24. Die Zukunft" veröffentlicht geheime Aftenstücke über die füdwestafrikanische Kriegsführung, darunter einen Brief v. Throthas an den Reichskanzler, darin es heißt: Euer Exzellenz haben, glaube ich, feine Veranlassung, von mir eine schwächliche Kriegsführung oder solche Politik vorauszusetzen. Ich muß aber mit den Etappen rechnen und mit den Schwierigkeiten, die ich übersehe. Deshalb erschien mir ein Abschluß mit dem einzigen anständigen Krieg führenden Morenga nicht nur erwünscht, sondern geboten. Die Lage ist durchaus nicht so, daß eine Beendigung des Aufstandes vor der Tür steht."
Unfere Richter und Staatsanwälte.
Juli. 5. Zwei Danziger Genossen waren in Putzig wegen Kalenderberbreitung zur Warnung und Abschreckung" zu je 4 Wochen Haft verurteilt worden. In zweiter Instanz wird der eine freigesprochen, 7. Ein Hoch auf die revolutionäre Sozialdemokratie, ausgebracht in geschlossener Vereinsversammlung, fostet in Berlin als grober Unfug" 30 M.
der andere zu 30 M. Geldstrafe verurteilt.
11. Der Postbote Karl H. in Berlin , der mit 70 M. Monatsgehalt sich und seine sterbensfrante Frau nicht erhalten konnte und in der Verzweiflung Briefe unterschlug. 5 Monate Gefängnis. 13. Genosse Mette in Berlin für ein Hoch auf die revolutionäre Sozialdemokratie 8 Tage Haft.
18. Kellner Meyer, der als Zeuge erklärt hatte, der oldenburgische Minister Ruhstrat habe die lustige Sieben gespielt und der infolge dieser Aussage wegen angeblichen Meineidsverdachts eingesperrt worden war, von den Geschworenen in Bückeburg freigesprochen.
18. Der Gutsbesizer Hoffmann in Halle, der eine Arbeiterfran und ihren Sohn mit einem Senüttel mißhandelt und verlegt, 50 M. Geldstrafe.
21. Zeugniszwangsverfahren gegen den Redakteur Genossen Brüschke vom„ Courier" in Berlin .
27. Genosse Jvers von der„ Schlesw. Holst. Volkszeitung" in Kiel 3 Monate wegen Beleidigung des Köller- Kurses.
28. Der Antrag des in Bückeburg freigesprochenen Kellners Meher auf Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchungshaft abgelehnt.
Auguft.
15. Nach Mannheimer bürgerlichen Blättern ist das Konstanzer Redeverbot durch einen besonderen Schreibebrief des Fürsten Bülow an den badischen Staatsminister Dusch veranlaßt worden. 15. Neue Russenausweisungen in den Vororten Berlins .
August.
wollen. Gegen ihn schreibt jetzt sogar schon die Köln . Zeitung": " Bei einer solchen volkswirtschaftlich und staatspolitisch höchst gefährlichen Lage drängt sich von selbst die Frage auf, ob es eines modernen hochkultivierten Staatsgebildes würdig und angemessen ist, daß ein einzelner Mann, der leitende Ressortminister, in der Lage ist, allein eine solche Lage zu schaffen und sie trotz des überwältigenden Protestes des Volkes zum offensichtlichen Schaden des Staatsganzen aufrecht zu erhalten."
4. Das Kammergericht entscheidet in letzter Instanz, daß der Vorsitzende des 60 000 Mitglieder umfassenden Fabrik- und Landarbeiterverbandes zur Einreichung und Instandhaltung der Mit- 19. Zwed der Untersuchungen über die Fleischnot, die die gliederliste bei der Behörde verpflichtet sei. Landwirtschaftskammern zu führen haben, ist nach ministerieller Anweisung, der maßlosen Agitation in den großen Städten sowie in den Händler und Schlächterkreisen" entgegenzutreten.
5. Deffentliche Geldsammlung für ausgesperrte Fabritarbeiter in
9. In Berga( S.- Weimar) wird eine Versammlung über die Aussperrung verboten. Es liege gegenwärtig dazu keine Veranlassung vor, da die Aussperrung zur Zeit noch nicht erfolgt ist. blad" Caz van Aalen aus Preußen ausgewiesen. Ihm ist schon früher einmal die Ausweisung angedroht worden, wenn er fünftig antideutsche Artikel" schreibe. Sein Hauptverbrechen besteht in der Behauptung, daß in Deutschland nur die sozialdemokratische Presse anständig sei. September.
29. Der Berliner Korrespondent des Amsterdamer Handels
1. Der russische Gendarmerie - Offizier Baron Grübner tritt in Berlin als agent provocateur in der Rolle eines„ meuternden" Garde- Offiziers auf.
20. Eine Klage des preußischen Kronprinzen auf Freistellung von den Kreisabgaben in Dels( 5000 M.) abgewiesen, da nur der König steuerfrei.
Lagerarbeiter und 170 Schraubendreher. Nun erklären die vereinigten Direktionen ihre Arbeiter auszusperren, wenn sich die Streikenden nicht bedingungslos unterwerfen. 23. 8500 Arbeiter der Elektro- Industrie ausgesperrt. 30. 33 000 Arbeiter der Berliner Elektro- Industrie ausgesperrt. Unfere Gegner. Juli.
22. Bei der A. E.-G. und in den Siemenswerken streifen 300
1. Der Gemeindewahlrechts- Raub in Dresden ist vorläufig mißglückt.
1. Dem polnischen St. Barbaraverein in Bochum wird polizeilich verboten, die Vereinsfahne mit weißen Schleifen zu schmücken, 5. Der Zentrumsführer Gröber hält im württembergischen Landweil das eine polnische Demonstration sei. tage eine Rede gegen das allgemeine Wahlrecht. Das Wachstum 5. Amtliche Störung des Leichenbegängnisses des Genossen der Sozialdemokratie rechtfertige die veränderte Haltung des Harder wegen Aergernis erregenden roten Kranzschleifen. Zentrums. 14. Der Regierungsrat Martin, der in einem Aufsehen 9. Nur die französischen Sozialdemokraten find vaterlandslose erregenden Buche den wirtschaftlichen Zusammenbruch Rußlands Gesellen, schreibt die Pariser „ Patrie" gegen Jaurès , es wäre prophezeit hat, wird in Disziplinaruntersuchung gezogen. findisch, es zu leugnen: die deutschen Sozialisten sind alle sehr 16. Die Elberfelder Freie Presse" veröffentlicht Geheimakten chauvinistisch. Dies ist es, was unsere Sozialisten stets verschweigen, betreffend die Bespizzelung der sozialdemokratischen Bewegung. 19. Der Karlsruher Volksfreund" veröffentlicht einen Geheim- unsere Sozialisten, welche die einzigen sind, die das Gefühl der Vaterlandslosigkeit nähren". erlaß, aus dem hervorgeht, daß auch die badische Regierung Ge12. Generalleutnant v. Liebert schreibt im„ Tag": finnungsschnüffelei bei Militärpflichtigen treibt.
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Es bleibt wohl zu beachten, daß wir es im Kriegsfalle nicht 21. Domela Nieuvenhuis in Köln verhaftet. mit der aktiven Friedensarmee, sondern mit einer Masse von 3 bis 21. Die Frau des Instmanns K. in Paschwentschen( Kreis 4 millionen Soldaten zu tun haben, die, aus allen BevölkerungsLabiau) wird von einem gewalttätigen Mitarbeiter mit Totschlag schichten zusammengewürfelt, zumeist vom Gifte des Sozialismus 10. Die Straffammer des Landgerichts Bochum verurteilt den bedroht. Der Mann, der zum Schuße der Frau zu Hause bleibt, durchtränkt sind. Deshalb sollte jeder Patriot beizeiten mitwirken sozialdemokratischen Redakteur Agnes wegen öffentlicher Beleidigung erhält wegen Verlassens des Dienstes 60 M. Geldstrafe, eine Kosten- an der Arbeit, unser Wolf von jener schon allzuweit um sich greifenden der staatlichen Untersuchungskommission und der Direktion der Ge- geplündert und eingesperrt, die Familie völlig ruiniert. Ge- rechnung von 28,20 M. und 28 Tage Haft. K. wird völlig ausaus- Seuche zu befreien." werkschaft Hibernia zu 200 M. Geldstrafe. Der Angeklagte be24. Domela Nieuvenhuis feit zwölf Tagen in Haft, ohne dem hauptete, auf Shamrock III- IV feien Bergleute wegen ihrer Aus- Richter vorgeführt worden zu sein. fagen vor der Untersuchungskommission entlassen worden. Die Beweisaufnahme ergab, daß zwei Arbeiter wegen grobbeleidigender Angaben vor der Kommission entlassen worden sind.
18. Wegen Beleidigung durch die Presse muß der Redakteur der Magdeburgischen Volksstimme", Genosse Nitsch, 5 Monate Gefängnis verbüßen. Der Oberstaatsanwalt verweigerte ihm sowohl die Selbstbeschäftigung wie die Selbstbeföftigung.
29. Im Frühjahr ist die angebliche Verfasserin anonymer Schmähbriefe, Frau Kracht, in Lemgo auf Grund der Aussagen der Schreibfachverständigen zu 1½½ Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Da nach ihrer Verhaftung neue Schmähbriefe versendet werden, wird das Verfahren wieder aufgenommen.
Harburg werden die Sozialdemokraten gestrichen. Auf ihre Be27. Aus den Schulvorstands- Wählerlisten in Eißendorf bei schwerde wird ihnen geantwortet, sie hätten durch ihren politischen Lebenswandel öffentlich Aergernis erregt". urteilt, die für verbüßt erachtet werden. 28. Nieuwenhuis wegen Bambruchs zu 5 Tagen Haft ver
Auguft.
2. Nach der amtlichen Statistik waren in Preußen im Jahre 1000 Einwohner. 1903 7101 963 Urwähler vorhanden, das sind nur 206,02 auf Von dieser Verhältniszahl entfielen 6,93 auf die In erste, 24,86 auf die zweite und 174,23 auf die dritte Klaffe. absoluten Zahlen entfielen auf die erste Klasse 238 845 Wähler, auf die zweite 856 914 und auf die dritte Klasse 6 006 204 Wähler. Für die beiden konservativen Fraktionen, die den Landtag beherrschen, wurden 22,26 Proz. der Stimmen abgegeben, für die Sozialdemokratie, die kein einziges Mandat hat 18,79 Prog.
28. Gin russischer Spigel namens Sanders, Limburg oder Simson, vor dem der Vorwärts" gewarnt hat, nimmt an dem vermeintlichen Urheber der Warnung, einem russischen Schriftsteller, 3. Der Vorstand der Freisinnigen in Fürth richtet an den Rache, indem er ihm androht, er werde dafür sorgen, daß er binnen Reichsverband gegen die Sozialdemokratie ein Dankschreiben, worin 3 Tagen ausgewiesen werde. dem Verbande bester Erfolg gewünscht wird. 29. Nieubenhuis, der im Arrestwagen in Gemeinschaft mit 4. Die Freisinnige Zeitung" findet die zwangsweise Auflösung 31. Der Gauleiter des Bauarbeitervereins in Nürnberg , Roth- Dirnen und anderen Häftlingen nach dem Schöffengericht gebracht der Allgemeinen Krankenkasse in Brandenburg a. H.„ bezeichnend mund, hatte mit dem organisierten Steinhauer Roth eine Unter- worden war, wird nicht entlassen, sondern soll zwangsweise nach für die sozialdemokratische Wirtschaft". In Wirklichkeit war die redung, worin er diesen und dessen Kollegen zur sofortigen Nieder- Holland abgeschoben werden. Eine Volksversammlung in Amsterdam Kaſſe freisinnig geleitet. legung der Arbeit veranlassen wollte, während diese erst die An- protestiert gegen die polizeiliche Mißhandlung des greisen niederlegung der Arbeit veranlassen wollte, während diese erst 9. Annahme der Wahlrechtsraub Vorlage in Lübeck . Das weisung des Hauptvorstandes abwarten wollen. Ein vorbeigehender ländischen Freiheitstämpfers. Wahlalter beträgt statt 21 jezt 25 Jahre. Die Wähler unter 1000 Mark Gendarm erstattet Anzeige wegen Bedrohung". Obwohl die Einkommen wählen 15 Abgeordnete, die besser Situierten 105. Arbeiter erklären, daß sie sich durchaus nicht bedroht gefühlt September. hätten, wird Rothmund zu 7 Tagen Gefängnis verurteilt."
September.
5. In hohem Grade geistig minderwertig, erblich stark belastet und durch Alkohol entartet ist der Schlächter Schirmann in Berlin , der seine Geliebte in die Spree gestoßen hat. 6 Monate Gefängnis. 6. Unschuldig wegen Meineids verurteilt wurde im Juni v. J. der Schlosser May Rudolf Schuster in Dresden , der bereits reichlich drei Monate von der ihm zuerkannten dreijährigen Zuchthausstrafe im Zuchthause zu Waldheim verbüßt hatte, als sich seine Unschuld herausstellte. Er beantragte nun für die unschuldig erlittene Strafe und die vorausgegangene Untersuchungshaft eine Entschädigung in der Höhe des ihm entgangenen Arbeitsverdienstes, der auf 700 m. angegeben wurde. Statt dessen wurden ihm aber vom Landgericht nur 50 M. Entschädigung zugebilligt, außerdem erhielt er aber eine Anklage wegen versuchten Betruges, weil ihm nachgewiesen wurde, daß er vor seiner Verhaftung keine Arbeit gehabt hatte. 3 Monate Gefängnis. 7. Eine Frau in Berlin , die ein zweijähriges Kind mit dem Rohrstock unmenschlich gezüchtigt, 60 M. Geldstrafe. 8. Zwei Streifende in Plauen sollen Arbeitswillige geschlagen haben. 4 und 6 Monate Gefängnis, obwohl keinerlei Verlegung entstand. 9. Drei Streifende in Schkeudig, die einen Arbeitswilligen geschlagen haben, je 4 Monate Gefängnis.
15. Genosse Peus wegen Beleidigung des Afener Magistrats 600 M. Geldstrafe. Beus hatte den Beschluß des Atener Magistrats ( dem der frühere nationalliberale Abgeordnete Place angehört) fritisiert, worin die Behauptung aufgestellt war,„ der Bau einer genossenschaftlichen Seifenfabrik verlege das Staatswohl und das Gemeindeinteresse, die Fabrik bedrohe einen großen Teil des sogenannten Mittelstandes mit Untergang und verleze somit das Staatsivohl und das Bestreben der Regierung, den Mittelstand, insbesondere den Handwerkerstand. zu schützen".
Soziale Streiflichter. Juli.
2. Die Münchener Bauherren versuchen ihre Kollegen zur allgemeinen Aussperrung zu zwingen, indem sie die Lieferanten von Baumaterialien veranlassen, die Lieferungen nach München einzu stellen.
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1. Das Organ der„ Christlichen ", der„ Holzarbeiter", fordert tüchtige Schreiner und Maschinenarbeiter nach Stöln zur Streitbrucharbeit. einen jozialdemokratischen Antrag auf Aufhebung der städtischen 15. Die freisinnige Stadtverordnetenmehrheit in Breslau stimmt
Eingegangene Druckfchriften.
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4. Fortgesetzte Steigerung der Fleischpreise, die schon am 20. Schlachtsteuer nieder. 30 Bf. pro Pfund höher sind als zur selben Zeit des Vorjahres. 6. Die Gesamtzahl der Betriebsunfälle im Landespolizeibezirk Berlin betrug 1904 23 409 Fälle, mehr gegen das Vorjahr 2863, davon 77 tödlich. 12. Die Bauunternehmer Essens, die ihre Arbeiter unter Tarif- 2. Heft des 24." Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben Von der Neuen Zeit"( Stuttgart , Paul Singer) ist soeben das bruch ausgesperrt hatten, sind vom Oberbürgermeister Zweigert als wir hervor: Jena , Mannheim , Biesbaden. Die Legende vom neuen schnöde Kontraktbrecher" bezeichnet worden. Ferner ist ihnen vom Mittelstand. Bon F. van der Goes.( Schluß.) Die erste Epoche der Oberbürgermeister angedroht worden, sie würden ersatzpflichtig ge- russischen Revolution. Von L. Martoff.( Schluß.) Die Stichwahl in macht werden, wenn sie sich auf eine Einigung nicht einließen. Nun Essen. Von W. Düwell. Oberschlesische Schulverhältnisse. Von Ludwig beschließen sie, Zweigert wegen Beleidigung und Nötigung zu ver- Radlof. Literarische Rundschau: Alexander llar, Die russische Revolution. flagen. Von Leo Deutsch. Dr. jur. Richard Freund, Die Vereinheitlichung der 14. Brandkatastrophe auf der Zeche Boruffia" im Ruhrrevier. die Wahrheit"(„ Prawda"). Bon Verus. Die Unfallgefahr bei Gärtnerei, Notizen: Die Wahrheit über Arbeiterversicherung. Von Gustav Hoch . Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Von rts. 14. Der Reingewinn von 16 Bergbau- Aktiengesellschaften im Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle BuchRuhrrevier beträgt für 1904 28,8 Millionen, der Rohgewinn handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro gegen 13,3 Proz. im Vorjahre. 56,3 Millionen, die Dividende durchschnittlich„ mur" 11,5 Proz. Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Poft nur pro Duartal abonniert werden. Das einzelne Heft fostet 25 Pf. Brobenummern stehen jederzeit zur Verfügung.
39 Tote.
21. Zahlreiche Fleischer der Berliner Vororte haben, da ihnen wegen der Steigerung der Fleischpreise die Arbeiterkundschaft ausblieb, das Geschäft schließen müssen. Eine Versammlung der Berliner Fleischer fordert die Aufhebung der Grenzsperre.
28. Eine Broschüre Deutsch- Sibirien" von Elmbeck erregt Aufsehen durch die Schilderung der schauerlichen Verwahrlosung des mecklenburgischen Schulwesens.
August.
4. Färbereiarbeiter in Glauchau und Meerane streiten. Sie verlangen 15 M. Wochenlohn! 8. Weitere Steigerung der Berliner Schlachtviehpreise. Ochsen
16. Genosse Metzke wegen eines Hochs auf die revolutionäre Sozialdemokratie in der Berufungsinstanz freigesprochen. 20. Zeugniszwangsverfahren gegen Redakteur Gen. Zielowski und Schweine steigen pro Zentner um 2 m. in Frankfurt a. M.
21. Redakteur Gen. Jvers in Kiel wegen Kritik an dem Altonaer Schwurgerichtsurteil, wodurch vier junge Bourgeois trop erwiesener Notzucht freigesprochen worden waren, 400 M. Geldstrafe.
21. Redakteur Gen. Thomaser in Hannover wegen Beleidigung der königlichen Bergverwaltung in Barsinghausen 400 M. Geldstrafe. Zur Aussage eines Bergmannes, er habe an manchen Tagen schon 4 Mark verdient, meint der Vorsitzende:„ Das ist ja ein toloffaler Verdienst!"
22. Ein 21 jähriges Mädchen in München , wegen Diebstahls wiederholt verurteilt, als geisteskrant erkannt und freigesprochen. 22. Gen. Redakteur Nitsch in Magdeburg erhält nach vierwöchigem Schuhbefohlen endlich die Erlaubnis zur Selbstbeschäftigung.
Aus dem Zuchthausftaat.
Juli.
9. Eisenbahntatastrophe bei Spremberg . 18 Tote, 6 Schwerverlegte. Die vielbefahrene Strecke wird eingleisig betrieben. 9. 26 sozialdemokratische Versammlungen in Berlin protestieren gegen die Fleischnot und fordern Deffnung der Grenze. 12. Die Vorsitzenden der preußischen Landwirtschaftskammern versammeln sich anläßlich einer Fleischnotkonferenz im Berliner Kaiserhof, wobei Podbielsti ein Fallen der Schweinepreise binnen 4-5 Wochen ankündigt. Der Vorschlag, daß die Stadt Berlin selbst Schweine züchten solle, sei ihm sehr sympathisch. Er werde Herrn Singer die nötigen Ferkel besorgen.
16. In Berlin sind in den Monaten April bis Juni 3556 Perfonen wegen Bettelns aufgegriffen, im Juni haben 54 667 Personen die Asyle für Obdachlose aufgesucht.
17. Bülow weigert sich, eine Deputation der Fleischhauer in Sachen der Fleischnot zu empfangen. 19. Die Grubenherren des Ruhrreviers haben infolge des
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Vom Süddeutschen Postillon" erschien die Nr. 21, deren farbenreiches Tert zeigt den herrlichen liberalen Wahlerfolg in Bayern . Bertas Friedenswerkzeuge find auf nächster Seite im schönen Himmelsblau zu bewundern. n beängstigender Schwüle malt auf legter Seite der Künstler die gelbe Gefahr, wie sie in Wahrheit aussieht. Aus den Liedern und Erzählungen des unverwüstlichen Postillon heben mir hervor: Deutsche Kultur in Afrika . Die Mär von der Fleischnot. Das unterirdische Berlin . Die Strafe des Himmels. Die betrübteu Zentrumsmannen. Die neue Friedenstonferenz im Haag. Modernes Straßenidyll. Noch andere Wize und Zeichnungen mehr erfreuen den Leser. Die Nummer fostet 10 Pf. und ist durch jede Parteibuchhandlung oder direkt vom Berlag M. Ernst, München zu beziehen.
Titelblatt uns nach Desterrich führt. Ein Reihe von Bildern mit köstlichem
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Jul. H. West. Technische Angestellte und ihre Erfindungen. Berlin 1905. Drud: Deutsches Druck- und Verlagshaus, G. m. b. g., SW. 68, Lindenstr. 26. Jul. H. Weft. Richtige Selbsttostenberechnung in abritbetrieben. Berlin 1905. Druck: Deutscher Verlag, G. m. b.§. Berlin SW., Königgrägerstr. 41/42.
Jung Deutschland zur See" vom Deutschen Flotten- Verein heraus: gegeben. 10 in Kunstdrud ausgeführte Bilder unserer Kriegsschiffe. Preis 50 Pf. Verlag, Berlin SW. 11, Königgrägerstr. 41/42.
Entstehung und Verhütung der förperlichen Missgestalt( Entstehung des runden Rückens, der Wirbelsäulenverfrümmung, der hohen Hüfte, der hohen Schulter, der X- und O- Beine, des Plattfußes 2c.) Prof. Dr. F. Lange und Dr. J. Trumpp( Universität München ). 120 Seiten Tegt mit 126 Abbildungen, barunter 3 Tafeln. Brosch. 1,60 m. In Leinw. geb. 2, M.( Bibliothek der Gesundheitspflege Bd. 14.)
5. Um der deutsch - französischen Konfliktsheke wegen Marokkos Streits erhöhten Gewinn. So beträgt der Ueberschuß von Carpen" Würzburger Hühneraugenmittel Kranz- und Blumenbinderei
entgegenzuarbeiten, haben die Berliner Arbeiter Jaurès eingeladen, im zweiten Quartal 1905 über vier Millionen gegen drei Millionen einen Vortrag in Berlin über den Weltfrieden zu halten. Nun im Vorjahre. Auch sonst vielfache Steigung der Ueberschüsse um von Dr. H. Unger- Würzburg.- 20 Pf. teilt die" Post" mit, daß das Auftreten von Jaurès in Berlin verboten werden wird.
7. Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht mun tatsächlich ein Schreiben des Fürsten v. Bülow an den Botschafter Radolin in Paris , wodurch das Auftreten des Genossen Jaurès in Berlin verboten wird.
9. Jaurèsversammlung ohne Jaurès . Protest gegen Kriegshezze und Polizeiwirtschaft. 11. Auf einer internationalen sozialdemokratischen Friedensversammlung in Konstanz wird das Auftreten der Genossen Adler ( Desterreich), Greulich( Schweiz ) und Todeschini( Italien ) verboten. Die gestörte Versammlung wird auf schweizerischen Boden verlegt und nimmt dort ungestörten Verlauf.
13. Die sächsische Eisenbahndirektion erläßt einen Utas, wonach jeder Arbeiter, der dem Eisenbahnerverbande beitritt, entlassen werden soll.
30 Prozent und darüber.
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von Robert Meyer, In Berlin : 31. Der berg- und Hüttenmännische Verein in Kattowiß, der Salomon- Apotheke, Charlottenstraße, uur Mariannen- Straße 2. Greif- Apotheke, Barnimstr. 33. Vereins- Kränze, Balmen- u. Blumen fich, wegen der Fleischnot an den Reichskanzler wendet, wird von diesem an den Schweinezüchter und Landwirtschaftsminister v. Pod- Victoria- Apotheke, Friedr.Wilhemstr.43 Arrangements, Buketts, Gnirlanden. usw. werden sein u. preiswert geliefert. bielski gewiesen.
September.
5. Der Ausschuß der Berliner Gastwirtsvereinigung spricht beim Handelsminister Möller vor, der ihnen rät, die Preise der Fleischspeisen um 10 Pf. zu erhöhen. Podbielski erklärt: Mit der Einführung des neuen Zolltarifs würde alles noch um etwas teurer werden, also sei das jeßige Geschrei ganz unnötig.
8. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung beschließt Ein berufung eines deutschen Städtetages, der sich mit der Frage der Fleischnot beschäftigen soll.
10. Podbielsti erklärt, die Deffnung der holländischen Grenze und die Erhöhung des russischen Schweinekontingerts erwägen u
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