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mitgespielt. Nachmittags, als ihm beim Ausbessern seiner Sachen| indem er mechanisch den Mund auf- und zumachte. Dann wurden p Doch mit dem Sonnabend- Blutbad haben sich die Mörder nicht die Sonne auf den Rücken schien, habe man ihm auf einmal plög vom Vorsitzenden die anwesenden preußischen Bolizeiagenten auf- begnügt. Am nächsten Morgen, als einige Familien ihren Verwandten lich einen Kübel Waffer über den Körper geschüttet. Abends erhielt gefordert, freiwillig den Saal zu verlassen. Der Begleiter des das letzte Geleit gaben, schossen die Soldaten wieder. Neue Er­er beim Stallwachedienst den Befehl, Del auf die Lampen zu gießen, Kutschers" rückte leise zur Tür aber der Kutscher" hielt ihn mordete, neue Verwundete! und da er den Auftrag nicht sogleich ausführte, habe ihn der Ge- mit einem befehlenden Blick zurück und regte sich nicht. Da wurden Bürger! Das alles hat sich am 30. Juli( 12. August) ereignet, freite Pöschel mit der Fahrerpeitsche über den Kopf geschlagen. Da die beiden Herren von einigen Genossen gepackt und zur Tür hinaus- an dem Tage, an welchem alle das allergnädigste Geschenk" des in seiner Anfregung sei er auf Pöschel losgegangen, und was er geworfen. Sie verschwanden. Anwesend war noch der Baren erwartet hatten, die langversprochene Reform. Nein, die dann getan habe, wisse er nicht genau. Zeugen befunden, der An- damals noch nicht entlarvte Polizeispizzel Gußner, der Selbstherrschaft ist nur fähig, unschuldiges Blut zu vergießen!. geflagte habe dem Vorgesetzten erklärt:" Sie haben mir gar im Prozeß Morawski- Golde die bekannte Rolle spielte, und Megeleien und Blutbäder, das ist ihre Arbeit. Jeder Tag des nichts zu sagen, quatschen Sie mich nicht an", Pöschel eine vierte verdächtige Persönlichkeit. Zwei Monate später, schändlichen Weiterbestandes der russischen Selbstherrschaft tostet in den fleinen Finger gebissen und den Versuch ge- während der Verhandlung gegen die Genossen Morawski der Bevölkerung Hunderte von Leben und Ströme unschuldig ber macht, diesen Vorgesezten zu Boden zu werfen. Nach dem und Golde wurde der Polizeirat Mädler, gefragt, об er gossenen Blutes. Dienst war der junge Soldat in einen in der Nähe Gußner zur Ueberwachung nach Oswieczim geschickt habe. Mädler Bürger! Solch ein Leben in schrecklicher Unsicherheit vor dem von Döberitz gelegenen Wald gelaufen, um das erwiderte, es sei nicht der Fall, dazu habe er zuverlässigere morgigen Tag ist unerträglich! Laßt Euch nicht niederstechen, laßt Leben zu nehmen. Dort traf ihn zufällig bei einem Kräfte. Euch nicht ohne Widerstand niedermeßeln. Das Blut unserer Väter Spaziergange fein Hauptmann, der ihn dann in einer Die zuverlässige Kraft war wohl der Genosse" Kutscher von und Brüder, unserer Mütter und Schwestern schreit gen Himmel anderen Baracke unterbrachte. Der Angeklagte wurde aber weiter Scharley"-Herr Korda, unser jetziger Grenzkommissar i. V.- und fordert Rache. Bewaffnet Euch, tretet hinaus gegen Eure schikaniert und lief am anderen Tage wieder in den Wald, wo er Feinde! Möge das ganze Land von dem lauten Rufe widerhallen: von einem Sergeanten Lindeholz und dem Kanonier Hirsch auf­Nieder mit der blutdürftigen Bestie!" gefunden wurde. Als er aufgefordert worden, mitzukommen, erklärte er jammernd: Lassen Sie mich doch, ich laufe ja doch wieder weg; ich halte es nicht aus bei den Soldaten, denn sie zwiebeln mich zu sehr."

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mich hier fahnenflüchtig schlagen, damit ich nicht wieder nach Halle zurück, sondern nach Torgau   auf Festung fäme. Sie verhauten mich, daß ich nicht kriechen konnte. Am 20. Juni geriet ich mit meinem Gefreiten zusammen; was er mir tat, fonnte ich mir nicht bieten lassen, und ich verhaute ihn ebenfalls. Dafür gibt es mindestens zwei Jahre. Das ertrage ich nicht und ich habe deshalb beschlossen, obwohl ich noch mit Lust und Liebe am Soldatenleben hänge, in den Tod zu gehen. Liebe Eltern, vergebt Eurem sterbenden Sohne den letzten Schritt. Der Angeklagte schilderte unter Tränen, wie man ihm gesagt: Du mußt schwimmen", und wie man ihm nachts im Bett Eimer voll Wasser über den Kopf und ins Genid gegossen habe, und die Vorgesetzten hätten feine Ab­hülfe geschafft. Antläger und Gericht erkannten nach stattgehabter und schlecht behandelt worden sei; es liege bei dem umfangreicher Beweisaufnahme an, daß der Angeklagte schifaniert tätlichen Angriff ein minder schwerer Fall vor, man sei aber an das Gesez gebunden, und der Ankläger beantragte zwei Jahre und vierzehn Tage Gefängnis. Das Gericht erkannte auf die niedrigst zulässige Strafe von

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Husland. Italien  .

Ein Attentat" auf die Königin- Mutter. Nom, den 23. August. ( Eig. Ber.) Nachdem von offizieller Seite die ersten Nachrichten von einem Attentat auf die Königin Marguerite, die der hiesige Messaggero" am 21. brachte, dementiert worden waren, bringt

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Aus Industrie und Dandel.

Ein neuer Zuckerfrach in Paris  .

Dem Zusammenbruch der Jaluzotschen Zuckerspekulationen, der

Für die verzweifelte Gemütsstimmung, in der sich der junge Mensch befand, spricht der in der Verhandlung zur Verlesung gebrachte Abschiedsbrief, den er am 24. Juni an seine die heutige, Tribuna" eine Beschreibung eines Automobilunfalls bor   drei Wochen die Pariser Presse beschäftigte, ist alsbald ein neuer Eltern richtete. Es heißt da u. a. Ewig unvergeßliche Eltern der Königin und erklärt schlechthin, es handele sich um ein Attentat. Krach gefolgt, der den ersteren an Bedeutung noch bei weitem über­Bevor wir nach Döberig abrückten, sagten die alten Leute, sie wollten Allem Anschein nach liegt aber nur ein Bubenstreich vor, den nur die trifft. Der Direktor Crosnier von der großen mit einem Aktien­fapital von 38 Millionen Frank arbeitenden Zuckerraffinerie Sah polizeiliche Phantasie zum Attentat ausstaffiert. Auf der Rückfahrt vom kleinen St. Bernhard nach Gressoney   hat Selbstmord begangen und die infolgedessen angestellten Nach fuhr am Abend des 19., gegen 11 Uhr, das Automobil der Stönigin forschungen nach dem Motiv der Tat führten zur Entdeckung, daß gegen einen Steinhaufen und prallte heftig zurück, ohne daß jedoch Crosnier unglücklich an der Pariser Getreidebörse, dem Londoner  die Insassen von den Sizen geschleudert worden wären. Man stellte Minenmarkt und ganz besonders am Pariser Zuckermarkt spekuliert sofort fest, daß über die ganze Straße eine Reihe von Steinen ge- hat und seine ungedeckten Verpflichtungen eine enorme Höhe er legt waren, die im Durchschnitt etwa 13 Zentimeter hoch waren. reicht haben. Ihr Gesamtbetrag steht noch nicht fest, doch dürften Die ersten Worte der Königin waren wir folgen der Darstellung sie sich auf 40 bis 50 Millionen Frank belaufen. Als Folge des Zu­der Tribuna":" Das ist eine vorbereitete Sache; lauft schnell und sammenbruches befürchtet man eine Reihe weiterer Zahlungsein­verhaftet die zwei Personen, die wir eben gesehen haben". Gesagt, stellungen und Bankrotte in Paris  . Mehrere Pariser Banken sollen anderen Berſonen geführt haben, die bereits gestanden hätten, ein Hamburger Firmen in starte Mitleidenschaft gezogen werden. Am Die beiden Individuen sollen zur Feststellung von vier schwer geschädigt sein; ebenso dürften verschiedene Londoner   und attentat auf die Königin- Mutter beabsichtigt zu haben. Hamburger Budermarki stellte sich bereits gestern eine gewisse 13 Zentimeter hohe Steine bei stark abschüssigem Wege und der billiger. Attentat auf die Königin- Mutter beabsichtigt zu haben. Das alles ist im höchsten Maße unwahrscheinlich. Obwohl auch Depression ein; alte Ernte wurde um 90 Pf., neue um 50 f. Telegraphisch wird zu diesem neuen Riesen- Fallissement aus üblichen Raserei einem Automobil ohne Zweifel gefährlich werden fönnen, fo liegt doch kein Grund vor, einen Anschlag gerade auf Paris   gemeldet: das Automobil der Königin vorauszusetzen. Man wußte nicht, daß dieses den betreffenden Weg einschlagen würde. Auch handelt es sich um eine stark von Automobilen heimgesuchte Straße. Wir haben wenig Vertrauen in die einem gefchidten Polizisten gemachten Geständnisse. Alle Umstände sprechen vielmehr für einen der nicht seltenen Anschläge auf die Automobilraser, deren brutale Rücksichts­losigkeit begreiflicherweise das Publikum erbittert und durch Erzesse Exzesse hervorruft.

zwei Jahren und einem Tage Gefängnis.

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Uniformänderungen und kein Ende. Die Uniform der Jäger zu Pferde wird sich zum 1. Oktober wesentlich ändern. An Stelle des gelben Rollerbesages tritt roter, die gelben Knöpfe und Tressen werden weiß. Die Achselklappen erhalten eine rote Einfassung und statt der jetzigen Nummer XI wird eine ge= stiďte 2 getragen werden. Die neue Bewaffnung( Lanze und Karabiner) ist jetzt schon eingeführt, wird jedoch von dem ältesten, am 1. Oktober zur Entlassung kommenden Jahrgang der Mannschaften nicht getragen, sondern nur von den beiden jüngeren. Die weiße Reit- und Paradehose fällt weg; sie wird durch eine grüne ersetzt. Der Zweck dieser Uniformveränderungen, die die Kriegsbrauchbarkeit der Truppe nicht im mindesten erhöhen, ist absolut unersichtlich. Man sollte meinen, der Militarismus sei auch ohnehin kostspielig genug.

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Halatistische Justiz. Aus Posen wird uns geschrieben: Wegen Beleidigung durch die Presse wurde der Redakteur der in Kosten in Posen erscheinenden" Gazeta Polska", Gwitala, von der Straf tammer in Lissa zu 100 M. Geldstrafe oder 10 Tagen Haft ver­urteilt. Der Angeklagte hatte in seinem Blatte einen Artikel ver­öffentlicht, durch welchen sich der Rittergutsbefizer Hildebrandt auf Kokorzyn beleidigt fühlte und dieserhalb gegen den Redakteur des genannten Blattes Strafantrag stellte.

Der Kriegszustand in Warschau  .

Wir erhalten folgende Privatdepesche:

Die Namen der jüngst in Warschau   Verhafteten sind: Buchno, Bonuszewicz, Rutkiewicz, Szymanski, Ponikiewski, Revaswiewski, Dudedi, Eystein, Muszynski, Weinstein, Sadowali, Dutlinger, Mirecki und die Genossinnen Reinel, Herhng, Rogowska, Frendzl, Gmielenska, Giraztow, Grhendler.

Gelegentlich der Verhängung des Kriegszustandes über Warschau   macht der Generalgouverneur darauf aufmerksam, daß Hausbesitzer, Portiers usw. verpflichtet sind, von allen außer gewöhnlichen Fällen und abgehaltenen Versammlungen in ihren Häusern die Polizei zu benachrichtigen. Das Arbeiterkomitee der P. P. S. machte darauf bekannt, daß jeder, der dementsprechend handele, dem sicheren Tode verfallen sei.

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,, Verfassungs  "-Taten.

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Die Staatsanwaltschaft gab dem Antrage des Ritterguts­befizers statt und erhob Anklage, indem sie ein lediglich öffentliches Interesse für vorliegend erachtete, weil der inkriminierte Artikel offenbar den Zwed hatte, einen deutschen Besizer bloßzustellen! Petersburg, 29. Auguft. Der Herausgeber der hier er­Dem Beleidigten wurde ferner auf Kosten des Angeklagten scheinenden lettischen Zeitung Peterburgas Avises", die nach Publikationsbefugnis zugesprochen. der kürzlich veröffentlichten amtlichen Mitteilung sich an der Der Fall Kulersti. Graudenz  , 29. August. Gegen den Reichs- Agitation unter den Letten der Ditseeprovinzen beteiligt hat, tagsabgeordneten Rulersti, der angeblich nach der Schweiz   geflüchtet ist und gegen den die hiesige Staatsanwaltschaft einen Steckbrief wegen Aufreizung zum klassen haß erlassen hat, stand heute vor mittag Termin vor der hiesigen Straffammer an. Durch Beschluß der Straffammer ist der Termin aufgehoben worden, weil der Auf

enthalt Kulerskis unbekannt ist.

Oberschlesische Bolizeifünfte.

Man schreibt uns aus Beuthen  :

In diesen Tagen fand eine charakteristische Verhandlung vor dem Beuthener Schöffengericht statt. Die Genossen Dr. Golde, Scholtysek und Walczuch waren angeklagt, unangemeldete Ver­fammlungen abgehalten zu haben und wurden verurteilt. Hier einige der Aussagen der Belastungszeugen:

Polizeibeamter Glogowsky: Ich hatte erfahren, daß bei Walczuch, der Vertrauensmann des Bergarbeiterverbandes ist, Ver­sammlungen stattfinden. Ich meldete es dem Polizeiverwalter in Friedenshütte, habe mich mit seiner Erlaubnis als Bergmann verkleidet und ging zu Walczuch. Ich erkundigte mich nach dem Verband und stellte mich mit falschem Namen als Bergarbeiter aus Bujakow vor. Ich versprach, ich würde mit anderen Kollegen kommen, um mich in den Verband eintragen zu lassen. Am bezeichneten Tage kam ich mit dem Bureaubeamten Wienczerz, der sich auch als Bergmann   stellte, und wir ließen uns unter falschen Namen als Mitglieder des Bergs

arbeiter- Verbandes eintragen.

In der Wohnung wurde über die Gemaßregelten- Unterstützung für Walczuch verhandelt. Da ging der Polizeibeamte unter dem Vorwand auszutreten heraus und rief den Gendarmen Runge, der fich draußen nach der Verabredung bereit hielt.

Der Bureaubeamte vom Polizeiamt Friedenshütte Wienczerz erzählt dasselbe.

Der Gendarm der dritte im Bundesagt aus, er sei von der Polizei benachrichtigt gewesen, hätte in der Nähe gestanden und sei, als der Polizist ihn rief, amtlich eingeschritten"." Er fügt hinzu, er habe" festgestellt", die Genoffin Dr. Golde habe einige Tage vorher in demselben Hause in einer Versammlung gesprochen. Auf das Ersuchen der Angeklagten, er solle sehen, wie er dies festgestellt habe, erwidert der Richter, die Polizei habe keine Ver­pflichtung, Dienstgeheimnisse zu verraten!

hat seine Abonnenten davon in Kenntnis gesetzt, daß der Minister des Innern beim Senate die Unterdrückung des Blattes angeregt und gleichzeitig angeordnet hat, daß die Beitung ihr Erscheinen vorläufig einzustellen habe. Helsingfors  , 29. August. Auf Befehl des Kaisers werden die finnischen   Gardebataillone im Laufe dieser Woche aufgelöst werden.

Glückliche Flucht.

Paris  , 29. August. Der Tod des Direktors der Raffinerie Say, Crosnier, hat gestern die Gröffnung einer gerichtlichen Untersuchung zur Folge gehabt. Eine im Laufe des gestrigen Abends in Crosniers Bureauräumlichkeiten abgehaltene Haussuchung führte zur Be­schlagnahme einer Anzahl Papiere, die jedoch nichts Wichtiges er­gaben. In der Angelegenheit wird heute ein Ministerrat stattfinden. Gestern hat der Verwaltungsrat der Bank von Frankreich über den Fall beraten und die nötigen Maßnahmen beschlossen. Die An­gaben der Presse über die ungedeckten Verbindlichkeiten Crosniers schwanken zwischen 20 und 200 Millionen Frant; die Familie gibt zu, daß sie mindestens 40 Millionen be­tragen. Man befürchtet als Folge des Falles Crosnier weitere Zahlungseinstellungen in Paris  . Mehrere hiesige Banken sollen schwer geschädigt sein, ebenso sollen, dem Petit Parifien" zufolge, der Londoner   und der Hamburger Platz große Verluste erleiden. Libre Parole" verzeichnet ein Gerücht von einer bevorstehenden Aufsehen erregenden Verhaftung.

Wahrscheinlich wird die Börsenpresse in den nächsten Tagen wieder über die unerhörte Frivolität Crosniers schreien; obgleich diese nur darin besteht, daß Crosnier bei seinen Spekulationen hineingefallen ist. Hätte er Erfolg gehabt, so würde er später bon denselben Blättern als smarter königlicher Kaufmann gefeiert und mit den Morgan, Gould, Carnegie usw. in eine Reihe gestellt worden sein.

Bergwerksverleihung. Die großen Kohlenmagnaten des rheinisch­westfälischen Kohlenreviers fahren fort, die noch unvergebenen Kohlen­felder an sich zu bringen, um sich ein völliges Monopol zu sichern. Wie die Köln  . Bollsztg." mitteilt, ist den Herren August und Josef Thyssen   in Mülheim   a. d. Ruhr vom Oberbergamt in Dorts mund das Eigentumsrecht an drei in den Gemeinden Hünge und Gartrop- Bühl( im Kreise Ruhrort  ) belegenen Bergwerken unter dem Namen Hiesfeld 36, Hiesfeld 39 und Hiesfeld 41 verliehen worden. Die Verleihung geschah auf Grund der Mutung vom Millionen Quadratmeter. Die feinerzeit vorgenommene Mutung 24. März 1905. Die Fläche umfaßt einen Raum von etwa 6% hat das Vorhandensein ausgedehnter Kohlenvorräte ergeben; mit ihrem Abbau soll alsbald begonnen werden.

Die bisher bestehenden Bergwerke Hiesfeld, zum Teil im Berg­bezirk Oberhausen  , zum Teil in demjenigen von West- Recklinghausen gelegen, gehören alle der Gewerkschaft Deutscher Kaiser" in Brud­hausen, die ebenfalls Eigentum der Familie Thyssen ist.

Hamburgs   Schiffahrt hat nach den vom Handelsstatistischen Bureau in Hamburg   herausgegebenen Uebersichten des Hamburger Petersburg, 29. Auguft.( Telegramm des Tag".) Aus Handels im Jahre 1904 bedeutende Fortschritte gemacht. Im Ver­dem Militärgefängnis zu Sewastopol   ist der Revolutionär fehr mit anderen deutschen Häfen hat sich die ein- und ausgehende Feldtmann entflohen, der als Hauptagitator unter der Be- Tonnage bon 1682 000 reinen Reg.- Tonnen im Vorjahr auf 1 769 000 Tonnen, also um 5 Proz. gehoben. An diesem Mehr hatte satzung des Snjäs Potemkin gilt. Die Flucht geschah unter besonders großen Anteil der Verkehr mit Bremen  , der von 666 000 Mithilfe des Gefängniswärters und des Wachtpoftens, die Tonnen im Vorjahr auf 721 000 Tonnen stieg, der Verkehr mit ebenfalls entflohen sind.

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Ein Stimmungsbild aus dem neuen ,, konstitutionellen" Rußland. Das Bialystoker Komitee des Bundes" erläßt einen Aufruf, dem wir das Folgende entnehmen: Wiederum Ströme von Blut, wiederum ganze Berge von Menschenleichen auf dem Altare des blutigen Gößen, der russischen Selbstherrschaft! Am Sonnabend, den 30. Juli( 12. August) waren die Arbeiter ruhig auf der Arbeiterbörse versammelt und die zarischen Mörder haben dort unter ihnen ein Blutbad angerichtet. Allein im städtischen Krankenhause hat man schon Sonntag früh 34 Tote ge­zählt, und immer noch fahren Wagen auf Wagen gefüllt von Er­schlagenen. Und wie viele Ermordete liegen noch in den Häusern; eine schreckliche, eine fürchterliche Schlächterei!

Sofort, nachdem die Soldaten auf die Börse gekommen waren, merften wir, daß sie nach Blut dürfteten. Sie stellten sich in eine Ede in fleinen Gruppen von 5 Mann auf. Ein mörderischer Soldat richtete bald seine Flinte gegen die Arbeiter. Einen schlug er mit dem Kolben nieder und rief: Heute, Verfluchte, werde ich Eurer dreißig erschlagen!" Die Arbeiter flohen vor ihm; ein zweiter Soldat schoß gleich darauf in sie hinein. Ein Genosse fiel sofort tödlich vertvundet.

Pommern  , mit Schleswig- Holstein   an der Niederelbe und an der Oftsee. Zurückgegangen ist der hamburgische Seeverkehr mit dem westlichen Hannover   einschließlich Wilhelmshavens, sowie mit Olden burg, Mecklenburg   und Ostpreußen  . Eine etwas geringere Steigerung des Verkehrs hat sich in der Schiffahrt zwischen Hamburg   und den außerdeutschen europäischen  Staaten vollzogen. Hier betrug der ein- und ausgehende Schiffs­im Vorjahre, der Verkehr ist also nur um 3% Proz. gewachsen. Die raum im letzten Jahre 9 973 000 Tonnen gegen 9 650 000 Tonnen Länder, mit denen ein gegen das Vorjahr wesentlich gesteigerter See­berkehr stattgefunden hat, find Großbritannien  , Belgien  , Dänemark  , die Niederlande  , Norwegen  , Schweden  , Spanien   und Italien  . Am günstigsten hat sich der Verkehr Hamburgs   mit den außer­europäischen Ländern entwickelt. Die ein- und ausgehende Tonnen­zahl ist von 7 045 000 Tonnen im Jahre 1903 auf 7 480 000 Tonnen im Berichtsjahr gewachsen, hat sich also um 6 Proz. vermehrt. Im einzelnen sind hier jedoch weit größere Schwankungen des Schiffsver­fehrs als auf den beiden oben behandelten Gebieten festzustellen. Einen gewaltigen Aufschwung hat das letzte Jahr dem Schiffs= berkehr mit den La Plata  - Staaten gebracht; es hat den hier beschäf­tigten Schiffsraum von 532 000 Tonnen auf 722 000 Tonnen, alfo um 36 Proz. vermehrt. Diese Steigerung ist fast allein auf das Anwachsen des einkommenden Schiffsraumes zurückzuführen; der auskommende Schiffsraum ist dem des Vorjahres gleich geblieben. Erhebliche Zunahme hat außerdem der Schiffsverkehr mit Chile  ( 567 000 Tonnen gegen 463 000 Tonnen im Vorjahre), mit Afrika  am Atlantischen Ozean  ( 570 000 Tonnen gegen 454 000 Tonnen)

Die zarischen Mörder erhoben ein Freudengeheul, doch bald er­plodierte eine Bombe, von unbekannter Hand geschleudert; Soldaten Und nun etwas anderes: In diesen Tagen brachten die ober- fielen tot und verwundet zu Boden. Das war das erste Signal zum schlesischen Blätter die Nachricht, der bekannte Grenzkommissar und fürchterlichen Blutbad. Es beginnt eine unerhörte blutige Rache. Polizeirat Mädler aus Beuthen   fahre zu einer Studienreise nach Die Soldaten stellen sich in allen Ecken auf und schießen nach allen Amerika  , seine Vertretung habe der Polizeidiätar Korda über- Seiten. Blut ergießt sich in Strömen. Ueberall hört man das und mit Ostasien   und den indischen Inseln( 695,000 Tonnen gegen nommen. Der Herr Grenzkommissar i. V. steht bei den polnischen Röcheln von Sterbenden, das herzzereißende Stöhnen von Ver- 587 000 Tonnen) erfahren. Diesen Steigerungen stehen auf der Genossen in Oberschlesien   in besonderem Andenken. Im Jahre 1902 wundeten, ein schreckliches Weinen der zu Witwen und Waisen ge- anderen Seite beträchtliche Verkehrseinschränkungen gegenüber. So hatten wir in Oberschlesien   noch teinen Saal zur Verfügung. Am wordenen Frauen und Kinder. Doch alles dies rührt nicht das hat z. B. der Schiffsverkehr mit den Vereinigten Staaten   von Ame­1. Mai fuhr eine fleine Schar polnischer Genossen aus Kattowitz   tyrannische Herz der wilden Barbaren. Betäubt von Mordgelüften rita am Atlantischen Ozean 138 000 Tonnen weniger als im Vor­mit dem Abendzuge nach der galizischen Grenzstation Oswieczim, fchießen und stechen sie nach allen Seiten. Von drei Uhr mittags bis jahr erfordert( 1904: 2 399 000 Tonnen, 1903: 2 536 000 Tonnen). um dort an der Maiversammlung teilzunehmen. Im Eisenbahn  - spät in die Nacht ertönt das Schießen, und Massen von alten und wagen stellten sich zwei Fremde als Genossen vor, die mitfahren. jungen Männern und Frauen bedecken den Boden.

Der eine erzählte, er sei Stutscher des Amtsvorstehers zu Scharley Sie schoffen in die Türen, in die Fenster, man konnte glauben, bei Beuthen  , und forderte eindringlich, man solle ihm ein Mai- daß sie die ganze Stadt vom Erdboden vertilgen wollten. abzeichen verkaufen. Der zweite war bescheidener und erzählte, sein Ein alter Mann steckte seinen Kopf zur Tür hinaus, er suchte Kollege der sich als Kutscher bezeichnet hatte- fei Handwerker aus sein Kind. Sofort fiel er tot auf der Schwelle nieder. Sein Sohn Kattowig. In Dewieczim angekommen, wurde dem Kutscher" schwul zu läuft ihm zu Hülfe und fällt verwundet über den ermordeten Bater. Mute. Zu Beginn der Versammlung wurde ein polnisches Arbeiter- So fiel eine große Zahl von Opfern, so wurden die Straßen mit lied abgesungen. Der Kutscher" markierte, als ob er mitfinge, Leichen bedeckt, die Steine cöteten sich von menschlichem Blut.

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Soziales.

Protestversammlungen gegen den Fleischwucher fanden wieder statt in Königsberg  , Rostock  , Zwickau   und Speyer  .

Der Verbandstag der Verwaltungsbeamten der Ortskranken­fassen beschäftigte sich mit der Regelung der Gehalts- und An­stellungsverhältnisse in Berücksichtigung der Beschlüsse des Ort