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Ichiff v«SffenMcht haben, hat wohl kaum irgendwo den Wsen Eindruck, den dasleider" in dem bekannten Briefe Schiff's hervorgerufen hat, verwischt, höchstens hat sie die Annahme erweckt, daß man dort die Denkweise Schiff's recht nachsichtig beurtheilt, weil eine solch herzlose Profitwuth, wie sie dank demFlüchtigkeitsfehler" im Schiff'schen Briefe zu Tage tritt, in den Kreisen der Rheder nichts S e l t e n e s i st.... Will Herr Schiff solchen schweren Be- schuldigungen entgegentreten, so möge er die Nntersuchung einer unparteiischen Behörde veranlassen. MitEhren- erklärungen" vom Schlage der veröffentlichten ist nichts ae> than." Geschäftsmoral. In dem in Berlin erscheinenden »Export", einem Organ des industriellen Kapitalismus, lesen wir unter der Ueberschrift: Klagen über deutsche Textilwaaren: Die englische Handelspresse berichtet ihren Lesern in schaden- frohem Tone von Klagen, welche mexikanische Importeure über die Qualität und Verpackung deutscher Maaren gemacht haben sollen. Um der Nachricht größeren Nachdruck zu geben, wird sie als Korrespondenz aus Berlin ausgegeben. Vornehmlich richtet sich die Anklage gegen die Textilbranche. Es wird behauptet, daß sie namentlich den Wiederholungen von Aufträgen keine Sorgfalt angcdeihen ließe, während die französische Konkurrenz dagegen verstanden habe, sich durch peinlichste Genauigkeit und Reellität einen vorzüg- lichen Ruf in Mexiko zu erwerben. An diesen Beschuldigungen ist nicht nur etwas, sondern leider auch viel Wahres. Weit über das Ziel hinaus geschossen wäre es jedoch, wenn man aus derartigen Bor - würfen auf den Geschäftssinn schließen wollte, welcher in der deutschen Exportindustrie überhaupt herrscht. In allen Branchen haben wir große und kleine Firmen, welche sich schon seit Jahrzehnten mit den Ansprüchen der Ueberseeer vertraut ge- macht haben, und denen es nicht entfernt in den Sinn kommt, sich durchKneifen" Bortheile zu erringen. Es ist wohl möglich, daß diese Firmen im Anfange ihrer Lausbahn auch einen oder anderen Versuch gemacht haben, ihre Abnehmer zu dupiren, aber die Abnahme von Aus- trägeu war das beste Mittel zur Heilung dieser krank- haften Gelüste. An und für sich liegt unter unseren Verhältnissen übrigen? die Versuchung, die Güte des Ma- terials, die Schwere der Gewebe oder die Breite der Stoffe zu verringern, für Diejenigen nicht fern, welche bisher nur für das Inland oder die Deutschland begrenzenden Länder gearbeitet haben. Daß in den Ecporthäfen nicht revidirt wird, ist be- kannt und die da drüben? Nun, wie sollten die guten Leute Fachkenntniß besitzen, um die Unterschiede zwischen den Probesendungen und den größeren Nachbestellungen heraus- z u f i n d e n? Dazu kommt, daß erst Monate, oft Jahre ver- gehen, ehe Klagen einlaufen, und wenn dann der Hamburger oder Bremer Kommissionär sich wegen Schadenersatzes an den Industriellen wendet, wird er auf die gedruckten Bedingungen der Fattura verwiesen und erhält nichts. Der schlechte Ruf, welcher der deutschen In- dustrie im Auslande anhaftet, ist zum größeren Theil ans die Unterschätzung der überseeischen Kausleute-- zurückzuführen." DieUnterschätzung der überseeischen Kaufleute' besteht, ww aus dem weiteren Text hervorgeht, darin, daß der deutsche Fabrikant denüberseeischen Kaufmann' für so dumm hält, es nicht zu merken, wenn er über's Ohr ge- hauen wird. Das Betrügen ist also keine fiMich verwerf- «che Handlung, sondern nur ein Mangel an Menschen- 'enntniß. Durch diese kostbare Redewendung giebt der Export" selber eine vortreffliche Illustration der Geschäfts- woral. Die im weiteren Verlauf des Artikels aufgeführten Beispiele von Betrügereien aus den 70 er Jahren zählen wir nicht auf. Erwähnt sei nur, daß die deutsche Leinwand- mdustrie im ersten Drittel dieses Jahrhunderts den asiatischen und amerikanischen Markt beherrschte und ihn durch die betrügerischen Praktiken der Herren Fabrikanten, oder wie der.Export' es nennt: durch.Unterschätzung der über- Wetschen Kaufleute' verscherzte. Man steht, dieBaare'schen «chienenfiickereie»" stehen nicht allein sie haben eine Borgeschicht« und sind nur ein einzelner Zweig vom tausend- iweigign» Stamm der Geschäftsmoral. Und daß sie von der gesammten Kapitalistenpresse Deutschlands hart» Nackig vertheidigt wurden und werden, beweist nur ihren typischen Charakter. .. Wir hatten erst an die Spitze dieser Notiz die Ueber- schuft:Deutsche Geschäftsmoral" gesetzt, strichen aber -Deutsche ', da die Geschäftsmoral in allen Industrie- tandern dem Prinzip nach die gleiche ist, wenn auch zu- Legeben werden muß, daß der deutsche Kapitalismus sich durch einen ganz besonders starken Hang zur Betrügerei auszeichnet, was mit der politischen Verkommenheit unserer Bourgeoisie zusammenhängt und aus die in unseren Schul- ouchern so viel gerühmtedeutsche Treue' ein gar selt- james Licht wirst. Krieg im Frieden?Schöne Geschichten', schreibt **. Sigl imBayerischen Vaterland',berichtet dasMün- che»« Fremdenblatt" von den bayerischen Manövern, }* hoffentlich energisch dementirt werden können. Es läßt «neu Major eines hiesigen Infanterieregiments per Schnellzug hier angekommen sein,welcher gelegent- uch des Manövers durch die Pfropfen mehrerer(!) 0 t i n d e r Schüsse nicht unerheblich verletzt worden * l0�* undden Wagen erst im Rangirbahnhof vertteß, so daß der Anblick desselben dem großen Publikum ««Langen ist." Weiter:es sollen bereits mehrere �lsi ziere auf diese Weise verwundet und in W Garnison(in Sicherheit?) zurückverbracht worden losgegangenen Propfenlassen tief blicken", weshalb sie dementirt werden m n s s e n. Im Kriege wird " 1 eh t mit Pfropfen geschossen, weshalb die betr. Offiziere °° r s j ch t j g e r sein müssen als bei den Manövern, um /«cht unversehens einen zufällig losgegangenen Denkzettel wegzubekommen." Die ehrsame TperkingSfamilie. In eiiiern unsäg- fch oben Leitartikel über die sozialdemokratische Bewegung dieKölnische Zeitung "(Nr. 732 vom 14. d. M.): 'Bias die Sozialdemokraten im laufenden Geschäftsjahre vorjährigen Erfurter Parteitage an zur Beglückung «S Volkes gearbeitet haben, das reicht nicht einmal hin, J ewe ehrsame Sperlingssamilie zu ernähren, ° schweige denn eine Arbeiterfamilie." In der That, auf fj; Sperlinge versteht sich dieKölnische Zeitung ". Dieses �wgan deredelsten und besten Theile des deutschen Volks" wt mit dirnenhafter Frechheit bis heute die Geschäfte des l,,s tischen P olize ikommissarS Sperling Wflst. indem sie ihn und seine Heldenthaten mit ihrer «Wissenen Schürze liebevoll zudeckte. Und wenn es sich di. �rum handelt, Arbeiterfamilien zu ernähren, so wissen «ohlenritter und Eisenbarone, für die sich das Kölnische Blatt hingebend prostitmrt, damit vortrefflich Bescheid. Die proletarische Hungerdiät, die das Ausbeuterthum für seine Lohnsklaven festsetzt, ist die Grundlage für das Wohl- ergehen der als Vertreter desBesitzes und der Intelligenz" sich brüstenden Ausbeuter. Und deshalb ihr schäumender Ingrimm, dem alle Mittel recht sind, gegen die Vor- kämpferin der Arbeiterklasse, die Sozialdemokratie. Neue Volksbelastnng i» Oesterreich- Ungarn . Auch in Oesterreich- Ungarn, dem zweitstärksten Mitgliede des Dreibundes, soll das Militärbudget erhöht werden. Er kostet Geld, derbewaffnete Friede'. Militärgerichtsbarkeit. Offiziös schreibt das Pindter- Blatt(Nr. 432 vom 15. d. Mts.):Während die.Vossische Zeitung" dieser Tage über den Modus der Behandlung der Militär-Strasprozeß-Ordnung im Reichstage Vermuthungen äußerte, wird derSchlesischen Zeitung" vonsonst gut unterrichteter Seite" mitgethettt, dem Reichstage werde in der bevorstehenden Session der Entwurf für eine Reform des Militär-Strafverfahrens nicht zu- gehen. Einerseits seien die Vorarbeiten für eine solche Reform noch nicht abgeschlossen, andererseits werde ohnedies schon über die reichlicheBepackung" der nächsten Reichstags- sesston mit wichtigen Aufgaben geklagt. Diese Ausgaben seien dringlicher Natur, und es hieße ihre Erledigung er- schweren, wenn gleichzeitig die viel umstrittene Frage des Militär-Strafprozesses zur Entscheidung gebracht werden sollte. In der Hauptsache dürfte der Gewährsmann der Schlesischen Zeitung' unseres Wissens auch diesmal zu- treffend unterrichtet gewesen sein.' Die Vorkommnisse der allerletzten Zeit(siehe Düsseldorf !) sind ja auch nicht dazu angethan, das herrliche preußische Verfahren als ver- besserungsfähig erscheinen zu lassen. Ludwig Kofsuth, der alte Revolutionär, ist, wie gestern telegraphisch mitgetheilt, von der P e st e r Gemeinde­vertretung zur Feier seines 90. Geburtstages mit dem Ehrenbürgerrecht begabt worden. Kossuth lebt in Turin. . Sozialismus iu der Schweiz . Der Berner Kor- respondent der Freiburger Liberts'(Freiheit), eines k o n- servativen schweizerischen Blattes, beschäftigt sich, wie wir derZüricher Post"(Nr. 216 vom 14. d. M.) ent­nehmen, mit der Frage nach den Ursachen des p o l i» tischen Jndifferentismus im Schweizervolke und bemerkt:Man muß es einmal sagen: unsere poli- tischen Kadres sind entsetzlich alt. Sehe man sich die eidgenössischen Räthe an; es sind in denselben noch so ziemlich alle die Kämpen aus den Revisionsbewegungen von 1872 und 1874 und aus dem Kulturkampf vorhanden. Nur niit Mühe haben sich einige Junge geltend machen können; der herrschende Ton in den Fraktionssitzungen und iu den Rüthen ist derselbe wie vor zwanzig Jahren. Man spricht eine Sprache, die heutzutage sich überlebt hat. Ist es verwunderlich, daß die junge Generation dieser alten Formeln überdrüssig wird und entweder der Indifferenz verfällt oder, wie in den Städten der deutschen Schweiz , mehr und mehr zum Sozialismus hin- neigt?" Irisches. Ei« am 14. September m Dublin ab- gehaltener Rath, welchem der Staatsskeretär für Irland , John Morley , beiwohnte, beschloß die provisorische Auf- Hebung sämmtlicher kraft des irischen Zwangs gesetzes noch bestehenden Verfügungen. Fallen kann das Gesetz nur durch Parlamentsbeschluß.-» Carmaux. DerFrankfurter Zeitung '(Nr. 228 vom 14. d. M.) schreibt ihr Pariser Berichterstatter:In Carmaux dauert der Streik fort. Aus mehreren Gegenden Frankreichs treffen Unterstützungen für die Arbeiter ein. Selbst der Politik serner stehende Kreise nehmen für die Streikenden Partei. So hat, wie ich höre, ein in Paris ansässiger dänischer Maler, Namens Gretor, zu Händen von Auguste Vacquerie, dem Leiter desRappel", eine Summe von 5000 Franks für die Bergleute von Carmaux deponirt. Der Gemeinderath von Toulouse hat 1000 Frks. votirt. Die Weißgerber von Graulhet haben 500 Frks. ge- schickt und die Sendung von 100 Frks. per Woche während der ganzen Dauer des Streiks versprochen:c..... Nunmehr giebt auch die Gesellschaft, welche das Bergwerk von Car- maux betreibt, ein Lebenszeichen. Sie läßt imMatin" das Memorandum pnblizircn, welches sie an den Präsekten des Tarn gerichtet hat, um die Entlassung Calvignac's zu motiviren. Die Gesellschaft rechtfertigt sich in ausführ- licher Weise gegen den Vorwurf, Calvignac in brüsker Weife verabschiedet zu haben. Nach ihren Darlegungen hat sich Calvignac monatelang grobe Verstöße gegen die Fabrik- ordnung zu Schulden kommen lassen, ehe er seine Kündi- gnng erhielt. Sein Fortbleiben aus der Werkstatt sei nicht blas ein einziges Mal wahrend der Dauer von IVe Tagen vorgekommen, sondern sei in letzter Zeit gewohnheitsmäßig gewesen. Im Mai habe er nur 9Vz Tage unter 20 Werk- tagen gearbeitet, im Juni KV? Tage unter 22, im Juli 1 Tag unter 23, im August V« Tag. In dem erwähnten Zeitraum von 65 Arbeitstagen sei er 26 Tage krank ge- wesen, 18 Tage beurlaubt, 4 Tage abwesend ohne Urlaub. Wenn dieses Tableau der Wahrheit entsprechend wäre, so würde das freilich ein wenn auch nicht entscheidendes, so doch in Betracht kommendes Argument zu Gunsten der Ge- sellschaft sein. Aber die Kundgebungen der Kompagnie während des Streiks waren mehrfach so ersichtlich mala fido(in böser Absicht) abgefaßt, daß man gutthun wird, sich gegen die obigen Ziffern für's Erste etwas skeptisch zu verhalten." Russisches. Ter russischeRegiernngsbote" veröffent- licht die Genehmigung der von dem bisherigen Finanz- minister Wischnegradsky wegen Krankheit nachqesuchten Entlassung unter Belassung in seiner Stellung als Mitglied des Reichsraths, ferner die Ernennung Kriwoscheins zum Verweser des Ministeriums der Kommunikationen sowie des bisherigen Verwesers dieses Ministeriums Witte zum Ver- weser des Finanzministeriums. Statt Wischnegradsky wird jetzt Herr Witte zu pumpen suchen für das Zareiithum. Finanznoth in Griechenland . Da Griechenland überschuldet ist, und alle Pumpversuche gescheitert sind, soll das Volk unmittelbar angezapft werden. TriknpiS, der Chef des neuen Ministeriums, beabsichtigt, den Zehnten wieder einzuführen und neue Monopole zu er- richten. Bereinigte Staaten von Nordamarika. In Bezug auf die großen Kämpfe, die in den letzten Monaten zwischen Arbeit und Kapital in den Vereinigte» Staaten fich ab« spielten, schreibt einer unserer Genossen in einem Privat- brief: Wir haben hier wenigstens jetzt Leben in der Arbeiter- bewegnng, wenn auch nicht in unserer engeren sozialistischen Beivegung, die ziemlich darniederliegt. Die ausgebrochenen Kämpfe haben die Arbeiterklasse der Bereinigten Staaten in allgemeine Erregung versetzt, und zur Förderung des Klassenbewußtseins konnten wir uns kaum ein wirksameres Mittel wünschen, als diese Zusammenstöße zwischen Kapital und Arbeit und zwischen der Arbeit und der Staatsgewalt. Die Sache ist übrigens, das ist meine feste Ueberzeugung, noch lange nicht zu Ende und zwar deshalb nicht, weil das Unternehmerthum diese Kämpfe braucht, mn einen nach seiner Meinung es bedrückenden Uebelstand los zu werden. DerStandard of Life'(die Lebenshaltung) des ame­rikanischen Arbeiters ist thatsächlich ein höherer als jener der Arbeiterklasse irgend eines anderen Landes. Die Schutz- zoll-P olitik hat die industrielle Entwicklung auf eine Höhe gebracht, daß diese Schutzzollpolitik nicht nur über- flüssig, sondern geradezu eine Fessel der weiteren Entwicke- lung wird. Der Freihandel steht in Amerika vor der Thür. Das einzige, was dem Freihandel im Wege steht, ist der hohe Standard of Life der Arbeiterklasse und die damit zusammen- hängenden höheren Löhne Nordamerikas , die es der hiesigen Industrie erschwere», mit Europa zu konkurriren. Die amerikanische Industrie braucht aber jetzt den ausländischen Absatz, und darum geht das Bestreben der Unternehmerklaffe dahin, den Standard os Life des amerikanischen Arbeiters um jeden Preis herabzu- drücken, und ich fürchte, es wird ihr gelingen, denn die gewerkschaftlichen Arbeiterorganisationen dieses Landes find nicht im Stande, der Koalition der Kapitalisten die Stirne bieten zu können. Namentlich schon deshalb nicht, weil die industrielle Krise sich auch hier fühlbar macht und ein Ueberangebot von Händen vorhanden ist. Politisch haben aber die englisch redenden Arberter« Massen dieses Landes trotz aller polittschen Rechte, die sie besitzen, keine Bedeutung, weil sie bis beute sich ganz im Banne der alten Parteien befinden, von denen sie sich rms- führen und als Stimmvieh mißbrauchen lassen. Nur ein Theil derselben ist mit der Partei der Farmer, derPeoples Party", die sich in Opposition zu den maßgebenden Part««l befindet, in Verbindung, aber bei der Verschiedenheit der ökonomischen Interessen zwischen den kleinbürgerlichen Farmern und den Arbeitern kann für die Letzteren nichts von Belang erreicht werden. Der Gegensatz zwischen diefien beiden Schichten wird sofort zu Tage treten, sobald die Lohnarbeiter der Farn, er sich zu organisiren beginnen und ihre Forderungen stellen. Obgleich, wie Euch bekannt ist, die Arbeiter in den Minendistrikten unterlegen find, werden sie daS Eine er­reichen, man wird die Sträflinge aus den Bergwerken zurückziehen, womit eine der Hauptforderungen der Arbeiter erfüllt ist. Welcher Art übrigens die Generale stnd, welche das gegen die Arbetter aufgebotene Militär kommandirten, dafür solgendes Beispiel. In Oliver Spring hatten die Bergleute in dem ersten Gefecht eine» General gesangen ge- nommen. Am nächsten Morgen wurde dieser Held von Re- portern bestürmt, ihnen über die Vorgänge, deren Zeuge er ge- wesen,Bericht zu geben. Die erste Frage des gefangene« GeneralT aber war: Was zahlen sie mir dafür? Und erst nachdem diese Frage befriedigend beantwortet war, gab er seine Er- fahrungen zum Besten. Gegen den Geschäftsgeist der Amerikaner kommt eben Nichts auf. Bei dieser Gelegen- heit sei erwähnt, daß der General Dogle, der die New- Aorker Truppen zum Schutze der Eisenbahnen bei Buffalo kommandirte, der General-Frachtagent einer der betroffenen Bahnen ist. Er erklärte denn auch beim Ansmarsch der Truppen ganz offenherzig: Ich habe ein großes Interesse an der Sache. Wir gehen nicht zum Spaß, wir werden schießen. Und so geschah es. Der hier herrschende Geschäftsgeist, der vor keinem Mittel, uni sich einen Vor- theil zu verschaffen, zurückschreckt, zeigt sich auch noch in Folgen­dem. Unmittelbar nach Ausbruch des Streiks in Äuffalv entstanden daselbst Brände, die unzweifelhaft angelegt waren, und durch die für enrige tausend Dollars Waggovs und Frachtgüter vernichtet wurden. Natürlich sollten das die streikenden Arbeiter gethan haben. Verschiedene Gründe zwingender Art beweisen aber, daß jene Brände durch die Eisenbahn- Gesellschaften verursacht wurden, um daraufhin die Aufforderung stellen zu können, die Milizen mobil zu mache«. Die Eisenbahnmagnaten erlangten so billigen Schutz für ihr Eigenthum, den jetzt Staat und County bezahlen müssen, während sonst die Eisenbahn-Gesellschasten eine große An- zahl Wächter gegen hohe Löhne hätten anstellen müssen. Die Niederträchtigkeit des Kapitals läßt hier nichts zu wünschen übrig, und die Staatsgewalt hat sich einmal wieder als sein Kommis bewährt. Heilsboten in Nen-Seeland. Ueber die Eingeborenen der schönens australischen Insel Nen-Seeland, die Maori, einen kräftigen, begabten und kulturfähigen Stamm schreibt ein aus eigener Anschauung urtheilender Mitarbeiter desDeutschen Wochenblattes"(Nr. 37 vom 15. September: Nen-Seeland und die Maori ):Die Maori erinnern in vielen Eigen- heilen und Aeußerlichkeiten an die Samoaner, doch fehlt ihnen deren hinreißende, sorglose Fröhlichkeit. Früher sollen sie auch hierin den Samoaner» ähnlicher gewesen sein, aber jetzt ist die naive Freude am Dasein entschwunden, ihre Lebhaftigkeit hat einem gedrückten Wesen Platz gemacht, kurz die theilweise Annahme europäischer Zivilisation und des Christenthums ist nicht zu ihren Gunsten ausgeschlagen." Die Zivilisation John Bull's vernichtete mit einer Grausamkeit, wie sie dem christlichen Europäer im Kampfe mit den Wilden" stets eignete von Pizarro und Cortes bis auf Stanley, die Selbständigkeit der widerstandsfähigen, zähen Maori. verübte gegen Kriegsbrauch die furchtbarsten Greuel und brachte dieSegnungen' des Christenthums einem freien Stamm, der nun entartet unter dem Einfluß von Schnaps, Syphilis und anderen Errungenschaften der Kultur. Soll da nicht die Fröhlichkeit, sonst eine Eigenschaft der Naturvölker, zuin Teufel gehen? Daß eine freikoiiservatwe Wocheuschrist diese Thatsachen seststellt, ist doppelt reiz- voll.