Nr. 207. 22. Jahrgang.
1. Beilage des„, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 5. September 1905.
Debatten über Wenn und Aber.
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oder halb absolutistischem Charakter, mit starker Zentralregierung charakter nach Proletariat ist), noch nicht vom Sozialismus erfaßt ist, und dürftig entwickelten, wenig einflußreichen parlamentarischen Ein- würde dann angenommen werden können, daß der Generalstreik, richtungen, ist der politische Streit als politisches Demonstrations selbst wenn er nicht nur möglich wäre, sondern sogar zur Ueberoder Manifestationsmittel, wie er in Schweden und. Italien gehand nahme der politischen Macht durch das Proletariat führen würde, Unter den wir wissen nicht, schlimmen oder Hoffnungsvollen habt wurde, unmöglich." Denn, so meint die Verfasserin, in solchen dann zu einem endgültigen Siege verhelfen könnte? Dann stände ja " Folgen des japanischen Sieges" stellte Karl Kautsky , wie wir Fällen würde der friedliche, legale Streit sofort revolutionär die große Masse nicht hinter der Regierung, sie würde alsbald wieder gesehen haben, in der„ Neuen Zeit" vom 15. Juli 1905 die Un- werden, also seinen Begriff sprengen. Ist der Manifestationsstreit über den Haufen gerannt werden, und das Spiel beginnt von neuem. fähigkeit der Redaktion oder wenigstens der ethisch- ästhetischen" in solchen Staaten unmöglich, so ist er andererseits in reinen, boll- Ist aber die Masse bereits sozialistisch, dann gibt es keine Macht der Redakteure des Vorwärts" fest, die Schrift der Genoffin Roland- ständig ausgebildeten Demokratien, wie z. B. in der Schweiz , über Welt, die ihr die politischen Rechte mehr zu entziehen vermöchte- Holst zu verstehen. Wir halten es zwar für keine Folge des flüssig; in solchen Ländern würde er von der Mehrzahl der Be- dann ist der Generalftreit vielleicht möglich, aber sicher überflüssig. japanischen Sieges, auch für keine redaktionelle Unzulänglichkeit, bölterung als eine unnötige Störung des wirtschaftlichen Lebens Gerade in diesem revolutionären, univerfalen Endstreit aber sondern lediglich für einen bedauerlichen Fehler des großen Vor- empfunden werden".„ Eine Arbeiterklasse, die über die direkten gipfelt die Tendenz des Buches. Und das ist auch ganz konsequent. augs Karl Kautskys: in seinen eigenen Gedankengängen so fest politischen Waffen des allgemeinen Wahlrechts, der Boltsinitiative Rommt es notwendig und überall zu gewaltsamen Entscheidungseingeschient zu sein, daß es ihm schwer fällt, sich in die Jdeen- und des Referendums verfügt, braucht für den Klassenkampf das tämpfen und bildet dann der Generalstreit das einzige Mittel, so ist entwidelung eines anderen hineinzufinden, der nicht von vornherein indirekte Mittel, den politischen Streit, nicht, um ihren Willen durch eben der politische Streit das Mittel, die Form des Klassenkampfes, identisch mit ihm zu denken fähig oder gewillt ist. galani zuſeßen. Die normale Entwickelung des Klaffenkampfes ist hier die und alles andere, wie z. B. der Parlamentarismus verflüchtigt sich Unsere Kritik wies auf die Swiespältigkeit der Schrift der Aufklärung und Organisation zum richtigen, das heißt dem prole zu einer Bedeutungslosigkeit- er verschwindet, sobald er ernsthaft Genoffin Roland- Holst hin: Einmal der Massenstreit als auch tarischen Klassenbewußtsein dienenden Gebrauch aller bürgerlichen wird, daß man tatsächlich dann zu der anarchistischen Konsequenz ein Mittel zur Erzwingung bedeutender politischer Veränderungen Rechte."( S. 117.*) gedrängt werden kann, ob es überhaupt lohne, diesen mühsamen und und zweitens der Generalstreit als das einzige Kampfmittel Nachdem so für zwei extreme Sorten von Staatswesen die nuglosen Umweg zu machen, ob sich der Weg nicht abkürzen lasse in jenem politischen Endkonflikt, in dem sich die alle politischen Anwendbarkeit des Generalstreits ausgeschaltet, bleibt seine Anwend- durch die„ direkte Attion". Rechte raubende Bourgeoisie mit dem um die Eroberung der barkeit vorbehalten für„ parlamentarisch ausgebildete, halb demopolitischen Macht ringenden Proletariat mißt. Dieser Zusammen- tratische Staaten"," besonders in fleineren, wo die Staatsgewalt stoß muß nach Roland Holstar kommen, und in diesem weniger zentralisiert, der Militarismus zu keiner so furchtbaren fritischen Augenblice muß als einziges mögliches Mittel der General Macht geworden ist". Unter welchen Bedingungen, in welcher Weise streit zur Anwendung gelangen. ist hier nun der Streit als Demonstrationsmittel möglich und aus fichtsvoll? Man lese:
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Kautsky beweist nun unser Unverständnis auf eine für einen alten geschulten Dialektiker außerordentlich seltsame Art. Wir weisen auf einen Widerspruch hin, und Kautsky widerlegt diese Auffassung, indem er die eine Seite des Widerspruchs zitiert, und uns vorwirft, wir hätten diese eine Seite des Wide spruchs verkannt. Um dies unbegreifliche Verfahren an einem Beispiel zu vereinfachen und zu veranschaulichen: Ein Kritiker weist auf den Zwiespalt eines philosophischen Werkes hin, die Schrift sei dem Beweise gewidmet, daß die Seele sterblich sei, und komme dann zur Schlußfolgerung, daß sie unsterblich sei. Welche Verständnislosigkeit donnert der Antifritiker: Steht nicht auf dieser und jener Seite, daß die Seele sterblich sei?
Kautsky schlägt uns mit einem Zitat, in dem Roland- Holst ausführt, daß der politische Massenstreit eine nur selten, in bestimmten geschichtlichen Situationen antvendbare Waffe ist". In diesem Paffus hätte also die Genoffin Roland- Holst ausdrücklich jenen Gesichtspunkt hervorgehoben, den der Vorwärts" bei ihr vermißte, und jene Auffassung abgelehnt, die der Vorwärts" ihr vorwerfe. Ja, Kautsky führt noch ein gewichtigeres Beuguis au, die Verfasserin selbst, die ihm seine Anschauung bestätigt:
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Und hier mum ist es Zeit, die schlagenden Zitate wiederzugeben, bie Karl Kautsky bermißt, weil er die Vorwärts" Kritit offenbar nur ganz flüchtig gelesen hat.
Schon aus den russischen Ereignissen entnimmt Roland- Holst, welch' treffliche Waffe der Streit als die natürliche Form der proletarischen Revolution, sogar in den Händen eines an Zahl „ Es leuchtet ein, der Manifestationsstreit macht nicht erforder- schwachen und wenig geschulten Proletariats ift".( S. 150.) Der lich, daß die gesamte Arbeiterschaft des Landes in den Ausstand Streit ergebe sich als Notwendigkeit von selbst in jeder wirklich tritt. Es handelt sich ja nur um einen Druck auf die öffentliche revolutionären Bewegung unserer Gegenwart, weil er aus der Meinung, und dieser kann durch das einige Tage währende Still ökonomischen Lage der Arbeiterklaffe hervorgeht". Der Streit ist die legen der wichtigsten Erwerbszweige der Großindustrie, des Berg- Einleitung, der erste Schritt jeder revolutionären Maffenaktion, wie baues, des Hafentransportes, erreicht werden. Hauptsache ist die Masse der Feiernden. Es ist nicht notwendig, das gesamte öffentliche Leben durch Stillegen des Verkehrs usw. zu desorganisieren. Viel mehr könnte eine zu allgemeine Arbeitseinstellung in diesem Falle über ihr Ziel hinausschießen. Wohl werden sowieso die reaktionären Borteien immer bereit sein, den Demonstrationsstreit zu einem revolutionären Bressionsversuch aufzubauschen, die Führer als Aufrührer zu denunzieren das ist unvermeidlich. Aber wenn fich die Arbeitseinstellung auch über die Produktionszweige von unbedingter, allgemeiner Notwendigkeit erstrecken würde, brächte sie den größten Teil der Bevölkerung gegen die Streikenden auf die Beine. Wo es also nur auf die feierliche Wirkung einer Demonstration abgesehen ist, wäre der von Turati gegebene Rat zu beachten, die wesentlichen Erfordernisse des öffentlichen Lebens zu refpeltieren, wenngleich auch in geringerem Maße, als er dies borschlägt. Denn wenn, wie Turati verlangt, Eisenbahnberkehr, Post und Telegraph, Wasserzufuhr, Sanitätsdienst, Brotversorgung, Beleuchtung und Tagespresse, wenn alle diese Einrichtungen vom Streit unberührt bleiben sollen, so dürfte seine demonstrative Wirkung allzusehr geschwächt werden. Auch soll man, wie Dda Olberg mit Recht bemerkt, keine Masche im Gewebe der Solidarität unnötig zerschneiden."( S. 116 ff.)
ihr weiterer Fortgang sich auch abspielen möge." Der politische Wassenstreik ist die einzige mögliche Form des Bürgerkrieges, worin den mit den raffiniertesten Mitteln der modernen Technik aasgerüsteten Soldaten von der anderen Seite nur die offene Brust und das ungeschütte Herz entgegengestellt wird und dennoch nicht die bewaffnete Regierungsgewalt, sondern das unbewaffnete Heldentum der Masse entscheidet".( S. 152.)
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Handelt es sich bei diesen Stellen aber immer noch um ein gegenwärtiges revolutionäres Mittel für gegenwärtige Kämpfe und Konflikte, so weitet sich in den folgenden Säßen der politische Streik zum revolutionären Universalmittel des zukünftigen Endkampfes um die politische Macht aus:" Der politische Massenstreik wird die Zufammenfassung der verschiedenen Kampfmittel der Vergangenheit und deren Ablösung durch eine Methode, die der Grundtatsache „ Wie der„ Vorwärts" dazu kommt, aus meiner Schrift der modernen Gesellschaft: der kapitalistischen Ausbeutung, und dem herauszulesen, daß ich den Massenstreit als die Methode des proletarischen Klassenkampfes betrachte, ist mir unbe Wesen des Proletariats als organisierter Klasse entspricht.( Seite 160.) greiflich. Gegen eine solche Ueberschäzung, wie er durch die Der politische Massenstreik ersetzt zwar nicht den Parlamentarismus, revolutionären, antiparlamentarischen Gewerkschaftler stattfindet, ist aber er wird und hier wird die unabwendbare Konsequenz die Schrift ja zum Teil gewandt. Auch habe ich mich gerade beängstlich durch ein eingefügtes wahrscheinlich verbogen müht, den innerlichen Zusammenhang der verschiedenen Waffen Man lese diese Auseinandersetzung einmal, zweimal, dreimal. als ein Mittel in Betracht kommen, die parlamentarische Aktion des Proletariats und der verschiedenen Methoden des prole- Man studiere sie, man durchdenke sie, man lerne fie auswendig, und des Proletariats erst möglich zu machen, zu erhalten und zu tarischen Rampfes zu betonen, hervorzuheben, wie sie einander er dann sage man, was man aus ihr für einen gegebenen fünftigen erweitern, und ebensowohl als die dem Proletariat eigengänzen." Augenblick ficheres entnehmen könne. Die ganze Argumentation tümliche Waffe des Drudes oder des Zwanges, wo der Rautsty entrüstet sich endlich noch darüber, daß wir in unserer breht sich im Kreise: Der Streit soll auf die öffentliche Meinung Barlamentarismus versagt, wo der Arbeiterklasse der Rechtsboden ersten Entgegnung auf seine Antikritik seinem Zitat teine anderen wirken. Darum soll er fühlbar sein. Darum muß er entscheidende des Klassenkampfes entzogen wird"( Seite 162). Hier also, am schlagenden Zitate entgegen gehalten hätten; er bergaß nur, Zweige der Produktion umfassen. Ist er aber dermaßen fühlbar, so Schluß der ganzen Schrift erzittert der Gedankenbau wieder zagseine Leser darüber zu unterrichten, daß dies unnötig gewesen, regt er die öffentliche Meinung gegen sich auf und vereitelt somit haft, es wird alles wieder statt notwendige Entwickelung weil die ihn schlagenden Zitate schon in der ersten Besprechung ab- den Zwed, um dessentwillen er begonnen wurde. Solche Allgemeinheiten, Wahrscheinlichkeit. Roland- Holst und Kautsky find eben auf Halbem gedruckt waren, also nicht wiederholt zu werden brauchten. die alles und nichts beweisen, bei denen jeder Saß den anderen auf- Wege stehen geblieben, sie sind erstarrt mitten im Widerspruch. Der„ Borwärts" hat in jener Kritik durchaus nicht verkannt, hebt, sind keine Belehrungen, wie man es machen kann, sondern Der einzelne Schriftsteller, der seine Auffassungen über die Ent daß die Genoffin Roland- Holst den Parlamentarismus auch als Rezepte, die Mischungen wägbarer Quantitäten angeben, nur daß wickelungstendenzen barlegt, ist ein wertvoller Berater einer Partei, berechtigt anerkennt. Ganz wie die Verfasserin in ihrem Be- eben menschliche Handlungen, menschliche Willen nicht auf der Wag- deren Programm die wissenschaftliche Einsicht in diese Tendenzen erkräftigungsschreiben an Karl Kautsky , hatte der verständnislofe, zu schale dosiert werden können wie Butter, Mehl und Eier oder wie fordert. Auch um die Wege und Mittel, als notwendig erkannte jeder führenden Stellung unfähige Kritiker hervorgehoben, daß die die Chemikalien der Apotheke. Die Verfasserin scheitert eben in Tendenzen der Zukunft durchzusetzen das Notwendige wirklich Verfasserin die Schädigungen und Gefahren der antiparlamentarischen solchen Betrachtungen an der inneren Unmöglichkeit der Aufgabe, zu machen muß die wissenschaftliche Diskussion sich bemühen. Generalstreit- Illusion für die Arbeiterklasse in vorzüglichen Ausführungen taktische Regeln für besondere zukünftige Fälle zu generalisieren und Kann aber eine große politische Partei ihre besondere Taktik für darstellt". Wir haben also so wenig verkannt, wie die Genoffin zu präzisieren. Butunftsmöglichkeiten festlegen? Roland- Holst den Generalstreit als Ergänzung des Parlamen- Genau die umgekehrte Erscheinung beobachtet man aber dann Die Sozialdemokratie lehnt es ab vielleicht sogar allzu ents tarismus betrachte, daß vielmehr gerade auf dieser unserer in der Schrift bei jenem Notwendigkeitsstreit, der auf der schieden Fragern nach dem Inventar des Butunftsstaates Auskunft Erkenntnis sich unser Vorivurf des zwiespältigen Charakters Statastrophentheorie beruht. Der ist eine einfache Deduktion aus zu geben, nicht weil wir verlegen find um eine Antwort, sondern ihrer Schrift begründet. In dem Linnéschen System der angenommenen Voraussetzungen, und derartige Deduktionen haben weil wir zu viele Antworten geben könnten, und weil wir doch Generalstreifsarten, das Frau Roland- Holst scharfsinnig fondert, natürlich alle die Bestimmtheit formal logischer Schlußfolgerungen. genau wissen, daß keine vollständig der künftigen Wirklichkeit gibt es nämlich nicht nur wirtschaftliche, anarchistische, Solidaritäts- Roland- Holst verkoppelt die Idee des Generalstreits mit der entsprechen wird. Was soll man aber erst dazu sagen, wenn man und Sympathiestreifs, es gibt nicht nur die politischen Massenstreits Busammenbruchstheorie. Ihr Gedankengang ist der folgende: von uns verlangt, die Taktik zur Erzwingung des Zukunftsstaates im engeren Sinne, die wieder in legale Demonstrationsstreiks und Roland- Holst sieht die allgemeine kapitalistische Entwickelungs- schon im voraus zu bestimmen. In der Generalstreitsfrage aber, revolutionäre Ausstände zerfallen, sondern der realistische, tendenz nicht etwa nur in reaktionären Feudal und Militär- so wie sie Stautsty zu verstehen scheint, sollen wir letzten Endes, revolutionäre Generalstreik, der in bestimmter Situation möglich staaten wie Deutschland sondern auch in Demokratien revolutio- zwar jetzt noch nicht über die Mittel zur Eroberung des Zukunftsist, verflüchtigt sich in den wenn nicht utopistischen, so doch nären Ursprungs so verlaufen, daß die Bourgeoisie, sobald die staates Beschluß fassen, aber uns doch über den Endkampf der Erspekulativen Generalstreit des großen Zusammenbruchs, der Ent- klaffenbewußte Anwendung der demokratischen Rechte für das oberung der politischen Macht resolvieren. Kann diese ausscheidungsschlacht, der dann ebenso notwendig angewandt werden Proletariat und den Sozialismus ihr gefährlich wird, diese weichende 8urüdschiebung der drängendsten Probleme um muß, wie der Endkonflikt selbst unvermeidlich ist. Damit aber wurde politischen Rechte zerreißt, und dann kommt jener Augenblick einer möglichen Endaktion willen zu irgend einer fruchtbaren Disein Mittel des Klassenkampfes zu dem Mittel des Klassen- des revolutionären Generalstreits. Klaffen des revolutionären Generalstreiks. In diesem Sinne wird der fussion führen? Wir verneinen das. tampfes- das ist der klaffende Widerspruch des Werkes, der, Generalstreit in der Tat, wie sehr es immer Kautsky bestreiten Für die sozialdemokratische Partei kann es sich nur und wird wie wir noch zeigen werden, dadurch in eine höhere Einheit mag, das ausschließliche Mittel des Klassentampfes. Ueber die es sich nur um die ebenso nüchterne und flare, wie unmittelbare Frage „ dialektisch" zu nähern versucht wird, daß man nun den Frage, ob die Entwickelung so verlaufen wird, ist hier nicht der Ort unserer politischen Eristenz handeln: Gewährt der politische Barlamentarismus mit seinem ganzen Zubehör politischer Rechte als zu diskutieren. Aber über die Anwendbarkeit des Generalstreits im Maffenstreit in der gegenwärtigen Situation eine Art dem Untergang notwendig geweihtes Provisorium entwertet. Sinblick auf diesen Entscheidung stampf um die politische Deutschlands ein Mittel, um entweder die Auf den Trümmern des politischen Kampfes und der politischen Macht als des einzigen nicht nur möglichen, sondern auch not- Dinge vorwärts zu drängen oder wenigstens doch Rechte taucht der politische Generalstreit ais Netter auf und verwendigen Mittels läßt sich auf keinen Fall etwas Sicheres, unfere politischen Rechte gegen Attentate zu schügen? wandelt sich jetzt unwillkürlich wieder, wenn auch noch so heftig ver- nicht einmal etwas Wahrscheinliches, ja überhaupt gar nichts Das ist die einzige Frage, welche die Parteiaftion angehen kann; leugnet, in den anarchistischen Endzielstreit, mur daß der Anarchist Greifbares denken. Im Gegenteil: Die spekulative, wie immer und da muß leider gesagt werden, daß gerade Kautsky die so gedurch ihn gleich die Produktion unmittelbar übernehmen will, während aus dem Boden der wissenschaftlichen Erkenntnis über Entwickelungen stellte und begrenzte Aufgabe im voraus entwertet hat- sowohl Roland- Holst und Kautsky durch ihn nur die politische Macht erobern der Dinge erwachsenen Tatsache stellt sich lauter Undenkbarkeiten hinsichtlich der Möglichkeit wie hinsichtlich des Kampfziels. und sichern wollen. vor. Nimmt man an wir können natürlich hier nur ein paar flüchtige Striche einer systematischen Beweisführung zeichnen, die Die Eigenart der Schrift besteht darin, daß sie, soweit sie das vor Bourgeoisie in der ausgebildeten Demokratie greife bereits vorhandene Tatsachenmaterial durchgeht, über das Wenn und Aber beugend zum Staatsstreich, wenn die Gefahr erst im Anzug ist, In ihrem vierten Artikel Sur Borwärts"- Frage" knüpft die nicht hinauskommt, daß ihr aber jenseits der Tatsachen, wenn he jene wenn die große Masse des Voltes,( das unter dem Zwang der not- Leipziger Volkszeitung" an die Bochumer Resolution an und fährt tatastrophische Hungerbarrikade des Generalstreiks in der Ferne wendigen wirtschaftlichen Entwickelung selbstverständlich seinem Klassen- dann fort: am Ende ausmalt, alle Bedenken schwinden und nun die große Der Vorwärts" ist mit dieser Resolution einverstanden und Sicherheit und Ausschließlichkeit dieses Mittels kraftvoll, faft dithy-*) Anscheinend in direktem Gegensatz dazu heißt es wenige macht nur die einschränkende Bemerkung dazu: aber wir sind nicht rambisch feiert. Aus einem Chaos von Zweifeln und Einwänden, Seiten weiter: Träfe dies ein" nämlich der Sieg durch den schuld, sondern die in das Gewand der Parteirettung gekleidete die aus den Erscheinungen der Vergangenheit und Gegenwart ab- legalen Gebrauch politischer Rechte in der Demokratie so wäre Strakeelsucht der Leipziger Boltszeitung"." Wir dagegen sind mit geleitet werden, erwächst dann die mystische Mathematit der Schluß- der politisch revolutionäre Massenstreit wie jedes andere Bwangs- der Resolution der Bochumer Genossen nicht einverstanden, weil sie geleitet werden, erwächst dann die mystische Mathematik der Schluß- mittel tatsächlich überflüssig. Die Sozialdemokratie könnte ihr von falschen Voraussetzungen ausgeht, obgleich wir zugeben, daß, rechnung. Ziel durch die politische Demokratie erreichen, die einzige menn ihre Voraussetzungen richtig wären, sie allerdings mit Recht Das Buch kann in der Tat insofern als die Bibel des General- unter diesen Umständen angebrachte Kampfesweise wäre die unauf die Schuld auf beide Seiten verteilen würde. Wir würden dann streits gelten, als man aus ihm alles beweisen kann. Greifen wir, hörliche Aufklärung und Organisation des Proletariats, um seine nicht so rechthaberisch" sein, unseren Teil der Schuld abzulehnen; bei um die zu uferlosen, in sich freisenden Debatten geradezu provo- politischen Rechte richtig, das heißt: zur Befreiung seiner Klasse einem bloßen Literatengezänt find alle schuldig, die sich daran be zierende Methode der Schrift uns noch einmal zu vergegenwärtigen, gebrauchen zu lernen." Solche Annahme aber sei heller Wahnsinn. teiligen. ihre Behandlung der Form des politischen Streits heraus, der am( S. 181.) Der scheinbare Widerspruch löst sich auf in dem Aus dieser verschiedenen Aufnahme, die ihr Vorschlag beim Klarsten begrenzt ist und am bestimmtesten sich in die Wirklichkeit Dualismus der Grundtendens. Hier handelt es sich eben nicht mehr Vorwärts" und bei uns findet, können die Bochumer Genossen schon der politischen Aktion einfügen läßt: den Manifestationsstreit, diese um den Manifestationsstreit", sondern um den revolutionären End- ersehen, daß es sich hier um wirkliche Gegensätze handelt, und nicht streit. Die normale" Entwickelung in der Demotratie, von um bloße Rechthabereien. verstärkte Agitation und Demonstration für die Erringung politischer der S. 117 gesprochen wurde, erweist sich hier als eine, die nur Wir verstehen die Aufwallung zu würdigen, aus der heraus Rechte oder Abwehr von Attentaten auf Volksrechte. heller Wahnsinn phantasieren könnte, die wirklich normale Ent- sie ihren Vorschlag gemacht haben, und wir freuen uns, daß sie ihn Die Möglichkeit solcher Manifestationsstreits hängt ab von dem wickelung ist vielmehr der Entscheidungskonflitt der Hunger- besser begründet haben, als mit der hergebrachten Redewendung, die Charakter der verschiedenen Staatswesen. In Staaten von ganz barrikade! große Masse der Arbeiterschaft wolle von persönlichen Bänkereien"
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Aus der Partei.