Einzelbild herunterladen
 

to lehnte eine Kavalleriebedeckung zum Schube seines Hauses ab, 75 Matrosen des Panzerschiffes Georgi Pobjedonoszew" sind ebenso wird berichtet, daß die Generale Nogi und Nodzu ebenfalls vom Militär- und Marinegericht drei Angeklagte zum Tode, darauf verzichteten. Aus den Provinzen laufen Nach- 19 zur Zwangsarbeit, 33 zur Einreihung in eine Arrestanten­richten von zahlreichen gegen die Polizei ver kompagnie verurteilt und 20 freigesprochen worden. übten Ausschreitungen ein. In dem ganzen Moskau , 9. September. ( Meldung der Petersburger Tele­Lande werden Versammlungen abgehalten, in graphen- Agentur".) Kulikowski, der den Moskauer Stadthauptmann denen scharfe Reden gehalten und die Unzu- Grafen Schuwalow tötete, ist zu lebenslänglicher Zwangsarbeit friedenheit ausdrückende Beschlüsse gefaßt beguadigt" worden. werden. Die Zensur wird noch immer an allen nach dem Aus­lande gehenden Telegrammen ausgeübt.

"

*

%

Demonstrationen in Lodz .

Tokio , 9. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die Mitglieder der progressiven Partei haben eine Resolution angenommen, in der die Regierung wegen des der Borstellung von der Galerie eine Menge Proklamationen auf In Lodz wurde Sonntag abend im Großen Theater während Friedensschlusses scharf berurteilt wird. Der selbe sei demütigend und habe einen Aufruhr in Tokio herbeigeführt, das Publikum hinabgeworfen, die für die Nationalisierung der der die Proklamierung des Belagerungszustandes nötig gemacht habe. Polenschule Stimmung machen. Militär umzingelte das Theater­Das sei ein unwürdiger, beispielloser Vorgang. Die Friedens- gebäude und verhaftete 200 Galeriebesucher, die bis jetzt in den bedingungen widersprächen diametral den nationalen Interessen. Safernen der Konstantinowskastraße zurückbehalten wurden.( Tag.") Die Beseitigung der Redefreiheit sei das Un= würdigste, was feit der Einsetzung der konstitu= tionellen Regierung vorgekommen fei.

*

Waffen.

Von den Manövern diesseits und jenseits des Rheines. Koblenz , 11. September. ( W. T. B.) Bei der heutigen Parade tafel brachte der Kaiser einen Trinkspruch aus, welcher folgenden Wortlaut hatte:

Nicht im lichten Paradekleide, sondern wie zum ernsten Waffen­gang standen die Söhne des Rheinlandes heute vor mir. Feld­marschmäßig! war die Ueberschrift über dem heutigen Tage. Die

Marine nennt das klar zum Gefecht!" Die schönste Wehr, die der preußische Soldat tragen kann, ist das Kleid, in dem er seinem Gegner im Felde fiegreich entgegentritt, das schönste Gewand, das ein Grenzforps tragen kann, wenn es vor seinem Kaiser sich zeigt. Daß dieses Grenzkorps die Wacht am Rhein gut halten wird, darauf achte Armeekorps hurra, hurra, hurra! vertraue ich in Ruhe nach dem, was ich heut gesehen habe. Das

Montandon, 11. September. ( W. T. B.) Präsident Loubet gab heute zum Anschluß der Ost manöver ein militärisches Früh­stück zu 270 Gedecken, an welchem auch die fremden Offiziere teil­nahmen. Kriegsminister Berte aur dankte dem Präsidenten für das Interesse, welches er an den Manövern genommen habe. Die geschickte Anordnung derselben verdanke man einerseits der voll­endeten militärischen Kunst der Leiter derselben und ihrer Menschen­Tokio, 10. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Helsingfors , 10. September. ( Meldung der Petersburger kenntnis, andererseits aber auch der Tüchtigkeit und Tapferkeit so­Der Polizeichef von Tokio hat sein Amt nieder- Telegr.- Agentur".) Die Zollbehörden haben auf einer öden wie dem unermüdlichen Eifer der Offiziere, Unteroffiziere und Sol­gelegt; man glaubt, daß auch der Minister des Innern demis- Insel im Bottnischen Meerbusen drei Kilometer vom Flecken Frankreich militärisches Pflichtgefühl besitze und freudig dies bes daten, welche den deutlichen Beweis lieferten, daß jedermann in fioniert hat. Ministerpräsident Graf Katsura bat Semi 33 Kasten, enthaltend 660 Kavalleriefarabiner mit fundet. bersprochen, daß das Parlament zu einer Dieses erhebende Schauspiel werde unvergeßlich Tagung im Ottober einberufen werden soll. Man Bajonetten, und 60 Staften mit 122 000 Patronen entdeckt. bleiben und könne Frankreich in seiner friedlichen Arbeit erwartet, daß das gesamte Kabinett dann vom Amte zurücktreten Die Starabiner haben das Kaliber 10 Millimeter, sind alles Vertrauen bieten. Der Minister sprach schließlich die Hoffnung schweizerischen Fabritats und meist schon gebraucht. aus, daß die fremden Offiziere eine angenehme Erinnerung von den Manövern mitnehmen möchten. Jedermann sei glücklich gewesen, ihnen den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten und ihnen Beweise der lebhaftesten Sympathie zu geben.

wird.

Tokio , 10. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Die Bevölkerung verhält sich weiter ruhig. Die Erregung hat be­deutend nachgelassen, aber die politische Agitation hält noch an. Er werden feine weiteren Ausschreitungen er­wartet. Eine Schäßung der bei den Tumulten getöteten und ver­wundeten Personen ist unmöglich, da viele Verwundete heimlich in ihre Wohnungen geschafft wurden. Die Polizei machte, anstatt sich der Revolver zu bedienen, von ihren Säbeln Gebrauch, und aus diesem Grunde sind zahlreiche weniger schwere Verlegungen zu ver­zeichnen. Seitdem der Belagerungszustand erklärt worden iſt, iſt keine Ausschreitung vorgekommen, welche ein Eingreifen der bewaff­neten Macht notwendig gemacht hätte. Die Straßenbahnen haben

ihren Betrieb wieder aufgenommen.

Totio, 11. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Der Minister des Innern hat seine Entlassung eingereicht, die aber vom Kaiser nicht angenommen wurde. Man glaubt indessen, daß der Kaiser das Entlassungsgesuch später genehmigen wird.

*

*

Der Waffenstillstand in der Mandschurei wurde nunmehr formal vereinbart.

*

==>

Montandon, 11. September. ( W. T. B.) Nach der Rede des Kriegsministers Berteaur begrüßte Präsident Loubet die fremden Offiziere. Der Präsident fuhr dann fort:" Ich trinke auf das Wohl der Souveräne und Staatsoberhäupter, welche unserer Einladung Folge leisteten und spreche denselben meinen Dank aus. Seit mehr als 30 Jahren umgibt die Republik die Armee mit liebevoller Für­forge und hat trotz vorübergehender Schwierigkeiten kein Opfer ge= scheut, um ihre Ausbildung, ihr Wohlergehen und ihre Stärke zu sichern. Die Armee, in welche die gesamte Jugend unseres Landes eingereiht wird, weiß dies und zeigt durch ihren guten Geist, ihre Disziplin und ihr Vertrauen zu den Führern, daß die Republik auf sie rechnen kann als Hüterin ihrer Shre und ihres Gebietes.

Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften haben heute morgen, vereint in der Erfüllung einer gemeinsamen Pflicht, im Gehorsam gegen die Geseze und in der Treue zu ihren Fahnen, mit vollem Vertrauen dazu erfüllt, daß Treibereien von außen her sie nicht zu verwirren vermögen.

Ministerieller Geheimerlaß über den Moskauer Semstwokongreß. 1905. Nr. 9130. Streng geheim. Zirkularisch. " Ministerium des Innern. Besondere Abteilung. 13./26. Juli An die Herren Gouverneure und Stadthauptleute. Anfangs Juli versammelten sich in Moskau trotz des Regierungsverbotes, einige Semitwos und Stadt: verordnete und auch einige Privatpersonen, wobei sie sich den Namen Semstvo- und Städtedelegierte und ihrer Versammlung den Namen eines Kongresses der Semstwo- und Städtevertreter beigelegt haben. ihren Beratungen haben sie besprochen, in welcher Weise die in dem allerhöchsten Reffript vom 18. Februar( 3. März) d. J. verkündigte Beranziehung der würdigsten bom Volle mit Vertrauen ausge­statteten gewählten Persönlichkeiten zur Teilnahme bei den Vor­beratungen der Gesezentwürfe" verwirklicht werden soll. Die Teil­nehmer des erwähnten Kongresses haben offensichtlich den genauen und klaren Sinn der diesbezüglichen allerhöchsten Weisungen, die auf Vervollkommnung der Staatsordnung und auf Besserung des Volks­wohlstandes bei der bedingungslosen Beibehaltung der Reichsgrund­gesebe, der wahren Alleinherrschaft gerichtet waren, entstellt, haben Es hieße ihnen eine unverdiente Kränkung zu fügen, wenn man Godsiadau, 9. September. Heute mittag 1 Uhr traf bei dem ben Gesezentwurf, den der Minister des Innern ausgearbeitet hat, glaube und aussprechen würde, man könnte in ihreu Reihen Männer russischen Bosten an der Eisenbahn ein japanischer Barlamentär ein als mit den allerhöchsten Weisungen nicht übereinstimmend, ver finden, die fähig sind, ihre Pflicht, die Treue gegen unseren Ein­mit weißer Fahne und begleitet von 50 Soldaten. Der Parlamentär worfen und haben einen eigenen Entwurf der Bolksvertretung nach richtungen zu vergessen, wie es die Nation selbst verkennen hieße, wenn übergab dem wachthabenden russischen Offizier, der ihm entgegen dem westeuropäischen Muster, der auf dem allgemeinen, gleichen und man glaubte, daß ein Aufruf zur Gehorsamsverweigerung oder zur gegangen war, ein Schreiben des Marschalls Oyama an General geheimen Wahlrecht basiert ist, ausgearbeitet. Darauf haben die Fahnenflucht von denen gehört werden könne, die unter die Fahnen Linewitsch. In diesem sendet der Marschall dem russischen Heer- Kongreßteilnehmer beschlossen, alle Kräfte zur Verwirklichung des gerufen worden sind. Sie wissen es, meine Herren, und aus­das Vertrauen zu rechtfertigen, und der Beendigung des Krieges. Er ersucht ferner Linewitsch, Bevölkerung mit ihrem Entwurfe mittelst weitester Verbreitung ent- welches Land und Regierung in Sie festen, geben Sie sich Mühe, einen russischen Bevollmächtigten für die Angelegenheiten des sprechender Flugblätter und Organisierung von Versammlungen in Ihre schwere Aufgabe zum Besten des Landes mit jedem Tage beffer Waffenstillstandes zu ernennen; er selbst hat zu diesem Zweck den den Städten und besonders in den Dörfern bekannt zu machen. Die zu erfüllen. General Fukushima als japanischen Bevollmächtigten bestimmt und in Moskau versammelten Persönlichkeiten wollen also offenbar der Ihre Aufgabe wird noch schwerer, Ihre Pflichten werden noch schlägt als Ort für die Zusammenkunft der Bevollmächtigten die gefeßmäßigen Regierung den offenen Kampf erklären mit dem be- strenger werden in dem Augenblick, in dem die Verringerung der Station Schakhedsa vor. stimmten Ziele, die jetzt eristierende Staatsordnung umzustürzen. Dauer des Militärdienstes für einen Teil des Kontingentes es Es ist notwendig, den unumgänglichen Konsequenzen der Verwirt- nötig machen wird, die technische Ausbildung und die moralische den Ich kenne zu sehr Der Schrecken im Kaukasus. lichung der Pläne der Teilnehmer der Moskauer Beratung und ihrer Erziehung mehr zu beschleunigen. Gesinnungsgenossen vorzubeugen. Angesichts der zweifellosen An- Wert und den Eifer der französischen Offiziere, um nicht versichert Tiflis , 10. September. ( Meldung der Petersburger Telegr.- hänglichkeit der großen Majorität der Stammbevölkerung an den zu sein, daß troß dieser Einschränkung unsere Armee in jeder Be Agentur".) In Batu dauert das Schießen fort. Thron und die Alleinherrschaft ist diese Propaganda selbstverständlich ziehung einheitlich und das bleiben wird, was sie schon ist, eine Aus dem Hause eines Mohammedaners wurde auf eine Patrouille nicht imstande, die Gristenz der heutigen Staatsordnung zu bedrohen; Achtung gebietende Macht im Dienste der Rechte und eine Gewähr geschossen; mehrere Personen sind heute getötet worden. Die aber sie kann das von den letzten Ereignissen ohnedies erregte Volt für die Aufrechterhaltung des Friedens. leicht in Verwirung bringen und örtliche Verlegungen der öffent­Polizei und das Militär vereitelten(?) Versuche zu Brand- lichen Sicherheit hervorrufen. Diese Befürchtungen sind umso be­stiftungen und Plünderungen. Zur Wiederherstellung der gründeter, da die Teilnehmer der Moskauer Beratung bei den trüge­Ordnung sind energische Maßregen getroffen. Die Arbeiter rischen Interpretationen der Regierungsmaßnahmen nicht stehen der niedergebrannten Betriebe verlassen in Massen Baku. blieben, sondern überdies die Regierung beschuldigen, die allerhöchsten Weisungen entstellt zu haben.

Aus dem Sangesur- Distrikt laufen sehr beunruhigende Nach­richten ein. Viele Armenierdörfer sind ganz vernichtet. Viele Hunderte von Personen sind ermordet. Da die Militärstationen weit entfernt sind, verzögert sich die Hülfeleistung. Die ge­samte tatarische Bevölkerung ist im Aufruhr, 4000 bewaffnete Kurden vom persischen Ufer des Ausflusses haben sich den Tataren angeschlossen. Es sind Verhandlungen mit der persischen Re­gierung eingeleitet worden.

Verhaftung Domela Nieuwenhuis.

Meine Herren, Ihre ausdauernden Ausstrengungen, die Hin gabe, die Sie täglich in der Erfüllung Ihrer Pflichten bezeugen, Shre beständige Sorge für das Wohlergehen Ihrer Truppen, das Beispiel endlich, das Sie Ihnen geben, fichert Ihnen die Achtung und das Vertrauen der Armee ebenso wie die Anerkennung der Nation, und ich schätze mich glücklich, Ihnen davon heute im Namen der Re­ Es ist kein Zweifel, daß sie dieselben Methoden der Bevölkerung gierung öffentlich Beugnis abzulegen und von ganzem Herzen erhebe gegenüber auch bei der Kommentierung nunmehriger Weisungen ich mein Glas auf die Ehre der französischen Armee. in weitem Maße zur Anwendung bringen werden. Andererseits wird die Hauptmasse der Dorfbevölkerung in ihrem jezigen Ent­wickelungsstadium nicht immer instande sein, sich von der Lügen­haftigkeit der Erläuterungen, die ihr zuteil werden, zu überzeugen. Köln , 11. September. ( W. T. B.) Die Kölnische Zeitung " Dies ist umso wahrscheinlicher, als die Personen, welche sich der Verbreitung von gegen die Regierung gerichteten Anschauungen meldet: Die hiesige Kriminalpolizei nahm heute nachmittag den Tiflis , 9. September. ( Meldung der Petersburger Tele- unter der Bevölkerung zur Aufgabe gemacht haben, es nicht verfehlen Führer der holländischen revolutionären Sozialdemokratie Domela graphen- Agentur".) In Suchum sind seit dem 5. d. M. die werden, ihre öffentliche Stellung als politisch tätige Männer und Nieuwenhuis fest, als er beabsichtigte, den Zug 8 Uhr Bandarbeiter unruhig. Der Statthalter hat angeordnet, daß Mitglieder von Institutionen, welche von der Regierung eingesetzt 23 Minuten, der in Ehrenbreitenstein nach dem Süden geht, zu be bei der geringsten Ausschreitung gegen die Gutsbesitzer find, auszunutzen. Indem sie unter dieser Maste handeln werden, nugen. Nieuwenhuis wollte sich angeblich nach Marburg begeben. werden sie die Bevölkerung täuschen und in Einzelfällen selbst Ver­energische Maßnahmen ergriffen werden sollen. In Schuscha trauen zu sich erwecken können. Es ist erforderlich, schon jetzt alle ist gestern die Aussöhnung zwischen Armeniern und Tataren Maßnahmen zur Abwendung der schädlichen Wirksamkeit dieser Ber­Zur Wahlrechtsfrage in Ungarn . zustande gekommen, die Einwohner wurden entwaffnet und fonen zu ergreifen und sie, wo eine solche Wirkung nur auffommen Budapest , 11. September. ( W. Z. B.) Magyar Nemzet " schreibt: die fremden Elemente nach ihrer Heimat fortgeschafft. wird, zu unterdrücken. Aus diesem Gesichtspunkte erachte ich es für wir können in unanfechtbarer Weise feststellen, daß sich der Patrouillen bewachen die Stadt. General Takaischwili tele- notwendig: graphiert von Schuscha , die ihm vorliegenden Meldungen be- a) anzuordnen, eine besonders sorgfältige Kontrolle über die Standpunkt des Kabinets in der großen Frage des allgemeinen Wahl­rechtigten zu der Annahme, daß die Bevölkerung sich beruhige. Männer, welche die Ausführung der Bestimmungen des Kongresses rechts auch heute nicht geändert hat, und daß die Regierung auch heute ebenso fest an der praktischen Verwirklichung Tiflis , 9. September. ( Meldung der Petersburger Tele- auf sich genommen haben; b) die Verbreitung der von diesen Personen publizierten Flug- des großen Prinzips festhält, wie vordem. Ministerpräsident Fejervary , graphen- Agentur") Ju Baku ist die Lage hoffnungslos. Man blättern, Aufrufe, Mitteilungen unter dem Bolte zu hintertreiben; der nach Wien gereist ist, um der Krone über den Beschluß des vernimmt dort wieder Artillerie- und Gewehrfeuer. Die Brand- c) auf keinen Fall die Organisierung von Versammlungen der heutigen Ministerrats zu berichten, wird dem Könige diesen unver änderten Standpunkt zur Kenntnis bringen. stiftungen dauern an. Es herrscht Mangel an Wasser und Brot; Dorf- und Stadtbevölkerung zu diesem Zwecke zuzulassen. die Arbeiterbevölkerung hungert. Der Generalgouverneur von Batu beauftragte den Polizeichef Schirinikin, die energischesten Maßnahmen zum Schuße der Banken zu ergreifen.

Der Hochschul- Streif.

Petersburg, 11. September. Die Rufftija Wjedomosti" ver­öffentlichen nachstehende motivierte Resolution des Moskauer Pro­fefforenfongresses:

11

Bestätigung der Konfiskation beschlagnahmter Dampfer. Nagajati, 11. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der Appellhof in Tokio hat die Konfiskation der beschlagnahmten britischen Dampfer" Apollo", Wyefield und Sylviana", sowie der österreichischen Dampfer Birma " und" Siam", des nieder­ländischen Dampfers Wilhelmina" und des Dampfers Dollar"

Es ist selbstverständlich, daß alle diese Maßnahmen nur dann mit dem nötigen Erfolg zur Ausführung gebracht werden können, wenn die Vollzugsorgane einmütig und energisch verfahren werden, wenn sie über das Wesen und den Zweck dieser Propaganda, zu deren Bekämpfung fie aufgefordert werden, genau orientiert sein werden. Mit Rücksicht darauf haben Sie die Beamten der Ihnen anvertrauten Polizei mit dem Inhalt dieses Rundschreibens genau bekannt zu machen, ihnen die ganze Wichtigkeit und Unaufichiebbarkeit der zu treffenden Maßnahmen klar zu machen, auf die nach den lokalen bestätigt. In Ansehung dessen, daß im Lande auch gegenwärtig noch nicht Berhältnissen sich richtenden besten Methode zu deren Durchfüh­die Bedingungen bestehen, welche eine normale Tätigkeit der Schule rung hinzuweisen und die gegenseitigen Mitteilungen der Polizei fichern, gleichzeitig aber auch mit tiefem Bedauern über den unermeß- Agenten und anderer Administrativorgane untereinander zu organi lichen Schaden, welcher dem Lande durch die Einstellung der wissen fieren, um in den Handlungen möglichste Solidarität und möglichst Hamburg , 11. September. ( Privatdepesche des Vorwärts".) schaftlichen Arbeiten zugefügt wird, ist der Kongreß zu dem Beschluß volle Orientierung über die Lage der Dinge nicht nur im eigenen Unter Hinweis auf die Cholerafälle im Weichselgebiet, wodurch in­gekommen, daß die Hochschulen trotz der fortbestehenden schweren Be- Rayon, sondern in den benachbarten zu erlangen.

ohne jede Pression seitens der Administration.

Die Cholera.

Singungen ihre Tätigkeit wieder eröffnen müssen, doch selbstverständlich Indem ich nun die unverzügliche Vornahme der angegebenen folge des regen Schiffahrtsverkehrs auch eine Infektion der Elbe er­Maßregeln Ihrer besonderen Aufmerksamkeit übertrage und Ihrer folgen kann, warnt die Polizei( Abteilung Medizinalbehörde) vor dem Die blutigen Ereignisse im Lande und die fortdauernde unmittelbaren Aufsicht unterstelle, habe ich die Ehre, Sie zu bitten, Genuß unfiltrierten Elbwassers. administrative Willkür beim Fehlen elementarster Wohltaten politischer Freiheit bilden nach wie vor eine Bedrohung für den mir alles Bemerkenswerte sofort mitzuteilen. ruhigen Gang der Beschäftigungen. DerZustand des verstärkten Schutzes in vielen Universitätsstädten schafft beständig Ereignisse, welche das Leben der Lehranstalten stören und aufhalten fönnen.

Der Kriegs­

Unterfertigt:

Name unleserlich."

zustand in Odeſſa und Warschau macht nach Ansicht des Kongreffes Letzte Nachrichten und Depefchen.

dort ein normales akademisches Leben unmöglich und die Wieder­eröffnung der Hochschulen ist für die Lehrenden mit furchtbaren Folgen verbunden. Außerdem bildet das Fortbestehen der alten Ordnung der Hochschulen ein ernstes Hindernis für die Herstellung des normalen Lebens in ihnen.

Der Henker arbeitet!

Sewastopol , 9. September. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur".) Nach zehntägiger Verhandlung gegen

"

Müuchen, 11. September. Amtlich wird gemeldet, daß es fich bei den Erkrankungen in Jägersburg in der Pfalz wie nunmehr feststeht, nicht um Cholera handelt. Die bakteriologische Unter­suchung ergab vielmehr Typhus, und zwar Paratyphus von außerordentlicher Giftwirkung. Das Befinden, der im Krankenhauſe zu Homburg untergebrachten Personen aus Jägersburg ist voll ständig zufriedenstellend.

Die Lohnbewegung der Schauerleute. Wien , 11. September. ( W. T. B.) Die Wiener Abendpost" Hamburg , 11. September. ( Privatdepesche des Vorwärts") berichtet: Am 9. und 10. September hat sich in Galizien kein Cholera­Eine vierstündige Verhandlung mit den Reedern, Schiffsmaklern fall ereignet. Am 11. September mittags ist dem Ministerium des und Stauern endete mit dem Angebot einer zehnprozentigen Innern über einen in der Nähe von Chojnek( Bezirk Tarnowo) unter Lohnerhöhung, außerdem Bewilligung der Nebenforderungen. verdächtigen Symptomen erfolgten Todesfall Anzeige erstattet Die Arbeiterkommission empfiehlt der heutigen Versammlung worden. die Annahme des Angebots.

Verantwo. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Bortvärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3Beilagen u. Unterhaltungsblatt