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Die Revolution in Rußland .

Die Ausstandsbewegung in Moskau . Mostan, 10. Oftober.( Petersburger Telegraphen- Agentur.) In den meisten Werkstätten und Fabriken sind heute abend die Ar­beiter ausständig. Die Beamten der elektrischen Straßenbahnen ver­harren im Ausstand, der auch die zweite Straßenbahn- Gesellschaft zu bedrohen scheint. Die Arbeiter im Stadtviertel jenseits der Moskwa sind unter sich über den Ausstand uneinig, den die einen wollen, die anderen nicht. Die Ausständigen kommen in Menge, um sie zu zlvingen, die Arbeit niederzulegen. Die Polizei zerstreute sie. Die Ingenieure der Stadtverwaltung faßten eine neue Erklärung ab, in der sie verlangen, daß eine sofortige Untersuchung der For­derungen der Arbeiter und deren rasche Erledigung vorgenommen sowie daß keine Vergewaltigung ausgeübt werde, noch daß Arbeiter wegen des Ausstandes entlassen werden.

Gewerkschaftliches.

Berlin und amgegend.

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Sonntagsruhe für Bädereien und Konditoreien hinzielenden Bes schluß des Germania- Verbandstages in München . Die Versamm lung hält unbedingt fest an der gesetzlich festgelegten Marimal Streit der Etuiarbeiter. Gestern abend waren die Arbeiter arbeitszeit und verwirft jeden Versuch, diese in eine Minimalruhe­und Arbeiterinnen der Berliner Etuibranche im Gewerkschaftshause gelegte Höchstarbeitszeit wegen ihrer langen Dauer und in An­zeit umwandeln zu wollen. Sie ist der Ueberzeugung, daß die fest­versammelt, um den Bericht der Lohnkommission über die Ver- betracht der erhitzten mehlstaubgeschwängerten Luft, in welcher die gelegte Höchstarbeitszeit wegen ihrer langen Dauer und in Ans handlungen mit den Fabrikanten entgegen zu nehmen. Die Forde Bäder na chi 3 und in der Woche sieben Nächte arbeiten rungen find an 20 Fabrikanten eingereicht worden. Danach find müssen, überaus schädigend auf Geist und Körper wirken muß und fabrikanten beigetreten. Gestern nachmittag tam eine Vertretung ben bedarf. Die Versammlung protestiert gegen die durch nichts 18 derselben der neugegründeten Vereinigung der Berliner Etui­dringend der Verkürzung auf täglich höchstens zehn Stun der Fabritanten- Vereinigung unter Assistenz des Herrn Hasse, Sefre- en bedarf. Die Versammlung protestiert gegen die durch nichts tär des Arbeitgeber- Verbandes mit der Lohnkommission der Arbeiter bewiesene Behauptung der Bäckermeister, jene Verordnung sei zufammen. Die Verhandlungen hatten jedoch kein Resultat, denn schuld an der Berrüttung des guten Einvernehmens zwischen die Fabrikanten lehnten die Forderungen der Arbeiter in allen Weister und Gesellen". Solches gute Einvernehmen hat in Wirk­wesentlichen Buntten ab, zeigten sich aber geneigt, die Verhand- lichkeit nie bestanden; es konnte der Deffentlichkeit nur vorgegautelt lungen später fortzusehen. Die Versammelten sprachen sich überein- werden, solange die Bäckerei- Arbeiter ohne starte gewerkschaftliche stimmend dahin aus, daß man auf das ablehnende Verhalten der Organisation auch mit den schlechtesten Lohn- und Arbeits­Fabrikanten mit der sofortigen Arbeitsniederlegung antworten bedingungen zufrieden sein mußten. Die Versammlung protestiert Moskau , 11. Oktober. ( Offizielles Telegramm.) Der müsse. Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, welche be- auch gegen die erlogene Behauptung, jene Verordnung sei schuld an Fabrikarbeiteransstand nimmt immer größeren Umfang an. sagt: Die Versammlung nimmt Kenntnis von den Verhand- der fortschreitenden Auflösung der Kleinbetriebe durch die Groß­Die Arbeiter mehrerer Fabriken zwangen einen Teil der Ar- fungen, sie ersieht daraus, daß die Herren Fabrikanten nicht willens betriebe", denn diese wird lediglich durch die Leistungsfähigkeit der beiter in den Fabriken der Brestbahn, die Arbeit einzustellen. sind, auf die Forderungen der Arbeiter einzugehen. Die Versammletzteren, erzielt durch Kapitalkraft und Ausnutung technischer Diese Werkstätten tourden mit Militär umstellt. Die Seger lung hält die weiter in Aussicht gestellten Verhandlungen für eine Sülfsmittel, herbeigeführt. Die Versammlung protestiert schließlich brotestieren gegen die Behauptung, an den Unruhen beteiligt Verschleppung der ganzen Angelegenheit und macht es deshalb allen gegen die aus der Luft gegriffene Phrase, durch das Verlangen der zu ſein; sie beschlossen zu Hause zu bleiben und nicht gruppen- 12. Oftober, Die Arbeit einzustellen. Das Ab­Kollegen und Kolleginnen zur Pflicht, am Donnerstag, den Bäckerei- Arbeiter nach einem wöchentlichen Ruhetage werde dem weife in den Straßen zu erscheinen. ftimmungsresultat wurde mit lebhaftem Beifall begrüßt. uhlmann, Paulstr. 20, Automobildroschten- Fuhrwerk gesperrt. Achtung, Automobilführer! Wegen Differenzen ist die Garrage Buzug ist fernzuhalten.

Mosiau, 11. Oftober.( B. H. ) Die Behörden haben die ge­troffenen Vorsichtsmaßregeln noch erweitert. Polizei und Truppen­abteilungen find in Zentrum der Stadt allenthalben aufgestellt. Die Arbeiter von sechs großen Metallfabriken haben sich nunmehr mit den Streifenden solidarisch erklärt.

craft.

Moskau , 11. Oftober.( B. H. ) Infolge des Bäckerstreits macht sich der Brotmangel bereits start fühlbar. Infolge des Ausstandes der Straßenbahner mußte der Betrieb teilweise eingestellt werden. Eine Störung der Wasserversorgung, welche man befürchtete, konnte bisher abgewendet werden; die Lage ist jedoch nach wie vor sehr streiten. Es finden noch täglich Zusammenstöße statt, wobei es Moskau , 11. Oktober. ( B. H. ) Die Arbeiter der meisten Fabriken beiderseits zahlreiche Verwundete gibt. Im Stadtviertel Sreteale fand gestern eine revolutionäre Kundgebung statt. Mit roten Fahnen an der Spitze durchzogen die Arbeiter die Straßen. Die Stofaten schritten ein und zerstreuten die Kundgeber. Die Straßenbahutagen wurden angegriffen und an der Weiterfahrt verhindert.

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Einem Privattelegramm des Tag" entnehmen wir noch folgende Einzelheiten über die Vorgänge in Moskau : Beratungen der Arbeiter wie der Arbeitgeber dauern an, ohne daß bis jetzt ein Einbernehmen erzielt wäre. Der Segerstreit dürfte noch lange andauern, da die Druckereibefiger absolut nicht nachgeben wollen. Dagegen tam der Bäckerstreit als mißlungen bezeichnet werden; obgleich die Bäckermeister feine Stonzeffion machten, haben die Gesellen die Arbeit wieder aufgenommen. Eine drohende Haltung nehmen neuerdings die Arbeiter der Wasserleitung an. Sie verlangen vom Stadtamt den Achtstundentag, Erhöhung der Löhne, literarische Abendvorlesungen, Bildungskurse und Einrichtung einer Bibliothek. Die Mehrzahl der Moskauer Fabriken und Werkstätten

stehen still.

S

Achtung, Schuhmacher! Wegen Lohnabzug, unpünktlicher Lohn zahlung und sonstiger Mißstände haben die Arbeiter der Schuhfabrit von F. Grohsmann, Chausseestr. 67, die Arbeit niedergelegt. Die Ortsverwaltung Berlin des Zentralverbandes der Schuhmacher.

Deutfches Reich.

Der Kampf in der sächsisch- thüringischen Textilindustrie. In sämtlichen Webereien zu Gera ist gestern durch die Drts­gruppe Gera des Verbandes sächsisch- thüringischer Webereien durch Anschlag bekannt gegeben worden:

ohnehin ſchtverbelasteten Kleinbetrieb die Eriſtenzmöglichkeit nahezu abgeschnittten", und hält an dieser berechtigten Forderung nach einem wöchentlichen Ruhetage von 36 Stunden unabänderlich fest, Der geforderte Ruhetag belastet das ganze Gewerbe gleichmäßig, wie diesen die Arbeiter aller anderen Berufe schon immer haben. die Kleinbetriebe wie Großbetriebe, im Verhältnis zur Menge der Produktion an Badwaren, und diese geringe Belastung wird durch bessere Einteilung der Arbeit, wie dadurch, daß durch den Ruhetag die Arbeiter erholt und neu gestärit nach solchem die Arbeit wieder aufnehmen, wieder ausgeglichen." Deutscher Buchbinderverband. Eine außerordentliche Generals Gewerbe tätigen Lichtbruder, Photographen und Re- Gewerkschaftshause. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurden aus In den Ausstand getreten find in Leipzig die im lithographischen berfammlung der Bahlstelle Berlin tagte am 4. Oftober im toucheure. Der Senefelderbund hatte für sie die Beseitigung Tofalen Mitteln 1000 Mart zur Unterstügung der Aus­Heimarbeit gefordert und dafür Unterstützung bei der in Aussicht auf, eifrigst Gelder auf den von der Gewerkschaftskommission aus­der Affordarbeit, des Prämien- und Tantiemensystems und der gesperrten und Streifenden der Elektrizitäts. werte bewilligt; außerdem fordert der Vorsigende die Anwesenden genommenen Preiskonvention und dem Kampfe gegen die Schmutz­Listen zu sammeln und dann für schnelle konkurrenz zugefagt. Eine Firma hat die Forderungen bewilligt, die Ablieferung der Gelder zu sorgen. Dann gab der übrigen aber mitgeteilt, daß die Sache vor das Tarifamt bezw. Borsigende Schade das den Geschäftsbericht über erteilen. Die Verbandsmitglieder stellten sich unter Zustimmung sein, da noch nicht alles Material borlag und auch die Abrechnung Tariffchiedsgericht gehöre, jie könnten deshalb eine Antwort nicht verflossene Vierteljahr. Der Bericht konnte fein vollständiger ihres Hauptvorstandes dagegen auf den Standpunkt, daß es sich hier nur um Beseitigung von Mißständen handle, die mit dem Tarif noch nicht fertig gestellt werden konnte. Wegen der Amtsnieder­nichts zu tun habe; durch Anrufung der Tarifinstanzen wollten die legung der beiden Vorsitzenden und 5 Beisiger hatte man sich ent­Prinzipale die Bewegung bloß über die gegenwärtige günstige Geschlossen, den Bericht schon jezt in einer außerordentlichen, statt in schäftstonjunktur hinipegichleppen. Die Gehülfen haben deshalb der ordentlichen Generalversammlung zu geben. Es haben im vom 10. Oftober an den Streit proflamiert. Bis jezt haben sich britten Vierteljahr 2 ordentliche, 2 außerordentliche Generalversamm­72 Streifende gemeldet, nur wenige Kollegen arbeiten weiter. Die 18 Sigungen der Drisverwaltung und 4 fombinierte Sigungen. ungen und 2 Mitgliederversammlungen stattgefunden; ferner Situation ist für die Streifenden günstig, sie sind entschlossen, die 13 Sizungen der Drisverwaltung und 4 fombinierte Sigungen. Die Hauptarbeiten, die Arbeit erst nach völliger Bewilligung ihrer Forderungen wieder auf­in diesen Sigungen fertiggestellt wurden, waren der Entwurf zu einem einem neuen Ortsstatut zunehmen. und zu den Anstellungsbedingungen. Der Redner bedauerte, daß diese Arbeiten in den Mitgliederversammlungen nicht endgültig erledigt werden konnten. Sodann teilte der Redner mit, daß der neun Jahre im Bureau tätig gewefene Sollege Bergmann seine Stellung mit Zustimmung der Ortsverwaltung bereits am " Nachdem bei vier Firmen Kündigungen seitens der Arbeiter 23. September verlassen hat, ihm jedoch anständigerweise das Gehalt bis zum Monatsschluß ausbezahlt wurde, und daß sein Nachfolger in größerem Umfange vorgekommen sind, geben wir hiermit be- Klar die Stellung bereits am 11. September angetreten hat, was fannt, daß wir uns genötigt ſehen, am 13. Oftober d. J. gegen von der Ortsverwaltung gebilligt wurde, damit sich der Kollege über allen unseren Stuhlarbeitern die Kündigung für den 27. Ot­tober auszusprechen, falls nicht bis Donnerstag, den 12. Oftober, gründlicher mit den Arbeiten vertraut machen konnte. Aus den Am Sonnabend sammelte sich, nachdem bereits vorher Ruhe­abends in den betroffenen vier Betrieben eine genügende Bahl Berichten über die Tätigkeit in den einzelnen Branchen ist störungen sich ereignet hatten, eine Voltsmenge vor einem Café von Arbeitern sich zur Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses bereit besonders zu erwähnen, daß durch die Lohnbewegung in der Album branche teilweise zufriedenstellende Bedingungen erzielt erklärt hat." an, das in der Mitte des Tiverskoi- Boulevard gegenüber dem Gestern abend fanden in Greiz und Ronneburg startbesuchte wurden was nicht erreicht wurde, soll später nachgeholt werden. Amtshaus des Präfetten liegt. Darauf famen aus beiden Straßen Arbeiterversammlungen statt. In beiden Versammlungen wurde der Im übrigen haben in den verschiedenen Branchen Verhandlungen richtungen Kosalen und cieben die Leute dicht zusammen, wobei Lohntarif abermals als unannehmbar bezeichnet. In Greiz branche nicht weniger als 15. Die Lohnbewegung der Porte­mit einzelnen Arbeitgebern stattgefunden, in der Buchbinder sie von ihren Säbeln ausgiebig Gebrauch machten. Inzwischen hatte eine sprachen die Arbeiter in einer Reſolution ihr Einverständnis mit feuiller hat keine besonderen Vorteile gebracht, doch wurden bestimmte Kompagnie Infanterie mit dem Rücken gegen die Präfettur Aufstellung dem Borgehen der Geraer Arbeiterschaft aus und beſchloſſen, die Stundenlöhne festgelegt und ein Attordtarif soll ebenfalls eingeführt genommen. Ein Hornsignal ertönte, und die Kofaken zogen sich weitere Behandlung des Lohnkampfes vertrauensvoll in die Hände werden. Die Etuiarbeiter stehen in einer 2ohnbewegung des deutschen Textilarbeiter- Verbandes zu legen. Hier und da auf­nach links und rechts zurück. Darauf ertönte ein zweites Horn- tretende Stimmen für die Annahme des neuen Tarifes und andere und find auf einen Lohnkampf vorbereitet. Die Unternehmer fuchen signal, und dies war für die Infanterie das Zeichen, auf die Menge für sofortige Arbeitsniederlegung wurden von den Organisations- iezt bereits aus der Buchbinderbranche Arbeitswillige heranzuziehen. zu schießen, die nicht fliehen konnte. Das Schießen dauerte fort, bis organen immer unter Hinweis darauf beschwichtigt, daß alle Maß auf die gwiftigkeiten in der Zahlstelle bezog. Verschiedene Versuche, An den Bericht schloß sich eine Diskussion, die sich hauptsächlich ein drittes Hornsignal Schluß befahl. Darauf zogen Kosaken und nahmen vom Zentralbureau Berlin auszugehen hätten, und man sich auf die Zwiftigkeiten in der Zahlstelle bezog. Verschiedene Versuche. Polizei einen Ring um die Ueberlebenden und die Zugänge zum Boule- nicht übereilen solle. Die Resolution wurde gegen einige Stimmen den ersten Bevollmächtigten zur Weiterführung feines Amtes zu be­wegen, blieben erfolglos. Die Maßnahmen der Ortsverwaltung bei vard wurden geschlossen. Die Straßenlaternen waren erloschen, und angenommen. dem Bersonenwechsel im Bureau wurden ohne Eintvendung gebilligt. Feuerwehrleute mit Fackeln sammelten die Toten und Verwundeten auf Für die bereits in der vorigen Versammlung vorgelegten Abrech und brachten sie in das erwähnte Café und in den Hof der Präfeftur, Ein Kollektiv- Vertrag ist zwischen den Buchbindermeistern mingen vom Guten Montag und von der Dampferpartie wurde wohin auch die Unverwundeten getrieben wurden. Viele von ihnen und der Gehülfenorganisation von Basel unter Ver- dem Kaffierer einstimmig Decharge erteilt, was in jener Ber­wurden freigelassen, nachdem sie Gelegenheit gehabt hatten, die mittelung des Genossen Regierungsrats Wullschleger ab- jammlung lediglich deswegen nicht erfolgt war, weil feiner der geschlossen worden. Brutalität der Polizei kennen zu lernen. Unter ihnen waren Berfonen, timmungen: Die tägliche Arbeitszeit beträgt 9 Stunden, an den verwaltung wurde ein Antrag eingebracht, wonach der erste Bevoll Derselbe enthält u. a. folgende wichtige Be- Revisoren anwesend war. Zur Ergänzungswahl der Drts­die sich feinerlei lebertretung hatten zuschulden kommen laffen, und Vorabenden von Sonn- und Feiertagen 9 Shunden; die Mindest mächtigte sofort fest angestellt werden sollte; der Antrag wurde zur Zeit der Ruhestörungen gerade Kaffee tranken. Alles geschah so löhne sind für die verschiedenen Arbeiterkategorien auf 27 beziehent- jedoch später zurückgezogen. In die Ortsverwaltung wurden gewählt plöglich, daß sie nicht flüchten fonnten. Die Wegschaffung der lich auf 22 und 21 Frank pro Woche festgesezt; für Ueber- als erster Bevollmächtigter ante, als zweiter Wilhelm und Toten aus dem Café und aus der Präfektur begann erst um stunden werden 25 Proz., für Sonntagsarbeit 50 Broz. Lohnzuschlag als Beisiger Ernst Wolf, Sunath, lemm, Reiche und zwei Uhr morgens, nachdem die Nuhe völlig wieder hergestellt bezahlt; der Lohn wird wöchentlich innerhalb der Arbeitszeit aus Karl Friedrich. Als Revisor wurde Schnabel gewählt.- worden war. Zuschauer wurden dabei so weit wie möglich aus- gezahlt; die Arbeiter sind kostenlos gegen Unfall versichert; es steht Sodann verlas der Vertrauensmann Teutsch eine Erklärung, wonach geschlossen, indem man niemand auf den Boulevard ließ. Die An- den Arbeitern frei, den 1. Mai zu feiern. fämtliche Branchen- Vertrauensmänner bis auf vier ihre Aemter wohner auf beiden Seiten jedoch konnten alles beobachten. Die Gießer der Pariser Mäuge befinden sich seit einiger Zeit im fofort niederlegen, alvei zum 1. Januar; die anderen zwei haben Am Sonntag bot die Ttverskoistraße das Bild der Entfaltung Ausstand. Da sie die Wiederaufnahme der Arbeit verweigerten, sich der Erklärung nicht angeschloffen. Wegen vorgeschrittener Zeit einer gewaltigen Militärmacht. Die streifenden Bäcker hatten Steine wurden sämtliche Werkstätten der Münze geschlossen, doch erklärt eine tonnten die übrigen Punkte der Tagesordnung, darunter der Entwurf in die oberen Räume einer Bäderei geschafft und schleuderten sie amtliche Note, daß die Interessen des Staates durch den Ausstand des neuen Drtsstatuts, nicht mehr zur Verhandlung kommen. von dort auf die Truppen hinab. Auch wurden dabei einige vorläufig feine Einbuße erfahren, da gegenwärtig keine neue Ming­Revolverschiffe abgefeuert. Das Wiltär antwortete mit mehreren prägungen notwendig seien und auch keine dringenden Medaillen­Salven. Danu brangen die Soldaten in die Häuser ein und schleppten bestellungen seitens der Privatindustrie vorliegen.

Ueber die Moskauer Bluttage berichtet der Standard" nach einer Laffan- Meldung zusammen­fassend:

Husland.

Verfammlungen.

die armseligen Bäckergesellen aus ihren Verstecken hervor. Es war, wie ein Soldat fagte, als ob man junge Krähen aus dem Nest hole. Die Bäckergehülfen sind zum Teil noch geradezu Kinder, aber sie Die Bädergesellen, deren Hülfsarbeiter und Arbeiterinnen wurden alle, Jung und Alt, in den Präfekturhof gebracht, wo sie den von Berlin und Umgegend veranstalteten eine große Protestfund­Beitschen der Kosaken und den Gewehrkolben der Infanteristen preis- gebung im Vereinshause Berliner Musiker, Kaiser Wilhelmstraße. gegeben waren.

Noch mehr Polizeidiktatur.

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Eingegangene Druckfchriften.

" Kommunale Praxis", Wochenschrift für Sommunal. politik und Gemeindejozialismus. Herausgeber Dr. Albert Südekum . Die Nr. 27 der Kommunalen Pragis", mit der das bierte Duartal des fünften Jahrgangs der Zeitschrift beginnt, bringt zunächst einen sehr instruktiven Artikel über die Berliner Verkehrsfragen, die zurzeit im Mittel­punkt des öffentlichen Interesses stehen. Das Gebiet des kommunalen Ber fehrs berührt ferner ein anderer urtikel dieser Rummer, in dem 3. Werfeld In der öffentlichen Versammlung, die von 1000 Personen besucht die Straßenbahntavistämpfe in stöln schildert. Auch eine warmherzige Studie war, lautete der Hauptpunit der Tagesordnung: Das Attentat der on Haverkamp über eine Schulausstellung in Oldenburg wird die Freunde unjeres Bolts- und Fortbildungsschulwesens fesseln. Der Notizenteil bringt Bäderinnungen und ihres Verbandstages in München gegen unseren eine Reihe wichtiger Nachrichten aus allen Teilen des Neiches. In Hinblick gefeßlichen Maximalarbeitstag und die Sonntagsruhe, und was auf die überall bevorstehenden Gemeindewahlen ist ein Abonnement der haben wir zu tun, um die Beseitigung oder Verschlechterung unseres Wochenschrift dringend zu empfehlen. Probenummern versendet der Verlag gefeßlichen Arbeiterschutzes abzuwehren?" In seinem Referat der Kommunalen Praxis", Berlin W. 15, überallhin kostenlos. geißelte eich old das Verhalten der Innungen in scharfen und die Gendarmerie unterſtellt werden sollen, geplant sei. Worten. Diese versuchten es wieder, nach neunjährigem Bestehen Letzte Nachrichten und Depefchen. des Marimalarbeitstages den mehr als dürftigen Schu der Gesundheit der Bäderei- Arbeiter zu beseitigen. Es ſei geradezu ein Hohn, die gefeßlich gewährleistete höchst zulässige Arbeitszeit von 12 refp. 13 Stunden bis ins Unendliche Die Hungersnot. berlängern zu wollen, während in allen Fabriten nicht mehr London , 10. Oktober. ( Bureau Laffan".) Von autori - als 10 Stunden und auf Bauten meist nur noch 8% Stunden ge­tativer Seite erfährt der Moskauer Standard"-Korrespondent, arbeitet werde. Er rief den Anwesenden zu: Beigt, daß Ihr das Attentat ouf Euren gejeglichen Arbeiter daß die Hungersnot in Rußland sich über 138 Bezirke erstreckt, schuk, auf Gure und Euer Nachfommen Gefund die sich auf 23 Provinzen verteilen. Die notleidende Beheit, auf Guer und Gurer Familie Wohlergehen bölferung zählt 18 Millionen Köpfe, die bis Mitte Juli n. nicht ruhig hinnehmen wollt! Beigen tvit, daß wir unterhalten werden müssen.

Petersburg, 10. Oftober.( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur.) Aus Regierungsfreisen verlautet, daß die Gründung eines Bolizeiministeriums, welchem die Polizei Für den Posten des Polizeiministers fandidiere der Minister gehülfe Trepow.

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Die Kompottschüssel.

München , 11. Oktober. ( B. 5.) Aus Berlin erhalten die Münchener N. N." folgende Mitteilung: Auf eine Anfrage des Herausgebers der Sozialen Praxis", Professor Dr. France, beim Reichskanzler, wie es sich mit der angeblich vom Kaiser zu ihm ge­machten Aeußerung Die Kompottschüssel fei nun voll, denn den Arbeitern sei borläufig genug geschehen" verhalte, ist von dem Fürſten folgende Antwort eingelaufen: Ihre Anfrage wegen der Aeußerung, die der Kaiser zu mir über die Kompottschüssel des Arbeiters gemacht haben gewillt find, uns unser heiligstes Recht, nicht länger arbeiten zu soll, beantworte ich dahin, daß Se. Majestät mir nichts Derartiges müssen als höchstens 12 Stunden, mit aller Ent schiedenheit und mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln gesagt hat. Ich ermächtige Sie, hiervon öffentlich Gebrauch wahren wollen." Darauf gelangte folgende Resolution zur ein- au machen. Mit besten Empfehlungen Ihr ergebener Bülow." Petersburg, 11. Dftober. Während der letzten Unruhen im stimmigen Annahme:" Die Versammlung protestiert gegen den auf Uebrigens ist es gleichgültig, ob das Wort so oder anders ge-, Kaukasus hatten die Armenier in Batu 185 Tote und Verwundete, die Beseitigung bezw. Verschlechterung der Bundesratsverordnung fallen ist. Gehandelt wird jedenfalls nach diesem Aus­bom 4. März 1896 betreffend den Marimalarbeitstag und die spruch.

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Ein Schlachtbericht".

die Tataren 650 Zote und Berwundete.

Verantw. Redakteur: Baul Büttner, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt