Nr. 212. 22. Jahrgang.
Verfammlungen.
Die Berliner Gewerkschaftskommission hielt am 5. September im Gewerkschaftshause eine Sigung ab. Es lag der Halbjahrs- Kassenbericht gedruckt vor. Danach wurden einschließlich eines alten Bestandes von 41 722,26 M. vom 1. Januar 1905 bis Ende Juni insgesamt 248 234,37 M. eingenommen. Die Gesamtausgabe betrug 190 829,07 m., so daß am 1. Juli 1905 ein Bestand von 57 405,30 M. zu fonstatieren war. Die Revisoren haben die Abrechnung für richtig befunden und beantragen Decharge. Iwin Körst en gab zu den einzelnen Ziffern der Abrechnung die notwendigen Erklärungen. Unter den Ausgaben befinden sich 150 000 m. Unterstützung für die Bergarbeiter. Es ist aber mehr durch die Sammlung anläßlich des Bergarbeiterausstandes eingekommen. Körst en stellte fest, daß er sich wegen dieses Ueberschusses mit den Bergarbeitern in Verbindung gesetzt habe und daß die Bergarbeiter erklärt hätten, darauf Die Angelegenheit falle nun vor die Tagung zu verzichten. des Kölner Gewerkschaftskongresses, der Ueberschuß sei deshalb nicht an die Generalfommission abzuliefern, denn rückwirkende Kraft habe der Kongreß seinem Beschluß zur Frage allgemeiner Sammlungen nicht beilegen wollen. Die Sizung erteilte die beantragte Decharge. Die Wahl eines vierten Beamten( eines zweiten Gewert schaftssekretärs), die dann vorgenommen wurde, fiel auf den
-
Schneider Adolf Ritter - Berlin . Von den 13 Bewerbern hatte gesorgt werden möge, daß in den der Kommission angeschlossenen 36 bis 39 m. 30 bis 33 M., 102 mit 33 bis 36 M., 45 mit
der Ausschuß drei zur engeren Wahl präsentiert. Es wurden 99 gültige Stimmen abgegeben. Davon fielen 63 auf Ritter.. Börner( Tabatarbeiter) erhielt das Wort zu einigen Auslassungen über den Ausgang der Zigarettenarbeiterbewegung bezw. Aussperrung in Dresden . Daß ein Sieg errungen wurde, sei dem von der Kommission in Berlin verhängten Boykott und dessen Wirkung in erster Linie zu danken. Für jenen Beschluß müsse er namens der Beteiligten nochmals feinen Dank aussprechen. Es seien jetzt noch 82 Arbeiter, 148 Zigarettenarbeiterinnen und 32 sonstige Arbeiterinnen arbeitslos. Die Fabrikanten meinten, sie könnten sie noch nicht unterbringen in ihren Betrieben. Es sei nun beim Friedensschluß vereinbart worden, daß bis zum 30. September vor allem die beim Ausstand Beteiligten zunächst wieder in Arbeit gestellt werden sollten. Sehr eigenartig berühre es darum, wenn jezt die Dresdener Firma Kios in der Berliner Volts Beitung" nach Zigarettenarbeiterinnen auf flache Zigaretten inseriere. Die Reflektanten müßten sich beim Vertreter der Firma in der Wassertorstraße in Berlin melden. Berliner Arbeiterinnen, die sich meldeten, suchte man zu veranlassen, Sonnabend nach Dresden zu fahren. Angesichts der von den Unternehmern eingegangenen Verpflichtung, bis zum 30. September die Ausgesperrten ohne Maßregelung einzustellen, könne das Verfahren der Firma Kios nur als eine Umgebung der Abmachungen angesehen werden. Allerdings könne nicht jeder flache Zigaretten machen, aber ganz sicher sei, daß sich unter den 148 noch arbeitslosen Zigarettenarbeiterinnen Dresdens die erforderlichen Arbeitskräfte befänden. Es seien Schritte getan, der Sache auf den Grund zu gehen.
F
Arbeitersekretär G. Link nimmt das Wort zu einer Kritik, die das Kommissionsmitglied Buchbinder Klar in einer Buchbinderbersammlung am 5. August an dem Sekretariat in Berlin geübt hat. Es handelte sich darum, daß der Genosse Müller in seinem Buch über Arbeitersekretariate sich darüber beschwert hatte, daß sein Gesuch um UeberLaffung eines gedruckten Geschäftsberichts des Berliner Sekretariats unbeachtet geblieben war. Klar hatte die Unterlassung in der erwähnten Versammlung gemißbilligt.
Link erklärte dazu: Es handele sich um eine Angelegenheit, die schon Jahre zurückliege und ihre Erledigung schon im Ausschuß ge
EinsegnungsAnzüge
Reichhaltigste Auswahl in den neuesten
Moden und verschiedensten Webarten, sowie Kammgarn, Satins , Cheviots, Ripsgarn, Drapés, Meltons u. s. w.
33, 30, 27, 24, 21, 18, 15, 12,
9
-
funden habe. Vor etwa 21 bis 3 Jahren sei von Müller eine Karte mit Holzbildhauerei vorhanden sein sollen. Darunter befinden sich aus München gekommen, auf der ohne weiteres um Zusendung eines viele Kleinmeister. In der Holzbildhauerei wachsen die großen Be Berichts ersucht worden sei und die lediglich mit dem Namen unter- triebe nicht so empor wie in anderen Gewerben. zeichnet gewesen sei. Es verschwindet Jedem gbeliebigen Müller oder Schulze zwar immer ein erheblicher Teil der kleinen selbständigen Holzbildfönne natürlich kein Bericht zugesandt werden. Erst nach viel hauerbetriebe, dafür tauchen aber fortwährend neue auf, haben doch leicht einem Jahre oder noch später habe man im Sekretariat nach einer Feststellung der Krankenkasse im legten Jahre 200 Kleinerfahren, daß jener Müller der fragliche Parteigenosse sei. Hätte meister neu Gehülfen angemeldet. man gleich gewußt, um wen es sich handele und zu welchem Zweck erschwert. Die kleinen selbständigen Existenzen betreiben zu einem Die Agitation ist so ziemlich er den Jahresbericht haben wollte, dann wäre er ihm selbstverständ- erheblichen Teil Schmutzkonkurrenz. lich sofort zugesandt worden. Häufig genug würden ja Berichte an Verhältnisse in Holzbildhauereien und die in Tischlereien gesondert. Die Statistik behandelt die Institute( Bibliotheken, statistische Aemter 2c.) und von Personen, die Allgemein ergab sie, daß im Juli die Zahl der Beschäftigten über Sie zu Studien oder schriftstellerischen Arbeiten wünschten, zugesandt. den Durchschnitt der letzten Zeit vorher etwas hinausging. Die Die Absicht, dem Genossen Müller keinen Bericht zu überlassen, habe Akkordarbeit ist erfreulicherweise wieder zurückgegangen. Auch hat keinesfalls bestanden. Es wäre gut gewesen, wenn sich Klar im Sekretariat sich herausgestellt, daß die Verdienste in Afford im Vererst erkundigt hätte, bevor er Kritik übte. Klar Buchbinder hältnis zu den Wochenlöhnen durchaus nicht günstig hält sich zu einer Kritik durchaus berechtigt. Es sei doch wohl kenn- so daß die Behauptung mancher tvaren, zeichnend, daß Genosse Müller in seinem Buch dankbar anerkennen werde Behauptung mancher Alfordfreunde, in Afford mehr berdient, fönne, wie bereitwillig andere Sekretariate auf seine gleichartigen den von durchaus widerlegt ist. In Gesuche eingegangen seien, während man ihn in Berlin ignoriert arbeiteten nur in Lohn 332 Holzbildhauer, nur in Afford 16, in der Statistik betroffenen Holzbildhauereien hätte. Alwin Körst en bestätigte die Angaben Links und Lohn und Akkord 39. Von den in Lohn beschäftigten hatte den Link hob nochmals hervor, daß die Wünsche aller Institute und niedrigsten Lohn ein alter Arbeitsinvalide mit 18 M. Sieben erPersonen, die sich nur einigermaßen legitimierten, bereitwilligst erzielten die höchsten Löhne mit mehr als 45 M. Dazwischen sind füllt würden. unter anderen 41 mit Löhnen zwischen 25 und 27 M., 81 mit 27 Henkel vom Unterfartell in Schöneberg regt an, daß dafür bis 30 M., 82 mit 30 Von den 16 Affordarbeitern jener Betriebe hatten Abteilungen von Rummelsburg , Schöneberg , Weißensee und die meisten nur einen Verdienst bis 27 m., vier davon sogar Lichtenberg jede Gewerkschaft vertreten sei und nicht bloß wie unter 18 M. und weitere vier 18 bis 21 M. Zwei brachten jezt die großen Gewerkschaften. es auf 39 M. und einer hatte Weber stellt den Antrag, in einer Sigung der Kommission verdienst mit den höchsten Affordden Kölner Bierboykott, die Maifeier und den Generalstreit zu dis- berücksichtigten Holzbildhauern in Tischlereien arbeiteten 42 M. Von den bei der Statistit kutieren. nur in Lohn 305, nur im Afford 47( also prozentual mehr als in Streitner beantragt dazu, die Sache dem Ausschuß zu Holzbildhauereien), in Lohn und Afford 17. überweisen, damit er die Punkte auf die Tagesordnung einer nächsten arbeitern hatten hier 18 Mart einer, 21 Mark ztvei, 25 Mark zwei, Von den LohnSigung stelle. zwischen 25 und 27 Mark 31, zwischen 27 unb 30 Mark 81, zwischen Penn Kaufmann hält die Bokottfrage für schon so geklärt 30 und 33 Mark 95, zwischen 33 und 36 Mark 46, zwischen 36 und durch die Mitteilungen im Vorwärts", daß man sofort darüber 39 Mark 26. Zu 42 Mart arbeiteten 14, zu 45 Mark 4 und zu mehr diskutieren könne. Er beantragt dies mit der Begründung, daß es als 45 Mark 3 Kollegen. höchste Zeit sei, den Herren das Handwerk zu legen, die trotz aller erzielten 18 Mark einer, 21 Mark einer, 25 Mark zwei, 27 Mark 18, Von den nur in Afford arbeitenden 47 Klarstellung immer noch damit krebsen gingen und im Trüben fischten, 30 Mark 11, 33 Mart 5, 36 Mark 8, 42 Mark einer. worunter sich selbst einzelne Mitglieder der Zentralverbände befänden, In den Hozbildhauereien arbeiteten 48 Stunden 26 Kollegen, Arbeitszeit: die ihren eigenen Organisationen von hinten herum eins aus- 49 Stunden 2, 50 Stunden 65, 50% Stunden 23, 51 Stunden( also zuwischen suchten. täglich 8 Stunden) 253, 511 Stunden 6, 52 Stunden 20 und Die Versammlung nahm den Antrag Streitner an. 53 Stunden 2 Kollegen. In den Tischlereien 2c. arbeiteten Außerdem wurde beschlossen, daß zukünftig die Sigungen pünkt- 48 Stunden 17 Kollegen, 49 Stunden 1, 50 Stunden 13, 50% lich 19 Uhr abends zu eröffnen seien. Stunden 5, 51 Stunden 62, 512 Stunden 25, 52 Stunden 246 und Durch Verlesen der Präsenzliste wurde festgestellt, daß folgende und 54 Stunden 3 Kollegen. Gewerkschaften in der Sizung nicht vertreten waren: Blumen und nutzung der Stellenbermittelung des Zentralvereins Auf die Frage nach der BeBlätterarbeiter, Schriftgießer, Stereotypeure, Bureauangestellte, haperte es mit flaren Antworten. Marmorarbeiter, Mühlenarbeiter, Portefeuiller, Firmenschildermaler, daß von Nur soviel fam heraus, Steinsetzer, Lichtenberger Unterkommission. 258 Geschäften 56 ständig die Sellenvermittelung des Zentralvereins benutzen. int Einer Vertrauensmänner- Versammlung der Holzbildhauer, die den 140 Tischlereien 12, Lehrlinge wurden den 118 Holzbildhauereien 94 am 7. September im Gewerkschaftshause tagte, erstattete ßmann ausgebildet Bericht über das Ergebnis der lezten, im Juli aufgenommenen denen Holzbildhauer beschäftigt sind. Schnizmaschinen benutzen, nur zwei Geschäfte, in Statistik. Die Versammelten verDiese umfaßt 759 Holzbildhauer, von denen 387 in handelten dann noch über die Frage, ob der anläßlich der Holz118 Holzbildhauereien und 372 in Tischlereien, Drechslereien 2c. be- arbeiteraussperrung eingeführte Lokalbeitrag über die 39. Woche schäftigt sind. Von den 387 Kollegen aus Bildhauereien gehörten hinaus beizubehalten sei oder ob er aufgehoben beziv. herabgesetzt 246 dem Zentralverein der Bildhauer Deutschlands und 12 dem werden solle. Die große Mehrheit der versammelten VertrauensGewerkverein Hirsch- Duncker ait, während waren. 129 unorganisiert männer entschied sich für Beibehaltung. Die endgültige Entscheidung Von den 372 Kollegen aus Tischlereien 2c. find im hat die nächste Generalversammlung zu treffen. Die Beibehaltung Zentralverein 236, im Holzarbeiter- Verband 7, im Gewerkverein 12 des Lokalbeitrags würde dann auch, wie erklärt wurde, zur Aufund unorganisiert 118. 258 Firmen, während nach der lezten Berufszählung 500 Betriebe Ausgesteuerten bei Arbeitslosigkeit zugänglich zu machen sei. Im ganzen beteiligt sind an der Statistik stellung eines Planes dahin führen müssen, wie das Erträgnis den
-
Wäsche, Hüte, Handschuhe etc.
für die
Einsegnung
sehr billig.
Mk. 50
Jeder Käufer eines Einsegnungs- Anzuges erhält reizende Beigaben umsonst.
Stoff- Neuheiten für Mass- Anfertigung n. Mass Elegante Anzüge Man 27 M. Elegante Paletots". Mag 27 M.
von
an.
Mass
von
Billigste Herbst- Angebote:
Herbst- Anzüge:..
.45, 36, 30, 24, 21. 18, 15,
21 14, 12, 10, 8, 6, 5, 4 Mk.
9 Mk. Mk.
Schwarze Gehrock- Anzüge 65, 50, 45, 40, 36, 27,
Herbst- Paletots... 45, 36, 30, 27, 24, 21, 18, 15, 12 MIG
Stoff- Hosen
Herbst- Havelocks....
.
24, 21, 18, 15, 12, 10, 6 Mk. 75
9 Mk
von
2 Mk. 25 an.
Gummi- Regen- Mäntel... 30, 24, 20, 18, 15 Mk.
Knaben- Stoff- Anzüge........ 12, 10, 8, 6, 4, 3, 2 Mk.
Prüfungs- Anzüge
Litewken, Loden- Joppen
27, 24, 21, 18, 15, 14, 12, 10,
Baer Sohn
Special- Haus grössten Massstabes Chaussee- Strasse 24a- 25 11 Brücken- Strasse 11 Gr. Frankfurter Str. 20,
Die 25te Preisliste wird kostenlos zugesandt
ORIGINAL
SINGER
Einbruch
Unfall
-
-
-
in
-
Singer Nähmaschinen. Möbel
Einfache Handhabung!
Große Haltbarkeit! Hohe Arbeitsleistung!
Weltausstellung Grand Prix Weltausstellung
St. Louis 1904.
Unentgeltlicher Unterricht, auch in moderner Kunststickerei.
Elektromotore für Nähmaschinenbetrieb.
Singer Co. Nähmaschinen Act. Ges. Berlin W., Leipzigerstr . 92. Filialen in allen Stadtteilen.
nach Maß
Anzüge Paletots 24, 30 und 38 Mark
Unter Garantie des tadellosen Sitzes bei peinlichst gewissenhafter Anprobe liefere ich von prima modernen Stoffresten Anzüge u. Paletots nach Maß nur zu obigen Preisen.
Keinen Zwang zur Abnahme bei
nicht passendem Sitzen.
3557L*
Sonnenscheins Herren- Moden nach Maß. Nur Linden- Straße Nr. 95, I, neben der Markthalle. Telephon Amt VI 5797.,
Raucht
40612*
Tassi
Cigarettes.
Lebens- Versicherung.
Lebens- Versicherungsbestand: über 1 Milliarde u. 200 Mill. Mk. Gesamt- Vermögen: über 2 Milliarde Mk.
Prämien- und Zinsen- Einnahme in 1904: 105 473 467 Mk. Pro 1904 erhalten die Versicherten 20 945 543 Mark Ueberschuß als Dividende.
Volks- Versicherung.
VICTORIA.
3382L*
FEUER- VERSICHERUNGS- ACTIEN- GESELLSCHAFT.
Ganz neue liberalste Bedingungen. Feuer- Versicherung.
Haftpflicht
Diebstahl
und Polsters waren eigen. Fabr. Ganze Einrichtungen
wie einzelne Stücke zu billig. Preisen.
Tischlermeister,
Möhring, Winterfeldtstr. 35,
an der Potsdamerstraße. Prospekte
freite
Technikum Elektra Maschinenbau , Elektrotechnik,
Bauingenieurwesen.
Berlin S.0.Neanderstr.4. Grosse Werkstätten. Die Direktion: Hoeniger, Ziller
-Fehlt Ihnen etwas?
für die
neue Wohnung,
so geben Sie rechtzeitig in unser Spezial- Haus. Dort finden Sie eine überraschend grosse Auswahl
Teppiche
Neuheiten:
Gardinen
Portieren
v. M 4.50, 8, 13.50, 24, 36, 45 usw.
M. 2.10, 3.50. 5,
7.50, 9, 12 usw.
M. 5, 6.75, 9,
11.50 usw. sowie Steppdecken, Tisch- und Diwandecken, Läufer- und Möbelstoffe etc
zum
wir
Zum diesmaligen Umzuge
sind grosse
Partie- Posten
zu wirklichen
Ausnahme- Preisen
Verkauf gestellt. worauf besonders aufmerksam machen.
TeppichAdler
Königstrasse 20-21,
a. d: Judenstr.