Die revolutionären Fahrräder. Tiflis , 12. Oktober. ( Petersburger Telegraphen- Agentur.) Der Generalgouverneur erließ eine Bekanntmachung, daß die Truppen angewiefen feien, jede Bollsansammlung zu zerstreuen und, falls fie auf Widerstand stießen, von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Auch der Verkehr mit Fahrrädern ist von Sonnenuntergang an ver boten.
Seterstreik.
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freiter Hermann Börner, geboren 15. Januar 82 zu Ruhnthal, 1 einem Atem mit den Angelegenheiten der ungarischen Verbrecher, des Diebstahls verhaftet worden war, wurden 48 Bomben leicht, Fleischschuß linken Unterschenkel. Chantantfängerinnen, Prostituierten und Bordellwirte behandelt gefunden. Das Ziel ihrer Reise war Dünaburg . Gestorben: Am 9. Oftober im Lazarett Swakopmund an Jezt erscheint der Bericht über die Arbeiterbewegung wenigstens für Typhus und Darmbluten: Militär Strankenwärter Gustav sich. Und doch sind die ungarischen Genossen ungehalten über diese Jung, geboren 18. November 84 zu Straßburg i. E. Handhabung der Dinge, weil sie meinen, daß so wichtige staatliche Lebensfragen nicht ins Ressort der Polizei, sondern in das des Diskreditierung der Kameruner Beschwerdeschrift. Die Kölnische Beitung", die ja betanntlich öfter als Handelsministeriums oder irgend einer anderen ernsten und berufenen halb offigiöses Sprachrohr benutzt wird, erhält ein Telegramm aus Spezialinstanz gehören. Berlin über die Beschwerdeschrift der Kameruner Eingeborenen. In diesem Telegramm wird über die Ein preußisch- schweizerischer Auslieferungsstandal. Naivität derjenigen gespottet, die es wirklich für möglich hielten, Aus Zürich wird uns geschrieben: Das" Volfsrecht", unser baß fämtliche Oberhäuptlinge und Häuptlinge in Stamerun die betreffende Beschwerdeschrift unterzeichnet hätten. Wie der hiefiges Parteiorgan, beröffentlicht foeben einen Fall, in dem ein Korrespondent aus bester Quelle erfährt, liege dieser bombastischen, italienischer Arbeiter in Berlin wegen Diebstahls Unter den Segern ist ein Ausstand ausgebrochen. wieder einmal die Gefahr eines Aufstandes in Stamerun an die verhaftet und vom 27. Juli bis 5. Oftober, da er endlich nach Wand malenden Nachricht ein recht geringfügiger Vorgang zugrunde. Bürich fam, in Untersuchungshaft behalten wurde, unschuldig, wie Die Beschwerdeschrift ftamme nämlich von dem jogenannten Sting fich mun ergeben hat. Das Volfsrecht" gibt folgende tatsächliche Aqua Bell und sei von dessen Unterhäuptlingen unterkreuzt. Schilderung: Man habe sich auch„ amtlich die Mühe gegeben", diese Beschwerde= Am 19. Juli 1905 zeigte eine Frau Dalcol in Zürich III schrift dem Kameruner Gouverneur zur Bericht- beim Polizeifommando an, es feien ihr in der Nacht vom 18. auf erstattung zu überweisen. Unter der Oberherrschaft Aqua den 19. Juli mehr als 700 r. gestohlen worden, und sie habe Bells ständen im ganzen nur etiva 2000 Dualaneger. Der alte Verdacht, der Täter sei der Maurer Sassi Giuseppe. King Bell sei ein etwas zu trunkfreudiger Herr und habe bei den Dualas nur noch geringen Einfluß. Die führenden Häuptlinge der Duala, wie Manga Bell , ständen der Unterschrift völlig fern. Die treibende Kraft der Beschwerdebewegung sei der leider in Deutsch land sich aufhaltende Bungo Bell, der zurzeit in Hamburg megen Betruges und Zechprellerei verfolgt werde. Nun scheine er dort auch als Zeitungspreller aufgetreten zu sein. Der geriebene schwarze Bummler" verdiene, daß man ihn nach Verbüßung der ihm jest drohenden Strafe aus Deutschland entferne und einer anderen Kolonie, nicht seinem Heimatlande, zuführe.
Am 22. Juli wurde dann in Zürich eine Karte mit Beschlag Am 22. Juli wurde dann in Zürich eine starte mit Beschlag belegt, die Sassi geschrieben hatte. Am 20. Juli 1905 nachmittags war fie angefommen und trug den Poststempel Adlershof bei Berlin . In Adlershof war sie am 19. Juli zwischen 6 und 7 Uhr morgens aufgegeben worden.
Am 24. Juli wurde von Zürich aus von der Berliner Kriminalpolizei die Berhaftung Sassis verlangt, am 27. Juli wurde der Mann festgenommen.
Die Staatsanwalt
Am 31. Juli stellte die Bezirksanwaltschaft von Zürich das Auslieferungsbegehren, fchaft unterstützte es, die kantonale Justizdirektion über mittelte die Akten nach Bern ans eidgenössische Justiz und Polizeidepartement; auf dessen Bemühungen hin wurde die Auslieferung vollzogen, bis aber die Formalitäten im Staate Preußen erledigt waren, verfloß so viel Zeit, daß Saffi erst am 5. Oktober nach Zürich fam. Am 7. Oftober wurde er vor den Untersuchungsrichter geführt, der dann auch sofort die Freilaffung anordnete."
Der Reichstag wird die Beschwerdeschrift hoffentlich nicht in so spöttischer und leichtfertiger Weise abtun, wie der anscheinend offiziös inspirierte Storrespondent des Kölnischen Blattes. Eine bequemere Art, die Beschwerde abzutun, kann es freilich nicht geben, als daß man die Beschwerdeschrift, die sich gerade gegen den Gouverneur von Kamerun richtet, diesem Gouverneur selbst zur Begutachtung unterbreitet! Herr v. Puttfamer wird es ja selbstverständlich verstehen, alle Beschwerden als unbegründet darzustellen und umgekehrt das denkbar ungünstigste-Der Fall lag so einfach als nur möglich und eine sofortige ernste Leumundszeugnis über Aqua Bell und die übrigen Unterzeichner Brüfung hätte den Mann in kürzester Zeit wieder die Entlaffung der Beschwerdeschrift abzugeben. Es ist aber geradezu aus dem Gefängnis bringen müssen. Wenn der Mann am 19. Juli ungeheuerlich, daß man dem Angeklagten zum morgens in Adlershof bei Berlin eine Karte aufgab, so fonnte er Richter seiner eigenen Sache machen will. Soll die nicht in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli in Zürich einen Dieb Angelegenheit wirklich untersucht werden, so müßte eine vollständig stahl verübt haben. Zweifellos war er in der Lage, auch noch auf unabhängige parlamentarische Untersuchungskommission eingesetzt andere Weise den Alibibeweis zu erbringen. Nun aber ist Sassi, 3." weiter fonstatiert, in Berlin niemals vernommen werden, der Gelegenheit gegeben würde, sich an Ort und Stelle wie das über die Berechtigung oder Nichtberechtigung der Beschwerde durch worden! Der Züricher Untersuchungsrichter mußte aber die in feinen weitgehende Zeugenbernehmungen ein Urteil zu bilden. In- Händen befindliche Postkarte zur Entlastung, nicht zur Belastung wieweit Bungo Bell mit der Schrift in Verbindung steht und ob und 72tägigen Inhaftierung eines armen italienischen Arbeiters derselbe wirklich ein schwarzer Hochstapler ist, wäre eine Frage für benußen. fich. Allem Anschein nach aber ist dieser Duala der Regierung und Alle Behörden, die hier mitgehandelt haben, sind auch mit speziell der Kameruner Verwaltung höchst unbequem. Aber schuldig. Aber unwillkürlich fragt man: Wo bleibt da der Rechtsdeshalb hätte die Regierung noch lange kein Recht, den schwarzen staat, wo die Rechtsgarantien, wo die Achtung vor der persönlichen Bummler" selbst dann in eine andere Kolonie abzuschieben, wenn Freiheit? Da kann man von Vogelfreiheit reden. er sich in Deutschland einige Vergehen hätte zuschulden kommen Mann hat nun unschuldig die günstigste Zeit der Bausaison im Gelaffen. Die weißen Kulturträger, mit denen man die Ein- fängnis zubringen müssen, statt daß er hätte arbeiten und verdienen geborenen beglüdt, haben zum guten Teil noch ganz fönnen. Wir sind begierig, ob und wie er für die unschuldig erlittene andere Dinge auf dem Kerbholz! 2½ monatige Untersuchungshaft entschädigt wird.-
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Ueber die südwestafrikanischen Burenmannschaften
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Der
Revolutionäre Disziplin.
Der eben hingerichtete Petrow von der meuternden Mannschaft des" Pruth " hat ein bewunderungswürdiges Beispiel von revolutionärer Disziplin gezeigt. Während der Voruntersuchung hatte ihn ein Beamter zu überzeugen gesucht, daß nach dem Ulfas vom 19. August das Streben nach revolutionärer Umwälzung überflüssig sei. Petrow erwiderte, daß er nur in dem Falle vom Streben nach einer gewaltfamen Revolution fich lossagen würde, wenn Vertreter des Volkes zusammenkommen würden, die auf Grund des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Stimmrechtes gewählt wären. Der Beamte sagte darauf: Erklären Sie es vor Gericht, so wird es den Richtern als Anlaß zur Verringerung der Strafe dienen.
Daraufhin richtete Petrow aus dem Gefängnis einen Brief an das Sebastopoler sozialdemokratische Parteikomitee, in dem er um die Erlaubnis, eine solche Erklärung abzugeben, anfragte. Falls diese Erlaubnis ausbleibt, schrieb er, werde ich vor Gericht äußerst revolutionär auftreten. Durch die Schwierigkeit der Korrespondenz zwifchen Gefängnis und Komitee kam der Brief zu spät an, erst nach den Gerichtsverhandlungen und dem entsetzlichen Urteil. Petrow aber hatte sein Wort gehalten: ohne Erlaubnis des Parteifomitees hatte er vor Gericht die Erklärung, für welche ihm das Leben versprochen war, nicht abgegeben, sondern hatte umgekehrt seinen revolutionären Standpunkt schroff betont. Nun hat er seine Partei disziplin mit dem Tode gebüßt.
Ein anderes Beispiel von Parteidisziplin zeigte ein sozial demokratischer Matrose, der in die Lage kam, bei der Erschießung Betrows und feiner Genossen pflichtmäßig zugegen sein zu müssen. Er wandte sich an das Komitee mit der Anfrage, ob er auf die Stätte der Hinrichtung gehen oder sich offen weigern solle. Auf die Bemerkung der Parteifreunde:„ Sie werden doch für diese Weigerung erschossen werden", erklärte er: Wenn das Komitee findet, daß man sich weigern müsse, tue ich es. Das Komitee erflärte, daß seine Gegenwart erwünscht sei, um alle Einzelheiten der Hinrichtung zu erfahren. So start ist jetzt die Aufopferungsfähigkeit in allen Streifen ents
widelt.
Gewerkschaftliches.
Erklärung.
Die Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Zimmerer Deutschlands , Zahlstelle Berlin und Umgegend, die am 12. d. M., abends 8 Uhr, nach dem großen Saale des Gewerkschaftshauses mit der, Tagesordnung:„ Probleme der Kindererziehung". Referent Ge noffe Baul Göhre, einberufen war, fonnte nicht stattfinden.
Nachwirkungen der Enthüllungen des Matin". Nom, 11. Oftbr. urteilt ein Kriegsteilnehmer, der fünf Viertel Jahre lang die Vorgänge in Südwestafrika verfolgte, in einer Zuschrift an die„ Aug 3=( Eig. Ber.) Auch in Italien haben begreiflicherweise die Veröffent gänge in Südwestafrita verfolgte, in einer Buschrift an die„ auglichungen des„ Matin" große Erregung hervorgerufen. Der sich auf burger Abendzeitung" überaus ungünstig. Bei seinem die italienische Diplomatie beziehende Say, der Rouvier zugeschrieben ersten Zusammentreffen mit den Mannschaften der Schußtruppe, so wird: Vous avez dibauchi l'Italie"( Sie haben Italien erzählt er, habe er zu seinem großen Erstaunen Urteile über die forrumpiert), wird sogar ein Nachspiel in der Kammer haben. Der Der Grund ist folgender: Nach demselben Saal hatte das Burenmannschaften gehört, die von wenig Sympathie gezeugt hätten. heutige„ Avanti" meldet, daß der Abgeordnete Cir meni, feinerzeit Bentral- Streiffomitee der Elektro- Industrie zu nachmittags 5 Uhr Im Laufe der fünf Viertel Jahre, die er dann in Südwestafrika zu Korrespondent der National- Zeitung", den Minister des eine Versammlung der Vertrauensleute der Streifenden und Ausgebracht habe, habe er reichlich Gelegenheit gehabt, mit Buren zu Aeußern über diese Anschuldigung interpellieren wird. Tittoni gesperrten einberufen in der Hoffnung, bis abends 8 Uhr fertig zu fammen zu sein. Seine heutige Meinung über diefelben sei die, daß die tann sich natürlich mit Leichtigkeit aus der Sache ziehen, indem er fein. Wider Erwarten hatten sich die Verhandlungen infolge der bisherigen Auslaffungen über die Burenmannschaften noch viel zu geben Matin" dementiert. Dokumente und... Quittungen wird ja zahlreichen Wortmeldungen derart in die Länge gezogen, daß uns linde für das„ Gesindel von sogenannten Buren" feien. Jeder deutsche das französische Blatt nicht vorlegen können. um 8 Uhr von Mitgliedern des Streitfomitees erklärt wurde, die Soldat, der mit den großen Vieh- und Pferdetransporten ins Innere zu tun gehabt habe, wisse zu erzählen von der Auflehnung, Der republikanische Abgeordnete Comandini hat dem Juftig Berhandlungen würden aller Voraussicht nach kaum vor Mitternacht den Gewalttaten, der Faulheit und unverschämtheit der Buren, die minister eine Interpellation überfandt wegen der beständigen beendet sein. Gleichzeitig wurde an uns das Ersuchen gerichtet, die Transporte als Führer und Treiber begleiteten. Es handele Konfiskationen des" Avanti". Der Republikaner Barzilai hat unsere Versammlung zugunsten dieser wichtigen Angelegenheit doch fich hier nicht um die Meinung einzelner, sondern um das die Minister des Innern und der Finanzen über das Wohnungs- ausfallen zu lassen. Da nun alle übrigen Säle im Urteil aller deutschen Soldaten, die mit dem betreffenden problem interpelliert. Vor Mitte November wird aber die Kammer Gewerkschaftshause an demselben Abend besetzt waren und Gefindel zu tun gehabt hätten. Der gefallene Leutnant nicht eröffnet. die Vertagung der Vertrauensmänner- Versammlung bis zum v. Marwig habe in seinem Tagebuch von einem ihm beigegebenen Sozialistischer Wahlfieg. In Cesenatico in der Romagua Schluß unserer Versammlung einer abermaligen polizeilichen Buren, der ihm als praktischer Ratgeber habe dienen sollen, aus bedurft hätte, die 24 Stunden vorher stattbeſſerer Familie stammte und 500 Mart monatlich bezog, geschrieben, hat bei der Gemeindewahl vom 8. d. M. die sozialistische Partei alle Anmeldung ihre 16 Standidaten durchgebracht. Die vier Sige der Minorität schäftigten Burenmannschaften verdienten in nichts jene Sympathien, in der Elektro- Juduſtrie auf die Abhaltung unserer Versammlung daß er weniger als nichts leiste. Die bei den Transporten be fielen den Republikanern zu. Die Klerifalen fielen ganz durch. Die finden muß, konnten wir in Anbetracht der gegenwärtigen Situation die man während des Burenkrieges in Deutschland dem stamm- Gemeinde war bisher in den Händen der Republikaner . verwandten Bolte so überschwänglich entgegengebracht habe.
Die antimilitaristische Propaganda in Italien erfüllt die Regierung mit großer Besorgnis, so daß sie die Soldaten in beispielloſer Weise ausspionieren läßt. In vielen Städten find Strafattionen gegen Soldaten im Gange, die im Verdacht sozialistischer Gesinnung stehen. Der Avanti" ist gestern und heute wegen Angriffs auf den Kriegsminister tonfisziert worden.
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Es scheint danach, als ob die Personen, die feinerzeit in Britisch Südafrika die Burenmannschaften angeworben haben, bei der Auswahl der Mannschaften eine sehr unglückliche Sand be wiesen hätten. Ober follten erst die Erfahrungen, die die Buren ihrerseits in Deutschsüdwestafrika zu machen Gelegenheit hatten, dazu beigetragen haben, die Buren zu einer Art passiven Widerstandes zu veranlassen? Diese Breßäußerungen, die auch in Süd afrika bekannt werden dürften, werden natürlich nicht zu einer Besserung des Verhältnisses zwischen den Burenelementen und den deutschen Elementen in Südwestafrika beitragen. Im übrigen scheinen die Buren selbst zu der Ansicht zu kommen, daß Deutsch Südwest afrita Petersburg, 13. Dftober.( Petersburger Telegr. Ag.") Der fich für eine Burentolonisation nicht eignet. gestern morgen hier eingetroffene Rektor der Moskauer Universität. Aus Pretoria wird wenigstens gemeldet, daß der Unter- Fürst Trubezfoi erkrankte am Abend während einer Konferenz im suchungsausschuß der Buren, der beauftragt war, Ministerium für Boltsaufklärung und verschied um Mitternacht infolge die Lebensverhältnisse in Deutsch Südwestafrita zu prüfen, eines Bluterguffes in Gehirns. zurückgekehrt sei und seinen Bericht veröffentlicht habe. In Professor Trubezfoi gehörte zu den hervorragendsten Liberalen. Biesem Bericht heiße es, daß die Auswanderung in das Er hielt vor dem Zaren jene kühne Ansprache beim Empfang der deutsche Gebiet gleichbedeutend sei mit dem Semstwo deputation. Ruin für die Auswanderer. Troß der günstigen Angebote der deutschen Behörde würden die Burenführer entschlossen sein, mehr als je zu verhindern, daß ihre Landeleute sich in jener Solonie niederließen. Der Untersuchungsausschuß muß also die denkbar ungünstigsten Eindrücke aus unserer Kolonie mit nach Hause genommen haben!-
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Die politische Polizei". Unsere ungarischen Genoffen habens gut: Sie können sich die Mühe und Kosten für Herausgabe von Parteiberichten ersparen, denn diese schwere und lostspielige Arbeit nimmt ihnen die gütige Polizei ab!
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Ein Gendarm" weniger!
Petersburg, 13. Oktober. In Krasnojarst wurde gestern bei der Rückkehr vom Theater der Polizeiminister v. Eydmann in Gegenwart seiner Familie durch sechs Schüsse getötet.
Der Zarismus als Frauenschänder. Wie der„ Ruff. Storresp." gemeldet wird, wurden die Frauen, die während der Unruhen arretiert und in der Manege eingesperrt wurden, von den dort postierten Kofaken vergewaltigt. Ein Teil der Kosaken suchte dies zu verhindern. Es kam deshalb zu Streitig keiten, die in Tätlichkeiten überzugehen drohten. Es wurden MilitärIn den nächsten Tagen wird der von der Budapester Staats- und Zivilbehörden herbeigerufen. Einzelheiten sind noch nicht be. polizei herausgegebene Bericht über die Tätigkeit der sozialdemo- kannt. 60 von den ausständigen Bäckern wurden verhaftet. Auch fratischen Partei im verflossenen Jahre erscheinen ein Wert von unter dem Militär find viele Verhaftungen vorgenommen worden. 540 Drudseiten, das unfere ungarischen Genossen sich natürlich schon Militärs wurden zum Teil bei den Unruhen auf der Straße ver
im Voraus zu verschaffen verstanden haben!
haftet.
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Das dickleibige Buch enthält die Berichte über sämtliche Parteiverfammlungen, über Parteis und Gewerkschaftskongresse, Busammenstöße zwischen Kosaken und Ausständigen finden fortDemonstrationen usw. für unsere Genossen also nichts Neues, aber immerhin doch eine 3usammenstellung aus Protokollen, gefeßt statt. Nach der„ Nuff. Korrefp." finden auch unter dem Militär viele Berhaftungen statt. Nachrichten und Notizen, die hier und da verstreut waren.
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Ein Abschnitt des Buches befaßt sich mit den Lohnbewegungen, und es werden in ihm die zwischen Arbeitern und Arbeitgebern geschlossenen Lohnverträge veröffentlicht.
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Bomben.
Nejiya( Gouvernement Witebst), 12. Oftober.( Peters Früher erschienen dergleichen Berichte zusammen mit dem all- burger Telegr. Ag.") In dem Reisekoffer einer litauischen
nicht bestehen. Mit Zustimmung unseres Referenten Genossen Göhre erklären wir jedoch, daß die Versammlung mit derselben Tagesordnung in nächster Zeit stattfinden wird, wozu aufs neue Einladungen an unsere Mitglieder ergehen werden. Einladungen an unsere Mitglieder ergehen werden. Der Vorstand des Zentralverbandes der Zimmerer Deutschlands .
Tarifbewegung der Töpfer. Am Donnerstag erstattete die Lohntommiffion in einer öffentlichen Versammlung Bericht über den derzeitigen Stand der Tarifbewegung. Der Tarif ist seitens der Arbeitnehmer gekündigt worden und läuft nun mit dem Ende dieses Jahres ab. Zwischen den Vertretern der Arbeitgeber und der Lohntommiffion der Arbeiter hat bereits eine Verhandlung stattgefunden, die jedoch kein Resultat aufzuweisen hat. Die Lohukommission hatte von ihren Auftraggebern die ganz bestimmte Weifung erhalten, für die von einer früheren Versammlung aufgestellten Forderungen einzutreten. Diefelben gehen dahin, daß für verschiedene Tarifpofitionen gewisse prozentuale Aufschläge gewährt werden sollen. Bei der Vers handlung mit den Arbeitgebern hat sich gezeigt, daß diese nicht willens find, die geforderten Lohnerhöhungen zu gewähren, andererfeits fagten sie aber auch nicht, wie weit fie mit etwaigen Be willigungen gehen wollen. Die Lohnkommission fonnte auch keine Vermittelungsvorschläge machen, weil sie ein gebundenes Mandat hatte, das sie verpflichtete, nur für die aufgestellten Forderungen einzutreten. Die Arbeitgeber haben sich zwar zu weiteren Ver handlungen bereit erklärt, jedoch über den Beitpunkt derfelben nichts angegeben. Die Versammlung erklärte durch einstimmige Annahme einer Resolution, daß sie sich hiermit nicht einverstanden erklären könne, fie beauftragte die Lohnkommission, bis zum 20. Ottober die Erklärung einzufordern, ob die Arbeitgeber gewillt sind, auf Grund der ihnen von den Arbeitern unterbreiteten Forderungen in Berhandlungen einzutreten. In der Versammlung tam auch die Ansicht zum Ausdruck, man werde wohl zugeständnisse Don Meistern erlangen, wenn auch nicht in der Höhe der aufgestellten Forderungen, es wäre deshalb zweckmäßig, die Lohntommission nicht an die Durchfeßung ganz bestimmter Forderungen zu binden. Deshalb wurde denn auch beschlossen, das gebundene Mandat der Lohnkommission aufzuheben. Weiter beschloß die Versammlung, daß mit Rücksicht auf die Lohnbewegung der Zuzug nach Berlin fernzuhalten, tein von auswärts Bureifender im Arbeitsnachweis einzutragen, das Umschauen während der Lohnbewegung untersagt und nur die Benutzung der bestehenden Arbeitsnachweise gestattet ist.
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Die Aussperrung der Lederarbeiter, Weißgerber, Färber und Hülfsarbeiter erstreckt sich jetzt auf 750 Arbeiter mit 830 Kindern. Die Fabrikanten machen nun die größten Anstrengungen, um Arbeitswillige zu erhalten. Durch Juferieren in bürgerlichen Blättern und
aemeinen Polizeibericht, unsere Parteiverhältnisse wurden also in Fran, die aus Kreuzburg stammt und unter dem Verdachte jogar durch Nachfrage auf dem Zentral- Arbeitsnachweis verfudit