Nr. 226. 22. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 27. September 1905.
Aus Induftrie und Handel.
D
schlägen. Durch die vielfach fast täglich niedergehenden Regen wurden Die Angeklagten legten Revision ein und ihr Vertreter Rechtsdie letzten Arbeiten der Getreideernte sehr in die Länge gezogen. anwalt Dr. Behrens hob besonders hervor, daß ja hier das VorVon tierischen Schädlingen werden Engerlinge, Hamster und Feld- gehen der Polizei zurückzuführen sei auf eine für den fraglichen Der Rheinisch- westfälische Kohlenfelder- Trust. mäuse genannt. Die Aussichten auf eine gute Startoffelernte Streit ergangene generelle Anordnung, das StreikpostenDie Erwerber des jüngst von der Internationalen Bohr feineren Sorten, deren Ernte begonnen hat, zeigen sich Krankheiten Berbot des Streifpostenstehens im gegebenen Falle gleichkomme. sind infolge der Nässe etwas zurückgegangen. Bei früheren und stehen bei der Fabrik nicht zu gestatten, welche Anordnung einem gesellschaft für 35 Millionen Mark veräußerten Kohlenfelder- und Fäule in zum Teil erheblichem Maße. Für das Wachstum der Einem Berbot, das ungeseßlich wäre. Befizzes haben nicht abgewartet, wie die zurzeit zwischen dem Fiskus Futterpflanzen war das warme regnerische Wetter recht günstig. Das Kammergericht verwarf jedoch am 25. September die und dem Kohlenfeldersyndikat sowie dem Troztrust in Berlin lee sowohl wie Luzerne haben sich fast überall nicht unwesent- Revisionen der Angeklagten. Es lehnte ab, darauf einzugehen, ob gepflogenen Unterhandlungen enden werden; sie haben einfach lich gebessert und lieferten meist reiche Erträge. Abgesehen von der Polizeipräsident eine generelle Anordnung erlassen durfte. Dem in Köln eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter einigen füddeutschen Staaten, in denen der zweite Schnitt infolge Rammergericht genügte die Feststellung des Landgerichts, daß die dem Namen" Rheinisch- westfälische Bergwerks= Gesellschaft längerer Trockenheit ziemlich gering ausgefallen ist, liefern die Erekutivbeamten ihre Anordnungen an die Angeklagten objektiv zur m. b. H." errichtet und deren Stammtapital im Gesamt- Biesen befriedigende, zum Teil auch sehr reichliche Erträge. In Aufrechterhaltung der Sicherheit hätten ergehen lassen. betrage von 500 000 M. derartig unter sich verteilt, daß je schnitt ausgefallen war, jetzt wieder so weit erholt, daß noch eine ordnung der Regierung zu Lüneburg vier ehrenwerte ParteiSüddeutschland haben sich die Wiesen auch da, wo der Grummet - Aus den Schulvorstands- Wählerlisten gestrichen wurden auf An5000 M. einem Anteil von 1 Proz. an dem Gesamtbesitz an Kohlen- reiche Herbstweide in Aussicht steht. feldern im Werte von 35 Millionen Mark entsprechen. Demnach genossen in Eißendorf bei Harburg, Auf die von den betroffenen entfällt auf jedem Anteil ein Kohlenfelderbesitz von 350 000 m. Anbau der Hauptsächlichsten Fruchtarten in Deutschland . Die Genossen eingereichte Beschwerde hat die Regierung offen ausDoch sind vorläufig nur 86 Proz. des Kohlenfelderbesitzes zur Ver- deutsche Statistit hat sich in den letzten Jahren beträchtlich ver- gesprochen, daß nur die sozialdemokratische Gesinnung die Ursache zu vollkommnet, besonders soweit sie die landwirtschaftliche Produktion diefer Verfügung war. Wir können es uns nicht versagen, das teilung gelangt, die übrigen 14 Proz. sollen für den preußischen betrifft. Während früher z. B. die Größe der Anbauflächen erst in Schriftstück vollinhaltlich wiederzugeben. Es lautet: Fistus, dem man bekanntlich generöser Weise 10 Proz. zugedacht dem auf die Aberntung folgenden Jahre festgestellt und bekannt Königl. Regierung. hat, und für die Arenbergsche Bergbaugesellschaft in Essen offen ge- gegeben wurde, findet jetzt aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Lassen werden. Nach der offiziellen Angabe sind an diesen 86 Proz. Landwirtschaft und des Getreidehandels die Ermittelung und Bu folgende Firmen und Gesellschaften beteiligt: sammenstellung der Ziffern schon im Juni des Erntejahres statt. So können denn auch bereits jetzt die Größenverhältnisse für Juni 1905 veröffentlicht werden; doch sind die Zahlen nur als ,, borläufige" zu betrachten, da bei der Nachprüfung manche Einzelangaben über den Umfang des Anbaues erfahrungsgemäß noch eine Berichtigung erfahren:
Gewerkschaft Carolus Magnus in Bergeborbeck Kölner Bergwerksverein
Deutsch- Luremburgische Bergwerksgesellschaft Fried. Krupp in Essen
Gewerkschaft Friedrich Ernestine in Essen
Gelsenkirchener Bergwerksaktiengesellschaft
Gewerkschaft Graf Beust
Gutehoffnungshütte in Oberhausen
Gewerkschaft Beche Mathias Stinnes
Mülheimer Bergwerksverein
Steinkohlenbergwerk Nordstern
Gewerkschaft Viktoria Mathias
Kommerzienrat Karl Funke in Essen
V
.
am
•
•
.
2 Proz.
220626267052
"
" 1
17
"
"
Es betrug der Anbau in 1905:
bei Winterweizen
" Winterroggen
in Hektaren
"
in Hektaren 1785 203
in Prozenten
24 886
1,4
"
6 020 457
50 210
.
0,8
"
"
"
Sommergerste. 1633 227
5 797
0,4
" 1
Kartoffeln
3 316 593
28 840
.
•
0,9
15
11
Luzerne
235 738
7 832
3,4
"
6
17
Wiesen
5 960 241
12 834
"
5
"
Sommerweizen
141 920
16 055
0,2 10,2
"
" 1
Winterspelz
333 457
7150
2,1
125 206
3 625
2,8
27
"
Hafer.
4 182 052
7483
.
0,2
•
Klee
1961 424
72 952
3,6
11
"
22 238
86 Proz.
Sommerroggen
Winterraps und
-rübsen
.
61 790 26,5 Bunahme(+) oder Abnahme(-)
Die Jahresabrechnung der schönen Laura". In der gestrigen Sigung des Aufsichtsrates der Vereinigten Königs- und Laurahütte berichtete der Generaldirektor über die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres 1904/05.
Lüneburg , den 22. September 1905. in Eißzendorf. Auf Ihre in Gemeinschaft mit den Maurern Buckendahl, Lau und Schütt unterm 9. d. M. eingereichte Beschwerde wegen der von uns verfügten Streichung Ihrer Namen aus den SchulvorstandsWählerlisten erwidern wir folgendes:
An den Schlosser Herrn Georg Mandt
Sie und die vorgenannten Personen gehören der sozialdemo fratischen Partei an und sind bei den Wahlen zum Reichs- und Landtage sowie zum Gemeinde- Ausschuß in Eißendorf für diese Partei öffentlich tätig gewesen. Buckendahl hat außerdem für die genannte Partei bei der letzten Reichstagswahl im Wahllokal eine Nebenliste geführt, für die Verteilung von Stimmzetteln gesorgt und die Parteigenossen, welche noch nicht gewählt hatten, herbeiholen lassen. Bei der sozialdemokratischen Maifeier in Gißendorf am 2. Mai d. J. hat Buckendahl die Festrede gehalten.
Sie und die Mitunterzeichner der Beschwerde haben sich sonach durch die Betätigung ihrer sozialdemokratischen Gesinnung an dem Kampfe gegen die Grundlagen der bestehenden Rechts- und Staatsordnung beteiligt und sich in bewußtem Gegensatz zu den Aufgaben der Schule gestellt, in die Herzen der Schüler Frömmigkeit, vaterländische Gesinnung und Königstreue zu pflanzen. Sie haben aber auch durch Ihren politischen Lebenswandel öffentlich Aergernis bei denen erregt, welche die zu Recht bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung hochhalten und die Erziehung der Kinder zu gottesfürchtigen und vaterlandsliebenden Menschen erstreben.
Danach hatten Sie und die Mitunterzeichner der Beschwerde nach der bestehenden Gesetzgebung das aktive und passive Wahlrecht verloren und waren in den Wählerlisten zu streichen.
Ihrem Antrage, die Wahl vom 6. d. M. für ungültig zu erklären und bei einer Neuwahl die Eintragung Ihrer Namen zu veranlassen, kann daher keine Folge gegeben werden.
Wir ersuchen, die Mitunterzeichner der Beschwerde von Vorstehendem Kenntnis zu geben. Leist.
Die vorstehende Lifte ist für den, der die Eigentumsverhältnisse der genannten Aktiengesellschaften und Gewerkschaften nicht kennt, schwer verständlich. Er muß zur Ansicht kommen, an dem großen Kohlenfelderbesit partizipierten doch recht viele Gesellschaften, an denen wieder eine Menge Aftien- und Kureninhaber beteiligt seien. Tatsächlich kommt jedoch die große Mehrheit der Anteile auf nur drei Personen, nämlich die Herren Hugo Stinnes , August Thyssen und Karl Funke. Der Haupteigentümer der fünf Gewerkschaften Carolus Magnus, Friedrich Ernestine, Graf Beust, Mathias Stinnes und Vittoria Mathias ist nämlich ebenfalls Herr Hugo Stinnes . Er Der Bruttogewinn der Gesellschaft, der durch die ungünstigen besitzt also für sich allein schon 20 Anteile. Außerdem ist er aber Verhältnisse auf den russischen Hütten wesentlich beeinflußt ist, benoch in startem Maße am Mülheimer Bergwerksverein , dessen 6 590 507,72 m.( im vorigen Geschäftsjahr 7070 513 M.), so daß trägt nach Deckung aller Geschäftsunkosten und der Obligationszinsen Aufsichtsrats Vorsitzender er ist, sowie an der Gelsenkirchener nach Absetzung der ordentlichen und außerordentlichen Abschreibungen Bergwerks Gesellschaft und Nordstern beteiligt. Die von den Anlagewerten in der vorjährigen Höhe von 3 500 962,02 m. Gewerkschaft Deutscher Kaiser aber ist Eigentum der Dynastie ein Reingewinn von 3089 545,70 2.( 3 569 595 M.) verbleibt. Der Thyssen, die außerdem ebenfalls noch in hervorragendem Aufsichtsrat beschloß, der am 30. Oftober stattfindenden GeneralSo, nun wissen es die Beschwerdeführer. Weil sie sich sozialMaße am„ Nordstern", an der Gelsenkirchener und der versammlung die Auszahlung eines Gewinnanteils von 10 Proz. demokratisch betätigt haben, sind sie nicht würdig, an den Wahlen Mülheimer Gesellschaft beteiligt ist. Rechnet man dazu Herrn des Aktienkapitals und von dem verbleibenden Rest Zuwendungen zum Schulvorstande teilzunehmen, nach der bestehenden GesetzFunke mit seinen 15 Anteilen, so kann man sagen, daß diese drei an eigene Wohlfahrtseinrichtungen, Kirchen und gemeinnüßige An- gebung" haben sie das aktive und passive Wahlrecht zu dieser Körperstalten im Betrage von 136 724 M. vorzuschlagen. schaft verwirkt. Auf welche Geseze die Regierung bezug nimmt, hat Kohlenbarone über fast zwei Drittel der sämtlichen Die schlesischen Zechen und Hüttenwerte haben sich gut rentiert. fie vergessen anzugeben, dafür hat sie aber um so offenkundiger Anteile des neuen Trusts verfügen und diesen ganz Dagegen blieben Produktion und Absatz der im russischen Polen be- ausgesprochen, daß die Schule die Aufgabe habe, in die Herzen nach ihrem Belieben dirigieren können. Wenn der Fistus also legenen beiden Hüttenwerte infolge der seit dem 1. Februar d. J. der Schüler Frömmigkeit, vaterländische Gesinnung und Königstreue" dem Trust beitritt, so wird er, mag er mun 10, 11 oder 12 Anteile andauernden Arbeiterunruhen, die wiederholt längere Stillstände der zu pflanzen". Sozialdemokraten haben allerdings über die Auferhalten, sich den Anordnungen dieser drei Herren fügen müssen. Werte hervorriefen, erheblich zurück. Zu diesen Einnahmeausfällen gabe der Schule andere Ansichten, damit hat die Regierung recht. Eine recht passende Position für die preußische trat auf den russischen Hütten eine Selbstkostenverteuerung, so daß wir meinen vielmehr, daß die Schule in der Bildung des Volkes Staatsregierung, in die sie sich durch ihre Dienstwilligkeit der in dieser Abteilung verbliebene Jahresüberschuß die zur Deckung ihre vornehmste Aufgabe sehen müsse und daß die Beibringung gegenüber den Befehlen und Wünschen des Kohlenmagnatentums der notwendigen Amortisationen erforderliche Höhe nicht überschreitet felbst gebracht hat! Vielleicht müssen die drei Herren jogar noch und den Gewinn der gesamten Hüttenwerte unter den vorjährigen als übermäßig nobel gelten, wenn sie schließlich den Fiskus mit 10 Anteilen, also mit 10 Broz. beteiligen. Man könnte es ihnen kaum verdenken, wenn sie ihn und seinen offiziellen Repräsentanten, die lange Erzellenz aus Bradwede, noch etwas tiefer einschäßten. Das ganze Verhältnis ist so charakteristisch für unsere heutige Gesellschaft, das jedes weitere Wort der Erläuterung seine Wirkung abschwächen hieße.
herabdrückt.
Soziales.
von Frömmigkeit, vaterländischer Gesinnung und Königstreue" diese Hauptaufgabe nur beeinträchtige. Wir wollen hier nicht des näheren darauf eingehen auf die systematische Ausschließung von Sozialdemokraten aus den Schulvorständen. Die Lüneburger Regierung äfft nur nach, was in Preußen längst Usus ist und mit dem Ausschluß des Genossen Singer aus der Schuldeputation ihren Anfang nahm. Für uns ist der Bescheid der Lüneburger Regierung nur ein weiterer Beleg für die Tatsache, daß die herrschenden und zu denen gehört auch die Schule Klassen alle Institutionen in ihren Dienst zwingt zu dem Zweck, ihre Macht so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.
Verfammlungen.
Der Streifpoften soll und muß verbrannt werden. Die Leser werden sich noch des Urteils des Kölner Landgerichts entsinnen, in dem an der herrschenden Polizei- und Gerichtspraxis den Streikposten gegenüber treffende Stritit geübt wurde, wenngleich es schließlich Der Jahresabschluß der Harpener Bergbaugesellschaft beweist doch zur Verurteilung verschiedener Streifposten ivegen Uebertretung aufs neue, daß die großen 8echengesellschaften des der Kölner Straßenpolizeiverordnung fam. Dies Urteil unterlag Ruhrgebiets trop der Verminderung ihrer För- nun am 25. September der Nachprüfung des Kammergerichts. derung von dem großen Bergarbeiterstreit im Anläßlich des Ausstandes in der Köln- Ehrenfelder Waggonfabrik Frühjahr nur geringen Schaden gehabt haben. waren Streifposten ausgestellt worden. Bei der Polizei lief eine Lokalorganisationen und Tarifverträge. Die Harpener Gesellschaft hat zwar eine Einbuße ihrer Förderung unterschriftslose Anzeige ein, daß Angestellte der Fabrik Das Gewerkschaftsfartell für Berlin und Umgegend hielt am erlitten. Ihre Gesamtförderung betrug im letzten Geschäftsjahr von Streifposten belästigt worden seien. Wie später festgestellt Montag eine Versammlung der Vorstände und Delegierten ab, die nur 5 526 592 Tonnen gegen 5 576 905 Tonnen im Jahr 1903/04, wurde, waren die Betreffenden lediglich nach ihren Namen gefragt sich hauptsächlich mit den kürzlich beendeten und den gegenwärtig wobei in Betracht kommt, daß diesmal das Ergebnis der inzwischen worden. Gleichwohl erließ der Polizeipräsident eine Anweisung, stattfindenden Lohnkämpfen und Lohnbewegungen befaßte. Zunächst auf die Harpener Gesellschaft übergegangenen Berg- und Schiff daß Streitposten bei der Fabrik nicht zu dulden seien, da berichtete Stegge über den Kürschnerstreik, der bekanntlich fahrtsgesellschaft Kannengießer in den Produktionszahlen und dem Störungen der Sicherheit und Ordnung zu befürchten wären. am 1. September, nachdem er zehn Wochen gedauert hatte, mit dem Abschluß enthalten ist. Die Kannengießer- Gesellschaft hatte zwei Der Polizeikommissar des Bezirkes informierte wieder seine Abschluß eines Tarifvertrages auf drei Jahre endete. Der Redner Bechen, Vereinigte Sellerbeck und Roland, deren Gesamtförderung Leute, und mun ging das Eintreiben der Streitposten los. bemerkte unter anderem, so sehr es auch zu bedauern sei, daß der immerhin auf zirka 320 000 Tonnen zu veranschlagen ist. Dem- Die Beamten forderten sie auf, die Nähe der Fabrit bis zu einem§ 9 der Forderungen, den Arbeitsnachweis betreffend, fallen gelassen entsprechend beträgt auch der Bruttogewinn aus dem Steinkohlen- Umkreise von 300 Metern zu meiden. Wer nicht folgte oder wieder werden mußte, so seien doch die Opfer, die der Kampf foftete, nicht abjak nur 9 154 509 M. gegen 9 468 025 M. Dieser Ausfall wird zurückkehrte, wurde festgestellt" und angeklagt auf Grund der Be vergebens gewesen; die Arbeitgeber würden sich es überlegen, nochaber durch den Mehrgewinn der Koksabteilung, der Herstellung Stimmung der Kölner Straßenpolizeiverordnung, wonach An- mals einen derartigen Stampf aufzunehmen. Zum Schluß dankte von Briketts und Teer- Nebenprodukten sowie der Gewinnsteigerung ordnungen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Ordnung zc. auf der Redner den im Kartell vertretenen Gewerkschaften für die Unterauf dem Wertpapierfonto reichlich ausgeglichen, fo daß der öffentlichen Straße Folge zu leisten ist. stützung, die fie den Streifenden zukommen ließen. die Gesamteinnahme sich auf 18 056 832 M. stellt gegenüber Die Angeklagten Crone, Kaczmaret, Bingenheimer und andere An den Bericht schloß sich eine längere Debatte, die 16 396 514 M. im vorletzten Jahr. Wenn trotzdem der Reingewinn wurden auch in zweiter Instanz vom Landgericht Köln zu Geld- sich teils auf die Taktik im Kürschnerstreif, teils auf nur 6 851 448 m.( im vorigen Jahr 7 230 876 M.) beträgt und nur strafen verurteilt. Das Gericht führte aber auf 8 von 10 Seiten den Abschluß des Tarifvertrages bezog. Kleinlein( Instrumenteneine Dividende von 9 Proz. verteilt werden soll, so erklärt sich das Urteilsbegründung aus, daß die Angeklagten eigentlich freigesprochen macher) erklärte, es breche sich auch bei den im Kartell aus der Erhöhung der Unkosten, ganz besonders aber aus den weit werden müßten. Es wurde festgestellt, daß die Angeklagten we der vertretenen Gewerkschaften immer mehr Bahn, Tarifverträge abstärkeren Abschreibungen für das Ichte Jahr( im Betrage von den Verkehr behindert, noch irgendwen belästigt zuschließen, obwohl in der Einigkeit" immer gegen derartige Ver hätten. In ihrem Gefühl, nichts Unrechtes getan zu träge geschrieben werde. Hier sei nun gar ein Vertrag auf die Die Verwaltung scheint denn auch so befriedigt von den erzielten haben, hatten sie die Aufforderungen nicht befolgt oder seien zurück- lange Dauer von drei Jahren geschlossen worden. Im allgemeinen Resultaten zu sein, daß sie abermals eine Vergrößerung ihres Be- gekehrt. Es unterläge feinem Zweifel, daß zur Zeit des Einschreitens erklärte sich der Redner mit der Durchführung des Lohnkampfes der triebes, den Antauf der Zeche Siebenplaneten plant, und zu der Polizei ein begründeter Anlaß nicht vorgelegen habe. Auch sei Kürschner einverstanden. Auf eine Anfrage des Redners, wie es mit diesem Zweck ihr Aftienfapital um 2,2 Millionen M. erhöhen will. es richtig, daß gefeßlich gewährleistete Rechte ihre Bedeutung der gelben Gewerkschaft im Kürschnerberuf bestellt sei, bemerkte Der offizielle Bericht über den Stand der Kartoffeln, des Klees geradezu verlören oder hinfällig würden, wenn eine unterschriftslose Regge, daß sie eine Gründung des Unternehmertums sei und an und der Wiesen in Deutschland um die Mitte des Monats September zuführen. Die Polizei wäre dann bei jedem Streit sofort dazu in nirgends Anschluß. Die Brüsseler Kürschner, denen das Organ der Anzeige schon genügen sollte, das Einschreiten der Polizei herbei- fangs 45 Mitglieder gezählt haben solle. Sie finde selbstverständlich zeigt fast genau dasselbe Bild, wie der vor einigen Tagen veröffent- der Lage. Zweifellos werde die Polizei einschreiten dürfen zum Gelben, ein Ableger der lichte Bericht über den Saatenstand in Preußen; der Stand der Schuße der Ordnung und Sicherheit; daß aber jede nur ent- wurde, hätten bereits Neuen Pelzwaren- Zeitung", zugeschickt Kartoffeln hat sich seit August etwas verschlechtert, der Stand des fernt mögliche Störung ein Eingreifen nicht recht- organisation protestiert. Schäfer( Kürschner) erwiderte auf die bereits einstimmig gegen jene Streitbrecher Klees, der Luzerne und der Wiesen dagegen gebessert. Es ergeben den Tarifvertrag, daß die Kürschner gut sich unt ruhige, ja bis zu einem gewissen Grade gebrauchen könnten. Mit Rücksicht darauf, daß die Untergebildete Leute handelte. Alles das hätte unbedingt zur Frei- nehmer die Kürschnerorganisation vernichten wollten, habe sprechung führen müssen, wenn nicht nach der Praxis des man mit dem Streit gut abgeschnitten. Die gelbe GetvertKammergerichts die Nachprüfung der Notwendigkeit und Zweck- fchaft habe in der vorigen Woche eine Versammlung abgehalten, wo mäßigteit polizeilicher Anordnungen der hier fraglichen Art dem nur 18 Personen anwesend waren. Juppenla( Bimmerer) Richter entzogen wäre. Zwar gestatte das Kammergericht dem bemerfte, von einem großen Sieg fönnten die Kürschner nicht reden. 2,6 Richter wohl die Prüfung, ob die Anordnung objektiv eine solche Wenn sie nun die Bömelburgsche Ruhe" gebrauchten, follten sie zur Erhaltung der Sicherheit gewesen sei, und gestatte eine Frei diese auch gehörig ausnutzen. nie stedt( Bürstenbinder) erklärte, sprechung, wenn die Anordnung solchem 8wede überhaupt nicht er fei ein prinzipieller Gegner aller Tarifgemeinschaften, besonders Das Statistische Amt fügt diesen Noten als Erläuterung diene. Doch werde solche Feststellung nur äußerst selten möglich solcher, die auf drei Jahre abgeschlossen würden. hinzu: sein. Auch vorliegend müsse bejaht werden, daß die Anordnungen Die Witterung des Berichtsmonats war in dem größten objektiv erlassen seien zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Teile des Reiches vorherrschend warm und sehr reich an Nieder- Ordnung 2c. Somit wären die Angeklagten doch zu verurteilen.
7 077 884 M.).
"
fich nämlich( verglichen mit dem Stand im August dieses Jahres fertigen dürfe, bedürfe keiner Ausführung. Vorliegend wäre ein Einwendungen gegen Einschreiten um so weniger erforderlich gewesen, als die drei Jahre zur Kräftigung ihrer Organisation
und im September der letzten vier Jahre) folgende Noten( Nr. 1 bedeutet sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3= mittel, Nr. 4 gering):
-
Kartoffeln Klee
Luzerne Wiesen
September 1905 2,4
2,3
2,5
2,2
Dagegen im August 1905 2,3
2,7
2,7
2,3
"
"
Septbr. 1904
3,4
3,7
3,4
3,5
1903
"
" 1
"
2,6
2,4
2,6
1
1902
2,7
2,3
2,6
"
11
"
1901
"
"
•
2,5
2,9
2,7
2,5 2,9
123222
es
Wernide( Mohrer). berichtete über die fürzlich eingeleitete 2ohnbewegung der Rohrer. Auch in seinem Beruf leide man an der Krankheit der Tarifverträge". Der Redner gab sodann