Fütterung an das Vieh! Kartoffeln, insbesondere auf dem Rübenschneider gemahlen und mit Hädsel vermischt, erlauben eine starke Fütterung; dieses Verfahren ist bei dem verregneten Rauhfutter und den hohen Kraftfutterpreisen höchst rationell und empfehlenswert. 2. Die Erfindung des Kartoffel walzmehls ermöglicht es uns, den Ueberschuß dieses Jahres auf das nächste Jahr zu übertragen: möge jeder größere Landwirt fich 200 Zentner( die Masse von 1000 Bentnern frischer Kartoffeln enthaltend) auf den Futterboden legen und im nächsten Sommer verfüttern. Es ist nicht erforderlich, daß man die Ware sofort zu Boden nimmt, es genügt, d. h. der Markt wird schon genügend entlastet, wenn man sofort sich das Kartoffelwalzmehl zur Lieferung im Laufe des Winters bestellt: da durch würden Hunderttausende von Zentnern Kartoffeln aus dem Markte genommen."
Der Leutnant wurde verhaftet und zur Beobachtung seines1Rrante fing an zu toben, sang Reservistenlieder und schlug alles Geistes zustandes in das Lazarett geschafft.
furz und lein. Gegen den Sanitätsunteroffizier und den herbeiEs ist geradezu unglaublich, was Leutnant v. Lelow in der gerufenen Stabsarzt erging er sich in den wüstesten Schimpfereien, Trunkenheit mitunter vollfährte. So ist er zum Beispiel früher pudte ihnen ins Gesicht, bedrohte sie mit dem Messer und schlug einmal des Nachts mit einem Gewehr auf den Balkon seiner Wohnung wie wild um sich, als ihm die Zwangsjacke angelegt wurde. Auch in getreten und hat mehrere Schüsse abgegeben, die aber niemand ver- der Arrestzelle, in die er geworfen wurde, trieb ers noch eine Zeitletzten. Manche stellen die Tat als einen unglücklichen Zufall hin lang ähnlich. Die Folge war eine Anklage wegen tätlichen und meinen, ein Zivilist habe den Leutnant v. Lekow von hinten Angriffs auf vorgefeste in vierfällen. Der Vertreter angefaßt und ihm das Gewehr zu entreißen versucht. Bei dem der Anklage beantragte zwei Jahre Gefängnis. Der Gerichtshof ging, Ringen sei v. Letow unglücklicherweise an den Hahn des geladenen obwohl er minder schwere Fälle annahm und dem Angeklagten mildernde Jagbgewehres gekommen und der Schuß sei losgegangen. Wie- Umstände bewilligte, über diesen Antrag noch beträchtlich hinaus und weit hier Wahrheit und Dichtung geht, wird die eingeleitete Unter- erkannte auf drei Jahre Gefängnis. Das Urteil erscheint fuchung ergeben." direkt unverständlich, wenn man bedenkt, daß der Angeklagte seine Jetzt, da der Sinnlose im Offiziersrod einem harmlosen und Erzesse doch zweifellos unter der Einwirkung einer schweren, dazu wehrlosen Menschen das Leben geraubt hat, wird plöglich entdeckt, nicht von ihm selbst verschuldeten akuten Alkoholvergiftung, Herr Schulz zeigt soviel Verständnis für die hehren Aufgaben daß man ihn auf seinen Geistes zustand untersuchen müsse. Die feine Zurechnungsfähigkeit aufhob, begangen hatte. Noch under agrarischen Heimatspolitit", daß er in die Leitung des Bundes Wenn es wahr ist, daß der Edelste schon früher nächtlicherweile in verständlicher war es, daß keine psychiatrischen Sachverständige geder Landwirte gehört. Tatsächlich besteht in der Hinauftreibung der den Straßen der Stadt Schießübungen abgehalten hat, dann laden waren, überhaupt dem Gerichtshofe kein auf eingehender Preise für landwirtschaftliche Produkte, sei es durch Zölle, durch hätte er längst in Untersuchung gehört. Aber ein Edelster Beobachtung des Angeklagten beruhendes Sachverständigengutachten Einfuhrverbote, durch Erschwerung der Transporte oder durch künst- darf sich alles erlauben; erst wenn er bestialische Un- vorlag. Hoffentlich wird das schwere Urteil von der höheren Instanz liche Zurückhaltung des Angebotes, die ganze Quintessenz der taten vollbringt, wagt man es, ihn anzutasten. Es fenn- gründlich revidiert! agrarischen Politit.
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Fleischnot- Interpellationen.
19 Am Mittwoch abend verhandelte die Hamburger Bürgerschaft über folgende Anträge: 1. Antrag Stolten( Soz.) und Genossen:„ Die Bürgerschaft ersucht den Senat, die erforderlichen Maßnahmen zur Aufhebung der Grenzsperre gegen die Vieheinfuhr zu treffen und des weiteren im Bundesrat für die Aufhebung der Wieh- und Fleischzölle einzutreten."
2. Antrag Dr. Petersen( Rechte) und Mitglieder aller bürgerlichen Fraktionen:
" Die Bürgerschaft beschließt, den Senat zu ersuchen, im Bundesrat dahin zu wirken, daß Schritte getan werden, um die durch zu geringes Angebot bewirkte Fleischteuerung zu heben."
Eingehend begründete Genoffe Stolten seinen Antrag und wies unter Hinweis auf die amtliche Statistik nach, wie der Rückgang des Auftriebs von Schweinen sich seit Februar bemerfbar gemacht hat. Gegen das Vorjahr sei die Differenz ganz erheblich, insgesamt betrage das Minus in den sechs Monaten 15 597. Daraus könne man unter Berücksichtigung der Bevölkerungszunahme ersehen, wie unheilvoll die Wirkung auf die Volfsernährung sein müsse. Genosse Stolten verlangte, daß man nicht auf halbem Wege stehen bleiben, sondern daß man ganze Arbeit verrichten und, wie es in seinem Antrage heißt, für die Aufhebung der Vieh- und Fleischzölle eintreten folle. Dr. Petersen erklärte sich im allgemeinen mit Stolten einverstanden; im Interesse der Zukunft Hamburgs müßten die Hamburger das Freihandelsprinzip hochhalten. Dr. Wolfson( Rechte) tritt für den Antrag Petersen ein; für ihn sei der zweite Teil des Antrags Stoltens umannehmbar, der zwar den Ansichten der Bürgerschaftsmehrheit entspreche, aber zurzeit nur eine wirtschaftspolitische Demonstration sei, die feinen Erfolg haben könne, tveil die Handelsverträge festgelegt seien. Stolten trat dieser Ansicht entgegen; wir können gar nicht früh genug Front machen gegen die deutsche Handelspolitik. Nachdem noch ein Halbantisemit einige Heiterfeitserfolge geerntet hatte, wurde der Antrag Peterien mit allen gegen etwa 20 Stimmen angenommen. Mit der Minorität stimmten die Hauptscharfmacher. Auch im Gothaischen Landtage tam gestern eine Interpellation über die Fleischnot zur Besprechung. Minister Richter erklärte, daß eine Fleischnot nicht existiere, sondern nur eine Fleischteuerung, die auf die vorjährige Futternot zurückzuführen sei. Er sei bereit, etwaige im Bundesrate unternommene Schritte zur Behebung der Teuerung zu unterstützen, doch sprächen große Bedenten gegen eine Deffnung der Grenzen für ausländisches Bieh.-
zeichnet die ganze Tollheit unserer militaristischen Zustände, daß der Die dunklen Bunkte" eines Pastors. Aus halle berichtet Beutnant, als er mit dem Degen wütend um sich schlug, durch den man disinterit 27. Geptember: zeget die Züge ab und Bolizeibeamten säuberlich in seine Wohnung geleitet wurde. Der redet die Wahrheit. Ueber dieses für gewisse Kreise sehr gewöhnliche Sterbliche wird natürlich bei solchent Treiben feſt zeitgemäße Thema wurde auf Veranlassung des Pastors und Schulgenommen und in Polizeigewahrsam gesteckt. Aber ein Leutnant, ein Adliger, eine Bierde der Armee! Ein solcher wird sorgsam be- inspektors Weiland in Alsleben im Juli 1904 auf einer Lehrerkonferenz, an der auch eine ganze Reihe Pastoren teilnahmen, hütet, bis ihn das besondere Ehrgefühl seines Standes treibt, die fatechifiert. Man sagte, der Lügner gehöre dem Teufel. Ein Belinte zu ergreifen, auf die Straße zurückzueilen und einen be- foffener, der in der Gasse liege, sei immer noch viel besser liebigen Vorübergehenden niederzufnallen!-llam als ein Lügner, denn aus einem Betrunkenen sei immer noch etwas zu machen. Da auf einmal erhob sich der Volksschullehrer Die Schuldigen der Soldatenmißhandlungen. Wilhelm Spengler von Alsleben , der seit längerer Zeit von dem Aus Dresden wird uns vom 27. September geschrieben: Pastor Weiland gepeinigt sein will und sagte: Meine Herren, wir Vor dem hiesigen Kriegsgericht spielte sich am Mittwoch brauchen mit dem Kapitel„ Leget die Züge ab" nicht bis auf ein Prozeß ab, dessen skandalöje Einzelheiten wieder einmal beweisen, Jakob zurückzugehen. Selbst in unserem engen Zirkel figt ein Mann, daß alle Erlasse von„ oben" und Bestrafungen von Leuteschindern der sein Vertrauensamt mißbraucht, Angriffe aus dem Hinterhalt die Soldatenmißhandlungen nicht ausrotten werden, solange das schleudert und schon viel gelogen hat. Mensch bisherige System der Heeresorganisation beibehalten wird. Anfang ist Pastor Weiland." Die Rede schlug wie eine Bombe ein; der Juli d. J. wurde der Unteroffizier Erler von der 7. Kompagnie des Staatsanwalt klagte im Interesse des Pastors wegen Beleidigung Schüßen- Regiments Nr. 108 wegen fortgesetter unglaublicher Miß- und Lehrer Spengler wurde vom Landgericht zu 300 M. Geldstrafe handlungen der Leute seiner Korporalschaft zu 1 Jahr 3 Monaten verurteilt. Auf eingelegte Revision bei dem Reichsgericht wurde Gefängnis und zur Degradation verurteilt. In der damaligen Ber - die Sache an die Vorinstanz zurückgewiesen. Das handlung, über die wir berichtet haben, beschuldigten mehrere Zeugen Urteil wurde wegen Beschränkung der Verteidigung für den Kompagniechef, dieser habe von dem schändlichen Treiben des unhaltbar erklärt mit dem Hinweise, es müsse dem Anfamosen Stellvertreters Gottes Kenntnis gehabt, habe es jedoch still- geklagten gestattet werden, auch bezüglich der Behauptung der fchweigend geduldet. Diese Behauptungen führten zu der Einleitung Bastor sei ein Lügner" den Wahrheitsbeweis zu erbringen. Die einer Untersuchung der Kompagniechef, Hauptmann Ludwig zweite Verhandlung entrollte noch ein schöneres Bild über das Mag eller, 1862 in Dresden geboren, wurde unter Anklage Treiben des Pastors als die erste. So bekundeten mehrere Beugen, gestellt. Er ist der mangelhaften Beaufsichtigung von Untergebenen, daß der Pastor in Geldsachen durchaus unzuverlässig war. Der Unterlassung der Meldungen strafbarer Handlungen eines Unter- So vergaß" er einmal 19 Ratenzahlungen a 5 M. abzuzahlen. gebenen und der Mißhandlung und Beleidigung von Untergebenen Legatgelder und Gelder zur Reise nach der Synode behielt er so beschuldigt. Die Verhandlung ergab folgendes: lange in seinem Besiz, bis man sie ihm abforderte. Der Gerichts
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erste
Die unverkennbare
Eines Tages im Winter 1904/05 hat der Angeklagte, nachdem vorsitzende, der die Buchführung des Pastors als miserabel er erfahren hatte, daß der Unteroffizier Erler trop Verbots die bezeichnet, sagt, als der Mann als Zeuge vor ihm stand:„ Nun Lente feiner Korporalschaft unmittelbar vor dem Schießen längere fagen Sie einmal, ist denn das nur Bummelei?" Der StaatsBeit mit Kniebeuge und Gewehrstrecken trattiert hatte, so anwalt bezeichnet den Pastor als nur nicht gewandt in Geldsachen" daß fie nachher schlecht schoffen, es unterlassen, gegen und der Verteidiger des Lehrers, Justizrat Steil, meint, eine Anlage den Stellvertreter Gottes" einzuschreiten. Am gegen den Pastor wegen Untreue wäre jedenfalls nicht ohne 4. Februar hatte Erler mehrere Leute durch eine füße Erfolg gewesen. Die herzogliche Hofkammer( Anhalt) und das mit Schlamm triechen lassen, der Angeklagte hat aber, ob- Stonsistorium hat aber feine Schuld an dem Pastor gefunden wohl ihm der Vorgang mitgeteilt wurde, weder eine Untersuchung und den Lehrer Spengler ersucht, er möge dem Pastor künftig mit eingeleitet, noch den Schuldigen bestraft. Hauptmann Faller ist mehr Hochachtung und Ehrerbietung begegnen, ferner beschuldigt, den Unteroffizier Erler im allgemeinen mangel- widrigenfalls ein Disziplinarverfahren folge. Der Amtsbruder des haft beaufsichtigt fowie den Rekruten Hunger und Pohlei beim Pastors, Pastor Aesternig sagt aus, als einmal Gemeindemitglieder Gyerzieren einen Stoß in den Rücken versezt und den Schüßen in der Kirche waren, die Pastor Weiland tüchtig auf die Finger Speck , durch den das Treiben des Korporals aufgedeckt wurde, einen schauten, sagte Weiland: Siche Bruder, hent find die Gottlosen in Spion genannt zu haben. Mit Ausnahme des Schimpfwortes der Kirche. Der Bürgermeister von Alsleben befundet, er habe den bestritt der Herr, der bereits wegen Mißhandlung und Beleidigung Pastor gelegentlich einer Feier öffentlich Lump genannt Untergebener 1901 mit 6 Wochen Stubenarrest bestraft worden ist, und der Pastor habe nicht geklagt. Das Gericht verurteilte den Zur Fleischnot. Die„ Kommunale Pragis" veröffentlicht in feine Schuld. Er behauptete. Erler habe es in der raffiniertesten Lehrer Spengler trotz des Wahrheitsbeweises wieder zu 300 Mark ihrer legten Nummer einen Aufruf, in welchem sie darauf hinweist, Weise verstanden, seine Roheiten vor den Augen der Vorgesetzten zu Geldstrafe. In der Urteilsbegründung hieß es, einen dunklen daß zur Abhülfe der Fleischteuerung die Deffnung der Grenzen für verbergen. Dabei mußte er selbst zugeben, daß er dem Unteroffizier Buntt habe wohl jeder im Leben. In der Verhandlung konnte die Vieheinfuhr aus dem Auslande nicht genügt, sondern die Selbst- wegen seines schroffen Auftretens wiederholt Vorstellungen gemacht man aber an dem Bastor schwer einen hellen Punkt entdecken. hülfe der Gemeinde hinzutreten müsse. Die Gemeinden", schreibt und deshalb sogar feine Ablösung in Erwägung gezogen hat, aus sie, vornehmlich die Großstädte und die Industriezentren, müssen der mangels eines passenden Ersages aber nichts habe werden können. Eröffnung des bayerischen Landtages. durch rationell betriebene Viehzucht eine genügende Fleischzufuhr Was den Fall mit dem Hinlegen der Leute in eine Bfüße anbelange, auf ihren Märkten sichern. In einer Reihe von ausführlichen Ab- so habe er davon erst durch die Hauptverhandlung gegen Erler gehört. 2 Uhr wurde in der Residenz durch den Prinzregenten der Landtag handlungen haben landwirtschaftliche und kommunalpolitische Fach- Seinerzeit habe er von einem Gerücht, wonach sich ein Unteroffizier männer das Problem in der Kommunalen Praris" erörtert. Es feiner Kompagnie einer Unzuträglichkeit schuldig gemacht haben eröffnet. In der Thronrede heißt es: tommt nunmehr darauf an, daß ihre Vorschläge in den Gemeinden sollte, gehört, von einer Untersuchung sich aber nichts versprochen, Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse hat es möglich gemacht, getpiffenhaft geprüft werden und daß auch der demnächst zusammen- weil bei einer Befragung der Unteroffiziere aus leicht begreiflichen trotz des Rückganges einiger Einnahmequellen und abermals getretende Deutsche Städtetag dazu Stellung nimmt. Die Debatten Gründen nichts herausgekommen wäre, während eine Besteigerter Anforderungen, eine Erhöhung der direkten Steuern zu können nur dann fruchtbar sein, wenn ihnen ein reiches Tatsachen- fragung der Leute die Autorität der Unter- vermeiden. Da jedoch beträchtliche Erübrigungen aus früheren Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen, mußte zur Deckung einmaliger Ausmaterial zugrunde gelegt wird. Zunächst ist wichtig, festzustellen: offiziere geschädigt haben würde. 1. welche Gemeinden landwirtschaftlich nutzbares Gelände, das Die Zeugenvernehmung gestaltete sich recht interessant. Erler, gaben die Aufnahme eines Anlehens in Aussicht gesich zur Viehzucht eignet, besitzen; der jetzt feine Strafe verbüßt, hat als Benge in der Voruntersuchung nommen werden. Die Thronrede kündigt sodann die Verbesserung 2. wie dieser Besiz verwaltet wird( Regiebetrieb, Bachtung); erklärt:" Der Hauptmann hat öfters gesehen, daß ich mich an den der Einkommensverhältnisse zahlreicher Kategorien von Beamten, 3. ob bisher schon Viehzucht in nennenswertem Umfange auf Beuten vergriff und hätte schon längst gegen mich einschreiten müssen, sowie im Staatsdienst beschäftigter Arbeiter an. Ferner werden den Gemeindeländereien betrieben worden ist; ich wurde nicht nur nicht getadelt oder bestraft, sondern gelobt, richtung einer Zentralstelle für Handel und Gewerbe sowie die dann wäre es auch nicht so weit gekommen. Aber nichts geschah, Denkschriften über die Reform der Steuergesetzgebung, über die Er4. oder wie sie sonst ausgenutzt worden sind; 5. und endlich, welche finanziellen Erträgnisse den Gemeinden weil es in meiner Korporalschaft immer so stramm zuginge. wiederholte Einbringung des Wassergesebes angekündigt. Weiter aus sclchem Grundbesitz zugeflossen sind. Als er mich kurz vor meiner Verhaftung doch einmal be- verden eine Denkschrift über die Erwerbung der Pfälzischen EisenDa die vorhandene Literatur über die Gemeindeangelegen- strafen mußte, rief er mich zu sich und sagte zu mir bahnen und andere Entwürfe auf dem Gebiete der Verkehrsverwal heiten nur sehr dürftige Auskunft auf diese wichtigen Fragen gibt, in freundlichstem Tone: Nehmen Sie sich die Sache nicht tung angekündigt. Ueber die Schäden, welche durch elementare Era so ersuchen wir hierdurch die verehrlichen Gemeindebehörden, und zu Herzen, in meinen Augen sind Sie genau wie zuvor ein tüchtiger eignisse einige Bezirke der Pfalz mit umfassendem Wein- und Tabaksferner alle unsere Leser und Freunde, besonders unsere regel- und fleißiger Unteroffizier!" Erler war auch zugegen, wie fich der bau erlitten haben, sind umfangreiche, eingehende Erhebungen anmäßigen Korrespondenten, umgehend möglichst ausführliche Angaben Hauptmann an dem Schützen Pohlei vergriff, und bemerkte darauf gestellt worden. über diese Dinge an die Redaktion der Kommunalen Praris", zum Feldwebel: Da sieht man's doch, daß es nicht so Berlin W. 15, gelangen zu lassen." schlimm ist, der Hauptmann gibt uns doch das deut lichste Beispiel!" Leutnant v. Lossow hat aus dem gleichen Anlaß zu den Unteroffizieren bemerkt, sie sollten sich an dem Hauptmann fein Beispiel nehmen! Hauptmann Feller war wegen seines rigorosen Brüsewitz und Hüssen er haben ihren Meister gefunden! Auftretens bei Mannschaften und Unteroffizieren gleich unbeliebt. Die Ueber ein standalöses Geschehnis, das sich in der Nacht vom Leute wagten gar nicht, sich beim Angeklagten wegen schlechter BeSonntag zu Montag in Lissa zutrug, berichten die Bosener Handlung seitens Erlers zu beklagen. Daraus erklärt sich auch eine Neueft. Nachr.": gelegentliche Aeußerung des Feldwebels Brendler:" Ehe fich „ Das in Lissa stationierte 56. Felbartillerieregiment fehrte jemand von den Rekruten beschwert, muß schon sonst was passieren!" Sonntagvormittag aus dem Manöver zurück. Aus Freude über die In einem sehr eigenartigen Lichte erschien auch der Leutnant glückliche Rückkehr und das gute Gelingen der Manöver hat v. 2ossow, der als Zeuge unter Eid zugeben mußte, daß er oft der Leutnant b. Lekowi vom dortigen Feldartillerie den Roheiten Erlers zugesehen hat, ohne jedoch einzuschreiten. v. L. regiment bis in die Nacht hinein getneipt. ist inzwischen gegangen worden. Man wird ihm sein Verhalten inseinem Nachhausewege geriet er Mitter deffen weniger schwer anrechnen können, daß er bei den ihm be- scheine. gegen nacht auf der Comeniusstraße mit Zivilisten in Streitig tannten Charaktereigenschaften des Hauptmanns es als junger und teiten. Nach einer anderen Version sollen zwei Reservisten unerfahrener Offizier unterlassen hat, von dem Gesehenen dem den Leutnant zuerst angerempelt haben, doch müßte die Unter- Kompagniechef Mitteilung zu machen. Er wird wohl seine guten suchung erst noch näheres darüber ergeben. Im Verlaufe des Gründe hierfür gehabt haben. Der Angeklagte erklärte hierzu, es Streites zog der stark gereizte v. Lefow seinen Degen, um fönne ihm nicht als Schuld angerechnet werden, wenn Offiziersdie immer größer werdende Zahl seiner Gegner abzuwehren. Dem mangel geherrscht und der einzige ihm zur Ausbildung der Rekruten blind um sich Hauenden wurde der Degen entriffen, zugeteilte Offizier versagt habe. dann aber wieder zurückgegeben. Der inzwischen herbei- Das Urteil fiel verblüffend mild aus. Es wurden, min bers sechs Wochen gekommene Polizei- Inspektor lgner beruhigte die sehr aufgeregte ich were" Fälle angenommen und auf- Boltsmenge und brachte den eutnant in seine Wohnung Stubenarvest erfannt! Soweit eine mangelhafte Beaufsichtigung auf der Comeniusstraße. Die Boltsmenge zerstreute sich bald. in Frage tam, ist eine Bestrafung nicht eingetreten. Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich über Nach einiger Zeit aber verließ Leutnant v. Lekow, mit einem Jagdden Programmentwurf für die Marokko - Konferenz sind so eben gewehr bewaffnet, seine Wohnung und erschien wieder auf der Wie militärische Verbrechen" entstehen. Vor dem Kriegsgericht abgeschlossen worden. Ueber das Programm, über das sich Comeniusstraße. Bald sammelte sich wieder Bublifum um der I. Marine Inspektion in siel hatte sich am Dienstag der beide Regierungen geeinigt haben, umfaßt die Einrichtung der Polizei, ihn, und es entstand ein neuer Streit. Dabei gab Leutnant Torpedoheizer Brunshagen vom großen Kreuzer Prinz Adalbert " die Regelung der Ueberwachung und Unterdrückung des Waffenv. Lekow auf den vorübergehenden Haushälter des Hotels Nitsche, wegen tätlichen Angriffs auf Vorgesetzte" zu verantworten. Der schmuggels, die Finanzreform, die besonders in der Errichtung einer den 23jährigen Joseph Resch aus Lodz , einen geborenen Russen, schweren Anschuldigung lag folgender eigenartige Tatbestand zu Staatsbant, der Steigerung der Steuerträge und der Erschließung aus kurzer Entfernung einen Schrotschuß aus seinem Doppeljagd grunde. B. befand sich im Auguft im Schiffslazarett und sollte neuer Einnahmequellen bestehen soll, endlich die Festseßung gewisser gewehr ab und verwundete diesen am Oberschenkel und Unterleib operiert werden. Vor der Operation hatte er heillose Angst, die Grundlinien zur Sicherung der wirtschaftlichen Freiheit. Für das algerisch- maroffanische Grenzgebiet soll die Polizeis so schwer, daß der Verwundete bereits am Montagvormittag aus der Sanitätsmaat Wangemann noch durch allerlei Redereien dem Leben schied. Der Tod erfolgte durch Herzlähmung infolge und besonders dadurch steigerte, daß er ostentativ die chirur Organisation wie bisher unmittelbar und ausschließlich zwischen von Verblutung. gischen Instrumente auf dem Operationstisch ausbreitete. Ein Frankreich und dem Sultan geregelt werden. Dasselbe soll für dieses Leutnant b. Lelow beging am Montagmorgen, als ihm im Lazarettgehilfe hatte Mitleid mit B. und versprach ihm, einen Gebiet gelten in bezug auf die Anwendung der allgemeinen Vor nüchternen Zustande die ganze Tragweite seiner Tat flar wurde, Trank zu präparieren, der die Schmerzen der Operation lindern schriften über den Waffenschmuggel. Nach dem Uebereinkommen Das Getränk, 96 prozentiger eingeist, mit werden ferner beide Regierungen Spanien um seine Zustimmung einen Selbstmordversuch, indem er einen Revolverschuß würde. auf sich abgab, der ihn indes nicht lebensgefährlich verwundete. Wasser gemischt, hatte aber eine ganz andere Wirkung. Der dazu angehen, daß die Stadt Algeciras als Versamm
Auf
Die Bluttat cines Leutnants.
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Von der Frage der Wahlreform sagt die Thronrede, wie es scheint, nichts. Die Regierung will in dieser Frage offenbar die Initiative des Parlaments abwarten.
Heftige Angriffe gegen die Kolonialverwaltung hatte vor einigen Tagen die Köln . Volksztg." erhoben. Die" Nordd. Allgemeine Zeitung " hatte gegen die verschiedenen Bchauptungen der Köln . Voltsztg." ausführliche Entgegnungen ge bracht, woraufhin wiederum die Köln . Voltsztg." spaltenlange Entgegnungen brachte. Nun hat schließlich die„ töln. Volfsztg." den Rüdzug angetreten. Sie erklärt in ihrer letzten Nummer, daß sie keinen Anstand nehme, auszusprechen, daß ihr der Beweis für ihre Behauptung, die Vertreter der Kolonial. abteilung hätten unrichtige Angaben gemacht, nicht erbracht zu sein Ihr Gewährsmann verweise auf den Austrag der Sache im Reichstage. Es werde also abzuwarten sein, ob dort die Kolonialverwaltung in der Lage sei, sich von den verschiedenen gegen sie erhobenen Vorwürfen zu reinigen. An weiteren Grörterungen in der Bresse dürfte die Deffentlichkeit vorläufig kein Interesse haben. Nach dieser Erklärung der Köln . Volksztg." wird auch die unbeteiligte Preffe die weitere Entwickelung der Polemit im Reichstage abwarten müssen.-
Abschluß der Marokko - Berhandlungen. Das Wolfffche Bureau" meldet offigiös:
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