Der Vorsitzende drückte seine Genugtuung darüber aus, daß wiederholt den Nachweis geliefert, daß die Einführung des beiten," sich darauf aber die Arbeit ruhig gefallen zu lassen und, blese Lohnbewegung einen so schnellen und günstigen Verlauf Neunstundentages in feiner Weise eine Schädigung für den wenn es zum Klappen kommt, 3 sagen: Ich habe es ja verboten genommen habe, was allerdings nur durch das einmütige Verhalten Fiskus im Gefolge haben und die Qualität der Erzeugnisse So ließe sich ja jeder Arbeiterschutz illuſoriſch machen.
aller Kollegen erreicht worden sei.
Das Kammergericht hob denn auch am 18. September die Vors
Am kommenden Sonnabend sollen vor dem Gewerbegericht die nicht darunter leiden würde. Der frühere Minister Graf entscheidung auf und verwvies die Sache zur anderweiten Entschei gestellten und erreichten Forderungen festgelegt werden. Danach b. Crailsheim war aber nicht zu überzeugen, und er hat bung an das Landgericht nicht in Stettin , sondern in Stargard . erhalten die Hülfsarbeiter im ersten Halbjahr 50 Pf., im sich stets mit aller Kraft gegen diese Forderung gewehrt. Sein Das Kammergericht hielt die Verweisung an ein anderes Landzweiten 52 und im dritten 55 Pf. Stundenlohn. Mit der Nachfolger, der Verkehrsminister v. Frauendorfer, ist gericht für angebracht und führte im übrigen aus: Es wäre un= künftigen Erhöhung des Lohnes der Fliesenleger steigt auch der Lohn jedoch endlich zu der Einsicht gelangt, daß die weitere Ver- richtig, anzunehmen, der Gesetzgeber habe die Angestellten nicht der Hülfsarbeiter auf 57 Pf. pro Stunde. Die Kosten des ein- fürzung der Arbeitszeit den staatlichen Betrieben nicht den gegen ihren eigenen Willen ſchüßen wollen. Er habe vielmehr seine wöchigen Streits betragen 2450 M. Garaus machen wird. Er hat kürzlich eine Deputation des Schutzvorschriften geradezu auch zugunsten derer getroffen, die gegen Eisenbahnarbeiter- Verbandes in Audienz empfangen und ihr
lung ihre Zufriedenheit mit den Erfolgen.
die erreichten Erhöhungen zu gering waren, erklärte die Versamm bei dieser Gelegenheit mitgeteilt, daß ab 2. Oktober der Neun- gern Sonntags Verdienstmöglichkeiten mit und schädigten sich an stundentag im Werkstättenbetrieb eingeführt wird. Ein dies- statt gesetzmäßig zu leben. Das Gericht sei aber auch der Ansicht, bezüglicher Anschlag ist nun auch am 19. September in den daß der Arbeitgeber nicht nur verpflichtet sei, die gesetzwidrige SonnWerkstätten wirklich erfolgt. Dies bedeutet einen schönen tagsarbeit zu untersagen, sondern sie auch zu verhin Erfolg des auf dem Boden der modernen Gewerkschafts- dern. Das sei hier zweifellos nicht geschehen. Deshalb müsse das organisation stehenden Verbandes. Die Scharfmacher innerhalb Urteil bes Stettiner Landgerichts aufgehoben und in der Sache nochder mächtigen bayerischen Metallindustrie haben bei der großen An diesem Falle ist weiter nichts bemerkenswert wie die Frei Bewegung in diesem Sommer freilich erklärt, daß es der Tod sprechung der Klugen Spediteure durch das Stettiner Gericht! ihrer Eristenz wäre, wenn diese Forderung durchgeführt würde; die staatliche Industrie teilt, wie man sieht, diese Befürchtung nicht.
Ein Werkstattstreik ist gestern bei der Firma Baumann in der Koloniestraße, Fabrit für Hauswirtschaftliche Maschinen, ausgebrochen. Beteiligt sind zirka 70 Metallarbeiter, denen für eine bestimmte Spezialarbeit etwa 20 Broz. Abzug gemacht wurde. Obwohl der Chef einige Zugeständnisse machte, berief er sich doch darauf, daß die Arbeit jetzt im Gegensatz zu früher leichter zu bewältigen sei und deshalb eine Reduzierung des Affordsages gerechtfertigt erscheine. Die Arbeiter vermögen aber irgend einen nennenswerten Vorteil in der jetzigen Arbeitsmethode nicht zu erkennen; sie traten deshalb in den Ausstand. Die stattgehabten Verhandlungen führten bisher zu keinem definitiven Ergebnis."
Die Lohnbewegung der Rollkutscher und Speditionsarbeiter tann jetzt auch bei allen denjenigen Firmen als beendet angesehen werden, die dem Berliner Spediteurverein nicht angehören. Bei einigen Firmen fam es allerdings erst zu Streifs, ehe sie sich zur unter schriftlichen Anerkennung des Tarifs bequemten; doch dauerte die Arbeitsniederlegung immer nur wenige Stunden bis höchstens einen Tag. Was die Durchführung der getroffenen Vereinbarungen anbetrifft, so wird darauf von den Arbeitern jetzt bedeutend besser geachtet wie in früheren Jahren, so daß Tarifumgehungen, wie sie früher vielfach vorkamen, dank der guten Organisation der Speditionstutscher und Arbeiter wohl nur ganz vereinzelt zu verzeichnen sein dürften. Wo sie aber dennoch vorkommen, sollen sie mit aller Energie zurückgewiesen werden.
Die Arbeiter der Stralauer Glashütte, welche in einer am Dienstag abgehaltenen Versammlung vollzählig erschienen waren, beschlossen einstimmig, die von der Direktion beabsichtigte Verlänge rung der Arbeitszeit nicht anzunehmen.
Zink, Zinn- und Bleigießer. Die Werkstellen von E. Stein, Bintgußwarenfabrik, Alexandrinenstr. 35, und P. Trettin u. Co., Nitterstr. 23, find wegen Differenzen für Gießer gesperrt. Der Vorstand.
Deutfches Reich.
Sklavenleben im Osten.
Folgende rein tatsächliche Schilderung der Leiden eines Landarbeiters, die uns aus zuverlässiger Quelle zugeht, mag für sich sprechen:
hören.
mals entschieden werden.
Vermischtes.
Das Erdbeben in Kalabrien . Aus Rom erhalten wir vom 17. September folgende Mitteilung:
Nachdem die erste Hülfe den vom Erdbeben betroffenen Lands strichen verhältnismäßig schnell zu teil geworden ist, ist eine beängstigende Stockung der Hülfsaktion eingetreten. Noch heute, zehn Tage nach dem Unglück, fehlt es in den meisten Ortschaften an hinreichenden Brotrationen, noch nicht der zehnte Teil der Obdachlosen iſt in Belten oder Baracken untergebracht. Man bedenke, daß viele der betreffenden Orte 500 Meter und mehr über dem Meeresspiegel liegen, daß die Nächte kalt sind und von einem Tage zum anderen Regen fallen fann. Wenn es regnet, ehe die Baracken fertig sind, so entsteht ein unheil, gegen das alles Bisherige nur ein Kinderspiel war; dann können Zehntausende von Menschenleben zum Opfer fallen.
lichen
Im April dieses Jahres wurde der Instmann K. aus Paschentschen, im Kreise Labiau , und dessen Ehefrau von einem gewalttätigen Mitarbeiter arg beschimpft und mit Totschlag bedroht. Da der Arbeitgeber Besizer Lindenau trok wiederholtem Bitten nicht einschritt, ging K. am 4. April nicht in Arbeit, weil er zum Schuhe seiner Frau zu Hause bleiben mußte. Schon am 5. April erhielt er vom Amtsvorsteher die erste Strafandrohung über 15 M. oder drei Tage Haft, wegen unrechtmäßigem Verlassen des Dienstes. Da er der Aufforderung, in den Dienst zu gehen, nicht folgte, erhielt zusammen 28 Tage Haft. 3wei Strafen zu 3 und 5 Tagen verbüßte er fortgesetzt weitere Strafbefehle über 15, 20, 30 und 60 M. oder K. in der Dorffluse. Am 18. April sollte er zur Verbüßung weiterer Die Langsamkeit der Hülfsaktion wird einstimmig der Strafen verhaftet werden. Zentralisierung und Bureaukratisierung zugeEr widersetzte sich dem Amtsdiener. schrieben. Darauf pfändete dieser eine Nähmaschine, die der Schwiegermutter Militärbehörden zentralisiert. Das gibt zur weitgehendsten Uns Man hat die gesamte Hülfsleistung in Händen der des K. gehörte. Die Beschwerde beim Landrat wegen der Bestra- zufriedenheit Anlaß. Die Kalabresen sind sehr empfindlich, stolz und fungen wurde zurückgewiesen, ohne den Beschwerdeführer anzu- förmlich, und so kommt es vor, daß die mit dem Volkscharakter nicht Am dritten Pfingstfeiertag wurde S. zur Vernehmung bei dem„ schneidige" Anrede die Leute kränken;„ anschnauzen" läßt man sich vertrauten Militärpersonen durch ein rauhes Wort, durch eine Amtsvorsteher bestellt. Damit war ihm aber nur eine Falle gestellt. in Kalabrien nicht, und so müssen Arbeiten, die begonnen sind, wegen Ohne Verhör wurde er auf einen bereitstehenden Wagen geladen Die Pforzheimer Gasarbeiter streiken. Es handelt sich hier um und durch den Amtsdiener nach dem nächstgelegenen Amtsgefängnis einer an sich harmlosen Grobheit eines Offiziers oder Unteroffiziers einen Abwehrstreit, welchen der Oberscharfmacher von Pforzheim , der im Dorfe Mehlanten transportiert. Das dortige Amtsgericht hat Orten die Einwohner keinen Finger rühren, um den Soldaten eingestellt werden. Die Folge ist, daß jetzt in den meisten Handelskammerpräsident C. W. Meier in seiner Eigenschaft als Mit- die Unterbringung der Strafgefangenen auf glied des Stadtrates und Vorsitzender der Gaskommission den Gas- Submission vergeben. Ein in der Nähe wohnender Kauf- zu helfen. Es ist schon zu ernſten Demonstrationen gekommen. arbeitern aufgezwungen hat. Sozialdemokraten sind, wie von anderen mann hat eine massive Scheune zu Zellen eingerichtet und dieselben Man hört sogar den wahnsinnigen Vorschlag, über die unglüc städtischen Kommissionen, auch von der Gaskommission ferngehalten. an das Amtsgericht vermietet. den Gegenden Belagerungszustand zut Er hat auch gegen Bezahlung die Der Ausgangspunkt des Konfliktes liegt in den Beschwerden der Beföstigung der Häftlinge übernommen. Dieser Kertermeister ist berhängen! Erbitternd wirkt auch, daß die kümmerlichen UnterGasarbeiter über die Mizwirtschaft in der Gasanstaltstantine. auch Landwirt und brauchte zu der Zeit, als K. zur Verbüßung einer stützungen immer mit dem Vermerk einlaufen:„ nur an die Armen Durch den Arbeiterausschuß wurde vergeblich Beschwerde ge- 20tägigen Haftstrafe bei ihm eingeliefert wurde, billige Arbeits- zu verteilen". In vielen Orten sind aber alle gleich arm, alle führt. Ferner war auf Betreiben der Scharfmacher der ge- fräfte, die in der Umgegend schwer zu haben waren. Da sagte er obdachlos und ohne Brot. Wem Geldbesitz geblieben ist, der kann forderte Achtstundentag im Gaswerk abgelehnt worden. Zum sich:" Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nahe." nichts damit anfangen. Brot gibt es nicht zu kaufen, alles zum So sind die Ueberfluß hatte man den Obmann des Arbeiterausschusses, der Er schloß den Kerker auf, gab dem eingesperrten Landarbeiter die Barackenbau dienende Holz ist requisiert worden. gleichzeitig Vorsitzender der Verbandsfiliale Pforzheim ist, entlassen. Sense in die Hand und ließ sich von ihm auf seiner Wiese Gras Besitzenden fast schlimmer daran, als die Besitzlosen! Wenn nicht Gegen diesen Gewaltstreich protestierten die Gasarbeiter mit dem hauen und später Heu ernten. Diese Art Strafverbüßung wäre dem das viele Obst, besonders Feigen und Trauben, auf den Feldern Erfolge, daß der Vorsitzende der Gaskommission die Zurücknahme. wohl nicht unangenehm gewesen, wenn er die durchaus nicht wäre, so wären die meisten längst verhungert. Und dabei hat die der Maßregelung zusagte und versprach, die Wiedereinstellung des leichte Arbeit nicht bei der vollständig ungenügenden Gefängniskost und öffentliche Mildtätigkeit Italiens und des Auslandes schon über Gemaßregelten, allerdings in einem anderen Betriebe, in ohne jede Bezahlung hätte ausführen müssen. So wurde er aber 2 Millionen für Kalabrien aufgebracht! der Stadtrats Sizung vom 5. September beantragen und tatsächlich auch noch sogar im Gefängnis ausgebeutet. befürworten zu wollen. Zu dieser Sigung erschien aber der Herr Wohl infolge einer Beschwerde an den Regierungspräsidenten einfach nicht und der Stadtrat beschloß es bei der Entlassung be- wurde er nach zehn Tagen vorläufig vom Grashauen resp. aus der wenden zu lassen. Die von den Arbeitern beantragte Einberufung Haft entlassen. Inzwischen war zu Hause bei seiner Familie große einer außerordentlichen Stadtratssigung wurde abgelehnt, worauf Not eingekehrt. Denn schon vor seiner Inhaftierung war es in der nach abermaligen erfolglosen Vermittelungsversuchen der Streit aus ganzen Umgebung herumgesprochen, s dürfe den St. niemand bebrach. Selbst der Herr Bürgermeister Holzvarth hat den Streifenden schäftigen, meil das bestraft werde. Und als nun doch ein Arbeit recht gegeben und anerkannt, daß der Gemeindearbeiterverband das geber den St. beschäftigte, erhielt er vom Gutsbesizer 2. einen Zettel menschenmögliche getan habe, um die Differenzen friedlich bei- des Inhalts zugesandt, daß, wenn er nicht sofort den kontratt zulegen. Der Betrieb wird mit Hülfe einiger Streifbrecher, ferner brüchigen Instmann entlasse, er ihn bestrafen lassen werde. Nun von Schreibern, Beamten 2c. nur notdürftig aufrecht erhalten. Vereiner Schneidemühle Beschäftigung. Die schwer geprüfte Familie stoß verspürt wurde. entließ auch dieser Besizer den K. Endlich im Juli erhielt er in Handlungen vor dem Einigungsamte schieben. Der Streit dauert atmete auf. unter Aufrechterhaltung der Forderungen: Achtstundentag, Be Arbeitgeber ihn als fleißigen, nüchternen Arbeiter bezeichnete, entAber nach mehreren Wochen wurde er, trotzdem sein seitigung der Mißstände in der Kantine und Zurücknahme der Maß- lassen, angeblich, weil der Amtsvorsteher es verlangt hatte. Nun Als Haupt der Falschmünzerbande, die in den letzten Monaten in regelung weiter. war auch noch eine Klage gegen. wegen Widerstand gegen den Wien , hauptsächlich in Ungarn , falsche 50 Kronennoten verausgabte, Die Straßenbahner in Koblenz stehen in einer Lohnbewegung. Amtsdiener eingeleitet. Er erhielt hierfür zwei Tage Gefängnis, wurde der gerichtsbekannte Fälscher Nochem Schapira in London Sie hatten ursprünglich die Absicht, wenn ihre Forderungen ab- und weil die Klage durch zwei Instanzen ging, eine Kostenrechnung ermittelt. Fünf Komplizen, die 70 Falsifikate im Betrage von 3500 gelehnt würden, die Tage der Anwesenheit Wilhelms II. in Koblenz über 28,20 m. Der Besizer 2. pfändete das Schaf und Lamm der Kronen verausgabten, wurden in Stanislau , Lemberg und Wien zu benutzen, um die Arbeit einzustellen. Da erschien der christliche Familie. Und am 2. September erschien wieder der Amtsdiener, verhaftet. Verband der Verkehrs- und Hülfsarbeiter auf der Bildfläche. Der um den S. zur Verbüßung der noch fälligen 10 Tage haft nach Arbeitersekretär Eidmann aus Köln predigte den Leuten: Die in Mehlanken zu führen. Dieser Verhaftung entzog sich der Mann den christlichen Gewerkschaften organisierten Straßenbahner dürfen durch die Flucht. Er hat sich fern von der Familie, die sich in großer nicht scharf vorgehen; gerade darin müßten sie sich von den Sozial- Not befindet, irgendwo nach der Provinz begeben, um, in steter demokraten unterscheiden. Das sagte der Mann, obwohl ihn und Angst, verhaftet zu werden, unerkannt etwas zu verdienen. In den 5 Monaten fortgesetter Verfolgung ist die Familie seinesgleichen furz vorher der Direktor in einem Anschlage am schwarzen Brett als" fremde Aufwviegler" bezeichnet, und obwohl die vollständig ruiniert, zu alledem vom 1. Oktober noch ohne Wohnung. Gesellschaft vier Angestellte fofort entlassen, zwei In ihrer Verzweiflung wandte sich die Frau, deren Mann sich bisher Ueber die Beschädigung des Lloyddampfers Bremen" ist bis gekündigt und vierzehn in anderer Weise gemaßnie um Politik gefümmert hatte, an die sozialdemokratische Partei jezt folgendes bekannt geworden: Ein Flügel der einen Schraube regelt hatte, nur deshalb, weil die Leute die Versammlung be- in Königsberg . Diese hat denn auch durch eine Sammlung auf brach ab und geriet in die zweite Schraube, wodurch eine Schraubensucht haben. Das scharfe Vorgehen" überlassen die Chriftlichen ihrem Parteitage die ärgste Not augenblicklich gelindert. Was welle brach und beide Schrauben unbrauchbar wurden. Dagegen ist nach nicht nur„ den Sozialdemokraten", sondern, wie man sieht, auch dem wird aber nun weiter? Wie lange wird man einen ehrlichen Ar- einem dem„ Morning Leader" aus Liverpool zugegangenen Telegramm beiter eines rachsüchtigen Besizers wegen herumheßen und Frau die Beschädigung der Schrauben auf einen Zusammenhang mit einem und Kinder zur Verzweiflung treiben? Wäre der Eifer der Be- unter Wasser befindlichen Wrack zurückzuführen. Von den Fahrgästen hörden in der Ausübung der veralteten. Strafgesetze und Ber- und der Besatzung ist niemand verlegt. ordnungen nicht einer besseren Sache würdig?
Unternehmertum.
"
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Husland.
Arbeitgeber und Sonntagsruhe.
Meldungen von gestern besagen:
Catanzaro , 20. September. In der vergangenen Nacht wurden in Olivadi zwei Häuser, die als Magazine für Möbel und anderes Eigentum von Perfonen dienten, die nach dem Erdbeben noch am Leben geblieben waren, durch Feuer zerstört. Zwei Personen erlitten Verlegungen. In Catanzaro herrschte heute vormittag heftiger Sturm, der die Bevölkerung in großen Schrecken versette.
Monteleone, 20. September. Ein heftiger Sturm, der heute früh ausbrach, rief großen Schrecken unter der Bevölkerung hervor, der zur Banik anwuchs, als um 5 Uhr 35 Minuten ein leichter Erd
Waldbrand. Aus Budapest wird berichtet: Die Herkulesbad umgebenden ärarischen Waldungen stehen seit Wochen in Flammen. Gestern trafen dort 800 Soldaten zur Unterstützung bei den Löscharbeiten ein. Bei diesen wurden durch herabstürzende Felsen find mit großen Schwierigkeiten verknüpft. 2 Soldaten getötet, 3 schwer und 11 leicht verletzt. Die Löscharbeiten
Der im Fehmarnbelt( bei Nystedt auf Laaland gestrandete englische Dampfer, Onega " ist gestern von den Bergungsdampfern Das Schiff traf in Holtenau ein, wo eine abgebracht worden. Bodenbesichtigung ergab, daß es unbeschädigt geblieben war. Der Dampfer ſegte darauf seine Reise nach Rotterdam fort. Ein zehntägiger Schiffsbrand. In Dundee lief am Sonnabend
Die Massenaussperrung in der schwedischen Metallindustrie. Es schien in der vorigen Woche, als wollten die Arbeitgeber der schwedischen Metallindustrie der nun bereits drei Monate dauernden Aussperrung ihrer ungefähr 17 000 Arbeiter ein Ende machen. Die Organisation der Unternehmer, die Werkstattbereinigung", hielt in Stockholm Eine wichtige Entscheidung hat das Kammergericht in Berlin Langwierige Sitzungen ab, in denen eine Menge Regeln über Er- getroffen. Bohn und Stoppen, die Inhaber einer Speditionsfirma Ledigung von Arbeitsstreitigkeiten, Werkſtattordnung, Lehrlingsaus in Stettin , hatten von ihren Angestellten im Stontor( Handlungsbildung und Minimallöhne aufgestellt wurden. Es scheint jedoch gehülfen) einen Revers unterzeichnen lassen, durch den ihnen ver- der Dampfer„ Cairnrhan" mit brennendem Kargo ein. Das Schiff sehr zweifelhaft, ob auf Grund dieser neuesten Beschlüsse der Unter- boten wurde, während der gemäߧ 105b der Gewerbe- Ordnung hatte Phosphate und Esparto- Gras geladen. Am 6. September benehmer irgend eine Annäherung der kämpfenden Parteien möglich festgesetzten sonn- und festtäglichen Feierstunden in den Geschäfts- merkte die Mannschaft, als man vor Kap Vincent angekommen war, ist. Vorläufig wenigstens dauert der große Kampf in der schwedischen räumen zu arbeiten oder sich aufzuhalten. Es war solch Verbot auch einen eigenartigen Geruch wie von brennendem Grase. Da das Metallindustrie unverändert fort. sonst noch ausgesprochen worden. Nun müssen wohl in dem Be- Deck mit jedem Augenblick wärmer wurde, war nicht daran zu triebe verschiedene Angestellte sein, die in ihrer Arbeitswut selbst zweifeln, daß man es mit einem Kargobrand zu tun hatte. Die das Verbot des Chefs nicht fürchten. Es wurde nämlich be- Löschung desselben erwies sich als sehr schwierig, denn sobald man hördlich festgestellt, daß verschiedene Angestellte sich danach nicht ge- die Schiffsluken öffnete, um den Brand zu löschen, fachte die cinrichtet hatten, sondern am Bußtag zur verbotenen Zeit im Ge- dringende Luft das glimmende Feuer zu hochschlagenden Flammen schäftslokal und zwar im Geschäftsinteresse tätig gewesen waren. an, sodaß man die Luken wieder schließen mußte. Man schnitt Die Firmeninhaber wurden darauf wegen Ülebertretung der§§ 105b darauf fleine Löcher ins Deck, durch die man die Löschversuche fortals Berufungsinstanz sprach sie indessen frei, weil sie den Angeklagten worden zu sein, aber diese schlugen mit ungeschwächter Stärke und 146a der Gewerbe- Ordnung angeflagt. Das Landgericht Stettin fegte. Gegen Mitternacht glaubte man, der Flammen Herr geja jene verbotswidrige Sonntagsarbeit nochmals ausdrücklich unterfagt hätten und weil anzunehmen sei, daß sich die betreffen wieder in die Höhe, sobald man die Luken öffnete. Der Mannschaft ben Angestellten am Bugtag gegen Wissen und blieb nichts weiter übrig, als jeden Luftzutritt nach Möglichkeit zu willen der Chefs beschäftigt hätten. verhindern und die Boote für den äußersten Notfall bereitzuhalten.
Soziales.
Jnternationaler Arbeiterversicherungs- Kongreß. Ueber einen stürmischen Vorfall in der Mittwochsizung des internationalen Arbeiterversicherungs- Kongresses in Wien meldet uns ein Privattelegramm: Der Kongreß begann heute mit der Verhandlung des Themas: Vereinheitlichung der Arbeiterversicherung. Das Bureau weigerte sich, den Genossen Dr. Verkauf länger als zehn Minuten reden zu lassen. Darüber entstand eine stürmische Debatte, der der Vorsigende, preußischer Regierungsrat Werner, dadurch ein Ende machte, daß er die Sigung eine Stunde vor der offiziellen Schluß zeit aufhob.
Der Neunstundentag in den bayerischen EisenbahnWerkstätten.
Der bayerische Eisenbahnarbeiter- Verband forderte seit Jahren die Einführung des Neunstundentages in den Betriebswerkstätten der bayerischen Staatseisenbahnen. Die sozialdemokratische Fraktion hat seit ihrem Eintritt ins Parla ment diese Forderung auf das nachdrücklichste unterstützt und Verantw. Redakteur: Heinrich Wesker, Groß- Lichterfelde . Für den
Die Staatsanwaltschaft beruhigte sich nicht bei diesem Urteil, In Dundee wurde fofort nach der Ankunft das ganze Schiffskargo sondern legte Revision can. Der Vertreter des Oberstaatsanwalts überflutet. am Kammergericht meinte auch, die angeführten Verbotsäußerungen Ein flüchtiger Defrandant. Wie aus Hamburg gemeldet wird, der Chefs genügten noch nicht, ihre Verantwortung für Ueber- ist der in Schauspielerkreisen allbekannte Kommissionär Julius Elfan tretungen der Bestimmungen über die Sonntagsruhe auszuschließen. von dort entflohen. Der Flüchtling, der 29 Jahre alt ist, unterWirksamere Maßregeln zur Verhütung solcher Uebertretungen hätten schlug einem dortigen Juwelier Brillanten und Goldwaren im Werte die Arbeitgeber zu ergreifen. Es gebe ein sehr einfaches Mittel, von 300 000 M. zum Beispiel: das Kontor für die fragliche Zeit einfach abzusperren. Ilerdings, das wisse er ja auch: dies Geheim
Friedhofsschänder. Wie aus Königshütte berichtet wird, meldet nis sei unseren Arbeitgebern nicht bekannt! Die das Königsh. Tagebl.", daß nachts auf dem Friedhof in Chorzow Chefe seien im übrigen verpflichtet, sich selbst davon zu überzeugen, von ruchloser Hand etwa dreißig der schönsten Grabdenkmäler volldaß die Arbeiterschuß- Bestimmungen innegehalten würden in ihren ständig zerstört, sowie viele einfachere Kreuze umgerissen wurden. Betrieben. Das gehe nicht, einen Revers unterschreiben zu lassen, Der Friedhof bietet das Bild einer grauenhaften Verwüstung. Von noch ein paarmal zu sagen: Ihr dürft dann und dann nicht ar den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW