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presse sagen müssen, daß sie in ihr ganz einsam steht. Es blieb, jernte veranschlagt die diesjährige Ernte in Ungarn an Weizen auf wenn er die Anflagebank betritt, sondern Verteidiger der wie es neulich ein Arbeiter in einem Artikel der Dortmunder 46,16 Doppelzentner, an Roggen auf 14,27, Gerste 14,13, Hafer gegenwärtigen gesellschaftlichen Einrichtungen. Will er sich Arbeiterzeitung" kennzeichnete, bei der diplomatischen Reserve", 12,63, Mais 27, wovon für die Ausfuhr verfügbar find an Weizen und seiner Klasse ihr Menschenrecht erringen helfen, so muß bei der Neutralität", bei der altbeliebten Methode, wohl ein Amt, 14,5, Roggen 2,8, Gerste 2,5, Hafer 2,8 und Mais 2,5 Millionen er auch ein Klassenkämpfer werden!

aber keine Meinung zu haben".

Man hat die wunderbarsten Theorien aufgestellt, um zu be­weisen, daß dies Ausscheiden des Vorwärts" aus der prinzipiellen Parteidiskussion das eigentliche Prinzip eines Zentralorgans sei. Man hat gesagt, in einem Zentralorgan müsse jede Schattierung der Partei repräsentiert sein und da könne es nicht ausbleiben, daß ein Redakteur dem anderen den Weg vertrete. Oder man hat auch gefagt, ein Zentralorgan habe solche Wucht an sich, daß es, wenn es nachdrücklich in tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten ein­greife, die Partei sprengen könne. Ueber all das brauchen wir kein Wort zu verlieren, denn bei objektiver Beurteilung der Sachlage dürfte es keine Meinungsverschiedenheit in der Partei geben, sowohl darüber, daß, wenn ein Zentralorgan sein soll, der Hallesche Partei­tag die Aufgaben eines solchen Blattes ganz richtig bestimmt, als auch darüber, daß der" Vorwärts " seit mindestens zehn Jahren diese Aufgaben vollkommen vernachlässigt hat. Das wäre nun an sich noch nicht das schlimmste. Wäre der heutige Vorwärts" in der Weise geschaffen worden, wie sein früherer Namensbruder, so hätte er längst das Schicksal erlitten, vor dem dieser durch das Sozialistengesetz bewahrt wurde, das ihn mit einem Schlage tötete, während er sonst an chronischer Abon­nentenschwindsucht gestorben wäre. Davor war der jetzige Vor­ wärts " gesichert, da man ihn als Zentralorgan mit der größten und stärksten Tageszeitung der Partei verbunden hatte. Allein sein gänzliches Fehlschlagen als Zentralorgan wirfte nun auch verhäng: nisvoll eben auf dieses größte und stärkste Preßorgan der Partei zurück. Wie ähnliche Ursachen immer ähnliche Wirkungen erzeugen, so rief die prinzipielle Entwurzelung des Vorwärts" in ihm Tendenzen wach, die eine verzweifelte Aehnlichkeit mit den Tendenzen der bürgerlich- radikalen Presse zur Zeit des preußischen Verfassungs­fonflittes hatten. Wir wollen sie hier nur kurz nach zwei Richtungen ffizzieren: nach der Ueberschäzung des Parlamentarismus und nach der rein moralischen und eben deshalb politisch wirkungslosen Kritik der Gegner.

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Doppelzentner.

Von den Staaten, welche der Getreideeinfuhr bedürfen, werden Berlin und amgegend. angeführt( in Millionen Doppelzentnern): Großbritannien Weizen 58, Gerste 14,5, Hafer 9, Mais 25,5; Frankreich Weizen 11, Mais 3,5; Der neue Tarifvertrag für das Kürschnergewerbe. Der Beschluß Deutschland Weizen 21,5, Roggen 10, Gerste 5,5, Hafer 15,5, Mais 9,5; der Versammlung der Streifenden, vorläufig feine Ueberstunden zu als der Einfuhr bedürfende Staaten werden ferner aufgezählt machen, und wenn später Ueberzeitarbeit geleistet wird, die Bausen Desterreich, Italien , Belgien , Niederlande , Schweiz , Dänemark , bezahlt zu verlangen, hat einen Protest des Vorstandes des Arbeit­Schweden, Norwegen , Spanien , Portugal , Griechenland . geberverbandes hervorgerufen. Gleich nachdem der Vorwärts"- Es ergibt sich folgender Gesamteinfuhrbedarf in Millionen Bericht erschienen war, erklärte der Vorsitzende Arthur Wolf dem Doppelzentnern: Weizen 151, Roggen 24, Gerste 42, Hafer 25, Vorsitzenden des Berliner Kürschnerverbandes Regge telephonisch Mais 59,5. Die Getreideausfuhrstaaten, außer Ungarn , verfügen und später schriftlich, daß er diesen Beschluß als den Ab­über solgenden Ueberschuß: Rußland Weizen 27,5, Roggen 7, ma chungen zuwiderlaufend anfähe und daß, wenn man Gerste 19, Hafer 6,5, Mais 3,5; Rumänien und Bulgarien darauf beharre, der Arbeitgeberverband Gegenmaßregeln ergreifen Weizen 14; Ostindien Weizen 11; Vereinigte Staaten Weizen 32,5, werde. Am Mittwoch fand eine öffentliche Kürschner­Gerste 2,25, Mais 33,5; Argentinien Weizen 29, Mais 19 Millionen bersammlung statt, in der Regge über diese Angelegenheit Doppelzentner; der Gesamtüberschuß der Ausfuhrstaaten wird an- sowie über den Tarifabschluß im allgemeinen berichtete. Nach gründ­nähernd geschäßt an Weizen auf 149, Roggen 13,5, Gerste 31,5, Hafer licher Debatte wurde folgende Resolution angenommen, die wohl 16,5, Mais 65,5 Millionen Doppelzentner. geeignet erscheint, auch jene Differenz zu beseitigen:

erwartet wird.

gegen

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Somit ergibt sich ein ungedeckter Einfuhrbedarf an Weizen von " Die öffentliche Versammlung der Kürschner beider Organis 5,40, Roggen 10,5, Gerste 11,3, Hafer 8,35, hingegen an Mais ein fationen erklärt sich mit den Beschlüssen der Streifenden vom Ueberschuß von 7,5 Millionen Doppelzeniner. Das diesjährige Er- Montag, den 4. September, somit mit dem Abschluß des Vertrages trägnis sämtlicher Körnergattungen beträgt 2338,41 mit dem Arbeitgeberverbande einverstanden. Bezüglich der Ein­8017,6 Millionen Doppelzentner im Vorjahre; somit ergibt sich ein wendungen des Arbeitgeberverbandes vom 6. September erklärt die Minderertrag von 79,2 Millionen Doppelzeninern gegen das Vor- heutige Versammlung, daß sie sich strikte nach§ 4 des Vertrages jahr. Von dem Gesamtertrag fallen auf Weizen 868,38( gegen richtet, jedoch die Organisation nicht die Macht hat, das einzelne 866,10), Roggen 391,20( gegen 460,90), Gerste 286,33( gegen 300,70), Mitglied zu Ueberstunden zu zwingen. Die Versammlung erklärt Safer 501,17( gegen 547,50), Mais 891,33( gegen 842,40) Millionen den Streit für beendet. Die Werkstätten derjenigen Arbeitgeber, Doppelzentner. die dem Arbeitgeberverbande nicht angehören und die Forderungen Das Minderergebnis Europas findet seine Dedung in nicht unterschriftlich anerkannt haben, bleiben gesperrt. Nach wie den Vorräten vom vorigen Jahre, welche nach der Welt- vor erklären die Versammelten, Arbeit mur durch die Arbeitsnachweiſe statistik betragen an Weizen 31,45, Roggen 19,5, Gerste 6,65, Hafer der Organisationen anzunehmen." 23,60, Mais 9,95. Der Einfuhrbedarf Europas wird Die Lohnbewegung der Posamentiere hat, ohne daß eine Arbeitss durch die überseeischen Staaten, insbesondere niederlegung nötig wurde, zum Abschluß eines Tarif­durch die reichen Ernteerträgnisse der Vereinigten vertrages zwischen den Arbeitern und der Innung geführt. Nach Mit der Leipziger Volkszeitung" darüber zu streiten, ob wir Staaten gebedt, aus denen eine größere Einfuhr mehrfachen Verhandlungen des Gesellenausschusses mit dem Innungs­vorstande machte die Innung folgende Zugeständnisse: Die bisher in wichtigen Parteifragen Stellung genommen haben oder nicht, ist ja ganz zwecklos. Nur zu der Behauptung, die Parteinachrichten Der Stahlwerksverband hielt gestern in Düsseldorf seine Haupt- 54-56/ stündige Wochenarbeitszeit soll vom 11. September des Borwärts" seien mit einer Juloyalität redigiert, die in der versammlung ab, in der nach der Meldung der Köln . Ztg." eine dieses Jahres ab allgemein auf 53 Stunden verkürzt werden. Gleich­ganzen Parteipresse einsam dastehe, eine Bemerkung. Zu günstige Entwickelung des Formeiſengeschäfts fonstatiert wurde. Der zeitig ist der Mindestlohn auf 55 Pf. pro Stunde bemessen Sen jetzigen Auseinandersetzungen um bei der Gegen- Absatz hat sich sowohl im Inlande als nach dem Auslande recht flott worden.( Bisher bewegten sich die Lohnsäge in der Regel zwischen wart zu bleiben haben wir folgende Preßäußerungen nicht gestaltet. Auch nach Halbzeug ist die Nachfrage fortgefegt start. 45 bis 52 Pf.) o höhere Löhne bestehen, darf keine Stürzung er­zitiert: Bolblatt" für alle," Bollswille" in Hannover , Genaue Ziffern liegen für den Monat August noch nicht vor, doch folgen. Ein wichtiges Zugeständnis ist die Abschaffung der Akkordarbeit. Ferner wurde bewilligt die Freigabe des Volkswacht" in Breslau ( mehrere Nummern), Rheinische Zeitung " darf gegen den Vormonat ein Mehrversand von 15-20 Proz. an­in Köln ( zwei Nummern)," Boltsfreund", Karlsruhe , Mann- genommen werden. Bezüglich des Eisenbahnbaumaterials war der ersten Mai für alle, die ihn feiern wollen. Für Ueberstunden bis heimer Volksstimme"( zwei Nummern), Reußische Tribüne" in Verband in der Lage, dank der größeren Aufnahmefähigkeit des zu zwei pro Tag wird ein Zuschlag von je 15 Pf. und über zwei resp. Norddeutsches Volksblatt" in Bant, Offenbacher Auslandes den Versand gegen die gleiche Zeit des Vorjahres ganz Sonntagsarbeit je 30 Pf. gewährt. Fehlstunden, die durch Blaumachen 2c. Abendblatt", Volksblatt" für asset, Bergische Arbeiterstimme" erheblich zu erhöhen und zugleich bessere Preise zu erzielen. Da- entstehen, sollen jedoch ohne Zuschlag auf die Ueberstunden verrechnet in Solingen , Bielefelder Volkswacht". Von diesen Blättern gegen entspricht das Inlandsgeschäft nicht den Erwartungen. Die werden. Obige Zugeständnisse hatte die Innung unter der Bes ist einzig das letztgenannte auf die Seite der Leipziger Volts- preußischen Staatsbahnen bestellten über 30 000 Tonnen Schwellen bingung gemacht, daß die Vertragsdauer auf 4 Jahre, bemessen werde. Ueber diesen Bunkt entspann sich in der zeitung" getreten und wird darum natürlich sofort von dieser weniger als im Vorjahr. zitiert alle anderen haben in mehr oder minder scharfen Artikeln Die Versammlung nahm die Bismarckhütte, die Oberschlesische beschlußfassenden Branchenversammlung der Posamentiere am ihrer Entrüstung über den Zweck und den gegen den Vorwärts" Gisenindustrie, Aktiengesellschaft in Gleiwiß, die Firma A. Borsig in Mittwoch, woselbst auch mehrere Innungsmeister anwesend waren, eine lebhafte Debatte, in der u. a. der Zentralvorsitzende des Textil­geführten Kampf Ausdruck gegeben. Außerdem waren wir so illoyal, Borsigwert, die Bethlen- Falvahütte, A. Schönawa, Hoffnungshütte arbeiter- Verbandes Hübsch erklärte, er sehe unter Würdigung des von mehreren Streiskonferenzen nicht mitzuteilen, daß sie sich gegen in Ratibor - Hammer als Mitglieder in den Stahlwerksverband auf. sonstigen Entgegenkommens der Arbeitgeber in der vierjährigen die Leipziger Volkszeitung" ausgesprochen haben. Aus der Frauenbewegung. Adlershof . Der Verein für Frauen und Mädchen hält Montag, den 11. September, bei Wöllstein seine Mitgliederversammlung ab. Vortrag des Herrn Paul Jahn über: Das menschliche Glück und die soziale Frage".

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Gera ,

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Zu der Briefkastennotiz Aus dem Rheinlande" erklärt die Leipziger Volkszeitung", daß die Zuschrift bei ihr am 2. September eingelaufen ist und sich noch in ihren Händen befindet.

Aus Industrie und Handel.

Preissteigerung der Lebensmittel.

Gewerkschaftliches. Strenge und milde Richter!

Wenn die

Die Erwartung, daß in der Preissteigerung am Warenmarkte ein Stillstand eintreten werde, hat sich nicht erfüllt: im Laufe des Auguft haben vielmehr die Preise für die wichtigsten Lebensmittel wieder start angezogen. Zu der Belastung des Arbeiterhaushalts In Plauen standen dieser Tage mehrere Bauarbeiter vor durch die Fleischteuerung, die bei einem täglichen Verbrauch von Gericht. Sie sollen sich an Streifbrechern vergangen haben. insgesamt nur 3/4 Pfund Fleisch und Fleischwaren wöchentlich über Ein Arbeitswilliger" namens Stürmer behauptet, der eine Mart beträgt, fritt eine bedeutende Mehrausgabe für eine Reihe anderer Haushaltsbedürfnisse. Diese ungewöhnliche Preissteigerung am deutschen Warenmarkt tritt bei einem Vergleich mit anderen Ländern beut­lich hervor. In Frankreich z. B. steht das Preisniveau der wichtigsten Lebensmittel fast durchweg unter dem des Vorjahres. Gerade im Gegensatz zu Deutschland hat hier Fleisch gegenüber 1904 eine erhebliche Verbilligung erfahren: für I Stilo wurde im Durchschnitt für alle Sorten 1904 1,79 Frant bezahlt, 1905 dagegen nur 1,65 Frank( 1,32 Mark). Speck ging von 1,78 Frank 1904 auf 1,70( 1,36 Mart ) im laufenden Jahre zurück. Butter notierte 1904 pro Kilo 2,94 Frank gegen 2,79 im Jahre 1905. Aehnlich ist die Bewegung der Lebensmittelpreise in Belgien . In Antwerpen wurde im Jahre 1904 durchschnittlich für 1 Kilo Rindfleisch 2,00-2,50 Frank bezahlt, 1905 dagegen 1,60-2,50. Bei Schweinefleisch blieb der Preis gleich; in Brüssel schwankte er zwischen 2,00 und 2,46 Frank 1904, im laufenden Jahre zwischen 1,80 und 2,40 Frant( 1,92 Mart). Butter ist gleichfalls billiger geworden.

Vertragsdauer keinen Grund zur Ablehnung des Innungs­vorschlages; man brauche es deswegen also auch nicht zum Streik tommen zu lassen. Die Abstimmung ergab sodann die Annahme der Gesellenausschuß beauftragt wurde, den Vertrag mit der Innung des Innungsvorschlages mit 85 gegen 55 Stimmen, womit endgültig abzuschließen.

Achtung, Rohrleger und Helfer!

Der Betrieb von Kunze u. Cie. ist frei und demnach die Bauten Brunnenstraße 9 und Köpenid, Berlinerstraße 1, nicht mehr gesperrt. Deutscher Metallarbeiter Verband. Drtsverwaltung Berlin .

Achtung, Dachdecker!

Da die bei der Firma Schneider, Danzigerstraße 68a, ent

Zentralverband der Dachdecker. Drtsverwaltung Berlin . Deutfches Reich.

Streifposten Schröpler habe ihm erst mit der Hand, standenen Differenzen nicht erledigt sind, ist die Werkstelle gesperrt. später mit einem Gummischlauch ins Gesicht geschlagen. Es wird ersucht, dieselbe zu meiden. Gesehen hat das niemand, obgleich zurzeit des Vorfalles viele Streifende und in kurzer Entfernung auch eine Anzahl Kollegen des Arbeitswilligen zugegen waren. Schläge erfolgt sind, können sie auch nur gewissermaßen Der Streit der Kölner Klempner und Installateure ist am symbolisch" gewesen sein, denn der Arbeitswillige hat von Mittwoch unter ähnlich günstigen Bedingungen wie vor einigen Diesen Schlägen ins Gesicht keinerlei Spuren davongetragen. Tagen der Streit der Dachdecker und Bauklempner zu Ende ge­Anderen Tages war er im Streitbureau und niemand bemerkte gangen. Zwischen dem Deutschen Metallarbeiter- Verband und der Unternehmerorganisation kam eine Vereinbarung zustande, wonach an ihm irgend eine Verletzung. die Arbeitszeit 9 Stunden dauert, bis im übrigen Kölner Bau­gewerbe die neunstündige Arbeitszeit eintritt. Sonnabends wird eine halbe Stunde, vor hohen Feiertagen zwei Stunden früher Dann mußte sich vor demselben Gericht der Bauarbeiter Feierabend gemacht. Der Lohn unterliegt im ersten Jahr nach Sörgel verantworten, den der Maurer Schneider aus beendeter Lehrzeit der freien Vereinbarung, im zweiten Jahr beträgt Altenfalz beschuldigt, daß er ihm von hinten mit einem er 36, im dritten 40 Pf., dann 50 Pf.; am 1. Januar 1906 steigt Gummischlauch über den Kopf geschlagen habe. Der hinzu- der letztere auf 53, am 1. Januar 1907 auf 56 Pf. Besonders Die die vereinbarten Löhne gekommene Schuhmann Bartel hat keinen solchen Schlag ge- schmutzige Arbeit wird höher bezahlt. Ueberstunden weder bei dem Angeklagten noch in der sehen, und Umgebung des Tatortes einen Gummischlauch finden können. Verlegungen hat der Geschlagene nach seiner eigenen Aussage ebenfalls nicht davongetragen.

Das Landgericht in Plauen erkannte auf vier Monate Gefängnis!

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Urteil: Sechs Monate Gefängnis. Nun ein ander Bild:

schon haben, erhalten 3 Pf. pro Stunde Zulage. werden 20 Proz., Nacht- und Sonntagsarbeit 50 Proz. höher bes zahlt. Als Arbeitsnachweise gelten der städtische, der der Unter­nehmer und der der Gewerkschaften. Der Tarif gilt bis 1. Mai 1908 und läuft weiter, wenn er von feiner Seite gekündigt wird. Ueber Kündigung wurde nichts vereinbart.

In Deutschland ist dagegen nirgends ein Herabsinken des Preises zu bemerken. Selbst bei Getreide ist die Preisbewegung relativ ungünstig. Während nämlich Weizen niedriger als im Vor­jahre notierte, steht Roggen trotz des fleinen Preisabschlags von Ende Juli auf Ende August ganz bedeutend über dem Niveau des Borjahres. Eine Tonne Roggen foſtete Ende August 1904 139 M., Ende August 1905 jedoch noch 153 M. Auch bei Hafer hat trop der nahen Erntezeit der Preisfall von Juli auf August längst nicht die Differenz gegenüber 1904 ausgleichen können. Der Streit der Hamburger Glaser hat schärfere Formen an Weizen- und Roggenmehl folgten der Betvegung am Getreide­Ein Zimmermeister in Augsburg nannte während der genommen, nachdem die Glaferinnung mit 47 gegen 46 Stimmen markt: Weizenmehl ist etwas billiger als 1904, Roggenmehl nicht un­bedeutend teurer. Bei Startoffeln ist die Preissteigerung des Vor- Lohnbewegung der dortigen Zimmerer den Ortsvorsitzenden des beschlossen hatte, den älteren Gesellen nur einen Stundenlohn von Regelung jahres vollständig ausgeglichen; dagegen haben die Preise für Verbandes mit Bezug auf den eingereichten Tarif einen 60 Bf. zu bewilligen und auf die weiteren Forderungen Schlacken"( einen dummen, tölpelhaften Menschen). Der so der Ueberstunden und der Sonntags- und Nachtarbeit- nicht ein­Butter und Eier wieder äußerst start angezogen. 50 Kilogramm Schlacken"( einen dummen, tölpelhaften Menschen). Aber das Schöffen- zugehen. Die Gesellen nahmen am Mittwochabend hierzu Stellung Butter kosteten Anfang September 1905 98-126 m., 1904 notierten Titulierte flagte wegen Beleidigung. fie in der gleichen Beit 95-120 und 1903 mur 85-115 M. Schon gericht sprach den Meister frei, da mit diesem Ausdrucke der und proklamierten nach eingehender Aussprache den allgemeinen Aus­im Juli hatte der Preisaufschlag zirka 7-8 M. betragen. Eier sind Arbeiter nicht beleidigt sein konnte! Das Landgericht stand, infolgedessen am Donnerstagvormittag auch die Arbeit in den Linsen, ist gleichfalls das Preisniveau höher als 1904. Zucker hat Schlack" eine Beleidigung sei; sprach aber den 81stündigen Arbeitszeit, Mindestlohn pro Stunde 65 Pf. für voll­weit teurer als im Vorjahre. Bei Gemüse, so bei Erbsen, Bohnen, konnte sich in der Berufungsinstanz nicht einig werden, ob geregelten Werkstätten eingestellt wurde. Im Streit befinden sich sich, wie schon im Juli angesichts der Vorräte, der Ernteaussichten meister ebenfalls frei, weil er so start betrunken jährige und 60 Pf. für minderjährige Gesellen, Ueberstunden find und der Konsumgestaltung vorauszusehen war, verbilligt. Der Preis für Kaffee stieg gegenüber der Vergleichszeit 1904 nicht unbeträcht gewesen sein soll, daß ihm das Bewußtsein der Be- mit 25 Broz, Nacht- und Sonntagsarbeit mit 50 Proz. Aufschlag zu bezahlen, Freigabe des 1. Mai 2c. lich: Stilo fostete Ende August 1904 36% Pf., Anfang September leidigung gefehlt habe! 1905 dagegen 398/4 Sächsische Richter verhängen also schwere Strafen über Arbeiter, deren Schuld nicht einmal ganz zweifelsfrei er­wiesen ist; schwäbische Richter sprechen einen Unternehmer frei, dessen kräftige Ausdrucksweise von ihnen zweifellos als Beleidigung aufgefaßt worden wäre, wenn sie der abgewiesene Kläger in bezug auf sie gebraucht hätte.

Erhöhung des Diskonts der Bank von England . Die Bank von England hat ihren Diskont um 1/2 Prozent, von 2 auf 3 Prozent erhöht. Fast regelmäßig treten zum Herbsttermin stärkere Anforde­rungen an das Institut heran, und außerdem rechnet man am englischen Geldmarkt mit der Wahrscheinlichkeit, daß die japanische Re­Auf der einen Seite sehr strenge, auf der anderen so gierung ihre Guthaben, die sie noch aus den letzten Anleihen in England hat, zurückziehen wird, um damit ihre verschiedenen Ver- milde Richter. Sind die derben Schwaben nachsichtiger als die gemiet­bindlichkeiten gegenüber amerikanischen und europäischen Gläubigern sowie die bedeutenden Kosten des Rücktransportes der in der lichen" Sachsen ? Oder hatten die Arbeiter Pech, der Unter­Mandschurei stehenden Truppen zu decken. Diesem zu erwartenden nehmer aber Glück in der Zusammensetzung des Gerichtshofes? Geldabfluß wird durch die Diskonterhöhung Rechnung getragen. Ach nein! Die Arbeiter hätten in Schwaben auch eine Zweifellos wird die Deutsche Reichsbank in furzem dem Bei- schwere Strafe, der Unternehmer in Sachsen ebenfalls spiel der englischen Bank folgen und auch ihrerseits den Diskontsasein wohlwollendes Gericht gefunden! erhöhen, zumal ihre Mittel in lezter Zeit beträchtlich in Anspruch Das macht der Klassengegensatz. Der bürgerliche Richter genommen worden sind. Voraussichtlich wird die Diskonterhöhung sieht aus Klasseninstinkt die Handlungen des Unternehmers, am Montag erfolgen. Das ungarische Aderbauministerium ver- wenn auch vielleicht als ungesetzlich, so doch als menschlich be­öffentlicht seine Ernteschätzung, die deshalb besondere Beachtung ver- greiflich an, streifende Arbeiter aber erscheinen ihm gewöhnlich dient, weil sich die in den letzten Jahren von diesem Ministerium als freche Empörer gegen eine Ordnung, zu deren Stüze - Nicht strenge oder milde genannten Schäßungsziffern als ziemlich zutreffend erwiesen haben. er sich besonders berufen fühlt. Die vom Ackerbauministerium veröffentlichte Schäzung der Welt- Richter sigen dem gewerkschaftlich tätigen Arbeiter gegenüber,

Welt- Getreideernte.

Eine Aussperrung der gesamten baugewerblichen Arbeiter wird aus Anlaß des Tischlerstreits in Bremerhaven wieder einmal für die Unterweser angekündigt. Der Vorstand des Arbeitgeber. verbandes für die Unterweser hat der Zahlstelle Bremerhaven des Holzarbeiterverbandes ein Schreiben zugehen lassen, in dem es

heißt:

1. Die streifenden Tischler werden aufgefordert, spätestens am Freitag, den 8. September, morgens die Arbeit bei ihrem bisherigen Arbeitgeber zu den bisherigen Lohn- und Arbeitsbedingungen wieder aufzunehmen.

2. Bis zu demselben Zeitpunkte hat der Holzarbeiterverband den Zuzug fremder Gesellen wieder freizugeben und durch ein an den Arbeitgeberverband gerichtetes Schreiben eine dahingehende Erklärung abzugeben.

3. Kommen die Tischler den vorstehenden Aufforderungen nicht nach, so sehen sich die Inhaber der Tischlereibetriebe ge­zwungen in Uebereinstimmung mit dem Vorstande des Arbeitgeber­berbandes für das Baugewerbe für die am Donnerstag, den 7. d. Mts., abzuhaltende Generalversammlung den Antrag zu stellen, daß sämtliche organisierten Gesellen und Arbeiter aus allen dem Baugewerbe angeschlossenen Branchen am Freitag, den 8. d. M. abends entlassen werden.