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Nr. 235. 22. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Sonnabend, 7. Oktober 1905.

Parteigenoffen! Am Sonntag ift flugblattverbreitung in ganz Berlin  !

Der zweite Tag

des Kolonial Kongresses.

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Im Mittelpunkt der heutigen Verhandlungen des Kolonial­fongresses stand ein Vortrag des Generalleutnants z. D. v. Liebert Berlin über die

politische, militärische und volkswirtschaftliche Bedeutung einer starken Seemacht.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

I gerade die Werftaktionäre und die Panzerplattenpatrioten a la Krupp| Redner, ihr nicht zustimmen können, nachdem ein Antrag Legien, der I und Stumm den Löwenanteil in ihre Tasche stecken. Aber ab- die ausdrückliche Hervorhebung des Massenstreits in der Resolution gesehen von diesen Einzelheiten: Dem Recheneřempel des Herrn gestrichen haben wollte, abgelehnt worden sei. Liebert liegt eben die sinnlose Annahme zugrunde, daß die Milliarden, In der Diskussion kam allgemein die Zustimmung zn der Re­die für die Flotte aus den Taschen der Arbeiter in Gestalt in folution zur Annahme: Die heute im Gewerkschaftshause tagende, solution Bebel zum Ausdruck. Einstimmig gelangte folgende Re­direkter Steuern Herausgepreßt werden, überhaupt nicht kon­gut besuchte Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins sumiert werden würden, wenn feine Kriegsschiffe gebaut würden. erklärt sich mit den Beschlüssen des Parteitages voll und ganz ein­Diese Milliarden würden aber selbstverständlich ebenso gut konsumiert verstanden, ohne dem Delegierten des Wahlkreises über seine Ab­werden, ja noch viel besser, da sie von den Arbeitern in Lebens- stimmung bei der Resolution Bebel einen besonderen Vorwurf zu Der Redner, bekanntlich einer der Hauptmatadore des Flotten- mitteln und anderen Verbrauchsartikeln angelegt werden würden. machen." bereins, erklärte zunächst eine starke Flotte für eine Bürgschaft für Die Arbeiterklasse hat also durch den Kriegsschiffbau nicht nur keinen In der Versammlung des sozialdemokratischen Vereins in Staffel gelangte nach der Berichterstattung folgender von Scheide­die Erhaltung des Friedens und die Machtstellung des deutschen   Vorteil, sondern einen ganz erheblichen Nachteil. Volkes. mann gestellter Antrag zur Annahme: Die Sozialdemokratie habe neben dem Worte Ganz albern aber ist die Behauptung, daß Deutschlands   Handel Der sozialdemokratische Verein Kassel   beschafft sofort nach dem Militarismus noch den Begriff Marinismus aufgestellt, um der sich erst dann entwickelt habe, als der deutsche Export unter der Erscheinen der Bebelichen Broschüre über den Massen­großen Belastung des steuerzahlenden Volkes Ausdruck zu geben. Dem- deutschen   Flagge habe gehen können. Die Entwickelung unserer streit mehrere Hundert Gremplare zur Gratisverteilung an die in gegenüber falle es nicht schwer nachzuweisen, daß die Kriegsflotte Industrie hat mit der Vergrößerung unserer Kriegsflotte auch nicht einer bestimmten Versammlung erscheinenden Mitglieder." die beste Stütze und Sicherheit für den Volkswohlstand, für das An- das allermindeste zu tun. Das feegewaltige" Deutsche Reich hat Ein neuer Streiter im proletarischen Klassenkampfe ist am wachsen des Reichtums und für die Machtstellung der Nation sei. sich noch in den letzten Jahren man denke an den bekannten 1. Oktober in Gestalt der Remscheider Arbeiterzeitung" Zunächst bedürfe Deutschland   einer starten Seemacht zur Vorfall bei Manila  , an die Brüstierung eines deutschen   Kriegs- auf den Plan getreten. Hoffen wir, daß sich das Blatt günstig ent­Verteidigung seiner Küsten gegen eine Blockade, zum fchiffes in einem russischen Schwarzen Meer- Hafen und an das wickele und das Streben, Remscheid   zu einer Hochbura des Sozialis­Schutze des Ueberseehandels, der zurzeit einen Wert von 8 Milliarden Nordseeabenteuer des Admirals Roschdjestwensky   von größeren mus zu machen, von Erfolg gekrönt werde. Mark habe. Der deutsche Handel habe sich erst zu dieser bedeutenden Mächten alles bieten lassen. Lediglich der Haitianischen Neger­Ziffer erhoben, seitdem er unter der deutschen   National- republik und dem Präsidenten Castro von Venezuela   hat man die Sächsisches. Der Redakteur Genosse Ernst Schubert in Zwickau  , flagge gehe. Vor allem bedürfe die gewaltig angewachsene In gevanzerte Faust" gezeigt. Ebenso simulos ist die Behauptung, der gegenwärtig eine achtmonatige Gefängnisstrafe verbüßt, hatte dustrie der stetig und gleichmäßig gesicherten Zufuhr der Rohstoffe daß Deutschland   ohne Kolonialbesitz für die Zukunft zu der traurigen sich am Montag vor dem Zwickauer   Schöffengericht wegen an­und des ebenso gesicherten Exports ihrer Erzeugnisse. Es tomme aber Rolle Desterreich- Ungarns   verurteilt sein werde. Desterreichs in- geblicher Beleidigung und Verrufserklärung des Gastwirts Hager auch speziell in Betracht, daß vielmal Zehntausende von Arbeitern dustrielle und merkantile Rückständigkeit hat mit der Kolonialpolitik in Plauen   zu verantworten. Im Juni dieses Jahres er­mit ihren Familien vom Schiffbau lebten. Auf den kaiserlichen auch nicht das geringste zu tun. Auch wenn wir heute unsere schien im Sächsischen Volksblatt" eine Notiz, worin darauf wurde, daß Werften seien 1898 nur 12 000, 1905 aber 17 000 Arbeiter be sämtlichen Kolonien an Oesterreich   verschenken würden, würde die hingewiesen des Hager gelegentlich schäftigt gewesen. Damals habe das Durchschnittseinkommen des Entwickelung Desterreichs nicht im mindesten beschleunigt werden! Maurerstreits Arbeitswillige gegen Entschädigung nach Weida   ver­mittelt hätte. Der dröhnende Schlußsatz des Herrn v. Liebert, daß dem zur empfohlen, sich diesen Mann genauer anzusehen. Der Arbeiterschaft Plauens dieferhalb erwachsenen Arbeiters 1200 m. betragen, gegenwärtig betrage es Gegen diese 1354 m. Ein großer Teil des Marinebudgets fließe See machtgebietenden Deutschland   das 20. Jahrhundert gehören Notiz strengte Hager Privatflage gegen unseren Genossen Schubert in die Taschen der Arbeiter. Der Unternehmergewinn falle werde, ist nichts als eine lächerliche Phrase und eine all. Vor Eintritt in die Verhandlung wandte sich Schubert gegen hier fort. Die deutsche Arbeiterbevölkerung sei daher an dem Aus- findische Provokation gegenüber den anderen die Anflageschrift selbst, die eine Beleidigung enthalte, indem die bau der deutschen   Flotte außerordentlich interessiert. Wenn Bebel chten. Führer der Sozialdemokratie als Zuhälter der Partei es durchsetzte, daß keine Kriegsschiffe mehr gebaut werden, Was sonst noch verhandelt wurde, war belanglos. Höchstens bezeichnet werden, die gewerbsmäßig die Ehre anderer herabſeßten. so wäre das für die Arbeiter eine so folgenschwere und war noch zu bemerken, daß Kaufmann Vietor Bremen über Der Vorsitzende erklärte, daß das Wort Zuhälter" in Anwendung verhängnisvolle Maßregel, daß die Arbeiter voraus den Handel der deutschen Kolonien sprach und vor einer Ueber- auf eine Partei als nicht beleidigend aufzufassen sei.(?) Die Be­sichtlich mit der Revolution antworten würden. stürzung in der Entwickelung unserer Kolonien warnte. Es sei nicht hauptung Schuberts wird von einem vernommenen Zeugen bestätigt. Der Rechtsbeistand des Klägers entwickelte eigenartige Ansichten Daß Deutschland   ohne Kriegsflotte keine Kolonien zu erwerben ver- richtig, daß es in den Kolonien an Kapital fehle. Es sei im Gegenüber den Streit, indem er erklärte, der Streit, wie er von der möchte und daß es ohne Kolonialbesitz für die Zukunftsvolkswirt- teil für alle Unternehmungen Geld genug vorhanden. Nötig sei Arbeiterschaft geführt werde, sei fein gefeßlich erlaubtes Mittel, schaft lahm gelegt und in die traurige Rolle Desterreichs herab- allerdings, daß das Reich in den Kolonien Bahnen folglich tönne dem Kläger kein Vorwurf aus der Streifbrecher­gebrüdt werden würde, brauche er vor der versammelten Zuhörer- bane. Diese Bemerkungen sind insofern interessant, als sie be- vermittelung gemacht werden; es gäbe feinen Gefeßesparagraphen, schaft wohl nur zu erwähnen, ohne es näher begründen zu müssen. weisen, daß die Unergiebigkeit unserer Kolonien durchaus nicht auf welcher vom Streit spreche. Trotzdem kam das Gericht zur Frei­Preußen sei durch die gewaltige Arbeit an seiner Armee nicht ver- den Mangel an Kapital zurückzuführen ist. An Kapital fehlt prechung unieres Genossen, indem es ihm den§ 193, Wahrung armt, sondern groß und mächtig geworden. Das Deutsche Reich es nicht, wohl aber an der Möglichkeit einer gewinnenden berechtigter Interessen, zusprach, und legte dem Kläger   sämtliche ent­standenen Kosten auf. habe die gleiche Aufgabe an seiner Marine zu er- Anlegung desselben. Nicht einmal für die gewünschten Bahnbauten füllen. Es dürfe sich nicht durch abgebrochene Redensarten wie will das Kapital das Risiko übernehmen. Der Staat soll die unproduktive Ausgaben und Ueberlastung der Steuerzahler abschrecken Kosten tragen! Das deutsche   Volk bedankt sich aber für Stapital­lassen. Fahre es fort an dem Ausbau seiner Flotte, werde es anlagen, die dem Privatkapitalisten zu riskant erscheinen! erst zu Lande und zur See machtgebietend dastehen, dann werde sich das Wort bewahrheiten, das 20. Jahrhundert gehöre den Deutschen  .

P

Hus der Partei.

wurde

Weidaer  

Interessant ist die Ansicht des Vorsitzenden, das Wort Zuhälter bedeute im vorliegenden Falle feine Beleidigung. Uns lassen natür­lich die plumpen Geschmacklosigkeiten irgend eines Assessors völlig gleichgültig. Interessant ist aber, zu beobachten, wie Herren, die sich zur Aufgabe gemacht haben, angebliche Beleidigungen in der Breffe zu entdecken, selbst mit ausgesuchten Beleidigungen operieren. Der neueste Zwickauer   Fall steht nicht vereinzelt da. Bemerkenswert ist auch, daß Schöffengerichtsvorsitzende der Ansicht zu sein scheinen, die Sozialdemokratie sei vogelfrei.

Das aufreizende Plakat.

K. Bezirksamt Mallersdorf  .

n sämtliche Ortspolizeibehörden. Betreff: Aufreizung zum Klassenhaß.

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Mallersdorf  , 27. September 1905.

Vertraulich.

In den lezten Tagen ist versucht worden, im Amtsbezirk ein Plakat zu verbreiten, in welchem zu einer sozialdemokratischen Ver­fammlung aufgefordert wird, in welcher gegen die Paschawirtschaft und das herrische Benehmen der Beamten in Mallersdorf   protestiert werden soll. Die Bürgermeister des Amtsbezirks werden darauf

Ferner sprach Pfarrer Richter Schönebeck bei Belzig  über: Der Islam, eine Gefahr für unsere afrikanischen Kolonien". Er führte aus, daß unter feinen Umständen die Islamisterung der Daß diesen Ausführungen stürmischer Beifall folgte, ist ein Gingeborenen in unseren Kolonien begünstigt werden dürfe. Dem Zeichen für den geistigen Tiefstand einer Zuhörerschaft, die die un Vordringen der arabischen Sprache und des arabischen   Kultus müsse glaublichsten Behauptungen ohne Prüfung in den Kauf nimmt, ohne überall entgegengearbeitet werden. Schließlich müsse den Sultanaten auch nur einen Versuch eines Beweises zu verlangen. Der Auf- im Hinterlande von Kamerun   gegenüber eine feste Politik eingeschlagen Am nächsten Sonntag foll in Pfaffenberg   in Bayern   eine faffung, daß eine starke Flotte im Interesse der industriellen und werden, die sich bewußt bleibe, daß ein schwer zu überbrückender Boltsversammlung stattfinden, für die auch eine Abrechnung mit handelspolitischen Entwickelung Deutschlands   notwendig sei, sind wir Gegensatz der Interessen zwischen der deutschen   Kolonialpolitik und bezirksamtlichen Alliren in Mallersdorf   vorgesehen ist. Gegen ein bereits gestern in unseren Randglossen zu dem Vortrag des Dr. Helfferich ihnen bestehe. Diese Andeutungen beweisen, welche Gefahren für solches Diese Andeutungen beweisen, welche Gefahren für folches Staat, Gesellschaft und Bezirksamtmänner vernichtendes entgegengetreten. Ebenso schlecht ist es um die Behauptung bestellt, unsere Kolonialpolitik in dem Islam und den arabischen   Sultanaten Vorhaben muß rechtzeitig eingeschritten werden, sagte sich der Bezirks­daß eine starke Flotte Bürgschaft des Friedens sei. Gerade das Zentralafrikas   bestehen. Nach den Ausführungen des Referenten amtmann Pracher. Und so ließ er an alle Ortspolizeibehörden seines Gegenteil ist richtig. Je stärker Deutschlands   Flotte wird, mit ericheint es durchaus nicht ausgeschlossen, daß wir eines Baschalits folgenden vertraulichen Erlaß ergehen: desto stärkerem Mißtrauen werden die ausländischen Mächte, in erster ichönen Tages auch noch in einen ungeheueren Nr. 5317. Linie England, dann aber auch Amerika  , die deutsche Politik ver- tostspieligen und opferreichen Krieg mit dem folgen. Schon die bekannten Drohungen der englischen Admiräle Islam   verwidelt werden. Zu allen den unfeligen anderen und Politiker gegen Deutschland   beweisen, welchen intensiven Grad Gründen ist das ein neuer Grund, unsere abenteuerliche volts­das Mißtrauen in England bereits erreicht hat. Auch ist es gar ausbeutende Kolonialpolitik mit aller Macht zu bekämpfen! nicht möglich, unfere Flotte so start zu machen, daß sie der englischen oder auch nur der amerikanischen   die Wage halten könnte. Gerade in dem neuesten Flottenjahrbuch wird ja darauf hingewiesen, daß England auch nach dem Ablauf des Flottengesetzes noch zirka die dreifache Stärke an Linien- Die Berichterstattung vom Parteitage in Jena   nimmt in allen aufmerksam gemacht, daß zum Anschlag, zur Anheftung und Ver­schiffen und großen Kreuzern besigen wird wie Deutschland  . Auch von den in Betracht kommenden Organisationen einberufenen Verteilung dieses Platates gemäߧ 30, 61. 2 des Reichsgesetzes vom Amerika  , das sich erst in letzter Zeit auf die Weltpolitik geworfen fammlungen einen glatten Verlauf. Wie dies schon in der Partei- 7 April 1874 und gemäß Art. 12 des Ausf.- Gesetzes zur Reichs­hat und der fehlenden Notwendigkeit wegen, gleichzeitig eine starke presse zum Ausdruck gekommen ist, so finden die Verhandlungen und Str. Pr.-D. polizeiliche Genehmigung erforderlich ist. Beschlüsse der Jenaer   Tagung auch in den Versammlungen überall Da dieser Aufruf der öffentlichen Ordnung zuwiderläuft und Landarmee zu unterhalten, in der Lage ist, Deutschlands   selbst Befriedigung und die Zustimmung der Parteigenossen. Am Mittwoch persönliche Angriffe strafbarer Natur einerseits, andererseits die nach forcierteste Flottenrüstungen jederzeit weit zu überflügeln. Gegen nahmen, wie uns geschrieben wird, die Stuttgarter   Art. 2 und 16 des Vereinsgefeges vorgeschriebene Anzeige der be diese beiden Gegner kann also Deutschlands   Flotte niemals aut- Parteigenossen in gutbesuchter Versammlung den Bericht treffenden Versammlung nicht erstattet ist( cf. Gemeindezeitung 1900 tommen. Aber gerade diese beiden Länder famen als ihrer beiden Parteitagsdelegierten Wasner und Schuhmacher Nr. 6 S. 82/88), erhalten die Herren Bürgermeister hiermit den eventuelle Gegner Deutschlands   überhaupt nur in Frage. entgegen. Die bont legterem in Jena  in Jena   getane Aeußerung, Auftrag: Ein Krieg gegen Frankreich   oder Rußland   würde nicht zur Grade ihren Ursprung in Stuttgart  " habe, führte zu einer lebhaften Anschlag des Plakates zu versagen bezw. die Plakate nicht abzu­1. Die polizeiliche Genehmigung zur Verteilung bezw. zum gegen die Maifeier in gewissem See, sondern zu Lande entschieden werden. Man sieht also, wie finnlos die Behauptung ist, daß gesteigerte Flottenrüstungen Auseinandersetzung, an der sich auch der zweite Vorsitzende des Holz- stempeln. arbeiterverbandes Genosse Leipart  , der Redakteur der Holzarbeiter Deutschland irgend eine Garantie für die Erhaltung des Friedens Zeitung" Genosse Deinhardt, und vom Bureau des Metallarbeiter- nahmen. böten. Auch zu einer Verteidigung der deutschen   Küsten gegen eine Blockade vorstandes die Genossen Massatsch und Lauterbach   beteiligten. Die 3. Denjenigen, der die Plakate unbefugt verteilt, nach Art. 12 würde, sofern England und Amerika   als gegnerische Mächte in Frage genannten verwahrten sich und ihre Vorstände aufs entschiedenste des Ausf.- Gesezes zur Reichs- Strafprozeßordnung der Amtsanwalt­fämen, eine noch so starke deutsche Kriegsflotte nicht ausreichen. Dagegen, die Maifeier gehindert oder ihre Beamten schaft zur Anzeige zu bringen. Gegebenenfalls ist sofort anher zu berichten. England brauchte nur einen Kaperkrieg gegen die deutsche   Handels- der agitatorischen Tätigkeit für die Partei zurückgehalten zu Bracher. flotte zu führen und die deutsche Schiffahrt wäre vollständig lahm- haben. Leipart   wies nach, daß der folgenschwere Beschluß des Doch:" Boshaft ist der Sozialist". Und so macht sich die gelegt. Durch eine Truppolitik vermag also Deutschland   gegen die Stuttgarter   Gewerkschaftskartells, den bisher alljährlich veranstalteten Münch. Post" daran, dem Herrn Bezirksamtmann, der durchaus fiberseeischen Nationen nichts auszurichten, sondern nur durch eine Maiumzug fortfallen zu lassen, wodurch der Eindruck der diesjährigen gar nicht ein Pascha sein will, sehr hübsch belehrend und Maifeier wesentlich gelitten hat, auf das eigene Verschulden der noch dazu gratis nachzuweisen, daß er gerade ein Pascha ist. verständige Friedenspolitik, die alles vermeidet, was das Mißtrauen Stuttgarter   Arbeiter und feineswegs auf das Betreiben der soge- Sintemalen er sich souverän über die Bestimmungen des Versamm­und die Eifersucht Englands und Amerifas hervorrufen könnte. nannten Gewerkschaftsführer zurückzuführen sei. Die Beteiligung lungsgefeßes hinwegjezt, alles zu dem Zived, sein Bezirksamt vor Geradezu abgeschmackt aber ist der Versuch, nachzuweisen, daß sei eben von Jahr zu Jahr schwächer geworden, so daß sich das dem Vergleiche mit einem Baschatum zu bewahren. Der über­die deutsche Arbeiterschaft aus wirtschaftlichem Interesse für Flotten- Startell fragen mußte, ob unter diesen Umständen der Umzug noch mäßige Eifer des Herrn ist sehr verdächtig. Und so kann man ge bauten eintreten müsse. Ganz unrichtig ist es namentlich, daß der als Demonstration gelten fönne. Im Verlaufe dieser Erwägungen spannt sein, was in der Versammlung sonst noch paschamäßiges zur größte Teil der Flottenausgaben in Gestalt von Arbeitslöhnen in habe man dann den Beschluß auf Fortfall des Umzuges gefaßt. Sprache tommt. die Tasche der Arbeiter zerflössen. Von den fünf Milliarden, Zweifellos habe in diesem Jahre die Maifeier auch durch die bie nach dem Flottengesetz bis zum Jahre 1917 für unsere Flotte Schillerfeier gelitten, die ja in Stuttgart   die größten Wellen schlug und Aus Industrie und Handel. ausgeworfen sind, entfallen nur 1759 Millionen auf Schiffsbauten fei. Die Parteigenossen in ihrer großen Masse sollten die Schuld gewiß nicht auf das Schuldkonto der Gewerkschaftsführer zu setzen Steigerung der Warenpreise. Während im September vorigen und Armierungen, sowie Werft- und Hafenbauten. Die übrige für das Abflauen der Maifeier in ihrer eigenen Lauheit und Gleich- Jahres die Preishöhe vieler Waren einen Rückgang erfuhr, sind im Summe entfällt auf fortdauernde Ausgaben, Indiensthaltungen, gültigkeit fuchen, nicht aber einzelne Personen zu Sündenböcken September des laufenden Jahres die Preise der wichtigsten Nah­Unterhaltung des Marinepersonals, Anleihezinsen( nicht weniger als stempeln wollen. rungsmittel weiter über das Augustniveau hinaus gestiegen. Zwar 406 Millionen Mark 1) und den Marinepensionsetat. Zwei Drittel Diese Erörterung, an welche sich eine Beschlußfassung nicht fehlt es auch diesmal nicht an vereinzelten Rückgängen, jedoch über­der Ausgaben für die Flotte kommen also für die Arbeiterschaft gar füpfte, wird hoffentlich die Folge haben, daß in Zukunft auch in wiegen die Preissteigerungen. Eine sehr wichtige Verbilligung, die für nicht in Frage. Aber auch von den 1700 Mill. entfällt nur ein kleiner Stuttgart   die Parteitagsbeschlüsse über die Maifeier zu möglichst die Ernährung der arbeitenden Bevölkerung von nicht zu unter­wirksamer Durchführung gelangen. Teil auf die im Kriegsschiffbau beschäftigten Arbeiter. So wurden im schäzender Bedeutung ist, weisen Kartoffeln auf. Im September 1904 Im 10. Hannoverschen Wahlkreis erstattete in einer fostete der Doppelzentner 4,00-10,00 m., im September laufenden Jahre 1902 an Löhnen auf den kaiserlichen Werften mur 2012 Millionen Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins in Hildesheim   Jahres 2,30-5,00 M. Diefer Preis wird aber noch vielfach unter­bezahlt, während die Ausgaben für die Flotte über 233 Millionen Genosse Rauch Bericht. Was die Bebelsche Resolution zum politischen boten. Getreide ist, wie das nach der Ernte regelmäßig zu ge­betrugen! Unfinnig ist auch die Behauptung, daß im Schiffsbau der Massenstreit betreffe, so sei der Inhalt ganz gut, eine ganze Anzahl schehen pflegt, gleichfalls im Preise gesunken, aber weniger start als Unternehmergewinn fortfalle. Es ist oft nachgewiesen worden, daß von Säßen tönne von jedem unterschrieben werden, jedoch habe er, 1904. Dabei notiert Weizen niedriger als im Vorjahre, Roggen,

wonach

die Strömung

bon

"

2. Etwa vorhandene Exemplare der Plakate vorläufig zu beschlag­