Nr. 236. 22. Jahrgang.

Aus der

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Agitations- Material."

Sonntag, 8. Oktober 1905.

91909 Das find allgemeine Ausgaben für die Agitation, die sehr nüßlich ver- Bwed und Biele des Vereins. Der Verein macht es sich zur Auf­wendet wären. Wir meinen nicht, daß die Düsseldorfer Genossen gabe, die Aufklärung und Bildung der Frau zu fördern, damit nun von der Fortsetzung des begonnenen Werkes abstehen sollen, fie für Menschenwürde und Mutterglück eintritt. Sie hat die aber wir befürworten dringend die Uebernahme des Unternehmens heiligste Pflicht, ihre Kinder als gesunde, denkende und zielbewußte durch den Parteivorstand. Menschen zu erziehen, und dazu gehört in erster Linie, daß die Mutter die Aufklärung und Bildung erfährt, die ihr in der Schule

Unter diesem Titel geht uns die erste Nummer eines Blattes zu, redigiert und verlegt vom Genossen Laufenberg in Düsseldorf und, wie die Ankündigung sagt, Eigentum der Arbeiter Düsseldorfs . Die Korrespondenz soll die gegnerische Taktik, vor allem die christliche verfolgen und genau studieren, den immer trasser werdenden Lügen und Verdrehungen entgegentreten und sie nach Kräften richtig stellen, der Agitation orientierendes Material in theoretischer Beleuchtung bieten und im ganzen ein Sammelbecken für das engere, auch das zeitlich zurückliegende Material sein( wie Auszüge aus gegnerischen Protokollen usw.), das der Agitator im täglichen Kampf mit dem Gegner braucht. Die Unternehmer haben sich bereits vorher mit Anfragen an verschiedene Kreise der organisierten Arbeiter gewandt und Zu­stimmung zu ihrem Plane sowie die Zusage der Mitwirkung er­langt. Sie sind sich über die Schwierigkeiten der Ausführung klar und sagen darüber: " Dem gesteckten Ziele läßt sich nur dann näher kommen, wenn wir vor allem der steten Mitarbeit aller in der Agitation tätigen Genossen sicher sind. Wir zählen unbedingt darauf, daß uns bei irgend welchen Vorgängen in den Organisationen, bei Lohn fämpfen usw., die von den Gegnern ausgeschlachtet oder entstellt werden, sei es auf Anfrage unsererseits, sei es aus eigenem An trieb, sofort Mitteilung gemacht wird. Legenden bilden sich rasch und haben ein zähes Leben. Nur dann läßt sich ihnen wirksam entgegentreten, wenn die Richtigstellung prompt, sicher und durch­aus zuverlässig erfolgt, und vor allem, wenn sie unverzüglich in die Hände unserer eigenen Genossen gelangt, die sich tagtäglich mit dem Gegner herumschlagen müssen.

tommen.

Frauen und Mädchen des Kreises Nieder- Barnim!

Zum Parteisekretär gewählt worden ist vom Sozialdemokra- versagt war. Deshalb, werte Frauen und Mädchen, besucht in tischen Verein in Magdeburg der Genosse Holzapfel. Bis Massen die Versammlung, tretet in den neu zu gründenden Verein, vor wenigen Monaten war er Redakteur am„ Braunschw. Boltsfreund". dann wird er groß werden und gedeihen und sicher gute Früchte Sozialdemokratische Nationalratskandidaturen in der Schweiz . tragen. Auch Männer als Gäste haben Zutritt. Unsere Genossen im Kanton Bern haben in allen Nationalratswahl- Die Kreis- Vertrauensperson für Teltow - Beeskow - Storkow­freisen desselben bereits ihre Kandidaten aufgestellt und zwar: Charlottenburg . Oberland : Sam. Scherz, Armeninspektor in Bern ; Mittelland: O. Schneeberger, Sekretär des Metallarbeiterverbandes; Emmen - Erneut nehmen wir Anlaß, um speziell den Frauen und tal: Staatsschreiber Kistler in Bern ; Oberaargau: Gustav Müller, städtischer Finanzdirektor in Bern ; Seeland: G. Neimann, Adjunti Mädchen klar zu machen, sich mehr als bisher um die Ereignisse des Arbeitersekretariates; Jura- Nord: Friz Wyhhaar, Amtsrichter zu kümmern, die sie angehen. Hierzu bedarf es in erster Linie der Aufklärung, wie es fommt, daß die Fleischpreise so hoch ge in Biel . In Luzern ist wiederum Genosse Albisser, in Solothurn der Aufklärung, wie es kommt, daß die Fleischpreise so hoch ge­Fürholz, in Lausanne sind die Genossen Krapin und v. Och, im stiegen sind. Zu diesem Zweck findet Dienstag, den 10. Oktober, Santon Neuenburg Schweizer als sozialdemokratische Kandidaten eine öffentliche Frauenversammlung in Lichtenberg, Frank. furter Chauffee 5 bei Gebrüder Arnhold, statt. Der Genosse Mey aufgestellt worden. Grunwald wird über die Fleischnot einen Vortrag halten. Des Der Generalrat der belgischen Arbeiterpartei übersendet uns wichtigen Themas wegen müßten alle Frauen und Mädchen die eine Zuschrift, welche sich mit Ausführungen beschäftigt, die Genoffin Versammlung besuchen. Gleichzeitig knüpfen wir an die Tages­Luremburg auf dem Parteitag zu Jena über den letzten großenordnung die Wahl von einer Delegiertin zur Brandenburger Son­politischen Generalstreik in Belgien und die nach ihrer Ansicht bei ferenz. Regen Besuch der Versammlung erwartet Die Kreis- Vertrauensperson. Frau M. Jung. dieser Bewegung begangenen Fehler gemacht hat. Die Zuſchrift besagt: Der Generalrat bedauere, daß die Genoffin ihre Angriffe Adlershof . Montag hält der Verein für Frauen und Mädchen nicht auf dem internationalen Kongreß zu Amsterdam erhoben hat, seine Mitgliederversammlung ab. Herr F. Braun spricht über„ Die wo die belgische Partei vertreten war und ihr hätte erwidern Feuerbestattung und ihre hygienische Notwendigkeit. Gäste sind will­können. Außerdem genüge es ihm festzustellen, daß bei der Be­Wir erhalten folgende Zuschrift: In dem Bericht des Vor­Die Verbreitung der Schrift, die zunächst voraussichtlich zwei- wegung von 1902 sämtliche Beschlüsse über die zu befolgende Taktik mal wöchentlich erscheinen soll, ist gedacht auf dem Wege des mit Einstimmigkeit gefaßt worden sind, daß insbesondere, nach Abwärts" über die zweite öffentliche Abendversammlung des Ver­Abonnements zum Preise von 2,50 M. monatlich. Falls ein lehmung des Antrages auf Verfassungsrevision, die Wiederaufnahme bandes fortschrittlicher Frauenvereine( Nr. 234, 1. Beilage) heißt Ueberschuß herauskommt, soll er zur Ausgestaltung des Unter der Arbeit mit Einstimmigkeit gegen eine Stimme, nicht nur von nehmens und eventuell zur Schaffung einer" Zentralmaterialien- den politischen Parteivertretern, sondern auch von den Vertrauens­sammlung" verwendet werden. Dem Unternehmen liegt ein sehr nützlicher und fruchtbarer männern aller am Stampfe beteiligten gewerkschaftlichen Föderationen Gedanke zugrunde. Wir haben eine Stelle, die den Parteiblättern beschlossen worden ist. Die belgische Arbeiterpartei sei sich bewußt, und Agitoren schnell und sicher mit Material im Tagestampfe dient, im April 1902 im vollsten Maße das getan zu haben, was im die mit der ganzen Partei sowie den Gewerkschaften in dauerndem sozialistischen Interesse gelegen ist. Zusammenhange steht und auch rasch und sicher richtigſtellt, was von den Gegnern über die Arbeiterbewegung zusammengeschwindelt wird, längst vermißt. Nur bezweifeln wir die Möglichkeit der Ausführ barkeit durch die Genossen eines beliebigen Ortes. Wir halten das barkeit durch die Genossen eines beliebigen Ortes. Wir halten das vielmehr einzig durch die Gesamtpartei für ausführbar. Es wäre vielmehr einzig durch die Gesamtpartei für ausführbar. Es wäre eine Aufgabe des Parteivorstandes, das auszuführen, was die Düffeldorfer Genoffen unternommen haben. Es ist sehr bankens wert, daß die Düffeldorfer Genossen die praktische Ausführung dieses guten Gedankens versuchen, vielleicht gibt das den Anstoß, daß nun der Partelvorstand dieser wichtigen Aufgabe nähertritt. Er allein ist in der Lage, der ganzen Partei damit zu dienen. Selbstverständ­lich müßte das Material den Organisationen und Parteiblättern un­entgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Von einem einzelnen Parteiorte fann man das nicht verlangen, aber indem das Blatt Charlottenburg . Mittwoch, den 11. d. Mts., abends 8% Uhr, bezahlt werden muß, sind seiner Verbreitung schon Schranken ge- findet in Charlottenburg , Voltshaus, Rosinenstr. 3, eine Versamm fest. Der Parteivorstand ist in der Lage, die Mittel aur un lung statt, in welcher ein Frauen und Mädchen- Bildungsverein entgeltlichen Abgabe des Blattes an die Genossen aufzuwenden. I gegründet werden soll. Genoffin Fr. Dr. Hofmann spricht über Singer Nähmaschinen.

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Der Preis für das Protokoll beträgt wie für das vorjährige 70 Bf. für das broschierte und 1 M. für das gebundene Exemplar. Bestellungen nehmen alle Parteibuchhandlungen entgegen,

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es unter anderem:

gehen an Kindern aus, weil an diesen Kindern in der Regel nichts " Herr Dr. Borgius spricht sich für Straffreiheit bei allen Ber mehr zu verderben sei. Kinder erleiden keinen fittlichen Schaden, wenn sie anstatt mit Gespielen mit Erwachsenen sich vergehen. Da aus dieser zusammengezogenen Form des Berichts leicht seltsame Mißverständnisse entstehen können, bitte ich Sie um gefl. Feststellung folgenden Sachzusammenhanges:

-

Der Referent hatte dem Grundgedanken Ausdruck gegeben, daß unser Strafrecht an einer ungefunden Ueberfülle von Straf­gefeßparagraphen leide. Hiergegen war in der Diskussion ein­gewendet worden, daß im Gegenteil zuteilen- fo 3. B. bei Unzucht mit Kindern eher eine Verschärfung als eine Milderung oder Aufhebung der Strafdrohung nötig sei. Nur dieser Replit gegen über suchte ich nachzuweisen, daß auch bei diesen Bergehen die Streichung des Sonderparagraphen( 176,3) sich rechtfertigen laffe, der gegenwärtig, ohne einen wirksamen Schuh darzustellen, in ge­wiffer Hinsicht sogar die Gefahr für die Kinder( verschleppt und eventuell getötet zu werden) bergrößere. Der Hinweis, welcher soviel Entrüstung erregte, daß es sich vielfach nicht um eine eigent liche Verführung", sondern mehr um einen Mißbrauch bereits verführter Kinder handeln dürfte, war nicht eigentlich grundsätz licher, sondern mehr ergänzender Art. Hochachtend

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