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Nr. 243. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 17. Oktober 1905.

Parteikonferenz für Berlin   und die Provinz Brandenburg  .

Zweck mit festlichem Schmuck versehen ist.

Berlin  , 15. Oftober.

Zum zweiten Punkt der Tagesordnung:

Die Organisation in der Provinz"

Provinz hat sich danach nicht um die Angelegenheiten der Berliner  zu fümmern, während diese bas Recht haben sollen, in allen Provinz­liegt ein Statutenentwurf vor, den die von der vorjährigen Provinzial- freisen dreinzureden. Man mag sagen was man will, so gibt es Die Konferenz tagt im Saale der Arminhallen, der zu diesem konferenz eingesetzte Kommission ausgearbeitet hat. Der Wortlaut doch keinen Grund, der dafür spricht, daß den Berlinern eine Extra­Genosse Borgmann als Ginberufer der öffentlichen Ver- gedruckt. Seine wesentlichen Bestimmungen sind die: Jeder Reichs: umfassen nur 14 Proz. der Reichstagsstimmen, die für uns abgegeben des Entwurfes ist in Nr. 232 des Vorwärts" vom 3. Oftober ab- wurst gebraten wird. Berlin   bringt wohl viel Geld auf. Das liegt an den günstigen Verhältnissen. Aber die Berliner   Organisationen fammlung" eröffnet die Konferenz um 12 Uhr. Er begrüßt die tagswahlkreis bildet einen Organisationsbezirk für sich. Die acht Anwesenden und spricht die Erwartung aus, daß die Verhandlungen Wahlkreise von Groß- Berlin bilden einen gemeinsamen Agitations, find. In manchen Provinzkreisen sind die Organisationsverhältnisse bedeutend günstiger. In Westhavelland   haben wir 22 Proz. Also der Sache, der wir alle dienen, zum Nuzen gereichen mögen. bezirk. Für die anderen 18 Wahlkreise hat die Agitationskommission in dieser Hinsicht hat Berlin   feinen Vorzug, der einen überwiegenden Der Arbeitergesangverein Freiheit West" bringt hierauf die für die Provinz Brandenburg   die Agitation und Organisation zu Einfluß in der Provinz rechtfertigen könnte. Lieder Krönt den Tag" und" Dem Lenz entgegen" stimmungsvoll fördern. Die Agitationsfommiffion besteht aus 11 Mitgliedern, die zum Vortrag, die mit Beifall aufgenommen werden.

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Weber- Rathenow tritt für eine einheitliche Organisation ber

In das Bureau werden gewählt: Als Vorsigende Dimmid bon den acht Berliner   Wahlkreisen gewählt werden. Im übrigen Broving ein mit Einschluß Berlins  . Der Redner empfiehlt Kommissions

Berlin   und Krüger- Spremberg  , als Schriftführer Meier- Lindow wesentlichen dieselben, welche schon bisher als herkömmlicher Brauch und Sasse- Werder  . galten.

Dimmick übernimmt den Vorsiz.

Er läßt die Wahl einer

Mandatsprüfungskommission vornehmen, dann wird eine Geschäfts­ordnung angenommen. Die Tagesordnung lautet: 1. Bericht der Agitationstommission.

2. Die Organisation der Provinz.

3. Agitation.

4. Presse.

5. Zur Landarbeiterfrage. 6. Anträge.

Die Agitationskommission hat einen Kassenbericht für die Zeit vom 1. September 1904 bis 12. Oftober 1905 vorgelegt. Der felbe zeigt folgende Posten: Einnahmen: Bestand vom vorigen Jahre 755,89 M., aus den Berliner   Wahlkreisen 9350 M., aus Orten der Provinz 300 M., für Kalender 2512,40 M., für Kalender­Inferate 3056,15 M., für Die Fadel" 2291,12 M., Diverse 30,75 M., zusammen 18 296,31 m. Ausgaben: Für den Kalender 8272,45 M., Broschüren und Flugschriften 1285,70 M., Die Fackel  " 5015,55 M., Agitation in der Provinz 1488,11 M., Referenten und Beschichung von Kreiskonferenzen 1879,05 M., Briefe, Depeschen 2c. 48,74 W., Diverse 12 M., zusammen 18 001,60 m., bleibt Bestand

294,71 M.

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Zum ersten Punkt der Tagesordnung Bericht der Agitationskommission erhält das Wort der Referent

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beratung.

Stadthagen  : Es ist nicht richtig, daß der Entwurf den Berlinern Vorrechte einräumt. Nur Pflichten werden ihnen auf­Ein zweiter Statutenentwurf ist eingereicht vom Kreise Branden­burg- Westhavelland. Er unterscheidet sich von dem Kommissions- erlegt. Wer hat denn den Entwurf vorgelegt? Es sind die 26 Streife und die Agitationskommission. Die Kreise hatten doch Gelegenheit, Entwurf in der Hauptsache dadurch, daß er die Wahlkreis- Organi- ihre Ansichten zu vertreten und ihren Wünschen Geltung zu ver­sationen Berlins   und der Provinz zu einem Bezirksverband gemäß schaffen. Wir sind durchaus verpflichtet, eine feste Basis zu schaffen, § 5 des Organisationsstatuts der Gesamtpartei zusammenschließen auf der die Agitationstommiffion arbeiten fann. Die fortwährenden will. Der Bezirksverband foll geleitet werden durch einen Bezirks Duertreibereien müssen aufhören. Ich bitte, den Entwurf der Kom­vorstand, bestehend aus 11 Mitgliedern, der alljährlich durch die Provinzialkonferenz gewählt wird und seinen Siz in Berlin   hat. mission anzunehmen. Wir wollen, daß die einzelnen Streise selbständig Dem Bezirksvorstande weist der Entwurf im allgemeinen diefelben werden unter Mithülfe der Berliner  . Das ist feine Bevormundung. Aufgaben zu, welche nach dem Kommissionsentwurf die Agitations- Nehmen Sie den Entwurf, der die gemeinsame Arbeit der 26 Kreise fommission hat. ift, im Interesse einer einheitlichen Organisation an.

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Es tritt eine Mittagspause ein.

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vorsieht.

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8ubeil empfiehlt die Beratung durch eine Kommission. Referent zu diesem Punkte der Tagesordnung ist Welcher der vorliegenden Entwürfe der beste ist, mag dahingestellt Faber Frankfurt   a. D.: Sehr verliebt bin ich nicht in den bleiben, aber beide sind zu spät erschienen und konnten deshalb nicht von der Kommission vorgelegten Entwurf, aber wir müssen doch von den Kreisen beraten werden. Da Berlin   im Begriffe iſt, fich endlich etwas schaffen, um eine feste Organisation für die Provinz eine gemeinsame Organisation zu schaffen, so ist schon aus diesem zu bekommen. Einen ideellen Zustand, wie wir ihn wünschen, bringt ja der Entwurf nicht. Berlin   besteht auf einer eigenen Dr Grunde die erneute Stommiffionsberatung notwendig. Im weiteren ganisation für seine acht Wahlkreise. Das hat eine gewisse Be- spricht der Redner über Einzelheiten des vorliegenden Entwurfs. Es rechtigung. Berlin   tut finanziell und agitatorisch viel für die Pro- im Interesse der gesamten Provinz ersuche ich, nochmals an die Arbeit ist nicht möglich, diese Angelegenheit heut zum Abschluß zu bringen, vinz, es ist daher zu billigen, wenn die Berliner   Genoffen auch einen zu gehen und ein neues Statut zu schaffen. Dabei muß berücksichtigt gewissen Einfluß auf die von ihnen unterstützten Kreise wünschen. Im letzten Augenblicke ist von Brandenburg   ein recht glücklich ab- werden, daß die Kreisorganisation die Grundlage bildet und die gefaßter Entwurf eingegangen, der sich ja von dem Kommissions- Bezirksorganisation sich derfelben angliedert. Kiefel Berlin  : Die Bezirksorganisation für Berlin   hat nichts entwurf grundsäglich unterscheidet. Es wäre zu wünschen gewesen, Davidsohn Berlin  . Er gibt einige Erläuterungen zum daß dieser Entwurf früher bekannt geworden wäre. Jedenfalls hätte zu tun mit der Organisation der Provinz. Diese kann unabhängig von der ersteren geregelt werden. Ich bin der Meinung, daß der Kaffenbericht, wobei er einen erfreulichen Fortschritt gegenüber dem sich dann ein Einverständnis finden lassen, welches alle Beteiligten Entwurf, der beraten ist von der Agitationskommission aus den Vorjahre feststellt. Auch die Korrespondenz mit den Genossen der befriedigen könnte. Es würde natürlich nicht gut sein, wenn wir 26 Kreisen, angenommen werden kann. Wenn sich in der Praxis Provinz ist eine lebhaftere geworden. Es gingen ein 478 Briefe, hier ein Statut schaffen, womit nicht alle Streise zufrieden sein können. Herausstellen sollte, daß Verbesserungen nötig sind, dann können wir 118 Bofttarten, 18 Telegramme, während 511 Briefe, 143 Postkarten, Der Redner geht auf die Einzelheiten des Entwurfs ein. Es auf der nächsten Provinzialkonferenz darüber reden. 10 Telegramme ausgingen. Außerdem wurden 24 Telephon- wäre ja zu wünschen, daß alle Streise ihre Arbeiten aus eigenen auf der nächsten Provinzialkonferenz darüber reden. Bradwig Brandenburg: Wir wünschen eine straffere Dr gespräche mit auswärtigen Genoffen geführt. Die Kommission hat in träften betreiben könnten, wie das in verschiedenen Streifen der Fall ganisation wie die bisherige. Deshalb haben wir den Entwurf Der Berichtszeit 279 Referenten vermittelt, gegen 253 im Vorjahre. ist. Diesen Kreisen müßte auch die Selbständigkeit in der Leitung unseres Kreises eingebracht. Die Berliner   tönnen doch nicht ver­Die Fackel" wurde im Vorjahre in 166 500 Eremplaren, das sind ihrer Angelegenheiten gewahrt bleiben. Auf der anderen Seite im Monatsdurchschnitt 13 875, verbreitet. In der Berichtszeit betrug gibt es aber viele Kreise, wo alles von Berlin   aus gemacht wird, langen, weil sie mehr Geld geben, müssen sie auch mehr zu sagen die Verbreitung 217 800 Exemplare, also im monatlichen Durch und wo deswegen auch eine gewisse Leitung durch die Berliner   Ge- haben.( Stadthagen  : Wo steht denn davon etwas im Statut?) schnitt 18 120. Spezialnummern der" Fackel" wurden hergestellt und nossen nicht von der Hand gewiesen werden kann. Wo der Entwurf Ja, der Entwurf gibt doch den Berlinern ein Vorrecht. Ich denke, berbreitet anläßlich der Nachwahl in Oberbarnim, sowie nach der der Kommission das Recht gibt, in die Angelegenheiten der Kreise wir werden uns trop der verschiedenen Ansichten über eine feste Breußenkonferenz. Unter den Schiffern ist in diesem Jahre eine be- einzugreifen, da wird dies Recht in der loyalsten Weise gehandhabt Organisation einigen fönnen. Martwald Forst: Stadthagen   fragte, wo find denn die sondere mündliche Agitation betrieben worden. Zu diesem Zwecke werden. Den selbständigen Streifen ist ja auch schon bisher nie Rechte, welche die Berliner   in Anspruch nehmen? Redner weist auf fanden zwei Bersammlungen in Berlin   und 12 in der Provinz statt, etwas in den Weg gelegt worden. Aenderungen des Ent­einzelne Bestimmungen des Entwurfes hin, welche seiner Meinung wozu die Kommission die Referenten stellte. Die Verbreitung des wurfs wünsche ich insofern, daß jeder der beiden Regierungs- nach der Agitationskommission, die doch von den Berlinern gewählt Agitationstalenders Märkischer Landbote" gestaltete sich in den legten bezirke( Potsdam   und Frankfurt  ) einen besonderen Bezirks ist, besondere Rechte gegenüber den Provinzkreisen einräumen. So fünf Jahren folgendermaßen: 220 000, 235 000, 265 000, 295 000. berband bildet und daß die finanzielle Inanspruchnahme Wir sehen also auch hier, wie auf anderen Gebieten der Agitationsarbeit des Parteivorstandes nicht der ausdrüdlichen Zustimmung der die Bestimmung, daß jebe finanzielle Inanspruchnahme des Partei­einen ständigen Fortschritt. Die Bestrafungen wegen polizeilicher Stommission, sondern nur eine Mitteilung an dieselbe bedarf. Im Nur die Berliner  , nicht die Genossen in der Provinz haben Einfluß vorstandes der Zustimmung der Agitationstommission bedarf. Uebertretungen bei Verbreitung von Flugblättern ze. waren in diesem übrigen meine ich, daß wir uns an den Entwurf der Kommission Nur die Berliner  , nicht die Genossen in der Provinz haben Einfluß auf die Zusammensetzung der Agitationskommiffionen. Man sagt, Jahre bei weitem nicht so zahlreich, wie im vorigen Jahre, wo die halten und ihn soweit ändern als er der Verbesserung bedarf. Was alle Kreise haben an dem Entwurf mitgearbeitet. Das waren aber bermehrte Agitation zu den Reichstagswahlen von 1903 in Frage wir hier schaffen, das darf nicht eine Zwangsjade fein für den nur die Vorstände der Organisationen, die Genossen selbst hatten tam. Ein Flugblatt gegen das drohende Kontrattbruchgesetz wurde einzelnen, sondern es muß ein angenehmes Verhältnis für die ganze nicht Gelegenheit, Stellung zur Frage der Organisation zu nehmen. in 265 000 Exemplaren berbreitet. Auch in diesem Jahre sind wieder Provinz geschaffen werden. Sollte das nicht möglich sein, sollten eine Reihe kleinlicher Polizeiplackereien zu verzeichnen gewesen und wir vielleicht mit Differenzen über das, was wir beschließen, aus- ir tönnen befriedigt auseinandergehen, wenn die ganze Angelegen­zwar selbst in solchen Kreisen, von denen man annehmen fonnte, einandergehen, dann wäre es beffer, wir ließen es wie bisher und beit nochmals in aller Ruhe beraten wird. Stadthagen  : Wir haben durchaus nicht, wie Markwald baß dort die Genoffen nicht mehr mit solchen Schwierigkeiten zu blieben bei unseren ungeschriebenen Grundsätzen. Ich denke aber, meinte, eilig gearbeitet. Seit 1902 wird die Angelegenheit bereits fämpfen hätten. Auch die Abtreibung von Sälen ist ja meist auf wir werden zu einem Einverständnis tommen. das Betreiben der Polizei zurückzuführen. Im Kreise Ruppin- Snoche erstattet hierauf den Bericht der Mandat behandelt. Es ist nun Beit, daß wir zu einer befriedigenden Drgani­fation kommen. Was Martwald als Rechte der Berliner bezeichnete, Templin   haben unsere Genoffen einen Wirt, der feinen Saal, den prüfungskommission. Es sind alle 26 Streise durch ist nichts anderes als was schon seit Jahren herrschende Praxis ist er für eine Versammlung zugefagt hatte, zurüdzog, auf Schaden- 70 Delegierte vertreten, darunter 8 Frauen. Von Reichstags- und zwar nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Provinzen. erfat verklagt. Sie haben den Prozeß zwar gewonnen, aber von Abgeordneten find anwesend die Genossen Stadthagen  , Zubeil, Der Redner empfiehlt einen von ihm gestellten Antrag, der die An­dem Wirt war nichts zu bekommen. Trotzdem ist den Genossen Ledebour  , ferner die Kandidaten verschiedener Kreise, sowie Ver­zu empfehlen, daß sie möglichst oft in derselben Weise vor- tretungen der Märkischen Volksstimme" und der Branden- nahme des Entwurfes vorschlägt und die Ausarbeitung eines der nächsten Provinzialfonferenz vorzulegenden Entivurfes befürwortet, gehen, damit dem willkürlichen Verhalten der Wirte, die ja nicht alle burger Zeitung". Die Kommission hat keine Beanstandungen vor der einen Bezirksverband der Provinz mit Einschluß von Berlin  zahlungsunfähig find, Schranken gefeßt werden.- In Strasburg  - 1. zubringen. hatten unsere Genossen ein Lokal. Der dortige Bürgermeister ging gegen die Partei- und Gewerkschaftsorganisationen mit zahlreichen Nach der Mittagspause gedenkt der Vorsitzende Dimmid in Prozessen vor, die meistens zugunsten unserer Genossen entschieden ehrenden Worten des verstorbenen Genossen Harm- Elberfeld. Die wurden. Nachdem der Bürgermeister sah, daß er auf diese Weise Versammlung ehrt das Andenken des Verschiedenen durch Erheben nichts gegen uns ausrichten fonnte, ging er gegen den Wirt vor mit von den Sißen. einer Stlage auf Entziehung der Konzeffion, die noch beim Ober- Die Diskussion über Punkt 2 der Tagesordnung wird eröffnet. Verwaltungsgericht schwebt. Was die Frage unserer Beteiligung zu dem Organisationsstatut liegen verschiedene Abänderungs­an den Gemeindewahlen betrifft, so find unsere Genoffen in vielen anträge vor. Drten nicht in der Lage, Kandidaten zu finden. Es kann deshalb Bradwig- Brandenburg begründet den Entwurf seines Kreises. nicht unter allen Umständen verlangt werden, daß sich unsere Dieser Entwurf konnte nicht früher erscheinen, weil erst die Ge­Genossen überall an den Gemeindewahlen beteiligen. Wo es staltung des neuen Statuts der Gesamtpartei beschlossen sein mußte, aber irgend möglich ist, da muß es geschehen, damit wir auch bei auf das sich der Entwurf stützt. Wenn wir ein Statut beschließen, dieser Gelegenheit mit unserer Agitation einsetzen können. Nach dann muß es so sein, daß es zum Nugen der Gesamtheit gereicht. einem von Rigdorf eingegangenen Antrage, den wir später besprechen Berlin   gehört doch zur Provinz Brandenburg  , es darf deshalb nicht werden, soll eine Zentralstelle für kommunale Angelegenheiten außerhalb der Provinzialorganisation stehen. Das schließt nicht aus, geschaffen werden, wodurch ein einheitliches Vorgehen in Gemeinde- daß die Berliner   zur Regelung ihrer eigenen Angelegenheiten sich eine Unser Entwurf will ant Angelegenheiten ermöglicht werden soll. Eine Idee, die nur gebilligt geeignete Organisation schaffen. Einen Gesamtüberblick über den Stand der Organi  - die Stelle werden kann. der Agitationsfommission einen Bezirksvorstand wie Die Bezirkseinteilung, wir fie uns sationen in der Provinz fann ich leider nicht geben, weil nicht aus setzen. denken, allen Teilen der Provinz Berichte eingegangen sind. Eine geradezu ß eine einheitliche sein, und das bringt unser Entwurf mustergültige Aufstellung über die Parteiverhältnisse im Streise habe beffer zum Ausdruck wie der Entwurf der Kommission. Wir sind ich auf der Konferenz von Rottbus- Spremberg gefehen. Es wäre nicht der Meinung, daß unser Entwurf ohne jeden Mangel ist. Es zu wünschen, daß wir derartige Uebersichten auch aus den Kreisen tommt uns vor allen Dingen darauf an, daß der Selbständigkeit hätten, die feine Berichte eingefandt haben. Als wir im vorigen und dem Selbstbestimmungsrecht der Kreise Rechnung getragen wird Jahre tagten, galt die Agitationstommission als Verein. Heut ist und die Provinzfreise nicht unter die Vormundschaft der Berliner   ge­die Rechtsauffassung so, daß die Kommission nicht als Verein gilt. ſtellt werden. Das soll in unserem Entwurf zum Ausdruck kommen, Hierzu liegt der Konferenz eine Aufstellung des Abonnenten­Wer weiß, wie die Rechtslage im nächsten Jahre sein wird. Hätten wenn er auch im einzelnen geändert werden kann. Ich beantrage, standes der Parteipresse in neun Wahlkreisen vor. Zum Vergleich wir in dieser Hinsicht einen festen Rechtsboden, so wäre das auch das gesamte Material einer Kommission zu überweisen, die der mit der Verbreitung der Presse wird die Zahl der bei der Reichstags­für unsere Arbeiten besser. Aber das ist ja bezeichnend für die Un nächsten Provinzialfonferenz einen neuen Entwurf vorzulegen hat. wahl 1908 abgegebenen fozialdemokratischen Stimmen angeführt. ficherheit der preußischen Rechtsverhältnisse, daß wir nie sicher sind Martwald Forst hält diesen Antrag für sehr empfehlens- Danach waren am 10. Oftober ds. Js. im Wahlkreise Sorau  - Forst vor Störungen unserer Stulturarbeit durch Eingriffe der Behörden. wert, schon deshalb, weil die Streise nicht Gelegenheit hatten, über 2942 Abonnenten gegen 10 604 Reichstagswahl- Stimmen, in Rottbus Pflicht der Parteigenossen ist es, durch unermüdliche Arbeit dafür zu den vorgelegten Entwurf zu diskutieren. Zur Sache felbft meint er, Spremberg   2125 Abonnenten, 9146 Stimmen, in Kalau  - Ludau forgen, daß unsere Bewegung nicht mehr durch derartige Willfürlich es müßten nicht Kreiskonferenzen, sondern Generalversammlungen 862 Abonnenten, 9163 Stimmen, in Guben  - Lübben   834 Abonnenten, die Kreisangelegenheiten regeln. Nach dem Statut der Gesamtpartei 5940 Stimmen, in Frankfurt  - Lebus   1114 Abonnenten, 12 817 Stim feiten gestört werden kann. Auf Antrag des Delegierten Strafemann wird in der Dis- solle die Parteiorganisation die Parteigeschäfte besorgen. Das müsse men, in Schwiebus  - kroffen 204 Abonnenten, 8742 Stimmen, in fuffion der dritte Punkt der Tagesordnung: Agitation mit dem auch in dem Provinzialstatut zum Ausbrud fommen. Ferner wendet Landsberg  - Goldin 138 Abonnenten, 6985 Stimmen, in Königsberg­ersten Bunft gemeinsam behandelt. er fich gegen Bestimmungen des Entwurfs, welche den Berliner   Neumark   73 Abonnenten, 5233 Stimmen, Arnswalde  - Friedeberg Maßpfuhl Borfigwalde spricht sich anerkennend über die Genoffen bestimmende Einflüsse in den Provinzfreifen einräumen. 86 Abonnenten, 3170 Stimmen. Tätigkeit der Kommission aus, wünscht aber näheren Aufschluß dar Das sei nicht demokratisch. Praktisch werde ja der Einfluß der über, weshalb zu den Kosten der Fackel" alle anderen Streise weit Berliner stets überwiegend sein, aber eine statutenmäßige Bestimmung Sydow Brandenburg: Ueber die Bedeutung der Presse an Hinter Niederbarnim   zurüdblieben. Wir fönnen aus unserem Bezirk dieser Art dürfe man nicht festlegen. Redner empfiehlt Kommissions- dieser Stelle zu reden, würde überflüssig sein. Ich halte es für konstatieren, daß die Bolizei mit fleinlichen Mitteln gegen unsere beratung. Richt schnell, sondern gründlich und gut müssen wir zweckmäßig, den Entwickelungsgang der märkischen Barteipresse dar­Partei vorgegangen ist, aber wir fönnen mit recht annehmen, daß arbeiten. zulegen. Beide Organe unserer Provinz haben sich vorzüglich ent­uns das alles auf die Dauer nicht schaden kann. Es ist notwendig, Wollermann Schöneberg hält den Entwurf der Kommission wickelt und können sehr gut anderen Parteiblättern an die Seite daß die Landbevölkerung für unsere Partei gewonnen wird. Sie ge- für unannehmbar. Die Kreise müssen Gelegenheit haben, dazu gestellt werden. Die Märkische Volksstimme" hat einen Abonnenten­hört zum großen Teil ihrer Gesinnung nach zu uns und bedarf nur der Stellung zu nehmen. Er begründet einen Antrag auf Einsetzung stand von 8600, die Brandenburger Beitung" einen solchen von planmäßigen Heranziehung. Das tann am besten geschehen, wenn einer Kommission, die nach dem vorliegenden Material einen neuen 10 000. Beide Organe haben ein gleiches Alter, sowie einen gleich­Agitatoren aus der ländlichen Bevölkerung selbst gewonnen werden. Entwurf aufstellen soll. Vielleicht könne man die Proving in drei artig liegenden Verbreitungsbezirk. Beide sind aus Mitteln ihrer Davidjohn bemerkt dem Vorrebner, über die Beteiligung Bezirksverbände gliedern: Berlin  , Botsdam, Frankfurt   a. D., die Streife entstanden, ohne daß ihnen der Parteivorstand oder eine der einzelnen Kreise an den Kosten der" Fackel" tönne er im Augen dann einen gemeinsamen Provinzialverband bilden könnten. andere Justanz unter die Arme greifen brauchte. Die Märkische Sydow Brandenburg tritt im Sinne des Antrages Branden Volksstimme" hat eine Einnahme von 71 200 m. und ein Bar­blid nähere Aufschlüsse nicht geben, der verschiedene Beitrag zu den Kosten werde sich nach dem verschiedenen Bedarf und der ver- burg für eine Provinzorganisation ein, die auch die Berliner   Streise vermögen von 20 000 M., die Brandenburger Zeitung" hat eine Ein­1chiedenen Leistungsfähigkeit der Kreise richten. Eine bewußte Un mit einschließt, so daß diese nicht einen besonderen Bezirksverband nahme von 63 000 m., ein Vermögen von 52 700 M. Die Blätter gerechtigkeit liege natürlich nicht vor. bilden. Der Entwurf der Kommission räumt den Berlinern eine haben sich aus fleinen Anfängen entwickelt und hatten anfangs Sonderstellung ein, die ihnen nicht zugebilligt werden darf. Die unter schivierigen Verhältnissen zu arbeiten. In einzelnen

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Damit ist die Diskussion beendet.

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Wollermann Schöneberg tritt für die Ablehnung des An­trages Stadthagen   ein und führt aus, daß auch der Entwurf der Kommission nicht angenommen werden könne. Ein von Wels gestellter Antrag auf Schluß der Debatte, den Silberschmidt bekämpft, wird angenommen.

Die Versammlung erklärt sich mit dem Vorschlage des Vor­fizenden einverstanden, daß zunächst über den Antrag Stadthagen  abgestimmt und, falls derselbe angenommen wird, alle anderen zu diesem Punkt der Tagesordnung vorliegenden Anträge als erledigt

erachtet werden.

Der Antrag Stadthagen   wird hierauf angenommen. Er lautet: Die Provinzialfonferenz wolle beschließen: 1. den von der im Vorjahre eingesetzten Kommission ein­gebrachten Entwurf anzunehmen; 2. die Agitationstommission zu beauftragen: a) mit Vertretern aller 26 Kreise in Verbindung dahin zu treten, daß ein Bezirksverband der Provinz Brandenburg  ( einschließlich Berlin  ) geschaffen und ein diesbezüglicher Ent­wurf der nächsten Provinziallonferenz vorgelegt werde.

b. Den Antrag Brandenburg   und die dazu gestellten Unter­anträge als Material der Agitationskommission zu über­weisen.

Der nun folgende Punkt der Tagesordnung ist Die Breffe.

Das Wort erhält der Referent

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