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Nr. 243.

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Vorort- Ausgabe

Vorwärts

Berliner Dolksblatt.

22. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Friedensdienst.

Das Blatt des Reichskanzlers wendet sich in heftiger Bolemit gegen den Vorwärts", weil er in den Fragen der internationalen Politit, welche in den letzten Wochen die Deffentlichkeit erregt haben, den widerwärtigen Kultus der auswärtigen Staatskunst Bülows verschmäht und sozialistische Kritik am völkerverderblichen Spiel der internationalen Diplomatie übt.

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Dienstag, den 17. Oftober 1905.

mit wenigen Worten hinweisen. Skrupellos eignet er sich die Argumente unserer ausländischen Widersacher an, Deutschlands ganze Politik laufe darauf hinaus, den gegenwärtigen Besißstand der Mächte zu stören, und baue seine Flotte gegen England. Solche zugleich albernen und frechen Verdrehungen der Wahrheit wagt dieses Blatt seinen Lefern vorzufezen froß der geschichtlich fest­stehenden Tatsache, daß das Deutsche Reich nach beispiellosen militärischen Erfolgen seit einem Menschenalter seine ganze Macht in den Dienst des Friedens gestellt hat.

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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Politifche Ueberficht.

Berlin , den 16. Oktober.

Sehr geehrter Herr 1. Aus Ihrem Schreiben vom 8. d. Mts. ersehen wir zu unserem Bedauern, daß Sie dem Reichsverbande gegen die Sozial­demokratie" nicht glauben beitreten zu können, weil Sie in dem Ultramontanismus den Todfeind unseres deutschen Vaterlandes erbliden. Da wir großen Wert darauf legen, alle national­gesinnten Männer in unserem Verbande zu vereinigen, so wollen Sie uns gestatten, daß wir auf Ihren Brief einiges erwidern. Eine energische Bekämpfung der Sozial­demokratie ist zugleich der beste Weg, um die Macht und den Einfluß des Ultramontanismus zu bredhjen. Die Reichs regierung befindet sich bei der heutigen Stärke der verschiedenen Parteien in einer ungemein schwierigen Lage. Die nationalen, oder in diesem Falle vielleicht richtiger, die alten Kartellparteien bieten im Reichstage der Regierung nicht diejenige Majorität, die sie nötig hat, um auf dem Gebiete der Flotten- und Heeresver mehrung, der Kolonialpolitik usw. wirklich nationale Politik treiben zu tönnen. Sie ist also notgedrungen auf eine Unterstügung Surch den Ultramontanismus angewiesen, soll die gesamte Gesetzgebungsmaschine nicht ganz zum Stillstand gebracht werden. Nun hat sich der Reichsverband gegen die Sozial­ demokratie " die Aufgabe gestellt, vor allem bei den Wahlen dafür zu sorgen, daß möglichst viel Wahlkreise der Sozial­demokratie wieder abgenommen werden. Die Sozialdemokratie verfügt bekanntlich über 78 Sige im Reichstage. Unter diesen find etwa 30 bis auf weiteres fester Besiz der Sozialdemokratie, wo die Verwendung von Kräften und Geld eine nuzlose Ver­Es bleiben aber immerhin 48 Wahlkreise, unter geudung wäre. benen mindestens 30 den Sozialdemokraten wieder abgenommen werden können, wenn alle Nichtsozialdemokraten bei den Wahlen ihre Pflicht tum und das Bürgertum es unterläßt, sich gegenseitig zu zerfleischen. Gelingt es, was bestimmt zu hoffen ist, diese 30 Wahlkreise den Sozialdemokraten wieder abzunehmen und unter die nationalen Parteien zu verteilen, so würde die Regierung sofort diejenige Mehrheit im Reichstage haben, die es ihr ermöglichen würde, fich von der Rücksicht auf den Ultra­montanismus frei zu machen und sich auf die übrigen bürgerlichen Parteivertretungen im Reichstage bei ihren nationalen Aufgaben zu stüßen. Einen besseren Weg, den aus allen Gegenden geäußerten Wünschen in bezug auf die Zurückdrängung des Ultramontanismus entgegenzukommen, gibt es also nicht, als durch eine energische Bekämpfung der Sozialdemokratie. Die Reichs­regierung muß Realpolitik treiben. Würde sie den Ultramontanismus bekämpfen, ohne daß die Sozialdemokratie an ihrer Stärke im Reichstage vermindert würde, so würde die Regierung sich einfach zwischen zwei Stühle setzen, und eine solche Möglichkeit fann fie natürlich nicht riskieren. So lange also die heutige Parteifonstellation im Reichstage vorhanden ist, wird die Macht und die Bedeutung des Ultramontanismus weiter wachsen, und jeder Sozialdemokrat mehr im Reichstage bedeutet somit zugleich indirekt eine Stärkung der Macht und Bedeutung des Ultramontanismus. Diejenigen also, die im Ultramontanismus eine Gefahr sehen, können nichts Besseres tun, als alle Bestrebungen zur Bekämpfung der Sozialdemokratie zu unterstützen; das ist eine logisch vollständig richtige Konsequenz, bie aber leider noch viel zu wenig beachtet wird. Wir hoffen, daß Sie nach diesen Ausführungen unsere natio nalen Bestrebungen nunmehr doch durch Ihre Mitgliedschaft unter­stügen werden. Mit vorzüglicher Hochachtung die Geschäftsstelle des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie." Dr. Bovenschen.

Der Reichsverband" in tausend Nöten. Der Reichsverband gegen die Sozialdemokratie will die Ordnung der bürgerlichen Gesellschaft vor dem roten Umsturz retten; er hält aber schlechte Ordnung in seinem eigenen Bureau. Die Abwickelung seiner Geschäfte vollzieht sich daher unter ständigen Lustspielwirrungen, Es versteht sich, daß dem Blatt, welches den Befehl hat, die die ihren Höhepunkt darin fanden, daß versehentlich sozialdemo heutige Diplomatie zu vertreten, die Stellungnahme der Sozial- tratische Reichstagsabgeordnete zum Anschluß an den ordnungs­Der Polemit gehen einige Aeußerungen voraus über die Bei demokratie durchaus mißfällt. Daß es aber seine Polemit gegen retterischen Verband eingeladen wurden. Ein Bersehen ähnlicher Art legung des französisch- deutschen Maroffokonfliktes und über die die Sozialdemokratie mur in plumpen Beschimpfungen zu führen hat das Echo der Gegenwart" in den Besitz eines recht interessanten Stellung, die England in diesem Konflikt zur Zeit Delcassés ein weiß, daß es über baterlandslose Gesinnung", über schimpflichste Schreibens gebracht. Ein Zentrumsanhänger in Aachen , vermutlich genommen hat. Das offiziöse Blatt erklärt zunächst, daß den Preisgabe jedes nationalen Schamgefühls" schmäht, beweist nur, wie ein nicht unbegüterter Herr denn auf solche hat es die rührige Enthüllungen" des Matin" jede Bedeutung für die in den sehr die Bülowsche Staatsfumst in auswärtigen Angelegenheiten nicht Geschäftsstelle zunächst abgefehen war zum Beitritt aufgefordert, Letzten Monaten erzielte Gestaltung des deutsch französischen allein eine aus tapitalistischen Gründen uns entgegengesetzte ist, hatte aber unter deutlichem Hinweis auf seine ultramontane Ges Berhältnisses abgeht. Es bespricht dann die von uns zitierte sondern wie sehr sie sich durch die Kritik getroffen fühlt, finnung ablehnend geantwortet. Daraufhin erhielt er versehentlich Aeußerung des Reuterschen Bureaus, daß Deutschland von Groß- welche wir an ihrem besonderen dekorativen Aufput zu das folgende Schreiben: britannien informiert worden sei, daß die Frage eines Beistands üben genötigt find. Die tobende Wut bes offiziellen angebotes an Frankreich seitens Englands niemals entstanden sei, Organs hat nicht nur darin ihren Grund, daß wir die daß Frankreich niemals um Beistand nachgesucht habe und daß Eng- geschichtliche Wahrheit feststellen, daß wir nicht nur die Diplomatie land niemals einen solchen angeboten habe". Hierzu erklärt die Frankreichs und Englands, sondern auch die deutsche kritisieren, daß Nordd. Allg. 8tg.": wir nicht gleich der bürgerlichen Bresse alles unterschlagen, was im Wir fönnen bestätigen, daß die englische Regierung Ausland über die deutsche Politit ungünstiges gedacht wird, sondern eine Mitteilung solchen Inhalts in spontaner Weise hat hierher auch darin, daß wir den Chorus der Schmeichler, der die leitenden gelangen lassen und daß sie deutscherseits ebenso loyal, Stellen Deutschlands umwebelt, stören und die ebenso laute wie wie sie gegeben wurde, entgegengenommen eitle Ruhmredigkeit, die jetzt mehr denn je in den auswärtigen Fragen worden ist. Ein Zwischenfall in den diplomatischen Be- eitle ziehungen zwischen Deutschland und England ist durch die Be- betrieben wird, nach ihrem wahren Inhalt schätzen. hauptungen des Matin" nicht hervorgerufen worden, andererseits Es ist das alte verlogene Gerede, mit dem das Regierungs­aber handelt es sich um eine von der englischen Regierung selbst blatt die Fehler der deutschen Politik drapiert. Wer nicht die als vertraulich bezeichnete Mitteilung, die im Sinne der Londoner französische und englische Politit der schwersten Fehler zeiht, aber Regierung nicht für die Deffentlichkeit bestimmt war. Wir vers die deutsche Politik als makellos und ausschließlich im Interesse des fagen es uns daher, auf diese Mitteilung näher einzugehen und Friedensdienstes verherrrlicht, der ist vaterlandslos, dem mangelt möchten nur noch besonders feststellen, daß alle Behauptungen, wo das nationale Schamgefühl". Uns dünkt es viel mehr natio. nach die deutsche Regierung von der englischen oder der fran- nale" unverschämtheit zu fordern, daß die Handlungen zösischen Regierung über die Angaben der Pariser Blätter Erklärungen anderer Staaten und ihrer Staatsmänner auf das schärfste verurteilt, verlangt hätte, unzutreffend sind. Ein folcher Schritt würde angesichts der Form, in der die Angaben gemacht sind, der dagegen die Handlungen der Staatsmänner des eigenen Landes, diplomatischen Courtoisie nicht entsprechen. Er und feien sie auch ebenso verfehlt und gemeingefährlich wie die würde auch mit der loyalen Gesinnung nicht im Einklang stehen, jener anderen, in überschwänglichen Lobeshymnen gefeiert werden. die wir den Absichten der französischen wie der englischen Staats- Es ist eine ebenso törichte wie erlogene Behauptung, daß der Vor­männer gern entgegenbringen." wärts" sich Argumente unserer ausländischen Widersacher" angeeignet Diese offizielle Aeußerung zu den von Jaurès bestätigten habe, indem er erklärte, daß der Ausbau der deutschen Kriegsflotte Mitteilungen des Matin" ist allerdings ein Erzeugnis der in England den Eindruck erwecken mußte, als sei er gegen diefes diplomatischen Courtoisie". Sie entspricht in reichlichem Maße Land gerichtet. Unsere Partei hat längst vor unseren Widersachern dem Worte Talleyrands, daß die Sprache den Diplomaten im Auslande", schon zu der Zeit, als die außerordentliche und alles gegeben ist, um die Wahrheit zu verbergen. Und doch ist sie Frühere weit überschreitende Flottenvermehrung geplant wurde, immerhin an der Grenze der diplomatischen Courtoisie". So die mahnende Stimme erhoben. Will die Nordd. Allg. 8tg." sehr sie zeigt, daß man für die Deffentlichkeit die Aften der etwa leugnen, daß die große Zahl derer, welche für die rapide Vorgänge zur Beit Delcaffés schließen will, so beweist sie gleich Flottenvermehrung eingetreten sind und heute neue riesige See wohl, wie gespannt auch jetzt noch das Verhältnis zwischen rüftungen fordern, ihre Forderungen mit anti- englischen Argumenten Berlin und London ist! Wenn das offizielle Drgan des Reichs begründet haben und begründen? Wenn in zahllosen Broschüren Kanzlers schreiben darf, eine Mitteilung der englischen Regierung sei und Zeitungen gegen England gehegt wird und wenn dann die Ne­,, deutscherseits ebenso loyal, wie sie gegeben wurde, angenommen gierung den von jenen Kreisen geforderten gewaltigen Flottenausbau worden" so ist das deutlich! Die Erklärung der Nordd. betreibt, dann fann es feinem objektiv Urteilenden verwundern, daß Allg. 3tg." bedeutet dann, unter dem Schein einer Ablehnung der auch in England weiteste Kreise und maßgebende Stellen die Mitteilungen des" Matin" und unseres Freundes Jaurès , in Wirk- deutschen Flottenrüstungen als gegen England gerichtet ansehen. lichkeit eine Bestätigung des Kerns jener Mitteilungen. Es Dazu kommt, daß die Reden, welche der deutsche Kaiser über mag zweifelhaft sein, welcher Art die englisch - französischen Verein deutsche Weltpolitit gehalten hat, im Auslande, insbesondere barungen in den Einzelheiten gewesen sind und was Delcassé im in England allerdings den Verdacht aggressiver Ueberseebestrebungen Ministerrat am Tage seines Sturzes eröffnet hat, es mag erweckt haben. Am 18. Januar 1896 sagte der Kaiser: Aus dem möglich sein, daß durch die Weitertragung der ur Deutschen Reich sei ein Weltreich geworden, überall in fernen Teilen fprüngliche Tatbestand irgendwie verändert worden ist, der Erde wohnen Tausende unserer Landsleute; jezt sei es die ernste darüber aber fann kein Zweifel bestehen, daß maßgebende Stellen Pflicht ihm zu helfen, dieses Deutsche Reich auch fest an unser in England dem französischen Minister des Auswärtigen deutlich zum heimisches zu gliedern". Am 4. Juli 1900 fagte er: überall auf Ausdruck gebracht haben, England werde im Falle eines deutschen dem Ozean dürfe ohne Deutschland und ohne den deutschen Kaiser Angriffes auf Frankreich sich nicht neutral berhalten, sondern als feine große Entscheidung mehr fallen. Am 6. August 1900 ver­Verbündeter Frankreichs in den Kampf eingreifen. Delcaffé hätte sicherte der Kaiser, daß sein Arm auch bis in die entferntesten Teile nicht der Vertreter einer gefährlichen, verbrecherischen, zum Kriege der Welt reicht. Am 11. Oftober 1900 fagte er ausdrücklich, drängenden Politik sein müssen, er hätte ein Trottel sein müssen, dem deutschen Volke möge in Zukunft Zukunft beschieden sein, der er nicht ist. wenn er diese Politik ohne den gesicherten so maßgebend zu werden, wie es einst bas römische Hinterhalt englischer Hülfe verfolgt hätte. Es wäre auch, bei Reich war, dessen Imperator der Welt seinen Willen aufzwang. der heutigen Gestaltung der internationalen Verhältnisse und dem Diese und andere ähnliche Worte des Kaisers find im Ausland sehr Wesen der kapitalistischen Diplomatie, nichts lächerlicher, als ernst genommen worden. Man rechnet dort weniger mit dem wollte man mun gegen England oder Frankreich moralische Klage Temperament des Monarchen, das sich in überschwenglichen Wort erheben, daß sie eine derartige Verbindung beabsichtigten und ein- gebilden ausspricht. Jedes Wort des deutschen Staisers mußte im demokratie abzujagen gedenkt, schon an die nationalen Parteien" Der Reichsverband hat also die 30 Mandate, die er der Sozial­gegangen sind. Am wenigsten hätte die deutsche Diplomatie Anlaß, Ausland als Ausdruck eines wohl überlegten Blanes gelten. berteilt, und um das Geschäft fertig zu machen, fehlt nur noch die über Unrecht zu flagen. Vom Standpunkt des Kapitalismus find Und nicht minder hat der ernste Friedensbereiter Anlaß, neben Kleinigkeit daß er sie hat. Wenn übrigens die Germania " folche Bündnisse natürlich nicht verwerflich, sondern patriotisch". den Treibereien der englischen Diplomatie und neben den schweren ernsthaft bemerkt, sie habe schon längst geahnt, daß der Reichs­Grund zur Empörung haben allein die Völker, die auf die Schlacht Berfehlungen eines Delcaffé die Sünden der deutschen Diplomatie verband es im letzten Grunde darauf abgefehen habe, das Land vom bant des Krieges geführt werden sollen, und nicht gegen die Diplo- im Maroffofonflift festzustellen: das jähe und rauhe Eingreifen in Bentrumstyrannen zu befreien", so befindet sie sich gewiß im matie dieses oder jenes Landes, sondern gegen die Diplomatie als die Marottofrage, die zuvor als nebensächlich und deutsche Interessen Irrtum. Offenbar hat zur gleichen Zeit, da Instrument der herrschenden Kapitalistentlassen aller Länder! nicht berührend bezeichnet war, und zwar zu einer Zeit, als Frankreich montane in Aachen der Ultra­Dieser Gesichtspunkt aber des Interesses der Nationen an ernsthaftem fich infolge der russischen Niederlagen in erschwerter Situation befand, Frieden, welches zu dem nationalen" Interesse der fapitalistischen dazu die Inszenierung des Reisepomps nach Tanger durch den Selaffen im schroffsten Gegensatz steht, muß dem Organ der deutschen Fürsten Bülow. Es war das hohe Verdienst der französischen Sozial Reichsregierung fremd fein. Woher es kommt, daß es gegen den demokratie, daß nach solchem Vorgehen von deutscher Seite der durch bon uns vertretenen Standpunkt ein erregtes Lamento anstimmt. Die Bolitit Delcaffés geftachelte französische Chauvinismus nicht über Die Nordd. Allg. 8tg." widmet uns die folgenden Liebens- mäßig emporlohte und blutiges Verderben heraufbeschwor, daß viel würdigkeiten: mehr durch den Sturz Delcassés zu gleicher Zeit die Fehler der Daß der Vorwärts" auch diese Gelegenheit nicht vorüber- deutschen Diplomatie überwunden wurden. Hätte Deutschland ernst gehen lassen werde, seiner baterlandslofen Gesinnung Ausdruck zu hafte parlamentarische Institutionen und politische Parteien, welche berleihen, war vorherzusehen. Es berlohnt nicht, feine neueste die auswärtige Bolitit nicht den dynastischen und diplomatischen Leistung auf dem Gebiete schimpflichster Preisgabe jedes Bedienten überlaffen, fo müßte Bülow dort sein, wo Del nationalen Schamgefühls näher zu beleuchten. Nur auf die verwerfliche Art, wie er im Auslande Stimmung zu machen caffé iſt! sucht gegen die maritimen Maßnahmen im Interesse der Selbsterhaltung des deutschen Volkes, wollen wir

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fame Beitrittseinladung las, irgendwo anders ein grimmer mit weitaufgerissenen Augen die felt­Kulturfämpfer mit nicht geringerem Erstaunen gelesen, er müsse un­bedingt dem Reichsverbande beitreten, weil der Reichsverband mit den Anschauungen des Katholizismus völlig übereinstimme und gerade das Zentrum durch ihn die allerbeste Förderung erfahre. was die Geschäftsstelle des Reichsverbandes tut, geschieht nur ver­fehentlich. Versehentlich" wird sie auch zu allerlegt als ein Reichsverband für die Sozialdemokratie" nur unsere Geschäfte besorgt haben.-

Westpreußen , Herr Delbrüd, foll bereits das Portefeuille bes Der neue Handelsminister. Der bisherige Oberpräsident von preußischen Handelsministers angenommen haben. Damit erledigt sich die Vermutung unseres Dortmunder Parteiblattes, daß Herr Schmieding ausersehen sei, den langen Möller zu erseßen.­