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darunter denn glücklich auch ein paar Hafenarbeiter und ein Segelmacher, verzweiflungsvoll klammern. Es ist> überflüssig die zahlreichen Preßstimmen wieder- zugeben, genügt es doch festzustellen, ldaß man einstimmig und Blätter aller Parteien waren hier eines Sinnes denFlüchtigkeitsfehler" als das würdigte, was er ist, als die jämmerliche Ausrede eines tödtlich getroffenen Schuld- bewußtseins. Aber die Hendorsi, Jbbeken, Sosath, Gramberg haben uns ja auf Grund der von ihneneingesehenen Schiffs- bücher und Belege" eine Rechnung aufgemacht, aus welcher hervorgehen soll, daß der Schiff gar keinen besonderen ,Ge- winn oder Bermögensvortheil" aus dem Verlust der beiden alten hölzernen Fahrzeuge herausgeschlagen habe. Wir sehen jetzt davon ab, daß diese private, von F t e» n d e n des Schiff gemachte Berechnung keineswegs für uns beweiskräftig ist, und wir wollen ja gerade, daß Unparteiische, daß die Gerichte die Sache und auch die Bücher prüfen und untersuchen. Trotz- dem würde der Nachweis als gelungen vorausgesetzt, doch nur das Eine sich ergeben: Adolf Schiff hat den Untergang nicht absichtlich herbeigeführt. Das aber ist erst zu be- weifen. Denn wir bestreiten auf das Entschiedenste, auch nach den Zahlen, wie sie von Hendorf und Genossen heransgerechnet werden, daß der Schiff kein guteS Geschäft bei dem Verl «st dev Schiffe ge- macht habe. Ter Korrespondentrheder Schiff hat beim Hugo" von 1880 bis 1887, bei derRebecca" gar von 1874 bis 1887, im einen Fall sieben, im anderen Falle dreizehn Jahre lang hindurch seinen A n t h e i l am Unternehmergewinn eingestrichen, er hat für sein eingeschossenes Kapital in den angegebenen Zeit- abschnitten seine Profitrate bezogen. Weshalb geben die begeistertenEhrenerklärer" nicht eine Uebersicht über den GcschäftSgewinn, der demZSchiff erwachsen ist? Erst aus einem Vergleich dieser letzteren Ziffern mit den in der Erklärung mitgetheilten ließe sich der Thatbestand richtig ermitteln. Darüber aber schweigt der Hendorff und Jbbeken, der Sosath und Gramberg Höflichkeit. Man urtheile selbst! FürHugo" schießt der respek- table Schiff 17 600 M. ein; sein Antheil an den Reparatur- kosten(Wioo) beträgt rund 2660 M., macht zusammen 20 260 M. Am 26. Mai 1887 sinktHugo" und derin hiesigen und weiteren Kreisen geachtete und geehrte" Bieder- mann, der sieben Jahre lang den in der Rhedcrei uicht geringen Gewinn eingesäckelt hat, streicht immer noch 13 760 M. ein. Für dieRebecca" giebt Schiff 9900 M. her, leistet als Beitrag zu den Reparaturkosteil('/»») rund 1000 M., macht zusammen 10 900 M. Am 10. November 1887 geht dieRebecca" unter und der ehrenwerthe Schiff erhält, nachdem er dreizehn Jahre lang sein Kapital hat wuchern lassen, noch die niedliche Sumnie von 4328 M. Es leuchtet ein, daß die ganze Rechnerei der Erklärung, vorausgesetzt immer, daß sie korrekt, eitel Spiegelfechterei ist, wenn wir nicht wiffen, was der Schiff anHugo" undRebecca" in der für die deutsche Rheder« durchgängig höchst günstigen Periode der letzten Jahrzehnte ver- dient hat. Wenn die Unterzeichner die Vermuthnng aussprechen, daß Schiff sich über dasEinheimsen" der Versiche- rungs-Gelder so außerordentlich gefreut habe, weil seine beiden Kapitäne in Havariesachen unerfahren, trotz- dem aber die Schiffspapicre in Ordnung gewesen seien, so ist das eine Konjektnralpolitik, die keinen Pfifferling werth ist gegenüber dem Worttaut des Briefs. Gegenüber dem Wortlaut des Briefs allein? Nein, auch gegenüber einer sehr bemerkcnswerthen Stelle der denk- würdigenEhrenerklärung". Da heißt es nämlich: Beide Kapitäne waren auch als Mitrheder nicht be- thetligt, ihr Interesse lag also wesentlich in der Er- haltnng der Schiffe und dadurch ihrer Stellungen." Da wir nicht annehmen, können, daß in dieser feier- lichen Urkunde der Elsflether Ehrbarkeit auch einFlüchtig- keitsfehler" vorliegt, wie in dem Brief des tugendhaften Schiff, da diese Erklärung vielmehr der neunfach destillirte Niederschlag sorgsamster Erwägung ist, so erglebt sich: Ein Kapitän, der als Mitrheder nicht betheiligt ist, hat also deshalb ein wesentliches Interesse an der Er- haltnng der Schiffe. Ein M i t r h e d e r dagegen hat diese? Interesse nicht, hat wohl gar das entgegengesetzte I n t e r- in so wenig ehrerbietigem Tone redet, wie neulich" Erlaube mir. Dich aufmerksam zu machen, liebste Tante, daß auch Tu Friedrich Tilliug nicht zu Heirathen brauchst." Des Menschen Wille ist sein Himmelreich" sagte mein Vater mit einem Seufzer, indem er sich wieder niedersetzte. Natürlich wird Tilliug quittiren?" Darüber haben wir noch uicht gesprochen. Lieber wäre es mir freilich aber ich fürchte, er wird es nicht thun." Wenn ich denke, daß Du einem Fürsten einen Korb gegeben hast", seufzte Tante Marie,und jetzt, stat« Dich zu erheben, wirst Du auf der gesellschaftlichen Leiter herab- steigen!" Wie unfreundlich Ihr Beide seid und Ihr be- hauptet doch, mich lieb zu haben. Da komme ich zu Euch das erste Mal seit des armen Arno Tode mit der Nachricht, daß ich mich vollkommen glücklich fühle, und anstatt Euch dessen zu freuen, sucht Ihr allerlei Ver- gällungSgründe hervor und was für welche: Militaris- mus, Jehovah, soziale Leiter!" Nach eincul halben Stündchen war es mir doch ge- lungen, die alten Lcnte einigermaßen umzustimmen. Ich hatte nur nach der Tags zuvor gehaltenen Rede zu schließen den Widerstand meines Vaters viel heftiger ge- dacht. Vermuthlich würde er auch, falls meinerseits bloße Absicht und Neigung vorgelegen hätte, energisch versucht haben, Absicht und Neigung zu ersticken; aber demtait accompli" gegenüber sah er wohl ein, daß Widerstand nichts mehr nützen konnte. Oder war es doch der Einfluß des überströmenden Glücksgefühls, welches in meinen Augen leuchten und in meiner Stimme beben mochte, das seinen Verdruß ver- scheuchte und woran er unwillkürlich freudigen Antheil nehmen mußte? kurz, als ich zum Gehen aufstand und ihm adieu sagte, drückte er einen herzhaften Kuß auf meine Wange und versprach, noch am selben Abende zu mir zu kommen, um daselbst seinen künftigen Schwiegersohn als solchen zu begrüßen. Wie noch weiter jener Tag und der darauf folgende Abend verlief schade, daß die rothen Hefte es nicht ver- zeichnet haben. Die Einzelheiten sind nach so langer Zeit e s sfe, damit er sich dannfreuen" kann,die Assekuranz - gelder eingeheimst zu haben". Gegen die zwingende Logik dieses Schlusses ist ein Widerspruch unmöglich, hier giebt es kein Entweichen. Also: Und dieser wackere Mitrheder, so entzückt er ist über die gute Wirkung der Seeversicherung, sollte nicht sein Leider" seelenvoll aushauchen über die Rettung der Mann- schaften, die ihn mit den Ausgaben für die Heuer, Rück- fahrtskosten u. dgl. belasten? Wie heißt es im Lenau'schen Faust": Da? Schiff versank, doch nur mit Maus, Der Mann kam glücklich wieder'raus." Adolf Schiff jedoch, ein feinsinniger Textkritiker, würde dasglücklich" der zweiten Zeile flugs umwandeln in das zu Weltruf gelangte:leider". Der Mann kam leider wieder'raus." Die Siebenzig von Elsfleth , die ausgingen gleich Saul ein Grauthier zu suchen, das ihre Pickwick- Ehrenerklärung ernst nimmt, werden, so erwarten wir, statt dessen den öffentlichen Ankläger finden, der den Fall Schiff mit peinlichstem Eifer untersucht. Das Elsflether Kapitalistische Manifest, worin die Unter- zeichner feierlich beschwören, daß der Schiff in ihrerAchtung nichts verloren hat, sondern nach wie vor derselbe Ehren- mann bleibt", schlägt in der That dem Faß den Boden aus*). Werden die dazu Berufenen jetzt endlich sinnenfällige Klarheit schaffen? Gefahr ist im Verzuge. yolikiststo Mevevstivt. Berlin , den 10. September. Preußische Maßnahmen gegen Hamburg . Ein ministerielles Rundschreiben in Sachen der Cholera siehe an anderer Stelle. Das Zentrum. Man kann es Niemand übel nehmen, daß er eine günstige Lage nach Kräften auszunutzen sucht; und wir sind auch die letzten, die sich darüber entrüsten, daß das Zentrum jetzt mit der Regierung ein möglichst gutes Geschäft zu machen sucht. Alle anderen kapitalisti- schen Parteien würden in gleicher Lage genau dasselbe thun, denn für sie alle ist die Politik ein Geschäft. Nur warnen wollen wir. Tie Zcntrumsführer sind nämlich geübte und abgebrühte Deinägogen, und da sie wiffen, wie unpopulär die neue Militärvorlage ist, so lassen sie jetzt durch dieKölnische Volks- Zeitung" erklären, das Zentrum würde niemals das Quinquennat(die Be- willigung auf 5 Jahre) und die von den Offiziösen ge- orderte Erhöhung der Militärausgaben bewilligen. Das i»d aber blos Flausen, um die katholischen Wähler einzu- chläfern. Kommt die Vorlage, so kommt auch derUmfall". Das deutsche Volk darf sich keiner Täuschung hingeben. Wenn es keinen kräftigen Druck auf die Volksvertretung ausübt, so gehen die Regieruugsvorschläge durch. Nur durch rechtzeitigen und genügenden Druck aus die Abgeord- neten läßt sich das Unheil noch abwenden. Mit der Agitation gegen die neue Militärvorlage ist also kein Tag zu verlieren. Schnlchauviniömns. Vermuthlich um sich der Re- gierung für die bevorstehenden Militärvorlage- Debatten nützlich zu zeigen und dem bösen Zentrum etwas Wind aus den Segeln zu nehmen, putzt die nationalliberale Presse jetzt wieder einmal den Revanche- Wauwau auf und sucht dem armen Michel gruselig zu machen durch Zitate aus französischen Schulbüchern. Nun, diese Zitate, deren Echtheit wir im Augenblick nicht bestreiten wollen, sind sicherlich chauvinistisch. Wir bitten aber die patriotischen Schusterlinge, doch einmal in die deutschen Schulbücher die Nase zu stecken. Für jede chauvinistische Stelle in den ") Die BerlinerVolks-Zeitung"(Ar. 2l3 vom 11. d. Mts.) fertigt dieEhrenerklärung" zu Gunsten des Edle», dem die Begräbnißkosten für eine» seiner Kapitäne zu hoch dünkte», mit den Worte» ab:Mögen sich die Unterzeichner ihre» unerschütterliche» Glauben an die Ehrenhaftigkeit des Herrn Schiff für alle Zeiten bewahren!" meinem Gedächtnisse entschwimden ich weiß nur noch, daß es herrliche Stunden waren. Zum Thee hatte ich den ganzen Familienkreis um mich versammelt, und ich stellte den Meinen Friedrich v. Tilling als meinen Verlobten vor. Rosa und Lilli waren entzückt; Konrad AnHaus rief: Bravo, Martha! und Du, Lilli, nimm Dir ein Bei- spiel daran!" Mein Vater hatte seine frühere Antipathie entweder überwunden, oder es gelang ihm, dieselbe mir zu Liebe zu verbergen; und Tante Marie war weich und ge- rührt: Tie Ehen werden im Himmel geschloffen," sagte sie, und Jedem geschieht nach seiner Bestiinmung. Mit Gottes Segen werdet Ihr glücklich werden und den will ich un- erniüdlich auf Euch herabflehen." Auch mein Sohn Rudolf wurde dem künftigenneuen Papa" vorgestellt, und es war mir ein eigenes Wohl- und Weihegefühl, als der geliebte Mann mein geliebtes Kind in seine Arme hob, es innig küßte und sagte:Aus Dir, kleiner Bursch', werden wir einen ganzen Mann machen." Im Laufe des Abends brachte mein Vater seine Idee in Betreff des Qniltirens zur Sprache: Sie werden jetzt vermuthlich Ihre Karriöre aufgeben, Tilling? Da Sie ohnehin kein Freund deS Krieges sind-" Friedrich warf mit überraschter Miene den Kopf zurück: Meine Karriere aufgeben? Ich habe ja keine andere... Und man braucht doch kein Freund vom Kriege zu sein, um den Militärdienst zu leisten, ebenso wenig als man" Ja, ja," unterbrach mein Vater,das sagten Sie scholl neulich: ebenso wenig als ein Feuerwehrmann ein Liebhaber von Feuersbrünsten zu sein braucht" Ich könnte noch mehr Beispiele anführen: ebenso wenig als ein Arzt den Krebs und den Typhus lieben, oder als ein Richter ein besonderer Verehrer von Einbruchs- diebstählen sein muß. Aber meine Laufbahn ausgeben? Was hätte ich für eine Veranlassung dazu?" Veranlassung wäre", sagte Tante Marie,Ihrer Frau das Garnisonleben zu ersparen und die Angst zu, er- sparen, falls ein Krieg ausbricht.... Obgleich diese Angst französischen Schulbüchern finden fie zehn in den deutschen. Etwas finden fie freilich nicht in den deutschen, was in den französischen auf jeder Seite zu finden ist: Begeisterung für Freiheit und Charakterstärke, Hingebung an das Ideal. Statt dessen ist in unseren deutschen Schulbüchern neben dem niedersten Chauvinismus ein Ueberfluß an plattester, feigster Bedientenhaftigkeit, von der sie förmlich triefen. Da stehen die französischen Schulbücher denn doch, trotz ihrer chauvinistischen Schmutzflecken, auf einem unvergleichlich höheren Kulturniveau. Vom Mainzer Katholikentag. DieKölnische Volkszeitung'(Nr. 499 vom 9. September) schreibt nicht unzutreffend:Die offiziösen Akten über den Mainzer Ka- tholikentag dürften jetzt wohl geschloffen sein. Der Eindruck auf die Regierung ist anscheinend weder eingünstiger" noch einungünstiger", und das Halbdunkel, in welches die Haltung der Regierung gehüllt ist, war offen- bar beabsichtigt. Man denkt: das Zentrum möge sich über den Leitartikel derNordd. Allg. Ztg." freuen, und die Liberalen über das Dementi in derNational-Zeitung". So hat Jeder seinDeputat". Die Politik der Regierung geht dahin, daß sie am Vorabend der großen Entscheidung über die Heeresvermehrung keine der drei Parteien, auf welche sie rechnet, vor den Kopf stoßen will, nicht das Zentrum, nicht die Konservativen und nicht die National- liberalen. Zu diesem Zwecke mögen die Herren Offiziöse» bald in derNordd. Allg. Ztg.", bald in derNat.-Ztg." ihre Purzelbäume schlagen." Das Schachergeschäst dreht sich um die Militärvorlage:. zu haben sind sie Alle. Landtags-Ersatztvahl in Berlin . Für die durch den Tod des Landgerichtsraths a. D. Klotz im I. Berliner Wahlbezirk nothwendig gewordene Ersatzwahl eines Mitgliedes zum Hause der Abgeordneten hat der Ober- Präsident bestimmt, daß die Wahlmänner- am 11. Oktbr. d. I. und die Abgeordnetenwahl am 13. Oktbr. d. I. stattzufinden habe. Cholera und Sozialdemokratie. Wer die Wahr« heit hören will, wie sie nicht ist. muß zu den Fron, nie» gehen. Die Wahrheitsliebe der Priesterkaste war schon sprichwörtlich Jahrtausende, ehe Stücket seinen Falscheid geschworen. Jetzt hat da der Hamburger Pastor W e i- mann, wie wir derVolks-Zeitung" entnehmen, nach einem Berliner Pastorenblatt aus die Frage, ob er in seiner Gemeinde Mißstimmung gegen die Behörden bemerkt habe, Folgendes geantwortet: Ich glaube nicht, daß diese Erbitterung berechtigt ist. Tie Behörde hat alles aethan, was in, hren Kräften st a n d, freilich ,var sie vielleicht nicht früh genug auf dem Posten, nicht rigoros genug in ihren ersten Maßregeln. Die Erbitterung aber ist vielfach künstlich hervorgerufen und geschürt. In meiner sonst sehr kirch- lichen Gemeinde wohnen einige Häupter der Sozial- demokratie, drei Schuster, in ihrem Gewerbe tüchtige Männer; diese haben unglaublich gehetzt und ver« l e u m d e t." Was der fromme Herr Vastor sagt, widerlegt sich selbst, oder wird durch die Thatsachen widerlegt.Die Be- Hörde hat gethan, was in ihren Kräften stand",war aber nicht früh genug aus dem Posten" undnicht rigoros (d. h. thatkräslig) genug". Und die Sozialdemokratie, welche so unglaublich hetzt und verleumdet", hat feurige Kohlen auf das Haupt ihrer Feinde und Verfolger gesammelt und denselben Behörden, gegen die sieunglaublich gehetzt" haben soll, mit Gefahr des Lebens Hilfe und Beistand ge- leistet. Herr Stöcker könnteeidisch werden aus die Wahr- heitSliebe und die christliche Nächstenliebe seines Hamburger Kollegen. So sind sie! Der Achtstundentag in England. Nack den Be« schlüssen des Gewerkschaftslongreffes von Glasgow unterliegt es keinem Zweifel mehr, daß die aroße Mehrheit der englischen Arbeiter für den Achtstundentag ist und daß die riesige Macht der organisirten Arbeiterschaft jetzt hinter dieser Forderung steht. Daß die Arbeiter durchdringen werden, das ist auch der Regierung klar, und ein Mitglied derselben, Chamberlain, hat dieser Tage in einem zur Ver« öffentlichung gelangten Privatbrief die Ueberzeugung aus« gesprochen, daß die Annahme des Achtstundentags, trotz der Opposition Gladstone's, als sicher zu be« trachten sei. ein Unsinn ist; denn wenn es einem bestimmt ist, alt zu werden, so lebt er lange, trotz aller Gefahren." Die genannten Gründe wären freilich gewichtig. Meiner künstigen Gefährtin die Unannehmlichkeiten des Lebens so- viel als möglich fernzuhalten, wird ja mein eifrigstes Bestreben sein; aber die Unannehmlichkeit einen Mann zu haben, der berufs- und beschäftigungslos wäre, müßte doch noch größer sein, als diejenige des Garniso»- lebens. Und die Gefahr, daß mein Rücktritt von irgend Jemand als Faulheit oder Feigheit ausgelegt werden könnte, wäre doch noch schlimmer, als die Gefahren eines Feld- zuges. Mir ist der Gedanke wirklich keinen Augenblick gc- kommen... Hoffentlich auch Ihnen nicht, Martha?"(Vor Leuten hatten wir dasDu" wieder eingestellt.) Und wenn ich es als Bedingung stellte?" Das werden Sie nicht. Denn sonst müßte ich auf das höchste Gluck verzichten, Sie sind reich ich besitze nichts, als meine militärische Charge, als die Aussicht auf künftige höhere Rangstufen und diesen Besitz gebe ich nicht her. Es wäre gegen alle Würde, gegen meine Begriffe von Ehre' Brav, mein Sohn... jetzt bin ich ausgesöhnt. E-» wäre Sünd' und Schand' um Ihre Lausbahn. Sie hade» gar nicht mehr weit zum Obersten und bringen es sicher zum General können schließlich FestungSkommandant, Gouverneur oder Kriegsminister werden. Das giebt auch der Frau eine angenehme Stellung." Ich schwieg still. Um die Aussicht, Frau Kommandantin zu werden, war es mir gar nicht zu thun. Am liebsten wäre es mir gewesen, mit dem Manne meiner Wahl das Leben in ländlicher Zurückgezogenheit zu verbringen; aber dennoch waren mir seine eben geäußerten Entschlüsse lieb. Denn dieselben bewahrten ihn vor dem Makel des Verdachtes, welchen mein Batcr gegen ihn gehegt, und der ihn sicherlich auch in den Augen der Welt getroffen hätte. »Ja, ganz ausgesöhnt" fuhr mein Vater fort. Denn aufrichtig: ich glaubte, es sei Ihnen hauptsächlich darum zu thuu... nun, nun Sie brauchen nicht so wüthend zu schauen ich meine: nebenbei darum thun, sich ins Privatleben zurückzuziehen, und da bättesi