1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 214.

Varteigenossen!

Die traurigen Borgänge in Hamburg   haben wieder ein­mal mit überzeugender Klarheit den Beweis geliefert, daß die besitzenden Klassen völlig unfähig sind, die Interessen der Ge­fammtheit thatkräftig zu vertreten.

-

-

Gänzlich unvorbereitet ist die reiche Handelsstadt von der heimtückischen Seuche überfallen worden. Die Behörden erst vertuschend, dann rathlos, mit den Geldmitteln geizend und mit halben Maßregeln vorgehend-, die Privaten in bleicher Angst in alle Winde flüchtend und die besitlosen Klassen dem Wüthen der Seuche überlassend daß ist eine Bankrott­erklärung des bisherigen Herrschaftsystems, wie sie schlagender nicht gegeben werden konnte. Und auf der anderen Seite die Prolet arier, treu ausharrend in der Gefahr, von den Behörden in der Noth selbst um Hilfe angerufen, die einzigen wirklichen Stüßen der Gesellschaft!

Mögen auch, wie wir gerne zugeben, die Zustände bei uns bessere sein, mag man insbesondere gegen die gefürchtete Epidemie weichlichere Schutzmaßregeln getroffen haben, so bleibt doch noch Vieles zu thun übrig.-

Dienstag, den 13. September 1892.

Regierungsbezirk Lüneburg  : in den Städten Harburg   und Winsen  , sowie in drei Orten des Landkreises Har­ burg   5 Erkrankungen, 3 Todesfälle.

Kreises Jerichow II 1 Todesfall. Regierungsbezirk Magdeburg  : in einem Orte des

2 Todesfälle.

9. Jahrg.

Mainz  , 12. September. Für Schiffe aus holländischen und belgischen Häfen, welche mit Gütern, die aus verfeuchten Orten stammen, hier ankommen, ist bis auf Weiteres eine vier­wöchige Quarantäne angeordnet worden.

Bremen  , 11. September. Gegenüber der Meldung mehrerer Blätter, der Norddeutsche Lloyd  " wolle die Zwischendeck preise weiter erhöhen, fann Bösmann's telegraphisches Bureau" aus gut unterrichteter Quelle melden, daß Solches zur

Regierungsbezirk Potsdam: in Stadt Spandau  Berlin  : 1 Todesfall( Kappel). Regierungsbezirt Stettin  : Stadt Stettin   1 Gr 3eit nicht beabsichtigt ist.

frankung.

Staat und Bezirk.

Drt.

Datum:

8./9.

9./9.

10./9.

erkrankt

gestorben

erkrankt

gestorben

erkrankt

gestorben

Wien  , 10. September. Infolge des Auftretens der Cholera in den Niederlanden ordnete der Minister des Innern von neuem die strengste Handhabung der verfügten Vorsichtsmaßregeln, ins besondere die sanitäre Ueberwachung der aus feuchenverdächtigen 11./9. Gegenden nach Desterreich kommenden Reisenden an. 13

erkrankt

gestorben

Havre, 12. September. Hier sind gestern 18 Personen an der Cholera erkrankt und 8 gestorben. Paris  , 12. September. Gestern sind hier und im Weich bilde 44 choleraartige Erkrankungen und 26 Todesfälle vor­getonimen.

Ropenhagen, 11. September. Wie„ Berlingske Tidende"

Hamburg  . Hamburg  . 393 215 310 163 310 161 390 175 mittheilen fann, find schon vorigen Sonnabend drei

Preußen:

Schleswig  . Altona  .

"

Wandsbek  .

medizinische Kandidaten des Frederikshospitals unter cholera­artigen Symptomen erkrankt gewesen. Die bakteriologischen Unter­

6 5 14 8 8 7 12 5 fuchungen, ausgeführt vom Kreisarzt Dr. Nielsen, unter Zeitung 1 2 2 3 4 3 des Stadtarztes und kontrollirt von Dozent Dr. Salomonsen, Stade  . Neuländermoor.-|- 1 2 2 konstatirten, daß in den Entleerungen des am leichtesten an­In der letzten Sigung der Berliner   Stadtverordneten- Ver­Samburg, 12. September. Von gestern Mittag bis heute gegriffenen Kandidaten Choleraspirillen vorhanden waren. Alle fammlung vom 8. d. Mts. habe ich darauf hingewiesen, daß es Mittag find hier 390 Cholera Grtranfungen und 178 to fatte brei Kandidaten find jetzt vollständig wohl. - Todesfälle Kopenhagen  , 11. September. Da die bisher zur Ab­nicht genügt, Maßregeln ausschließlich zur gemeldet; davon entfallen auf gestern 204 Erkrankungen und sperrung der schleswigschen Grenze tommandirten Truppen fich Bernichtung der Cholerabazillen zu treffen, betrugen gestern 146 Krante und 74 Zeichen. 110 Todesfälle. Der Rest find Nachmeldungen. Die Transporte als ungenügend erwiesen haben, so ist auf Antrag des Ober­sondern daß man vor Allem die Wohnungs­tommandanten des Grenzkordons, Rittmeister Farhner der Rest. und Ernährungsverhältnisse der besiklofen 10. September 13 238 Erkrankungen und 5805 Todesfälle abgerückt. Nach der Feststellung des statistischen Bureaus sind bis des 19. Bataillons von Fünen   nach der schleswigschen Grenze Klassen in solchen Zeiten unter Kontrolle vorgekommen. Bei einer Gesammitbevölkerung des Staatsgebietes Madrid  , 11. September. Der Minifter des Innern be halten und den unzähligen Mißständen auf Hamburg   von 640 400 Personen ergiebt dies für je 1000 Personen nachrichtigte den Gesandten von Schweden   und Norwegen  , daß diesem Gebiet abhelfen müsse. Daß diese Anregung für sich selbst. 20,7 Erfrantungen und 9,1 Todesfälle. Diese Ziffern sprechen die Schiffe aus diesen Ländern, sofern sie von Hamburg   kommen, auf unfruchtbarem Boden fiel, kann Niemand Wunder nehmen, einer Quarantäne unterworfen würden. Der Reichs- Anzeiger" schreibt: Nachdem die Rom  , 10. September. Nach Meldungen aus Capri   ist der die Zusammenseßung dieser Versammlung kennt. Unbeachtet Cholera in Bremen   seit einer Reihe von Tagen nicht mehr gestern daselbst ein choleraverdächtiger Krankheitsfall mit tödt­blieb auch meine Forderung, Bertreter aus der arbeiten aufgetreten ist und der Gesundheitszustand der Stadtlichem Ausgange vorgekommen. Die Todesursache ist noch nicht den Klasse zu den Arbeiten der Sanitäts- find die Bundesstaaten und ihres Hafengebietes Besorgnisse nicht mehr erweckt, vollständig festgestellt. durch den Reichskanzler dahin Rommissionen heranzuziehen, in welcher bisher Ge- verständigt worden, daß der Bremer Hafen als seuchen- Gouvernements Dlonez und Nowgorod   tritt die Cholera bisher Petersburg  , 10. September. In den zuletzt infizirten heimräthe und Hausbesitzer ein beschauliches Dasein führten. verdächtig nicht mehr anzusehen ist. Ferner: nur sporadisch auf; am 8. September tamen in beiden Unter diesen Umständen bleibt den Arbeitern wieder einmal Wenngleich der Durchgang der Personenwagen von und bis Gouvernements je zwei Cholera- Todesfälle vor. In den Städten nichts anderes übrig, als ihrerseits die Initiative zu ergreifen, enten begegnet, sofern die Wagen in vorgeschriebener Weise nahe; in Taurien ist sie stärker aufgetreten. Hamburg   vom fanitätspolizeilichen Standpunkt keinen Be- Ssamara, Sfaratow und Simbirst ist die Epidemie dem Erlöschen sich selbst zu helfen. forgfältig gereinigt und im Fall des Verdachts einer Infektion New York  , 10. September. Auf dem Dampfer„ Scandia" Noch ist eine Cholera- Epidemie nicht in unserer Stadt aus- desinfizirt werden, so hat doch die Benutzung solcher Wagen unter find noch 11 weitere Cholerafälle vorgekommen, von den 7 auf gebrochen, aber noch schwebt die Möglichkeit dieses Ausbruchs den Anwohnern der von Hamburg   ausgehenden großen Eisenbahn- der Insel Swinburne gelandeten Kranten der Scandia" find 2 infolge der Unterlassungsfünden des Hamburger   Patrizierregiments Beunruhigung erregt. Die Eisenbahnverwaltung hat geglaubt, Wilhelm II.  " ist Alles wohl. linien, namentlich der Strecke Hamburg  - Berlin  , eine gewisse gestorben. An Bord des heute eingetroffenen Dampfers Raiser als drohende Gefahr über uns. diesem weitverbreiteten Gefühl soviel als möglich Rechnung Parteigenossen! Ich richte daher an Euch tragen zu sollen und Anordnungen getroffen, daß in die von die Aufforderung, über alle groben fanitären Samburg ausgehenden Züge für den Verkehr der Zwischenorte Mißstände in Euren Wohn- und Arbeitsräumen, gestellt und soweit thunlich von besonderen dort zugehenden Personenwagen erst auf geeigneten Außen stationen ein­Straßen und Höfen, Mißstände, unter denen Schaffnern bedient werden. Im Uebrigen ist schon seit dem ersten Ihr zu leiden habt oder die zu Gurer Kenntniß Auftreten der Seuche in Hamburg   auf eine Trennung der von gelangt sind, ungesäumt mir turze, schriftliche dort abfahrenden Reisenden von dem übrigen Publikum nach Mittheilung zugehen zu lassen, damit die Ber  Möglichkeit Bedacht genommen worden. hältnisse geprüft werden können!

Namentlich kommen hierbei in Betracht das Trinkwasser in den Wohnungen, Werkstätten und Fabriken, genügende Zahl und Be­schaffenheit der Klosets, Abtrittsgruben, Müllbehälter, Verunreini­gung der Brunnen, des Spreewassers und sonstiger öffentlicher Wasserläufe durch Abwässer aus Wohnungen und Fabriken, aus stagnirenden Wasseransammlungen, Gräben und Sentgruben, Reinigung der Straßen, Höfe, Wohn- und Arbeitsräume, grobe Mißstände auf dem Gebiet der Wohnungs- und Nahrungsmittel­hygiene 2c.

=

Tokales:

Achtung, Nachtarbeiter! Der Vorstand der Arbeiters Bildungsschule beabsichtigt, für diejenigen Arbeiter, welche wäh rend der Nacht beschäftigt sind, an den Nachmittagen in der Zeit Der Reichs Anzeiger" veröffentlicht folgende Bekannt von 2-4 Uhr Unterrichtsturse, vorläufig für Deutsch  , Geschichte, machung. Behuss einer wirksamen feuchenpolizeilichen Kon- Buchführung und Rechnen, einzurichten. Der Unterricht soll mit trolle der Unter- und Oberelbe und der mit ihr in Verbindung dem 1. Oktober beginnen. Diejenigen Personen, welche an diesem stehenden Fluß- und Ranalwege habe ich auf Grund des Artikels 4 Unterricht theilnehmen wollen, werden ersucht, sich in den unten der Reichsverfaffung in der Person des Königlich preußischen bezeichneten Zahlstellen der Arbeiter- Bildungsschule zu melden. Reich 3 fommissar für die Gesundheitspflege Oftober gelöst werden und wäre eine baldige Anmeldung fehr Ober Regierungsraths Freiherrn von Richthofen   einen Ge tönnen daselbst schon jetzt die Schülerkarten für Monat im Stromgebiet der GI be" berufen. Dem Reichs- erwünscht, damit der Vorstand in der Lage ist, die der Zahl der kommissar ist das erforderliche ärztliche Personal zur Verfügung Theilnehmer entsprechenden Vorkehrungen bis zum 1. Oftober gestellt. Er ist angewiefen, unverweilt mit den Behörden der- treffen zu können. in Berbindung zu treten. Ueber die Einrichtung des Dienstes Mitgliedsbeitrag mindestens 25 Pf. monatlich. jenigen Bezirke, welche durch seine Amtsthätigkeit berührt werden, Das Schulgeld beträgt monatlich 50 Pf. für alle Fächer, und über die Vertheilung des zur sachverständigen Beaufsichtigung Die Anmeldestellen sind folgende: der Gesundheitsverhältnisse auf den vorbezeichneten Schifffahrts- Für die Nord- Schule: Scholz, Kastanien- Alle 35. fraßen berufenen ärztlichen Berfonals wird der Reichskommiffar Gleinert, Müllerstr. 174. das Erforderliche bekannt machen. Die Geschäftsräume desselben befinden sich im Reichsamt des Innern, Wilhelmstraße 74. Der Für die Dst- Schule: Gumpel, Barnimstr. 42. Für die Südost- Schule: Schulz, Admiralstr. 40a Reichskanzler. Graf von Caprivi Rehr, Köpnickerstr. 126. Ueber die von uns mitgetheilte Hamburger   Glends. Für die Süd- Schule: Fafforte, Junkerstr. 1. Drittens richte ich an alle erate, Chemiter, dem S. Corresp." Beranlassung, die Nothstandskomitees darauf statistit schreibt das Echo":" Unsere Elendsstatistit giebt Goepel, Razzbachstr. 1. Technifer, Statistiker und sonstige durch ihren Beruf aufmerksam zu machen. Zu dem Zwecke ist sie auch erschienen, Referentennachweis werden noch Adressen von Referenten ent­Für den von der Arbeiter Bildungsschule einzurichtenden oder ihre Erfahrung Befähigten, welche Willens sind, sich mit damit die Herren das Glend fennen lernen. Wenn aber der gegengenommen und bitten wir, Meldungen an den ersten Vor­ihrem sachverständigen Rath und Hilfe an unserem Werke zu be- H. Correfp." meint, daß es praktischer gewesen wäre, diese Fälle sigenden H. Mattutat, SO. Wrangelstraße 124, gelangen au theiligen die Aufforderung, sich sofort mit mir in Verbindung fofort dem lokalen Komitee anzuzeigen, so müssen wir entgegnen, laffen.

8 weitens bitte ich alle Genossen, welche gewillt find, mir bei der Sichtung und Kontrolle des voraussichtlich sehr zahlreich eingehenden Materials als Mitarbeiter an die Hand zu gehen, mir ihren Namen, Beruf und Woh. nung umgehend per Postkarte mitzutheilen.

fetzen zu wollen.

daß dies seitens unserer Parteigenossen geschehen ist, daß aber

3

das Hammerbrooker Hilfskomitee es nicht für nöthig fand, Zur Cholera. In Berlin   ist die Situation nach wie vor Die schreiendsten Uebelstände werden wir in unserem Partei- darauf einzugehen, vielmehr unsere Parteigenossen, welche die eine außerordentlich beruhigende und es kann nur auf das Leb­Drgan veröffentlichen und uns von den städtischen und Polizei- Höhlen des Glends ausgesucht hatten, in nicht mißzuverstehender hafteste gewünscht werden, daß es dabei bleibt. Daran ändert Behörden, den Fabrikinspektoren und den parlamentarischen Weise abwies. Daraufhin und darum erfolgte die Veröffent- glücklicher Weise auch die Alarmnachricht eines hiesigen Montags lichung! Möge also der Hamb  . Corresp." mit seinen Vor- blattes nichts, wonach vorgestern die Gattin eines hiesigen Ingenieurs Körperschaften Beachtung und, soweit das innerhalb der heutigen würfen sich an die Herren im Hammerbrook wenden, die ihre in das Krankenhaus Moabit eingeliefert und hier bei der Patientin Gesellschaft möglich ist, Abhilfe erzwingen. Aufgabe als Hilfstomitee soedel auffassen. Daß wir bie Cholera asiatica fonstatirt worden sein sollte. Allerdings ift Parteigenesfen! Schon seit vielen Jahren verlangen die Hausnummer nicht genannt haben, geschah darum, um nicht die Dame schwer leidend in das Choleralazareth gekommen, hier Bertreter der öffentlichen Gesundheitspflege eine regelmäßige flatschfüchtigen Nachbarn Anlaß zum Schnüffeln zu geben. Wir aber wurde nichts weiter als Brechdurchfall festgestellt. wollen eben nicht, daß die Armen bei ihrem Elend Seit Erkrankung der Frau Köppen aus Brandenburg   a. H. leberwachung aller sanitären Uebelstände in Berlin   durch sach- auch noch unter der Taktlosigkeit Neugieriger zu leiden find nunmehr 108 Stunden verflossen, ohne daß sich ein neuer verständige Gesundheits- Ausseher, schon seit Jahren trägt sich die haben. Was nun unsere Elendsstatistik betrifft, so können Cholerafall ereignet hat, obwohl die Sanitätskommission ge­Stadtverwaltung mit diesem Plane, aber bis heute verlautete wir mittheilen, daß unsere Parteigenoffen fleißig Material rade angesichts dieses Falls nicht ohne Befürchtungen war. So noch Nichts von seiner Verwirklichung, bis heute besteht die Ein-( und zwar durchaus zuverlässiges) gesammelt haben und noch fann Berlin   jetzt wieder als„ feuchenfrei" bezeichnet werden. Wo nun die Hilfskomitees ihre Aufgabe richtig auf- Während der Handlungsreisende Karpen noch behufs weiterer richtung nur auf dem Papier. fassen und wirklich helfen, da werden ihnen auch die statistischen Beobachtung im Moabiter Krankenhause verbleibt, sind Mann Bogen wie bisher vorgelegt. Wo man sich aber nicht mit unseren und Tochter der verstorbenen Frau Köppen aus der ärztlichen Parteigenossen ins Einvernehmen sehen will, wo man ihre Vor- Behandlung entlassen worden. Gestern hat die Polizei­schläge nicht beachtet, wie im Hammerbrook, tönnen wir nichts behörde mit der Ausgabe von Blakaten, enthaltend Aus­

Wohlan, zeigen wir den herrschenden Klassen, daß die Ar­beiter im Stande sind, durchzuführen, wozu es den städtischen Behörden anscheinend an Thatkraft mangelt, formiren wir eine Sanitätstolonne von Freiwilligen! Rüsten wir uns im Frieden, um im Kriege bereit zu sein! Dr. 3 adet, S., Annenstr. 46.

Anderes thun, als durch Hinweis auf das entfehliche Elend an die Deffentlichkeit zu appelliren."

züge aus dem Reichs- Anzeiger" über„ Lebensweise und Ver­ordnungen während der Cholerazeit" begonnen. Es sind dies große Säulenplatate auf rothem Papier, welche die Wirthe in den Hausgängen an hervorragender Stelle zu befestigen haben. Auch den hiesigen Bäckern hat das Polizeipräsidium je ein Plakat zugestellt, das diese in ihren Läden anzuschlagen haben und folgendermaßen lautet: Warnung!

In Lägerdorf  ( Holstein) ist eine Frau an der asiatischen Cholera gestorben. Stettin  , 12. September. Laut amtlicher Meldung sind die bereits am 9. d. M. verstorbenen Arbeiter Wagner und Begelow vom Wolff'schen Holzhofe, wie die nunmehr beendete bat­teriologische Untersuchung ergeben hat, an der asiatischen Cholera verstorben. Die am 10. d. m. verstorbene Schiffersfrau Klose ist Das Berühren der ausgelegten Badwaaren zum Zwecke det ebenfalls der Cholera erlegen; das betreffende Schiff ist isolirt Auswahl ist nicht nur unappetitlich, sondern bei der gegen­worden. Einer Bekanntmachung der hiesigen Polizeibehörde wärtigen Cholera- Bedrohung geeignet, die Gesundheit zu ge-. Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt vom 10. bis zufolge ist der auf der Wolff'schen Schneidemühle am rechten fährden. tungs- und Todesfälle: 12. September, Mittags, gemeldete Cholera- Ertran- Oberufer beschäftigt gewesene Arbeiter Borchwardt an asiatischer Derartig berührte Waare wird deshalb unter Umständen für Cholera erkrankt. Der Betrieb der Schneidemühle ist eingestellt, den Verkäufer unverwerthbar. Berlin  , 9. September 1892. die übrigen Arbeiter sind zur weiteren Beobachtung isolirt worden.

Von der Cholera.

Bereinzelte Ertranfungen: Regierungsbezir! Schleswig  : in den Städten Thehoe, Lauenburg   und in vier Orten der Kreise Stormarn  , Swinemünde  , 12. September. Wie vom föniglichen Pinneberg   und Kiel  ( Land) 5 Erkrankungen, 5 Todesfälle. Landrathsamt amtlich bekannt gemacht wird, ist in einem Regierungsbezirt Stade  : in zwei Orten der Armenhause auf Wollin   ein choleraverdächtiger Krankheitsfall

Kreise Jork   und Kehdingen 3 Erkrankungen..

vorgekommen,

Königl. Sanitätskommiffion des Polizeipräsidiums. J. V.: Friedheim.

Unter Hinweis auf obige Warnung bitte ich meine geehrte Kundschaft, das Berühren der ausgelegten Waaren zu unterlassen,