Nr. 231. 22. Jahrgang.
Die Kreiskonferenz für den Reichstagswahlkreis
tagte am Sonntag im Café Bellevue zu Rummelsburg . Mit der Leitung der Verhandlungen wurden Freiwaldt, Sonntag und Maßpfuhl betraut. Als erster Punkt stand auf der Tagesordnung: Berichterstattung vom Parteitage.
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Pinseler referierte über die das Organisationsstatut betreffenden Verhandlungen. Er gab der Befriedigung über die Annahme des neuen Organisationsstatuts unserer Partei Ausdruck und betonte, die Delegierten des Kreises haben einstimmig für das von der Kommission vorgelegte Statut gestimmt, obgleich der Berliner Antrag, den Vorwärts" zum lokalen Organ zu machen, nicht angenommen worden ist.
Taubmann berichtete über den Teil der Verhandlungen, der fich mit dem politischen Massenstreik beschäftigte. Er führte aus, der Standpunkt, den Bebel vertrat, bringt in flarer Weise das zum Ausdruck, was den Interessen der Klassenbewußten Arbeiterbewegung dient, während die gegen Bebels Anschauungen gemachten Einwände bon allzugroßer Aengstlichkeit zeugen.
Frau Neumann gab eine Darstellung der auf die proTetarische Frauenbewegung bezüglichen Verhandlungen. Sie betonte, daß weibliche Vertrauenspersonen im Interesse der Agitation unter den Frauen auch da notwendig feien, wo sich Frauen politisch organisieren dürfen, und daß die Erziehung der Jugend am besten gefördert werde, wenn die proletarischen Frauen in unserem Sinne aufgeklärt werden.
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grüßen, als sie bekunde, daß unsere Partei ihren alten revolutionären Kreises, dem der Kreis zur Bearbeitung überwiesen ist, beratende Standpunkt beibehalte.
Grauer wünscht, daß sich die Kreiskonferenz mit den Beschlüssen des Barteitages einverstanden erkläre und daß die Besprechung des Parteitages in den Bezirken nutzbringend für die Genossen gestaltet werde.
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Stimme.
§ 2. Die 6 Berliner Reichstagswahlkreise bilden mit NiederBarnim und Teltow- Beeskow- Storfow- Charlottenburg gemeinsam einen gemeinsamen Agitationsbezirk nach Maßgabe der bestehenden, zwischen diesen Kreisen vereinbarten Verhältnisse. Für die 18 anderen Reichstagswahlkreise hat außer den einzelnen Wahlfreisen die Agitationskommission für die Provinz Brandenburg die Agitation und Organisation zu fördern.
§ 3. Die Agitationskommission für die Provinz Brandenburg besteht aus: a) 11 Mitgliedern, die durch die 8 Berliner Wahlkreise gewählt werden( und zwar von Berlin IV und Berlin VI je 2, bon den übrigen Kreisen je 1 Mitglied, für Gesamt- Berlin ein juristischer Beirat).
Die 8 Berliner Kreise( Berlin I- VI, Teltowo- BeeskowStorkow- Charlottenburg und Nieder- Barnim ) haben die Verpflichtung, außer in ihren Kreisen nach Maßgabe der bon der Agitationstommission in Verbindung mit den einzelnen Streifen getroffenen Abreden Agitation und Organisation in den ihnen überwiesenen Bezirken zu fördern.
Der Agitationsfommission ist seitens der einzelnen Mits glieder über ihre Tätigkeit in den ihnen überwiesenen Kreisen Bericht zu erstatten.
b) Je ein Vertreter aller 18 der Agitationskommission unterstellten Kreise haben das Recht, an den Sizungen der Kommission mit beratender Stimme teilzunehmen.
§ 4. Aufgaben der Agitationsfommission:
1. Die Agitationskommission hat die Beschlüsse der Provinzialfonferenz auszuführen.
2. Sie hat ferner die allgemeine, für die 18 Kreise ihres Bezirtes bestimmte Agitation zu leiten. Es steht ihr das Recht zu, Agitationstouren für ihren Agitationsbezirk zu veranstalten, allgemeine Agitationsschriften herauszugeben und für einzelne Distrikte in besonderer Weise tätig zu fein. 3. Der Agitationskommission ist zu diesem Behufe eine ständige Uebersicht über den Stand der Bewegung in den 18 Kreisen seitens der einzelnen Kreise zu geben. Die Agitationsfommission hat rege Fühlung mit den einzelnen Kreisen zu halten und ist von diesen zu allen Kreiskonferenzen( Generalbersammlungen) und Sißungen der Preßkammissionen einzuladen.
4. Unter Unterstützung der einzelnen Kreise hat die Agitationstommission für Sammlung und Verwertung von Agitationsmaterial zu forgen.
5. Die Agitationsfommission ist von allen polizeilichen und gerichtlichen Schritten gegen Parteigenoffen zu unterrichten und hat eventuell für geeigneten Rechtsschutz zu sorgen. 6. Jede finanzielle Inanspruchnahme des Parteivorstandes zu welchem Zwecke es auch sei bedarf der Zustimmung Der Agitationskommission.
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Sonnenburg ist in dieser Hinsicht mit dem Vorredner ein berstanden. Weiter führte er aus: Man hätte Genoffe Friedeberg auf dem Parteitage das Wort gestatten sollen, denn Friedeberg be fürworte in ehrlicher Absicht eine neue Tattit, und er habe eine Gefolgschaft hinter sich, die zum großen Teil aus alten Parteigenossen bestehe. Mit Rücksicht darauf hätte man Friedeberg seine Ansichten vertreten lassen sollen. Auf dem Parteitage wäre die beste Gelegenheit gewesen, die Irrtümer Friedebergs ad absurdum zu führen. Daß die Resolution Bebel nichts anderes als ein papierener Beschluß sei, fönne Redner nicht glauben. Er habe das Vertrauen zu den Arbeitern, daß sie in den Massenstreit eintreten, wenn es die Situation erfordert und sie dazu aufgefordert werden. Wir sehen ja jetzt bei der großen Aussperrung in den Elektrizitätsbetrieben, daß die Arbeiter ihren Führern folgen und aus Solidarität mit den Ausgesperrten die Arbeit niederlegen.( Rufe: Das hätten sie schon acht Tage früher tun sollen. Mehrfache lebhafte Rufe: Sehr richtig!) Wenn das nicht früher geschah, so möge man bedenken, daß die Führer eine große Verantwortung haben. Ein Gegensatz zwischen Partei und Gewerkschaften bestehe nicht, er werde nur fünftlich geschaffen. Die Gewerkschaft führe die Arbeiter auch zur politischen Erkenntnis. Weiter führte der Redner aus, er müsse gegen Richard Fischer Stellung nehmen, weil er in seinem Referate zur Maifeier die Buchdrucker als zünftlerisch bezeichnete. Die Buchdrucker haben Rubig gab einen Ueberblick über die von den Vorrednern schon seit 1848 Stlaffentämpfe geführt. Ueberall in der Klassennicht berührten Punkte der Verhandlungen des Parteitages. bewußten Arbeiterbewegung seien Buchdrucker an hervorragender Unter anderem sagte der Redner, mit dem Beschluß zur Maifeier Stelle tätig, fie feien auch im Verhältnis zu ihrer Gesamtzahl stärker können die Parteigenoffen ohne weiteres einverstanden sein. Genoffe in den politischen Organisationen vertreten wie andere Berufe. Der Fischer habe in seinem vorzüglichen Referat die Frage zur Zufrieden- ältesten und größten Gewerkschaft dürfe man nicht den Vorwurf heit der Parteigenoffen behandelt. Es lasse sich nicht verkennen, daß machen, daß fie zünftlerisch sei. ein gewisser Gegensatz zwischen einem Teil der Gewerkschaftsführer Walterstötter: Es sei durchaus nicht unrichtig, wenn und der Partei vorhanden sei. Die Debatte in Jena würde aber man sage, daß bei den Buchdruckern zünftlerische Bestrebungen herdazu beitragen, daß sich dieser Gegensatz nicht zum Schaden der bortreten. Wenn Taubmann auf dem Parteitage sagte, die MaPartei bemerkbar mache. Die Frage der Maifeier werde ja auf dem schinen im Buchdruckgewerbe find für die Buchdrucker da, nur diese nächsten internationalen Kongres wieder zur Sprache kommen; Sache dürfen an den Maschinen arbeiten, so sei das ja ein zünftlerischer der Parteigenossen werde es sein, darüber zu wachen, daß sie nicht Standpunkt. Das sei ja das Wesen der alten Zünfte, daß sie sagten, von den Gewerkschaftsführern überrumpelt werden und daß die Mai- die und die Arbeiten sind für uns, die darf fein anderer machen. feier in der bisherigen Weise bestehen bleibe. Was würde man denn sagen, wenn die Holz- und die Metallarbeiter Eine Angelegenheit, welche die Genossen des Kreises besonders interessiere, sei der Streit auch verlangen würden, daß an den in ihren Gewerben benutzten zwischen dem Vorwärts" und der Leipziger Volkszeitung ". Die Maschinen nur gelernte Tischler, Schlosser usw. arbeiten dürfen?- gegnerische Preffe habe gehofft, diese Angelegenheit werde endlich zur Im Gegensatz zu Freiwaldt sagte der Redner sei er der Spaltung der Partei führen. Nun habe sich gezeigt, daß auch in Meinung, daß der Parteitag allerdings ein Markstein in der Geschichte der Erledigung dieses Punktes unsere Partei so einig war, wie der Partei sei. Die Stellung des Parteitages zur Maifeier und selten. In dem Beschluß, den der Parteitag in dieser Angelegenheit zum Massenstreit müsse jeden Barteigenossen mit voller Befriedigung faßte, komme der Standpunkt, den die Kreiskonferenz dazu ein- erfüllen. Jezt haben wir keine Maifeier und doch eine große Ausgenommen habe, so klar zum Ausdruck, daß die Genossen damit ein- sperrung. Da fönnten sich die Gewerkschaftsführer, die die Maiberstanden sein können. Auch im übrigen könne man mit dem Ver- aussperrung und deren Kosten so sehr fürchten, ein Bild machen, lauf und den Beschlüssen des Parteitages durchaus zufrieden sein. daß die Kraftprobe doch einmal fomme, ob nun im Mai oder Debiting erstattet hierauf den Bericht der Mandatsprüfungs- Ottober. Dem Genossen Friedeberg seien wir zu Dank verpflichtet. tommiffion. Es find anwesend 64 Delegierte, 13 Vertrauensleute, Er habe den Anstoß gegeben zur Erörterung des Massenstreits. ber Kreisbertrauensmann, der Reichstagsabgeordnete des Kreises, Ohne Friedebergs Agitation wäre die Frage nicht auf dem Parteidie weibliche Vertrauensperson, die Vertreter der Preß-, der tage behandelt worden. Agitations, der Lokal, der Neunerkommission sowie zwei Revisoren. Hierauf wurde die Diskussion über die Referate eröffnet. Biebermann sprach die Erwartung aus, daß sich die gewerkTaubmann verteidigt die Buchdrucker gegen den Vorwurf schaftlich organisierten Arbeiter auch politisch betätigen und ein einmütiges Busammenarbeiten beider Zweige der Arbeiterbewegung des Zünftlertums. Fischer sei auf dem Parteitage provozierend auf Plaz greife. Pinseler betonte, daß die Maifeier nicht abgetreten, indem er gerade auf die Buchdrucker hinwies und sie als geschwächt werden dürfe. Schnus führte aus, die Theoretifer, zünftlerisch hinstellte. Natürlich, meint Redner, müssen die BuchBie wie Friedeberg über den Massenstreit reden, wüßten nicht, wie bruder an den Maschinen arbeiten, die in ihrem Berufe eingeführt schwer es sei, auch nur einen rein gewerkschaftlichen Streit größeren werden. Jede Gewerkschaft habe die Interessen ihrer Mitglieder Umfangs durchzuführen. Die Aengstlichkeit, welche bei der Massen- wahrzunehmen. Der Maschinenmeister, von dem Fischer sprach, den streitdebatte auf dem Parteitage von manchen Rednern zur Schau der Buchdruckerverband nicht aufnehmen wollte, fei ja bereits Mitgetragen wurde, fei unbegründet. Wenn uns das Wahlrecht ge- glied einer Gewerkschaft, nämlich der der Hülfsarbeiter, gewesen. nommen wird, brauche es nicht zum Blutvergießen kommen, denn Er habe an einer veralteten Maschine gearbeitet, von einer Art, die wir hätten noch andere Mittel, um auf die Herrschenden es heute gar nicht mehr gibt. Hätte der Buchdruckerverband den Klaffen einzuwirken. Röste meinte, es sei erfreulich, Mann aufgenommen und ihm Arbeit vermittelt an einer Maschine, daß auf dem Parteitage hinsichtlich der Maifeier und die er nicht kennt und die er deshalb auch nicht bedienen kann, des politischen Massenstreits eine schärfere Tonart dann hätte der Verband den Vorwurf bekommen, daß er ungefchlagen wurde. Es sei selbstverständlich, wenn unsere brauchbare Arbeitskräfte vermittelt. Diese Ausführungen, die Redner Zum Parteitag in Jena Rechte geschmälert, wenn das Wahlrecht angetastet werden sollte, schon auf dem Parteitage machte, seien im Vorwärts"-Bericht nicht daß die deutschen Arbeiter dann nicht hinter den russischen Prole zur Geltung gefommen. In den Berichten würden ja die kleinen äußert sich in der letzten Nummer der„ Neuen Zeit" Genosse Kautsky . Aus diesen Aeußerungen möchten wir die wiedergeben, tariern zurüdstehen werden. Er, Redner, tenne in solcher Situation Tiere nicht so berücksichtigt wie die großen Redner. kein anderes Mittel als den Massenstreit. Mit dem politischen Streit drucker tun auch als Parteigenossen ihre Schuldigkeit. Wer beteilige aus denen die Stellung Kautskye als Redakteur der„ Neuen Zeit" habe es eine ganz andere Bewandtnis wie mit einem Streit um sich wohl an den Sammlungen mehr wie die Buchdrucker? Es sei Zeit, au der Resolution der Fünfzehnerkommission ersichtlich ist, sowie eine Richtigstellung, die sich gegen Bemerkungen richten, in denen wirtschaftliche Vorteile. Bei einem politischen Streit würden die- daß die Bwiftigkeiten gegen die Buchdrucker endlich aufhören.- jenigen das Wort zu führen haben, die man als ethisch ästhetisch Fischer hätte doch das größte Interesse gehabt, im Buchdrucker- ihm eine Unterschäßung der Gewerkschaften unterschoben wird. Bezüglich der Resolution der Fünfzehnerfommission bemerkt Kautsky , bezeichnet, denn es werde vor allem darauf ankommen, daß die berbaude zu bleiben und dort seine Meinung zu vertreten. daß sie eine Anerkennung der theoretischen Arbeit bedeute. Die Massen beeinflußt und zur Begeisterung fortgeriffen werden. Hinsichtlich der Maifeier sei die Meinung der Gewerkschaftsmitglieder Schmutz bemerkte persönlich, ihm sei vorgeworfen worden, daß er Kommission habe anerkannt, daß dem angeblichen Strafeel höchst eine andere wie die in Köln zum Ausdrud gekommene Meinung der Ansichten vertreten habe, welche die Weißenseer Genossen, deren ernste und wichtige fachliche Meinungsverschiedenheiten zugrunde Führer. Robert Schmidt habe auf dem Parteitag so gesprochen, daß Delegierter er ist, nicht teilen. Er erkläre, er stehe im Prinzip aufliegen. Damit, daß die Differenzen als fachliche anerkannt worden feien, sei die Möglichkeit, ja die Notwendigkeit gegeben, wieder man fich fragen müsse, ob er denn noch Sozialdemokrat sei. So dem Boden des Massenstreits. wie Schmidt hätte auch ein Liberaler reden können. Gegen solche Vorsitzender Freiwaldt konstatiert, daß die Versammlung mit ausschließlich fachlich zu diskutieren. Dann heißt es: Zeute müſſe man entschieben Stellung nehmen. Weiter bemerkte der Haltung und den Beschlüssen des Parteitages einverstanden ist. Märt, kritische Untersuchungen des Parteiprogramma" feien„ tunWenn die Resolution der Fünfzehnerfommission weiter er Der zweite Bunft der Tagesordnung betraf die Partei- lichst in die Neue Zeit" zu verlegen, die zu diesem Zwede erder Redner, er sei damit nicht zufrieden, daß im neuen Organisationsstatut die proportionelle Vertretung der Wahlkreise auf dem Partei- tonferenz für die Provinz Brandenburg . tage nicht anerkannt sei. Liefegang, Mitglied der Agitationskommission, berichtete forderlichenfalls zu erweitern ist", so fasse ich diesen Satz dahin Freiwald: Es sei gefagt worden, der Jenaer Parteitag fei über das von der Kommission beratene Organisationsstatut der auf, daß unter derartigen fritischen Untersuchungen jede Art von stimmen, denn so Bedeutendes habe der Parteitag nicht geleistet. sei das, was schon längst anerkannte Norm war, schriftlich festgelegt bient, so die Neue Zeit" in erster Linie der Kritik und der Disein Markstein in der Geschichte der Partei. Dem könne er nicht zu- Provinz. Dasselbe enthalte eigentlich nichts Neues, im wesentlichen Selbstkritik der Partei und ihrer Grundfäße gemeint ist. Wenn die Tagespresse in erster Linie der Propaganda und dem Kampfe Mit Freuden sei es zu begrüßen, daß der häusliche Streit zwischen worden, wie es die Provinzialfonferenz gewünscht habe. Es entstand eine Geschäftsordnungsdebatte darüber, ob das vom Disfussion von Parteifragen nicht entschlagen. Fragen, die in die fussion Freilich, ganz kann und darf auch die Tagespresse sich der den Barteiblättern in die Kommission verwiesen worden ist. Die gegnerische Presse, die ja gerade diese Angelegenheit auszunüßen Referenten besprochene Statut debattiert werden solle oder nicht. dachte, fei ja dadurch enttäuscht worden. Jezt müsse man Die Versammlung entschied sich dafür, daß von einer Diskussion ab- Pragis der Bewegung direkt eingreifen, aber auch rein theoretische aber sehen, daß taum acht Tage nach Schluß des gefehen und den Delegierten zur Provinzialfonferenz überlassen nicht übergangen werden, deren Behandlung bildet einen Teil ihrer Fragen, die die ganze Partei bewegen, können von der Tagespresse Parteitages in bürgerlichen Blättern, der„ Berl. Volkszeitung" werde, für die zweckmäßige Gestaltung des Statuts einzutreten, Aufklärungsarbeit. So hätte zum Beispiel die Tagespresse sich der und dem„ Berl. Tageblatt" ausführliche Berichte über die Ver- welches sich auf die 18 Provinzkreise bezieht, unter Ausschluß der Kritik der Bernsteinschen„ Boraussetzungen" nicht enthalten dürfen, handlungen der Fünfzehner Kommiffion enthalten feien. 8 Kreise von Groß- Berlin. und ebensowenig kann sie an der Streitfrage des Verhältnisses von Dazu werde der Parteivorstand ein entschiedenes Wort sprechen Als Delegierte zur Provinzialfonferenz wurden Borgmann, Partei und Gewerkschaft vorbeigehen. üffen. Der Antrag, den Vorwärts" zum Drgan der Berliner Koppenhagen, Maßpfuhl gewählt und Walterstötter Genoffen zu machen, jei ja hauptsächlich auf Bebels Einspruch bin als Ersatzmann bestimmt.
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Gegensatz zwischen Partei und Gewerkschaften schaffen, auf die Finger sehen.
Schulz führte aus, man müsse den Genossen, die einen
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Ein Antrag auf Schluß der Debatte wurde angenommen.
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gefallen, Bebel habe aber erklärt, es solle den Berliner Genossen ein Beim dritten Punkt der Tagesordnung: Kreisangelegen größerer Einfluß auf den Vorwärts" eingeräumt werden. Die heiten, beantragte Grauer, den Statutenentwurf für die Berliner Genossen würden den Parteivorstand beim Wort nehmen, Berliner Bartetorganisation zu diskutieren. Die Versammlung sah eine Bes davon ab, weil den meisten Delegierten der Entwurf nicht zur Hand werde in dieser Angelegenheit am Montag sprechung der Berliner Parteifunktionäre stattfinden, über sei und sie auf eine Beratung desselben nicht vorbereitet wären. deren Ergebnis am Dienstag in den Parteiversammlungen Etwaige Wünsche und Anträge zu dem Statut, die aus den BeMitteilung gemacht werden könne. Der Parteivorstand werde zirken kommen, sollen dem Genoffen Freiwaldt noch vor dem 17. Dl gewiß das gegebene Versprechen einlösen, denn an einem fober zugestellt werden. Königswort soll man nicht drehen noch deuteln. Daß die Pro- Damit war die Tagesordnung erledigt. portionalvertretung der Wahlkreise bei der Beratung des Organis sationsstatuts unter den Tisch fiel, sei zu bedauern. Sollte für die Ablehnung des dahingehenden Antrages nur der Grund bestimmend
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7. Die Aufstellung der Reichstags- Kandidaten steht den einzelnen Reichstags- Wahlkreisen zu. Den 18 Kreisen der Provinz steht ein Einspruchsrecht zu. Ueber den Einspruch ist in einer von der Agitationsfommission einzuberufenden Konferenz der 18 Vereinsvertreter als Bertreter des BezirksVerbandes zu entscheiden.( Den Mitgliedern der Agitationsfommission steht ein Stimmrecht hierbei nicht zu.) Ueber die danach bei der Aufstellung von Reichstags- Kandidaten zwischen der Organisation des Wahlkreises und dem aus den 18 Kreifen bestehenden Bezirks- Verbande sich etwa er= gebenden Differenzen entscheidet der Partei- Vorstand.( Siche § 23, Abfab 2 des Organisations- Statuts der Gesamt- Partei.), § 5. Alljährlich tritt die Provinzialfonferenz zusammen. Aufgabe derselben ist: Entgegennahme des Berichtes der Agitationsfommission über ihre Tätigkeit und den Stand der Partei, die Entscheidung über Aenderungen in der Organisation, Besprechung über Stand und Haltung der Parteipresse, Beschlußfassung über Neugründung von Parteiblättern sowie endgültige Regelung aller Parteiangelegenheiten.
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Aus der Partei.
Aber im Vordergrund, wie bei der Neuen Zeit", tönnen in der Tagespresse derartige Diskussionen nicht stehen. Das tritt schon äußerlich darin zutage, daß die Artikel der Tagespresse unpersönlich sind, hier jeder im Namen der Partei oder doch der besonderen Organisation spricht, die fein Blatt vertritt, während in der„ Neuen Zeit" jeder Artikel von seinem Verfasser gezeichnet wird, alle, auch die Redakteure, nur im eigenen Namen, nicht im Namen der Partei sprechen. Die Redaktion ist denn auch für den Inhalt dieser Artikel nur insofern verantwortlich, als sie darauf zu fehen hat, daß sie auf dem Boden des wissenschaftlichen Sozialismus stehen, wissenschaftlich haltbar sind und den Lesern neue Einsichten oder Anregungen eröffnen.
gewesen sein, daß bei einer Proportionalvertretung die Delegations Entwurf eines Organisations- Statuts für die Provinz der Kommiſſion nicht in ihrem Namen, sondern, wie er ausdrücklich
( Nach den Beschlüssen der seitens der vorjährigen Provinzialfonferenz eingesetzten Kommission.)
Ueber die Art der Anwendung dieser redaktionellen Brinzipien fann man natürlich verschiedener Meinung sein. Wenn der Referent hervorhob, als persönlicher Freund den Wunsch aussprach, ich möchte gegenteilige Meinungen Teichter ertragen", so veranlaßt mich dies ficher, wie jede Mahnung eines wohltvollenden Freundes, zu einer Selbstprüfung, ob ich in diesem Punkte gefündigt habe. Aber ich glaube nicht, in dem Wunsche eine Aufforderung sehen zu müssen, als Redakteur weniger streng zu sein.
tosten der Parteitasse zufallen, so hätte der Annahme des Antrages nichts im Wege gestanden, denn die Antragsteller seien der Meinung, daß die Kreise nach wie vor die Kosten der Delegation zu tragen hätten. Die Debatten über den Massenstreit würden nur theore fischen Wert haben und die angenommene Resolution würde nur auf dem Papier stehen bleiben. Wie sei es denn gewesen, als die Le-§ 1. Jeder Reichstagswahlkreis bildet einen Organisationsgislaturperiode von 3 auf 5 Jahre verlängert wurde? Nichts weiter bezirk für sich. Die Organisation hat alle Orte des gesamten Wahl- Natürlich muß die Strenge sich nach den Umständen richten. als papierene Proteste seien damals von unserer Seite zutage ge- freises in einem Wahlverein zu umfassen. Die Agitations- Theoretikern gegenüber halte ich größte Strenge für geboten. Wenn fördert worden. Anders werde es auch nicht werden, wenn uns das fommission für die Provinz Brandenburg hat das Recht, zwecks sie nicht die Theorie beherrschen, hat ihre Tätigkeit( als Theoretiker) Wahlrecht genommen wird. Es werde tein Massenstreit zustande Förderung der Organisation einzugreifen. Auf den Kreis- teinen Zweck für uns, fann sie nur verwirrend wirken. Wohlkommen, man werde sich mit papierenen Protesten begnügen. Die fonferenzen oder Generalversammlungen haben je ein Mitglied der wollende Nachsicht dagegen muß man gegen den Nachwuchs üben, Annahme der Resolution Bebel zum Massenstreit sei insofern zu be- Agitationskommission Sig und Stimme und je zipei Mitglieder des I der au ermuntern, nicht einzuschüchtern ist; endlich darf man keinen