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Breßtorruption.
Die Konkurrenz auf dem Gebiete der Presse hat einen findigen Verlag auf ein Mittel verfallen lassen, das der im übrigen GeschäftsLeben so blühenden Bestechung der Angestellten verteufelt ähnlich sieht. Die Zahl der Korrespondenzen, die die Redaktionen mit Stoff" versorgen, ist namentlich in Berlin sehr groß und die Absatz möglichkeiten für die immer noch neu entstehenden Korrespondenzen werden stets schwieriger. Eine uns zum erstenmal zugehende gedruckte umfangreiche Wochenkorrespondenz scheint nun der Gediegenheit ihres Inhalts weniger zu trauen als folgendem Angebot, das sie auf der ersten Seite veröffentlicht:
Preisausschreiben
für unsere Verehrlichen Abonnenten!
der Angelegenheit in den Hintergrund trefen. Ein Gefeßentwurf darüber, der von den Leitern der Ministerien des Krieges, des Innern, der Justiz und der Finanzen geprüft werden werde, solle schon zu Beginn der nächsten Session dem Parlamente unterbreitet werden. Spanien .
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Die spanischen Wahlen und die Sozialdemokratie.
die mit solchem Jahrmarktslärm in die Welt gesetzte antiParis, 9. Dftober.( Eig. Ber.) Wie sich voraussehen ließ, hat militaristische" Aktion der Syndikalisten und Anarchisten mit einer Blamage geendet, die die Reaktion mit vergnügtem Eifer gegen die Wahlen in Spanien gebracht, können wir jetzt nach den in Die dürftigen Nachrichten, welche der Draht über die allgemeinen ernsthafte, von der sozialistischen Partei betriebene Propaganda gegen Sozialista" veröffentlichten Einzelheiten in etwas ergänzen. DaChauvinismus und Militarismus auszuspielen beginnt. Es fällt nach fonnten unsere Genossen einen anderen Ausgang der Wahlen einem wirklich schwer, zu glauben daß lediglich Verbohrtheit, Ein- gar nicht erwarten. Bei den letzten Wahlen waren die Konservativen fältigkeit und Mangel an Verantwortlichkeitsgefühl bei der frag- an der Macht; sie brachten 250 Ministerielle durch gegen 150 ManDas ständige Wachsen der Abonnentenzahl auf unsere Zeitschrift würdigen Veranstaltung im Spiele gewesen seien. Zumindest ist es date, die anderen Parteien und Fraktionen zufielen. Die Neueste Korrespondenz" beweist uns zur Genüge, daß höchst auffällig, daß die bekannten Gewerkschaftsführer von der waren die Liberalen an der Regierung und auch nun wurden dieselbe eine grope Lücke im Zeitungswesen ausfüllt. In Arbeitskonföderation, die den Aufruf an die Rekruten unterschrieben 230 Ministerielle gewählt gegen 100 Konservative, 27 unabhängige Anerkennung dessen haben wir nun für die Förderer unseres Liberalen, 30 Republikaner , 8 Separatisten und 6 Karlisten. Man Unternehmens Weihnachtsprämien von je 100 Mart in bar haben, beteuern, von dem anonymen Plakat, das die Angehörigen sieht, es ist dieselbe Mehrheit, nur ein anderes Etikett. Die Reausgesetzt, und zwar soll für jedes 100. Jahresabonnement obige der Rekruten zur Demonstration beim Ostbahnhof einlud, keine gierung bringt in Spanien ihre Kandidaten fast immer durch; neben Prämie von 100 Mark gezahlt werden. Maßgebend sind hierbei Senntnis gehabt zu haben. Ist da der Verdacht so leicht von Gewalt, Bedrohung, Unterdrückung und Ungesetzlichkeit wird mit folgende Bedingungen: 1. Zur Berücksichtigung bei der Prämiierung der Hand zu weisen, daß die edle Zunft der agents provocateurs Bestechlichkeit und Korruption gearbeitet. Bei dieser Sachlage ist es kommen die Abonnementsschlüsse für das Jahr 1906, die bis ihren Anteil daran gehabt habe? Allerdings sind gestern abend auch nur zu natürlich, daß die Sozialdemokratie feinerlei Erfolge er= 20. Dezember d. J. bei uns einlaufen. 2. Die Prämie erhält die- ein paar wirkliche Anarchisten nach dem Ostbahnhof gekommen, zielen konnte. Ihre Gegner sind nicht etwa die Konservativen oder jenige Redaktion der bei uns abonnierten Zeitung, durch welche wo sie aber nach ihren ersten Rufen von den das" patriotische Liberalen, sondern die Republikaner, z. B. Solaegui, der in Wilbau Das Abonnement bestellt wird. Vorheriger Eingang des Abonne- Bublifum" markierenden Geheimpolizisten geprügelt und hernach in Madrid standen 12 Republikaner Morote und Cathalina- zwei mit überwältigender Majorität gegen Iglesias gewählt wurde. Auch ments- Betrages ist selbstverständlich vorausgefeßt. 3. Die Auszahlung der Prämien erfolgt am 23. Dezember d. J. in unserer den uniformierten Schuhleuten überliefert wurden. Im ganzen sozialistischen Kandidaten- gegenüber und die ersten erhielten 17000 Geschäftsstelle.. Auf Wunsch senden wir den Betrag am 22. De- wurden gestern etwa 30 Leute verhaftet, darunter der anarchistische Stimmen gegen 1800 Stimmen, welche auf die Kandidaten unserer zember per Postanweisung ein. Poseur Libertad. Die meisten sind wieder auf freien Fuß ge- Partei fielen. Aehnlich war das Verhältnis überall, die soziasetzt worden, doch wird gegen sie wie gegen die Unterzeichner des listischen Kandidaten brachten es meist nur auf wenige 100 StimPlakats der antimilitaristischen Vereinigung die Anklage erhoben men. Doch läßt sich, da die Nachrichten aus den entfernten Prowerden. Der Effekt der gestrigen Veranstaltung wäre wohl auch für die Polizei die außerordentlichen Vorbereitungen nicht wert gewesen, wenn es der Regierung nicht vor allem darum gedes Patriotismus und handelt hätte, recht auffällig zu demonstrieren, daß sie in Sachen
Es soll uns freuen, recht viele dieser Bonifikationen unseren berehrlichen Abonnenten auszahlen zu können und empfehlen wir uns inzwischen Hochachtungsvoll Redepenning u. Co., Zeitungsverlag. Berlin SW., den 12. September 1905. Alexandrinenstr. 27.
worden.
der Armee feinen
vinzen nur spärlich einlaufen, nicht ganz genau übersehen, wie viele Stimmen insgesamt für die sozialistische Partei abgegeben wurden, je= doch, ist ihre Zahl gegenüber der für die Republikaner abgegebenen äußerst gering. Der größte Teil der spanischen Arbeiterschaft hängt Das korrupte an diesem Preisausschreiben" besteht darin, daß heute noch den Republikanern an. Schuld hieran tragen wohl in erster die Spekulation offenbar auf die Redakteure gerichtet ist. Auf den Spaß versteht. Linie die anarchistischen Wühlereien gegen die Sozialisten, unsererVerleger gerichtet müßte sie unwirksam sein, denn ein Zeitungs- Zu diesem Zwecke war der Bahnhof in ein wahres Kriegs- seits soll nicht verkannt werden, daß die spanischen Republikaner berlagsgeschäft muß selbst in kleineren Verhältnissen mit so großen lager verwandelt Mindestens 1000 Polizisten und ziemlich weitgehende sozialdemokratische Forderungen vertreten und Mitteln arbeiten, daß ihr die Aussicht, möglicherweise 100 m. republikanische Garden hielten die Flanken des Gebäudes besetzt, auch ihr soziales Reformprogramm ein den Arbeitern günstiges zu verdienen, doch auf keinen Fall verlocken kann, eine vor der Hauptfront war berittene Garde aufgestellt und Infanterie- genannt werden kann. Während der Wahlbewegung und bei den Korrespondenz zu abonnieren, wenn sich nicht ihres Inhalts abteilungen führten auf dem Boulevard de Strasbourg allerlei wegen das Abonnement empfiehlt. Auch die Verbindung kunstvolle Manöver aus. Im allgemeinen aber bekamen die hinzumit Weihnachten läßt darauf schließen, daß ein armer Teufel von geströmten Neugierigen nichts zu sehen, als was auch sonst der kleinem Redakteur durch die Aussicht auf eine Aufbesserung seiner Tag der Rekruten zeigt: Junge Leute mit ihren Mädchen, oft mageren Weihnachtskasse verlockt werden soll, ohne Rücksicht auf den auch schon mit ihrem Nachwuchs und recht viel Angeheiterte oder Wert des Inhalts das Abonnement zu veranlassen. Da aber das Abonnement vom Verleger und nicht vom Redakteur bezahlt wird, regelrecht Betrunkene. so verdient das Verfahren lediglich die Bezeichnung: Korruption.
Rücktritt des hessischen Justizministers. Offenbach , 11. Oftober. ( Priv.- Tel.) Justizminister Dittmar ist aus der Regierung ausgeschieden. Es ist anzuerkennen, daß er fein Scharfmacher der Staatsanwälte gewesen. Als kürzlich in Oberheffen Strafgefangene als Streitbrecher verwandt wurden, hat er auf die Beschwerde der Arbeiter sofort Abhülfe angeordnet. Dittmar war vorher Rechtsanwalt, ein tüchtiger Jurist und Mitarbeiter am Bürgerlichen Gesetzbuch. Sein Ausscheiden hat mit der Politik nichts zu tun.
Auch in der Provinz hat die anarchistische Propaganda versagt, Nur in Chalons- sur- Marne gab es einen Lärm in einem von Rekruten besetzten Eisenbahnzuge. Die Szene endete damit, daß der Leutnant vom Dienst den Zug anhalten und die Demonstranten verhaften ließ. In den Kriegshäfen Brest und Cherbourg ließ die Polizei eine Menge Hausdurchsuchungen bei revolutionären Gewerkschaftiern und auf der Arbeitsbörse vornehmen, wobei die Plakate der antimilitaristischen Liga und auch Briefschaften mit Beschlag belegt wurden.
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Heute, nachdem die von der reaktionären Presse aufgebauschte Demonstration" vorüber ist, sieht man erst so recht, wie weit dieser erkünftelte Radau von einer wirklichen, aufklärenden, Zeit und Ort erwägenden Agitation entfernt war. Man muß sich auch fragen, welche Veranlassung vorgelegen hat, ein Manifest für die Armeerevolte im Kriegsfalle just in dem Augenblicke loszulassen, wo die deutsch - französische Verständigung die Kriegsgefahr beseitigt hat, und warum der Appell für den Streiffall gerade vor einer Kammertagung erhoben wird, in der dem Kriegsminister heftige Anklagen der kapitalistischen Parteien bevorstehen, weil er zum erstenmal der Gerechtigkeit Raum gegeben, die Unparteilichkeit der Armee bei ökonomischen Konflikten vorgeschrieben und wegen gehässigen Vorgehens gegen streifende Arbeiter hohe Offiziere eingesperrt hat. Die Propagandisten der direkten Aktion" erklären freilich, daß sie sich um das Parlament nicht scheren. Die Masse der französischen Arbeiter wird darüber doch anderer Meinung sein und es nicht für die beste Taktik im Interesse des Proletariats halten, wenn vor der Wahl eines Parlaments, dem ja doch auch der Ansturm der von der Arbeitsfonföderation vorbereiteten Achtstundenbewegung zugedacht ist, eine Propaganda in Formen eröffnet wird, die die Instinkte und Vorurteile der kleinbürgerlichen Massen dem Kapitalismus zunuze aufrühren müssen.
Wahlen selbst haben selbstverständlich die Behörden sowohl als die unterdrücken. Dem„ Sozialista" gehen zahlreiche Berichte aus der anderen Parteien alles mögliche getan, um unsere Genossen zu Provinz zu, in denen über Gewalttätigkeiten aller Art geklagt wird. In vielen Fällen wurden unsere Genossen, welche in den Wahllokalen erschienen, um die Wahlhandlung zu überwachen, hinausgewiesen und verhaftet. Wohlhabende Kandidaten übten ganz offen Stimmenfauf; so wurde z. B. in Vich jede gegnerische Stimme mit 25 Besetas gekauft und 7000-8000 Pesetas dafür ausgegeben. Troh all dieser Willkür und Bestechung ist doch ein erheblicher Stimmenzuwachs für die sozialistische Partei zu merken gewesen und es steht brückten, ausgebeuteten Lande das Licht der sozialistischen Aufzu hoffen, daß auch in jenem von der Pfaffenherrschaft niederge= flärung langsamen, aber stetigen Fortschritt machen wird.
Deputiertenkammer verlesen wird, bezeichnet die Beziehungen Die Thronrede, welche der König heute bei der Eröffnung der Spaniens zu den fremden Mächten als herzlich und der Ausarbeitung von Handelsverträgen günstig. Die Rede erwähnt die bezüglich Maroffos stattgehabten Verhandlungen. Spanien habe, heißt es in der Rede, sich an diesen Verhandlungen lebhaft beteiligt; es habe dem Plane einer internationalen Konferenz, welche über die zwischen den Mächten streitigen Punkte entscheiden soll, zugestimmt und sich damit einverstanden erklärt, daß die Konferenz auf spanischem Boden abgehalten wird. Die Rede kündigt eine Reihe von Gesebesvorlagen an, darunter ein Gesetz betreffend trieb der Banken von Spanien , ein Gesetz betreffend die Schaf= Reform des Wahlgesetes, ein Gesez betreffend den Befung einer neuen Flotte, ein Gesetz betreffend die Be= fchaffung von Kriegsmaterial u. a.
Der Minister desi
Vom militärischen Strafvollzug. Stuttgart , 10. Oftober.( Eig. Ber.) Die Erörterungen über den Strafvollzug in den deutschen Gefängnissen erreichten ihren Höhepunkt im bekannten PlößenseeProzeß, der die Reformbedürftigkeit des bürgerlichen Strafvollzuges ertiefen hat. Aber auch dem militärischen Strafvollzug wird man feine Aufmerksamkeit zuzuwenden haben, denn was soeben an die Deffentlichkeit gelangt ist, läßt grauenhafte Schlüsse auf das zu, tas man nicht erfährt und daher nicht zu kontrollieren vermag. In der freisinnigen„ Ulmer Zeitung" wird eine längere Schilderung veröffentlicht, der wir folgendes entnehmen: Ein nach den Aussagen seines Feldwebels kräftiger und gut genährter Mann fam wegen Fahnenflucht auf vier Monate ins Gefängnis. Nach Kopenhagen , 10. Oftober.( W. T. B.) Bei der heutigen seiner Entlassung wurde er wieder in die Kompagnie eingestellt, Budgetberatung im Folkething führte Abgeordneter Anders von seinem Hauptmann aber sofort in die Revierkrankenstube geNielsen aus, der deutsche und der englische Flottenbesuch im schickt, da er so schlapp sei, daß nichts mit ihm anzufangen wäre. Dänemark die Notwendigkeit einer Politik nach vergangenen Sommer dürfe nicht übersehen werden; er habe für Bei der Untersuchung sah man dort ein Skelett vor sich zittern, außen dargelegt, die unabweislich auf Neutralität be das lebhaft an die bekannten Bilder von der Hungersnot in Indien Die Augenhöhlen sind hohl und tief, die Wangen eingründet sei; er habe ferner gezeigt, daß Deutschland und England gefallen, die Haut hängt wie ein weiter Sack über dem Skelett und auf Freundschaft mit Dänemark großen Wert legen, die dieses gern läßt sich in Falten abheben. Die Wirbelsäule ist S- förmig nach den erwidern wolle. Bevor aber ein Freundschaftsverhältnis zwischen Seiten gekrümmt und scheint jeden Augenblick einzuknicken. Der Dänemark und Deutschland in rechter Weise sich ausbilden könne, ganze Mann befindet sich fortwährend in taumelnder Bewegung und heult in einer Weise, wie man es oft in Erschöpfungszuständen wenn man sie auf die Persönlichkeit ihrer Veranstalter prüft. Man hat mit Freude begrüßt werden, wenn es sich zeigte, daß die wachsende Und wahrlich, diese Propaganda sieht nicht imposanter aus, müsse eine Aenderung in der Politik in Nordschleswig erfolgen und die Optantenfrage gelöst werden. Im dänischen Volke würde es findet. Der Darm kann normale Mengen von Speisen überhaupt die Gewissenhaftigkeit dieser Leute aus einer Erklärung des anarchistischen Freundschaft zwischen Dänemark und Deutschland eine Aussicht auf nicht mehr vertragen, die erhaltene Nahrung geht unausgesetzt in Schriftstellers Trilhada kennen gelernt, der jetzt in den Blättern zufriedenstellende Lösung dieser Fragen böte. zehn bis zwölf Stühlen täglich ab. Nur durch reichliches Opiumgeben ist zu erreichen, daß der Mann etwas bei sich behält. Es bekanntgibt, es sei ihm nicht eingefallen, das Manifest zu unter- Auswärtigen Graf Raben- Leveßau erklärte, das Bestreben ergibt sich, daß der Mann nach den vier Monaten Gefängnishaft zeichnen. Man habe ihm vielmehr einen Abzug schon mit der Regierung sei immer darauf ausgegangen, an den guten Beförperlich und geistig gebrochen ist. seiner Unterschrift zugesandt, allerdings mit dem Vermerk, ziehungen zu anderen Staaten festzuhalten; er wolle hoffen, daß Ein furchtbares Bild wird in dieser Schilderung entrollt, das er möge, wenn er nicht einverstanden sei, seinen Namen streichen. Dies gelungen sei, und er glaube im besonderen aussprechen zu dringend nach Untersuchung und Feststellung desjenigen schreit, der Er habe aber den Prospekt ebenso wenig beachtet, wie etwa den können, daß das Verhältnis Dänemarks zu seinem südlichen Nacheine solche Vernichtung eines blühenden Menschenlebens verschuldet eines Kleidermagazins, und so sei er, der Schüler Tolstois, unter barn sich gebessert habe; er wolle hoffen und wünschen, daß dieses hat. Leider beschränkt sich das Ulmer Blatt darauf, diese Schil- die Propagandisten des Mordes an den Offizieren gekommen. Und gute Verhältnis bald gute Früchte trage. derung zu geben ohne hinzuzufügen, wo sich der Vorgang abgespielt wenn sich auch hier und da Namen von zweifellos makellosen hat. Sein Artikel trägt nur die Ueberschrift:„ Aus einem Festungsgefängnis". Indessen wird die Militärverwaltung auch Revolutionären auf dem Schriftstück finden, so wird z. B. die Christiania , 10. Oktober. ( W. T. B.) ohne nähere Bezeichnung des Ortes einen derartigen Bericht nicht Wendung, daß jeder Krieg- ob Angriffs- oder Verteidigungs- Michelsen schloß heute gemäß der Vollmacht, die durch Beschlußz passieren lassen können, ohne der Sache auf den Grund zu gehen, frieg- ein Verbrechen sei, schwerlich dadurch gewinnen, daß sie der des Storthing vom 7. Juni der norwegischen Regierung erteilt ist, denn sonst könnte leicht die Borstellung in der Oeffentlichkeit ent- alte Haudegen Cipriani unterschreibt, der, wo immer in die Storthingssession. gede Nissen stellte die Anfrage, ob der stehen, daß die gegebene Schilderung richtig ist und die Militär- der Welt ein Strieg los war, unfehlbar dabei gewesen ist, Staatsminister sich an das dänische Königshaus gewandt habe. Der verwaltung eine Klarstellung zu scheuen hat. Das wollen wir nicht zuletzt noch, als Greis, in dem Angriffstrieg Griechenlands nicht als Chef der Regierung einen solchen Schritt getan habe und Storthingspräsident bemerkte, daß der Staatsminister jedenfalls ohne weiteres annehmen und sehen daher einer amtlichen Unter- gegen die Türkei . Freilich, die naive Gläubigkeit des tapferen führte dann aus, daß das Storthing in der heute zu Ende gehenden fuchung des Falles entgegen. Garibaldianers ist denn doch etwas anderes als der Eifer, der Tagung bedeutungsvolle, weitreichende Beschlüsse zur Wahrung von Herrn Urbain Gohier , einen Skandalliteraten, der eine Zeitlang dem vollen Recht Norwegens als souveränen Reiches habe fassen Ich habe mich anfangs voriger Woche bereits mit der Redaktionon dem inneren Zwist im Sozialismus sein Leben gefristet hat, müssen. Die neue Session des Storthings beginnt morgen. unferes Parteiwochenblattes in Verbindung gesetzt, um auch über schreiben, er habe seinen Internationalismus von Jaurès gelernt jetzt dazu jetzt dazu treibt, dem nationalistischen„ Eclair" zu die Schlußfolgerungen, die sich meines Erachtens aus den und er werde auch gewiffen Leuten aus der Umgebung des Kriegs- feinen vier Millionen Einwohnern und buntem Völkergemisch spielt Deutsche Wähler in New York . In Groß- New York mit von mir dargestellten Tatsachen für die Parteistellung nahme ergeben, das nötige zu sagen. Ich komme dann auf ministers, die diese Gesinnung teilen, vor Gericht zitieren. Der Bernsteins vollkommen unbegründete Befürchtungen- die er" Anarchist" Gohier hat hier den Kreislauf, den er bei der Toyaleriveise selber als seine Befürchtungen, nicht als meine An- monarchischen Presse begonnen hat, glorreich vollendet.- schauungen bezeichnet zurück. Vorläufig scheinen mir die Tatfachen noch weitaus das wichtigste bei der Frage; das übrige findet
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Genosse Schippel schreibt uns:
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Amerika.
Staatsminister
zu Wahlzeiten die richtige Abschätzung der Wählerschaft, welche die verschiedenen Nationen stellen, eine große Rolle für die Politifer. Diese wägen ihre Chancen ab und wollen gern wissen, wie weit sie mit der einen oder der anderen Nation rechnen müssen. Diese AtEin sozialistischer Wahlfieg. Paris , 9. Oktober. ( Eig. Ber.) schätzung ist nicht leicht und so hat man sich z. B. über die Anzahl sich schließlich ganz von selber, wenn die Beteiligten erst einmal Bei der Stichwahl in Nevers wurde, wie vorauszusehen war, der der deutschen Wähler in New York schon viel gestritten und stark wissen, wie die Dinge in Wirklichkeit liegen. Diese Erkenntnis zu Sozialist Robles gewählt. Er erhielt 6228 Stimmen voneinander abweichende Schäßungen aufgestellt. Dabei ist zu fördern und weiter nichts ist die Aufgabe meiner Schrift. Die Zumutung, Tatsachen, und zwar in der Partei bisher sehr gegen 2896 des Progressisten. Die Wahl ist besonders darum von berücksichtigen, daß die Angehörigen mancher Nationen mehr und wenig bekannte und erörterte, auch von Bernstein in keiner Weise Bedeutung, weil sie ein Erfolg der Organisationsarbeit andere wieder weniger geneigt sind, das amerikanische Bürgerrecht angefochtene und anzufechtende Tatsachen zu verheimlichen, zu ver- und der prinzipiellen Tattit ist. Ursprünglich wollten die zu erwerben. Zu den lezteren gehören besonders die Söhne Englands( nicht die Irländer und Schotten ). Die Deutschen beiverben schleiern oder gar zu verdrehen, bloß weil aus ihnen von Gegnern sozialistischen Wähler für den Dr. Brouillon stimmen, einen sich zahlreich und gern nach, dem erforderlichen fünfjährigen Aufunliebfame Schlüsse gezogen werden könnten diese Zumutung Generalrat des Bezirks, der bisher für einen Sozialisten gegolten enthalt um das Bürgerrecht. Die Zahl der deutschen Wähler ist würde Bernstein selber als erster entschieden zurückweisen. Sie hat. Aber Brouillon weigerte sich, das Parteiprogramm zu plata- nicht gering in Groß- New York und wird von der„ New Yorker wäre der sichere Tod jeder wissenschaftlichen Forschung und Darstellung, tieren und wollte ein Kandidat aller Republikaner sein. Voltszeitung" auf 100 000 geschätzt. Diese Stimmen verteilen sich jeder ernstlichen Aussprache und jeder geistigen Weiterentwickelung in Darum entschlossen sich die Genossen, ihm einen Gegenkandidaten auf alle Parteien, ausgenommen die Prohibitionisten, die dem der Partei. Jede ritit sollte deshalb glaube ich, auch die entgegenzustellen und sie führten den Wahlkampf unter dem Schlag- deutschen Mann das Bier streitig machen wollen. Ein kleiner Teil schwächlichen Rückſichten auf die gegnerischen Schlußfolgerungen wort des Klassenkampfes siegreich durch. Brouillon trat indes nach als bollfommen gleichgültig beiseite lassen und sich einfach der Hauptwahl zugunsten unseres Genossen loyal zurück.- der Frage zuwenden: sind die von mir wiedergegebenen und auf ihre Ursachen zurückgeführten Tatsachen richtig oder unrichtig?
Daß die erste Parteifritik hier zur Förderung der Sache irgend wie beitrage, vermag ich nicht zu finden. Berlin , 11. Oftober 1905.
May Schippel.
nur, vielleicht ein Fünftel, wenn es hoch kommt, stimmt für die
sozialistische Kandidatenliste. Nach dem Zensus von 1900 lebten in dem Territorium des jezigen Groß- New York 322 343 geborene Deutsche ( Oesterreicher und Schweizer mitgerechnet), ferner 658 912 in Amerika Geborene, deren beide Eltern Deutsche waren, und weitere 150 000 hatten entweder einem deutschen Vater oder eine deutsche Mutter. Man sicht, es mangelt nicht an Deutschen in New York und eine Stimmenzahl von 100 000 ist sicher nicht zu hoch
Der Kriegsminister erklärte einem Berichterstatter, daß er zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Ausstandsgebieten in Zukunft teine Truppen, sondern ausschließlich Gendarmerie verwenden werde. Die Kosten für eine erhebliche Verstärkung des Gendarmerieforps würden zwar ziemlich bedeutend sein, doch müßte die Geldfrage angesichts der Wichtigteit geschätzt.-