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Nr. 218.

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Vorwärts

Berliner Dolksblatt.

22. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Die Tagung der Partei.

Sonntag, den 17. September 1905.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

könne, vermögen wir gar nicht zu teilen. Die Grundlage Revision der bisherigen Grundsätze in Frage kommt. Die notwendige unseres Parteilebens ist durchaus förderalistisch, in den einzelnen Arbeitsteilung, die in den beiden großen Abeilungen der Arbeiter­Wahlkreisen, Provinzial- und Landesorganisationen der Partei ist organisation durchgeführt ist, kann niemals vergessen lassen, daß der Wir begrüßen die Erwählten der deutschen Sozialdemokratie, da ein so reiches Maß der Selbstverwaltung gegeben, daß von einer Ausgebeutete des Kapitalismus eine einheitliche Per­fie sich zum Parteitag in Jena versammeln. übermäßigen Zentralisation, welche das selbsteigene Werden und sönlichkeit ist, die nicht als Mitglied der Partei das eine, als In keiner politischen Partei haben die Jahreskongresse entfernt und Wachsen der Gliederorganisation hindert, wahrlich nicht ge- Mitglied der Gewerkschaft ein anderes erstrebt. Die alte Wahrheit eine so große Bedeutung wie in der Sozialdemokratie. Die einen sprochen werden kann. Auf die mannigfachen Einzelfragen und bleibt die neueste, daß beide Zweige der Arbeiterbewegung un­unter den bürgerlichen Parteien verschließen sich völlig der Deffents Anträge, die dazu vorliegen, ist jetzt nicht einzugehen, wir haben trennbar zusammengehören. Und gerade in den oben behandelten lichkeit, die anderen veranstalten umgekehrt eine laute Schaubühne, früher ausführlich darüber geschrieben. Fragen kann kein Teil ohne den anderen etwas ausrichten. Es auf der Kirchenfürsten und Parteiführer die Menge theatralisch be= An bedeutsamen taktischen Fragen soll die oft beratene Mai- ist an dieser Stelle nicht möglich, in diesem Augenblick das rauschen wie die Kirche im Weihrauchdunst ihre Gläubigen benebelt. feier und der zum erstenmal zur Beratung gestellte politische Verhältnis von Partei und Gewerkschaften nochmals näher zu erörtern. Wir wollen lediglich den Wunsch und die Er­Die Sozialdemokratie ist die Partei der absoluten Deffentlichkeit, sie Waffenstreit behandelt werden. hat nichts zu verbergen, sie unterstellt sich der Kontrolle aller ihrer In der Maifeierfrage, in der Tatsache, daß diese Frage immer wartung aussprechen, daß der Parteitag alle Verstinumung Anhänger im Lande, der Kontrolle der ganzen Nation. Daß sie wieder auftaucht und Meinungsverschiedenheiten erregt, spiegelt sich über einzelne Unzuträglichkeiten und über Fehler einzelner Personen dies tut, daß sie es tun darf und tun muß, ergibt sich aber aus die allgemeine Schwierigkeit des Kampfes der deutschen Arbeiter leicht überwindet und die große Zusammengehörigkeit der politischen ihrem Wesen als einzige Partei des Volkes, als einzige Partei, lasse. Normalerweise müßte der 1. Mai längst gesicherter Besiz der Ar- und gewerkschaftlichen Bewegung nicht nur betont, sondern neu be­welche nicht einige Führer die blinde Menge gängeln läßt, sondern beiterklasse sein. Er ist gewidmet der großen Kundgebung aller Befreiungs- lebt und verstärkt. Partei und Gewerkschaften sind beide gleich­die Masse des Wolfes selbst, jeden einzelnen Mann der Arbeiterklasse ideen des Proletariats, dem Achtstundentag, der Völkereinigung, der berechtigte Kämpfer im welthistorischen Ringen der Arbeiterklasse zur politischen Erkenntnis, zur politischen Selbsttätigkeit, zur demo- Herbeiführung der neuen sozialistischen Gesellschaftsordnung der gegen den Kapitalismus, für die Erringung der sozialistischen Ge­fratischen Mitentscheidung beruft. Das zu politischem Bewußtsein Freien und Gleichen. Ein solcher Festtag kann nur würdig durch sellschaftsordnung. eriveckte Wolf erwählt die Delegierten des Parteitages und bringt Arbeitsruhe gefeiert werden. Doch eine schäbig rückständige Was revisionsfähig erscheint ist nicht das grundsägliche durch ihre Vermittelung zum Ausdruck, was es über die Angelegen- und die friedliche, aber wirkungsvolle Demonstrationsfeier fürchtende Verhältnis zwischen beiden Organisationen, wohl heiten der Nation politisch denkt und was es politisch will. Die Unternehmerklasse hat den Festtag des Proletariats brutal ver- praktische Zusammenarbeiten ihrer Vertretungskörperschaften. ihrer Aufgaben und Ziele bewußte Arbeiterklasse nimmt weigert und benutzt ihn zum Anlaß, Machtproben mit dem Prole- Es soll unseres Erachtens in Zukunft nicht wieder geschehen, daß auf den Parteitagen ihr Geschick in die eigene Hand; fie tariat zu inszenieren. Daher die Schwierigkeit: auf der einen Seite der Gewerkschaftskongreß sich mit einer Frage wie dem Generalstreit prüft, was die Partei in der verflossenen Zeit geleistet, und bestimmt das eifrige und berechtigte Drängen nach Durchführung der würdigen befaßt, ohne daß zuvor gründliche Aussprache zwischen den Führern die Nichtung des Marsches für die kommenden Tage. Feier durch Arbeitsruhe trotz aller Unternehmertücken, auf der anderen der gewerkschaftlichen und politischen Bewegung stattfindet, die beide Zu überaus ernster Arbeit versammelt sich der Parteitag in Seite die Warnungen, sich auf wirtschaftliche Machtproben zu einer gleicherweise daran interessiert sind. Durch besseres Jneinandergreifen Jena . Nicht heiter ist die wirtschaftliche und politische Situation Beit einzulassen, die vielleicht dem Unternehmertum günstiger ist als und Miteinanderarbeiten der Vertretungstörperschaften kann manche unseres Landes. Schwere Kämpfe find für die nächste Zukunft zu der Arbeiterklasse. So unerquicklich auch diese Situation fein mag, Reibung vermieden werden, die keinem der beiden Teile und damit erwarten. Wirtschaftlich leidet das deutsche Volt unsäglich; die so meinen wir gleichwohl, daß die Sozialdemokratie die Maifeier der Arbeiterklasse nichts nügt. normale Not, die das kapitalistische Ausbeutungssystem über die weiterhin ebenso behandeln und der Durchführung entgegenführen Möge der Parteitag die bedeutsamen Auf­Masse des Volkes verhängt, ist verschärft durch die Verteuerung der soll wie es bisher geschah. Aussichtslose Machtproben, bei denen gaben, die ihm gestellt sind, zu glücklicher Lösung Lebensmittel, durch die wucherische Steigerung der Preise für Fleisch- unnüß schwere Opfer gebracht werden, sollen vermieden werden. bringen! Möge fachlich und gründlich Beratung nahrung, und es muß damit gerechnet werden, daß das Jukrafttreten Aber Pflicht der deutschen Arbeiter, der politisch Organisierten wie gepflogen werden, auf daß das Ergebnis be­des neuen Zolltarifs und der neuen Verträge gegen den Handel der Gewerkschaftsmitglieder, bleibt es, die Arbeitsruhe am 1. Mai fruchtend wirke auf die gesamte deutsche Arbeiter­diese Not noch weiter verschlimmert. Und je mehr und je zorniger zu erstreben und zu erwirken, wann und wo immer nur die Mög- bewegung! die arbeitenden Klassen gegen die Miffetat der wirtschaftlichen Aus- lichkeit gegeben ist! Ueber den politischen Massenstreit haben wir uns beutung sich erheben, um so eifriger trachten die Nutznießer der

Rot, Junker und Kapitalisten, danach, auch die geringen ausführlich ausgesprochen. Leider hat sich in die Beratung dieser politischen Rechte zu verkürzen, vermittelst deren allein auch drage, in der mehr als in irgend einer anderen vollste Ein­das wirtschaftliche Elend gemildert und beseitigt werden kann. Die mütigkeit nicht nur in der Partei sondern auch in den Gewert­Sozialdemokratie, die Führerin der arbeitenden Klassen gegen Klassen- fchaften das erste Erfordernis ist, manches Mißverständnis Herrschaft und für Beseitigung jeder Form der Ausbeutung, fie geht, eingefchlichen. darüber müssen wir flar sein, den ernstesten Kämpfen mit den gewaltmächtigen Vertretern des regierenden Verbrechens entgegen. In diesen Zeitläusten muß der Parteitag in Jena eine Tagung

-

Gewerkschaften

aber das

und sozialdemokratische Partei.

Lebhafter als je zuvor wird zurzeit die Frage erörtert, die jeden­falls auch den Parteitag in Jena beschäftigen wird, ob sich eine Aende­Der Kölner Gewerkschaftskongreß hat zur Abweisung der rung der Tendenz und das Bestreben, von der sozialdemokratischen anarchistischen und anarcho- sozialistischen" Generalftreitsagitation Partei abzurücken, innerhalb der Gewerkschaften Deutschlands be merkbar macht. Die sogenannte Neutralitätserklärung der Gewerk­den Beschluß gefaßt, daß es nicht angängig fei, durch Propaganda schaften, die Behandlung der Maifeier- und der Generalstreitsfrage des Generalstreiks die Taktik der Gewerkschaften festzulegen. Das auf dem Gewerkschaftskongreß in Köln werden als Symptome solcher ernsten Wirkens, traftvollen Rüstens sein. ist irrigerweise als eine absolute Absage an die Anwendung der Bestrebungen und das Bekenntnis von 3000 Berliner Arbeitern zur Der Parteitag ist neben der Rechenschaftsabgabe über die Arbeitsverweigerung in politischen Kämpfen ausgelegt und heftig be- neuen Parteirichtung, dem Anarcho- Sozialismus", als ihre Folge Geschehnisse des letzten Jahres der Besserung und Stärkung fämpft worden. Wir haben den Beschluß des Gewerkschaftskongresses angesehen. Von einer Neutralitätserklärung der Gewerkschaften ist eigentlich unserer organisatorischen Rüstung sowie der Klarstellung dahin aufgefaßt, daß die Gewerkschaften nicht ihre bisherige Taktik wichtiger tattischer Probleme gewidmet. der Stärkung der Organisationen durch alle Mittel der Aufklärung nichts bekannt. So lange es in Deutschland Gewerkschaften gibt, deren Wir haben an dieser Stelle, als die provisorische Tagesordnung und Propaganda beeinträchtigen oder mit einer neuen Taktik der Mitglieder zum größten Teil der sozialdemokratischen Partei ange­des Parteitages bekanntgegeben wurde, auf den Mangel hingewiesen, Propaganda des Generalstreits austauschen wollen. Keineswegs hören oder ihr nahe stehen, ist erklärt worden, daß diese Gewerk­schaften politisch neutral sein und sich keiner Partei anschließen sollen. daß wichtige Fragen der inneren und äußeren Politik des Deutschen aber konnte jener Beschluß bedeuten, daß die Gewerkschaften gleich- Das ist seit je in den Statuten und in den Organen der Gewerk­Reiches, die gegenwärtig von besonderer Bedeutung sind, nicht für gültig bleiben wollen, wenn den deutschen Arbeitern die winzigen schaften zum Ausdruck gekommen. Von einer neuerlichen oder be­die Tagesordnung vorgesehen wurden. Wir haben ausführlich dar- politischen Rechte verkümmert werden, welche die Voraussetzung fonderen Neutralitätserklärung fann also keine Rede sein. Im Gegen­gelegt und wir haben allen Anlaß, an dieser Auffaffung durchaus sind für die Erhaltung und Entfaltung der gewerkschaftlichen Be- teil, mehr als früher ist besonders auf den Gewerkschaftskongressen geäußert worden, daß eine Einheit in der Partei und den Gewerk­festzuhalten, daß auf unseren Parteitagen neben den Angelegen- tätigung selbst. heiten, welche die innere Ordnung der Partei betreffen, auch Naum Kurze Zeit nach dem Gewerkschaftskongreß erschien die Schrift schaften gegeben sei. Legt man Wert auf solche Erklärungen, so läßt sein muß zur Behandlung der jeweilig wichtigsten Angelegenheiten der holländischen Genoffin Roland- Holst , deren historische Darstellung sich sagen, daß fast mehr nach dieser Richtung hin geschehen ist, als notwendig erscheint. Würde über die Durchführung der Arbeitsruhe der deutschen Politik. Wir hatten, in Uebereinstimmung mit den und Tatsachenwiedergabe wir hoch anerkannten, deren Schlußfolgerungen am 1. Mai und über den Wert der Propagierung des Generalstreits Organisationen verschiedener Wahlkreise, insbesondere von vier wir fritifieren mußten, weil sie eine starke Annäherung an die anarchistische oder politischen Massenstreits eine einheitliche Auffassung innerhalb Berliner Wahlkreisen, vorgeschlagen, auf die Tagesordnung Auffassung vom( Generalstreit als dem wesentlichen und einzigen der Partei vorhanden sein, so könnte aus der Stellungnahme des die Wandlungen der Weltpolitik und die Sozial- Kampfmittel des Proletariats verrieten und weil sie durch un- Kölner Gewerkschaftskongresses gegenüber diesen Fragen eine Gegen demokratie" zu bringen. So leicht die Gründe wiegen, die einheitliche Vermischung dessen, was jetzt der deutschen Arbeiterschaft säblichkeit zur Partei angenommen werden. Darzulegen, wie ber­gegen den Vorschlag vorgebracht wurden, so werden wir uns dem Zwange not tut, und dessen, was im weiteren Verlauf der kapitalistischen fchiedenartig die Anschauungen bezüglich der Maifeier durch Arbeits­der Verhältnisse fügen müssen, welche die Erfüllung unserer Anregung Entwickelung Möglichkeit sein oder Notwendigkeit werden könne, das ruhe und Generalstreik innerhalb der Partei find, erübrigt sich für die Leser der Parteipresse. Dieselben auseinander gehenden Mei­verhindern. Die Berliner Genossen, welche den Vorschlag vertreten, aufgeworfene Problem komplizierten und verwirrten. Wir haben nungen, die in der Partei in diesen Punkten vorhanden sind, kamen und wir selbst hatten als Referenten für das schwierige, erheblicher die weise Beschränkung geübt, die in der Gegenwart deutlichen Er- auch auf dem Gewerkschaftskongreß zum Ausdrud. Das ist nur zu Vorbereitung bedürfende Thema einen hervorragenden Parteigenossen scheinungen der sich verschärfenden Reaktion in Deutschland ins leicht erklärlich, weil auf dem Gewerkschaftskongreß wohl faum ein in Aussicht genommen, der jedoch, in bedauerlicher Verkennung des Auge zu fassen. Wir fahen die Wahlrechtsbrutalitäten in ver- Delegierter anwesend war, der nicht Mitglied der sozialdemokratischen Sinnes und der Absicht des Vorschlages, gegen den Vorschlag polemi- schiedenen Bundesstaaten, wir wissen, wie die Neigungen gewachsen Partei ist. Man fann es aber den Gewerkschaften, die schließlich doch sierte, als dessen Vollstrecker er gedacht war. Es wird daher auf sind, das allgemeine gleiche Reichstagswahlrecht anzutasten. Wir die ausführenden Organe sowohl bezüglich der Maidemonstration die Verwirklichung des Vorschlages in Jena verzichtet werden müssen. haben es abgelehnt, darüber im einzelnen diskutieren zu sollen, durch Arbeitsruhe, als auch des Generalstreifs oder politischen Wir dürfen uns um so leichter hierbei bescheiden, da einmal der welches Zusammentreffen von Umständen erforderlich ist, um die Massenstreiks sind, unmöglich berargen, daß sie sich mit diesen Dingen beschäftigen und zu einer einheitlichen Auffassung zu kommen suchen. Grundgedanke, von dem unser Vorschlag ausging, weithin in der Arbeitsverweigerung zur Abwehr des Attentats auf die politischen Es läßt sich also auch aus den Verhandlungen des Kölner Gewerk­Partei Zustimmung fand und für fünftige Parteitage seine Wirkung Grundrechte zu unternehmen. Es ist völlig umöglich, alle Mög- fchaftsfongreffes über Maifeier und Generalstreit der Vorwurf nicht haben wird, was wir von vornherein als Hauptziel unserer An- lichkeiten, alle Faktoren zu ermessen, die dabei einmal in Frage rechtfertigen, die Gewerkschaften suchten den Zusammenhang mit der regung bezeichnet hatten, und da andererseits, wie wir nicht zweifeln, fommen. Wir haben gemeint: Bereit sein ist alles! Wir sozialdemokratischen Partei zu lösen oder gar sich in Gegensatz zu die neuen Geschehnisse der Weltpolitik und die Stellung der Sozial- glauben zuversichtlich, daß die deutsche Arbeiterklasse nach jahrzehnte dieser zu stellen. Wenn die Berliner Versammlung, die sich zum Anarcho- So­demokratie zu ihnen, wenn auch nicht in der Gründlichkeit, die bei langer politischer Schulung und nachdem sie die großen Erfolge Einfügung eines besonderen Abschnittes der Tagesordnung sich er- errungen, die sie den Bruderparteien des Auslandes vorbildlich er- zialismus" bekannte und eine andere Taktik in der Arbeiter­bewegung Deutschlands für erforderlich hielt, ihren Beschluß mit der scheinen lassen, gibt, so doch in gedrängter Zusammenfassung vor den Parteitag ge- schmalen politischen Rechte, die fie beso ist das nichts anderes, als ein Suchen nach Gründen für eine scheinen lassen, nimmermehr dulden daß Neutralitätserklärung der Gewerkschaften im wesentlichen begründete, die langen werden. figt, tveiter vermindert werden. Wir halten Auffassung, welche die Beteiligten seit langer Zeit hatten, die sie aber Eine der erheblichsten Arbeiten des Parteitages wird die seit es für nötig, daß die Arbeiterklasse Deutschlands über die öffentlich zum Ausdruck zu bringen, zurzeit für zweckmäßig hielten. mehreren Jahren vorbereitete Alenderung des Drganisations- Gefahren, die ihr drohen, immer wieder nachdrücklichst aufgeklärt Die Neutralität der Gewerkschaften ist so alt wie diese selbst sind, statuts sein. Es gilt, entsprechend dem großen Wachstum der und immer wieder zur entschlossenen Abwehr begeistert wird. Unter und sie ist besonders in der neueren Zeit nie so geübt und aufgefaßt Partei, die mannigfaltigen Einzelträfte einheitlicher zusammen- den Abwehrmitteln aber ist unzweifelhaft der Massenstreit der worden, daß damit die Preisgabe der politischen Ueberzeugung und zufassen und so die Stoßkraft der Partei zu stärken. Es war hon Arbeiter von großer Bedeutung. Wir erwarten zuversichtlich, daß in religiösen Dingen die Preisgabe der Vernunft verbunden ist. zum Erbübel geworden, daß eine große Zahl von Wahlkreisen fast in dieser Richtung der Parteitag die Frage behandeln und zur vor­keine Fühlung mit dem Parteizentrum, hatten. läufigen Lösung bringen wird.

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wird,

Das wird jetzt verbessert werden. Die Befürchtungen, Bei der Erörterung der beiden Fragen, Maifeier und politischer von einigen Parteigenossen ausgesprochen worden sind, Streit, wird das Verhältnis von Partei und Gewert daß die Partei zu zentralistisch und bureaukratisch werden schaften besprochen werden. Wir meinen, daß auch hier keinerlei

Die

"

Das Bekenntnis der Gewerkschaftsgruppe, die als lokalistische be­zeichnet, stets die wütendste Gegnerin der gewerkschaftlichen Zentral­verbände war, zum Anarcho- Sozialismus" ist nicht eine Folge des Verhaltens der Verbände, sondern der öffentliche Ausdruck der Meinung über die Tattit in der Arbeiterbewegung, die stets in dieser Gruppe vertreten wurde. Nicht durch eine gelegentliche Rede