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barung und auf die künftige Entwickelung der Bayrischen Bank für Handel und Industrie ein entscheidender Einfluß ein­geräumt. Erstere wird dadurch, insbesondere auch durch die Zweig­niederlassungen des affiliierten Instituts in Nürnberg , Bamberg, Fürth und Würzburg in die Lage versetzt, ihre alten Beziehungen in Bayern zu stärken und zu erweitern, während die Anlehnung

bacher Webereibefizer veranlaßt, die ausgesprochenen Maßregelungen haftende Schmutz wird also in den Schlafraum geschleppt. Dazu zurückzunehmen. fommt meist noch der dem Körper anhaftende Schmutz. Denn der Das Abstimmungsresultat wurde mit großer Begeisterung auf- Waschraum ist äußerst mangelhaft. Für die 60 Mann sind in einer genommen. mäßig großen Stube vier Brausen, doch, meint unser Gewährsmanit, Im Lohnkampf der Bauhandwerker zu Kiel sind dem Gewerbe- da müßte wohl etwas im Rohre stecken, denn Wasser käme da nicht heraus. Man wäscht sich also notdürftig im Kübel. Man kann sich an die in Bayern altbekannte und angesehene Darmstädter Bant gerichts- Vorsitzenden Vorschläge für den Abschluß eines neuen Tarif- denken, daß da der Schlafraum und die Betten einladend aussehen. der Bayrischen Bank für Handel und Industrie neue Anhänger ge- wieder aufzunehmen, fordern einen Stundenlohn von 63 Pf. und Wanzen. Doch der Heizer und der Koblenzieher schläft trotzdem in diesem vertrages gemacht worden. Die Maurer sind bereit, die Arbeit Dazu gesellen sich die unerträgliche Luft und unzählige Schwaben und Die Bayrische Bank ist erst 1898 gegründet und verteilte in den sind bereit, die Forderungen betreffend Verkürzung der Arbeitszeit Loche. Erstens ist es darin immer noch besser als in der furchtbaren Glut beiden ersten Jahren 6 Proz. Dividende. Schon im Geschäftsjahr Die Zimmerer dagegen fordern die neunstündige Arbeitszeit und zum Sterben müde, und nur ganz besonders kräftige und gesunde neuen Verhandlungen zu Anfang des Jahres 1907 zu überlassen. des Heizraumes, und dann ist er von seiner vierstündigen Arbeit 1901/02 ergab sich jedoch nach Aufzehrung des Reſervefonds eine einen Stundenlohn von 65 Pf. Die Innung Bauhütte und die zum Sterben müde, und nur ganz besonders kräftige und gesunde Unterbilanz von 3 Millionen Mark, die zur Reduktion des Aftien­kapitals von 12 auf 9 Millionen Mark durch Zusammenlegung der Freie Bereinigung der Bauunternehmer lehnen diese Forderungen Männer können das ertragen. Manch einer wirft sich mit den schmutzigen Kleidern aufs Bett. Aktien führte. Die Sanierung" hatte aber keine wesentliche Besse- ab, erklären sich aber bereit, ab 1. Januar 1907 die neunstündige Von den Wirkungen dieser Arbeit auf Unbefahrene hat unser rung der Geschäftslage zur Folge, denn in den lezten drei Jahren Arbeitszeit und einen Stundenlohn von 65 Pf. zuzugestehen. Gewährsmann auf einer Fahrt Ende Mai dieses Jahres ein grauen­

winnen wird."

vermochte sie nur 2, 2 und 3 Proz. Dividende auszuschütten.

zu

Der Ausstand der Damenschneider in Köln hat erfolgreich haftes Beispiel erlebt. Als das Schiff auf der Heinreise einen Tag Neue Schatzscheinbegebung. Die Reichsbank hat gestern wieder, geendet. Die Schneider- Zwangsinnung hatte die Gehülfen zunächst aus dem New Yorker Hafen weg war, wurde ein Trimmer ver­deren es auf der Deutschland " wie vor einigen Tagen, 25 Millionen Mark Reichsschaßscheine, das an die einzelnen Arbeitgeber verwiesen, und als die Lohnkommission mißt, ein Rüberarbeiter", etliche gibt. Nach fünf Tagen fand man ihn heißt Wechsel, die vom Deutschen Reiche ausgestellt sind, an der dem folgte, hinteririeb der Obermeister trotzdem die Verhandlungen immer Ver­Börse verkauft. Damit hat sie den Privatdiskontsaz wieder um ein mit den einzelnen Unternehmern, so daß diese rundweg jede Ver- zwischen Backbordkessel und Bordwand gebraten tot auf. handlung mit der Gehülfenorganisation ablehnten. Jegt aber haben mutlich hatte er sich während der Arbeit einen Augenb verschnaufen Achtel Prozent in die Höhe gesezt und die Differenz zwischen sie sich genötigt gesehen, angesichts der Geschlossenheit der Aus- wollen, ist darüber eingeschlafen und in den engen Raum zwischen dem gegenwärtig recht hohen Banksaße und dem Privatdiskontsage etwas verringert. Die Reichsbank tut das aus zwei Gründen: ständigen die Lohnkommission um Verhandlungen anzugehen, und so Kessel und Bordwand gefallen. Als man ihn herausholte, wurde Einmal liegt es in ihrem Interesse, die Differenz zwischen tam es zur Vereinbarung eines vollständigen Tarifs. Es erhalten ihm ein Arm abgerissen. Von dem Ergebnis der Verhandlungen den beiden Diskontsätzen nicht so Hoch selbständige Arbeiter pro Tag 6,50 M., Anfänger 4.50 M., vor dem Seeamte über den Todesfall ist uns nichts bekannt. Denn halten. Aenderungsschneider 4 M. Die Arbeitszeit beträgt zehn Stunden, Bei all ihrer schweren Arbeit müssen sich die Leute die ärgsten ist die Differenz sehr groß, so wird ein Teil der Wechsel, die sonst wovon je eine Viertelstunde als Vor- und Nachmittagspause ab- Beschimpfungen und Prügeldrohungen gefallen lassen, wenn sie von den Provinzbankiers an die Reichsbank verkauft werden würden, an die Privatbanken geschickt, diese nehmen die Papiere zu einem gehen. Ueber- und Sonntagsarbeit wird mit 50 Proz. Zuschlag nicht flott genug arbeiten. Ein Kohlenkorb, der schwingend in die Lowry befördert wird, enthält einen Zentner Kohlen. Eine Lowry Satze ab, der etwas höher ist als der Privatsaz der Börse, aber bergütet. nicht so hoch als der Zinsfuß der Reichsbank. Dadurch entgeht der Die Lithographen und Steindrucker in Offenbach ( Main ) Mann schieben. enthält vier Körbe. Die auf Schienen laufende Lowry muß ein Dabei muß er oft Absäge hinauf und hinunter Reichsbank ein gutes Geschäft. Gleichzeitig aber kann das Deutsche stehen in einer Tarifbewegung, die den Neunstundentag und Lohn- springen, da die Räume nicht in einer Ebene liegen. So geht er Reich immer Geld brauchen und so ist es ja auch ganz angenehm, erhöhung anstrebt. Mit Ausnahme der Firma Sauer haben alle zeitweilig erheblich unter dem Niveau des Schienengeleises. Dabei bei dieser Gelegenheit sich von der Börse für den Reichsschaßsekretär Unternehmer den eingereichten Tarif abgelehnt mit der Erklärung, find Kurven zu überwinden und da das Schiff ja auch seitliche etwas Geld zu leihen. sie seien wohl bereit, einem Vertragsabkommen für das ganze Reich Kure an der Berliner Börse . Schon lange besteht die Absicht zuzustimmen, aber Offenbach allein könne nicht vorangehen. Dabei Bewegungen macht, so reiben die Räder bald an der einen, bald an der anderen Seite; daher erfordert die Fortbewegung der Lowry unterliegt feinem Zweifel, daß nur von Ort zu Drt vorgegangen an der Berliner Börſe , Bergwerksture, d. H. die Anteile sogenannter werden fann, auch bestehen bereits örtliche Tarifverträge, u. in ganz erhebliche Anstrengungen. Gewerkschaften, zur offiziellen Einführung zu bringen. Bisher Das Essen wird als höchst eintönig und mangelhaft bezeichnet. wurden sie nur im freien Verkehr gehandelt und die Bankiers konnten Mainz , Stuttgart , Nürnberg und Kaufbeuren . Einer späteren Zu- Gs bekommt zudem nicht etwa jeder Mann seine Portion zugeteilt, ihrer Kundschaft Preise normieren, wie sie es wollten. Als das ſammenfassung und Verallgemeinerung der lokalen Tarifverträge fondern das Essen kommt in großen Gefäßen für alle gemeinsam Bestreben auftauchte, eine offizielle Notiz herbeizuführen, erhoben steht jedenfalls nichts im Wege. Die Offenbacher Lithographen und so entsteht namentlich um das Fleisch oft eine wüste Balgerei. sich diese Banfierfreise und protestierten, natürlich offiziell nicht im haben nun beschlossen, bis spätestens zum 14. Oktober die Kündi- wer da nicht mitmacht, für den bleibt eben nichts übrig. eigenen Intereſſe, gegen die Einführung. Sie machten geltend, daß§ung einzureichen. Es bestehen in der Tat teilweise sehr unser Gewährsmann schreibt, daß es dabei zugehe wie in einent das Börsengesetz dem widerspreche, und in der Tat ist die Frage für Buchdruder nur 9stündige Arbeitszeit. Auch die Lohnverhältnisse jedes sein Teil für sich bekommt. ible Zustände, so im selben Geschäft für Lithographen 91/ stündige, Raubtierkäfige des Zoologischen Gartens; er hat vergessen, daß da juristisch sehr zweifelhaft. Nachdem aber in Frankfurt a. M. die sind vielfach traurige. Fabrikant Schömbs drückte als Stadt- die Passagiere mit den auserlesensten Speisen überreichlich bewirtet Während oben in den Kajüten Börsenbehörden die Einführung beschlossen hatten und nachdem auch verordneter seine Verwunderung, aus, wie ein Arbeiter mit 18 M. werden, müssen sich die Sklaven, die unten im Raume für die Fort­andere Städte ähnliche Absichten hegen, hat heute der Börsen Wochenlohn auskommen könne, in seinem Betriebe aber müssen am bewegung des Schiffes in Glut und Schmutz ihre Lebenskraft aus­vorstand der Berliner Börse sich eingehend mit der Frage beschäftigt. Bahltage Lithographen mit 8 und 6 M. Wochenlohn heimgehen, in schwißen, um den dürftigen Bissen Fleisch raufen wie wilde Tiere! Die Ansichten waren sehr geteilt und man wußte darum nicht recht, wie man beschließen soll. Man hat daher den Ausweg gewählt, ab einem Falle gar mit 2,50 M.1 zuwarten, welche Stellung die Berliner Zulassungsstelle, d. i. diejenige Börsenbehörde, bei der die Anträge auf offizielle Notierung gestellt werden müssen, einnehmen wird, wenn ein solcher Antrag auf Zulassung ge­stellt worden ist. In den Kreisen der Rheinisch- Westfälischen Groß­industrie sträubt man sich ebenfalls gegen die Notierung, weil man befürchtet, Herr Möller fönne, wenn die Börse einmal in den Kugen offiziell Handel treibt, leichter zugreifen, als wenn die Herren die Majoritäten in der eigenen Hand behalten.

Gewerkschaftliches.

Berlin und amgegend.

Zum Holzarbeiterstreit in Fürth . In dem schon seit Wochen währenden Ausstande spitzt sich die Lage noch mehr zu. Bekanntlich haben die Arbeiter sich dem Schiedsspruche des Einigungsamtes ge­fügt, während die Unternehmer dies ablehnten und auf ihren mini­malen Zugeständnissen bestehen blieben. Nun hatten die Streifenden über die Frage zu entscheiden, ob der Streit fortzuführen oder zu beendigen sei. Die Mitglieder des Deutschen Holzarbeiter- Verbandes und des Zentralvereins der Bildhauer erklärten sich entschieden für Fortsetzung des Ausstandes, die Christlichen und die Hirsch Dunckerianer für Wiederaufnahme der Arbeit. Ob sie wirklich wieder in die Fabriken gehen, muß erst abgewartet werden, da biele von ihnen erklärt haben, daß sie sich dem Beschlusse nicht fügen

wollen.

zusprechen.

Husland.

Und die Aktionäre und Leiter des Unternehmens facken Millionen über Millionen ein!

Vertretung vor dem Kaufmannsgericht.

Vom Kaufmannsgericht in Hannover wurde ein Re= ferendar, der als bevollmächtigter Vertreter des Klägers auf­treten wollte, als solcher zurückgewiesen. Der Vorsitzende des Kaufmannsgerichts begründete diese Entscheidung mit§ 38 des Ortsstatuts für das Gewerbegericht Hannover , wonach Rechts­anwälte und Personen, die das Verhandeln vor Gericht geschäfts­mäßig betreiben, als Prozeßbevollmächtigte und Beistände vor dem Gewerbegericht nicht zugelassen werden dürften. Nach§ 33 des Ortsstatuts für das Kaufmannsgericht findet aber jener§ 38 auch Anwendung auf das Verfahren vor dem Kaufmannsgericht. Der betreffende Referendar war Generalvertreter eines beurlaubten Rechtsanwalts, und er wurde auch abgewiesen, obwohl er erklärte,

Gewerbliche Arbeiter und Fortbildungsschule.

Der Meister Tatschke hatte einen Arbeitsburschen, der in

Der§ 153. Vor dem Schöffengericht Nürnberg ist wieder Die Lederarbeiter, Weißgerber und Lederfärber nahmen gestern ein Streitbrecher abgebligt. Während des großen Metallarbeiter­den Bericht der Kommission entgegen. Nach diesem sind etwa Ausstandes im vergangenen Sommer hatte der Maschinenmeister daß er aus freien Stücken ohne jede Gebühr auftrete, weil der 700 Mann ausgesperrt, davon sind 50 Mann abgereist resp. ander- Müller den Schlosser Wichert mehrmals einen Streitbrecher genannt, Kläger am Erscheinen verhindert sei und er( der Referendar). die tvärts untergekommen. Ein erfreuliches Zeichen der Solidarität was dieser so übel nahm, daß er den M. beim Staatsanwalt wegen Streitsache genau kenne. haben 14 Arbeiter( Bockstoßer), 19 andere Arbeiter und 5 Mädchen Vergehens wider den§ 153 der Gewerbe- Ordnung anzeigte. Das gegeben, indem sie einmütig die Arbeit niedergelegt haben, ohne Gericht entschied dahin, daß das Wort Streifbrecher zweifellos eine Forderungen zu stellen. Auch zwei Zipfel( zweite Werkführer) haben Beleidigung sei, in diesem Falle sei aber nicht nachgewiesen, daß sich in letzter Stunde der Bewegung angeschlossen. Ferner M. den W. zum Anschluß an eine Lohnbewegung habe gewinnen wird berichtet, daß man den Fabrikanten die Adreſſe wollen. Es liege also nur einfache Beleidigung vor, da aber W. des Streit Komitees mitgeteilt habe, diese aber dies als Wunsch, in Verhandlungen einzutreten, aufgefaßt haben. Die dahin keinen Strafantrag gestellt habe, sei der Angeklagte frei­Streiffommission ist daraufhin von den Unternehmern geladen und haben am Sonntag Verhandlungen stattgefunden, die jedoch ohne Resultat verlaufen sind. Der Hanptpunkt, gegen den sich die Unter­nehmer sträuben, sei die Verkürzung der Arbeitszeit, an der von den Arbeitern entschieden festgehalten wird. Die Verhandlungen, die sehr fachlich geführt werden, tassen die ganze Situation günstig er fcheinen. Die Kommission empfiehlt den Kollegen, unter allen Um­ständen an ihren Forderungen festzuhalten. Es gäbe keine Ursache, irgend davon abzugehen. Es wird dann noch eine scharfe Kritik an dem Verhalten der übrigen sogenannten Zipfel geübt, welche es statt mitzufämpfen vorgezogen haben, ihren Kollegen in den Rücken zu fallen. Allgemein ist die Meinung vorherrschend, daß man nach einem günstigen Ausgang der Lohnbewegung mit diesen Elementen nicht wieder zusammen arbeiten könne.

seinem Restaurationsbetriebe tätig war, nicht die zum Besuch der Fortbildungsschule erforderlicht freie Zeit gewährt. Er wurde deshalb in zweiter Instanz auf Grund des§ 150 Nummer 4 der Gewerbe- Ordnung wegen llebertretung des Breslauer Ortsstatuts über den obligatorischen Fortbildungsunterricht zu einer Geldstrafe berurteilt. In seiner Revision machte nun T. geltend, die im Restaurationsbetriebe tätigen Personen seien keine gewerblichen Arbeiter"; zum Besuch der Fortbildungsschule in Breslau seien aber nur solche verpflichtet.- Angeklagter berief sich auf ein Urteil des Kammergerichts.

Ar beiterwohnungen in Rom .

Streit jüdischer Schlächtermeister in Amsterdam und Lohnbewegung ihrer Gesellen. In der vorigen Woche hat sich zu Amsterdam ein eigentümlicher Streit abgespielt. Die zirka 50 jüdischen Schlächter­meister der Stadt hatten nämlich jede Lieferung von Fleisch ein­gestellt. Der Fleischverkauf hat in zwei von der israelitischen Ge­Das Kammergericht verwarf indessen am 9. Oktober die Re­meinde verwalteten großen Fleischhallen, wo jeder Meister seinen Die bision und führte aus: Arbeiter im Restaurationsbetrieb seien Laden hat, unter Aufsicht des Rabbinats zu geschehen. Schlächtermeister hatten bisher von jedem Fleischstück, das sie in zweifellos gewerbliche Arbeiter. Das vom Angeklagten erwähnte ihren Laden brachten, 3,75 Gulden an die Gemeindekasse zu zahlen. Urteil des Kammergerichts beziehe sich auf ein ganz anderes Orts­Diese Abgaben wollte nun der Gemeindevorstand auf 4 Gulden ſtatut, durch das eben Arbeiter in Restaurationsbetrieben von der Man versuchte es zuerst mit zwei Meistern. Diese Fortbildungsschulpflicht ausgeschlossen gewesen seien, weil jenes erhöhen. weigerten sich, die höheren Abgaben zu zahlen und wurden dann Statut der Stadt Halle nur anführte: die gewerblichen Arbeiter ust. aus der Halle hinausgewiesen. Sie meldeten es fofort ihrer in Fabriken sowie in Handwerks- und Handelsbetrieben. Dazu Berband der Wäsche und Krawattenbranche. Bis auf weiteres Drganisation und nun traten sämtliche jüdischen Schlächtermeister in gehörten natürlich Gastwirtschaften nicht. Hier indessen seien ganz find die Firmen Stein Söhne, Grüner Weg 5, Paul Jfaat, Michael- den Streit. Ihre Gesellen schickten sie zum Streit allgemein die gewerblichen Arbeiter in dem gewissen Alter der Fort­firchstr. 23a, A. Wertheim, Rosenthalerstr. 28, Carstens u. Lachmann, post en stehen. Sie sollten namentlich aufpassen, daß kein rituell bildungsschulpflicht unterworfen. Angeklagter sei also mit Recht Zimmerstr. 29, und Kirchstein u. Michaelis, Märkischer Platz 1, für geschlachtetes Vich von auswärts eingeführt werde. Unter den jüdischen bestraft. alle Zuschneider, Näherinnen, Blätterinnen sowie alle Arbeiterinnen Schlächtergesellen waren aber einige, die ihrer Organisation nicht an­gesperrt. Die Sperre über die Firma Gebr. Borchardt, Neue König - gehörten, und mit diesen wollten die organisierten Gesellen nicht zu­straße, ist aufgehoben. Die Ortsverwaltung. fammen auf Streifposten stehen. Um nun einem Streit des größten Teils ihrer Streifposten vorzubeugen, sahen sich die Meister genötigt, nur organisierten Gesellen dieses Amt zu übertragen. Der Streit der Meister endete nach wenigen Tagen mit dem Erfolg, daß die Er­höhung der Abgaben vorläufig rückgängig, gemacht wurde, über die. Angelegenheit selbst aber mit den Meistern verhandelt werden soll Die jüdischen Schlächtergesellen haben ihren meistern bereits im Februar dieses Jahres Forderungen auf eine bessere Regelung ihrer Lohnverhältnisse zugestellt, warteten aber Das Institut, dem die Stadt Nom 700 000 Lire überwiesen und bisher vergeblich auf eine entscheidende Antwort. Jetzt erst, große Baupläße gratis gegeben hat, bezieht außerdem ein Drittel nachdem die Meister selbst mit Erfolg gestreift haben, gaben sie ihren der Steuer auf den Baupläßen( die ein Prozent des Wertes beträgt, Gesellen das Versprechen, daß die Sache in kurzer Zeit etwa 100 000 Lire im Jahre). Es beabsichtigt mit diesen Mitteln zufriedenstellend geregelt werden solle. in sechs Jahren für 732 Arbeiterfamilien 2422 Räume zu bauen, deren monatliche Miete pro Raum 4,50 Lire kosten wird. Außerdem sollen 528 Räume für bürgerliche Familien gebaut werden, deren jeder 10 Lire monatlich kosten soll. Da das Institut wenig Kapitalien hat, versucht es, möglichst viele der Häuser sofort zum Selbstkostenpreis, vermehrt durch den Wert des Grundstückes zu verkaufen. Wenn ihm das gelingt, werden natürlich entsprechend mehr Häuser gebaut. Als Käufer kommen nur Arbeitervereine, Ge nossenschaften und verwandte Verbände, nicht Spekulanten in Betracht.

Deutfches Reich.

Auf der Hannoverschen Maschinenbau- Aktiengesellschaft in Linden bei Hannover ist die Gesamtaussperrung erfolgt. Dieser Abschluß war vorauszusehen, nachdem schon am Sonnabend die Zahl der Ausgesperrten auf 1400 gestiegen war, da die Direktion fyftematisch eine Abteilung nach der anderen, die sich weigerte, die Arbeit der vorher Ausgesperrten zu tun, sofort entließ. Am Montag morgen ist auf diese Weise der Rest, zirka 400, entlassen. Der Be­trieb ruht vollständig. An eine friedliche Beilegung des Konflikts ist einstweilen nicht zu denken.

Zum Weberstreik in Reichenbach i. Schl. wird uns ge­schrieben:

Die Unternehmer erklären jetzt, daß Artikel, für die es bisher schon höhere Löhne gab, als im Tarif festgelegt worden ist, auch weiter in bisheriger Höhe bezahlt werden sollen. Ferner soll eine Schlichtungskommission gewählt werden, die über Streitigkeiten be­züglich des Tarifs entscheiden soll. Schließlich erklärten die Unter­nehmer noch, daß sie für den Zehnstundentag seien. Die Bewilligung des Zehnjtundentages müsse indessen erst vom Verbande der Textil­industriellen genehmigt werden, doch sei an diese Bewilligung nicht zu zweifeln. Die von den Textilbaronen auf die schwarze Liste ge­fetzten 36 Weber sollen aber weiter gemaßregelt bleiben.

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Soziales.

In Ballins Diensten.

Rom , den 6. Oftober. Dieser Tage hat das hiesige" Institut für volkstümliche Wohnungen" die ersten vier Häufer eingeweiht. Es sind Fünf familienhäuser mit parterre, erster und zweiter Etage. Jede Wohnung enthält eine große Küche, vier große Räume, einen fleinen Garten und eine große Terrasse, die das ganze Haus bedeckt. Der Miet­preis beträgt 32 Lire im Monat für das Haus, das in 25 Jahren Eigentum des Mieters wird.

"

Wir berichteten dieser Tage über eine Verhandlung vor dem Seeamt in Hamburg , die den Selbstmord eines Matrofen auf dem Dampfer, Deutschland " der H.-A. P.-A.-G. betraf. Dies ver­anlaßt einen befahrenen Heizer, uns seine Erfahrungen auf diesem Bei dem gewaltigen Unterschied zwischen dem Mietpreis der Schiffe mitzuteilen. Er schickt seinen Mitteilungen voraus, daß, ob- Volkswohnungen" und den in Rom üblichen Preisen ist sehr zu In einer ungemein start besuchten Versammlung nahmen die gleich die Lage der Maschinenarbeiter auf all den großen, mit raffi- befürchten, daß sich indirekt die Spekulation einschleicht, wenn nicht Streifenden und Ausgesperrten am Montagnachmittag Stellung zu niertem Lurus für die Kajütpassagiere ausgestatteten Ozeandampfern strenge Maßnahmen gegen das Abvermieten durchgeführt werden. den neuen Bedingungen der Unternehmer. Die Abstimmung erfolgte erbärmlich ist, die Deutschland " doch von allen Schiffen der Hamburg - So hübsche, geräumige und gesunde Wohnungen würden hier mittels Stimmzettel. Mit 1047 gegen nur 4 Stimmen wurde nach- Amerika- Linie bei allen befahrenen Leuten als eine Art Straffchiff gilt. normalerweise etwa 85 bis 95 Lire im Monat kosten. Der stehende Resolution angenommen: Befahrene Leute nehmen nach unserem Gewährsmann nur in der höchsten Arbeiter zahlt für sein einziges Zimmer in den häßlichsten Die heute am 9. Oktober cr. tagende Versammlung der Aus- Not Dienste auf der Deutschland ". Auch von der Gesellschaft werden Stadtteilen 20 Lire. Vielleicht wäre es besser gewesen, weniger gesperrten und Streifenden erkennt an, daß der neue Lohntarif Leute zur Strafe auf dieses Schiff geschickt, wenn sie sich z. B. auf vollendete und dafür mehr Wohnungen zu bauen. Sicher ist, daß, Berbesserungen bietet; die Versammlung bedauert, daß einige einem anderen Schiffe einer kleinen Verfehlung schuldig gemacht wenn das Proletariat Roms in solchen Häusern untergebracht wäre, der Staat und die Stadt Millionen jährlich an Gefängnissen und Hauptforderungen, z. B. die Entschädigung für das Warten auf haben. Material, ferner das Verarbeiten von schlechtem Material in Auf dem Schiffe werden 180 Heizer und Trimmer gebraucht. Krankenhäusern sparen würden. Aber was find 732 Familien in Stundenlohn, Einführung von Arbeiterausschüssen u. a. m. nicht Sie werden in drei Wachen zu 60 Mann für je vier Stunden ein- einer Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohner! berücksichtigt worden sind. Die ersten Häuser liegen auf dem Corso Manzoni, in der geteilt. Das Logis der Leute liegt so tief, daß tein Fenster geöffnet Die Versammlung beschließt auf die legtgenannten Forderungen werden kann. Die Ventilation funktioniert häufig nicht. Der Raum Nähe von San Giovanni in Laterano, einem hohen und gesunden ist zwei Meter hoch und darin stehen drei Bettstellen übereinander. Teil der Stadt. Könnten an zu verzichten und den Lohntarif anzunehmen. der Peripherie Noms auch mir Die Versammlung erwartet, um die Wiederaufnahme der Die Gänge zwischen den Betten find 60 Zentimeter breit; darin 10 000 solcher Häuser entstehen, so hätte die elvige Stadt" eines Arbeit zu ermöglichen, daß der Verband schlesischer Textil- sollen sich sechs Mann an und auskleiden. Ein besonderer ihrer größten und wichtigsten Probleme gelöst. Die hausbesitzenden industrieuer in seiner morgigen Generalversammlung die Reichen- Umkleideraum ist nicht vorhanden. Der an den Arbeitskleidern Banken werden Sorge tragen, daß das nicht geschieht.