine Handwerker und der Jetzt teilte er jeder Bewerberin, ohne daß eine von der anderen Na ja, wie man's nimmt! Jedenfalls sieht man daraus, fleine Beamte. Wie es jetzt in all diefen Familien um den Fleisch seine Erkundigungen glänzend ausgefallen wären. Die Zeit der Ab­etwas wußte, mit, sie sei von der Gräfin angenommen worden, da daß es der grünen Minna auch an wirklichen, aufrichtigen Verehrern und Bewunderern nicht fehlt. Freilich, darüber verbrauch steht, davon wüßten die Schlächtermeister mancherlei zu reise nach Norderney , wohin auch er kommen werde, solle noch ver= Schweinebauch führt bei einbart werden. Nur mit einigem Sträuben fügte der Herr Baron darf sich Minna nicht täuschen, daß auch diese schöne Liebes- erzählen, wenn sie plaudern wollten. manchen Schlächtern den Scherznamen Beamtenbraten", weil's schon die Bitte hinzu, ihm zum Ersatz der Auslagen für Auskünfte usw. erklärung nur platonisch gemeint ist und daß der Liebhaber in normalen Zeiten beim kleinen Beamten ebenso wie beim kleinen 25 M. zu schicken, ohne Aufsehen natürlich, nicht durch Postanweisung, selbst an eine Umarmung nur mit Entsetzen denken würde. Handwerker und beim Arbeiter nicht weiter als zu diesem billigsten sondern in einem Brief, Chiffre soundso, postlagernd Hamburg . Die und barum beliebtesten Fleisch langen will. Heute muß selbst der Glücklichen waren froh, daß er nur eine solche Kleinigkeit begehrte, und hätten dem bescheidenen Manne gern auch mehr gegeben. Drei " Beamtenbraten" als ein Lugus gelten, den all' diese Familien Berliner Damen aber waren mißtrauisch und gingen zur Kriminal­Die neue Heim stätte bei Buch, die für Iungen sich nur schwer noch gestatten fönnen. Doch was tut's! Ein desto polizei. Nach kurzer Zeit standen bereits Hamburger Kriminal­frante Männer bestimmt ist, hat nun endlich flotteres Leben dürfen die Agrarier führen, die viehproduzierenden beamte auf dem dortigen Postamt, nahmen den Herrn Baron fest, eröffnet werden können. Bis Sonnabend, den 19. August, Junker. Der Fleischwucher füllt ihnen ja jezt mehr als je als er wieder eine Anzahl Briefe abholte, und entlarvten ihn als waren bereits 86 Betten belegt worden. Die Heimstätte ist die geräumigen Taschen der Fleischwucher, der ihnen durch Auf- einen Handlungsgehülfen Schumann, der zwar keine Stellung hatte, im ganzen auf 150 Betten eingerichtet, es waren mithin am rechterhaltung der Grenzsperre noch leichter gemacht wird. aber dennoch wie ein Handelsherr lebte, auf Kosten der Gesell­schafterinnen". Sonnabend noch 64 Betten frei. Diese werden voraussichtlich in kürzester Frist gleichfalls belegt sein, da noch zahlreiche auf geschmacklose Weise verquidt. Sonntag wurde der Kongreß diefer Reklame und Religion sind in der Heilsarmee bekanntlich Ueber den Edelmut eines bestohlenen Amerikaners weiß das lungentrante Männer vorgemeldet sind und schon seit langem Gesellschaft mit einer Barade" auf dem Tempelhofer Felde öffnet. Berl. Tabl." folgende seltsame Geschichte zu erzählen: Gin reicher auf Aufnahme warten. Am 19. August belief sich die Zahl Die Angehörigen der Heilsgarnison Berlin hatten sich um 3 Uhr in Amerikaner, der mit seinem Schwiegervater seit einiger Zeit in einem der Vormeldungen lungenkranker Männer noch auf 71, die der Mädchenmetropole in der Oranienstraße 51 versammelt, um in der ersten Hotels Unter den Linden wohnt, ist gestern auf einer Betten können also, sofern sie alle fertig dastehen, schon heute geschlossenem Zuge nach dem Tempelhofer Felde zu marschieren. Es Studienfahrt im nächtlichen Berlin den Hyänen der Friedrichstraße oder morgen sämtlich belegt sein. Ende der vorlegten Woche, war das erste Mal, daß das königliche Polizeipräsidium der Heils zum Opfer gefallen. Der junge Yankee verließ nach Mitternacht am 12. August, waren 112 lungenkranke Männer vorgemeldet armee gestattet hat, einen derartigen Umzug durch die Straßen der in animierter Stimmung sein Hotel und bummelte ein wenig in gewesen. Ohne die inzwischen erfolgte Eröffnung der Heimstätte Reichshauptstadt zu veranstalten. Im ganzen waren es 21 Korps, die der Friedrichstraße. An der Kranzler- Ede traf er drei junge Herren, Buch wäre bis zum 19. August die Zahl der Vormeldungen auf 157 an der Parade teilnahmen. An der Spitze des Zuges, der etwa deren Nebenbeschäftigung Erpressungen bilden. Die Herren nahmen gestiegen, aber sie ist nun sofort auf 71, wie oben angegeben, 500 Soldaten" und" Offiziere" der Berliner Division, zumeist sich des Amerikaners an, der, wie sie bald erkannten, schlecht deutsch Frauen und Mädchen, zählte und von dem Oberleutnant" Gauntlett sprach, aber gut bezahlte. Sie führten den Taumelnden durch zurückgegangen. Die Stadt Berlin hat jetzt zwei Heim- tommandiert wurde, marschierte die 30 Mann starte Musikkapelle mehrere Stehbierhallen und setzten sich schließlich mit ihm in eine stätten für Iungentrante Männer, außer der der Heilsarmee in Uniform. Dann folgten die deutsche Reichsfahne Droschke. Als Ziel gaben sie dem Kutscher Schönholz an. neuen Heimstätte Buch noch die ältere Heimstätte Gütergoz. und das Heilsarmee - Banner, während jedes Korps noch seine eigene biedere Roffelenker schöpfte Verdacht; er feste seine Fahrgäste in In Gütergok stehen 98 Betten( im äußersten Notfall auch 99) Fahne mit sich führte. An der Spiße des eigentlichen Zuges schritten einem Restaurant in der Pantstraße ab und sprach unauffällig mit zur Verfügung, die seit langem im Winter wie im Sommer Kommandeur Oliphant und seine Gattin, gefolgt von dem Haupt- dem Wirt über das merkwürdige Kleeblatt. Der Wirt machte kurzes stets boll belegt sind. Am 12. August hatte Gütergoz quartierstabe, den übrigen Stabsoffizieren und den sogenannten Federlesen. Er warf das Trio hinaus und ließ den Amerikaner 99 Insassen und es warteten 112 andere Patienten, macht schlossen sich die auswärtigen Gäste, sämtlich Offiziere der übrigen Dankee fehlte außer seiner Barschaft, die einige Tausend Dollar Sozial- Offizierinnen vom Samariterheim in Schöneberg . Ihnen in der Droschke nach seinem Hotel zurücktransportieren. Dem zusammen 211 Patienten. Am 19. August hatten Gütergoß deutschen Korps, an. Dann marschierten die 21 Korps der Reihe betrug, noch eine kostbare Busennadel, bestehend aus einer sehr wert­und Buch 98 und 86 Insassen, zusammen 184 Insassen, nach, begleitet von Kapitänen und Leutnants beiderlei Geschlechtes voller Perle, für tausend Dollar. Von einer Anzeige nahm der Be­und es warteten noch 71 andere Patienten, macht zu Durch die Oranien-, Linden- und Belle- Alliancestraße bewegten sich stohlene Abstand, da er schon seine Abfahrt nach Wiesbaden auf den sammen 255 Patienten. Wenn die Ueberweisungen Lungen- die Heilstruppen nach dem Tempelhofer Felde, wo in der Nähe der nächsten Tag festgesetzt hatte. Er bot sogar dem Nachtportier des franter an die Heimstätten jetzt zum Spätsommer und Herbst Schultheiß- Brauerei ein Podium errichtet war. Nachdem die Korps Hotels noch hundert Mark Schweigegeld, damit sein Schwiegervater nachlassen sollten, so könnte schon in allernächster Zeit im Starree Aufstellung genommen hatten, hielt Kommandeur Oliphant bon dem Vorfall nichts erfahre. Möglicherweise war es der der Zustand erreicht sein, daß in Gütergok und Buch eine Ansprache, in der er namentlich auf die Erfolge hinwies, welche Schwiegervater nicht allein, deffen Einschreiten der Amerikaner Mir die Heilsarmee trok der Anfeindung von allen Seiten in Deutschland füchtete. tein Aufnahmesuchender mehr zu warten braucht. Ein nach Tausenden zählendes Publikum hatte sich errungen habe. bermuten aber, daß die Aerzte, daß die Aerzte, die in den letzten eingefunden, ohne irgend welchen Anlaß zu Ruhestörungen zu geben. Monaten angesichts des Playmangels nur die dringendsten um 26 Uhr war die Heerschau beendet und die einzelnen Korps Fälle überwiesen hatten, fortan sich wieder häufiger zur zogen in ihre Quartiere. Ueberweisung an eine Heimstätte entschließen werden, so daß dann selbst diese beiden Heimstätten immer hinter dem Bedürfnis zurückbleiben dürften. hatte am Sonntag zahlreiche Parteigenossen nach dem Friedhof der Das wäre nichts Neues und Ueberraschendes, sondern Freireligiösen Gemeinde in der Pappel- Allee geführt, um dem alten entspräche nur den Erfahrungen, die in Berlin auch auf konnte die Parteifreunde nicht faffen, eine unzählige Menge mußte Kampfgenossen die legte Ehre zu erweisen. Der kleine Friedhof anderen Gebieten der Kommunalverwaltung gemacht worden auf der Straße Posto fassen. Die Leichenfeier wurde von dem Ge­find. Ob es sich nun um Heimstätten handelt oder um fangverein Vereinigte Sangesbrüder Moabits" eingeleitet mit dem Krankenpflege- Anstalten oder um Gemeindeschulen überall Pfeilschen Liede" Ein Sohn des Volfes wollt er fein". Hier wird nach dem Grundsaz ,, Immer langsam voran" fnüpfte der Sprecher der Freireligiösen Gemeinde Waldeck verfahren, überall werden die notwendigen Bauten erst zu Manasse an und feierte den Verstorbenen als den einfachen einer Zeit projektiert und beschlossen, wo sie schon längst schlichten Soldaten, der sich aus allen Vorurteilen zur sozialistischen fertig und in Benugung genommen sein müßten. Der Weltanschauung emporgerungen und mit glühendem dealismus seine jezt endlich erreichte Zustand, daß für Lungenkranke Sache verfochten hat. Pfarr hat unter seinen Augen die Partei aus einer anfangs fleinen verachteten Sette aufwachsen sehen und redlich Männer wie für Lungenkranke Frauen je zwei Heim- mitgeholfen, daß sie zu der jetzt so mächtigen Voltsbewegung aus­stätten zur Verfügung stehen, wurde von der sozial- gewachsen, der alle wirklich freiheitlich gesinnten Männer allein nur an­demokratischen Fraktion der Stadtverordneten Versamm gehören können. Verlieren wir auch in Johann Pfarr wieder einen lung schon vor acht Jahren als wünschenswert der treuen Stampffameraden, so solle sein Beispiel dazu ancifern, in Leben tritt.

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Die Beerdigung des Genossen Johann Pfarr

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Ein Denkmal auf Abbruch. Das Ernst Moritz Arndt - Denkmal auf Westend , das die ganze Gegend verunziert, wird ab­gerissen werden. Das Denkmal hat seinen Standort an der Gschenallee auf dem Gelände der ehemaligen Wasser­werke und war, als Quistorp die Kolonie Westend anlegte, errichtet worden; es erhebt sich auf einem kleinen turmähnlichen Unterbau und befindet sich seit mehreren Jahren in einem vernachlässigten und zerfallenen Zustande. Infolge der baulichen Erschließung von Neu­allee hinaus verlängert, und der neue Straßenzug geht gerade über Westend wird auch die Platanenallee nach Westen über die Eschen­den Platz, auf dem das Denkmal des Dichters steht. Das Denkmal soll später anderweitig aufgestellt werden. Wer dies gebrechliche kunstwerk sieht, zweifelt daran, ob ein solches Unterfangen sich aus­führen läßt.

Automobil- Vorortverkehr. In Mariendorf hat sich ein Kon­fortium gebildet, welches die südwestlichen Vororte mit dem Westen verbinden will. Durch einen Automobil- Omnibus, der über Tempel­ hof und Schöneberg führen soll, will man eine Verbindung mit dem Zoologischen Garten herstellen. Die in Frage kommenden Gemein­den sind bereits um Erteilung der Konzession angegangen worden und es besteht die Hoffnung, daß das Unternehmen im Oktober ins