8. Oftober im Vorjahr wird voraussichtlich wieder zu der Beschlechter eine Urkunde aufbewahrt, in der es also heißt: Bum des Meisters der Untall des Formers Balzer verschuldet wäre, hauptung führen, daß gegenüber eines solchen Auftriebes von einer ersten Male seit der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches ist würde auch dies feine der Wahrheit wider. Schweinenot nicht die Rede sein kann, und dennoch hat gerade der bei der Reichstagswahl am 25. Juni 1903 der Wahlkreis Leipzig - sprechende Behauptung gewesen sein. Das Urteil Markt am Sonnabend, den 7. Oktober, zunächst in bezug auf Stadt den bürgerlichen Parteien entrissen worden." lautete auf Freisprechung. Schweine den Beweis gegeben, in welch unsäglich traurigem Zu- Das ist das beste am neuen Leipziger Rathaus, denn diese Wie war es nur möglich, daß das Schöffengericht gerade in dem stand die deutsche Schweinezucht sich zurzeit befindet, denn von den Urkunde wird ein dauernder Beweis für die wahre Stimmung der Hauptpunkte, das Verhalten des Meisters betreffend, zu solchen der 11 131 Schweinen waren kaum 500 Stück erstklassige Ware und Bevölkerung sein, auch wenn der Glanz aller Feierlichkeiten längst Wirklichkeit vollständig widersprechenden Feststellungen kommen konnte, wurden zu Preisen verkauft, welche die Willkür der Verkäufer verblaßt ist. trotz der bewiesenen Tatsache, daß sich der Meister 1½½ Liter Schnaps beliebig feststellte. Der weimarische Landtag wird Anfang Dezember zu einer hatte holen lassen? Das Gericht ist doch dazu da, die Wahrheit zu kurzen Tagung zusammentreten, nachdem der am 13. November erforschen und nicht bloß dazu, den Angeklagten zu verurteilen, einberufene Rechnungsausschuß des Landtages seine Arbeiten, die wenn er nicht selber bis auf das Tipfelchen nachweisen kann, daß Prüfung der Staatsrechnungen für 1904, erledigt haben wird. Dem feine Behauptungen richtig sind. Hätte der Angeklagte nicht noch Landtag wird ein neues Separationsgesetz unterbreitet. Eine be- das Rechtsmittel der Berufung gehabt, so daß er auf Grund der 371 Gemeinden erledigt hat, verbrauchte dazu gegen 1½ Million vollständigen konnte, dann blieb er verurteilt, obwohl er tatsächlich sondere Kommission, die die Zusammenlegung der Grundstücke für schriftlichen Urteilsgründe der ersten Instanz seinen Beweis verhörde schließlich billiger gemacht wird. Da noch in 254 Gemeinden Mark. Die Regierung glaubt, daß es von einer preußischen Be- nur Wahres behauptet hatte. die Zusammenlegungen zu erledigen sind, soll der Landtag darüber entscheiden, ob zur Regelung der Angelegenheit eine„ ausländische" Sleinstaatenwirtschaft! Behörde beauftragt wird. Das ist eine herrliche Satire auf die
Die Läger an Dauerwurst und Dauerwaren aller Art sind geräumt! Wie soll sich die deutsche Wurstfabrikation für die jetzt kommende Fabrikationsperiode gestalten, wenn die Beschickung der deutschen Schweinemärkte in gleicher Weise in bezug auf Qualität Gute Ochsen wurden bis 80 Pf., gute Kälber bis 95 f. pro Pfund Fleischgewicht bezahlt, Schweine erzielten 79-80 Pf. pro Pfund gegen die besseren 56 Pf. im Vorjahr. Das ist Fleischnot im wahrsten Sinne des
Wortes.
Berliner Viehhof nur gelegentlich der Mastvieh- Ausstellung anWir bitten, Gw. Erzellenz wollen, wenn dieselben sich den sehen, durch andere geeignete Sachverständige vor allem die Schweineauftriebe in bezug auf Qualität besichtigen lassen, um zu erfahren, daß von einem solchen Auftrieb, wie derselbe am 7. Oftober stattgefunden hatte, der allergrößte Teil desselben nicht auf den Markt für Schlachtvieh, sondern nach Friedrichsfelde auf den Markt für Magervieh gehört. Welche Konsequenzen aber aus diesen Tatsachen für die Landwirtschaft selbst, für das Fleischergewerbe und für die Konsumenten zu ziehen sind, brauchen wir Ew. Exzellenz nicht weiter vorzuführen, diese unerhörten Zustände rufen dringend nach der allein möglichen, Ew. Exzellenz wohl bekannten Abhülfe Grenzöffnung und 3ollermäßigung.
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Zweierlei Ausländer.
Eine Sache und zwei Urteile.
In einer Beleidigungsfache ergingen Urteile zuerst vom Schöffens gericht, dann vom Landgericht als Berufungsinstanz, die einander so entgegengesetzt sind, daß sie einer Gegenüberstellung und Besprechung vert erscheinen.
Südwestafrikanische Verluste.
Berlin , 8. Oktober. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 24. September am oberen Tsaob- Revier leicht verwundet: Wachtmeister Julius Göbelsmann, geboren am 26. 5. 74 zu Haßlinghausen, Fleischschuß rechte Schulter.
Berlin , 9. Oktober. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 23. September beim lleberfall der Signalstation Das gefallen: Reiter Friedrich Kühne, geboren am 13. 9. 82 zu Gisleben. Reiter Karl Voigtländer, geboren am 16. 12. 83 zu PuppenAm 29. September bei Naruch as von Kaffern erschossen:
in Neuruppin war seinerzeit ein Formerstreit ausgebrochen, verwundet: Gefreiter Albert Barfuß, geboren 20. 6. 83 In der Eisengießerei und Maschinenfabrik der Firma Frieside dorf, und Gefreiter Paul Boeder, geboren 19. 11. 83 zu Minden . Am 3. Oktober bei Narudas auf Pferdewache Leichtdessen Ursache teilweise auch auf das den Arbeitern sehr unsympathische Verhalten des Meisters Hegermann zurück zu Winterbeck, Weichteilschuß linker Unterarm. zuführen war. Die Streifenden fetzten als organisierte Verstorben: Gefreiter Johann Bremer, geboren 25. 7. 82 Arbeiter natürlich gleich die Berliner Gauleitung von dem Aus- zu Trochtelfingen , am 5. Oftober auf Krankenſammelstelle Gibeon stande in Kenntnis und wünschten, daß der Angeklagte Pawlowitsch an Typhus . Reiter Erich Genserich, geboren 27. 3. 84 zu über den Streit zu referieren und außerdem bei dem Chef der Firma Schlangenbisses. nach Neu- Ruppin kommen möge, um dort in einer Versammlung Stargard , am 6. Oktober auf Strankenſammelstelle Berseba infolge wegen Beilegung der Differenz vorstellig zu werden eventuell die Vermittelung des Bürgermeisters als Vorsitzenden des Einigungsamts anzurufen. In der Streifversammlung brachte Pawlowitsch nun zur Sprache, daß der Meister Hegermann besonders an den Gießtagen häufig stark betrunken gewefen sei, sodaß er in der Trunkenheit bei der gefährlichen Gießarbeit Als am 21. September der Rechtsbeistand des holländischen unsachgemäße Anordnungen traf, wodurch einmal sogar der Prag wurde ein Umzug der Tschechen nach dem Graben durch die Staatsangehörigen Domela Nieuwenhuis dessen Haft- Former Balzer einen Ünfall durch Verbrennen des Fußes mit Absperrungsmaßregeln der Polizei verhindert, die fünf Verhaftungen entlassung beantragte, wurde diese von dem Amtsgericht Köln ab- flüssigem Eisen erlitt. Mit der Behauptung sollte Pawlowitsch vornahm. Ein Kouleurstudent wurde von Tschechen mißhandelt. In gelehnt, weil der Angeschuldigte ein Ausländer sei den Werkmeister beleidigt haben. Das Gericht fand ihn schuldig und Olmüz ertviderten die Deutschen eine Demonstrationsversammlung und begründeter Zweifel bestehe, daß er sich auf Ladung vor Gericht verurteilte ihn zu 450 Mart Geldstrafe oder 150 Tagen der Tschechen mit einem großen Umzug, doch wurden auch hier stellen und dem Urteil Folge leisten werde. einige charakteristische Stellen mitgeteilt: Gefängnis. Aus der schriftlichen Begründung des Urteils feien größere Zusammenstöße verhütet. Bei einigen kleineren Zusammen stößen wurden mehrere Personen verletzt.
Ein in Aachen zur Badekur weilender englischer Staatsangehöriger, Die Aachener Blätter berichten: ein älterer Mann, verübte hier mehrere Sittlichkeitsverbrechen und wurde verhaftet, jedoch einige Tage nachher gegen Hinterlegung einer kleinen Kaution( es sollen 3000 Mart gewesen sein!) wieder auf freien Fuß gesezt. Wie sich jetzt herausstellt, hat der Engländer die Kaution im Stich gelassen und ist nach England geflüchtet.
Der Engländer hat Gittlich feitsverbrechen begangen, auf die mindestens sechs Monate Gefängnis stehen. Er wurde aus der Haft entlassen. Domela Nieuwenhuis hat eine fimple polizeiliche Verfügung von vor fünfzehn Jahren übertreten, worauf als Mindeststrafe ein einziger Tag Haft steht. Das Urteil Tautete bekanntlich auf fünf Tage. Der holländische Politiker wurde im Gefängnis festgehalten, der englische Sittlichkeitsverbrecher wurde auf freien Fuß geseht!-
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Die befürchteten deutschfeindlichen Kundgebungen in Prag und Imüz sind verhältnismäßig ruhig verlaufen. In
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Es wird zunächst festgestellt", daß der Meister wegen seines Fleißes, feiner Zuverlässigkeit und seiner Nüchternheit bei einem Arbeitgeber das größte Vertrauen genießt". Er gehöre jedoch Die antimilitaristische Agitation. nicht dem Metallarbeiter Verbande, sondern dem WerkmeisterVerbande" an. Schon als der Meister seine Stellung in der Friesicke- militaristische" Agitation, Paris , 7. Oftober.( Eig. Ber.) Seit einiger Zeit hat die„ antidie in den um die Arbeitsbörsen schen Fabrik antreten sollte,„ haben die dem Metallarbeiter- Verbande gruppierten„ revolutionären Gewerkschaften" eine ansehnliche Zuhörer angehörigen Former der Fabrik erklärt, sie wollten ihn hier bald schaft- Anhängerschaft wäre wohl zu viel gesagt besigt, ziemlich Kranke im Gefängnis. Als am Freitag vor dem Schwurgericht herausbringen." Die„ Wühlereien" gegen ihn hätten vor dem heftige Formen angenommen. Ihr Anschwellen trifft in auffallender in Köln gegen den 33jährigen Kaufmann Emil Wagner, einen Streit ihren„ Höhepunkt“ erreicht. Der Wahrheitsbeweis des An- Weise mit dem Bemühen der reaktionären Parteien zusammen, im wegen Diebstahls, Hausfriedensbruch, Körperverlegung, Wider geklagten betreffs der häufigen Trunkenheit des Meisters und dessen bevorstehenden Wahlkampf das Schlagwort des" Patriotismus“ standsleistung und neunmal(!) wegen Beleidigung vor- Schuld an dem Unfall des Formers Balzer sei„ nach jeder Richtung gegen die geeinigte sozialistische Partei auszuspielen, deren bebestraften Mann, verhandelt werden sollte, wurde der Angeklagte hin mißglückt". Ein Lehrling habe zwar ausgesagt, der Meister rufenste Wortführer, ohne Unterschied ihrer sonstigen Meinungsbon furchtbaren hysterischen Krämpfen befallen. Die habe an den Gießtagen 1 bis 1½½ Liter Schnaps getrunken". Doch verschiedenheiten, die Phantastereien und leichtfertigen Phrasen des Anklage lautete auf Meineid, Verleitung zum Meineid in zwei habe der Zeuge das Trinken nicht gesehen, sondern dies daraus von der Reaktion Gnaden so berühmt gewordenen GymnasialFällen, versuchten Meineid in einem Falle und wider besseres geschlossen, daß er dem Meister den Schnaps in Selterflaschen lehrers Hervé einmütig zurückgewiesen haben. Was schiert 4 Wissen erhobene Beschuldigung des Polizeipräsidenten von Köln . a Liter im ganzen 1 bis 1 Liter in 4 bis 6 Gängen es die„ patriotischen" Zeitungen, daß Jaurès in der Gleich zu Beginn des zweiten Tages der Verhandlung befielen den holen mußte. Andere Zeugen aber hätten den Meister nie betrunken Humanité" eine ganze Kampagne gegen Hervé geführt, daß Mann entsetzliche Krämpfe; er stie B langgezogene oder angetrunken gesehen, sondern ihn als einen ruhigen Guesde ihn einen Literaten ohne Literatur" genannt hat? Der schauerliche Töne aus. Das Gericht ließ sofort den nüchternen Mann bezeichnet, und einen solchen Ein- Temps" nennt ihn trotzdem noch immer einen„ offiziell anerkannten Gerichtsarzt telephonisch herbeirufen. Dieser erklärte, daß ein Ver- druck habe er auch auf das Gericht gemacht". Ein Chef der sozialistischen Partei" und hört nicht auf, zu verkündigen, handeln wegen des bei dem Angeklagten herrschenden Dämmer- Zeuge habe nur angeben können, daß der Meister zum daß der Sieg des Sozialismus den Untergang Frankreichs , feine zustandes nicht möglich sei. Der Krante schrie oft: Ja, ja, ich Frühstück wohl einen Schluck" getrunken habe. Nach den Unterjochung durch das Ausland zur Folge hätte. Und die antihabe Zuchthaus, ich habe mich so lange gehalten wie es ging." Der Befundungen des Fabrikanten aber könne beim Gießen wegen militaristische Propaganda erfreut sich in der bürgerlichen Presse Verteidiger bemerkte, der Angeklagte habe in der Unter- der großen Hize auch kein Wasser getrunken werden, da einer Aufmerksamkeit, die einer Reklame oft zum Verivechseln ähnlich fuchungshaft häufig solche Anfälle gehabt. Der Gerichtsarzt er- man sonst Rheumatismus bekäme. Die den Meister schwer sieht. Bisher ist nicht das leiseste Anzeichen dafür vorhanden, daß widerte, daß ihm das erst heute gemeldet worden sei, nach dem die beleidigenden Aeußerungen" seien von dem Angeklagten auch nicht die konfusen Tiraden der„ Antimilitaristen" eine über den VerKrankheit des Angeklagten sich in der vergan- in Wahrung berechtigter Intereffen gemacht worden, wie er glauben fammlungsapplaus hinausgehende Wirkung erzielt hätten, aber die genen Nacht verschlimmert habe. Der Gerichts- machen wolle. Eine öffentliche Arbeiterversammlung ist nicht der Patrioten schlagen mit aller Macht Alarm, um dem Spießbürger präsident sagte darauf, daß das Nichtrapportieren der Ort, wo der Angeklagte zum Schuße der streikenden Former Miß- Angst zu machen und schreien nach dem Staatsanwalt, nach konGefängnisangestellten über den Krankheitsstände zu rügen und sich insbesondere des Balzer( des Berunglückten) fistationen und kriminellen Verfolgungen. zustand des Angeklagten ihn befremde. Die anzunehmen hatte. Wenn Angeklagter lediglich berechtigte Juteressen Die Regierung hat sich gegenüber diesen Aufforderungen bisher Sache wurde dann vertagt. wahrnehmen wollte, so hätte er sich an die Staatsanwaltschaft, die recht vernünftig verhalten und sich darauf beschränkt, den antiPolizei, den Gewerbe- Inspektor oder an Frieside selbst wenden patriotischen Fanfaronaden patriotische Ministerreden entgegenzusetzen, Der goldene Knopf in Leipzig . Ein städtisches Fest, das der müssen." Aus dem ganzen Verhalten des Angeklagten ginge mithin die anscheinend ebensowenig tragisch genommen worden sind. In den städtischen Bevölkerung recht gleichgültig ist, wird in diesen Tagen, hervor, daß er„ gemeinschaftlich mit den dem Metallarbeiter- Verbande letzten Tagen aber griffen die Antimilitariſten zu einem Agitationswie uns von dort geschrieben wird, in Leipzig gefeiert. Das angehörigen Friesickeschen Formern lediglich darauf ausging, den mittel, das den Scharfmachern eine bessere Situation schuf. Eine neue Leipziger Rathaus ist am 7. Oktober eingeweiht worden. ihnen nicht gefügigen Meister zu verdrängen und an seine Stelle internationale antimilitaristische Arbeiterassoziation" " Bunte Wimpel wehen heute von den Dächern und Zinnen unserer einen ihnen gefügigen, dem Metallarbeiter- Verbande angehörigen lich nur fiftive Vereinigung, deren Sprecher selbst zugestehen, daß eine eigent Stadt herab." Mit diesen Worten leitet das Leipziger Tageblatt ", Mann zu setzen. das Amtsblatt des Rates der Stadt Leipzig , seine Berichterstattung Nun sei aber der Angeklagte ein Mann, sie weder einen Ausschuß, noch einen Siz hat ließ anläßlich des der den über die Einweihung des neuen Rathauses ein. Wahr ist an dieser reizungen gefährdet. öffentlichen Frieden Surch Auf Einrückens der Rekruten einen Aufruf in angeblich 200 000 Salbaderei nur das eine, nämlich daß das neue Rathaus mit dem zu tun, die ausständigen Former zu verheßen und den Meister, lichen Ihm war es auch hier nur darum Exemplaren verteilen. Sie vergaß auch nicht, ihn der bürgerPresse bei solchen Gelegenheiten üblichen Bomp eingeweiht worden ist. einen bestbeleumundeten Mann, aus Lohn und Brot zu bringen mit sichtlichem Bergnügen Verbreitung gibt. zuzustellen, reaktionärer Flügel ihm Feststimmung herrschte nur bei den Auserwählten, die zu der offi- und dies unter gröbster Ehrabschneidung. Zu seinem und der mation stehen neben ganz richtigen Ausführungen über den BourIn der Proflaziellen Feier hinzugezogen worden waren; deren Stimmung konnte anderen Former Vorgehen lag fein anderer Grund vor, als der, geoisiestaat und den Militarismus blutrünstige Aufforderungen im um so festlicher sein, als es galt 50 000 m. Klein zu bekommen, daß der Kläger kein gefügiger Anhänger des Metallarbeiterverbandes anarchistischen Jargon, z. B. daß die bei einem Streit aufgebotenen die Rat und Stadtverordnete zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt war. Gegen ein derartiges Verfahren mußte der Kläger energisch Soldaten ihre Offiziere erschießen mögen und der Appell, im Falle hatten." Unsere Bevölkerung" steht solchen Ereignissen äußerst fühl geschützt werden. Es liegt aber auch im allgemeinen Interesse, der Mobilisation in jedem Falle ohne Rücksicht auf die gegenüber, aber in dem vorliegenden Falle hat sich sogar wegen einen solchen unter Verlegung der Ehre eines anderen geübten aggressive oder defensive Natur des Krieges den allgemeinen Ser bewilligten 50 000 m. eine arge Mißstimmung bis tief in Terrorismus strenge zu ahnden." die bürgerlichen Kreise bemerkbar gemacht. Schrieb doch seinerzeit Streit und den Aufstand zu beginnen. Das Manifest ist von etlichen selbst das Organ der Krämer und Mittelstandsretter, die Nachrichten eines auf Grund des Gesetzes gefällten Urteils. So die objektiven Feststellungen und die objektiven Gründe Sektionen" und von einer Reihe einzelner Personen unterzeichnet, des Schutzverbandes für Handel und Gewerbe":" Die große Mehr- Berufung ein. Der Verurteilte legte unter denen einige aus der Bewegung der revolutionären Gewerks zahl der Bürgerschaft ist mit dieser Verwendung der Gelder der schaften bekannt sind. Von Mitgliedern der sozialistischen Partei Steuerzahler nicht nur nicht einverstanden, sondern im höchsten über das, was der Angeklagte in jener Streifversammlung gefagt dessen naive Begeisterung wieder einmal mißbraucht worden Die Berufungskammer erhob einen umfassenden Beweis fowohl haben nur Hervé und der alte Cipriani unterschrieben, Grade darüber aufgebracht." Das hinderte natürlich hatte, als auch darüber, inwietveit seine dortigen Behauptungen auf zu sein scheint. die Vertreter der Mittelständler im Stadtverordnetenkollegium Auch Der marristische Literat Tailhade keineswegs, mit besonderem Eifer für die Bewilligung der außer fundet, daß der Angeklagte sich in der Versammlung über Aufruf herausgegeben, der von einer Gruppe Proletarier" unterWahrheit beruhten. Von der Mehrzahl der Zeugen wurde be- hat unterschrieben. Gleichzeitig wurde noch ein anderer ordentlich hohen Summe einzutreten und heute gibt es immerhin eine Anzahl der Mittelständler, die es als eine Zurücksetzung den Meister Hegermann nur sehr zurückhaltend geäußert zeichnet ist, an der Spize die Parole„ Nieder mit der Armee!" ausempfinden, aveil ihnen nicht ebenfalls die Möglichkeit gegeben habe. Auch wurde wurde festgestellt, daß der bom Schöffen gibt und die Familien der Konstribierten auffordert, am morgigen worden ist, auf Kosten der Steuerzahler sich einige fette Lage zu gericht wegen seiner geradezu vorbildlichen Nüchternheit fo Sonntag zu einer Protestdemonstration zum Ostbahnhof zu kommen. hoch gepriesene Meister sehr häufig bei der Arbeit schwer Die Bourgeoispresse macht aus dieser Propaganda, die unter Wenn aber die große Masse der übrigen Bevölkerung einen betrunken gewesen ist. Ein Zeuge befundete darüber, daß Heger- gewöhnlichen Verhältnissen wahrscheinlich nicht den geringsten EinBlick auf die für die Festlichkeit aufgestellte Speisenkarte wirft, mann auch beim Gießen, wobei er abzustechen hatte, häufig be- bruck gemacht hätte, eine Haupt- und Staatsaktion und es ist schon die, wie zum Hohn, ebenfalls im Amtsblatt abgedruckt wird, so trunken war, so daß er bald mal zu spät, und bald zu früh abstach leicht möglich, daß morgen ein paar Taufend Neugieriger und wird sie sich gewiß der Eingabe erinnern, die erst vor kurzem von oder schloß. Auch konnte er dann nicht mehr ordentlich sprechen, Radauluſtiger, von ihren Andeutungen verlockt, zum Rendezvous den städtischen Körperschaften wegen der zurzeit bestehenden Fleisch- sondern nur noch lallen. Er habe dann auch die einzelnen Arbeiter der Antimilitaristen kommen. Die Regierung hat auch, in echter teuerung an die Regierung gerichtet worden ist und in der es heißt, verwechselt, sei umbergetaumelt und habe die Deffnung des Gieß oder gespielter Unruhe, ihr vernünftiges Zuschauen aufgegeben. In daß auch in Leipzig lebhafte klagen über die herr- ofens nicht mehr richtig treffen können. So sei sein Zustand auch der vergangenen Nacht wurden zwei Leute, die die revolutionären schende Fleischnot geführt werden, daß eine ganz erhebliche an dem Tage gewesen, wo der Former Balzer verunglückte. Plakate aufflebten, verhaftet und an zwei Stellen wurden Depots Belastung der Fleischverbraucher eingetreten und namentlich die Der Ofen war von Hegermann nicht wieder ordentlich geschlossen von Aufrufen durch die Polizei aufgehoben. Jedenfalls haben die ärmere Bevölkerung gezwungen ist, ihren Fleischbedarf so viel als worden, so daß das glühende Eisen nach allen Seiten reaktionären Parteien für die nächste Zeit wieder einen Agitationsmöglich einzuschränken. umberspriste. Das Verhalten des Meisters infolge seiner stoff und der Chauvinismus, der erst in den letzten Tagen durch die Am 15. September war die städtische Einkommensteuer fällig. Trunkenheit sei für die Arbeiter vielfach geradezu gefährlich ges friedliche Wendung des Marotto- Handels eine Schwächung erlitten Hoffentlich haben diejenigen, die trotz der nassen und falten Witte- wefen. hat, kann vielleicht im leichtgläubigen und von der Gloire- Eitelkeit rung in der Nähe des Rathauses verharrten, ohne von der Ein- Auf Grund der ganzen Beweisaufnahme konnte der Verteidiger noch nicht verlassenen Kleinbürgertum eine Auffrischung bekommen, weihungszeremonie selbst etwas zu bemerken, ihre Steuern bereits des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Heinemann, denn auch kon- die man bis zu den Wahlen zu erhalten bemüht sein wird. Eine bezahlt, damit sie in den nächsten Tagen neben einem tüchtigen statieren, daß der Wahrheitsbeweis in vollem Umfange erbracht sei. andere Wirkung konnte der Einfall der Antiparlamentarier" von Schnupfen nicht noch mit der Zwangsvollstreckung bedacht werden, Die häufige Trunkenheit des Meisters sei erwiesen worden, wie auch, Anfang an nicht haben, als die Chancen jener zu bessern, die den denn bei solchen Summen, wie sie zum Beispiel für die Einweihung daß diefer in seinen Anordnungen und Handlungen gegen die Unfall- Parlamentarismus in den Dienst der kapitalistischen Ausbeuter eines Rathauses von der Stadtverwaltung bewilligt werden, ist verhütungs- Vorschriften verstoßen habe. Dem Angeklagten müsse stellen wollen. Es ist eine„ direkte Aktion "- für die reaktionäre schnelles und reichliches Zahlen doppelte Pflicht der Bürger. aber auch der Schutz des§ 193 zugebilligt werden, weil er als Bourgeoisie. Selbstverständlich ist es bei der Rathauseinweihung nicht ohne Vertreter der Organisation von den Streifenden nach Neu- Ruppin die üblichen Reden abgegangen. Wiederholt wurde dabei auf die geholt wurde, um das Einigungsamt anzurufen und bei der Dar- Paris, 9. Oktober. ( W. T. B.) Bei den von antimilitaristischer " Gottesfurcht und Vaterlandsliebe" und auf die„ in Leipzig stets legung der Ursachen des Streiks das Verhalten des Meisters nicht Seite gestern am Ostbahnhofe versuchten armecfeindlichen Straßengepflegte vaterländische Gesinnung" hingewiesen. unerwähnt lassen konnte. fundgebungen wurden von der Polizei gegen 30 Personen wegen Das Gericht schloß sich den Ausführungen der Widerstandes gegen die Staatsgewalt und wegen aufrührerischer Verteidigung pollständig an mit dem Hinzufügen: Rufe festgenommen. Unter den Verhafteten befanden sich mehrere Selbst wenn der Angeklagte gesagt hätte, daß durch die Trunkenheit Ausländer. Nach Aufnahme eines Protokolls wurde die Hälfte der
bereiten.
Der Erbauer des Nathauses erwähnte unter anderem auch den goldenen Knopf auf der Spitze des Rathausturmes. Er tat recht, ' bieran zu axirnern, denn in diesem Turmknopf ist für spätere Ge
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