Noch deutlicher wird Dr. Friedrich Herb.( Sozialistische Monatshefte, 1903, Seft 11, S. 819 ff.):
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gezeigt habe. Dies wurde in der zweiten Berhandlung seitens der Vertreter der Arbeitgeber als eine objektive unwahrheit bezeichnet.
Achtung! Steindrucker! 14 Steindrucker der Firma Kuzner u. Berger reichten ihre Kündigung ein, weil jede Verhandlung über die schlechtesten Arbeitsverhältnisse in Berlin hat, ist es ein Verdienst der dortigen Kollegen, hier endlich auf Abhülfe zu dringen. Wir erwarten, daß die Berliner Kollegen die Sache durch Fernhaltung des Zuzuges wirksam unterſtüßen. Der Streit der Lithographen in der Privat- Lithographie von Achtung! Kleber! Wegen Differenzen find die Bauten der Firma Linte , Ackerstr. 155, bis auf weiteres gesperrt. In Betracht kommen die Bauten: Rigaerstr. 115 und Tilsiterstr. 67; ferner die Firma Schulz, Bau Rirdorf, Nogatstr. 32. Die Achtzehner- Kommission. Deutfches Reich.
Ein neuer Scharfmacherstreich. Aus Köln meldet uns ein Brivattelegramm:
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Eine Meisterversammlung beschloß die Aussperrung aller organi fierten Maler in Köln , auch der christlichen. Die Aussperrung hat den Zweck, die Organisation zu. vernichten und Forderungen der Gehülfen für das kommende Frühjahr unmöglich zu machen.
Wir teilten neulich schon telegraphisch mit, daß in Ror " Die notwendige Folgerung daraus ist, daß die Sozial- cha ch, in der freien Schweiz ", Militär eingerüdt wäre, das demokratie, wenn sie für alle Fälle gerüstet sein will, nicht aus gegen die Arbeiter verwendet werden soll. Jetzt erhalten wir schließlich Arbeiterpartei sein darf, was auch ihrem Partei- von dort folgenden eigenen Bericht: programm widersprechen würde. Sie soll und muß natürlich immer Rorschach, 7. September. Ueber 200 Lohn- und Streitbewegungen die gestellten Forderungen abgelehnt wurde. Da diese Firma mit Arbeiterpartei sein, aber nicht ausschließlich Ihre Auf- fanden im laufenden Jahre bisher in der Schweiz statt und wiedergabe ist es, auf dem Felsen der Arbeiterschaft und ihrer Klassen- holte Versuche der Scharfmacher, namentlich in Zürich und Basel , interessen die Kirche der Zukunftskultur zu erbauen und schon die Behörden zum Aufgebot von Militär zu drängen, um ohne zu jezt sich im steigenden Maße als größte Kulturpartei geständnisse an die Arbeiter die Bewegung gewalttätig niederschlagen zu fühlen. Der Einfluß, den ihr diese Haltung verschaffen muß, au können, blieben erfolglos, weil zweifellos die Empörung der darf nicht unterschätzt werden. Selbst der heutige Staat ist neben Arbeiterschaft über die Militäraufgebote und die dadurch verursachte seiner Funktion als Verteidiger des Befißinteresses noch der antimilitärische Strömung nicht ohne Eindruck auf die bürgerlichen Schüber allgemeiner Interessen, der der nationalen Unabhängig- Machthaber geblieben ist. Nun ist es aber doch noch dazu gekommen, feit nach außen hin, in Frankreich auch der Vorfämpfer für die hier in Rorschach , wo, wie schon telegraphisch gemeldet, in der vor Gewissensfreiheit gegenüber Rom , und gerade diese Funktion gestrigen Nacht und gestern zusammen zirka 600 Soldaten aus St. verschafft ihm noch die Anhängerschaft tüchtiger und ehrenwerter Gallen ihren Ginzug hielten, um die öffentliche Ruhe und Ordnung Elemente, die dem nadten Bourgeois- und Klasseninteresse nie zu beschützen. mals dienen türden. Es sind dies gewissermaßen klassenlose leber die äußere Veranlassung dazu fei kurz folgendes bemerkt: Schichten, die zwar durch Abstammung, Besiz und Trabition Die hiesige Gießerei hat im Lanfe der Jahre wiederholt den Beüßer mit der Bourgeoisie zusammenhängen, in politischer Hinsicht aber gewechselt. Vor Jahresfrist übernahm sie eine aus dem Jura er ein ideologisches Ziel vor Augen haben, das feineswegs dem gelaufene" Firma Amstutz, Levin u. Cie, deren Bestreben war, die Bourgeoisinteresse entspringt, ja sogar mit unseren Bestrebungen Produktion bei gleichzeitiger Verminderung der Betriebskosten zu er weit eher sich vereinigen läßt. Dazu kommt noch die große höhen. Im verflossenen Frühjahr reichten die Gießer eine Reihe Menge der selbstarbeitenden Landbevölkerung, die sich absolut nicht von Forderungen ein: Einführung der 9½stündigen Arbeitszeit, Verglatt in das Klassenschema einpressen läßt, tie ja auch Stautsty fürzung der Arbeitszeit bei Arbeitsmangel statt statt ArbeiterArbeitseinstellung der Korn- Alfordschauerleute in Hamburg . zugibt, und deren Gewinnung noch immer nicht ganz ausges entlassungen, Abschaffung der Affordarbeit, Festsetzung von MinimalNachdem alle Verhandlungen mit den in Betracht kommenden schlossen ist. Es ist eine unabweisbare Notwendigkeit für die löhnen, Beschränkung der Bahl der Lehrlinge in einem gewissen BerSozialdemokratie, wenn sie auf alle Fälle gerüstet sein will, all hältnis zur Arbeiterzahl, Werkzeugentschädigung, Erstellung ver- Arbeitgebern resultatlos verliefert, haben im Laufe des gestrigen diese Schichten sich anzugliedern schiedener hygienischer Einrichtungen, Freigabe des 1. Mai und Herbst- Tages etwa 500 Hafenarbeiter der genannten Branche die Arbeit Die Mittel zu diesem Zweck sind offenbar eine Revision markt- Nachmittags, Ausschluß von Sonderverträgen mit den eingestellt, so daß auf sämtlichen Getreidedampfern, 15 an der Zahl, unferer Agrarpolitik und die eifrigste er einzelnen Arbeitern. Da die neugebackene Firma nicht im mindesten die Arbeit ruhte. Was die aufgestellten Forderungen anlangt, so tretung aller Sulturinteressen durch uns. den Arbeitern entgegenfam, stellten am 19. Juni 67 Gießer die handelt es sich um einen ebenso komplizierten wie umfangreichen Ferner ist eine ausführliche Darlegung des Arbeit ein, so daß der Streik nunmehr bald ein Vierteljahr dauert. Affordlohntarif, der it. a. die freie Beförderung von und nach den Beges, den wir zu gehen gedenken, not- In letzter Zeit gelang es den prozigen Herren, etwa ein Dutzend Annahmestellen, auch zu den Mittags und Abendpaufen, sowie nach Streitbrecher aus dem französischen Tarn zu gewinnen, die nun mit Wie er sich die Zusammensetzung dieser neuen Kulturpartei denkt, der solchen Burschen eigenen Frechheit und Provokation ihr niederes erzählt dann Herz mit folgenden Worten: Handwerk ausüben. Zum Teil in Fabrikwohnungen, zum Teil im Warum sollen nicht verschiedene Motive das sozialistische Be- Gasthof zur Traube wurden fie einlogiert. Wiederholte Wer fenntnis stärken? Wenn jemand aus Abscheu vor unserer ver- mittelungsversuche scheiterten und die behördlichen Handlanger der Togenen Gesellschaftsmoral, unseren seguellen Zuständen, aus. künst- Rapitalisten verhinderten mit allen Mitteln jede Einwirkung als lerischer oder ethischer Begeisterung neben dem Strasseninteresse der Streifenden auf die Streifbrecher, was sich nun Genosse Schneider- Düsseldorf ersucht uns um Aufnahme oder auch ganz ohne diefes zum Sozialismus ein grober Fehler schwer rächte. Schon einmal demonstrierten bor der„ Traube". Am folgender Zuschrift: gelangt, warum sollen diese im Einzelfampf so wertvollen psycho- mehrere Hundert Metallarbeiter logischen Motive die Echtheit seiner Gesinnung in Verdacht bringen? Dienstag abend Die Einigkeit", das Organ der Freien Vereinigung deutscher veranstaltete die hiesige Arbeiterunion eine Man wird doch nicht behaupten, daß eine moderne Schiparmlinie Demonstration, indem etwa 3000 Arbeiter mit Fackeln durch die Gewerkschaften, brachte in Nr. 29 vom 22. Juli einen Artikel mit den Feind weniger bekämpft, weil sie zerstreut vorgeht und weniger Stadt marschierten. In zwei Sälen fanden nachher Ver- der Ueberschrift: Warum hat der Bierboykott in Rheinland und Lärm macht, als ein Massenangriff!" fammlungen statt, in denen deutsch und italienisch referiert wurde. Westfalen so schmählich geendet?" Ich kann nicht umhin, auf einige Und nun zum Schluß noch zum ehemaligen Genossen" Mille- In einer Resolution wurde den Streifenden die Sympathie der ge- unrichtigkeiten des Artikels hinzuweisen, soweit selbige die anrand, der in der Vorrede zu seiner Redesammlung, die frucht- jamten Arbeiterschaft ausgedrückt und gegen die behördliche Partei- gebliche Aeußerung des benannten Stellmachers Schneider resp. AnIose Rolle der systematischen Kritik" verwirft und dem nahme für das Ausbeutertum protestiert. Nach Schluß der Versamm griffe auf den Zentralvorsitzenden der Zimmerer, Genossen Selaffenkampf gegenüber die Solidarität der Klassen" lungen fam es nun zu neuen Massenansammlungen vor der Fabrik Schrader, betreffen. In einer Kartellfonferenz von Rheinland und proflamiert: und vor der Traube" und wurden durch Steinwürfe Fenster zer- Westfalen, wo die Vertreter aller von der Aussperrung betroffenen „ Nationales Interesse und Solidarität der Klassen, das sind trümmert und mancher andere Schaden angerichtet. Darum mußte Orte anwesend waren und über die Aufhebung des Boykotts beFragen, um die ein Sozialist sich kümmern muß, ohne dabei sein noch in der Nacht von St. Gallen Militär geholt und so endlich der schlossen wurde, sagte ein Delegierter, wenn ich nicht irre, KlupschIdeal zu verraten, dem er zu dienen behauptet: der Herbeiführung Wunsch aller Arbeiterfeinde und Scharfmacher erfüllt werden. Die Dortmund , die Bauarbeiter hätten auf Beendigung des Kampfes einer Humanität, die frei ist von Klaffenkämpfen und Striegen. Ich Spießbürger in der ganzen Schweiz jubeln über das endliche gedrängt, weil sie bei ihrer Bewegung im Ruhrrebier nicht Lokale habe dargelegt, wie hoch das sozialistische Ideal ist und wie es sich Militäraufgebot, das ein richtiger Spießbürgerstreich ist. Gegenüber zu bekommen wüßten. Auf die Anfrage, wer das sei, der die nicht in die engen Grenzen givingen läßt, die Zeit und Umstände den Arbeitern ist damit nur eine Verschärfung der Klaffengegensäge Brauereiarbeiter zugunsten einer anderen Organisation zum Ende diesem oder jenem Volt aufgedrungen haben." und eine fräftige Förderung der antimilitarischen Strömung er- brängen wollte, erklärte Genosse Ibanez von der ZentralboykottKommission, der Vorstand der Zimmerer sei an dieselbe reicht. herangetreten. Dies habe ich dann in einer Sihung des Gewerkschaftskartells in Düsseldorf am 9. Juli gerügt. Eine Schuld, diese Witteilung anderer zur Sprache gebracht zu haben, kann nun aber nicht mich, sondern den Urheber Jbanet treffen. Nun erklärt Genosse Schrader in verschiedenen Parteiblättern, Seneider habe eine frei erfundene falsche Behauptung aufgestellt, die er nicht beweisen kann. Erstens habe ich den Namen Schrader gar nicht in den Mund genommen und dann ist es doch Tatsache,
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Natürlich ergeben sich zwischen diesen und der strengmarristischen Klassenkampfauffassung manche Zwischenstufen, schon weil es nicht jedermanns Sache ist, seine Gedanken logisch zu Ende zu denken. Jedenfalls aber beweisen die vorstehenden Beispiele, zu welchen ganz verschiedenen Auffassungsresultaten die verschiedenen Richtungen gelangen.
Ein Telegramm meldet noch:
Rorschach , 9. September. Ueber die Stadt ist der Belagerungszustand verhängt worden; sie wurde heute früh 2 Uhr durch Truppen besetzt. Die Fahrscheinabgabe der sämtlichen schweigerischen Stationen nach Rorschach an Arbeiter ohne Ausweis wird gänzlich verweigert.
durchgearbeiteter Nacht enthält. Der verdiente Lohn ist nach beendeter Arbeit, Vorschußz Mittwochs und Sonnabends pro Tag mit 6 M. zu zahlen. Hauptsächlich ist die Lohnbewegung gerichtet auf die Be feitigung der vielen Mißstände und Auswüchse bei der Arbeitsmethode und der Art der Entlohnung.
Tatsächlich ist heute die Begriffsverwirrung schon allzu weit gediehen. Das zeigt sich deutlich genug auch im Gebrauch des Wortes " Klassenkampf". Während einerseits jedem Arbeiter ohne weiteres Hier geht also die staatliche Besorgnis um das Wohl und daß diese Mitteilung auf besagter Kartellfonferenz gefallen ist. Ob einlassenbewußtsein" zugesprochen wird, lediglich deshalb, weil er zur Arbeiterklasse gehört, wird andererseits jeder Lohnkampf, jeder Wehe einer Anzahl Kapitalisten so weit, daß man nicht nur nun mit Recht oder zu Unrecht, darüber kann auf alle Fälle Genosse Streit zum Klassenkampf gestempelt. Marr versteht unter Klassen alle sogenannten gesetzlichen Handhaben gegen die Arbeiter- bane Auskunft geben. Nun schreibt Genosse Schrader in Nr. 32 des Zimmerer" vom 12. August:„ Der Stellmacher Schneider kampf etwas anderes. Sätte jeder Arbeiter an sich schon ein Klassenschaft benußt, sondern man hebt sogar ungefeßlicherweise noch ist ein von feindlicher Seite gedungener Schurke." Jch gestatte mir bewußtsein, dann müßten auch die konservativen und die zur Zen- die Freizügigkeit auf, indem man ehrlichen Arbeitern die nur die Frage, mit welchem Recht Genosse Schrader einen ihm trumspartei gehörenden Arbeiter Klassenkämpfer sein. Zunächst hat der Arbeiter als solcher jedoch nur Klaffeninstinkt. Fahrscheine nach Rorschach verweigert, die man nur Arbeitern unbekannten bewährten Genossen so in den Roth zu ziehen verZunächst hat der Arbeiter als solcher jedoch nur Klasseninstinkt. mit Ausweis", d. h. Streitbrechern, verabfolgt. Wenn sucht? Warum erfundigte Schrader sich nicht vorher genauer nach In seiner abhängigen Lage, die er bei seinen Arbeitsgenossen wiederfindet, empfindet er instinktiv, daß ein gewisser Gegensatz zwischen der Kampf gegen die Arbeiterschaft solche Formen annimmt, bem Sachverhalt und setzte sich mit mir schriftlich auseinihm und feinem Arbeitgeber" sowie den übrigen gleichgestellten dann wird aus ihm auch dem rückständigsten Arbeiter flar, ander, bevor er in die Presse geht? Auf eine Erklärung meinerseits Unternehmern besteht, aber erst indem er zur Borstellung fortschreitet, daß es töricht wäre, seine Hoffnung auf die gewerkschaftliche an die Redaktion bes Bimmerer" bringt derselbe nur wenige Zeilen daß die Lohnarbeiter nicht nur seines Gewerbes, sondern auch die der Bewegung allein zu setzen. Die schweizer Behörden, die in Nr. 35 und läßt die von mir geschilderten begleitenden Umstände anderen Branchen in ihrer Gesamtheit gewisse gemeinsame Interessen so rücksichtslos dem Unternehmertum zur Seite treten, ver- ganz weg, so daß den Lesern ein richtiges Urteil nicht möglich ist; von einer Zurücknahme der Beleidigungen gar nicht zu reden. Nun haben und sich zur Verfechtung dieser Klasseninteressen" gegenüber richten wenigstens damit ein gut Stück politischer Aufklärungs- nimmt auch der Zimmerer upsch, angeblich im Namen der den anderen Klassen zusammenschließen müssen, entwickelt sich sein arbeit, das der gesamten Arbeiterbewegung zugute kommen Bentralboytott- Kommission in Nr. 202 des" Bortvärts" vom Klasseninstinkt zum Klassengefühl, das wieder seinerseits erst dann zum wirklichen Atlassenbewußtsein wird, wenn der Arbeiter die histo- wird, egal, wie auch der Einzelkampf in Rorschach auslaufen rischen Entstehungsbedingungen seiner Straffe, ihre Stellung im heuti- möge. gen Wirtschaftsprozeß und ihr historisch bedingtes Verhältnis zu den anderen lassen begreifen lernt. Ein ausgeprägtes laffenbewußts Achtung! Schloffer! Bei der Firma Timm, Köpeniderstr. 99, sein schließt also ein gewisses Verstehen der Klassenlage und ihrer historisch- ökonomischen Grundlagen ein: es ist nicht etwas, das dem ist der Tarif der Rohrleger und Helfer bisher noch nicht anerkannt. Arbeiter an sich anhaftet, sondern Produft einer bestimmten theore- Wir erfuchen die dort beschäftigten Schloffer, unter feinen Umständen tischen Erziehung. Dieses Verstehen kann aber auch der erlangen, der Rohrlegerarbeiten anzufertigen, da dies Streifarbeit iſt. nicht Arbeiter ist. Auch Marr und Engels, welche die Klaffenkampftheorie begründet haben, waren feine Arbeiter. Deshalb ist es auch
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ein komisches Mißverständnis, wenn der Stritiker der Köln . Btg." Stautsth des Widerspruchs zeiht, weil dieser tros des Zufluffes bürgerlicher Elemente zur Partei verlangt, fie müsse Straffenpartei" bleiben.
(( Ein Schlußartifel folgt).
30. August Gelegenheit, in einer Erklärung die Sache so hinzustellen, daß ich ohne weiteres der Uebeltäter sein müßte. Nun ist aber Genosse Ibanez- Elberfeld der wirkliche Vertreter der Zentralboykott- Kommission und habe ich im Düsseldorfer Gewerkschaftskartell diefen genannt. Warum rechtfertigt sich dieser niicht? Mir hat es fern gelegen, den Vorstand der Zimmerer wie die ganze Organisation herunterzusehen. Ich kenne auch die Vorstandsmit glieder ebenso wenig wie dieselben mich kennen, nehme aber das Recht ber freien Meinung für mich ebenfalls in Anspruch. Bedenke man später lieber seine Aeußerungen, zumal folche von dieser Tragweite. Im übrigen stehe ich mit der„ Einigkeit" in keiner Berbindung.
Zu dem Streit der Kutscher und Lagerarbeiter der Firma Albert Metzdorf u. Sohn ist zu berichten, daß der Chef jede weitere Verhandlung grundsäßlich abgelehnt hat. Da die Arbeitswilligen nicht imstande sind, die zu leistende Arbeit zu bewältigen, wurden Siegreich beendet wurde nun auch der Basler Klempnerstreik die kaufmännischen Angestellten zu Lagerarbeiten sowie zur Begleitung der Wagen herangezogen. Außerdem versucht die Firma nach 15wöchiger Dauer. Die Arbeiter errangen die 9ftündige burch einen ihr nahestehenden Spediteur ihre Fuhren erledigen zu Arbeitszeit, Erhöhung des durchschnittlichen" Stundenlohnes von lassen. Die Rolltutscher Berlins werden darauf aufmerksam ge- 48 auf 56 Centimes. Gegenüber der Forderung auf Arbeitszeitberkürzung hatten die Meister ein„ Niemals!" proklamiert, das nun macht, daß diese Arbeit als Streifarbeit zu betrachten ist. Rutscher Berlins , meidet diefen Betrieb, in dem Gure Kollegen zu einem" Dennoch!" wurde. Es ist eben nichts unmöglich. bessere Lohn- und Arbeitsverhältnisse erkämpfen wollen.
Aus der Frauenbewegung.
Zegel- Borsigwalde. Der Frauen- und Mädchen- Bildungsverein
Allerdings folgt nun daraus, daß das Klassenbewußtsein er worben werden muß, und erworben werden kann, noch keineswegs, daß nun auch alle bürgerlichen Mitläufer zur Eriverbung quali fiziert sind, und es deshalb gleichgültig ist, wie weit die Anhängerfchaft unserer Partei aus aufgeflärten Arbeitern oder bürgerlichen Mitläufern besteht. Wenn der Arbeiter auch an sich fein lassen bewußtsein befigt, so ist er doch infolge seiner Klassenlage für die Die Berhandlungen über den neuen Arbeitsvertrag der FliesenErwerbung des Klassenbewußtseins weit mehr beranlagt, besser prädisponiert, als die bürgerlichen Schichten, deren Wirtschafts - leger gehen einem erfreulichen Abschluß entgegen. Die außerordentintereffe häufig den sozialistischen Bestrebungen direkt entgegen- liche Versammlung der Freien Vereinigung am Freitag nahm den steht. Nehmen wie z. B. an, es wäre gelungen, durch bestimmte Bericht der Tarifberatungskommission entgegen, nach welchem am Bauerschutz- Maßnahmen einen Teil der mittelbäuerlidhen Wähler Dienstag wiederum eine Verhandlung mit den Geschäftsinhabern von Borfigivalde und Umgegend hielt am Mittwoch, den 6. Sepals Matläufer heranzuziehen, so würden wir doch diese nur so lange stattgefunden hat, in der die noch bei der ersten Verhandlung strittig tember 1905, in Tegel bei Schmidt, Schlieperstr. 64, feine regel bei der Partei zu halten vermögen, als nicht eine eigentliche Land- gebliebenen Punkte betreffend die Lohnstala der Hülfsarbeiter aus- mäßige, außerordentlich gut besuchte Witgliederversammlung ab. arbeiterbewegung einsetzt und nicht ernsthaft an der Gesinbeordnung geglichen sind. Die Kommission glaubt, bei Festlegung des Tarifes Herr Baege hielt einen Vortrag über die Entstehung und 6- vor dem Gewerbegericht über die Lohnfrage der Hülfsarbeiter eine stammung des Menschen. Derselbe wurde mit großem Beifall aufgerüttelt wird. Der Vorstand. befriedigende Regelung zu erzielen. Die Versammlung erflärte sich genommen. Dem Verein traten am Schluß der Bersanuntung sechs nach längerer Debatte mit der Stellungnahme der Kommission bei neue Mitglieder bei. ben bisher gepflogenen Verhandlugen einverstanden und nahm Spandau. Im Frauen- Bildungsverein hierselbst sprach am folgenden Antrag Raeh einstimmig an: Mittwoch Genoffe Woltheim- Berlim über " In Erwägung, daß es bei der jetzigen Form unserer Organi- Chemie in der Küche", welches nicht nur das Interesse der sation notwendig ist, einen Vertrag mit den Arbeitgebern ab- sehr zahlreich erschienenen Mitglieder, sondern auch zuschließen, der beide Abteilungen umfaßt, es momentan aber Polizeikommissars Nack erregt hatte; letterer gab zunächst an, nicht nicht möglich ist, den Stundenlohn der Hülfsarbeiter so zu ge- direkt dienstlich, sondern gewissermaßen als Gast erschienen zu sein. stalten, daß sie bei achtstündiger Arbeitszeit damit auskommen Prompt erhielt er von der Vorsitzenden, Frau Rieger, zur Antwort, tönnen, stimmt die Versammlung den Abmachungen der Kom- dag er im legteren Falle in Gemäßheit bes Vereinsgefeges feine mission mit den Arbeitgebern: den Vertrag auf zwei Jahre mit Waffen draußen lassen müsse, da sie Bewaffnete" als bloße neunstündiger Arbeitszeit und 82% Pf. Stundenlohn bis zum Zuhörer in der Versammlung nicht dulden dürfe. Zu einer Ueber1. September 1906 und von da ab 85 f. bis zum 1. Oftober 1907 wachung aber stehe der Polizei fein Recht zu, da der Verein sich für die Beger zu und ermächtigt die Kommission, den so lautenden weder mit politischen noch überhaupt öffentlichen Dingen beschäftige. Vertrag vor dem Gewerbegericht zu unterzeichnen. Die Ver. Schließlich wurde dem Beamten aber doch ein Platz eingeräumt und sammlung spricht jedoch die bestimmte Erwartung aus, daß der dann hörte er denn auch mit sichtlicher Aufmerksamkeit ben Vortrag Stundenlohn für die Hülfsarbeiter mit den Abstufungen nach über die chemischen Geheimnisse der Nahrungszubereitung an. Bon unten auf 55 Pf. festgesebt wird und der dann vorhandene Ab- einer Diskussion des sehr beifällig aufgenommenen Vortrages nahm stand vom Legerlohn in Zukunft innegehalten resp. nicht ver- die Versammlung Abstand. An Stelle der Frau Rieger. welche infolge Verzuges nach Berlin ihr Amt niederlegte, wurde hierauf größert wird." Frau Liersch zur Vorsitzenden gewählt.
Gewerkschaftliches.
Militär gegen Streifende.
Der Kapitalismus ist international. Seine Methode, die Arbeiterschaft auszubeuten durch farge Löhne, überlange Arbeitszeit 2c. ist es auch. Und zur Behauptung seiner Herrschaft bedient er sich überall derselben Mittel. Den aufgeklärten Arbeitern stellt er solche aus zurückgebliebenen Gegenden als Streitbrecher gegenüber, deren Aufklärung verhindert er mit Machtmitteln des Staates, durch Aufgebot von Polizei und Justiz, und gegen die aufgeregte Masse, die einen gewerkschaftlichen Erfolg zu verlieren fürchtet, läßt er die ultima ratio aller Herrschenden, Militär und Kanonen ins Feld rücken. Das geschieht unter der zurückgebliebensten Staatsform, dem Absolutismus, genau so wie in der freiesten" Bourgeoisrepublik. Ja, wo in diesen letzteren der Rapitalismus infolge der staatlichen Einrichtungen zu einer freieren Entfaltung gelangen konnte, tritt er der Arbeiterschaft durch seinen Exekutor Staat vielleicht noch viel schärfer entgegen.
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bas Thema
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Die Versammlung nahm ferner Nenninis von der gegenüber Buttlig von dem Vertreter der Firma Selchow in Köpenid aus- Auf Antrag eines Mitgliedes sprach die Versammlung der gesprochenen Verdächtigung, daß er während der ersten Verhandlung scheidenden bisherigen Borfizenden ihren Dank für ihre Tätigkeit im den Geschäftsinhabern gegenüber ein etwas friechendes Benehmen Interesse des jungen Vereins aus.