unter Bein und Scham, werden wir bie nor wegischen Festungen niederreißen."
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An ein Weiterarbeiten in der
rufe unterbrochen. Er fordert denselben mit drastischen Ausdrücken, Naphtha- Industriellen aus dem Bezirk von Baku . Die Vertreter auf, ihn nicht länger zu unterbrechen. Abgeordneter Sternberg, erklären, die scheinbare Versöhnung der Tataren und Armenier habe Man muß wirklich Mitleid haben mit denjenigen unferer nor welcher in seiner Rede gerade den Baron Ludwigstorff angegriffen durchaus kein Ergebnis gehabt. Sobald der Statthalter Baku verwegischen Parteigenossen, die so bittere Seelenqualen leiden, wenn hat, erhält vom Präsidenten einen Ordnungsruf. Einen Augen- ließ, begannen die Feindseligkeiten aufs neue, wobei die Kämpfe mun die geliebten Festungen ein nach nationalistischen Begriffen un- 61id später schleudert Sternberg gegen Wolf, der auch während der Nacht fortdauern. rühmliches" Ende nehmen. Wir meinen, daß kein Volt Scham zu ihn neuerlich unterbrochen hat, das neben ihm Naphtha- Industrie kann nur gedacht werden, so äußern die Vertreter, empfinden braucht, wenn es seine Kriegsrüstungen einschränkt, am stehende Wasserglas, worauf ein unbeschreiblicher allerwenigsten, wenn es wie hier auf Grund eines Friedensvertrages Tumult entsteht. Die Abgeordneten schreien, drohend gegen wenn wirksame Schußwachen von der Regierung aufgestellt und mit dem Nachbar geschieht. Sternberg gewendet. Der Präsident läutet vergebens; er er- Mord, Diebstahl und Gewalttätigkeiten, die zu den alltäglichen Noch mehr nach Nationalismus schmeckt der Artikel, den ein flärt, er glaube das Benehmen Sternbergs Sternbergs hinreichend Erscheinungen gehören, auch wirklich regelmäßig bestraft werden. anderer norwegischer Parteigenosse, Gjö steen, in" Social- Demo- qualifiziert zu haben und verfüge leider über keine stärkeren Sonst würden sich in zwei bis drei Monaten die furchtbaren Greuel fraten" unter dem Titel Die Kränkung" veröffentlicht und der Disziplinarmittel. Er ersucht den Redner, feine Rede fortzusetzen. des verflossenen Monats unbedingt wiederholen. ebenfalls auf dem für einen Sozialdemokraten etwas sonderbaren( Anhaltende Nufe: Er darf nicht sprechen! Das Wort entziehen!) Gedanken fußt, daß Norwegens Ehre" durch das Uebereinkommen Da der Tumult fortwährend anhält, unterbricht der Präsident getränkt" werde. In heftigen Worten macht Gjöfteen den sozial- die Sigung. Der Lärm dauert noch einige Zeit an, bis Abgeordneter demokratischen Mitgliedern des schwedischen Reichstages und nament- Sternberg den Saal verläßt. lich Branting einen schweren Vorwurf daraus, daß sie für die schivedischen Bedingungen" stimmten. Darauf, daß sie gegen die 100 Millionen Kriegsanleihe stimmten, legt Gjöfteen gar kein Gewicht. Leider hat Branting recht, wenn er seine Antwort auf diese Angriffe mit den Worten einleitet: Innerhalb der norwegischen Sozialdemokratie gibt es auch einen chauvinistischen Flügel".
Nach einstündiger Unterbrechung wird die Sizung wieder eröffnet. Der Präsident spricht zunächst sein tiefstes Bedauern über das Vorgehen des Abgeordneten Sternberg aus und erwartet, daß derselbe das Haus um Entschuldigung bitten werde. Er richte daher an das Haus die dringende Bitte, die Redefreiheit nicht zu stören. ( Beifall rechts. Stürmische Protestrufe der Deutschen .) Abg. Sternberg, welcher neuerdings das Wort erhält, spricht dem Anders als Gjöfteen und anders als Storthingsmann Eriksen Hause das Bedauern darüber aus, daß er in der Notwehr denken die übrigen drei Sozialdemokraten im norwegischen Storthing( Stürmische Unterbrechungen) sich zu einer unparlamentarischen über das lebereinkommen. Jörg Berge, Foshaug und Handlungsweise hinreißen ließ.( Andauernder Lärm.) SternLind Johansen haben bereits erklärt, daß sie dafür stimmen berg erklärt, seine Handlungsweise sei nur Notwehr gegen die werden und Foshaug bemerkte unter anderem: Terroristen des Parlaments gewesen.( Stürmische EntrüstungsJetzt haben wir nur zwischen zwei Dingen zu wählen: entweder rufe, andauernder Lärm.) Der Präsident entzieht Sternberg wir nehmen das Uebereinkommen an oder wir stellen uns in Oppo- das Wort. Dieser ruft, den Präsidenten unterbrechend: Ich sition dagegen und gegen die Regierung, und, vorausgesezt, daß das appelliere an das Haus! Der Präsident erklärt, der Appell gegen chrliche Politik sein soll, verschaffen wir uns die Mehrheit und stürzen seine in Ausübung der diskretionären Gewalt verfügte Maßregel die Regierung. Aber die Verantwortung kann ich in dieser Situation fei unzulässig. Unter anhaltendem Lärm schließt der Präsident nicht übernehmen, und ich finde auch, daß es nicht mit unserem die Sigung.( Stürmische Pfuirufe der Tschechisch- Radikalen und Parteiprogramm übereinstimmt, aus unionspolitischen Tschechen.) Die Abgeordneten bleiben noch längere Zeit in großer Gründen eine Bürgerregierung zu stürzen, wenn Erregung im Saal. Nächste Sizung morgen, großeinternationale Verwickelungen daraus ent stehen können. Unsere Arbeit muß zunächst und vor allem nach innen gerichtet sein, auf die soziale Befreiung der Arbeiterklasse. Einmal müssen wir doch endlich Schluß machen mit den uniellen Streitigkeiten. Die 3o11erhöhungen von gestern geben uns auch einen Fingerzeig in dieser Richtung."
Das Storthing hat nämlich am Freitag in geheimer Sigung 8ollerhöhungen auf Lebensmittel beschlossen, die jährlich ungefähr drei Millionen Kronen einbringen sollen, unter anderem eine Erhöhung des guderzolls um zehn Dere pro Kilo.
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Man schreibt der Russ . Korr." aus Petersburg , 27. September: Vor einem der bekanntesten Rechtsanwälte hier erschien in diesen Tagen eine Dame, die gegen den Polizeimeister von Charbin eine Klage wegen Freiheitsberaubung anstrengen wollte. Es war Fräulein Smolka, die im mandschurischen Heere und auch früher schon in der Zeit der chinesischen Mirren als Dolmetscherin fungiert hat. Fräulein Smolka hatte in einem Restaurant zu Charbin dem Bolizeimeister v. Ziegler Bestechlichkeit nachgesagt. Als der Herr dieses erfuhr, ließ er sie unter der Beschuldigung, unberechtigt Männerkleider getragen zu haben, verhaften. Tatsächlich hatte Fräulcin Smolta sich auf dem Kriegsschauplatz einer der männlichen ähnlichen Tracht bedient, ohne daß sie deswegen irgendwie belästigt worden wäre. Der Polizeimeister sette seiner Brutalität die Krone auf dadurch, daß er ihr die Oberkleider abnehmen und sie in Unterfleidern in der Abteilung der männlichen Gefangenen bringen ließ. Hier saß Fräulein Smolta drei Wochen lang. Und sie hatte es nur der Humanität der Gefangenen zu danken, daß ihr Los einigermaßen gemildert wurde. In dieser Zeit wurde das Gefängnis verschiedentlich revidiert, Fräulein Smolka aber wurde jedesmal vor der Revision beiseite gebracht, und erst als die übrigen Gefangenen den inspizierenden General auf ihr Vorhandensein aufmerksam ge= macht hatten, erlangte sie ihre Freiheit wieder.
Die Leistungen des Polizeimeisters sind damit noch nicht erschöpft. Er hat der Dame eine ganz ungeheuere Summe geboten, wenn sie mit ihm leben wolle. Wie kann ein Polizeimeister über einen so großen Betrag für solche Zwecke verfügen? Die Erflärung ist sehr einfach; es gibt in Charbin eine ganze Anzahl von Opiumhäusern, die täglich eine bedeutende Summe für die Konsession an das Oberhaupt der Polizei abführen müssen.
Selbstverständlich kann Fräulein Smolfa auf eine Genugtuung nicht rechnen: Die vorgesetzte Behörde versagt die Genehmigung zur gerichtlichen Verfolgung des wackeren Beamten.
Soziales.
Das
Paris , Ende September.( Eig. Ber.) Herr Berte aur hat fich's mit den Scharfmachern gründlich verdorben, fast wie wenn er ein wirklicher Sozialdemokrat wäre. Das ist er nun beileibe nicht, aber er ist ein überzeugter Demokrat, der der Meinung ist, die Armee sei zum Schuße des Landes da und nicht zur Drangfalierung der Arbeiter in ihren Kämpfen gegen das Kapital. Darum hat er seinen Streiferlaß herausgegeben, der den Offizieren die bisher beliebte Intimität mit den Unternehmern, das Schmarogen in den Fabrikantenvillen untersagt und Unparteilichkeit und Kaltblütigkeit Am Sonntag haben Storthingsmann Eriksen und der der bei Konflikten vorschreibt. Darum ist er auch, nachdem trok dieses Sozialdemokratie sehr nahe stehende Dr. Scharffenberg in Erlasses, oder vielmehr, weil der reaktionäre Korps einer Protestversammlung in der Turnhalle Kristianias gegen das tommandant ihn gar nicht weiter gegeben hatte, in Karstäder Uebereinkommen gesprochen. Es wurde hier, allerdings Longwy ein Arbeiterleben der Brutalität der Soldateska Ein Schulstreit beschäftigte das Kammergericht. Für Völzin und bei weitem nicht einstimmig, eine Brotestresolution angenommen, in zum Opfer gefallen war, unangemeldet auf dem Streit Startshof in Pommern bestand eine Gemeinde- Volksschule. Die Neder die Schleifung der Festungen als eine Entwürdigung" Nor- chauplatz zu einer gründlichen Inspektion erschienen, wobei er sich gierung hob diese einseitig auf und es wurde schließlich von den wegens, eine Quelle fortgefeßter Reibungen mit Schweden und als nicht nur von den Ausbeutern und von der mit ihnen verfippten Familienvätern verlangt, daß sie ihre Kinder zum Unterricht nach eine Gefahr für Norwegens Sicherheit und Unabhängigkeit be- Beamtenschaft, sondern auch von sozialistischen Arbeitern informieren Sem nächsten Orte Kutan schiden sollten. Das taten sie nicht. zeichnet wird. ließ. Und darum hat er endlich, um den Mord zu fühnen und an Es wurden darauf Schmaling und Genoffen wegen nicht genügend Eine Versammlung des Sozialdemokratischen Verder frondierenden Offizierstlique ein Erempel zu statuieren, die entschuldigter Schulverfäumnisse ihrer Kinder angeklagt. eins von Kristiania hat dagegen nach einem Vortrage des alten Schuldigen ohne Rücksicht auf ihre Stellung empfindlich bestraft. Führers der Partei, Buchdrucker Chr. Knudsen, über die Das mag mun freilich den Traditionen des militaristischen Staates Landgericht Stargard sprach sie jedoch schon deshalb frei, weil es Das mag mun freilich den Traditionen des militaristischen Staates der Meinung war, daß die einseitige Aufhebung einer bestehenden Befreiung von der Union und Norwegens zufünftige Staatsform" ins Geficht schlagen und gar in anderen, strenger noch im heiligen Gemeinde- Volksschule durch die Regierung( ohne Zustimmung der eine Resolution angenommen, die die Billigung des lebereinkommens Ordnungsgedanken regierten Ländern geradezu umstürzlerisch Gemeinde) unstatthaft set. und ferner das Verlangen ausspricht, daß durch Voltsabstimmung erscheinen. Man denke: Das Kammergericht hob am 2. Oftober Man denke: Es hat einen Zusammenstoß zwischen das Urteil auf und verwies die Angelegenheit noch einmal an das über die Staatsform entschieden werde. streitenden Arbeitern, die gegen Arbeitswillige" demonstrierten und Landgericht zurück, abgefehen von den Sachen zweier Angeklagter, Sem Militär gegeben und die Folge ist nicht, daß man einfach die ohne Zweifel vor der Bestrafung nicht verwarnt worden waren, etliche Arbeiter herausgreift und auf einige Monate oder Jahre ins wie es der sogenannte Landtagsabschied für Pommern vorschreibt. Gefängnis schickt, sondern, daß die Offiziere, die das blutige Ereignis Das Kammergericht führte zur Hauptfrage aus: Nach dem preußischen soll nach Meldungen aus Budapest und Wien unmittelbar veranlaßt haben, abgeſetzt oder eingesperrt werden. Berteaux hat Landrecht müßten die Eltern dafür sorgen, daß ihre Kinder den den Leutnant Godron de Courcel in Disponibilität nötigen Schulunterricht erhielten. Wenn nun die Angeklagten ihre bevorstehen. Da auch der Minister Kristoffy an den mehr- versetzt, weil er Arbeiter mit einer Nilpferdpeitsche geknutet hat. svinder nach Aufhebung der Volksschule im Orte nicht zum Unterstündigen Audienzen beim Kaiser teilgenommen hat, ist man Er hat ferner dem Kommandanten des 20. Armeericht in den Nachbarort schicken wollten, dann hätten sie eben andere der Ueberzeugung, daß das Programm des Kabinetts Fejer- torps, General Michal, Michal, einen offiziellen Tadel Vorkehrungen treffen müssen, den erforderlichen Unterricht zu er vary auch das allgemeine Wahlrecht enthalten wird. mit Eintragung in die Konduite erteilt, weil er den möglichen. Darum fomme es gar nicht darauf an, ob es ihr Eine definitive Entscheidung hat allerdings trop der ein- Streiferlaß nicht an feine Truppen weitergegeben hat. Weiter techt war, zu verlangen, daß die Voltsschule für Völzin- Karlshof gehenden Konferenzen mit Fejervary, Kristoffy und hat er den Oberst Labet von den Neuner- Dragonern zu bestehen bleibe. Soweit die Sachen an das Landgericht zurück15 Tagen Arrest verurteilt, weil er entgegen der ministeriellen verwiesen seien, wäre nachzuprüfen, ob die im Landtagsabschied für weiß, steht der Hof dem Gedanken einer Wahl Instruktion zwei Eskadronen mit ihren 2anzen ins Streifgebiet Pommern vorgeschriebene Verwarnung richtig erfolgt sei. Das Landgefendet hat. Dieselbe Strafe befam der Rittmeister diktiert, bei Winterwetter usw.) berücksichtigen. der das halbe Regiment dort kommandiert und den Mannschaften gericht könne aber auch etwaige Entschuldigungsgründe( weiter Weg nicht befohlen hat, ihre Lanzen in den Kantonnements zurückzulassen. Dagegen hat der Minister einen Jägerhauptmann, der durch seine staltblütigkeit einen gewaltsamen Zusammenstoß verhindert hat, öffentlich be I obt.
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Die Neubildung des Kabinetts Fejervary
der Kaiser noch nicht getroffen.
Lanay der Kaiser
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rechtsreform an sich sehr abgeneigt gegenüber; jedoch durch die Art der Verhandlung oder vielmehr des Nichtverhandelns mit den Kossuthianern die ungarischen Nationalisten so heftig vor den Kopf gestoßen und zum weiteren Kampfe gedrängt hat, wäre es nicht ausgeschlossen, daß er sich jetzt zu dem Schritte genötigt sieht, dem er Die kapitalistische Presse ist über den gerechten Minister wütend. noch bor kurzem furzem völlig ablehnend gegenüber stand. Besonders laut fläffen die von mehr oder minder anrüchigen Jedenfalls ist anzunehmen, daß Fejervary und Kristoffy Gründern ausgehaltenen nationalistischen Blätter. Die" Patrie" hat ein Interview mit dem aus dem Dreyfus- Prozeß berüchtigten nur unter der Bedingung, daß das allgemeine Wahlrecht General Mercier veröffentlicht, der natürlich findet, daß sein demoeingeführt wird, mit der Reaktivierung des Kabinetts fratischer Nachfolger die Armee ruiniere". Wenn das Heer nicht Fejervary einverstanden sind. Die endgültige Entscheidung zur Aufrechterhaltung des Unternehmerprofits verwendet werden soll, steht indessen noch aus. Wie ein legtes Telegramm ist für diese Leute das Vaterland in Gefahr.- aus Wien meldet, wurde Fejervary heute abermals vom Kaiser in Audienz empfangen. An der Audienz nahm auch Der zweite Kongreß der geeinigten sozialistischen Partei wird der Minister Golochowsky teil. Nach der Audienz vom 29. bis zum 31. Oftober in Chalons- sur- Saône tagen. erklärte Fejervary, daß die Entscheidung noch immer nicht Die provisorische Tagesordnung umfaßt außer den Berichten des gefallen sei. Die ungarischen Minister Kristoffy und Lanay sind heute früh nach Budapest zurückgekehrt. Man erwartet, daß der Neubildung des Kabinetts Fejervary die Auflösung oder mindestens die Vertagung des Budapester Reichstages auf dem Fuße folgen würde.-
verbreitete sich
Der sozialistische Parteitag.
Nationalrates und der Fraktion folgende Punkte: Die Wahlattion der Partei bei den Kammer- und Senatswahlen im Jahre 1906, der achtstundentag und der 1. Mai( bekanntlich hat die Arbeiterkonföderation in den Gewerkschaften eine Agitation eingeleitet, daß vom 1. Mai 1906 angefangen die Arbeiter nicht länger als acht Stunden arbeiten sollen), Organisation und Propaganda.- Schweden.
Zur Fleischnotfrage lag dem Nürnberger Gemeindefollegium ein Antrag des Magistrats vor, wonach an den Reichsfangler und an das bayerische Ministerium das Ersuchen gerichtet werden soll, dahin zu wirken, daß sofort die Einfuhr von Schlachtvieh und Schweinen aus Desterreich, Italien , Rußland , Holland und Dänemark freigegeben, die Bollsäge auf Vieh und Fleisch wesentlich herabgefeßt und die Einfuhr von Fleisch und Fleischteilen, sowie von Wurstwaren usw. nach denjenigen Orten, wo eine geregelte Fleischund Trichinenschau besteht, gestattet werde. In der dem Antrage beigelegten Begründung wird der Rückgang des Fleischkonsums in Nürnberg durch die statistischen Aufstellungen der Schlachthofverwal tung veranschaulicht. Danach haben die Ochsenschlachtungen im Januar 2183, im August 1755, die Schweineschlachtungen im Januar 16 403, im August 10 924 betragen. Dem Antrage des Magistrats wurde zugestimmt. Bei dieser Gelegenheit stellte der Demokrat Mirsberger den Antrag, den Magistrat zu ersuchen, er möge Seefische im großen beziehen und zum Selbsttostenpreise an die Bevölkerung abgeben. Verschiedene Freisinnige erhoben dagegen Bedenken, die einen, weil die Verkehrsverbindungen Nürnbergs mit der See zu ungünstig seien, um den Seefischbezug zu ermöglichen, die anderen meinten, die Bevölkerung Nürnbergs jei an den Seefischgenuß noch nicht gewöhnt. Nur der Vorsitzende Hesse hatte den Mut, den wahren Grund zu sagen: er bemerkte, es sei doch fraglich, ob die Stadt das Recht habe, in das Erwerbsleben einer Anzahl Steuerzahler derart einzugreifen und sie geschäftlich zu schädigen. Damit meint er die paar Delikatessenhändler, denen dadurch KonEr erklärte, er wolle die Ausschreitungen in Brünn durchaus nicht Nach einer Mitteilung in„ Politiken " " Politiken " hat Staatsminister furrenz gemacht würde und deren Interesse für die freisinnigen auf Rechnung der Parteien stellen, müsse jedoch konstatieren, daß ein Michelsen unter der Hand erfahren, daß Oskar II , sobald der Stadträte Nürnbergs schwerer wiegt als das von Zehntausenden Teil der Brünner Bevölkerung durch gewiffenlofe Agitatoren, die schwedische Reichstag das Karlstäder Uebereinkommen angenommen anderer Steuerzahler, die durch die Fleischteuerung Not leiden. Der sich im entscheidenden Moment der Verantwortung zu entziehen hat, eine endgültige Antwort auf das Thronangebot Norwegens Antrag wurde schließlich angenommen, nachdem er dahin abgeändert wußten, fortgesetzt zu Nuheſtörungen und Angriffen auf fremdes geben wird. Wie erwartet und in Norwegen auch allgemein ge- war, daß der Magistrat nur ersucht wird, die Frage zunächst einmal Eigentum hinreißen ließ, die selbstverständlich unter allen Um- wünscht wird, soll die Antwort die sein, daß er seine Zuzu erivägen". ständen auf das schärfste verurteilt werden müßten. Die ein- ftimmung dazu, daß ein Bernadotteprinz den geleitete Untersuchung werde völlig unparteiischy die Wahrheit fest- norwegischen Thron besteigt, verweigert. umfassendsten Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Aus- Das mag rührend werden, Zweck wird es nicht haben. Dstar schreitungen seien getroffen, doch sollten zunächst die bürgerlichen weiß ja, wie wenig die Norweger auf seine wohlgemeinten Worte Freiheiten nicht eingeschränkt werden; nötigenfalls werde die Re- geben. Im übrigen können sie zufrieden sein, daß ihr übereifriges gierung jedoch auch zu außerordentlichen Maßnahmen schreiten. Entgegenkommen abgelehnt worden ist. Die königslose Beit, die fie Der Ministerpräsident verwahrt die Regierung gegen den Vorwurf seit dem 7. Juni durchgemacht haben, könnte wohl auch die prinzipiellen mangelnder Voraussicht und appelliert an die moralische Macht der Monarchisten unter ihnen darüber belehrt haben, daß das Suchen Parteien, die allein die nationalen Leidenschaften einzudämmen nach einem neuen König überhaupt zwedlos ist. bermöge und erklärt, die Regierung begegne dem ih in der Nationalitätenfrage bei derartigen Gelegenheiten gemachten Vorwurf, die Schuld an dem Ereignisse zu tragen, mit um so größerer Ruhe, als sie sich bewußt sei, allen Parteien gegenüber gleiches Recht walten zu lassen. Auf die festgegründete fachliche Auffassung der Moskan, 4. Oktober. Hier begann gestern der Ausstand der Regierung aber würden die Argumente der Straße in feiner Richtung und in feiner Weise Einfluß üben.( Beifall.) Während Angestellten der elektrischen Straßenbahnen. Die Angestellten der der Rede des Ministerpräsidenten entstand ein heftiger Wort- Straßenbahnen versuchten gestern morgen die Ausfahrt der Wagen wechsel zwischen Tschechisch- Radikalen und Deutsch - Radikalen. aus den Depots zu verhindern. Der Ausstand der Schriftfeßer In fortgesetter Verhandlung der Regierungserklärung sprechen nimmt au; er umfaßt bereits sieben große Druckereien. Abg. Schrafft( chriftlichsoz. Vereinigung) und Abg. Bartoli ( italienische Vereinigung), worauf die Debatte geschlossen wird. Graf Sternberg wird zum Generalredner gewählt. Er beginnt seine Rede mit einer Polemit gegen den Ministerpräsidenten und den Wie dem„ Tag" telegraphiert wird, beginnt im Finanzministerium Abg. Lecher und wird wiederholt bon dem Abg. Wolf durch Zwischen- unter dem Vorsitz des Finanzministers Kokowzew der Kongreß der Verantw. Nedakteur: Paul Büttner , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt
Der
ſtellen und die Schuldigen der verdienten Strafe zuführen. Die König wird dann auch einige Abschiedsworte an Norwegen richten. Letzte Nachrichten und Depeschen.
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Ausstandsbewegung.
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Die Lage im Raukafus.
Hamburg , 4. Dftober.( W. T. B.) Die Bürgerschaft hat heute den Senatsantrag betreffend Herstellung eines Werftplages für die Stettiner Maschinenbau - Aktiengesellschaft Bultan angenommen.
Riew, 4. Oktober. ( B. S.) Der Kongreß der Psychiater hat zahlreiche Verhaftungen zur Folge gehabt. Bei 50 Studenten wurden Haussuchungen vorgenommen.
London , 4. Oktober. ( B. H. ) Der englische Dampfer" Roddaw" ist an der Mündung des Yonisfoi( Sibirien ) gefunken. Der Kapitän teilt telegraphisch mit, daß das Schiff verloren, die Mannschaft aber gerettet sei. Bola, 4. Oktober. ( B. H. ) Das Kriegsschiff Habsburg " follidierte im hiesigen Hafen mit einem Landungsboot, wobei letteres fenterte. Die Mannschaft wurde gerettet. Sidney, 4. Oftober.( B. 5.) ( B. H. ) Die Weigerung der Bundesregierung, die Legung eines Kabels von Hohenlohe( Deutsches Schutzgebiet ) nach Stooktown( Queensland ) zuzulassen, wird in Brisbane , der Hauptstadt Queenslands , sehr abfällig beurteilt.