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Schöneberg  .

Vorort- Nachrichten.

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wehr ließ deshalb Mannschaften über eine mechanische Leiter nach den wegen seiner unfairen Handlungsweise gegenüber den Kellnerinnen vorübergehend dadurch getrübt, daß dem Ehemann dunkle Gerüchte oberen Räumen vorgehen, um die geängstigten Hausbewohner von abgewiesen worden. Von den zehn Mart, die er den Mädchen in über das Vorleben seiner Frau zu Ohren kamen. Er beruhigte sich übereilten Schritten abzuhalten. Weil die Eingangstür zu dem brennenden München   nach deren Auffassung als Staution- abgenommen, hat er aber, nachdem ihm die letztere ein von ihr gefälschtes polizeiliches Raum nicht sogleich zu öffnen war, drang die Wehr über Steck- jeder 4 M. wieder herausgezahlt; nur diese Summe ist nach seiner Führungsattest vorgelegt hatte, wonach sie einen tadellosen Lebens­Teitern zum Brandherde vor. Dieser lag in dem Modesalon der Meinung als Kaution, der Rest als Gebühren für die Vermittelung wandel geführt habe; der Ehemann hatte infolge der törperlichen Firma Theodor Richter   und zwar in einem mit Stoffen und an- zu rechnen. Sechs Mart also für eine Stellung auf die Dauer von Veränderungen, die er an der Angeklagten wahrnahm, keinen Zweifel gefangenen Kleidern belegten Naum. Mit mehreren Rohren wurde vierzehn Tagen, bei der die Kellnerinnen knapp soviel verdienten, daran, daß sie ihrer schweren Stunde näher und näher kam, und da das Feuer angegriffen und innerhalb einer halben Stunde auf daß sie wieder nach Hause kommen fonnten! Dabei sind sie das in dem kleinen Orte eine Hebamme nicht eristiert und Herr Sch. aus diesen einen Raum beschränkt. Auf den ersten Blick konnte fest- eigentliche Zugmittel", das die Leute heranzieht, und in der Tat jagdlichen Beziehungen den Prof. Dr. Mackenrodt in Berlin   kannte, gestellt werden, daß hier böswillige Brandstiftung vor- kommt die Mehrzahl der Gäste, um sich einmal die fefchen so schickte er die Frau nach Berlin   und riet ihr an, sich in die lag. Die an den ausgebrannten Raum angrenzenden drei Geschäfts- Münchener Madin" anzusehen. Der Verband der Gastwirtsgehülfen Mackenrodtsche Klinik zu begeben. Im September v. J. tam sie nach räume boten ein Bild arger Verwüstung. Fertige aufgehängte Roben will gegen Herrn Kugler, der übrigens gar keine Vermittler Berlin   und will zunächst bei ihren Eltern in der Borsigstraße ge­im Werte bis 500 m. waren mit Messer und Schere derart be- tonzession besigt, flagen oder den Kellnerinnen Rechtsschutz gewähren, wohnt haben und dann infolge eines Bantes mit ihrem Vater zu arbeitet, daß sie nur einzelnen Fezzen glichen. Neue Plüschsofas und falls er die 480 m., die er nun noch insgesamt von den Kellnerinnen einer Frau Barke übergesiedelt sein. Der letzteren erzählte sie, andere Möbelstücke zeigten ebenfalls die Spuren gewaltsamer Berstörung. im Besitz hat, nicht freiwillig herauszahlt. daß sie kurz vorher entbunden habe, und kam dann auch mit einem Die nähere Untersuchung ergab, daß Einbrecher vom Hofe aus durch neugeborenen Kinde an. Sie begab sich nach dem Standesamt und die Küche nach den Geschäftsräumen vorgedrungen waren. In die meldete an, daß sie in der Wohnung ihrer Eltern in der Borsig­Küchentür hatten sie ein Loch gebohrt, den Riegel zurückgezogen und straße von einem Kinde männlichen Gelchlechts entbunden worden dann das Hauptschloß mit Nachschlüssel geöffnet. Da keinerlei Beute sei. Sie hat später selbst zugeben müssen, daß diese Anzeige falsch weggeschleppt ist, so wird angenommen, daß es sich hier lediglich um war, da der Geburtsaft nicht in der Borsigstraße stattgefunden habe. einen Racheaft handelt. Vor Beginn ihrer Arbeit" hatten die Ein- Seines Amtes als Beisitzer des Kaufmannsgerichts ist unser Mit dem neuen Weltbürger kehrte sie zu ihrem Ehemanne zurück. brecher die Jalousien herabgelassen. Um dem Feuer von vornherein Genosse Küter durch Schreiben des Vorsitzenden, Stadtrat Heyl, Ihrem Manne machte sie die wiederum falsche Mitteilung, möglichst viel Nahrung zuzuführen, haben sie mehrere große Ballen unter Bezug auf§ 25 des Drtsstatuts borläufig enthoben daß die Entbindung bei Professor Dr. Mackenrodt stattgefunden Tuch aus anderen Räumen zusammengeschleppt und dann den Brand worden. Seine Qualifikation als Beisiger soll K. dadurch verloren habe. An dem kleinen Jungen hängt sie mit zärtlicher angelegt. Der verursachte Schaden wird auf zirka 20 000 m. be- haben, daß er nicht mehr im Handelsgewerbe tätig ist, vielmehr Liebe und pflegt ihn mit aller Sorgfalt. Da wurde das. giffert. Die Kriminalpolizei leitete sofort eine Untersuchung ein, Angestellter der Drts- Krankenkasse ist. Nach den Bestimmungen des Mutterglück durch die Polizei gestört. Der Berliner   Kriminalpolizei doch fehlt bis jetzt von den Tätern noch jede Spur. Wahlreglements würde an Stelle des Ausgeschiedenen der Kandidat fiel es auf, daß das Kind einer armen Näherin, dessen Dasein auf Feuerbestattung in Berlin  . In der Urnenhalle, welche der Vor- Beisiger werden, der seinerzeit nach Küter die höchste Stimmenzahl den polizeilichen Listen verzeichnet war, plöglich ganz von der Bild­stand des hiesigen Vereins für Feuerbestattung mit Genehmigung erhalten hat. Es ist dies der seitens des Zentralverbandes der fläche verschwunden war und jede Meldung über das Schicksal des­des Magistrats auf dem städtischen Friedhofe in Friedrichsfelde   er- Handlungsgehülfen und Gehülfinnen Deutschlands   aufgestellte felben ausblieb. Man forderte die Näherin zu einer Erklärung auf richten ließ, find im letzten Verwaltungsjahre 18 neue Urnen mit Kandidat Genosse Fabian. Die dreijährige Wahlperiode läuft und die Polizei erfuhr nun, daß das Kind an eine Frau verschenkt Brandresten aufgestellt worden. Außerdem sind 7 Urnen im Urnen  - bekanntlich bis zum 31. März 1908. worden sei, die sich bei einer Hebamme um die Erlangung eines hain bezw. in anderen Teilen des Friedhofes in oder über der Erde Rixdorf. neugeborenen Kindes bemüht hatte. Die Näherin hatte mit der beigesetzt worden. betr. Frau nach der ersten Begegnung noch ein zweites Zusammentreffen In der Urnenhalle und im Urnenhain waren bis 31. März d. Js. Zu dem Straßenunfall, dem das Söhnchen des Dachdeckers verabredet, die Frau hatte sich dann aber nicht mehr sehen lassen im ganzen 209 Urnen aufgestellt oder beerdigt. In Familien- Friedel zum Opfer gefallen ist, teilt uns der im gestrigen Bericht und der Verbleib des Kindes blieb in Dunkel gehüllt. begräbnissen oder anderen Abteilungen waren bis dahin ferner erwähnte Droschkentutscher Herr Hoffmann, Lübbenerstr. 21, be- Die Polizei nahm an, daß es sich um eine Kindesunterschiebung 52 Urnen beigefeßt. Mithin waren insgesamt 261 Urnen feuer- richtigend mit, daß er nach dem Unfall keineswegs davongejagt sei. handelte und stellte eifrige Recherchen an. Sie ermittelte, daß am bestatteter Personen auf dem städtischen Friedhofe beigesetzt. Er habe vielmehr, als das Kind ihm blindlings unter die Räder ge- 20. September bei mehreren Hebammen, insbesondere bei einer Der Verbrennungsofen in der Diestelmeherstraße dient bekannt- laufen sei, feine Droschte sofort augehalten und den Fahrgast aus- solchen in Charlottenburg   eine Frau erschienen war und sich nach lich zur Verbrennung von Körperteilen, die entweder aus Amputationen steigen lassen. Sein erstes sei dann gewesen, daß er das überfahrene neugeborenen Kindern erkundigt hatte, da sie eins an Kindesstatt von lebenden Menschen herrühren, oder zu Leichen gehören, bei Kind in den Wagen gelegt und es zur Unfallstation gefahren habe. annehmen wollte. Von der Frau fonnte nur eine oberflächliche denen die Individualität durch Sektionen 2c. verloren gegangen ist. Nachdem dem Kleinen dort die erste Hülfe zuteil geworden, habe er Personalbeschreibung gegeben werden. Die Polizei recherchierte Die Leichenteile werden in mit Zink ausgelegten Holzfästen in den ihn nach dem Nixdorfer Krankenhause gebracht. Somit ſei von weiter bei den Standesämtern, prüfte die Geburtsanzeigen aus Verbrennungsofen eingeführt. In der Zeit vom 1. April 1904 bis feiner Seite alles geschehen, um das schlimmste zu verhüten. Irgend- jenen Tagen, und die Spuren führten schließlich zu der Angeklagten. 31. März 1905 find 360 solcher Kästen, je zwei Zentner schwer, mit welche Roheit oder Leichtfertigkeit habe er sich weder bei dem Unfall Leichenteilen eingeäschert worden. Die Asche wurde nach dem selbst noch nachher zuschulden kommen lassen. städtischen Friedhofe in Friedrichsfelde   übergeführt. Im Berichtsjahre haben in dem Verbrennungsofen 41 Brände stattgefunden. Bei jedem Brande wurden durchschnittlich bis zu zehn der bezeichneten Käften in den Ofen eingeführt.

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so

der

war,

Die Anklage behauptet, daß diese gar nicht in anderen Um­ständen gewesen sei, dies dem Sch. nur vorgespiegelt habe, um ihn Ein gemeingefährlicher Betrüger wurde gestern in der Person des zur Heirat zu bewegen, und daß sie dann weiter ihren Ehemann 39jährigen Kaufmanns Gustav Kessel von der Nixdorfer Kriminal- durch allerlei künstliche Mittel über ihren Zustand getäuscht habe. polizei festgenommen. K., der erst vor einigen Monaten wieder Nach Ansicht der Anklage habe die Angeklagte das verschwundene einmal aus dem Zuchthause entlassen war, hielt sich seitdem unan- Kind der Näherin als eigenes ihrem Ehemann zugeführt. Da die mit großer Entschiedenheit eine solche Komödie Die Fertigstellung des Teltowkanals wird von der Kanalbau- gemeldet in Berlin  , Görligerstraße 48, auf. Was er seitdem Angeklagte verwaltung nach dem augenblidlichen Stande der Arbeiten jetzt für getrieben, verschweigt er. Gestern fam er auf einem Spaziergang bestritt und dabei verblieb, daß sie die Mutter des Kleinen nach Rigdorf und mietete sich im Hause Weserstraße 206 ein möb- Jungen, als das Ende des Jahres angenommen. Gerichtsstelle Vergleichsobjekt an Bis dahin wird der Haupt- liertes Zimmer. Dann ging er zu einem in der Nähe wohnenden sei, war eine umfangreiche Beweisaufnahme notwendig, fanal in der Hauptsache betriebsfähig sein. Voraussetzung dabei ist. Uhrmacher, stellte sich dort als Referendar Tiele- Kermes" vor und die unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattfand. Der Ehe­daß nicht eine besonders ungünstige Witterung oder andere unvor- faufte eine goldene Uhr mit Kette im Betrage von 200 M. Da er zufällig mann hat bei seiner fommissarischen Vernehmung ausgesagt, daß er hergesehene Störungen eintreten. Die Schleuse in Klein- Machnom nicht so viel Geld" bei sich habe, ersuchte er den Uhrmacher, innerhalb keinen Zweifel an der Mutterschaft seiner Ehefrau habe; er hat auch tann im großen und ganzen als vollendet bezeichnet werden. Die elektrischen Installationen, die Aufstellung der Steuerungsapparate denn auch und als der Uhrmacher flingelte, öffnete der Herr nicht gefagt hätte, daß sie sich in gesegneten Umständen befinde. einer Stunde die Uhr nach seiner Wohnung zu bringen. Dies geschah| versichert, daß er die Angeklagte auch geheiratet hätte, wenn sie ihm usw. sind bewirkt und zum größten Teil bereits häufiger geprüft Referendar und führte den Geschäftsman in ein Zimmer, wo er Die vernommenen Hebammen konnten bei der Angeklagten nur eine worden, nachdem auf der Zentrale die Erzeugung des elektrischen Dann ließ er sich die Uhr nebst gewisse Aehnlichkeit mit der Frau erkennen, die sich nach einem Neu­Stromes in Angriff genommen ist. Wiederholte Schleusungen haben ihn nötigte, Platz zu nehmen. die Wirksamkeit der angebrachten Maschinerien usw. erwiesen. Mit Der Herr Referendar verließ darauf das Zimmer und gleich kannte den anwesenden Sprößling als ihren Sohn night Kette geben, um dieselbe seiner Mutter zeigen zu können". geborenen erkundigt hatte; die als Zeugin vernommene Näherin er­der Einübung des Personals wird fortgefahren. Die innere Ein­Diese be richtung des großen Schleusenhauses bedarf nur noch in einigen darauf hörte der Uhrmacher, wie die Korridortür ins Schloß wieder, ebensowenig erkannte sie die Angeklagte. geworfen wurde. Nichts Gutes ahnend, eilte nebensächlichen Punkten der Ergänzung. der Uhr- rief sich auf ihre Mutter und mehrere Personen, die an der macher auf den Korridor und erfuhr hier von der Ver- Echtheit ihres Zustandes keinerlei Zweifel gehabt haben und machte Am Arme des führenden Schuhmanns überfahren. Ein tragischer mieterin, daß ihr neuer Zimmerherr foeben die Treppe hinabgeeilt darauf aufmerksam, daß das Kind an den Zehen eine kleine Verkehrsunfall ereignete sich vorgestern abend am Stettiner Bahnhof. fei. Der Uhrmacher lief dem Betrüger nach und fah zu seiner abnormität zeige, die sie selbst und mehrere Mitglieder ihrer Auf zwei Krücken kam aus dem Bahnhof die 65jährige Händlers- Freude, daß am Reuterplatz ein Kriminalbeamter den Schwindler Familie haben. Zum Vergleich legte sie auch eine Photographie frau Julie Kornhart, Strelizerstraße 51 wohnhaft, herausgehumpelt. festhielt. Derselbe war ohne Hut die Straße entlang gestürmt und ihres 17 jährigen Sohnes aus ganz jungen Jahren vor, die eine Allein wagte es die Greifin nicht, durch das Wagengewühl hindurch dem Kriminalbeamten daher verdächtig erschienen. Bald war der Aehnlichkeit mit dem jetzt in Frage stehenden jungen Weltbürger habe. nach der Eichendorffstraße hinüberzugehen. Sie bat einen Schuh- Sachverhalt aufgeklärt und wohl oder übel mußte Kessel, als welcher Belastend für sie war, daß sie über den Ort, wo die Geburt statt­mann, sie zu geleiten. Bereitwilligst bot der Beamte Frau St. den sich der Herr Referendar entpuppte, Uhr und Kette dem Geschädigten gefunden, und die näheren Umstände verschiedene unt Arm und auf ihn gestüt bewegte sich die Alte langsam herausgeben. wahre Angaben gemacht und niemand bon dem Geburtsakt borwärts. An der Invalidenstraße kam von der Brunnen- Lichtenberg. irgend etwas bemerkt hat. Ferner ist sie in der Mackenrodtschen straße her ein Geschäftswagen in toller Karriere heran­Klinik sowohl zwei Tage vor und 5 Tage nach der angeblichen gerast. Der Schußmann, der samt seinem Schüßling in Eine gefährliche Taschendiebin ist Mittwoch in Lichtenberg   ber Geburt aus anderer Veranlassung förperlich untersucht worden und die Gefahr geriet, durch den Wagen überfahren zu werden, winkte haftet worden. Am vorigen Sonntagabend machte ein in der die hier amtierenden sachverständigen Aerzte haben nicht das geringste dem Kutscher   mit der Hand zu; doch vergeblich. Das Fuhrwerk Friedrich Karlstraße wohnender Steinsetzpolier die Bekanntschaft eines von einer zu erwartenden oder stattgefundenen Entbindung bemerkt. fam auf die beiden hinzugefahren und warf sie zu Boden. Um die Mädchens und nahm es in seine Wohnung mit. Als er am anderen Ueber die maßgebenden medizinischen bezw. gynäkologischen Fragen Greisin noch im letzten Augenblick zu retten, versuchte sie ihr Be- Morgen erwachte, war seine Begleiterin verschwunden, mit ihr aber wurden Prof. Dr. Mackenrodt, die Assistenzärzte Dr. Kun gleiter zurückzureißen; es war jedoch zu spät. Die Deichfel traf den auch zwei Portemonnaies mit 75 und 425 Mark Inhalt, die er und Dr. Hafermann, Gefängnisarzt Dr. Marr und Prof. Dr. Straß­Schußmann und verlegte ihn am Kopf. Frau K. wurde überfahren unter feinem Kopfkissen versteckt gehabt hatte. Der Kriminalpolizei   mann vernommen.- Staatsanwaltschaftsrat Lindow gab zu, daß nicht und beide Unterschenkel wurden ihr gebrochen. Die Krüden   flogen gelang es bereits am selben Tage, die Prostituierte, die sich mehrere nachgewiesen sei, daß es sich hier um das verschwundene Kind der im Bogen davon. Der Kutscher   suchte jegt sein Heil in der Flucht Ramen beilegte und in Buhälterkreisen den Spitznamen Schiele Näherin handele. Nach der Beweisaufnahme liege aber zweifellos Der Kutscher   suchte jetzt sein Heil in der Flucht und entfam auch. In der Unfallstation in der Eichendorffstraße Anna" führt, zu verhaften. In ihrer Wohnung wurden sechs Porte- eine Kindesunterschiebung und eine wissentlich falsche Angabe vor erhielt die Schwerverletzte die ersten Notverbände und wurde der monnaies mit Beträgen bis zu 50 Mark vorgefunden. Die Fest- dem Standesamte vor. Der Staatsanwalt hielt aber den Fall für Charité zugeführt. genommene warf schließlich aus dem Fenster der Belle eine Herren- so milde liegend, daß er nur zwei Monate Gefängnis be­Taschenuhr hinaus; die vielfach wegen Diebstahls Vorbestrafte leugnet antragte. Der Verteidiger Referendar Carow führte dagegen hartnäckig, das Portemonnaie mit 425 Mart gestohlen zu haben, aus, daß die Schuld der Angeklagten in feiner Weise erwiesen sei während sie den Diebstahl der kleineren Summe zugibt. und der Gerichtshof trotz aller vorliegenden Belastungs­Stralau. zu einem Non liquet fommen müsse. Nach­Frau die Angeklagte ihr Biel  , zu werden, erreicht Aufsehen erregt in Stralau das Verschwinden des 37 Jahre hatte, habe sie doch alten Gastwirts Ernst Jacob aus der Straße Alt- Stralau Nr. 18. Ehemanne, dessen kleiner Etat durch ein Kind start belastet wurde, Grund gehabt, ihrem Jacob ist seit etwas mehr als einem Jahre Inhaber der bekannten eine solche Geburtskomödie vorzumachen. Der Gerichtshof kam zu großen Gartenwirtschaft Bum Lindenpart", die auf dem Eigentum einem Schuldigspruch, war aber auch der Ansicht, daß der Fall dent­der Fabrikbefizer Gebrüder Roll aus Berlin   zwischen der Straße bar milde liege. Die Angeklagte habe keine gewinnsüchtige Absicht Alt- Stralau und der Spree seit vielen Jahren besteht. Das Geschäft gehabt, die Frau nehme sich des Kindes liebevoll an und habe sich faufte er für 9000 M. Am Dienstagnachmittag um 22 Uhr ging von ganz edlen Motiven leiten lassen. Das Gesetz verlange aber Jacob weg, um Bekannte in der Zimmerstraße zu besuchen. Von eine Sühne und diese sei vom Gericht auf zwei Wochen Ge­diesem Ausgange fehrte er nicht zurück. Ein Unglück scheint ihm fängnis bemessen worden. nicht zugestoßen zu sein, wenigstens liegt er nach dem Ergebnis der Nachfragen in feinem hiesigen Krankenhause. Den Angehörigen ist das Verschwinden rätselhaft. Das Geschäft, das nach überein­stimmenden Aussagen sehr gut geht, betreibt Frau Jacob weiter. Ober- Schöneweide  .

Feuerbericht. Zur selben Zeit, als in der Markgrafenstraße 73 der von Einbrechern aus Nache angelegte Brand bemerkt wurde, kam in der Fidicienstraße in einem Schuppen der Bockbrauerei Feuer aus. Bei Ankunft der Wehr stand dieser schon in seiner ganzen Ausdehnung in Flammen, weshalb Brandmeister Mende sofort mit mehreren Schlauchleitungen eingreifen ließ. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, daß der Schuppen niederbrannte. Ueber die Ent stehungsurfache ist nichts ermittelt. Am Weidenweg 57 hatten sich dann Breßlohlen entzündet, während in der Friedrichstraße 97 Ber­padungsmaterialien im Keller Feuer gefangen hatten. Bei Wohnungsbrände entstanden weiter in der Marienburgerstraße 36 und in der Krautstraße 15a. Jn beiden Fällen wurden im wesent­lichen Möbel, Betten und Wäschestücke beschädigt. Außerdem hatte die Wehr dann noch in der Andreasstraße 33 furze Zeit zu tun, wo u. a. Spiritus brannte.

Theater. Lustspielhaus. In der am kommenden Mittwoch, den 13. September, stattfindenden Erstaufführung des dreiaftigen Lustspiels Jungfer Ambrosia" von Franz Servaes   wird die Titel rolle von Frau Maria Mallinger dargestellt und ferner sind in den

Gerichts- Zeitung.

momente dem

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Vermischtes.

Diebstähle im Vatikan  . Aus Rom   wird uns geschrieben: Der

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Ein großer Dachstuhlbrand wütete gestern vormittag in der hiesige Messaggero" bringt Aufsehen erregende Enthüllungen weiblichen Hauptrollen die Damen Hiller, Kuhn, Marba und Wilhelminenhofstraße in Ober- Schöneweide. Durch bisher noch über fortgesette schwere Diebstähle, die in dem Casino di Leone ÏV, Wilhelmy, in den männlichen die Herren Bach, Beckmann, Lettinger, nicht festgestellte Ursache war in dem Dachstuhl des Eckhauses dem Sommeraufenthalt der Päpste in den vatikanischen Gärten, Baulmüller und Walter beschäftigt.- Julius Freunds neue Wilhelminenhofstraße 47 und Marienstraße Feuer ausgebrochen. borgekommen sind. In diesem Landhause wurden seit Jahren die Metropoltheater- Rebue auf, ins Metropol!"( Musik von Als die Feuerwehren herbeieilten, hatte das berheerende Element Sunstwerte aufgehäuft, die Fürstlichkeiten, Pilgerzüge und reiche V. Hollaender), welche am kommenden Sonnabend, von Direktor schon gewaltig um sich gegriffen. Trotz eifrigster Tätigkeit der Gönner dem Papst überbrachten, wertvolle Miniaturen, Paramente, Richard Schulz inszeniert und ausgestattet, zur ersten Aufführung Wehren war der Dachstuhl nicht mehr zu retten; er fiel den Albums usw. Seit längerer Zeit bemerkte man, daß diese nicht gelangt, enthält 9 Bilder, mit einer Fülle von Gesangsnummern Flammen zum Opfer. Angeblich soll der Brandherd in der Wasch- Fische im Netz bleiben, legte man zunächst Hand auf einen Gendarmen fatalogierte Sammlung sich allmählich lichtete. Da die kleinen und neuen Ballett- Arrangements. Kapellmeister May Roth, dem die füche entstanden sein. musikalische Leitung bei sämtlichen Proben oblag, dirigiert auch am der Schweizer Garde, einen gewissen Antonelli, der vom Dienst Abend der Aufführungen. suspendiert wurde und jetzt sogar den weltlichen Gerichten des Usurpators" angezeigt ist. Ein Vokal- und Instrumentalfonzert wird am Sonntag bei Der Messaggero" fügt hinzu, daß der Wert der gestohlenen Keller in der Koppenstraße vom Berliner   Männerchor 1905 Eine Anklage wegen Kindesunterschiebung beschäftigte gestern die Gegenstände eine phantastische Höhe erreicht. Jm Vatikan   glaube und dem Zitherklub Edelweiß veranstaltet. Als Mitwirkende werden Ferienstraftammer des Landgerichts I   unter Vorsitz des Landgerichts- man allgemein, daß Antonelli nicht allein schuldig sei und daß sehr der Violinvirtuose Alfred Wittenberg   und das Neue Tontünstler- rats Mroczet bis zum späten Nachmittag. Angeklagt war die hochgestellte Persönlichkeiten um große Diebstähle in anderen Orchester genannt, sowie das Berliner   Ulf- Trio. Das Programm Försterfrau Anna Schlizli aus einem fleinen Orte in Ostpreußen  . Gemächern und Sammlungen wüßten. Wahrscheinlich wird, wie verspricht eine Fülle von Kunstgenüssen. Nach dem Konzert wird Sie ist schon einmal verheiratet gewesen, von ihrem ersten Ehe- bei dem berüchtigten Millionendiebstahl des Duco nero, die Deffent­getanzt. manne aber geschieden. Ein jetzt 17jähriger Sohn erster Che befand jezt von der Hasenheide nach der Landsberger Allee   verlegt. Bei geflagte hat früher wegen fittenpolizeilicher Verstöße mehrere Polizei­München in Berlin  . Der Trubel des bahrischen Volksfestes ist sich unter den zum gestrigen Termin geladenen Zeugen. Die Un- ichkeit nie Genaues über diese Geheimnisse des Vatikans erfahren. dieser zweiten Auflage wirken eine Anzahl der Kellnerinnen mit, trafen erlitten. Sie sehnte sich danach, aus diesem Sumpfe heraus­Eingegangene Druckschriften. die schon in der Neuen Welt bedienten. Uebrigens haben die Ver- zukommen und dies gelang ihr auch, als ihr jetziger Ehemann fie in Plutus. Kritische Wochenschrift für Volkswirtschaft und Finanzwesen handlungen zwischen dem Verband der Gastwirtsgehülfen und dem Berlin   kennen lernte und mit ihr in intimen Verkehr trat.( Herausgeber: Georg Bernhard  ). 36. Heft. Abonnement vierteljährlich per Gastwirt Scholz dahin geführt, daß dieser jedem der Mädchen zehn Sie teilte ihm eines Tages mit, daß der Verkehr nicht ohne Folgen Boit und Buchhandel 3,50 M., Kreuzband 4,-. Verlag: Berlin  - Charlotten­Mark Wohnungsentschädigung zubilligte und ihnen auch Abendbrot bleiben dürfte und Herr Sch., der von ihrem Vorleben nichts wußte, burg  , Goethestr. 69. Fritz Schmelzer: Tarifgemeinschaften, ihre wirtschaftliche, sozialpolitische berabreichte. Der Stellenvermittler Kugler, der eigentlich in der heiratete sie. Am 26. April des vorigen Jahres wurde die Ehe ge- und juristische Bedeutung, mit besonderer Berücksichtigung des Arbeitgeber Landsberger Allee   mit als Unternehmer auftreten follte, ist, wie schlossen, und die Angeklagte siedelte von Berlin   nach dem Wohnorte standpunktes. 143 Seiten. 3 M. Verlag A. Deichert Nachfl.( G. Böhme), uns geschrieben wird, von seinem Associé Herrn Ammersdörfer ihres jetzigen Ehemannes über. Das Glück der Ehe wurde Leipzig  .

Berantiv. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Für den Inseratenteil beranti.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärta Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW