Die neueste Entdeckung des Vortvärts", daß die anarchofozialistische" Versammlung auf die„ prinzipielle" Herabsehung des Parlamentarismus durch einige Parteischriftsteller zurückzuführen sei, bereichert seine Kampfmethoden dadurch, daß er die Warner bor einer Gefahr als ihre Urheber anzuflagen versucht. Neu ist diese Methode gewiß nicht, denn sie war bisher auf reaktionäre Parteien beschränkt. Wir warner die Arbeiter, den bürgerlichen Parlamentarismus zu über schäzen, und suchen ihnen seine richtige Schäßung flarzulegen; berefelt wird er ihnen durch die, die ihm Wirkungen zuschreiben, die er nie gehabt hat und auch nie haben kann.
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Uebrigens haben die„ prinzipiellen Parteischriftsteller" gar kein anderes Berdienst, als das sehr bescheidene, zu studieren, was die Arbeiterklasse selbst will. Sie hat den politischen Massenstreit geschaffen als eine notwendige Ergänzung der parlamentarischen Waffen. Sie geben zu, daß wir gegenüber einer proletarischen Massenerscheinung, die in der russischen Revolution schon weltgeschichtliche Formen angenommen hat, nicht den Kopf in den Sand gesteckt haben. Der Vorwärts" aber ist völlig im Kreise herumgegangen, wenn er das Buch der Genoffin Roland- Holst , das für diese eine Frage in meisterhafter Weise erledigt, was zu erledigen gerade die Aufgabe eines Zentralorgans wäre, den deutschen Genoffen mit einer entstellten Inhaltsangabe und einem Duhend trivialer Gemeinpläge zu verleiden gesucht hat. Eine andere Tendenz, die durch die prinzipielle Entwurzelung des Vorwärts" in ihm hervorgerufen wird, ist die moralische Kritik der Skandale, die in der kapitalistischen Gesellschaft vorfallen. Be tämpft man diese Gesellschaft nicht am vernichtendsten, wenn man die fittliche Entrüstung aller edel denkenden Menschen gegen sie wachruft? Und wer wollte leugnen, daß auf diese Weise ein großes Publikum zusammenzubringen ist? Der edle Philister reagiert am Stammtische auf nichts so leicht, als auf Standale, die ihm die Ueberzeugung einflößen, daß er im Grunde doch ein besserer Mensch fei, als die Großen" und" Vornehmen", vor denen er auf der Straße gehorsam den Hut zieht und Hurra brüllt. Aber eben hierdurch ist auch schon die politische Wert- und Wirkungslosigkeit dieser moralischen Kritik erwiesen, die, wenn sie die Arbeiter aufklären und nicht zu einer öden Sensationsjagd ausarten soll, auch prinzipiell fundiert sein muß.*) Wir wollen hier nicht alte Geschichten aufrühren und zeigen nur an einem neueren Falle, wie bei diesen ewigen Sensationen die letzte Spur des Prinzips verloren geht. Als vor zwei Monaten einige Scharfmacher in den Reichskanzler drangen, die Rede des Genossen Jaurès in Berlin zu verbieten, schrieb der Vorwärts": „ Es erscheint zunächst undenkbar, daß der Reichskanzler gerade denjenigen französischen Politiker an einer Aussprache für den Frieden hindern könnte, dem er im wesentlichen den Diplomatischen Erfolg zu danken hat, dessen er sich nach den Auseinandersetzungen mit dem beseitigten französischen Minister des Auswärtigen, Delcassé , rühmt. Es wäre eine Schändlichkeit wider das Deutsche Reich und die von seinen maßgebenden Verwaltern stets betonte Friedensliebe, wenn derjenige Mann im Deutschen Reiche des Wortes beraubt werden sollte, der mehr als irgend ein anderer gegen den französischen Chauvinismus gestritten und mehr als irgend ein anderer für die deutsch- französische Freundschaft wirkt." Hätte der Reichskanzler nach den Motiven gehandelt, die ihm der Vorwärts" in solcher Weise unter den Fuß schob, so wäre aus der geplanten revolutionären, gegen alle diplomatischen Machenschaften gerichteten Kundgebung eine alltägliche Sensation von Gnaden eines ostelbischen Junkers geworden. Dafür hat der„ Borwärts" schon jede Empfindung verloren.
Wir bemerken beiläufig, daß wir auch diesen prinzipwidrigen Vorstoß des„ Vorwärts" in durchaus sachlicher und formell zurückhaltender Weise kritisiert haben; wir nannten ihn einen Fehler, der für die Partei leicht üble Folgen hätte haben können, hätten vir dies Kind beim richtigen Namen nennen wollen, so wäre der eschlechteste Ton" gerade gut genug gewesen.
" In unserem Rasseler Parteiblatte nahm ein alter Parteigenosse das Wort, um in längeren Darlegungen auf den Schaden hinzuweisen, der der Partei daraus*) erwächst." Stein Wort mehr, kein Wort weniger. Man prüfe darauf hin die beiden lezten Sätze in der betreffenden Anmerkung der Leipsiger Volkszeitung", daß daraufhin", nämlich auf das Lob für Genossen Eisner, der„ Vorwärts" den Artikel als eine Friedenstaube geschildert habe, gleich nachdem K. E. feine fittliche Empörung über das Kliquen- und Reklamewesen der Leipziger Voltszeitung" fundgetan. Moralische Entrüstung, die man ja neuerdings als eines der Hauptverbrechen des Vorwärts" bezeichnet, wollen wir hier als nublos beiseite lassen und nur noch feststellen, daß K. E. von der Notiz in unserer Nr. 195 erst Kenntnis erlangt hat, nachdem das Blatt gedruckt war.
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Berichtigung. Nach dem Bericht des„ Vorwärts" vom 7. d. M. hat Dr. Friedeberg am Dienstag in einer Versammlung des sechsten Wahlkreises allerhand von einem Interview erzählt, das irgend ein französischer Korrespondent mit mir gehabt haben soll.
Ich erkläre demgegenüber, daß ich die behauptete kindische Gee schmacklosigkeit selbstverständlich nicht produziert habe. Charlottenburg , 8. September 1905.
Frau Natalie Liebknecht.
Soziales.
Zur Krankenversicherung der Hausgewerbetreibenden. Das Reichsamt des Innern hat eine Umfrage veranstaltet fiber die Frage der Krankenversicherung der Hausgewerbetreibenden. Zu dem Zwecke ist ein Fragebogen mit elf Fragen an die Gemeinden Nachdem unseren Gegnern der furchtbare Schreck des Drei- gegangen. Am Freitag beschäftigte sich mit diesen Fragen auch eine millionensieges aus den Gliedern gewichen, erfand die bürgerliche Busammenkunft von Interessenten im Kreise Nieder- Barnim , Presse die Behauptung, der„ Vorwärts" habe nach den Wahlen die im Saale des Landratsamtes unter Vorsitz eines Regierungss das Ergebnis als eine Weltwende" bezeichnet. Es lohnte sich assessors verhandelte. nicht, auf den Schwindel einzugehen. Jezt aber gewahren wir zur Die erste Frage, die dem Bedürfnis nach Ausdehnung der Vers Beschämung für unser parteigenössisches Empfinden, daß dieser ficherungspflicht auf die Hausgewerbetreibenden( Selbständige) galt, gegnerische Schwindel auch bei der Schnitzeljagd gegen den„ Vor- wurde dringend bejaht mit der Begründung, daß erstens jetzt die wärts", die von einigen Parteirettern getrieben wird, ein will- Rechtslage sehr unsicher sei wegen der schwierigen Unterscheidung fommenes Hülfsmittel bildet. Wir wollen deshalb einmal darauf zwischen Selbständigen und Unselbständigen und daß überdies die eingehen. Hausgewerbetreibenden ohne Ausnahme infolge ihrer ungünstigen An der ganzen Geschichte ist nichts wahr, als die Tatsache, daß wirtschaftlichen Lage der Versicherung dringend bedürfen. das Wort„ Weltwende" auch im Vorwärts" gestanden hat. Wie ist Bejaht wurde auch die Frage, ob die Unternehmer und die es hinein gekommen: Hausgewerbetreibenden in der Lage seien, die Beiträge zu leisten. Es war in der Wahlnacht vom 16. auf den 17. Juni 1903. Jm Eine Frage ist darauf gerichtet, ob die Versicherungspflicht an Konferenzfaal des Vorwärts" war ein großer Teil der Parteiführer eine Untergrenze des Einkommens gebunden werden soll. Das versammelt. Die" Depeschenboten liefen aus und ein. Sieg auf wurde verneint mit der Begründung, daß gerade den schlechtest ge Sieg. Vom Hof brauste der Jubel der Massen bei der Verkündigung stellten Hausgewerbetreibenden die Versicherung gewährt werden jedes neuen Triumphes. Und es trafen fast nur Siegesnachrichten müsse. ein: Mandatsgewinn und weit begeisternder: Ungeheuere Zu- Die Versammlung stellte sich auch auf den Standpunkt, daß die nahme an Stimmen. Mitten im tosenden Lärm mußte die Redaktion mitarbeitenden Familienangehörigen als Heimarbeiter jetzt schon unter das ungeheuere andrängende Material fichten, verarbeiten. Der Schluß die Versicherungspflicht fallen müßten, daß sie aber auf alle Fälle, des Blattes nahte. Es galt bis zum letztmöglichen Augenblick zu warten. wie Frage 8 es will, durch das neue Gesetz der Versicherungspflicht Und endlich in der äußersten Minute, während der Metteur eifernd unterworfen werden müssen. und ungeduldig neben dem Schreiber stand, mußten ein paar zufammenfassende Worte geschrieben werden. Und unter diesen Zeilen wildester Hast formte sich auch der folgende Satz: Wenn die Nacht vollendet, was bis Mitternacht begonnen, dann bereitet sich eine Weltwende der deutschen Politik vor".
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Eine niedrigere Bemessung der Unterstüßung für die Hausgewerbetreibenden lehnte die Versammlung ab.
Die Debatten wurden meist recht lebhaft geführt und es ist bes merkenswert, daß auch die zahlreich als Hausgewerbetreibende ans wesenden Frauen für die Versicherungspflicht eintraten.
Dieser Sazz war eigentlich noch merkwürdig behutsam und Befremden erregte die Mitteilung, daß verschiedene Krankenkassen besonnen für die Umstände, unter denen er entstand. Denn wenn des Kreises die Versicherung der Heimarbeiter ablehnen. Der Vordas„ Wenn" eingetreten wäre, hätte die Sozialdemokratie nicht nur sigende wünschte, daß man sich in solchen Fällen beschwerdeführend die Mehrheitsverhältnisse im Reichstage von Grund aus erschüttert, an die Aufsichtsbehörde wende. sondern das deutsche Volt hätte sich in solchem Umfang zur Sozial- Die sonstigen Fragen, die auch den Gemeindevorständen zur bemokratie bekannt, daß gegen diese unwiderstehliche Gewalt die Beantwortung vorgelegt worden sind, beziehen sich, soweit es nicht reaktionäre Herrschaft sich nicht hätte behaupten können. Die Nacht Eventualfragen find, auf die Haltung der Unternehmer und der hielt nicht, was bis Mitternacht begonnen und so flangen die Hausgewerbetreibenden zur Frage der Versicherungspflicht, auf die und ihre Betrachtungen, die nach dem übersehbaren Ergebnis geschrieben Einkommensverhältnisse der Hausgewerbetreibenden wurden, gedämpfter. Beschäftigungsart, dann darauf, ob die Versicherungspflicht die Wirkung haben würde, die Hausindustrie einzuschränken( wird vom Gemeindevorstand in Pankow verneint), auf die Möglichkeit oder Angemeſſenheit, den Wert der Roh- und Hülfsstoffe vom Lohne abzurechnen und auf die Einführung einer Karenzzeit.
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Dieser Satz aber traf, das wissen wir, genau die Stimmung, die in der Wahlnacht alle beherrschte, selbst die Kühlsten und Nüchternsten. Und er war fachlich keineswegs unsinnig. Stellen wir fest: Der Vorwärts" hat von einer Weltwende nicht in einem Artikel über das Wahlergebnis gesprochen, sondern bevor das ganze Wahlresultat bekannt war, in ein paar eiligen mitternächtigen Stimmungszeilen. Der Vorwärts" hat nicht von einer Weltwende schlechthin gesprochen, sondern nur von einer Weltwende der deutschen Politik, oder vielmehr nur von einer möglichen sich vorbereitenden Weltwende der deutschen Politik, und er hat diese Möglichkeit an eine, dann nicht erfüllte Bedingung geknüpft.
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Die Leipziger Boltszeitung" schrieb am 17. Juni:
Von der Fortbildungsschulpflicht.
Ein Anstreichermeister Stark aus Herten hatte seinen Sohn in seinem Betriebe teils praktisch, teils schriftlich beschäftigt. Der Junge, der eben erst die Schule verlassen hatte, war auch zur Krankenkasse angemeldet worden. Weil St. ihn nicht in die Fortbildungsschule fandte, wurde er wegen Uebertretung des Ortsstatuts betreffend die Hertener Fortbildungsschule angeklagt. Das Landgericht Bochum als Es lohnt sich eigentlich nicht, diesen Tatbestand aufzuklären. zweite Instanz verurteilte auch den Angeklagten, indem es davon Denn wenn der Vorwärts" im Wahljubel wirklich von der Welt ausging, daß der Knabe der ehrling seines Vaters gewesen sei. wende geredet hätte, so könnte nur die albernste Bosheit der durch Das Kammergericht erachtete die Verurteilung des Angeklagten für den Sieg bedrückten Gegner ein Wort darüber verlieren. Und nun gerechtfertigt und verwarf am 6. August die Revision des Mannes. *) In derselben Weise, wie oben, haben wir uns stets aus ist es nicht einmal wahr, und trotzdem benutzen die partei- Unter anderem wurde begründend ausgeführt: St. habe allerdings gesprochen, wenn wir die Sensationen des Vorwärts" tabelten. genössischen Vorwärts" hezer diese gegnerische Erfindung. mit seinem Sohn keinen Lehrvertrag abgeschlossen. Nach Ansicht des In unseren Betrachtungen nach den Wahlen haben wir uns Rammergerichts fönne aber auch jemand Lehrling sein ohne LehrSo schrieben wir am 24. Juni:„ Wir wiederholen noch einmal: es fällt uns nicht ein, das Kind mit dem Bade zu verschütten und vor unvorsichtigem Ueberschwang gehütet. Dagegen veröffentlichte, vertrag. Es tomme auf die Art der tatsächlichen Beschäftigung an es fei Sache der tatsächlichen Festellung, zu ent etwa zu verlangen, daß die Arbeiterpartei überhaupt mit ver- nicht in der Wahl nacht, sondern in der hellen Mittagssonne, als und Ohne Rechtsbundenen Augen an den Standalen vorbeigehen soll, die am Leibe die Ergebnisse bereits zu übersehen waren, ein anderes Parteiblatt scheiden, ob ein Lehrlingsverhältnis vorliege. des Kapitalismus wie Zeichen der Verwesung hervorbrechen. Was den schönsten, start ethisch- ästhetisch angehauchten Weltwende- irrtum sei ein solches hier festgestellt. Nun sei in der Revision. wir wünschen, ist nur, daß unsere Politik gegenüber diesen Er- Artifel, und es ergreift uns tiefe Wehmut, mitteilen zu müssen, darauf verwiesen worden, daß der Jüngling zur fraglichen Zeit noch scheinungen die vom prinzipiellen Standpunkte gebotene Politik sei, daß es ein, nein das führende Prinzipienblatt ist, das sich also nicht ganz 14 Jahre alt gewesen sei. Darauf fomme es aber gar nicht an, da lediglich maßgebend sei, daß der Vater ihn damals als daß wir ihnen feine übermäßige Bedeutung für den proletarischen vergangen. Emanzipationskampf beimessen, daß wir sie als unvermeidliche Lehrling beschäftigte. Von dem Beginn des Lehrlingsverhältnisses Die deutsche Sozialdemokratie hat einen politischen Sieg ab liegt die Pflicht zum Besuch der Fortbildungsschule, da das Konsequenzen der kapitalistischen Produktionsweise hinzustellen wissen, selbst auf die Gefahr hin, darüber den bedingten und höchst errungen, wie er in der Geschichte aller Parteien, selbst ihrer gültige Ortsstatut diese Pflicht nicht an ein bestimmtes Alter Inüpfe, trügerischen Beifall des gebildeten Philisters zu verlieren." eigenen, ohne Vorgang und Beispiel ist, denn die früheren großen sondern nur an die Beschäftigung der Person unter 18 Jahren als Gleichwohl bekommt es ein Mitarbeiter des Kaffeler Partei. Wahlsiege der Partei waren in erster Linie moralische Erfolge und Lehrling, Gehülfe, Fabritarbeiter usw. Weiter stelle die Revision Schon allein in Frage, ob nicht der Junge damals noch volksschulpflichtig gewesen blattes fertig, den politischen Leiter unserer Zeitung als einen ihre politische Wirkung war nur mittelbar. Bahl wird der Partei eine positive fei. Aber auch das wäre unerheblich, denn in diesem Falle hätte schoflen Kerl hinzustellen, der anderen vorwerfe, was er selbst mit dieses Gewicht der Borliebe treibe, indem er eine ganze Leporelloliste von kapitalistischen politische Macht verleihen, wie sie diese bisher nie besessen hat; fie unter den festgestellten Umständen neben der VolksschulpflichtigStandalen aufführt, die Mehring in der„ Neuen Zeit" behandelt wird sie aus der gelegentlich ausschlaggebenden zu einer tatsächlich keit auch noch die Verpflichtung zum Besuch der Fortbildungsschule hat. Auf die Frage, wie Mehring sie behandelt hat, läßt er sich mitregierenden Partei machen soweit dies überhaupt unter par bestanden. nicht weiter ein, und unverwöhnt, wie wir sind, beschweren wir lamentarischen Verhältnissen möglich ist." uns nicht erst über die Vernachlässigung solcher unzeitigen Finessen. Dann folgt ein Abschnitt, der ausführt, daß der moderne Staat Eher könnte dem moralisch Gekreuzigten ein leiser Laut der Klage nicht mit dem Stimmzettel umgestürzt werden kann und dann wieder entschlüpfen, weil sein Richter vergessen hat, mitzuteilen, daß sich wörtlich: Rigdorf. Am 6. d. M. hielt der Verein der gewerblich tätigen die Leporelloliste auf vierzehn Jahrgänge der Neuen Zeit" verteilt, so daß, wenn man sie daraufhin abzählt, auf jeden Jahrgang Frauen und Mädchen seine Monatsversammlung ab. Herr Dr. Maurender Neuen Zeit" durchschnittlich gerade ein von Mehring bebrecher hielt einen Vortrag über Maxim Gorki . Dr. Maurenbrecher handelter Skandal fällt. Nachdem auf diese geniale Weise Mehring erntete reichen Beifall für seinen lehrreichen Vortrag. Unter Verschiedenem ersucht die Vorsitzende, auf die„ Gleichheit" zu abonnieren, der Verachtung der Genossen preisgegeben worden ist, wird an der felben Stelle Kautsky wegen seiner Polemik gegen den Vorwärts" Der Ausfall der geftrigen Wahlen scheint indes die Bahn da noch ein gut Teil Frauen vorhanden sind, die es noch nicht der lächerlich zu machen gesucht, indem in gesperrtem Drude verkündet für eine positive politische Arbeit des Reichstags frei- Mühe wert halten, ein solches inhaltreiches Blatt zu lesen. Die wird, die Neue Zeit" nehme am Aufschwunge der Parteipreffe gemacht zu haben. Nicht allein, daß sie dem Wuchertarif und der Gleichheit" muß für die Frauen unentbehrlich werden. Sie ist nicht feinen Teil, während der Vorwärts" dabei mit oben anstehe, dank Wahlrechtsänderung den Weg verlegt haben, bürgt auch noch die Stärke bloß eine treue Beraterin für ihre Beteiligung am Klaffenkampf, der eminenten publizistischen Begabung des Genossen Eisner". der sozialdemokratischen Initiative im kommenden Reichstage für sondern auch für ihre allseitige Selbstbildung für die Erfüllung ihrer Es ist bemerkenswert, daß der Vorwärts" daraufhin diesen alten die Inangriffnahme sozialpolitischer Aufgaben Pflichten als Hausfrau und Mutter. Barteigenossen" als eine Friedenstaube mit dem Delzweig im größeren Stils und für die Sicherstellung und Erweiterung Schnabel schildert, gleich nachdem K. E. feine sittliche Empörung her politischen Grundrechte der Staatsbürger. So ohnmächtig diese über das angebliche Cliquen- und Reklamewesen der Leipziger Volksvertretung bisher war, so lange die bürgerlichen Parteien auf Bolfszeitung" fundgetan hatte. die Geltendmachung parlamentarischer Repressalien verzichteten... so kräftig fann eine große politische Partei einmal auftrumpfen, wenn sie sich ihres Rückhaltes in den Wählermassen sicher ist.
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" Der sozialdemokratische Sieg ist zunächst ein Ereignis von eminent moralischer Bedeutung und seine positive Wirkung setzt ein gewisses politisches Moralempfinden voraus; der Schlag geht daneben, wenn er bei der Klasse, die er treffen soll, kein Scham- und Ehrgefühl vorfindet...
Die deutsche Sozialdemokratie hat einen gewaltigen Triumph Der Verfasser des von der„ Leipziger Volkszeitung " erwähnten erfochten; fie hat dem Geschicke des deutschen Voltes an einem Artikels in unserem Kaffeler Parteiblatte wird sehr erstaunt sein, kritischen Wendepunkte einen entscheidenden Stoß nach links gegeben. zu hören, daß er Mehring als einen schoflen Kerl hingestellt und Die große Masse der deutschen Volksgenossen darf jubelnd aufihn der Verachtung der Parteigenossen preisgegehen, und daß er atmen, daß sie den bösartigen Anschlägen ihrer Kautsky lächerlich zu machen versucht habe. Er spricht in seinem gefährlichsten Feinde entronnen ist und sie wird Artikel mit der höchsten Achtung von Mehring and Kautsky . Seine in diesem Gefühle den letzten Hauch daran setzen, um den Sieg der Absichten kennzeichnet am besten dieses Zitat aus dem Artikel: Sozialdemokratie am 25. Juni voll zu machen. Und am 18. Juni nennt die Leipziger Volkszeitung " den Wahl„ Aber so hoch wir die wissenschaftlichen Leistungen beider ausfall eine soziale Revolution." Wir wollen ihr gern zugeben, daß Genoffen schäzen, so halten wir uns doch im Parteiinteresse ver- fie die Wirkungen der Wahl unter dem ersten Eindrucke überschätzt pflichtet, uns gegen sie zu wenden, wenn sie sich in der Wahl der hat; wir zitierten den Artikel nur als einen Beweis dafür, daß die Mittel zur Erreichung ihres Zieles in schlimmer Weise ver- ganze Heze gegen uns nicht den geringsten sachlichen Hintergrund hat, greifen." denn an dem Pfahle, an den wir gebunden werden sollen, steht, Als das Ziel, von dem an dieser Stelle die Rede ist, be- weit fester noch geschnürt als wir, auch die Leipziger Volkszeitung" zeichnet der Verfasser„ das hochverdienstliche Bestreben, die Parteis und außerdem die ganze Parteipresse. bewegung in revolutionärem Sinne vorwärts zu drängen", und
als Zweckt seines Artikels nennt er:" Mehring und Kautsky zu be= wegen, die eingeschlagenen Bahnen der Bolemit zu verlassen.
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Der
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Aus der Frauenbewegung.
Eingegangene Druckfchriften.
Unsere Taktik beim Generalstreil. Vortrag von Otto Hue . 32- Gelten. Preis 10 Pf. Der Stand der deutschen Berggefeßgebung.( Das Verhalten des preußischen Landtages.) Vortrag von H. Sachse. 20 Seiten. Preis 10 Pf. Beide Broschüren zu beziehen durch den Verlag H. Hausmann u. Co., Bochum .
Dr. A. Daiber: Anno 2222. Ein Zukunftstraum. 128 Seiten. Geb. 1,50 m., geb. 2,50 M. Frik Wüst: Eine Entgegnung auf Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts von Houston Stewart Chamberlain ". 245 Seiten. Gebh. 3 M., geb. 4 M. Beide erschienen im Verlag Streder u. Schröder, Stuttgart . ,, Wie läßt sich die jährliche Zahl der 14 000 Bestrafungen von ZuchtHaus und Gefängnis in der deutschen Armee gewaltig vermindern?" Eine fritische Beleuchtung von Arthur Nowakowski. Verlag Volkswort( Fritz Schröder), Zürich . 84 Seiten fl. Ottav
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Bürgerliches Gesetzbuch für das Deutsche Reich. Liliput- Ausgabe Bd. I. B. G.-B. 5. Aufl. Preis geb. 1,00 M. Otto Liebmann , Verlagsbuchhandlung, Buchhandlung für Rechts- und Staatswissenschaften. Berlag der Deutschen Juristen Zeitung". Das Bürgerliche Gesetzbuch für das Deutsche Reich ist in der Größe eines Weftentaschenbüchleins in der Stärte eines Fingers in Liliput- Ausgabe des juristischen Verlages von Otto Liebmann , Berlin , untergebracht worden.
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Artikel läßt in jedem Worte das Bestreben erkennen, lediglich dem Artikel der Leipziger Boltszeitung ist statt des Wortes Zweck zu Boltonsti.( Leipzig , B. Elischer Nachf.) Berichtigung. In der gestrigen Anmerkung zu dem Parteiinteresse zu dienen. Der uns unbekannte erfasser des Artikels wird erkennen, daß diese guten Absichten helder„ Leip- lesen: Bant. ziger Volkszeitung" nicht verfangen. Was das Verhalten des„ Vorwärts" zu diesem Artikel angeht, so haben wir da ediglich diese Beilen geschrieben.( Vergleich" Vorwärts" Num 195 vom 22. August):
*) Aus dem Krakeel.
Die chronische Darmschwäche, das Grundübel des Kultur menschen, ihr Einfluß auf alle Körperfunktionen und ihre Heilung. Bon Dr. med. Paczowski. Preis 0,80. 3. Auflage.( Verlag von Edmund Demme, Leipzig .)
odaad
Catene