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Ausland.

Geldquellen und werde sich voraussichtlich ohne große Schwierig. keiten aus der Affäre ziehen können.

Eine Londoner Meldung besagt:

Die in den öffentlichen Demonstrationen gegen den Ports mouther Frieden sich zeigende Erregung im japanischen Volke bezieht sich anscheinend viel weniger auf die ausgebliebene Kriegs­entschädigung, als darauf, daß nach Ansicht des Volkes eine Sicherheit gegen russische Angriffe durch die Friedensverhandlungen nicht erreicht worden i st. Man schreibt die angeblich nicht tiefgehende Bewegung dem Mangel an Kenntnis der Vertragsbedingungen im Volke zu. Dem widerspricht offenbar die Tatsache, daß der frühere aus= wärtige Minister Graf Okuma sich auf den gleichen Standpunkt stellt. Er erklärt, die Rußland gestellten Bedingungen feien unzureichend, um es an einem Angriff auf Korea und die Mandschurei zu verhindern, und ließen Rußlands Ehrgeiz auch in Zukunft weiten Spielraum. Die vor dem Kriege herrschenden Verhältnisse könnten sich zu jeder Zeit wiederholen. Parteien seien zwar übereingekommen, die Mandschurei zu räumen, aber China könne dort keine Ordnung halten, und Ruß­ land würde darin eine Gelegenheit finden, den Samen des Strieges auszustreuen. Anstatt jede Ursache fünftiger Konflikte zu beseitigen, lasse das Abkommen die Dinge gerade so, wie sie

Beide

Zur Legende vom Budgetrecht des Reichstages. und Deutschland ihm den Nacken gesteift hätten! Die diplomatische Durch die Marmrufe des Vorwärts" und der Köln . Volts- Niederlage Japans wäre dann zwar kein diplomatischer Sieg geitung" gelegentlich der letzten Truppenfendungen nach Südwest- Rußlands gewesen, wohl aber ein Erfolg der Rußland in wohl afrika ist die Frage des Budgetrechts des Reichstages wieder aktuell wollender Neutralität" gegenüberstehenden Mächte! geworden. Daß die Ueberschreitungen des Etats und mehr noch die eigenmächtigen Manipulationen, die die Reichsregierung mit bereits festgelegten Etatspositionen vornimmt, regelmäßig einen weit größeren Umfang aufweisen, als derartig eklatante Fälle, die von Zeit zu Zeit Beilegung des französisch- marokkanischen Konflikts. aufgedeckt werden, vermuten lassen daß solche verfassungs- Paris , 7. September. Die Agence Havas meldet: Ein heute widrige Eigenmächtigkeiten der Regierung sich nachgerade zum vormittag im Ministerium des Auswärtigen eingetroffenes Tele­chronischen Leiden unferes Reichsparlamentarismus entwickelt gramm des Grafen Taillandier berichtet, daß die marokka­haben, ist dem dem aufmerksamen Beobachter unserer politischen nische Regierung foeben die französischen Forderungen Wirtschaft bekannt. Die volle Bedeutung dieses staatsrecht in der Angelegenheit des Algeriers Bu Mzian vollständig lichen Standals fönnte nur eine genaue Gegenüberstellung der befriedigt hat. Auf Befehl des Sultans hat sich der Groß­Beschlüsse des Reichstages und der Ausführung dieser Beschlüsse ent- bezier Si Feddul Garnit selbst nach der französischen Gesandtschaft hüllen. Besonders die Marine- und die Militärverwaltung sind stark begeben, wo er in Gegenwart des Gesandtschaftspersonals, des in der Nichtachtung des parlamentarischen Budgetrechts. Dafür Bu Mzian und einer Anzahl Mitglieder der europäischen Kolonie erbringt unser Kieler Parteiblatt, die Schlesw.- Holst. Volksztg." dem französischen Gesandten die Entschuldigung der jetzt wieder einen drastischen Beweis. marokkanischen Regierung in folgenden Worten zum Ausdruck Vor einiger Zeit wurden in der Eckernförder Bucht von der brachte: Die scherifische Regierung hat mich beauftragt, Ihnen Kruppschen Germania- Werft in Gegenwart von Marine- Offizieren, ihre Entschuldigungen wegen der Festnahme und Einkerkerung des u. a. des Prinzen Heinrich, Versuche mit Unterseebooten an- Algeriers Si Bu Mzian el Miliani, eines französischen Untertanen, gestellt. Die damaligen Berichte der Presse ließen feinen Zweifel zu überbringen. Der Maghzen hat den schuldigen Kaid abberufen darüber, daß diese Uebungen eine private Veranstaltung der und ich übergebe Ihnen die vereinbarte Entschädigungszahlung für Firma Krupp darstellten, und tatsächlich waren damals auch im Etat den Geschädigten. Die scherifische Regierung wird es sich zur Die Auffassung, daß durch den Friedensvertrag die Gefahr des Reichs- Marineamts Mittel für solche Versuche nicht vorgesehen. Pflicht machen, darüber zu wachen, daß ähnliche Zuwiderhandlungen späterer Zusammenstöße mit Rußland nicht beseitigt sei, ist allerdings Nun wurde voriges Jahr dem Marineamt vom Reichstag ein be- gegen Verträge und Gewohnheiten sich in Zukunft nicht wiederholen." richtig. Aber das wäre bei jedem Friedensvertrag der Fall ge­stimmter Betrag- irren wir nicht, 1 Millionen Mark- für derartige Der Großbezier übergab außerdem dem Gesandten Taillandier ein wesen. Im übrigen schüßt für die Dauer des englisch - japanischen Versuche bewilligt. Natürlich waren die Abgeordneten, die dieses Schreiben des scherifischen Ministers des Aeußern, in welchem die Bündnisses Englands Bundesgenossenschaft Japan wohl hinreichend Geld bewilligten, der Ansicht, daß es sich um Versuche Handelte, die Entschuldigungen der Regierung schriftlich wiederholt und die Ab- gegen einen russischen Angriff. Es scheint also, als ob die Erregung erst angestellt werden sollten. Das war jedoch ein Irrtum. Mit sehung des schuldigen Kaids bestätigt wird. Die für Bu Mzian der Massen von den Radikalen hauptsächlich deshalb geschürt werde, dem Gelde wurden vielmehr, wie der Schlesw.- Holst. Volksztg." verlangte Entschädigungssumme ist sofort bezahlt worden. um das gegenwärtige Kabinett zu stürzen. Die soziale Notlage des von einem absolut zuverlässigen Gewährsmanne mitgeteilt wird, der Taillandier antwortete dem Großvezier, daß er im Namen der fran- Volkes, in dem jeßt das Gefühl der patriotischen Erregung dem Germania- Werft jene Versuche bezahlt, die sie vor zwei Jahren, anzösischen Republik die Entschuldigungen des Maghzen und die Maß- Kazenjammer des sich seines bewußt werdenden Glendes zu weichen scheinend auf eigene Kosten, in der Eckernförder Bucht angestellt nahmen zur Genugtuung annehme, durch welche dieselben bekräftigt beginnt, begünstigt den politischen Feldzug gegen das derzeitige hatte. Vor zwei Jahren wurden also, unter Vorschiebung der werden. Er nehme ferner die von der scherifischen Regierung für Miniſterium. Krupp- Werft, Versuche angestellt, die etatsmäßig nicht ge- die Zukunft gegebenen Zusicherungen zur Kenntnis. Die fran­Bei den Unruhen wurden nach der Meldung aus Tokio zwek nehmigt waren, und diese Versuche werden jetzt mit Mitteln be- zösische Regierung hat sogleich die Vorbereitungen zur Abfahrt der Personen getötet und 500 verwundet. zahlt, die zu einem anderen Zweck, nämlich für zu Schiffe eingestellt. Frankreich erhält auf diese Weise Genugtuung fünftige Uebungen mit Unterseebooten bewilligt wurden. Und bezüglich sämtlicher Punkte und ohne jeden Vorbehalt. werden nun wirklich, wie auch bereits angekündigt worden, neue derartige Uebungen veranstaltet, so müssen diese wiederum aus Mitteln, die noch gar nicht bereit gestellt sind, bestritten, resp. es muß wieder eine ähnliche Schiebung mit einer Privatwerft vor­genommen werden. Aus jener ersten Ungehörigkeit hat sich also ein ganzer Rattenkönig von Etatsüberschreitungen entwickelt.

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Wäre der deutsche Reichstag eine wirkliche Volksvertretung, so wäre in der Budgetverweigerung das wirkungsvolle Mittel gegeben, der Regierung und ihren besonders üppigen" Ressorts die Lust zu derartigen verfassungswidrigen Seitenspringen gründlich auszutreiben. So aber fann man nur gespannt darauf sein, ob der Marinesekretär nach berühmten Mustern sich in die oratorischen Unkosten stürzt, mit einigen Redensarten sich Indemnität für seine Eigenmächtigkeit von der marinebegeisterten Reichstagsmajorität zu erwirken, oder ob die Regierung auch das noch nicht einmal für notwendig er­durch ein paar neue zu verschleiern sucht.

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Das Chaos im Kaukasus .

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waren.

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Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung.

Tiflis , 7. September. Der Statthalter hat dem General- 24. Sigung vom Donnerstag, den 7. September, nachmittags 5 Uhr. gouverneur von Baku Fadejet die Weisung erteilt, mit Hülfe eines aus Tiflis entsandten Schüßenbataillons in energischer Weise gegen die Aufständischen vorzugehen.

Amtlich wird die Lage in Baku sehr ernst dargestellt. Gestern abend erneuerten sich die Unruhen in verstärktem Maße. Die Aufständischen beschossen das Haus des Generalgouverneurs. In Balachany erwies sich die Truppenzahl als zu gering; die Artillerie mußte fenern. In der Stadt wütet bei heftigem Sturme eine furchtbare Fenersbrunst.

Das Stadtparlament nimmt nach zweimonatiger Ferienpause mit der heutigen Sibung seine Arbeiten wieder auf. Die Tages ordnung ist eine sehr reichhaltige; unter ihren 85 Summern steht der Antrag der sozialdemokratischen Fraktion betr. die Fleisch­not an Bedeutung weitaus voran.

achtet und in der angedeuteten Weise die eine Etatsüberschreitung die Naphthaquellen in Balachany, Sabuntschi und Romany ans. Stadtv. Schöpke( N. 2.).

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Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sibung um Uhr mit einer herzlichen Begrüßung der aus den Sommerferien zurüc gekehrten Kollegen. Er gedenkt zunächst des Hinscheidens des Stadtv. Druhm( A. 2., 3. Juli), dessen Andenken von der Versammlung durch Erheben von den Sißen geehrt wird, sodann des verstorbenen Petersburg, 7. September. Ein Telegramm meldet, daß Direktors der Straßenreinigung Schlosty. Ausgeschieden ist ferner Zu diesen Unterseebooten der Germania Werft werden der gebrannt seien, während in Bibi Eibat der Brand noch herrscht. Gesundheitsrücksichten seine Pensionierung erbeten. Interm Stadtrat und Kämmerer Maaß hat am 9. Juli cr. aus Schlesw.- Holst. Volksztg." übrigens noch von anderer unterrichteter Im ganzen sind 40 Naphthafontänen der Firma Nobel ver- 24. Juli hat der Magistrat die Versammlung um die baldigste Vor­Seite interessante Mitteilungen gemacht. Als vor einigen Monaten nichtet worden. Die in Petersburg anwesenden Naphtha- nahme der Neuwahl ersucht. Der Vorsteher hat die Stelle auss die famose Geschichte von den russischen" Torpedo- Lustjachten" der Industriellen haben beschlossen, den Kaiser zu bitten, energische geschrieben. Herr Maaß tritt zum 1. Oktober zurück; der Magistrat Germania- Werft durch die sozialdemokratische Presse aufgedeckt wurde, Maßnahmen gegen die ganz Rußland bedrohende Krise infolge hat ihm den Titel" Stadtältefter" zugedacht und der Versammlung fonnte gleichzeitig mitgeteilt werden, daß auch Unterseeboote von der Krupp- Werft für die russische Regierung gebaut würden. Eines dieser der Katastrophe in Baku anzuordnen. Die Stadtduma trifft eine bezügliche Vorlage zugehen lassen. Boote ist nun dieser Tage fertiggestellt und ins Wasser gehoben bereits Maßnahmen, in den Wasserwerken die Naphthaheizung Versammlung dem Vorsteher den Dank dafür aus, daß er ſofort worden. Unmittelbar nachdem unser Stieler Parteiblatt diese Meldung durch Kohlenfeuerung zu ersetzen. beröffentlicht hatte, am 30. August, verbreitete das, Wolffsche Telegraphen­bureau" aus Kiel die Nachricht, daß auf der Germania- Werft ein deutsches Unterseeboot vom Stapel gelassen worden sei. Dieses Ueber ganz Rußland bringen diese furchtbaren Naphthabrände deutsche Boot ist, wie vielen Arbeitern der Germania- Werft bekannt neue Not. Von einem Export von Petroleum fann jetzt keine Rede ist, eins der auf russische Bestellung und unter russischer Kontrolle mehr sein. Wie groß die Verluste sind, welche dem Nationalvermögen erbauten Boote. Es wurden nämlich von der russischen Regierung dadurch erwachsen, kann man beurteilen, wenn man hört, daß 1904 aus drei solcher Boote auf der Krupp- Werft in Auftrag gegeben, und es wurde so wenig Hehl daraus gemacht, daß es sich wirklich um Batum ins Ausland 75 514 000 Bud ausgeführt wurden. Von der Firma Modifikation anzunehmen, daß das Gehalt nicht auf 15 000, sondern russische Boote handelte, daß bei dem letzten Besuch Wilhelms II. Nobel brennen in diesen Tagen 40 Fontänen, fie macht sich auf noch größere

Dem Tag" wird noch telegraphiert:

Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.) spricht im Namen der ganzen

die Ausschreibung der Stelle veranlaßt hat, und widmet dann unter mehrfachem Beifall dem scheidenden Kämmerer Worte des Dantes und der Anerkennung.

Stadtv. Cassel schließt sich dem Vorredner durchweg an. Auf Veranlassung des Vorstehers erhebt sich die Ver­sammlung zu Ehren des Kämmerers von den Sißen. Stadtv. Michelet weist darauf hin, daß für das Kämmerergehalt feine Stala existiert, und beantragt, den Magistratsantrag mit der

auf der Werft ein Meister in Gegenwart von Arbeitern äußerte: Berluste bereit. Außer der Nobelschen 29., 30. und 24. Abteilung in Escher- zunächſt" auf 15 000 m. bemeſſen werde. Während Stadtv. Dinse diesem Vorschlag zustimmt, erhebt

Die hohen Herrschaften dürfen hier nicht hernogorod brennen in Bibiejbat die Naphthaquellen der Firmen Oleuma, Stadtv. Singer dagegen Bedenken. Er sieht keinen Grund ein, kommen, das sind russische Schiffe." Eines dieser Mantaschet und Rounot. Ein wildes Chaos herrscht unterdes in dem Antrag zuzustimmen. Es sei auch gar nicht erfindlich, wie die Boote nun wurde von den russischen Ingenieuren, die den Bau der Baku , wo, während die Kämpfe zwischen Armeniern und Tataren Bustimmung der Regierung zu einem Gehaltssab nachgesucht werden Boote beaufsichtigen, nicht abgenommen, weil es einen Konstruktions- fortdauern, Tausende von streifenden Arbeitern die Industrieviertel soll, der nur für zunächst" in Aussicht genommen ist. Eine solche fehler habe und einen anderen Hintersteven bekommen müsse. Der Vertreter der Werft erwiderte den Russen: Wenn Sie das Boot nicht durchziehen. Die ganze Stadt ist durch die fürchterlichen Brände in dicke Bestimmung könnte zu den unangenehmsten Konsequenzen führen. nehmen, ist es Eigentum der Germania- Werft ." Dieses russische Rauchwolken gehüllt, ein starker Sturm begünstigt die Ausdehnung Redner beantragt, die Frage einem Ausschuß von 15 Personen zu überweisen. Boot ist nun, wie von den beteiligten Arbeitern bestimmt versichert der Feuersbrünste, durch die auch viele Tausende von Arbeitern wird, dasselbe, von dem in dem Wolfffchen Telegramm die Rede ist, brotlos werden. Ebenso werden Schiffahrt und Eisenbahnen durch und es wäre demnach von der Germania- Werft ein Schiff, das die diese Naphthabrände sehr in Mitleidenschaft gezogen. Russen als verpfuscht zurückgewiesen haben, der deutschen Regierung angehängt worden.

Der Vorgang bedarf jedenfalls dringend der Aufklärung, wobei auch die Frage beantwortet werden muß, aus welcher Etatsposition denn eigentlich dieses Boot bezahlt wird.-

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Nach dem Friedensschluß. Einstellung der Feindseligkeiten.

Das Auswärtige Amt in Petersburg sandte, wie den Nochmals die Unterschlagung" des Vorwärts". Die Tägliche Times" von dort gemeldet wird, gestern an das Kriegs-, das Rundschau" wiederholt trotz unserer gestrigen Ausführungen die ab- Marine- und die anderen Ministerien den vollen Tert des geschmackte Behauptung, der Vortvärts" habe das Roosevelt- Tele- russisch- japanischen Friedensvertrages, damit auf Grund des­gramm geflisfentlich unterschlagen, weil es das Verdienst Wilhelms II. felben die Maßnahmen zur Einstellung der Feindseligkeiten so­am Friedensschluß anerkannt habe, während der Vorwärts" bor einiger Zeit den Staiser beschuldigt habe, bei der Zusammenkunft in fort angeordnet werden. Inzwischen ist es in Korea und auf Sachalin noch zu einigen Björkö den Zaren zur Fortsetzung des Krieges gedrängt zu haben. Diese lettere Behauptung ist eine dreiste Fäl- Scharmügeln gekommen. Hierüber wird gemeldet: Totio, 6. September. ( Amtliche Meldung.) Die Japaner be­schung. Es wäre auch ganz unsinnig gewesen, Wilhelm II. die Absicht zuzutrauen, durch einen solchen Ratschlag den Zarismus nach fiegten die Russen am 1. September im Nordosten von Korea in innen und außen noch schwächen zu helfen, während doch die einer Reihe von scharfen Gefechten. ganze Hohenzollernpolitik bisher in der Stärkung der zarischen Tokio , 7. September. Am 30. August, also dem Tage vor Snutenherrschaft bestand. Der Vorwärts" beschränkte sich vielmehr dem Friedensschlusse wurde in einem Gefecht bei Maibun an der darauf, im Namen des Volkes und der Kultur gegen jede Ver- östlichen Küste von Sachalin die noch übrig bleibende Ab­brüderung mit dem Barismus zu protestieren und die Ungeheuer- teilung der Ruffen von den Japanern vollständig aufgerieben. Die lichkeit einer autokratischen Monarchenpolitik zu kennzeichnen, die den Russen verloren dabei 130 Tote; die Verluste der Japaner sind Willen des Voltes vollständig ignoriere. Ueber die mutmaßliche Be- gering. handlung der Ostasienpolitik in Björkö enthielt sich der Vorwärts" aller Betrachtungen, er begnügte sich vielmehr mit der Wiedergabe russischer Breßstimmen, nach denen ein 8usammen gehen Rußlands , Frankreichs und Deutschlands in Ostasien beabsichtigt sei.

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Das Roosevelt - Telegramm hatte nun folgenden Wortlaut: Ich danke Eurer Majestät herzlichst für Ihre Glückwünsche und möchte diese Gelegenheit ergreifen, um meine tiefgefühlte Würdigung der Art und Weise auszudrücken, in der Eure Majestät in jedem Stadium bei der Bemühung, Frieden im Osten zustande zu bringen, mitgewirkt haben. Es ist eine sehr große Freude gewesen, mit Eurer Majestät zu diesem Ziele zu arbeiten."

Das Telegramm soll nun beweisen, daß Wilhelm II. an den Berdiensten des Maklergeschäfts des amerikanischen Präsidenten reich­lichen Anteil beanspruchen könne. Nun haben wir aber wiederholt dargelegt, welch findische oder verlogene Auffassung das überhaupt sei, Roosevelt für seine Friedensvermittelung irgend welches moralische Verdienst zuzuschreiben. Der Frieden sei geschlossen worden, weil nach der ganzen militärischen und finanziellen Lage der Dinge der Friedensschluß für beide Mächte ein unabweisbares Be­dürfnis gewesen sei. Roosevelts Einwirkungen auf die krieg­führenden Parteien feien zudem aus der Absicht entsprungen, Japans Bormachtstellung in Ostasien nicht allzu übermächtig werden zu lassen. Wenn also das Roosevelt - Telegramm mehr darstellte als eine Höflichkeitsfloskel, so könnte es nur den Sinn haben, Wilhelm II. als Bundesgenossen der amerikanischen Interventionspolitit zu reflamieren. Rußlands Un nachgiebigkeit wäre dann also darauf zurückzuführen, daß Amerika

Unruhen in Japan .

Ueber die Unruhen, die in Japan infolge des Friedensschlusses ausgebrochen sind, wird heute ausführlicher gemeldet:

Die

Stadtv. Cassel schließt sich diesen Ausführungen an und bes antragt, die ganze Angelegenheit einem Ausschuß zu überweisen. Nach kurzer weiterer Debatte wird der Antrag Michelet zuid­gezogen und die Angelegenheit bezüglich ihrer persönlichen Seite einem Ausschuß von 15 Personen überwiesen.

Fleischnot und Fleischteuerung.

Am 1. September ist von den Stadtvv. Dr. Arons u. Gen. folgender Antrag eingereicht worden:

Die Versammlung ersucht den Magistrat, mit ihr gemeinsame Schritte zu unternehmen, den Bundesrat zu veranlassen, die Sperrung der Grenze gegen die Vieheinfuhr aufzuheben, um die die Volkswohlfahrt schwer schädigende Fleischteuerung einzuschränken.

Am 2. September gelangte folgende Magistratsvorlage an die Versammlung:

Die seit einiger Zeit im Lande herrschende Fleischteuerung, welche auch in den weitesten Kreisen der Hauptstädtischen Be­völkerung sich in dauernd wachsendem Maße fühlbar macht und den Mittel- und Arbeiterstand im Genuß eines wichtigen Nahrungsmittels schwer beeinträchtigt, legt uns die Frage vor, mit welchen Mitteln auf baldige Herabminderung der hohen Fleischpreise hingewirkt werden könnte, insbesondere, ob nicht eine schleunige Vorstellung bei der Staatsregierung am Blaze wäre, dahingehend, daß die für das Ausland bestehenden Vieheinfuhr­berbote ganz oder teilweise vorübergehend außer Kraft gesetzt

werden.

Die Stadtverordneten- Versammlung ersuchen wir, mit uns in gemischter Kommission zur Beratung der dringenden An­gelegenheit zusammenzutreten.

neten Ziele.

Tofio, 7. September.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die ganze Nation ist sehr verstimmt über das Ergebnis der Mommsen und reitling einen dringlichen Antrag ein­Am 4. September haben endlich die Stadtvv. Cassel, Friedenskonferenz; keineswegs hat man im Reiche eine Geneigt gebracht betr. die Aufhebung der Einfuhrverbote für gesundes heit bekundet, den Abschluß des Friedens zu feiern. Radikalen eröffnen einen Feldzug gegen die Fleisch, die Ermäßigung der Viehzölle und eine gemeinsame Kund­Regierung und verlangen eine Bestrafung der für das gebung der deutschen Städte zur Erreichung der vorstehend bezeich= Abkommen in Portsmouth verantwortlichen Personen. Der fünftige Landtag wird voraussichtlich stürmisch Alle drei Vorlagen werden gemeinschaftlich beraten. Bürgermeister Dr. Reide: In der uns jetzt beschäftigenden fein; man sagt den Fall des Kabinetts Katsura boraus. Die Kurse an der Börse sinken. Die schlechte Ernte Angelegenheit sind wir ja einander bereits entgegengekommen, und in Verbindung mit den großen finanziellen Verpflichtungen der es wird wohl nicht schwer sein, uns zu verständigen; jedenfalls nicht Regierung verursacht Beunruhigungen in manchen Kreisen. Man ganz so schwer, als es halten wird, die maßgebende Stelle davon fürchtet, daß eine Periode finanziellen Stillstandes und ungünstiger zu überzeugen, daß die bestehende Fleischnot dringend Abhülfe er. Entwickelung des Handels bevorsteht. Ein hervorragen der heischt. Denn diese Stelle hat gemeint, es bestehe nicht eine Fleisch­Bantier äußerte auf Befragen, die Baisse der Werte ergebe not, sondern bloß eine Fleischverteuerung, die mir vorübergehend, fich naturgemäß aus der derzeitigen Verfassung der Börse infolge nach einigen Wochen wieder bezwungen sein würde und künstlich der jüngsten Tätigkeit der Spetulanten, aber sie sei nicht be- aufgebauscht worden sei. Ich glaube meinerseits nicht, daß eine so zeichnend für die allgemeine Lage Japans . Da viel Geld im starke, allgemeine Bewegung im ganzen Lande künstlich gemacht sein Lande sei, werde man ohne Zweifel alle etwa entstehenden kann; ein so Schwierigkeiten überwinden. Der Rücktransport der Armee von

starker Ausbruch des Unwillens der Bevölkerung

etwa einer Million Menschen werde mindestens zehn Monate kann nur durch die Macht der Verhältnisse gegeben sein. Fleisch dauern und mehrere Millionen Yen fosten. Die Regierung werde ist da, aber nur für den, der es bezahlen kann( Sehr richtig!), vielleicht versuchen, eine neue innere Anleihe auszugeben, aber nicht für die große Masse der Bevölkerung, welche die jetzigen Preise infolge der allgemeinen Enttäuschung sei es möglich, daß das nicht mehr zu erschwingen imstande ist. Nach der amtlichen Bublifum nicht geneigi sein werde, der Regierung neue Mittel Statistit stellten sich die Preise für April/ Juni 1903 auf 98, zu gewähren. Diese verfüge jedoch auf alle Fälle über beträchtliche 1904 quf 96,6, jezt auf 128,8 m. für mittelgute Ware, für minder­