Das Kammergericht hob das Urteil auf und verwies die Sache mit folgender Begründung an das Landgericht zurück: Die Angriffe der Revision feien allerdings unberechtigt. Die Aufhebung des landgerichtlichen Urteils müsse indessen erfolgen, weil der Strafantrag nur vom Administrator des Gutes unterzeichnet sei und§ 1 des Gesetzes über die Dienstverlegungen des Gesindes und der ländlichen Arbeiter die Bestrafung von einem Strafantrag der Herr schaft" abhängig mache. Einen Administrator habe das Kammergericht noch niemals als Herrschaft angesehen. Das Landgericht müsse nachprüfen, ob der Gutsbesitzer bei dem Strafantrag mit gewirkt habe und inwiefern, um dann festzustellen, ob der Strafantrag vielleicht durch solche Mitwirkung ein Antrag der Herrschaft geworden sei. Wenn nicht, dann müßte allerdings wegen Nichtborliegens eines gültigen Strafantrags Freisprechung erfolgen.
Gewerkschaftliches.
( Siehe auch 1. Beilage).
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Die heute versammelten Arbeiter und Arbeiterinnen Groß- Iführungen des Referenten folgte, befvies, daß die Massen entschloffen Berlins nehmen Kenntnis von dem Stand der Streits und Aus- find, die von ihnen geforderte Solidarität in weitestem Maße zu Sperrungen in der Berliner Elektro- Industrie. üben. Nachdem noch einige Diskussionsredner demselben Gedanken Die Versammelten sehen in der rigorosen Aussperrungs- Ausdrud gegeben hatten, wurde die vorgelegte Resolution einstimmig maßregel nicht bloß eine Abwehr der Forderungen der Streifenden, angenommen. sondern hauptsächlich einen von den vereinigten Unternehmern geplanten Schlag gegen die gesamte Arbeiterschaft und deren In den Andreas Festfälen, Andreasstraße 21, hatten Organisationen. fich annähernd 1000 Personen eingefunden, denen K. Wü de bom
Die weitere angedrohte Aussperrung durch den Kühnemänner- Metallarbeiter- Verband eingehend Entstehung und Entwidelung ring zum 14. Oktober gibt zur Genüge den Beweis, daß die des Kampfes schilderte und mit unwiderstehlicher Beweiskraft die Kühnemänner durch ihre Aussperrungsmethode es nur auf Rügen aufdeckte, die der Kapitalistenflüngel durch seine Kulis in der eine Erdrosselung der Arbeiterorganisationen Presse verbreiten läßt. Durch vielfache Zwischenrufe befundeten abgesehen haben. die Bersammelten, daß sie unter den obwaltenden Lohnverhältnissen,
Des weiteren erachten die Versammelten es für äußerst nötig, auf dem schnellsten Wege für materielle Hülfe zu sorgen und verpflichten sich, die eingeleiteten Sammlungen aufs eifrigste zu betreiben und zu unterstützen.
Bei der großen Zahl der Versammlungen fönnen wir leider nicht aus allen Berichte geben und lassen deswegen nur solche über die wichtigsten Versammlungen folgen:
B
Des weiteren legt die Versammlung auf das energischeste Protest dagegen ein, daß sich wiederum die Behörde auf die Seite der
genommen.
Arbeitgeber begibt, indem fie Feuerwehrleute, Polizeimannschaften Letzte Nachrichten und Depeschen.
und selbst Eisenbahnangestellte, die auch von den Steuergroschen der Arbeiter mitunterhalten werden, willkürlich in den Dienst des Unternehmertums stellt.
In Erwägung, daß ein bedingungsloses Aufnehmen der die Redner auf das objektivste darstellte, die Forderungen der Arbeit nicht nur die Arbeiter und Arbeiterinnen der Elektro Streifenden für das allermindeste hielten. Gewaltige Empörung Industrie treffen würde, sondern die Erdrosselungsgelüfte der durchbraufte den Saal, als Wüce durch einfaches Berlesen eines Unternehmer sich auch auf andere Industriegruppen übertragen Artikels der Arbeitgeber- Beitung" die abgrundtiefe Heuchelei an wird, verpflichten sich die Anwesenden, mit allen Mitteln dafür den Pranger stellte, die einen Gewaltstreich der Arbeiter voreinzutreten und dahin zu wirken, daß das Vorgehen der Unter- spiegelt und von einer leider notwendig gewordenen Ausnehmer in gebührender Weise zurüdgewiesen wird. sperrung" spricht. Und diese Empörung flammte noch manchmal Blamierte Terroristen. Die Kölner Maler und An. auf, besonders auch gegenüber dem Eingreifen der staatlichen Bestreicher Jnnung hatte bekanntlich am 8. September behörden und der neuen Aussperrungsdrohung der Kühnemänner. Als schlossen, daß sämtliche organisierte Gehülfen, sowohl die Mitglieder ein bedeutungsvolles Zeichen hob der Referent hervor, daß ein der freien Gewerkschaft als die des christlichen" Verbandes, ausPolizeioffizier in der Schlegelstraße die Arbeiterpolizei" weggesperrt werden sollten. Es handelte sich um die Erneuerung des gewiesen habe. Das sehe aus, als ob jeht die Probotationen los. bereits im April aus Anlaß des Kölner Malerstreits gefaßten Begehen follten.( Stürmische Entrüstung. Zurufe: Russisch. Ein schlufics einer Unternehmer- Versammlung, daß am 1. September 22. Januar à la Petersburg.) Den zur Unterstübung der Kämpfenden alle Gehülfen auszusperren seien, die bis dahin nicht aus ihrer geund Ausgesperrten anfeuernden Schlußworten folgte langanhalten werijchaftlichen Organisation ausgetreten seien. Diese ebenso freche der Beifall. Schlenker von der Metallarbeiter- Gewerkschaft wie tolle Antastung des Koalitonsrechtes sollte eine Massenflucht fand ebenfalls treffliche Worte zur Kennzeichnung der Situation aus den beiden Berbänden zur Folge haben und dadurch eine Die Versammlung in Marienbad " war vollständig über- und der" Sunkenprozen". Seiner Meinung nach ist die Lehre aus Wiederholung der Lohnbewegung im fommenden Frühjahr unmöglich füllt und schon lange vor Beginn polizeilich abgesperrt. Hunderte dem Gang der Dinge zu ziehen, daß die Organisationen schneller machen. Die beiden bedrohten Gehülfenverbände haben aber durch von Personen mußten infolgedessen wieder umlehren. Bemerkens- und kräftiger zugreifen müßten, wenn die Unternehmer wieder mal den Beschluß nicht ein einziges Mitglied verloren. Der Schreckschuß wert war die große Anzahl von Frauen, die sich eingefunden solchen Tanz wagen sollten. Diesen Wunsch richtete er auch beverfehlte vollständig seine Wirkung. Als der 1. September nahte, hatten und teilweise stehend den Ausführungen des Referenten züglich der neu angedrohten Aussperrung an das Zentralstreitglaubte die Innung, um sich nicht lächerlich zu machen, den Beschluß Behrend vom Metallarbeiter- Verband zuhörten. Vor allem fomitee. Auch seine Ausführungen fanden bei der Versammlung vom April auch verwirklichen zu müssen. Die erste zu diesem Zwede machte sich die Entrüstung der Anwesenden über die einseitige Partei lebhaftefte Zustimmung. Die Resolution wurde einstimmig ancinberufene Innungsversammlung blieb beschlußunfähig; es tam nahme der Behörden zugunsten der Funkenprozen" geltend. Diese vielleicht ein Dukend Meister. Zu der erneut veranstalteten Ber- Empörung tam auch in folgendem, einstimmig angenommenem Zusatz sammlung erschienen der Innungsleute vier ganze Dugend, wobei zu der allgemeinen Resolution zum Ausdruck. Er lautet: der durch sein Auftreten auf dem Münchener Malertag sattsam belannte Obermeister Beter Maubach für zweie gezählt ist. Man beschios trop des feineswegs ermutigenden Besuches es gibt in Sölu gemäß dem Adreßbuch etwa 600 Malermeister die Aussperrung durchzuführen. Den Kölner Meistern aber ist es nicht Eisenbahnunfall. eingefallen, den Innungshanswürsten den Gefallen zu tun und den Frankfurt a. M., 5. Oftober.( W. T. B.) Heute mittag ent tahnwißigen Beschluß auszuführen, der lediglich den„ Obermeister" gleiste, wie die Frankfurter Beitung" meldet, auf einem hohen vor einer Blamage bewahren sollte. So konnte denn am Dienstag- Die öffentliche Volksversammlung bei Wille war bereits um Dammt auf freier Strede bei Niederhausen zwischen Kirn und Münster abend in einer zahlreich besuchten Gehülfenversammlung berichtet 8 Uhr polizeilich abgesperrt. Der Referent Wiesner schilderte am Stein die Lokomotive des Metz - Frankfurter Schnellzuges Nr. 145. werden, daß von einer Aussperrung in Köln nichts zu merken ift. den Anfang des Stampfes, die dann von den Unternehmern vor- Infolge einer Drehung nach links blieb die Lokomotive mit dem Gs haben sich bis jetzt, also nach vier Wochen, ganze zwanzig genommene Aussperrung und geißelte im besonderen das Verhalten Zuge auf dem Damm stehen. Personen sind nicht verlegt. Der Mitglieder bei dem Verbande als ausgesperrt der Staatsbehörden in diesem Kampfe. Der Vortrag wurde mit Zug wurde auf ein anderes Gleis gejezt und traf mit 1 stündiger gemeldet. So beschloß denn die Versammlung einstimmig, startem Beifall aufgenommen und die Resolution mit dem auch Verspätung hier ein. Die Ursache der Entgleisung ist noch unbekannt. über den Beschluß der Innung einfach zur Tagesordnung überzu- anderwärts hinzugefügten Zusatz einstimmig angenommen. gehen. Wie man in Meisterkreisen über die Sache denkt, mag Antrage, eine Tellerjammlung zugunsten der Ausgesperrten vorzu- Wien , 5. Oftober.( W. T. B.) Abgeordnetenhaus. Bei man daran ermessen, daß die Berliner Maler- Beitung", also ein nehmen, wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt. der Beratung der Dringlichkeitsanträge betreffend die Einführung Arbeitgeberblatt, fchrieb, fie habe bei Bekanntwerden des Innungs- Die Säle des Moabiter Gesellschaftshauses, Wiclef- des allgemeinen, gleichen und Direkten Wahlrechts erklärt beschlusses zunächst an einen verspäteten Faschingsschers straße, waren bis auf den letzten Platz von Männern und Frauen Kramarez, der Dringlichkeitsantrag der Tschechen sei kein geglaubt. gefüllt, so daß der bekannte Apfel faum zur Erde fonnte, Agitationsmittel, er ergebe sich vielmehr aus der Notwendigkeit, die Der Verband der sächsisch- thüringischen Webereien hat von der selbst die Bühne mußte in Anspruch genommen werden, um großen Massen im eigensten Interesse des Staates zur Mitwirkung Ablehnung des neuen Lohntarifes durch die Arbeiterschaft jebt einen erträglichen Aufenthalt zu schaffen. Bernide sprach der Gesetzgebung heranzuziehen. Redner widerlegt die gegen das offiziell Kenntnis erhalten und feinerseits weitere Verhandlungen im großen Saale, Bagels im fleineren. Sie schilderten allgemeine Wahlrecht erhobenen Einwendungen und bezeichnet als zwedlos zurückgewiesen, weil die in den einzelnen Ortsgruppen Gegenüberstellung der erbärmlichen Löhne der Arbeiter mit den über feiten, besonders der Militärlasten, als unbegründet. Auch der M- noch einmal kurz die Entstehung der Aussperrung. Bei der namentlich die Furcht vor Nichtbewilligung der Staatsnotwendig. gemachten Zugeständnisse das Ultimatum bildeten. Der Ab Arbeiterschaft wurde zugleich eröffnet, daß alle 3ugeständ. Ministergehälter hinausgehenden Tantiemen der Direttoren und schluß des nationalen Friedens werde nicht eher möglich, als bis das niffe als zurüdgezogen zu gelten haben, die der Vorstandsmitglieder brach sich die Entrüftung der Versammelten in Brivilegium im Parlamente aufgehört habe, denn ein Friedensneue Tarif enthielt, daß aber dieser Tarif nebst den allgemeinen drastischen Ausrufen Bahn. Die Stimmung der Versammelten bestätigte schluß zwischen den Privilegierten und den Unterdrüdten sei un Arbeitsbedingungen sofort in Kraft treten soll, sobald sich die die Worte eines Redners, als er bei der Schilderung der brutalen möglich. Er glaube nicht, daß der Ministerpräsident sich in die Arbeiterschaft noch zur Annahme des Tarifes in der endgültig fest- Unternehmerclique und der Praktiken ihres Arbeitsnachweises in der ungarischen Wahlangelegenheiten eingemischt habe, er nehme jedoch gesetzten Form bereit erklärt. Gartenstraße, wo die Arbeiter wie Zuchthäusler behandelt würden, indirett Einfluß darauf, wenn er sich hier gegen das allgemeine ausrief, daß der Haß gegen diefe rücksichtslose Gesellschaft Wahlrecht ausspreche. Redner erwartet von der Einführung des eingewurzelt fei in die Herzen Der Berliner Arbeiter. allgemeinen Wahlrechts hüben wie drüben einen günstigeren Boden Nicht minder elementar fam die Empörung der Arbeiter für die Regelung des Verhältnisses zwischen beiden Reichsteilen, schaft zum Ausdruck bei der Verurteilung der Regierung, bekämpft das Argument, als ob die deutsche Minorität im neuen die Kasernenbetten und Streitbrecher stellt, die ihre Beamten Parlament durch die Slaven unterdrückt werden könnte und erklärt, givingt, das zu tuur, twas unter allen anständigen die Tore der Volfsvertretung müßten den breiten Boltsmassen frei Menschen als ehrlose Handlung gilt. Jn berebten Worten forderten willig geöffnet werden. Abgeordneter Schusterschitsch betont eine Rundgebung für die Zehntausende von Arbeitern und Arbeite- die Stebner auf zur Unterstützung der Ausgesperrten und zum gleichfalls die Notwendigkeit, das Parlament durch die Einführung rinnen, die das Herrschgelüfte der Könige von Mammons Gnaden Eintritt in die gewerkschaftlichen und politischen Organisationen, bes allgemeinen Wahlrechts unter gleichzeitiger Reform des Herrenaufs Pflaster geworfen hat, waren die 25 Volksversammlungen daß an der geschlossenen Kette der Arbeiterschaft die brutale hauses aktionsfähig zu machen. Ein solches Parlament werde bom Donnerstag abend. Von Charlottenburg über Moabit, Gewalt der Unternehmer zerbrechen muß. Die Resolution fand ein- energisch an die nationalen Fragen herantreten und eine Lösung Wedding und Gesundbrunnen, Rosenthaler und Schönhauser Vor- ftimmige Annahme. Mit begeisternden Hochrufen auf die moderne für dieselben finden. stadt, Königs- und Frankfurter Viertel nach Friedrichsberg und Arbeiterbewegung fanden die Versammlungen ihr Ende. Rummelsburg hinunter zum Südosten bis Rigdorf und oftwvärts über
Eine machtvolle Kundgebung des arbeitenden Volkes,
Dem
Abg. FresI( tschechisch- radikal) führt aus, die Deutschen seien die größten Feinde des allgemeinen Wahlrechts. Abg. Breiter Die Bersammlung in Ahrens Brauerei war gut besucht.( Ruthene) erklärt, die Frage des allgemeinen Wahlrechts dürfe Oberschöneweide und Köpenick bis nach Friedrichshagen hinaus Dort sprach Genosse Fiedler. Ein Ausgesperrter berichtete noch nicht mißbraucht werden, um ein gewiffenloses Spiel mit dem allüberall traten sie zusammen zu Hunderten und Tausenden, ein über Vorkommnisse aus der Turbinenfabrit, wo die Polizei fich Bolle zu treiben.- Abg. Daszynski( Soz.) führt aus, gewaltiges Heer von Männern und Frauen der Arbeiterklasse, und anbot, das Wert am Aussperrungstage zu befezen. Die Teller- Desterreich sei als moderner Staat unmöglich, weil die großen legten einmütig Protest ein gegen den toll gewordenen Uebermut fammlung wurde nach Schluß der Bersammlung fortgefett. Maffen staatsfremd erhalten würden. Redner greift den Ministerbrutaler Magnaten des Kapitals. Die Versammlung bei Lipps am Friedrichshain war von präsidenten und die Dynastie an und bezeichnet es als ein Zeichen Der Beginn der Versammlungen war auf 29 Uhr festgefeht, über 1500 Personen besucht. Hier schilderte Dornblüth, Ver- des Verfalls des Parlaments, daß der Ministerpräsident über die aber schon vor 28 Uhr, ja vor 7 Uhr eilten Scharen von Arbeitern treter des Gewerkvereins, die Entwidelung des großen Stampfes und wichtigsten Fragen der Monarchie mit nichtssagenden Phrasen hinund Arbeiterinnen nach den Versammlungssälen In Berlin waren bas rüdsichtslose Vorgehen des Unternehmertums, dem es, wie auch weggehen dürfe. Hierauf wird die Verhandlung abgebrochen. besonders die Straßen des Nordtvestens und Nordens, der Stadt- der Redner bemerkte, offenbar nicht un bie Abwehr der geringen London, 5. Oktober .( W. Z. B.) Wie Lloyds" meldet, liegen teile, in denen die von der Aussperrung und Arbeitsniederlegung be- Forderungen der paar hundert Streifenden, sondern um die Untertroffenen Werke der Elektro- Industrie liegen, von Tausenden belebt. grabung der Arbeiterorganisationen zu tun ist. Als der Redner von in Port Said und Suez 77 Dampfer, einschließlich 16 Postdampfer. der Streifbrecherlieferung durch die Staatsbehörden sprach, gab die Dublin, 5. Oftober.(.. B.) Das nationalistische BarlaVorbei zogen fie an den Zwingburgen des Kapitals, die jetzt einsam Bersammlung in lauten Bfuirufen ihrer Erbitterung Ausdruck. dalagen, bewacht nur von Schuhleuten und von Streifposten. Schon Zum Schluß seiner oft von Beifall ununterbrochenen Rede mentsmitglied John O'Donnell wurde unter der Anklage, in einer Rede zu Einschüchterung und Gewalttätigkeit aufgereizt zu haben, bor 29 Uhr ivaren die Straßen leer und ausgestorben. Aber sprach er die Hoffnung aus, bag trog der Lügen, zu drei Monaten Gefängnis oder Leistung einer Sicherheit für zu drinnen in den Sälen saßen und standen Schulter an Schulter und durch die bas Unternehmertum bie Deffentlichkeit 3fünftiges Wohlverhalten verurteilt. Er verweigerte die SicherheitsKopf an Stopf die Taufenden und harrten des Beginns der Ver- täuschen sucht, die Berliner Bürgerschaft doch zu der Einsicht leistung und ivird infolgedessen die Gefängnisstrafe antreten. sammlung. Mit wenigen Ausnahmen hatten die Lokale polizeilich fommen werde, daß nicht die Arbeiterschaft, sondern gerade das In der Ersten tvar, bas den Kampf herauf- Stockholm, 5. Oftober. gesperrt iverden müssen, meist schon in der achten Stunde. Vielfach Unternehmertum selbst beschworen hat, und meinte ferner, auch die Behörden Stammer hoben bei der Debatte über das Karlstader Uebereinwar der Zudrang so gewaltig, daß sehr bald die Tische hinausgeschafft sollten nun endlich einmal einsehen, daß ihre Aufgabe hierbei fommen mehrere Redner hervor, daß seitens Schwedens große Zuwerden mußten, um Platz für die Nachdrängenden zu schaffen. nicht die Unterstügung der so brutal gegen die Arbeiter vor geständnisse gemacht worden seien, so daß der Vertrag das Gepraye Moabit, Wedding, Gesundbrunnen, Rosenthaler Vorstadt, Schön- gehenden Kapitalisten sein dürfe. Die Arbeiterschaft aber müsse jetzt trage, daß Norwegen seinen Willen erhalten habe, Schweden aber hauser Borstadt hatten Versammlungen, so imponierend, wie wir fefter als je zusammenhalten, damit die Ausgesperrten nicht unter nicht. Einzelne Redner protestierten gegen die Schiedsgerichtssie dort seit langem nicht gesehen haben. Fast überall in diesen liegen. Ein Diskussionsredner verlangte, daß man nicht bestimmung. In der Zweiten Kammer sprach nur Sjellen, welcher Stadttvierteln der Arbeit und der Arbeiterklasse tourde eine Ab- warten solle, bis die Kühnemänner die angebrohte neue nichts gegen den Schiedsgerichtsvorschlag einzuwenden hatte und hersperrung nötig, besonders zeitig im Kolberger Salon, im Marienbad, Aussperrung durchführen, sondern sofort zum Angriff übergehen. vorhob, daß in der Hauptsache Schweden in dem Karlstader Ueberin den Svinemünder Festsälen usw. Aber auch im Nordosten und Darauf erwiderte der Referent, was in dieser Hinsicht geschehen solle, einfommen erreicht habe, was es gewollt habe. darüber dürfe in diefem großen Kampfe nicht der Einzelne ent im Osten war der Besuch sehr start. Der große Saal der Brauerei scheiden, das müsse man der Bentralleitung überlassen, die zu jeder Friedrichshain war bis auf den letzten Plaz gefüllt, der Riefensaal Beit genau erwägen werde, welche Maßnahmen notwendig und von Keller in der Stoppenstraße war überfüllt bis hinauf zu den zweckmäßig feien. Galerien.
es
Kristiania, 5. Oktober .( W. T. B.) Der Storthing nahm mit 94 gegen 21 Stimmen einen Antrag an betr. die Aenderung des§ 112 der Verfassung. Durch den Antrag wird die Möglichkeit gefchaffen, auch in der dritten Seffion einen Storthingsantrag auf Sellers Saal bot das Bild einer imposanten Volksversammlung, Aenberung der Verfassung einzubringen, sodaß die Abänderung vom Bon machtvoller Wirkung, wie das äußere Bild diefer Kund- wie wir sie zu sehen gewohnt sind, wenn außergewöhnliche Vorgänge nächsten Storthing angenommen werden kann. Staatsminister gebung, war auch ihr ganzer Verlauf. In atemlofer Spannung das Interesse der Arbeiterklasse erregen. Bis in den legten Wintel Michelsen erklärte im Laufe der Debatte, unter normalen Verhält Tauschten die Versammelten den Worten der Redner, vielfach unter waren Saal und Galerien bon einer dichtgedrängten Menge gefüllt. nissen hätte es genügt, einen derartigen Antrag in der ersten und brach zustimmender Beifall ihre Ausführungen, ein Sturm der Be. Eine Schar von Frauen und Männern, die schon durch ihre An aweiten Seffion einzubringen, aber die jebigen politischen Verhält geisterung bildete den Abschluß. Die Haltung war überall würdig wesenheit bekundeten: Wir find willens, unseren in ben Kampf ge- niffe verlangten, daß auch in der dritten Seffion ein solcher Antrag triebenen Arbeitsbrüdern zu helfen, soweit unsere Straft reicht, borgelegt werden könne. Niemand von den Storthingsmitgliedern es ist lächerlich, daß man erst noch hervorheben muß, was ganz bamit der Ansturm des herrschüchtigen Unternehmertums zurüd- oder von der Regierung könne sagen, was notwendig werden könne, selbstverständlich ist für Klassenbewußte Arbeiter und Arbeiterinnen, geschlagen wird. Außerhalb des Saales, in verschiebenen Winteln wenn das Band anerkannt sein werde. Es könnte bann notwendig die im Lohnkampf stehen. Aber hier und da schien man es doch verstedt, eine zahlreiche Bolizeimannschaft, und im buntelfter. Winkel werden, an der Verfassung, Aenderungen vorzunehmen, was nur anders erwartet zu haben, das bewies das starte Schuhmannsaufge- des langen Hofes ein Trupp von zehn reitenden Schuhleuten, die geschehen könne, wenn der jebige Antrag angenommen werde. bot, das vor und neben einigen der Versammlungslokale bereit ge- fich die Frage vorlegen mochten: Weshalb eigentlich müffen wir uns Petersburg, 5. Oftober.( Meldung der Petersburger Telegraph. halten wurde. In allen Sälen wurde einmütig der vorgelegten feit vierzehn Tagen bei jeder Versammlung hier herumbrüden?- Resolution zugestimmt, die den Kampf, den die Kapitalherren der Nach Eröffnung der Versammlung nahm Busse vom Metall. Agentur.) In Polen sind am 3. Oktober 9 Cholerafälle festgestellt Elektro- Industrie ihren Arbeitssflaven aufgenötigt haben für eine arbeiter Verband bas Wort. Er schilderte ben Hergang des worden, von denen drei tödlich verliefen. Kampfes, kennzeichnete unter allgemeiner Entrüstung der Ber Petersburg, 5. Oftober.( Meldung der Petersburger Telegraphengemeinsame Sache der gesamten Arbeiterschaft sammlung das Eingreifen der Behörden zugunsten des Unternehmer- Agentur.) Das Transbaifalgebiet ist für pestbedroht erklärt worden. tums und appellierte schließlich an die Solidarität der gesamten Die Resolution, welche angenommen wurde, hat folgenden Arbeiterschaft, sie zur Unterstübung ihrer fämpfenden KlaffenWortlaut: genoffen auffordernd. Der stürmische Beifall, der den Aus
erflärt.