Einzelbild herunterladen
 

Dr. 220. 22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. two, 20. September 1905.

Aus der Partei.

Wir erhalten folgende Buschrift:

Geehrte Redaktion.

"

Berlin , 17. September 1905.

In der foeben erschienenen Nr. 38 der Neue Welt" ist in dem Artikel von W. Blos Sozialistengesetzliche Erinnerungen" mein vor mun 7 Jahren verstorbener Mann in einer Weise erwähnt, die ich nicht ohne Berichtigung hingehen lassen kann.

" 1

Da nun aber eine solche Berichtigung in der Neue Welt" selbst erst um Wochen verspätet erscheinen tönnte, so muß ich schon den Vorwärts" als Zentralorgan um Aufnahme ersuchen.

"

Herr Blos schreibt:

-

Die Einladung zu diesem Kongreß erschien in den Blättern, aber der Drt war nicht genannt. Sie war ant die derzeitigen und frühere Abgeordneten geschickt worden mit der Aufforderung, sie zu unterzeichnen. Es sollte

Parteivertretungen, verstärkt durch die Mitglieder des parlamenta - flagte sie jetzt erst wegen der damaligen Entlassung auf 164 M. rischen Verbandes und die Vertreter der Landesparteibertretungen, Schadenersay. Der Beklagte beantragte Abweisung der Klage wegen einzuberufen. Die Tagesordnung dieser Beratung hat den einzigen Punkt: Das Attentat Gautschs auf die Wahlreform.

Dolizeiliches, Gerichtliches ufw.

"

Wegen Beleidigung eines Webemeisters wurde der Redakteur des Hannoverschen Boltswillen", Genosse Leinert, zu 100 m. Geldstrafe verurteilt. Es handelte sich um kritische Be­merkungen über das Verhalten des Webemeisters gegenüber Ar­beitern.

Aus Induftrie und Bandel.

-

-

Verjährung, da bereits mehr wie zwei Jahre seit jenem Vorgang verflossen waren. Obwohl der Borsigende aus denselben Gründen die Klägerin zur Zurücknahme der Klage zu bewegen suchte, damit sie fich die Kosten erspare, wollte sich die junge Frau doch nicht dazu verstehen. Sie bezog sich immer wieder auf den falschen Rat ihrer Freunde, daß jetzt nach Einführung des Kaufmannsgerichts die Klage Erfolg haben müsse. Das Urteil lautete daher auf toften­pflichtige Abweisung wegen Verjährung des Klageanspruches.

Geldentschädigung für Zeugnisverweigerung. Gegen die Firma Red flagte ein entlassener Reisender auf Ausstellung eines ord­nungsmäßigen Zeugnisses und beantragte gleichzeitig, falls dies ver­weigert würde, die Firma zur Zahlung einer Entschädigung von Die Verstaatlichung der Hibernia" wird, wie der Berl. Börsen 200 m. an ihn, den Kläger , zu verurteilen. Der Beklagte bestritt Courier" wahrscheinlich aus dem Kreise der beteiligten Finanz- denselben jedoch als gefeßlich zulässig an und berurteilte die die Zulässigkeit des Entschädigungsantrags. Das Gericht erkannte institute erfährt, bereits in den nächsten Tagen vollzogen werden. das zugleich eine Probe des Mutes und der zu feinerzeit angebotene Beteiligung an der zur Verwertung der rheinisch- halb acht Tagen nicht im Besige des verlangten Zeugnisses fein Der Fiskus hat," schreibt das Blatt, sich entschlossen, die ihm Firma zur Zahlung der beantragten 200 m., falls der Kläger inner­verlässigkeit der betreffenden Persönlichkeiten westfälischen Grubenfelder der Internationalen Bobrgesellschaft gebil follte. sein, denn nach dem Freiberger Urteil konnte man mit ziemlicher beten neuen Gesellschaft anzunehmen und gleichzeitig dem rheinisch- west- Engagementsbedingungen von Provisionsreisenden bei der Firma Bedenkliche Zustände schienen nach Ansicht des Vorsitzenden die Sicherheit erwarten, daß den Teilnehmern am Kongreß, soweit sie fälischen Kohlensyndikat beizutreten. Es darf vermutet werden, daß Goldschmidt u. Co., Berliner Porträt Atelier, in von der Polizei ermittelt würden, hinterher der Prozeß gemacht damit gleichzeitig auch eine Einigung bezüglich der jetzt im Besiz werden würde. Die Einladung war unterzeichnet von Auer, Bebel, der Herne G. m. b. H. befindlichen Attien der Bergwerks- Gesellschaft sich zu schließen. Wie die Vertreterin der Firma bei der Ver­Blos, Bock, Diet, Frohme, Geyer, Grillenberger, Harm, Hafenelever, Hibernia erzielt werden wird, doch ist zu bemerken, daß über den handlung der Schadenersatzklage eines solchen Bilderreisenden" Seine, Joeſt, Naben, Kayser, Liebknecht , Weiſter, Rödiger, Sabor, Berkauf dieser Attien an den Staat nicht das Kohlensyndikat allein angab, bekommen diese Reiſenden keinerlei Gehalt, sondern nur Schumacher, Singer, Stolle, Die früheren Abgeordneten Der Bilderumfaz Geiser und Viered verweigerten bie unter Banten und Bankhäuser angehört, die ihre Zustimmung zum Verkauf handelt sich um Porträtzeichnungen nach Photographien in Ber und Viered verweigerten Sie unter- zu verfügen hat, da der Herne - Gesellschaft auch eine Anzahl großer Provision und zwar pro Bild 1 M. zeichnung der Einladung und wurden darum bom der Aktien geben müssen. Vermutlich würde diese Zustimmung dem Geschäft sei der Verkauf von Rahmen für die Bilder. Je wert­sei allerdings nur Nebensache; die Hauptsache bei St. Gallener Parteitage für ungeeignet erklärt, aber dann erfolgen, wenn die Regierung den Verstaatlichungsvoller der Rahmen, desto höher die Provision. Um die Reisenden Ehrenamter in der Partei zu übernehmen. Sierauf bemerke ich folgendes: preis für die Aktien erhöht, da es nicht angängig erscheint, daß die

größerung

-

-

es

Vor allem hätte m. E. Blos, wenn er unparteiisch ein Stück Barteigeschichte schreiben wollte, nicht vergessen" dürfen, zu erwähnen, daß der gegen meinen Mann gerichtete Beschluß im Jahre 1892 auf dem Berliner Partei­tag auf Antrag der Parteigenossen der Wahlfreise zieht, bedeutet sie nichts als eine verhüllte Niederlage der Re- Reisenden insofern übers Dhr gehauen worden sei, als diese Breslau D st und Breslau- West wieder aufgehoben wurde.

9

-

Das war vielleicht eine nicht richtige Auffassung der damaligen politischen Situation, es aber als Mangel an Wut und Buverlässigkeit darzustellen, steht Herrn Blos nicht an ganz besonders aber einem Toten gegenüber, der nichts mehr entgegnen kann.

Als der St. Gallener Beschluß gefaßt wurde, saß mein Mann im Gefängnis und konnte sich nicht verteidigen.

-

des Vorwärts".

-

"

Interessenten jetzt in Berkaufsbedingungen einwilligen, die sie vor nun zur möglichst reger Tätigkeit zu veranlaffen, bekommen diese Jahresfrist als unzulänglich erklärt haben, nachdem der Wert des teine Vorschuß oder Zehrgelder, sondern nur Reisegeld bis zum Objekte inzwischen keine Verminderung, sondern sicherlich noch eine Bestimmungsorte und sollen dann für höchstens drei Tage je 3 M. weitere Steigerung erfahren hat." Spesen erhalten. Diese Marimen will die Firma eingeführt haben, Wenn sich die Verstaatlichung unter folchen Bedingungen boll- weil sie von vielen der etwa 50 von ihr bisher schon gehabten gierung. bei Aushändigung eines Borschußbetrages sich einfach andere Beschäftigung suchten und das wenig lukrative Bilderreisen" auf­gaben. Der Vertreter des Klägers führte nun an, daß die Reisenden in den verschiedenen Orten wegen Mangel an Geld und Be stellungen geradezu Hungerpfoten haben saugen müffen. Nicht ein­mal die versprochenen 3 M. für die ersten drei Tage, die obendrein auch nur noch in Tagesraten durch einen sogenannten Oberreifenden gezahlt werden sollten, feien zur Auszahlung gelangt. Bei diesen eigenartigen, wenig verlockenden Engagements und Tätigkeits­bedingungen riet der Vorsitzende dringend zum Vergleich, der denn auch zustande kam, indem die Beklagte dem Kläger 30 M. zahlte.

Kapitalistische Säuglingsfürforge.

Das Polizeipräsidium in Hannover hat jüngst folgendes Schreiben versandt: An die Haltefrauen und Aufsichtsdamen der gegen Bezahlung untergebrachten Kost- und Pflegefinder.

"

Das hinzuzufügen hätte die einfachste Rücksicht geboten. Die Bermögenverwaltungsstelle für Offiziere und Beamte, über Als die betreffende Einladung an meinen Mann gelangte, war der deren mißliche Lage wir wiederholt berichteten, hielt gestern mittag felbe in den Breslauer Geheimbundprozeß als Angeklagter verwickelt ihre Generalversammlung ab, die einen recht stürmischen Verlauf und es war Briefsperre über ihn verhängt. Er lehnte seine Unter- nahm. schrift unter der Motivierung ab, daß er es für taktisch unklug halte, Anfänglich herrschte eine ziemlich gedrückte Stimmung und man den Parteitag im Ausland abzuhalten man solle in Deutsch - munkelte von einer geplanten tonfursanmeldung, ohne sich Land tagen. dabei zu berhehlen, daß dann wohl auch die Staatsanwaltschaft an der Prüfung der Forderungen" teilnehmen werde. Der vom Re­gisterrichter mit dem Vorsige betraute Gerichtsassessor Dr. Seibt eröffnete die Versammlung um 12 Uhr 20 Win. mittags. Er teilte mit, daß die Aufsichtsratsmitglieder Graf Hermersberg sowie die Generalmajore v. Colmar und Gaczensti ihre Aemter niedergelegt hätten, so daß nur noch ein Aufsichtsratsmitglied vorhanden sei, das aber im Auslande( in London ) weile. Wie ich schon oben sagte, wurde der Beschluß auf dem Berliner Geh. Hofrat Hecht erstattet Bericht über sein die Vermögenslage Parteitag 1892 wieder aufgehoben, und es wurden meinem Mann beleuchtendes Gutachten, wobei er betont, daß mit Rücksicht auf die die Ehrenämter, die die Bartei zu vergeben hat, wieder angetragen- Es ist bei dem Polizeipräsidium von einem Arzte, der sich frei Beschleunigung der Angelegenheit eine genaue Zwischenbilanz für die wie Reichstags- und Stadtverordneten- Kandidaturen, sowie ver- Beit vom 1. Januar bis 1. September d. J. nicht aufgestellt werden willig dazu bereit erklärte, Kost- und Pflegefindern in Notfällen schiedene Delegationen zu den Parteitagen. fonnte. So weise der Sanierungsplan allerdings eine Lüde auf, indes unentgeltliche Hülfe zu leiften, darüber geklagt worden, daß Aber auch als der Beschluß noch bestand, fönne er die beruhigende Erklärung abgeben, daß die von den frankung der Kinder gerufen würde, auch sei er öfters nachts er von einigen Haltefrauen bei jeder geringfügigen Er­ſtellte mein Mann seine rastlose Tätigkeit für die Partei Kunden aufgegebenen Effektendepots in Ordnung seien und frankung der Kinder gerufen würde, auch sei er öfters nachts nicht einen Tag lang ein. Er war 1887 Mitbegründer und Re- daß die Gläubiger der Gesellschaft teinerlei Ver- gerufen worden, obschon die Krankheit gestattet habe, mit seiner dakteur der Schlesischen Nachrichten", ständiger Mitarbeiter der lufte erleiden würden, vorausgefeßt, daß man diejenigen Werte confultierung bis zum nächsten Morgen zu warten. Die Klage muß Elberfelder Freien Presse", der Fräntischen Tagespost", der Bres- als maßgebend betrachte, die sich bei ruhiger Abwidelung ftimmt: Der Arzt ist in Zukunft nur dann in Anspruch zu nehmen: als berechtigt anerkannt werden(!). Es wird daher folgendes be Lauer Boltswacht" und last not least der Geschäfte ergeben würden. Redner ist dafür, daß eine Außerdem verfaßte er während dieser Zeit unter dem Pfeudonym Revisionstommission eingesetzt werde, die im Laufe der wenn Mütter oder die Eltern des Kindes vollkommen mittellos Kurt Fall eine Reihe sehr wirkungsvoller Agitationsbroschüren. nächsten 2-3 Wochen die neue Bilanz werde prüfen fönnen; er find; 2. wenn das Kind plöglich von einer lebensgefährlichen Er­Mein Mann war bis zu ſeinem letzten Atemzuge überzeugter selbst tönne sich an den weiteren Arbeiten dieser Kommission, wie frankung befallen wird oder einen schweren Unglücksfall erlitten; nur Sozialdemokrat und hat seiner Sache gedient wie nur einer froß auch des Aufsichtsrats leider nicht beteiligen. unter diesen beiden Voraussetzungen ist der Arzt in Anspruch zu Hunger, Elend und Berzweiflung. Darauf ergreifen die Kommanditisten das Wort, welche au den nehmen; in zweifelhaften Fällen ist vorher auf dem Revierbureau Arbeiten der Hechtichen Kommission hinzugezogen werden sollten. Rat zu holen. Es wird bemerkt, daß die Herren Aerzte die Hülfe­Sie erflären übereinstimmend, daß sie sich an den Arbeiten Leiſtung unentgeltlich machen, es hat sich daher die Inanspruchnahme wenig oder gar nicht beteiligt haben; Rechtsanwalt Dr. Amann durch die Haltefrauen in bescheidenen Grenzen zu halten. Königliches Polizei- Präsidium." und Assessor Dr. Seibt konstatieren, daß sie zu der Revision über­Abteilung V." Haupt nicht hinzugezogen worden feien. Ersterer beantragt, dem Geheimrat Hecht wegen diefer Zabelsvotum auszusprechen( der Antrag wird später scheidenen Grenzen bleiben soll, reiht sich würdig die Anweisung Nasführung ein Der Anordnung, daß die Inanspruchnahme des Arztes in be­zurückgezogen). Ein Kommanditist erklärt: es sei zweifellos, daß an, auf dem Revierbureau Rat zu holen, wenn die Pflegemutter Die Resolution Labriola . Aus Mitteilungen des Genoffen Geld verloren worden sei; indes möge man die echtsche nicht weiß, ob das Kind lebensgefährlich" erkrankt ist. Der Schutz­Kautsky ersehen wir, daß wir ihm Unrecht getan haben, als wir Bilanz, in einigen Punkten berichtigt, einfach genehmigen und die mann als ärztlicher Ratgeber der Mutter gegenüber, das geht behaupteten, daß er aus der Resolution Labriola den entscheidenden jenigen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, welche Fehler gemacht wahrhaftig, noch über den Kunstschußmann. Jeder einfichtige Arzt Gaß ausgelaffen habe. Der Wortlaut des Antrags, wie er dem hätten, zur Verantwortung ziehen. Dem schließen sich wird es schon als ungeheuerlich bezeichnen, daß die Pflege­wird, den Arzt nur dann zu rufen, Genoffen Kautsky vorlag, teicht an dieser Stelle ab von dem andere Redner an. Geheimrat Hecht wendet sich in heftigster mutter angewiesen ein Kind plöglich lebensgefährlich Das Wortlaut, wie er seiner Zeit in dem Artikel unseres italienischen Weise gegen den Rechtsanwalt Dr. A ßmann, sowohl gegen dessen wenn lebensgefährlich erkrankt. ob eine Korrespondenten mitgeteilt war. Bei uns hieß es: Agitation, wie gegen dessen Person; er wirft ihm Sachuntenntnis, mutet der Frau die Entscheidung darüber zu, daß die Herbeiführung der Reformen den bürgerlichen Regierungen Mangel an Diskretion 2c. vor und erklärt, daß Aßmanns Vorwürfe lebensgefährliche Erkrankung besteht oder nicht. Das heißt unter Aber nun erst gar zu überlassen ist, ohne parlamentarische Mitwirkung und ohne ihm nicht bis an die Schuhfohlen reichen".( Rufe: Zur Sache!) Umständen ein Kinderleben aufs Spiel seßen. Kompromisse von seiten des Proletariats." Die Frage, ob sich ein Aufsichtsratsmitglied unter den der gute Rat der Polizisten! Die Frau sieht das Kind wenigstens Dagegen lag Kautsky der Wortlaut vor, wie er in der Neuen Schuldnern der Gesellschaft befinde, wird bejaht und an- dauernd und beobachtet es, fie hat auch einige praktische Erfahrung Zeit" veröffentlicht war, da hatte die entscheidende" Stelle gedeutet, daß es sich dabei um ein abwesendes Mitglied handele. in der Beurteilung des Zustandes der Kinder; aber der Schuzmann folgende Form: Geheimrat echt gibt dann nähere Aufflärungen über die Differenzen auf dem Revierbureau! Uns scheint, daß kein Schußmann bom zwischen der früheren und der von ihm aufgestellten Bilanz( Pro- Revierbureau auf den Klugen Gedanken gekommen wäre, der in dieser visions- und Wechsel Konto, Gratifikationen, Rittergut Schön- Berordnung stedt. waldau usw.). Er warnt davor, schon jetzt über die Regreß- Am Ende ist die Frage zu erheben, warum denn die Stadt nicht ni pri che zu sprechen, dazu wäre noch reichlich Beit".( Rufe: eine Anzahl Aerzte bezahlt, die in solchen Fällen in Anspruch ge­Verjährung!) nommen werden können?

Ich bin diese Erklärung dem Andenken meines Mannes schuldig - aber auch mir selbst und meinen vier erwachsenen Söhnen. Berlin , Altonaerftr. 13. 17. 9. 05.

Alice Geiser geb. Liebknecht .

NB. Die gesamte Parteipreffe, welche die Neue Welt" als Beilage gibt, ersuche ich um unverkürzten Abbrud dieser

meiner Erklärung.

Alice Geifer.

daß die Durchführung von Reformen der bürgerlichen Regierung zu überlassen sei ohne irgend welche Mitarbeit oder irgend welche Bugeständnisse des Proletariats." In diesem Falle trifft also, angesichts der beiden Lesarten, Kautsty ebenso wenig Schuld wie uns.

"

Milchbeschaffung durch die Gemeinde.

Nachdem man noch längere Zeit bei dem Bericht über die stait­Einen poetischen Gruß An den Barteitag" veröffentlicht in gehabte Revision" und die durch denselben aufgedeckten Mängel seiner foeben erschienenen 500. Nummer der Wahre Jakob" und bebattiert hatte, ging man zu den nächsten Punkten der Tagesordnung: Der Stadtrat von Karlsruhe plant die Uebernahme des Milch­läßt dem Gedicht noch eine humoristische Plauderei über den Ort Beschlußfassung über die Bilanz für 1904. Entlastung des verkaufs in städtische Regie. Der Verband der landwirtschaftlichen des diesjährigen Parteitags Jena " folgen. Das Gedicht Nummer Borstandes und des Aufsichtsrats 2c., über. Die Opposition war indes Ronfumbereine in Baden hat darauf folgendes Schreiben an die 500" würdigt sodann die Tatsache, daß nun bereits ein halbes bereits so start angeschwollen, daß die Mehrheit( in der Erwägung, genannte Körperschaft gerichtet: Tausend der roten Nummern" in die Welt hinausgegangen sind, daß überhaupt keine richtige Bilanz borliege) alle diese um in ihrer Art an dem großen Werke der Vorbereitung einer neuen Bunkte von der Tagesordnung abseßte. Laut Zeitungsnotizen sollen seitens des Stadtrats Erhebungen Ebenso veranstaltet werden, ob der Milchverkauf zweckmäßiger von der Stadt Zeit mitzuwirken. Unter der Rubrik" Aus der Freiheitsbewegung erging es den folgenden Punkten: Statutenänderung 2c. Danach übernommen werden könnte. Im Interesse der ländlichen Bevölkerung in Rußland " bietet die Nummer ein gut gelungenes Bild unseres räumten die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder mit ihren engeren würden wir es freudig begrüßen, wenn der Stadtrat Karlsruhe auf soeben von Schergen des Baren unter Verhöhnung aller gegebenen Freunden das Feld. Punkt 7: Abberufung von Aufsichtsrats diefem wichtigen sozialen Gebiete bahnbrechend vorgehen würde. Die Rechtsgarantien hingerichteten Genossen Martin Kasprzat, sowie die mitgliedern, speziell eines Herrn, der im Auslande lebt", war schnell Milchkonsumenten würden dadurch vor allzu großer Berteuerung Bilder der im Kampf gegen den Barismus gleichfalls heldenhaft abgewickelt. Die Versammlung beschloß einstimmig, den Direttor gefchüßt, hauptsächlich aber eine gesundheitlich einwandfreie Milch hervorgetretenen Finnländer Eugen Schaumann und Lennart Hohen- Claassen in London abzuberufen. Die Frage, ob derselbe bekommen, was besonders beim Verkauf durch die vielen kleinen thal. An die Porträts schließen sich furze biographische Würdigungen regreßpflichtig jei, wurde bejaht, da er noch Milchhändler in der Stadt viel zu wünschen übrig lassen dürfte. ber drei Persönlichkeiten an. Aus dem weiteren Inhalt der Nummer sind zu erwähnen die denen stundenlange Debatten darüber vorangeschickt wurden, wie wenigen Ausnahmen nur fleinere Landwirte, die zurzeit für einen Die Milchproduzenten in der Umgegend von Karlsruhe sind mit farbigen Bilder Schweinestola"," Die Sandtorte oder mehr Sand viele Aufsichtsratsmitglieder als Ersatzmänner für ausgeschiedene Liter Milch 12, in neuester Zeit höchstens 15 Bf. erhalten. Die als Torte" und die Illustrationen Rentier Knödelmeiers Trost in Herren und wie viele neu zu wählen wären; jedenfalls folle man, Milch in den verschiedenen Ortschaften wird meistens durch mehrere der Fleischnot"," Bom Katholikentag"," Gin Gemütsmensch"," Der militärische Geist des Soldaten"," Reformeifer des Zaren"." Ein 10 wurde von verschiedenen Seiten betont, bei der Wahl sehr vor Kleinhändler aufgekauft, die zum kleinen Teil nicht direkt an die praktischer Sozialistentöter" und" Südkehr aus der Mandschurei ". sichtig sein und nicht Herren wählen, die außerhalb, fern von Berlin Stonsumenten, sondern zum großen Teil wieder an Händler in die Der tertliche Teil bringt noch die Gedichte Das nationale Schwein" wohnen. Dann wieder entspann sich ein Streit über den Wahlmodus Stadt abliefern. " Kein Friede!"," Im Buschwald" und außer zahlreichen kleineren Endlich fam eine Einigung dahin zustande, daß drei Neu- und( zunächst) den einzelnen Ortschaften Milchverwertungs- Genossenschaften bilden und über die Wahlperiode, welche für die zu wählenden in Frage komme. Nach unserer Ansicht dürfte es zweckmäßig sein, wenn sich in Beiträgen die Novelle Jm Album" von Hans Hyan und das fatirische Feuilleton" Der Satan und das Kohlensyndikat". Der Aufsichtsratsmitglieder. Die Wahlen erfolgten durch Stimmzettel. Diefe Genossenschaften wären derart durch Kontrollmaßregeln und satirische Feuilleton Der Satan und das Kohlensyndikat". Der zwei Ersatzwahlen stattfinden sollten; das Statut gestattet sieben würden, so daß an jedem Drt nur eine Versandstelle bestände. Preis der 12 Seiten starken Nummer ist 10 Bf. Einstimmig gewählt wurde der Vorsitzende Gerichtsassessor Dr. Gustav durch Kühlungsvorrichtungen einzurichten, daß die Milch in gesund­Seibt, Bayreutherstr. 17, der Rechtsanwalt Dr. Aßmann und heitlicher Hinsicht nur von bester Qualität an die städtische Verkaufs­ber Nittmeister a. D. Dr. Tenge. stelle bersandt würde.

1

nicht entlastet sei. Ca folgten sodann die Neuwahlen,

Soziales.

Die Sozialdemokratie und Gautschs Attentat. Die Wiener Arbeiterzeitung " berichtet unterm 16. September: Die Gesamtegekutive der Sozialdemokratie Oesterreichs hat heute eine Sibung gehalten, in der Vertreter sämtlicher nationalen Partei­bertretungen anwesend waren. Die Beratung galt der Stellung nahme der Partei gegenüber dem Anschlag Gautschs auf die Wahl­reform. Um die der Schwere des Angriffes entsprechenden Mittel Falsch belehrt war eine junge Frau, die im Jahre 1902 bei der der Abwehr festzustellen, hat die Gesamterekutive beschloffen, für Firma Bodliz als Verkäuferin tätig war und damals mit nur ein­Freitag nach Wien eine Reichstonferenz sämtlicher nationalen tägiger Kündigung entlassen wurde. Auf Anraten guter Freunde

Kaufmannsgericht.

Bei Gründung von Milchberkaufsgenossenschaften in den einzelnen Ortschaften find wir gerne bereit mitzuwirken. Man tann das als Fortschritt nur begrüßen.

Die Handelsinspektorenfrage hat nunmehr auch dem sozial­politischen Ausschusse des Leipziger Kaufmannsgerichts vorgelegen. Das Resultat war eigentümlicherweise ein negatives, da bei Stimmengleichheit der Gehülfenvertreter für und der Prinzipals­