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Stört die Wahlen, laffet die versammlungen nicht zustande[ 10 wurde ein ganz anderes Resultat herauskommen. Preußen zählte mußte, um in die erste Abteilung zu gelangen; in 3 Bezirken dagegen kommen, wendet Euch mit Verachtung von allen Volts" vertretern nämlich am 1. Dezember 1900 34 472 509 Einwohner, es würden also fonnte man bereits mit 100 bis 125 M. Steuern Wähler erster Klasse ab, die diese niederträchtige Komödie spielen helfen, von allen, die auf rund 80 000 Einwohner immer ein Abgeordneter entfallen. sein. Während man in 2 Bezirken schon bei einem Steuersatz von für einen Topf Linsen die Freiheit ihres Volkes verkaufen werden. Berlin müßte hiernach 23 Abgeordnete erhalten, während es heut nur 10 M. in die zweite Abteilung fam, gab es 4 Bezirke, in denen man Berachtung soll allen denjenigen begegnen, die an den Wahlen 9 hat, Teltow- Beeskow- Storfow- Charlottenburg müßte 8 statt 2, fogar mit mehr als 30 000 M. Steuern noch in der zweiten Abteilung Anteil nehmen und dadurch der Regierung helfen werden, neue Nieder- und Oberbarnim 5 statt 3 Vertreter haben. Welch eine Un- wählte. Wir begnügen uns mit diesen wenigen Beispielen, um den Ketten für das Volk zu schmieden. Auf die Straßen mit gerechtigkeit ist es, selbst vom Standpunkt des bestehenden Gesetzes Widersinn des Dreiklassenwahlsystems zu illustrieren. Euren Forderungen! Möge der Zorn des Volles aus, daß heute in Berlin III erst auf 374 475, in Teltow - Beesfow- Dieses verrüdte Wahlsystem schlägt, wo man es auch anfaßt, sich in eine Revolution ergießen. Mit bewaffneter Storfow- Charlottenburg auf 344 253, in Hohenzollern dagegen be- feinen eigenen Grundsätzen ins Gesicht. Die Steuerleistung soll die Hand fordert die Auflösung dieser Duma und Ein- reits auf 33 390, in Greifenberg - Rammin bereits auf 39 984 Gin- größere oder geringere Wahlberechtigung bestimmen; aber sobald berufung einer konstituierenden Versammlung! Nur eine wohner ein Abgeordneter entfällt, und daß es Kreise gibt, die auf man prüft, erweist sich auch dieser Grundsatz als Schwindel. Nur konstituierende Versammlung kann zu einer demokratischen Republit weniger Einwohner einen Abgeordneten entsenden dürfen, als bei- ein Grundsatz bleibt bestehen: die Unterdrückung der Mehrheit durch führen, und nur eine demokratische Republik wird dem Proletariat spielsweise Berlin III oder Teltow- Beeskow- Storfow- Charlotten- die Minderheit, die Brutalität unter der Maske der Gefeßlichkeit. die Möglichkeit geben, sich zur sozialen Revolution vorzubereiten. burg sozialdemokratische Urwähler hat! Schließlich sei noch eine Uebersicht über die in Berlin und seinen Möge das Proletariat sein wuchtiges Weto durch das ganze Auch die einzelnen Berliner Kreise sind unter sich sehr ver- Vorortfreifen abgegebenen gültigen sowie über die Land erschallen lassen: Wir erlauben nicht! Möge ein Sturm schieden. In Berlin I entfällt auf 110 212 Ginwohner oder 24 209 sozialdemokratischen Stimmen gegeben. des Volkszornes der Reichsduma begegnen. Möge dieser Zorn bis Urwähler, in Berlin II auf 196 681 Einwohner oder 46 009 Urwähler, auf den Grund das morsche Gebäude der Willkür und Thraunei zer- in Berlin III auf 374 475 Einwohner oder 89 796 Urwähler, in trümmern. Und möge schneller die Revolution für das neue Ge- Berlin IV auf 207 951 Einwohner oder 54 015 Urwähler, in Ober­bäude des Volkes Play machen- für den heiligen Tempel der barnim und Niederbarnim auf 128 402 Einwohner oder 30 233 Ur­Freiheit des Voltes!..." wähler, in Teltow- Beeskow- Storfow- Charlottenburg auf 344 253 Einwohner oder 84 323 Urwähler ein Abgeordneter. Am günstigsten steht noch Berlin I , aber selbst dieser Wahlkreis ist schwächer ver­treten als die Wahlkreise des gesamten Staates im Durchschnitt, denn im Durchschnitt kommen auf jeden Abgeordneten 79 613 Seelen oder 16 402 Urwähler.

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Welch eine Karikatur der Volksvertretung diese Reichsduma darstellen wird, erweisen am besten die unten folgenden Zahlen der Wahlberechtigten. Hierbei muß vor allem noch hervorgehoben werden, daß die Herren Vertreter" nur ein beratendes Stimm­recht haben werden, daß sie zu jeder Zeit verhaftet werden können, daß ferner dem Lande keine Preß- und Versammlungsfreiheit ge­währt wird und daher selbstverständlich keine Wahlagitation geführt Die Zahlen sind folgende: In Petersburg 1 500 000 Gin­wohner 9000 Wahlberechtigte( bei allgemeinem Wahlrecht 350 000); in Moskau über 1 Million Einwohner 11 000 bis 12 000 Wahlberechtigte( bei allgemeinem Wahlrecht 250 000); in 500 000 Einwohner Odessa 7000 Wahlberechtigte; in Wilna 180 000 Einwohner 2000 Wahlberechtigte; in Kasan etwa so groß wie Wilna , Universität 1400 Wahlberechtigte; Kurst mit 50 000 Einwohnern hat 1 Vertreter genau wie Odessa niit 500 000 Gin­wohnern um in der Duma das Hebergewicht der echt russischen Elemente gegen die sogenannten fremden" Nationalitäten zu ver­stärken.

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In folgenden Städten des Rayons des Bundes haben bis jetzt Protestfundgebungen gegen Bulygins Reform stattgefunden: Warschau . Eine Demonstration von 10 000 jüdischen Arbeitern, ein Generalstreit als politische Protestkundgebung.

Berlin II

Berlin IV

Bahl der Ur wähler, die bei der ersten Abstimmung ihre Stimme abgaben

Bon den Urwählern wählten fozialdemokratisch in Abteilung

zus. 14 310

I

II

III zusammen

23 357 39 976 73 989

2

71

8 395 8 468

28

847

28 928 29 803

162

3 045

50 331 53 538

41 057 2 870

30

1 047

29 264 30 341

1

449

450

1 767

1

138

139

1 211

1

5

23 331

62

1 054

17 341

7

165

9 467

4

68

12.579

36

1 032

3 488

6

53

21 899

8

163

( Stadt) ( Land)

419

1 092

Beestow- Storfow

zul.

66 285

29 179

2

382 388 12 217 13 333)

7 249 7 421)

4 410 4 482

9 734 10 802

2 266 2 325

7 981 8 1521

-

28

168

198)

uaшving

33 380

Berlin I Die Wahlbeteiligung unter dem Dreiklassenwahlsystem Berlin III. ist von jeher eine äußerst schwache gewesen, sie schwankte zwischen Ober- Barnim( Stadt) 16,1 Broz. im Jahre 1855 und 34,3 Proz. im Jahre 1862 und betrug Ober- Barnim( Land) bei den letzten Wahlen nur 23,62 Proz. In den Städten machten Nieder- Barnim ( Stadt) 28,63 Proz., auf dem Lande 19,65 Proz. der Wähler von ihrem Wahl- Nieder- Barnim ( Land) recht Gebrauch. Berlin mit einer Beteiligung von 39,53 Proz. erhob Charlottenburg sich weit über den Durchschnitt ein Beweis, daß die Berliner Schöneberg Parteigenossen die Beschlüsse der Gesamtpartei beachtet haben und Rigdorf Teltow( Stadt) trotz ihrer grundsätzlichen Bedenken zur Wahl geschritten sind. Teltow ( Land) Die Anzahl der sozialdemokratischen Wahl­Beeskow- Storfow männer ist aus der Statistik nicht für alle Streise zu ermitteln, es wird nur mitgeteilt, wieviel gültige Stimmen im entscheidenden Wahl­gang abgegeben sind und wieviel Stimmen sich im ersten Wahlgang auf die wirklich gewählten Abgeordneten und auf diejenigen Gegen­fandidaten vereinigten, die nächst ihnen die meisten Stimmen hatten. Es ergibt sich aus dieser Tabelle, daß von den Urwählern, die Diejenigen Wahlkreise also, in denen die Sozialdemokraten an dritter bei der ersten Wahl ihre Stimme abgaben, in Berlin I 36,2 Proz., Stelle standen, müssen hier ausscheiden. Von den übrigbleibenden in Berlin II 74,5 Proz., in Berlin III 72,2 Proz., in Berlin IV wies Berlin II 487 sozialdemokratische unter 1419 stimmberechtigten 73,9 Proz., in Nieder- und Oberbarnim 48,3 Proz., in Teltow­Wahlmännern auf, Berlin III 1100 unter 2699, Berlin IV 530 unter Beeskow- Storkow- Charlottenburg 50,4 Proz. sozialdemokratisch ge­Lodz. Trotz des Kriegszustandes eintägiger Generalstreit. 1515, Oberbarnim und Niederbarnim 327 unter 1391. In Teltow stimmt haben. Vier von den sechs Kreisen hatten also eine sozial­Dwinst. Mehrere Protestversammlungen, auf welchen ent- Beeskow - Storfow- Charlottenburg waren 2573 Wahlmänner ftimm- bemokratische Mehrheit, drei unter ihnen sogar annähernd eine sprechende Resolutionen gefaßt wurden; an den Versammlungen berechtigt. Nach der Statistik stimmten von diesen 678 für andere sozialdemokratische Dreiviertelmehrheit, aber trotzdem sind sie frei­haben über 3000 Menschen teilgenommen; vier Protestmeetings in Gegenkandidaten". Wie aus der vom Abgeordnetenhause veröffent finnig bezw. konservativ im Landtage vertreten. Es wäre über­lichten Uebersicht hervorgeht, befanden sich unter den Wahlmännern flüssig, dem noch ein Wort hinzuzufügen, wir begnügen uns mit der Berditschew. Eine glänzende Proteftfundgebung. In der Synagoge neben 7 Freifinnigen, die aus taktischen Gründen sozialdemokratisch Konstatierung dieser Tatsache, die mehr als alles beweist, daß das Dreitlassenwahlsystem in vollem Sinne des Wortes eine Fälschung eine vom lokalen Komitee des Bundes geleitete Voltsversammlung von wählten, 647, die sich offen zur Sozialdemokratie bekannten. Was die Wahleinteilung und Wahlberechtigung des Volkswillens bedeutet. 7000 Menschen. Die ganze Polizei und ein Dragoner- Regiment um­zingelten die Synagoge. Es fanden mehrere Zusammenstöße statt; betrifft, so war der engere Stadtkreis Berlin , der bei der letzten die Polizei wollte das Volk in die Synagoge nicht hineinlassen, als Bolkszählung 1 888 848 Einwohner hatte, in 1291 Urwahlbezirke ge­aber dem Polizeichef gemeldet wurde, daß die Menge nicht aus- teilt, von denen 213 je 3, 52 je 4, 67 je 5 und 959 je 6 Wahlmänner einander gehen würde und dann ein Blutvergießen unvermeidlich zu wählen hatten. Im ganzen waren also 6936 Wahlmänner zu fei, gab er nach, blieb aber mit der Polizei und den Soldaten auf wählen, und zwar in der ersten und dritten Abteilung je 2317, in der Straße, um eine Straßendemonstration zu verhindern. Die 1,63 Proz., die zweite 42 719 oder 9,45 Proz., die dritte 402 152 oder der zweiten 2302. Urwähler hatte die erste Abteilung 7394 oder Stimmung war eine ungewöhnlich erhabene. Eine scharfe 88,92 Proz. Die Gesamtzahl der Urwähler belief sich auf 452 265. Protestresolution wurde einstimmig angenommen. Biust. Protestversammlung von 1200 Personen. Unter den Urwahlbezirken waren 46, in denen ein einziger Wähler, Hommel. Ein Meeting in der Synagoge, 4000 Personen an- Abteilung finden wir einen Bezirk mit nur einem und einen mit 105, in denen 2 Wähler die erste Abteilung bildeten. In der zweiten wesend. Die Polizei wagte nicht zu stören. Zwei Resolutionen nur 2 Urwählern. Im Durchschnitt famen auf jeden Wahlmann der wurden angenommen. Eine betreffs der Reichsduma und eine zweite betreffs der Auspeitschung von vier Bauern im Dorfe Diatlowitschi( diese Schandtat hat sich der Gehülfe des Hommeler berüchtigten Henters Baron Klingenberg, des Organisators des

den Synagogen.

Hommeler Massakers gegen einen ausdrücklichen Ukas des Baren vom 11. August 1904 über Aufhebung der körperlichen Büchtigung zu eigenem Bergnügen veranstalten lassen). Mohilew. Im Walde außerhalb der Stadt eine Versamm­Tung von 2000 Personen. Der erste Redner legte das Wesen der Bulyginschen Konstitution" auseinander, der zweite sprach über die Schreckenstage, die das Lodzer Proletariat durchlebt, und über den Heldenmut, mit welchem es gefämpft hat.

"

ersten Abteilung 3,19, der zweiten 18,56 und der dritten 173,57 Ur­wähler. Jeder Urwähler erster Klasse hatte demnach 54 mal, jeder rwähler zweiter Klasse über 9 mal so viel Rechte wie ein Urwähler Aehnlich wie in Berlin liegen die Verhältnisse in dem Wahlkreise Teltow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg, wie

dritter Klasse.

Tabelle hervorgeht:

Brest- Litowsk : Massenversammlung in der Synagoge 3000 Personen. An diesem Tage wurde von der lokalen Organisation des Bundes" ein eintägiger Generalstreit zum Andenken an Charlotten die während des dortigen Massakers Gefallenen proklamiert. Mehr burg. als 3000 Personen konnte die Synagoge nicht faffen. Polizei und Schöneberg Soldaten hatten sie umringt. Der Redner sprach zuerst über die Rigdorf. wahre Ursache und den Urheber der Massakers, erklärte dann den Kr. Teltow Sinn der herannahenden Reformen", rief zum Kampfe gegen die­felben und für die von der Sozialdemokratie aufgestellten Forde­rungen auf.

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Shitomir. Zwei Voltsmeetings 1500 und 3000 Personen; ein eintägiger Generalstreit( außer den Handelsangestellten streiften fast alle Arbeiter der Stadt) als Protesttundgebung gegen das dortige Massaker und die Bulyginsche Konstitution".

Einwohners

zahl am 1. Dez. 1900

Urwahlbezirke

aus

8ahl der Urwähler

Gesamtzahl

der Urwähler

Zu

wählende

I. Abt.

II. Abt.

III. 26t.

%

%

%

( Städte). Sr. Teltow

( Land)

189 305 136 95 998 75 90 422 65 36 244 25 247 2,96 231 943 172 1707 3,07

1128 2,49 812 3,31 476 1,92

4551 10,04 39 649 87,47 45 328 731 3174 12,95 20 516 83,73 24 502 3432 13,84 20 889 84,24 24 797

346

361

Beestow Storfow ( Städte). Storfow ( Land)

7 945

8

68 3,99

887 10,62 7 222 86,43 8 356 6118 11,02 47 71485,91 55539 200 11,72 143884,29 1706

139

864

29

36 649

30

356 4,23

1294 15,37

Beeskow

30

Aus der Frauenbewegung.

Arbeiterinnenfrage.

stelle des Bolksvereins für das katholische Deutschland in M.- Glad­In einer unter diesem Titel vor kurzem im Verlage der Zentral­bach erschienenen Broschüre unternimmt Elisabeth Gnaud- Kühne den intereffieren und sie zu tätigem Mitwirken an der sozialen Arbeit Versuch, die besserfituierten Frauenkreise für die Arbeiterinnen zu aufzurufen.

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Es mag wohl am besten dem Fassungsvermögen jener Kreise entsprechen, wenn die Verfasserin den Weg über die Brücke der un­erschöpflichen" Charitas einschlägt und von hier aus den befizenden Frauen flar zu machen versucht, daß mit dem Entstehen einer neuen Gesellschaftsschicht, einer neuen Klasse, zu der die Fabrikarbeiterinnen nachstehender gehören, neue, bisher nicht gekannte Not entstand, die nicht durch charitative Arbeit zu bannen sei, sondern nur durch soziale, die ganze Klasse umfassende Arbeit bekämpft werden müsse. In einem furzen Ueberblick informiert die Verfasserin ihre Leserinnen, wie der Uebergang der Frau aus der, wenn auch pro­duktiven, so doch rein hauswirtschaftlichen Tätigkeit des Mittelalters in die planmäßig erwerbstätige, von aller Hauswirtschaft Ios­gelöste der tapitalistischen Gesellschaftsordnung erfolgte, welchen Umfang diese Erwerbstätigkeit der Frauen im Wirtschaftsleben erreicht habe usw. Im Jahre 1903 wurden allein in Fabriken ins­106 175 jugendliche gesamt 1005 513 Arbeiterinnen, darunter im Alter von 14-16 Jahren beschäftigt und außerdem noch 3528 weibliche Kinder unter 14 Jahren. Alle diese schwer arbeitenden Frauen, zu einem erheblichen Teile noch Kinder, schaffen und leben unter solch elenden Bedingungen, werden mit so erbärmlichen Löhnen abgefertigt, daß die Arbeit, die zur Freude, zum Lebensunterhalte des Menschen werden könnte und sollte, hier zu einem schauerlichen luche geworden ist, den nur die Sehnsucht und Hoffnung nach Er­lösung ertragen läßt, nach Befreiung durch die Proletarierehe- wenn sie nicht vorher ihre Opfer den Verführungsversuchen unter 6 767 80,40 8417 136 liegen und der Prostitution anheimfallen läßt. Aus dem Dunkel dieser Not gibt es nur einen Weg, eine Rettung: die un Insgesamt 688 506 511 4794 2,80|| 19656 11,70 144 195 85,50 168645 2606 ermüdliche Aufklärung dieser Frauen, damit sie fich in Massen Die Zahl der Urwahlbezirke, in denen ein bezw. zwei Wähler die zusammenschließen, in Organisationen ihre Macht erkennen, um von der Gesellschaft sich die Rechte und Möglichkeiten eines menschen­lich, unbewaffnet sich zu bersammeln anfingen, begann jeden Wahlmann der ersten Abteilung famen in Charlotten- Sühne, die selbst versucht hat, für furze Zeit unter Arbeiterinnen -friederste Stlasse beherrschten, betrug im gesamten Streife 24 beat. 16. Auf würdigen Daseins zu ertämpfen. Diesen Weg hat Frau Gnaud das schon allen bekannte Blutvergießen. burg 4,62 Urwähler, auf jeden Wahlmann der zweiten Abteilung in einer Fabrit zu leben, richtig erkannt. Um so merkwürdiger ist Voltsversammlung Drscha( Gouvernement Mohilew). 300 18,73, auf jeden Wahlmann der dritten Abteilung 162,50. Für die Art, wie sie sich die Verwirklichung denkt. Sie möchte mit Hülfe Mann eintägiger Generalstreit( die ganze Stadt war wie aus- Schöneberg sind die entsprechenden Zahlen 7,19 bezw. 26,45 von Kirche und Schule die eben schulentlassene Jugend, die in die Fabrik gestorben). beam. 181,56; für Rigdorf 4,10 beztv. 26,60 beam. 180,08; für Kowna. Feierliche Revolutionsbeerdigung eines gemordeten den Streis Teltow 5,78 beat. 21,42 beato. 162,58 und für ben geht, in" Patronagen" sammeln, und die Erwachsenen in die katholischen Arbeiters, flammende Neden in allen örtlichen Mundarten auf dem Kreis Beestow Storfow 8,00 bezt. 25,32 bezi. 154,81. In Gläubige) überführen, welche die gemütlich- sittliche Pflege der Arbeiterinnenvereine( sie wendet sich in der Hauptsache an katholische katholischen Friedhof, Fahnen und Kränze, Verbrüderung christlicher dem Landkreise Beeskow - Storkom wirkt also das Dreiklassenwahlrecht Mädchen anzustreben, sie religiös- fittlich zu bewahren haben. Präfes und jüdischer Arbeiter angesichts einer blutdürftigen Massaterpolizei, demokratischer" als in dem Stadttreis Charlottenburg, denn hier foll natürlich, entweder offiziell oder inoffiziell, immer der Pfarrer Straßenmeetings. hatte jeder Urwähler erster Klasse 35 mal so viel Rechte, wie jeder sein, deffen Einfluß sich die so bewahrten Mädchen jederzeit unter­Wähler dritter Klasse, dort dagegen nur" 19 mal so viel. Auch für den Wahlfreis Oberbarnim und Nieder- ordnen werden. Und von diesen tonfessionellen Vereinen*) aus barnim laffen sich die Verhältnisse am besten tabellarisch dar- entgegenzubringen und den christlichen Gewerkschaften beizutreten. mögen sie dann lernen den Berufsvereinen das nötige Verständnis Die freien Gewerkschaften, die des sozialdemokratischen Geistes voll sind, können nicht in Frage kommen." Die Verfasserin gibt auch den Frauen ihrer Klasse, die sie für die soziale Mitarbeit aufruft, genaue Anweisungen, welche Methoden sie bei dieser Art Organis fierung anwenden mögen, welche Vorträge sie halten lassen sollen- die ersten christlichen Jahrhunderte böten Stoff in Hülle und Fülle - wie sie aber unter den unterhaltenden Vorträgen, über Klavier spiel und Singen die soziale Aufgabe nicht vergessen dürfen, insonderheit müssen die Schutzvorschriften für Arbeiterinnen alljähr­lich durchgesprochen werden".

Dobromysl, Gouv. Wolyn. Eintägiger Generalstreit( 600 Mann) als Protest gegen die Bulyginsche Sonstitution". Bialystod. Am 12. Auguft wurde vom lokalen Komitee des Bundes" ein Protestmeeting gegen die Bulyginsche Ronstitution" einberufen, als aber die Arbeiter

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Bobruist. Begeistertes Protestmeeting in der Synagoge. Trauer­und Revolutionsfahnen. Stundenlange feurige Reden. lutionärer Gesang.

Revo

stellen:

Bur felben Zeit haben die gemäßigten Liberalen beschlossen, an den Wahlen teilzunehmen; wie aus Rußland mitgeteilt wird, haben biele von diesen Bankett revolutionären( in diese für ihn so un­passende Gesellschaft ist unerwarteterweise auch der so allgemein be­liebte Marim Gorki geraten) bereits ihre Kandidatur aufgestellt. Es ist uns bekannt, daß einige Führer der liberalen Konstitutionalisten dem kommenden Mann des zarischen Verfassungsterkers dem Helden von Portsmouth , Witte, ihr Vertrauen ausgesprochen und Oberbarn. schöne Neden mit ihm ausgetauscht haben. ( Stadt)

Es ist damit in die Einheitlichkeit der russischen Opposition die Oberbarn. ( Land) erste Bresche geschlagen; dieser Verrat der Liberalen wird aber uns Niederbar zweifelhaft vieles zur Reife der politischen Erziehung des russischen nim( St.) Proletariats beitragen und wird es lehren, nur auf die eignen Niederbar Sträfte zu bauen. nim( 2d.) Insgesamt

Die Wahlentrechtung Berlins .

Einwohner­

zahl am

1. Dez. 1900

Urwahlbezirke

Gesamtzahl

der Urwähler

Zu wählende

8ahl der Urwähler

I. Abt.

II. Abt.

III. Abt.

%

%

%

47 099 34 309 3,08 951 9,47 45 081 39 275 2,82 1010 10,35 21 432 15 178 3,78 271 593 201 2213 3,34 385 205 289 2975 3,5

504 10,70 4 029 85,52 4711

Wahlmänner

8781 87,45 10041 184 8,472 86,83 9757 163

81

9070 13,70 54 908 82,95 66191 994 11535 12,7 76 190 84,00 90 700 1422 18 Urwahlbezirke dieses Kreises wiesen in der ersten Abteilung Das preußische Dreiflassenwahlunrecht, dessen Widerfinn wir nur einen, 14 nur 2 Urwähler auf. jüngst an der Hand der amtlichen Statistik nachgewiesen haben, Recht deutlich tritt die Benachteiligung Berlins herbor, wenn nimmt nicht nur der größten politischen Partei jede Vertretung in man einen Vergleich zwischen Steuerleistung und Wahl den gesetzgebenden Körperschaften, es räumt auch dem platten Lande recht zieht. Während im ganzen Staat die durchschnittliche Steuer­einen durchaus unberechtigten Vorzug vor den Städten ein. Ganz leistung eines Urwählers 66,39 m. betrug, betrug sie im Stadtkreis besonders haben unter dieser Bevorzugung des Landes die Groß- Berlin 121,01 m., also beinahe das Doppelte. Jm Durchschnitt städte, allen voran Berlin mit seinen. Vororten zu leiden. zahlte jeder Wähler erster Klasse 730,34 M. Steuern, in Berlin das Bekanntlich ist der gesetzlichen Festlegung der Wahlkreise im gegen 2699,47 M., jeder Wähler zweiter Klasse 175,94 m., in Berlin Jahre 1860 die Volkszählung von 1858 zugrunde gelegt worden. Dagegen 413,81 m. und jeder Wähler dritter Klasse 24,35 M., in Würden heute die 433 Abgeordneten nach Maßgabe der Ergebnisse Berlin dagegen 42,50. Es gab in Berlin nicht weniger als 35 Ur­der letzten Volkszählung auf die einzelnen Wahlkreise verteilt werden, wahlbezirke, in denen man mehr als 30 000 m. Steuern zahlen

Frau Gnaud- Kühne zählte uns stets zu den sympathischsten Vertreterinnen der bürgerlichen Frauenbewegung. Aber schon in ihrem letzten verdienstlichen Werke: Die Frau an der Jahrhundertwende", in der sie über die Lage der arbeitenden Frauen der Deffentlichkeit pertvolles statistisches Material unterbreitet, befremdete eine fonder­bare firchlich- befangene Art der Auffassung, die Klöster als segens­reiche, willkommene Heim- und Friedensstätten für arbeitende Frauen zu preisen. In der vorliegenden, durchaus für den praktischen Ge­brauch berechneten Arbeit tritt dieser tonfessionell- dogmatische Zug ungleich deutlicher und bewußter in Erscheinung. Man ist eben nicht ungestraft vom Papste das lehrt uns auch die Entwickelung von Elisabeth Gnaud- Sühne. Daß sie dabei aber in wenig bor nehmer Weise, ganz im Sinne der vom Zentrum dauernd gepflegten Tradition der Entstellung von Tatsachen, die Sozialdemokratie als *) Eine genauere Schilderung des Aufbaues, des Wirkens dieser Organisationen ist enthalten in der ebenfalls erst erschienenen Broschüre Katholische Arbeiterbereine" von Dr. Dito Müller- gleich­zeitig eine Ergänzung der Arbeit von Fr. Gnaud- Kühne.