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Feuerbericht. Auf Brandstiftung zurückzuführen ist ein Keller­brand, der in der Bülowstr. 53 ausfam. An drei verschiedenen Stellen hatte man gleichzeitig Feuer angelegt. Zum Glück war die Gefahr rechtzeitig bemerkt worden, sodaß größerer Schaden nicht zu verzeichnen ist. Die Täter konnten bisher noch nicht ermittelt In der Emdenerstr. 21 entstand dann in einer Wohnung Feuer. Drei Kinder, die in Erstickungsgefahr schwebten, wurden von der Feuerwehr aus dem brennenden Zimmer herausgeholt. Regale mit Waren waren in der Hagenauerstr. 18 in Brand ge­raten, während sich in der Georgenkirchstr. 49 Preßkohlen entzündet hatten. Wegen eines Wasserrohrbruchs wurde die Wehr nach der Grenadierstr. 49 gerufen. Die Gefahr wurde beseitigt. Außer­dem liefen noch aus der Waßmannstr. 27, Invalidenstr. 151, Demminerstr. 9, vom Kottbuser Damm 40 und noch von verschiedenen anderen Orten Alarmierungen ein, die aber alle auf ganz gering­fügige Anlässe zurückzuführen waren und ein sonderliches Ein­greifen der Wehr nicht erforderten.

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seiner Führung abfällt, verliert er gleich zwei Runden. Günther ist| mann Bergemann), 5. Bezirk( Brauereidirektor Finde), nun vorn bis zum 60. Kilometer; da erleidet dessen Motor Defett 10. Bezirk ( Kanzleirat Schellack) und im 7. Bezirk( Rentier und ehe seine Ersatzmaschine ihn aufnimmt, hat er ziemlich drei Speck). Die legteren vier sind sämtlich Hausbefizer. Da bisher Runden eingebüßt. Huber hat somit den ersten Platz erobert, den er bereits 11 Mandate der dritten Abteilung von Hausbesitzern besetzt auch gegen verschiedene Angriffe Walthours behauptet; er fann zum waren, und nur 9 von Mietern, der§ 16 der Städteordnung aber Schluß seine wohlverdiente Ehrenrunde mit dem Eichenkranz unter nur für die Hälfte jeder Abteilung Eigentümer fordert, so darf an dem Jubel der Zuschauer abfahren. Einige Fliegerrennen und ein genommen werden, daß in einem der genannten vier Bezirke noch Motorrennen füllten die übrige Zeit aus. Der Besuch war gut und ein Nichteingesessener zur Aufstellung kommt. das Wetter günstig.

Die Agitation zu den Wahlen hat bei den bürgerlichen 1. Hauptfahren. 2000 Meter. 3 Preise 50, 25 und 15 M. Parteien bereits begonnen. Wie bisher, so hat auch diesmal wieder 1. Wegener 3 Min. 4 Set., 2. Stol 1/2 Länge, 3. Krause 4 Längen. die führende Rolle der Haus- und Grundbesitzerverein über­2. Prämienfahren. 3000 Meter. Für jeden Kilometer nommen. Ohne seine Zustimmung dürfte es einem bürgerlichen 10 M. Brämie, Schlußrunde 30, 20 und 10 m. 1. Wegener 4 Min. Kandidaten schwer werden, ins Stadtparlament zu gelangen. In 14 Set., 2. Stol 1 Länge, 3. Süßmilch 3 Längen. Die beiden welcher Weise aber die Agitation in jenen Kreisen betrieben wird, Kilometerprämien von Stol gewonnen. das haben uns die letzten Ersatzwahlen bewiesen. Sogar christliche Organisationen, ob evangelischer oder katholischer Observanz, werden gegen uns mobil gemacht; die schlimmsten Verleumdungen und Ver­drehungen wider die Sozialdemokratie werden nicht gescheut und den Wählern wird alles mögliche versprochen. Zu alledem kommt noch die mehr und mehr zunehmende Verschiebung der Wählermassen in den einzelnen Bezirken, wodurch das Bild gleichfalls zu unseren Ungunsten verändert wird. Unsere Parteigenossen haben also alle Ursache, auf dem Posten zu sein. Den Höhepunkt ihrer Wut hat aber bei den Gegnern die Durchsetzung der Verlängerung der Wahl­stunden bis 8 Uhr abends erreicht, welchen Beschluß man in gewissen Kreisen gern wieder aufgehoben sehen möchte.

3. Großer Preis. 100 Kilometer. 3 Preise 2500, 1500 und 1000 M. 1. A. Huber( München) 1 St. 28 Min. 493/ Set., 2. Walthour( Amerika ) 1/4 Runden, 3. P. Günther( Köln ) 23/4 Runden. 4. Motorrennen. 10 Kilometer. 3 Preise 20, 15 und 1. Kirchheim 7 Min. 25/5 Set., 2. Schwarz 8 Min. 303/5 Set., 3. Wittig 9 Min. 41% Set.

10 M.

Orgelfonzert. Am Mittwoch, den 20. September, Uhr abends, veranstaltet der königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der St. Marienkirche das nächste Orgelfonzert unter Mitwirkung von Frl. Janta Major( Sopran), Herrn A. N. Harzen- Müller ( Baßbariton)), Herrn Georg Merlin- Diburk( Violine) und Herrn Heinrich Scholz ( Orgel). Der Eintritt ist frei.

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Der Zirkus Schumann ist nun gleichfalls eröffnet worden. Die erste Vorstellung am Sonnabend gab sich in der Quantität wie bisher ausgiebig; ein Programm, das von halb acht Uhr bis halb zwölf Uhr dauert, ist eigentlich mehr als man billig verlangen kann, selbst dann, wenn die Qualität des Gebotenen mit der Quantität gleichen Schritt hält. Seine alte Meisterschaft in der Pferdedressur bewies Direktor Schumann von neuem; Proben ausgezeichneten Könnens in der hohen Schule werden gewiß jeden, der in der edlen Reitkunst beschlagen ist, mit Entzücken erfüllt haben. Nicht minder glänzt der Direktor in der Vorführung von Freiheitsdreſsuren, deren Objekte Theater. Im Kleinen Theater gelangt am Donnerstag, diesmal ungarische Jucker und Shetlandponhs waren. Nach alter Gewohnheit füllt der Direktor einen nicht geringen Teil des Pro- den 21. d. M., als erste der von Direktor Victor Barnowsky er­gramms durch seine eigenen Leistungen aus; unter den anderen Reit- worbenen Novitäten das fünfaftige Schauspiel Hidalla" von fünstlern nennen wir den Jockey- Reiter Crafton; nicht minder aberrant Wedekind zur Aufführung. Die Hauptrolle( Karl Het Eduard von Keyserlings Zweiatter bedarf Dora Schumann ehrenvoller Erwähnung. Einen vortreff- mann) spielt Wedekind selbst. Benignens Erlebnis" wird in Verbindung mit Gerhart lichen Sportaft gibt Miß Alice; die Herren John und Louis Boller aber vollführten als Stünstler auf dem Rade schier unglaubliches. Hauptmanns Traumdichtung Hanneles Himmelfahrt " heute Dienstag Reichhaltig sind die komischen Leistungen des Birkus. Die alten im Lessing Theater" zuerst aufgeführt. Adalbert Mat Bekannten Adolf und Coco bilden die Herzensfreude jedes findlichen towsky spielt am nächsten Freitag, den 22. September am Luisen­Gemüts, und diesen bewährten Männern stehen Roberts, sowie Bim Theater den Wilhelm Tell zu einem wohltätigen Zwecke. und Bom mit allerhand originellen Taten vortrefflich zur Seite. Erwähnung verdienen ferner die von zwanzig Herren ausgeführten Sportspiele, sowie die merkwürdigen Vorträge der vierzig Mann starten Gesangstruppe Vadina Slowiansta aus Rußland . Das sind nur wenige Namen aus dem umfangreichen Programm; die Fülle der Tierdreſsuren, unter denen noch die Taten des musikalischen Hundes genannt werden müssen, sowie der akrobatischen Leistungen ist so umfangreich, daß nur noch eins konstatiert werden kann, nämlich die vollendete Tüchtigkeit jedes einzelnen. Hoffentlich fehlt es dem Zirkus Schumann im kommenden Winter nicht an der Gunst des Publikums.

Theater Folies Caprice nennt sich jetzt das Kunstinstitut, das vor drei Jahren als Steidl- Theater im Hause Linienstraße 132 eröffnet wurde. Von Kapriziösen Tollheiten nach Pariser Geschmack ist unter der neuen Direktion, die ein Herr Felix Berg führt, eigentlich keine Rede; und man hätte, wenn ein deutscher Name für die Bühne nun einmal nicht zu finden gewesen wäre, statt des französi­ schen finngemäß einen ungarischen oder noch besser einen aus dem liebreizenden jüdischen Jargon wählen sollen. Das Theater Folies Caprice ist ein vergröbertes Herrnfeld- Theater. Ein jüdisches Stück " Soll und Haben", in der die üblichen Eindeutigkeiten keine geringe Rolle spielten, wurde in seiner Art famos dargestellt. Namentlich gab sich ein Herr S. Berisch in der Rolle eines kurzsichtigen Buch­halters als ganz bortrefflicher Künstler. Auch ein österreichisches Kasernenstück Nach dem Zapfenstreich" entsprach den Erwartungen. Was aber dazwischen lag, ein Variétéprogramm, hätte besser fort­bleiben sollen. Tingel- Tangel- Damen und Komiker vom Range derer, die man in anderen Vergnügungsstätten der Elsasser- und Linienstraße ohne Eintrittsgeld genießen kann, fangen mit herz­zerreißender Stimme ihre faden Couplets. Irgend etwas Neues bietet die Bühne den Berlinern also nicht; man kann ohne sie aus­tommen. Auch hätte die Oeffentlichkeit sich wohl kaum näher mit ihr befaßt, wenn sie nicht durch ihren Namen mit einer Anmaßung sich bemerkbar gemacht hätte, die man in den Kreisen, aus denen ihre Künstlerschaft sich zusammensetzt, jawohl chuppe" nennt. Ginige Kleinigkeiten, die außerhalb der Bühne liegen, sind noch zu erwähnen. Auf den Karten stand, daß das Programm nichts foste; am Eingang zum Zuschauerraum wurde diese Verheißung für einen Druckfehler erklärt. Viele Theater haben es sich ab­gewöhnt, für ein Stückchen Papier , dessen Herstellungskosten zumeist Durch Anzeigen überreichlich gedeckt werden, noch das Publikum um zehn Pfennig zu erleichtern. In der Linienstraße greift die ent­gegengesetzte Methode Platz, die man allerdings mit einiger Nach­ficht kapriziös nennen kann. Bedenklich ist die Gnge der Gänge in dem Hause. Bei schwachem Besuch mag diese Unannehmlichkeit hin­gehen; aber wenn vorgestern, als das Theater beinahe ausverkauft war, während des Zwischenaktes ein Unglück geschehen wäre, so hätten wir uns die Folgen nicht ausmalen mögen.

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Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .

Mit der Aufstellung der Kandidaten unsererseits wird sich eine demnächst stattfindende Versammlung zu beschäftigen haben. Wilmersdorf .

Ein gutbesuchte Versammlung hielt der Wahlverein am Mittwoch in Salomons Volksgarten ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsitzende den verstorbenen Genossen Noch, Genossen Pfarr, sowie dem fürzlich im Dienste der Freiheit gefallenen Genossen Eine einstimmig zur Annahme Stasprzaf einen warmen Nachruf. gelangte Resolution bringt zum Ausdruck, die Empörung über den von der zaristischen Regierung an Kasprzak verübten Gewaltstreich, enthält eine Verurteilung des Verhaltens der deutschen Regierung, und schließlich Bewunderung für den weder Tod noch Gefahr scheuenden Freiheitskämpfer. Die Versammelten gelobten, sich den glühenden Jdealismus des toten Kämpfers zum Vorbild zu nehmen.

davon an die

Für die zum 1. November zu errichtende Parteispedition wurde Genosse Feese als Spediteur gewählt. Hierauf gab der Kassierer Der 28. Brandenburgische Städtetag, dem von den 138 Städten die Abrechnung vom 3. Quartal, wonach der Einnahme von 249,80 m. der Provinz 127 angehören, trat Montag vormittag in Charlotten- eine Ausgabe von 254,36 M. gegenübersteht, burg unter dem Vorsiz des Oberbürgermeisters Koelze- Spandau Bentrale 166,53 M., bleibt am Drt ein Defizit von 2,28 m. zusammen. Von den Verhandlungsgegenständen bot besonderes Alsdann referierte Genosse Giebler über die Lokalfrage am Interesse nur der erste: Die Verwaltung der Bolts- Ort. Der Arbeiterschaft unseres Ortes steht zur Zeit zur Abhaltung schule", worüber der erste Bürgermeister in Rathenow , Herr von Versammlungen nur ein ganz ungeeignetes veraltetes Lokal zur ange referierte. Er führte aus, daß die Regierung den Organen Verfügung, auf das die Gemeinde als Eigentümerin Anspruch erhebt. der städtischen Selbstverwaltung jede Mitwirkung bei der Verwaltung Troßdem sich im Orte Paläste von Lokalitäten erheben, ist es der der Schulangelegenheiten, die ihnen durch die Ministerialinstruktion Arbeiterschaft bisher nicht gelungen, eines derselben für ihr Interesse vom 26. Juni 1811 gesetzlich gewährleistet sei, genommen habe und zu bekommen. Es ist endlich an der Zeit, sich mit dieser brennenden schlug eine Resolution vor, nach welcher der Kultusminister ersucht Frage ernstlich zu befassen. Speziell alle Vereine, die auf dem Boden der werden soll, der Schuldeputation gemäß der ihr 1811 gewährten modernen Arbeiterbewegung stehen, müssen alles tun, um eine Besserung in dieser Beziehung herbeizuführen und auch bereit sein, einen Rechte die Verwaltung der Volksschule zu übertragen. In der Diskussion führte zunächst Stadtv. Dr. Borchardt- eventuellen Boykott mit aller Energie zur Durchführung zu bringen. Charlottenburg ( Sozialdemokrat) aus, daß die angezogene Instruk- An diese Darlegungen knüpfte sich eine lang ausgedehnte Diskussion. tion, soweit sie im Gegensatz zu den gesetzlichen Bestimmungen der Die Vertreter der erschienenen Organisationen und Vereine sprachen Eine längere Auseinander­Regierung Befugnisse einräume( Bestätigung der Mitglieder der sich im Sinne des Referenten aus. Schuldeputation), ungesetzlich sei; überhaupt sei das Schulaufsichts- fegung entspann sich mit den Vertretern des Turnvereins, der zur recht der Regierung in der bestehenden Form ebenso wie die Ver- Zeit in einem Lokal tagt, das nicht zur Verfügung steht. Der Ge­waltung der Schulangelegenheiten durch die Regierung nur angemaßt fangverein" Cäcilia"( Wifforia- Garten), dem eine große Anzahl und durch das Recht des Stärkeren entgegen den Gesetzen in die Arbeiter angehören, war der Versammlungseinladung nicht gefolgt. Wirklichkeit umgefeßt. Gefeßlich bilde das Aufsichtsrecht über die Um 122 Uhr wurde die Versammlung auf Mittwoch, den 20. Seps Schule nur einen Teil des allgemeinen Aufsichtsrechts der Regierung, tember, vertagt. so daß gegen ihre Maßnahmen die Anrufung einer unabhängigen richterliche Behörde, des Oberverwaltungsgerichts, statthaft sei. Die Ausschließung dieses Weges auf dem Gebiete der Schule kennzeichne deutlich das bestehende Schulunrecht. Der Würde eines Städtetages entspreche lediglich eine Resolution, in welcher die Regierung aufge­fordert werde, einen den Gesetzen entsprechenden Zustand herbei­zuführen.

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Steglik.

Schwer verunglückt ist am Sonntagvormittag ein Radfahrer in der Albrechtstraße zu Steglitz . Der in der Herderstr. 32 wohnhafte unverheiratete Maurer Fenske fuhr um die angegebene Zeit in Der Freund Begleitung eines Freundes durch die Filandastraße. konnte beim Einbiegen in die Albrechtstraße gerade noch mit knapper Die Stimmung der Versammlung zeigte sich, als der Redner Not vor einem in der Richtung nach Südende fahrenden elektrischen darauf hinwies, daß durch das zu Unrecht angemaßte Bestätigungs- Wagen vorbeifahren, während der ihm folgende Fenske erst hinter recht die Mitglieder der sozialdemokratischen Partei prinzipiell von dem Wagen die Schienen kreuzte. Er konnte deshalb nicht bemerken, der Schulverwaltung ausgeschlossen würden. Zurufe erschollen, daß daß in diesem Augenblick auch aus der entgegengesetzten Richtung Er erhielt von dieser einen furchtbaren das durchaus richtig sei. Dr. Borchardt betonte demgegenüber, daß, eine Straßenbahn nahte. wer die Selbstverwaltung hochhalten wolle, niemals eine ihm nicht Stoß, der ihn mehrere Meter weit fortschleuderte und das Fahrrad genehme Richtung prinzipiell von der Verwaltung ausschließen dürfe. zertrümmerte. Bassanten trugen den Bewußtlosen, welcher am Kopf als schwer verwundet war, nach einem Hausflur, während der Freund Ersichtlich machte das auf die Versammlung Eindruck Bannerträger im Kampf für die Selbstverwaltung wollen die Herren ärztliche Hülfe holte. In kürzester Zeit waren drei Aerzte zur Stelle, ia alle gern gelten; aber die prinzipielle Frage wurde von den welche den immer noch Bewußtlosen verbanden, worauf er mit dem folgenden Rednern nicht aufgenommen. Stadtv. Justizrat in anerkennenswerter Schnelligkeit erschienenen Gemeinde- Kranken­Bennert- Spandau , Oberbürgermeister Schuste hru 3- Char- wagen nach dem Lichterfelder Krankenhause gebracht wurde. lottenburg, Bürgermeister Matting Charlottenburg, Stadtv. Stadtv. Nowawes . Otto Charlottenburg( liberal) bezweifelten nicht das gesetzliche Recht der Regierung, die sogenannten inneren Schulangelegenheiten unabhängig von der Gemeinde zu verwalten, und wollten ganz im Sinne der Ausführungen des Referenten den Minister nur bitten, im Interesse einer gedeihlichen Entwickelung der Schule die Ge­meinde mit heranzuziehen. Interessant war aus den Ausführungen des Bürgermeisters Matting, daß das sog. Charlottenburger Schul­kompromiß, das das Mindestmaß der Forderungen der Gemeinde enthalte, seit Jahr und Tag im Ministerium liege, ohne daß über das endgültige Schicksal desselben etwas zu erfahren sei.

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Die von dem Referenten vorgeschlagene schwächliche Resolution wurde gegen die vereinzelten Stimmen unserer Genossen und ein bis zwei liberale Stimmen angenommen.

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Eine öffentliche Volksversammlung tagte am Mittivoch im Volksgarten" in Nowawes . Genosse Reichstags- Abgeordneter Frizz 3ube il referierte über:" Die Soldatenmißhandlungen und die Militärjustiz". Welches Interesse die Bevölkerung diesen Fragen entgegenbringt, bewies der außerordentlich starke Besuch der Ver­sammlung; zirka 600 Personen waren anwesend und viele fanden wegen Plazmangels keinen Einlaß mehr. In zweistündigem Vor­trage gab der Referent ein anschauliches Bild vom Wesen des Mili­tarismus und schilderte in packender Weise die Leiden, die die Söhne des Volkes als gemeine Soldaten vielfach auszustehen haben. Zu den Militärstrafgesehen übergehend wies Redner eingehend nach, daß auch in der Militärjustiz das Wort gilt: Wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht dasselbe. Genosse Zubeil erklärte es weiter für eine Pflicht der Partei, vor jeder Rekruteneinstellung die Ausgehobenen mit den wenigen Rechten bekannt zu machen, die sie heute beim Militär haben, insbesondere mit dem Rechte der Notivehr. Redner gab der Meinung Ausdruck, wenn von diesem Rechte in weiterem Umfange Gebrauch gemacht würde, dieses zu einer wesentlichen Ein­schränkung der Mißhandlungen führen würde. Der Redner erntete für seine Ausführungen lebhafte Zustimmung. Nachdem Genosse Gomoll um strenges Meiden der gesperrten Lokale ersuchte und der Vorsitzende Krohnberg an die Nichtmitglieder des Wahlvereins die Aufforderung gerichtet hatte, demselben beizutreten und die sozial­demokratische Presse zu abonnieren, schloß derselbe mit einem be­geistert aufgenommenen Hoch auf die Sozialdemokratie die imposante Versammlung. Ober- Schöneweide .

Der Bund der Pflanzervereine Berlins hat Sonntag und gestern feine Gartenbau- Ausstellung bei Buggenhagen am Morigplatz abgehalten. Der Bund umfaßt eine beträchtliche Anzahl von Lauben kolonien und sorgt für die landwirtschaftliche Aufklärung seiner Mit­glieder u. a. durch eine Zeitschrift Der Laubenkolonist", die in jeder Nummer eine Fülle praktischer Ratschläge bringt und für den treuen Zusammenhalt der Laubenkolonisten Zeugnis ablegt. Daß der Berliner Arbeiter, der am Rande der Weltstadt ein Fleckchen Erde gemietet hat, auf diesem engen Raum nach des Tages Last und Mühen mit Umsicht und Sachkenntnis wirtschaftet, ist schon oft dargelegt worden. Auch die diesjährige Ausstellung gibt dem Mühen der Kolonisten ein rühmendes Zeugnis. Wie immer, so fielen auch diesmal am meisten die kolossalen Kürbisse dem Besucher in die Augen; Exemplare von hundert Pfund Gewicht waren darunter. Es Nixdorf. war ein gesegnetes Jahr, und gar reichlich ist die Niesenfrucht ge= Das Opfer eines nuglücksfalles scheint die 27 Jahre alte Ehe­wachsen, die eingemacht ein so vortreffliches Kompot abgibt. Fast tönnte man unter der Wucht der Hundertpfünder zum Agrarier frau des Expedienten Paul Brandt, Hobrechtstr. 75, geworden zu werden, denn es ist ein Jammer, zu welch wohlfeilem Preise der sein. Als Brandt am Sonnabendabend von der Arbeit heimkehrte, Kürbis verschleudert werden muß: Wurde doch in der Kolonie eines fand er seine Frau in der mit Gas angefüllten Küche auf dem Fuß­boden liegen. Der Hahn des Gaskochers war geöffnet. Die von der riesigsten Exemplare für 2 Pf. das Pfund ausgeboten! Doch einem sofort herbeigerufenen Arzt angestellten Wiederbelebungs­auch andere Früchte des Feldes waren in stattlicher Er­scheinung vertreten; namentlich die Kartoffel in mannigfachen versuche mittels des Sauerstoffapparates erwiesen sich als vergebens, Sorten nahm einen Ehrenplatz ein und machte der Tod war bereits eingetreten. Nach Angabe des Ehemannes litt elend das bekannte Sprichwort zuschanden, daß mur gewissen Leuten die feine Frau häufig an Ohnmachtsanfällen und bei einem solchen Zu einem Selbstmord soll dicksten Kartoffeln wachsen. Es scheint den Laubenkolonisten sogar scheint das Unglück geschehen zu sein. feinerlei Anlaß vorgelegen haben. gegeben zu sein, den alten Ruf der Mart als Weinland wieder zu Ehren zu bringen; Trauben in stattlicher Größe lagen ausgebreitet, Für die russischen Freiheitskämpfer hatten die Rigdorfer Partei­die gewiß von ihrem Eigentümer kunstgerecht gefeltert werden. Der genossen am Sonntag in der Neuen Welt eine Matinee veranstaltet, Leistung gebührt besondere Anerkennung, wenn man bedenkt, daß ihre Sie sich eines sehr zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte. Der Heute, Dienstag nachmittag 5 Uhr, findet in der Schulaula, Heimat die Kolonie Nordkap ist. Es ist uns nicht möglich, alle Musikverein Einigkeit", der Rigdorfer Männerchor, sowie das best- Frischenstraße, eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt mit der Brämiierten der Ausstellung mit Namen aufzuführen; wir erwähnen bekannte Berliner Ult- Trio hatten ihre Kräfte in anerkennenswerter Tagesordnung: 1. Antrag unserer Genossen auf Aenderung des daher nur, daß mit Ehrenpreisen für Gemüse 2c. die Pflanzer Weise in den Dienst der guten Sache gestellt. Der stürmische Applaus Amtsbezirkes. 2. Schaffung eines kollegialischen Gemeindevorstandes. Breßler, Engel, Lamprecht, Fechner und Schneider, sämtlich vom bewies, daß alle Darbietungen ein dankbares Publikum gefunden 3. Fleischteuerung. Bere in Dstwacht, ausgezeichnet wurden; hervorragende An- haben. An dieser Stelle seien die Parteigenoffen daran erinnert, erkennungen für Blumen erhielten Bauer und Glück vom Verein die Billetts umgehend abzurechnen, damit der Ertrag bald abgeführt Witterungsübersicht vom 18. September 1905, morgens 8 Uhr Wiesenpalme, ein hübsches Blumenarrangement war ebenfalls von Selle, Neukalifornien, ausgestellt worden, desgleichen von Ulrich( Kreta ). Auch das Tierreich war in der Ausstellung stattlich vertreten; Schöneberg . Hühner, Tauben und Kaninchen gab es in zahlreichen Muster­exemplaren, sogar an Ziegen und an einem mit der Flasche auf­Jufolge der vor zwei Jahren erfolgten Erhöhung der Anzahl gepäppelten Lamm fehlte es nicht. der Stadtverordneten von 48 auf 60 in Schöneberg mußten neben Radrennen zu Zehlendorf . Sonntag, den 17. September. Die den durch Ablauf ihrer sechsjährigen Wahlperiode ausscheidenden Hamburg 771 Still Berlin Hauptnummer. der auf dem Programm stehenden Rennen bildete der 16 Vertretern weitere vier durch das Los ausscheiden. Die dritte 768 WNW 1halb bd. 10 Große Preis von Zehlendorf", ein 100 Kilometerrennen, das drei Abteilung, welche für uns überhaupt nur in Betracht kommt, stellte Frantj.a.M 768 ND 6 woltig 763 DND 2halb bd. 10 Fahrer von Ruf an dem Start vereinigte und zwar B. Walthour hierzu in der Klasse der Hausbesizer die Herren R. Schneider Manchen 771 Still wollent aus Amerika und die beiden Deutschen A. Huber und P. Günther.( 2. Bezirk) und Presch( 9. Bezirk), sowie als Mieter den Turnlehrer Bien Der Beginn des Rennens sah Walthour an der Spize, gefolgt von Zobel( 10. Bezirk.) Letzteren traf das Los. Wetter- Prognose für Dienstag, den 19. September 1905. Außerdem find vorzunehmen im feinen Gegnern; er dehnte seinen Vorsprung bis ziemlich 1 Runde Neuwahlen 3. Bezirk, wo das Mandat Nachts sehr fühl, am Tage ein wenig wärmer, troden und ziemlich aus, ohne jedoch vorbeizukommen. Als er bei 40 Kilometer von unseres Genossen Masuch abläuft, im 6. Bezirk( Kauf- heiter bei frischen nordöstlichen Winden. Berantw. Redakteur: Heinrich Weyker, Groß- Lichterfelde . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SWA

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werden kann.

Zu den Stadtverordnetenwahlen.

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5° C. 4° R.

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11 Haparanda 761 S 2bedeckt 8

10 Petersburg 759 NNW 1halb bd. 10 Scilly 10 Aberdeen 8 Paris

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